Beiträge von Marcus Iulius Dives

    Er hatte sich entschieden. Schweren Herzens hatte er sich an diesem Morgen eine stattliche, hellblaue Toga über seiner sandfarbenen Tunika anlegen lassen - und er fühlte sich genau so: vollkommen blass, ein Schatten seiner selbst. Mit einem Lächeln auf den Lippen, das seine Augen kaum erreichte, tauchte Dives so also vor der gar nicht so weit von der Casa Iulia entfernten Arena Pluceria Sunta auf und wartete sodann auf seine sicherlich ganz bezaubernd aussehende sergische Begleitung.
    "Sei gegrüßt, Sergia.. Fausta.. meine Liebe.", korrigierte er sich bei der Begrüßung gleich mehrfach und lächelte entschuldigend.
    "Du siehst.. also.. ganz schön aus.. Ich meine natürlich.. wunderschön und.. vollkommen atemberaubend. Ach, lass uns reingehen, bevor wir noch etwas von der Vorstellung verpassen!", brach der Iulier letztlich seine ihm selbst höchst unbehaglichen Kompliment-Versuche ab, bot der Sergia seinen Arm an und suchte anschließend mit ihr gemeinsam ein paar bessere Plätze, mit einem einigermaßen guten Ausblick. Es war die eine Sache, einer Frau das eine oder andere leichte Kompliment zu machen. Etwas ganz anders war es, wenn aus ein paar Worten plötzlich bitterböser Ernst werden sollte.


    Äußerlich für die Menschen lächelnd, die mitunter den Duumviralicius erkannten oder aus welchen Gründen auch immer einfach nur auf ihn achteten, erreichte Dives mit seiner Begleiterin ein paar freie Plätze auf der rechten Seite der Ehrenloge, nur einen Steinwurf von ebenjener entfernt. Innerlich konnte er nur hoffen, dass ihn niemand hier erkannte, dass die Spiele vielleicht einfach flopten und Serapio nie und nimmer etwas von diesem Tag erfuhr. Es war dem Iulier mehr als unangenehm heute mit der Sergia hier zu sein und mit ihr einen auf glückliches Paar zu machen, während der Mann, den er wirklich gern - sehr gern - hatte, in Unwissen über die Sergia und diesen Tag wahrscheinlich in irgendeiner dunklen, lichtleeren, tristen Zelle steckte mit nicht mehr als dem Faden der Hoffnung auf eine glückliche Fügung in seinen Händen. Das war so verlogen!
    "Kannst du gut sehen? Ich meine, hast du einen guten Blick auf die Arena, .. meine Liebe?", erkundigte sich der in dieser Situation gefangene Iulier mit seinem aufgesetzten Lächeln. 'Meine Liebe' - das war Ser.. sehr sicher nicht diese Sergia! Wie unglaublich verlogen!

    Dives hatte keine Ahnung vom und im Moment auch keinen Blick für das Interesse seines Gegenübers an Tsuniro. Die Aegypterin war schon hier gewesen, als er selbst das erste Mal als erwachsener Mann die Casa Iulia betrat. Mittlerweile hatte er sich folglich auch schon mehr als nur ein bisschen an ihre zugegebenermaßen ganz nette Erscheinung, die ihn selbst nicht ein As gekostet hatte, gewöhnt.
    "Ach, nicht dafür. Wie gesagt, ist es doch eine Selbstverständlichkeit, dass man der Verwandtschaft hilft!", winkte der Duumviralicius lächelnd ab. Es würde sich zeigen, ob in diesem Sinne auch Dives vielleicht einmal die Hilfe seines frisch gewonnenen Cousins Macro versuchen würde in Anspruch zu nehmen. Ein Kontakt bei den Stadtkohorten war schließlich durchaus nicht zu unterschätzen, wie auch die jüngste Vergangenheit in der Tat bereits gezeigt hatte. Und eine Hand wusch, so zumindest sah Dives die Sache, nicht nur unter Freunden und Bekannten die andere, sondern eben auch unter Verwandten.


    "Also 16 Jahre. Immerhin muss man wohl aber nicht allzu sehr in Sorge sein, dass man den Dienst bei den Urbanern nicht überlebt. Ich meine, wir leben hier ja nicht irgendwo am Rande des Imperiums, wo wir ständig mit irgendwelchen einfallenen Barbarenhorden zu tun hätten, sondern im Herzen Italias, wo es nach dem Ende des Bürgerkrieges nur mal diesen oder jenen Kriminellen wegzusperren oder aufzuhängen gilt.", führte er einen der Punkte aus, die seines Erachtens nach einen der Vorteile gegenüber dem Gang zu irgendeiner Legion - mit Ausnahme vielleicht der Prima, die ja ebenfalls im friedlichen Italia stationiert war - ausmachte.
    "Nichtsdestotrotz sind auch jene Dienste, aber beispielsweise auch Straßenbauarbeiten oder ähnliches, wozu ein Militär herangezogen werden könnte, aller Ehren wert und mehren das Ansehen der iulischen Gens.", fügte er halbwissend hinzu und trank anschließend erneut einen kleinen Schluck aus seinem Becher. Da fiel ihm doch glatt noch etwas ein:


    "Wenn du übrigens Interesse an einer zusätzlichen Förderung und einem damit verbundenen schnelleren Aufstieg innerhalb der unteren Ränge hast, dann solltest du versuchen anzustreben bei einem Optio Aemilius Classicus unterzukommen. Er ist ein Klient meines Cousins Iulius Centho...", zeigte Dives auf und leerte anschließend auch seinen Becher.
    "Wenn du willst, dann schreibe ich ihm auch einen Brief, in dem ich ihm von dir und deinem Wunsch den Cohortes Urbanae beizutreten berichte und um eine entsprechende Zuteilung bitte. Was meinst du?", bot er außerdem an. Der Dienst wäre zwar mitunter etwas anstrengender, als für einen seinem Vorgesetzten unbekannten Rekruten, lohnte sich dafür jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit unterm Strich etwas mehr.

    Nachdem eine gewisse Bekanntmachung veröffentlicht worden war, dauerte es keinen ganzen Tag, bis ein in die weiße Toga eines Candidatus gehüllter Iulier fein zurechtgemacht vor dem Haus des Consuls Cuspius Rusticus erschien und von einem ihn begleitenden Sklaven anklopfen ließ:
    "Sei gegrüßt! Mein Herr, der ehrenwerte Marcus Iulius Dives, seines Zeichens ein Mitglied des erhabenen Ordo Senatorius, bittet den Consul Cuspius um dessen Gehör. Es geht um die Kandidatur meines Herrn für das Vigintivirat im kommenden Amtsjahr.", erklärte jener Unfreie, nachdem man ihm sicherlich irgendwann geöffnet haben würde.

    Das Lächeln des Iuliers wurde etwas offener und ehrlicher, als die Vestalin so positiv von der einstigen Theatervorstellung in Ostia sprach. Es war ja auch durchaus ein gewisser Aufwand gewesen diesen Paris zu engagieren und ihn von der Idee zu überzeugen, nicht nur eine schwere Tragödie, statt einer leicht unterhaltenden Komödie auf die Bühne zu bringen, sondern das Werk darüber hinaus auch noch so zu inszenieren, dass es in der Tat auch ein wenig Kritik an dem mittlerweile aus dieser Welt geschiedenen fetten Vescularier übte.
    "Es freut und ehrt mich sehr, dass dir jener vergangene Tag offenbar mit so positiven Attributen in Erinnerung geblieben ist. Dereinst verpflichtete ich den Theatertrupp um Lucius Paris, einen Enkel des dir vielleicht bekannten Freigelassenen Lucius Domitius Paris. Die jüngste Aufführung meines Nachfolgers stand, wenn mich nicht alles täuscht, unter der künstlerischen Leitung eines Turius Tugio.", grenzte er klar ab. "Leider mangelte es auch mir an der nötigen Zeit, um mit anzusehen, wie wertvoll seine Aufführung letztlich war. Nichtsdestotrotz gehe ich nicht nur davon aus, dass Ostia bei meinem Nachfolger in guten Händen ist, sondern denke auch, dass spätestens jetzt nach dem fürchterlichen Krieg auch wieder kulturell, das heißt sowohl die Unterhaltung, als auch den Kult der Götter betreffend, ein Aufschwung Roma erfassen wird.", tat der Iulier seine insgesamt vielleicht doch ein wenig zu optimistische Meinung kund. Letztlich könnte und würde nur die Zeit zeigen, wieviel mehr Wert der Cornelius im Vergleich zu seinem direkten Vorgänger auf derlei Kulturelles legte.


    "Bedauerlich...", verzog Dives für einen kurzen Moment seine Miene, da er selbstredend in erster Linie an Serapio dachte bei seiner Erkundigung. Schnell schob er korrigierend nach: "Ich meine natürlich, dass es mich wirklich mehr als freut, dass es deinen Verwandten wenigstens einigermaßen gut zu gehen scheint. Als Praeceptor der Schola Atheniensis hatte ich nämlich auch mit Decima Seiana bereits näher zu tun und muss sagen, dass ich sie sehr schätze für ihre Arbeit und ihr Engagement. Dein Vater am Palatin.. - Decimus Varus, nein, VarENus, richtig? - war auch einstig zum Zwecke einer Finanzprüfung bei mir in Ostia. Mitnichten kann ich mir vorstellen, dass ER in seiner Korrektheit", um nicht zu sagen, dass dieser Kerl einen teilweise fast schon pingelig genauen 'Beamteneindruck' (was auch immer man letztlich nun darunter verstehen mochte) machte. "jemals etwas Unrechtes tun würde, das ihn verdientermaßen in Schwierigkeiten brächte.", versuchte Dives nicht sparsam zu sein mit seinen Komplimenten für die decimische Gens als solche.
    "Den Senator Decimus Livianus kenne ich bisher leider noch nicht persönlich, wobei ich selbstredend hoffe, dass sich dies nach dessen Rückkehr nach Roma, wie du sagst, vielleicht schon bald einmal ändert. Mir ist einzig bekannt, dass ER es war, der meinem Cousin Senator Iulius Centho das Land bei Ostia in seiner Großzügigkeit verkaufte und auch ansonsten wohl ein recht gutes Verhältnis zu Iulius Centho pflegte.", was nicht zuletzt die Tatsache bewies, dass der Decimer einst sogar mit dem Gedanken gespielt haben sollte, eine Iulia zur Frau zu nehmen...


    "Und Decimus Serapio...", musste Dives fast schon grinsen bei den aufkeimenden Erinnerungen an die schönen Zeiten mit ihm. "... ist mir in der Tat seit seinem Theaterbesuch in Ostia ein mehr als guter Freund geworden und mir mittlerweile außerordentlich wichtig, wenn ich das so sagen darf.", konnte er nun wohl eh kaum mehr glaubhaft abstreiten. Also bemühte er kurzerhand eine Variante der Geschichte, die er dereinst auch Sedulus als Wahrheit verkauft hatte:
    "Die Sache ist nämlich die, dass ich hierher - nach Italia - kam, kurz nachdem meine Mutter verstarb, bei der ich faktisch groß geworden bin. Von meinen Verwandten in Roma musste ich kurz darauf erfahren, dass auch mein Vater bereits im Reich der Toten wandelt. Geschwister habe ich keine." Er hielt kurz inne. "Seit ich nun Serapio.., deinen Onki" - welch liebenswürdiger Spitzname! - "kenne und mich, wennauch über einen kleinen Umweg, mit ihm angefreundet habe, konnte ich viel von ihm lernen. Er ist noch so jung und hat dennoch bereits so viel gesehen und erlebt - das ist nahezu unglaublich! Er ist mir ans Herz gewachsen, wie ein großer Bruder.", denn der Vater-Vergleich wäre an dieser Stelle wohl etwas unangebracht, fand Dives. "Du hättest uns sehen sollen, wie wir am Festtag der Fors Fortuna gemeinsam mit der Biga unterwegs waren - unaufhaltsam!", funkelten und strahlten die blauen Augen des Iuliers enthusiastisch bei jener tollen Erinnerung. Niemals würde er diesen besonderen Tag vergessen! Dann senkten sich seine Mundwinkel langsam wieder und aus dem freundigen Lächeln wurde erneut bitterböser Ernst.
    "Umso mehr nun bete und opfere ich für sein Wohl. Denn du kannst mir glauben, dass ich so vergleichsweise kurz, nachdem mir dieses Stück tiefe, brüderliche Freundschaft gegeben wurde, ebendieser nicht jetzt schon wieder verlustig gehen und erneut etwas einsamer zurück bleiben möchte.", schloss er diesen Punkt mit sorgenvollem Blick und hochgezogenen Augenbrauen ab. "Doch sag, was führt mich heute hier zu dir, ehrenwerte Vestalin Decima? Ich meine, du wirst mich sicherlich nicht nur für ein kleines Gespräch über die schwierige Lage, in der sich wohl unsere beiden Gentes derzeit befinden, zu dir gebeten haben, nicht?"

    Zitat

    Original von Tiberia Lucia
    „Danke, ich bin geehrt hier sein zu dürfen. Das ist ein wirklich eindrucksvolles Gebäude!“ [...] „Ich wünschte mein Bruder würde mich stärker in seine Pläne einweihen, damit ich dir diese Frage zufriedenstellend beantworten könnte. Doch er sagte mir lediglich, dass ihn leider wichtige Termine abhalten, ich ihn würdig vertreten solle und er dir deshalb noch einen Brief schreiben würde?“ [...] „Es wirkt in der Tat so, als ob es als Mitglied zum guten Ton gehörte etwas dunkelblaues zu tragen. Ist dem denn nicht so?“ [...] „Wer ist der Mann dort?“


    "Ja, natürlich hat mich auch eine Nachricht deines Bruders erreicht und ich muss selbstredend auch durchaus zugeben, dass mein Brief vermutlich recht kurzfristig an ihn geschrieben wurde. So vorteilhaft die Position als Sekretär der Factio auch sein mag, ist und bleibt es ein nicht mit den beiden Posten der Factioführung vergleichbares Ehrenamt, das entsprechend nicht immer alle Informationen zeitnah verfügbar macht.", suchte Dives durchaus auch bei sich selbst die Schuld. Dennoch wollte er betont wissen: "Ich dachte eben nur, dass es für ihn eine einmalig gute Gelegenheit sein könnte, einige einflussreiche Größen Romas kennenzulernen und für sich und seine Pläne zu gewinnen.", lächelte er leicht und verzichtete darauf, die Ordo-Problematik direkt anzusprechen. Er wollte schließlich keineswegs darauf herumreiten, sondern im Gegenteil nur bei der Bewältigung dieser Angelegenheit helfen. Woher sollte er auch wissen, welche anderen Wege der Tiberier mitunter gefunden hatte, die ihn letztlich zum gleichen Ziel führten?


    Da betrat der Patron des Iuliers die Räumlichkeiten, sagte etwas über einen vermeintlichen Dresscode und wurde in diesem Eindruck stante pede von der Patrizierin, mit der sich Dives hier unterhielt, unterstützt. Spontan konnte der Duumviralicius in seiner dunkelblauen Veneta-Toga da nur verlegen lächeln und mit den Schultern zucken.
    "Nun, ganz ehrlich wüsste ich von keiner speziellen Kleidungsvorschrift. Andernfalls hätte ich deinen Bruder und dich selbstverständlich auch entsprechend informiert, als ich euch eine Einladung zukommen ließ.", flüchtete er sich und erklärte weiter: "Da ich mich heute allerdings zur Wahl" oder Ernennung "zum Vicarius Principis der Factio Veneta stellen möchte - worauf ich hoffentlich ganz gute Chancen habe -, hielt ich es nur für angebracht mich heute ganz besonders patriotisch zu zeigen.", unterstrich er seine Worte mit einer kämpferisch geballten Faust und einem vorsichtig zuversichtlichen Lächeln.
    "Der Mann dort ist.. auf jeden Fall sehr wichtig, weshalb wir besser mal zu ihm gehen, um ihn zu begrüßen.", begann Dives nebulös und machte eine einladende Geste, sich gemeinsam zu besagtem Herrn zu begeben. "Sein Name ist Vinicius Hungaricus. Er gehört als Consular zur Nobilitas, war einst ein Klient des vergöttlichten Iulianus, hat vor langer Zeit auch einmal äußerst erfolgreich diese Factio geführt, soweit mir bekannt, und ist.. nicht zuletzt.. seit kurzem mein hoch geschätzter Patron.", überbrückte der Iulier den Weg bis zum Vinicier und behielt sich selbstredend das interessanteste Detail für den Schluss seiner Erklärung. Dabei versuchte er seine Stimme ganz beiläufig und selbstverständlich klingen zu lassen, während ein spitzbübisches Lächeln jedoch verriet, dass der gewesene Duumvir nicht wenig stolz auf diese Errungenschaft des vinicischen Patronats war.


    "Sei gegrüßt, mein Patron! Eine Freude, auch dich hier wiederzusehen!", begrüßte Dives anschließend mit ebenjenem nun auch stimmlich erkennbaren Stolz den vinicischen Consular. Mit einem einfachen Kopfnicken bedachte er dann auch Sedulus und den aelischen Consular noch einmal, um sich anschließend an alle drei zu wenden:
    "Darf ich euch Tiberia Lucia vorstellen? Sie ist die Schwester meines guten Freundes Tiberius Lepidus, eines Verwandten unseres ehemaligen Factio-Bruders Consular Tiberius Durus. In diesem Sinne ist sie heute hier, um sich ebenfalls der Veneta zu verschreiben, nicht?", wandte sich der Iulier zum Schluss dieser Vorstellung lächelnd an die Patrizierin. So wortwörtlich hatte die diesen Wunsch (bisher) zwar noch nicht geäußert, aber für Dives lag das ja quasi auf der Hand...
    "Tiberia, dies sind mein Patron, der Consular Vinicius Hungaricus; der amtierende Princeps Factionis, der dreifache Consular Aelius Quarto; und der amtierende Vicarius Principis Factionis, der Senator Germanicus Sedulus.", machte er bekannt und bemerkte erst dabei selbst, dass ebendies die für ihn selbst wichtigsten drei Männer dieser Veranstaltung waren: sein Patron und die Factioführung.

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    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Ach, der Senator Vinicius Hungaricus ist dein Patron? Das wußte ich ja gar nicht. Aber er scheint mir eine sehr gute Wahl. Und ja, ich kann mich ihm da nur anschließen. Jeh eher, desto besser. Gerade in diesen doch recht unruhigen Zeiten. Ich glaube du hast hier die besten Chancen. Meine Stimme hast du!


    "Nun, ich vermute, dass gerade ich - als Iulius - dieser Tage nicht unbedingt die besten Chancen habe auch tatsächlich gewählt zu werden. Umso erbaulicher ist es da natürlich, wenn ich von einem hohen Senator wie dir hören darf, dass du meiner Kandidatur derart gute Aussichten prophezeihst. Sei versichert, dass ich mich deiner Stimme absolut würdig erweisen will.", erklärte Dives mit einem erleichtert-glücklichen Lächeln auf den Lippen und sprach bei ebenjenem 'als würdig Erweisen' sowohl davon, den Germanicer als eventueller Decemvir nicht enttäuschen zu wollen, als auch die volle Bereitschaft dazu zu haben, ihm den Gefallen einer Wahlstimme bei passender Gelegenheit auch zu erwiedern. Das musste nicht zwangsläufig bei einer Wahl geschehen, zumal er dafür eh nur seinen Cousin Centho versuchen könnte zu beeinflussen (denn Dives selbst hatte ja im Senat keine Stimme). Doch es würde sich bestimmt einmal eine Möglichkeit zur Rückzahlung des Gefallens ergeben und in solcherlei Angelegenheiten hatte der Iulier in aller Regel auch ein ganz gutes Gedächtnis.
    "Und in der Tat bin ich auch erst seit kurzem ein Klient des Vinicius Hungaricus. Hätte die heutige Versammlung nicht eh schon diese gute Gelegenheit geboten, dir ebendies zu berichten, so darfst du versichert sein, dass ich dich ganz sicher schriftlich auch darüber in Kenntnis gesetzt hätte. Wie gesagt, liegt mir schließlich auch Einiges an deiner Meinung.", beteuerte der Duumviralicius anschließend auf den leisen Tadel, der den Worten des Germanicers zweifellos anhing.

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    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Ich danke dir.“ [...] “Ich werde mein Amt als Princeps heute zur Verfügung stellen und vorschlagen, Senator Germanicus Sedulus zu meinem Nachfolger zu wählen. Und, ja, wir haben uns überlegt, der Senator und ich, wir dachten... also... das du wiederum sein Nachfolger werden könntest, als Vicarius Principis Factionis.“ [...] “Vorausgesetzt natürlich, die sodales folgen mir darin. Aber gewillt wärst du, ja?“


    "Dies wäre mir in der Tat eine große Ehre, die ich nicht nur unmöglich ausschlagen könnte, sondern die ich darüber hinaus auch tatsächlich überaus gerne annehmen würde. Mein Herz schlägt blau, wie man so schön sagt, und ich kann mir kaum Schöneres vorstellen, als die Veneta nach den schweren Jahren unter einem absoluten Kulturbanausen", und das war noch überaus nett gesagt für eine Person, die entgegen römischer Tradition weit länger als ein Jahr Praefectus Urbi war, sich von irgendwelchen skythischen Barbaren bewachen ließ und nicht einmal ein paar Spiele veranstaltet hatte, die der Bevölkerung auch im Gedächtnis geblieben wären, "wieder dorthin zu führen, wo sich ohne jeden Zweifel hin gehört: an die Spitze! Denn ich denke, dass dieses Ziel mit dem Senator Germanicus Sedulus als Factioführer und mir als seiner rechten Hand durchaus machbar wäre.", versuchte Dives den Consular weiter von dieser Idee, die Sedulus ihm offenbar schon etwas schmackhaft gemacht hatte, zu überzeugen. Die Stimmen von Quarto und Sedulus wären für den Iulier am heutigen Tage nämlich wahrscheinlich die wichtigsten, da diese beiden wohl kaum die Positionen inne hätte, die sich inne hatten, wenn ihr Wort den übrigen Sodales nicht besonders wichtig wäre.


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    Original von Gaius Aelius Paetus
    “Nun, ich stehe noch ganz am Anfang. In Rom kennt fast jeder meinen Vater, aber mich, mich kennt niemand. Aber ich bin gewillt, mir einen eigenen Namen zu machen und will mich nicht nur durch meine Herkunft hervortun, sondern auch durch meine Taten überzeugen.“ [...] “Ja, es ist ein weiter Weg, aber, gewiss, ich möchte den Cursus Honorum beschreiten und eines Tages dem Hohen Haus als Senator angehören.“


    "Nun, wie ich schon sagte, habe ich ganz ähnliche Absichten. Denn auch in meinen Adern fließt consulares Blut, wenngleich nur mütterlicher- und nicht väterlicherseits, sodass ich weit mehr noch als du, Aelius Paetus, mir schlichtweg einen Namen machen _muss_, um hoffentlich einmal dem erhabenen Senat angehören zu dürfen.", entschied sich Dives nun doch noch einmal ganz klar und deutlich direkt auf sein Ziel hinzuweisen.
    "Daher hoffte ich nun, werter Consular Aelius Quarto, dass du vielleicht - auch im Sinne des guten Verhältnisses unserer beiden Gentes, das sich nicht zuletzt in deinem Patronat über zwei meiner iulischen Verwandten manifestiert - eine Bewerbung meinerseits auf das Decemvirat für das kommende Amtsjahr befürworten würdest. Ich wäre dir sehr zum Dank verpflichtet und würde selbstredend auch meinen Cousin Lucius Iulius Centho, der heute aus.. privaten Gründen leider nicht hier sein kann, noch einmal explizit daran erinnern, zu gegebenem Zeitpunkt seine Stimme deinem ehrenwerten Sohn zukommen zu lassen. * ", schwenkte der iulische Duumviralicius zuletzt erneut mit seinem Blick zu Paetus.


    Sim-Off:

    * SimOff ist Centho zwar im Exil, aber dafür hat SimOff ja auch ein Nicht-Senator wie Dives ein Stimmchen zur CH-Wahl. ;)

    So wie der Gast von Anrede zu Anrede schwankte und Dives erst einem Sklaven gleich als Herr bezeichnete, bevor er ihn plötzlich beim freundschaftlichen Cognomen nannte, entschloss sich der Duumviralicius, dass er sich einen Kommentar dazu kaum verkneifen könnte. Er wartete noch das Nachdenken des fremden Iuliers ab, bevor er zu diesem Punkt schon einmal meinte:
    "Dann heiße ich dich natürlich herzlich in diesem Haus willkommen und biete dir, als meinen Cousin, auch gerne den Cognomen an. Ich bin Dives.", reichte er seinem Gegenüber freundlich, aber dennoch mit einem gewissen leicht lehrerhaften Unterton behaftet die Hand. "Und von Iulier zu Iulier möchte ich noch hinzufügen, dass du dich niemals kleiner machen solltest, als du bist. Jemanden als Herrn anzusprechen steht einem Römer nicht so gut zu Gesicht.", musste er auch dies noch mit einem etwas ernsteren Augenzwinkern loswerden. Immerhin vertrat jeder Iulier in der Öffentlichkeit die iulische Gens und sein Verhalten fiel automatisch und zwangsläufig auf ebenjene zurück. Lange genug hatte waren die Iulii Caepiones nun schon im Besitz des römischen Bürgerrechtes, um sich auch dementsprechend zu verhalten. Ja, sogar einen Senator hatten sie sogar schon hervorbringen können!



    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro
    SKLAVE - CASA IULIA


    Mit einem lasziven Lächeln auf den Lippen kam die aegyptische Sklavin so elegant, wie es einer Sklavin eben möglich war - denn sie war und blieb natürilch eine Unfreie - zurück ins Atrium geschritten. Auf den Händen balancierte sie dabei gekonnt ein hölzernes Tablett - neues Silber musste nach dem Überfall des Mobs erst noch wieder neu angeschafft werden - mit selbstredend gleich zwei Tonbechern und zwei kleinen Krügen mit einmal Wasser und einmal Wein.
    "Eine kleine Erfrischung für die Herrschaften.", erklärte Tsuniro sodann, als sie neben den beiden sich unterhaltenden Männer zu stehen kam, und hielt ihnen das Tablett anbietend entgegen. Jeder sollte sich sein exaktes Mischungsverhältnis schließlich selbst bestimmen können, auch wenn der Gast ja bereits klar geäußert hatte, dass er reines Wasser zu trinken wünschte.



    Ohne weiter auf sie einzugehen - zumal er Frauen ganz allgemein weit weniger attraktiv fand, als gut gebaute Männer - goss sich Dives, da er nicht viel Wein vertrug, hauptsächlich Wasser und nur einen kleinen Schluck Wein in seinen Becher.
    "Ein Zimmer wird sich für einen Verwandten selbstverständlich ohne große Mühe einrichten lassen.", gab der Iulier einem unauffällig am Rande des Atriums stehenden Sklaven einen Wink, woraufhin jener sofort in Richtung der Cubicula entschwand. "Die Casa steht schließlich jedem Mitglied unseres gemeinsamen, caepionischen Stammbaums jederzeit vorbehaltlos offen. Darauf erhebe ich meinen Becher!", übertrieb der gewesene Duumvir in seiner Formulierung durchaus ein wenig, bevor er einmal mit dem Finger in den Wein schnippte und so einige Tropfen den Göttern opfernd darbrachte. Dann prostete er Macro noch einmal zu, bevor er sich einen kleinen Schluck gönnte.
    "Aber erzähl, du möchtest den Urbanerkohorten als Tiro beitreten?", erkundigte sich Dives dann. Denn genauso so hörte sich dies in seinen Ohren an. Den Praetorianern konnte man ja nicht direkt beitreten und hätte Macro ein senatorisches Tribunat als Vorbereitung für die politische Karriere absolvieren wollen, so hätte er sicherlich andere Worte in seiner Erklärung gebraucht. "Sehr ehrenwert, dem Imperium auf diese Weise zu dienen und auch das Ansehen der iulischen Gens damit zu erhöhen.", nickte er anschließend. "16 Jahre, oder wie lange verpflichtet man sich dort?", fragte er danach, da er sich so ganz sicher in diesem Punkt nicht war. Als jemand, der den Urbanern selbst beitreten wollte, hätte sich Macro sicherlich informiert und wüsste dies sicherer.

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    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    Einige Tage nach der Generalaudienz für die Beamten des Kaiserhofes hatte Cornelius Palma eine weitere Generalaudienz angesetzt, diesmal für verschiedene ausgesuchte Gäste, die in den Wochen seit seinem Einzug in Rom um ein Gespräch ersucht hatten, die er aber aus verschiedenen Gründen nicht alle einzeln empfangen konnte. Also musste es eine weitere Generalaudienz sein, zu der sie alle in der Aula Regia zusammenkommen konnten, um ihre Worte, Bitten oder Wünsche an ihn zu richten.


    Nach einem nur sehr kurzen Marsch, denn der große Thronsaal war von der Area Palatina, von der die ostiensische Gesandtschaft gerade kam, direkt über den mittleren der drei Eingänge erreichbar, erschienen die Gesandten Ostias in der Aula Regia. Dabei schritt der iulische Duumviralicius nicht mehr ganz so sehr, wie noch zuvor beim Aufstieg, voran, wenngleich er sich jedoch weiterhin auf der mittleren Position der fünf Männer zu behaupten versuchte.
    "So, ich denke wir halten uns erstmal hier etwas im Hintergrund und warten darauf zum Augustus vorgelassen zu werden. Wir werden heute schließlich nicht die einzigen sein, denen der Kaiser sein Gehör schenken wird.", erklärte Dives seinen Mitstreitern flüsternd in einem leicht belehrenden Tonfall, dessen Ziel allerdings nicht eine tatsächliche Belehrung, sondern vielmehr das Verbergen der eingenen Unsicherheit war. Dieser gewaltige, vor Pracht strotzende Bau mit seinen hohen mit farbigem Marmor ausgestalteten Wänden war wahrlich beeindruckend und musste wohl zwangsläufig dazu führen, dass sich jeder, der dem Iulier gleich diese Räumlichkeiten zum ersten Mal von innen sah, sich sofort noch kleiner und unbedeutender fühlte, als er im Vergleich mit dem Princeps sowieso schon war.

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    Original von Aulus Iunius Avianus
    Die wachhabenden Soldaten schenkten der sich nähernden Gruppe recht unschlüssige Blicke.
    "Salvete", grüßte Avianus die Männer kollektiv, als der Iulius sich selbst und Anhang vorgestellt hatte. Die Einladung kontrollierte er nur kurz, es war nicht die erste, die er für die heutige Audienz in der Aula Regia zu Gesicht bekam, dann blickte er an dem Iulius vorbei zu der restlichen Gesandtschaft. "In Ordnung. Ich hoffe ihr habt Zeit."
    Tatsächlich dauerte die Kontrolle aber gar nicht so lange, jedenfalls nicht so lange wie er erwartet hätte, vielleicht auch, weil er noch einen weiteren Soldaten, der in der Nähe war, dazuwinkte.
    Schließlich wurde die ostiensische Gesandtschaft, wie sie der Iulier vorgestellt hatte, doch noch in die Aula Regia geführt.


    "Natürlich. Darauf sind wir eingestellt.", sprach Dives erneut für die ganze Gruppe. Doch hatte sicherlich auch tatsächlich keiner von ihnen wirklich geglaubt, dass man ohne eine gründliche Durchsuchung zum Kaiser vorgelassen werden würde - insbesondere, nachdem Ulpius Valerianus vor nicht allzu langer Zeit so hinterrücks ermordet worden war.
    "Doch wir bringen nur harmlose Geschenke; keine Waffen.", fügte der Pontifex Vulcani noch hinzu, bevor selbstredend auch er sich durchsuchen ließ.


    "Vielen Dank. Valete.", verabschiedet sich der Iulier nach der vergleichsweise zügig abgelaufenen Prozedur und folgte, wie auch die restliche Gesandtschaft, einem ortskundigen Praetorianer in die Aula Regia zur Generalaudienz für ausgewählte Gäste.

    Es war ruhig geworden - sinnbildlich genauso wie auch im wortwörtlichen Sinne. Nur gedämpft drang dann und wann das Schnaufen einiger Zugtiere, die zu dieser dunklen Stunde so manchen Wagen innerhalb der Stadtmauern bewegten, durch das mittlerweile wieder ganz hübsch anzusehene, leicht geöffnete Fenster des divitischen Schlafgemaches. Die Luft war kühl und feucht und es nieselte ein bisschen, sodass der rechte Ärmel des tristgrauen Schlafgewandes dem bequem auf dem Fensterbrett sitzenden, am rechten Fensterrahmen lehnenden Dives bereits klamm an seinem ganzen Arm klebte.
    "In kühler, sternenleerer Nacht, / es still und leis' der Regen fällt,
    hab' voll Sehnsucht ich gedacht, / an ihn, den schönsten Mann der Welt.
    Oh, Iuppiter, wie geht es ihm? / Wann werde ich ihn wiederseh'n?"

    , säuselte der Iulier ein bisschen reimend in die Dunkelheit hinaus und seufzte. Hoffentlich schützte Iuppiter Serapis seinen Schützling gemäß ihrer 'Absprache', auch wenn der Tempelbau naturgemäß nicht von heute auf morgen erledigt sein konnte und so mittlerweile eben schon ein wenig andauerte. Und apropos Tempel: Wann wohl mit dem Kultbild aus Aegyptus zu rechnen sein könnte? Die letzten Nachrichten seines asinischen Klienten aus Ostia hatten jedenfalls bisher keinerlei Lieferungen oder Schreiben aus Alexandria erwähnt...


    Der Duumviralicius wandte sich von der nächtlichen Aussicht ab und stattdessen fiel sein Blick auf einen Brief, den er heute bekommen hatte. Wie gesagt, war es ruhig geworden und still geblieben um diese Sergia, sodass sich Dives in der Zwischenzeit wenigstens oberflächlich arrangiert hatte mit dem Gedanken, dass er irgendwann.. bald.. heiraten würde. Diese schriftlichen Worte nun, die von einem zeitnahen Treffen als Paar und in aller Öffentlichkeit bei irgendwelchen Gladiatorenkämpfen sprachen, bereiteten dem Iulier gleich dreifach Unbehagen: Er war kein Fan dieser blutlüsternden Unterhaltung, hatte trotz der Gewöhnung an diesen Gedanken alles andere als große Lust die Sergia zu sehen oder zu sprechen und fürchtete sich vor allem, denn das war wohl das Schlimmste an all dem, vor dem Gedanken daran, dass Serapio auf diesem unangenehmen Weg die Neuigkeiten von ihm und der Sergia erfuhr.
    Die Frage war nur: Was sollte er tun? Was konnte er tun? Denn der erhaltene Brief machte doch mehr als deutlich, welche unangenehmen Konsequenzen eine Absage hätte. Folglich stand für den Iulier recht schnell unausweichlich fest, dass er mit der Sergia zu diesen Kämpfen gehen musste. Denn bei dem Glück, das er mit seinem 'Fang' hatte, würde Fausta - wörtlich also die Glückbringende, welch Ironie! - jede vorgeschobene Ausrede und Entschuldigung für ein Nichterscheinen sogleich als ebendiese auch entlarven. Beinahe verzweifelt spielte er im Kopf noch einmal diesen und jenen Gedanken durch, da er einige Ideen zur Problemlösung natürlich schon auf Lager hatte. So könnte er der Casa Decima einen risikoreichen Besuch abstatten, um sich vorgeblich nach dem Befinden Decima Seianas zu erkundigen, die ja seine Vorgesetzte in der Schola Atheniensis war. In einem Gespräch könnte er sich dann auch nach Serapio erkundigen - weshalb sonst hatte sich Dives überhaupt um eine Praeceptur bemüht?! - und gegebenenfalls über seinen Gesprächsparnter die Nachricht an den Geliebten weitergeben.
    So weit, so gut. Doch es gab erwähntermaßen so einige Risiken und Schwachpunkte in diesem Plan: Welcher Angestellte erkundigte sich derart aktiv über das Befinden seines faktischen Arbeitgebers, wenn es mit großer Wahrscheinlichkeit auch in der Schola selbst schon Leute gab, die befriedigend über das Befinden der Decima Auskunft geben könnten? Nicht zuletzte der Decima selbst würde sich anfänglich vermutlich der Gedanke aufdrängen, dass der Iulier möglicherweise nicht sie als Chefin, sondern sie als Frau besuchen wollte. Selbstredend würde die Geschichte mit der Sergia ebendiesen Verdacht wenigstens für die Gesprächsteilnehmer sogleich wieder ausräumen, doch stünde anschließend die Frage im Raum, aus welchem Grund Dives diese Nachrichten überbrachte. Eine persönliche Einladung oder aber das Gegenteil, eine persönlich überbrachte Ausladung zu jener Veranstaltung wären dabei die beiden wohl naheliegendsten Erklärungen - und beide wären selbst von einem objektiven, nichtwissenden Standpunkt aus sicherlich kaum sonderlich angemessen. Serapio, falls er überhaupt in naher Zukunft auf freien Fuß gesetzt werden würde, hätte eine ellenlange Zeit in den Castra Praetoria hinter sich. Weder wäre es da taktvoll ihn sogleich zu irgendeiner größeren Feierlichkeit einzuladen, noch ihm und damit letztlich irgendwo auch der Gens Decima den Rücken zuzukehren, indem man ihn von irgendetwas explizit auslud.


    Kurzum: Es wäre wohl keine besonders gute Idee die Casa Decima aufzusuchen. Dives würde wohl schlichtweg hoffen müssen, dass sein die Sergia betreffendes Geheimnis einfach noch etwas geheim zu halten wäre - trotz des unvermeindlichen gemeinsamen Auftretens bei den Gladiatorenspielen des Senators Duccius. Mit diesem Gedanken wandte sich der Iulier erneut dem nächtlichen Ausblick zu, bevor er sich kurze Zeit später schlafen legte und eine unruhige Nacht verbrachte...

    Der aus dem Archiv gekommene Iulier hörte sich aufmerksam an, was man ihm berichtete. Was auch immer der Gast mit der Anrede als Herr ausdrücken wollte, erschloss sich ihm dabei allerdings nicht. Um seinen Gegenüber jedoch nicht zu unterbrechen, schaute er nur etwas fragend drein, während er vorerst schwieg und den weiteren Ausführungen folgte. Insbesondere bei den Namen der Verwandtschaft war erhöhte Aufmerksamkeit niemals verkehrt - und: Halt! Der Name Tiberius Iulius Titianus kam Dives alles andere als unbekannt vor. Zweifellos hatte er diesen Namen wenigstens schon einmal irgendwo von irgendwem gehört. So bekam der fragende Blick des Iuliers auch einen gewissen nachdenklichen Charakterzug. Möglichkeiten für das Bekanntsein dieses Namens gab es ja viele...
    Als die Geschichte des Iulius Macro wenig später wortwörtlich tierisch blutig wurde, veränderte sich die Mimik des gewesenen Duumvirn von Ostia erneut - und ziemlich grundlegend. Dabei war in seinen Augen weniger Mitleid, als vielmehr ein gewisser Ekel zu erkennen. So wie der Duumviralicius nämlich kein wirklicher Gladiatorenfan war, so verabscheute er auch das Abschlachten von Menschen ganz allgemein. Einzig das Imperium vergrößernde Kriege gegen irgendwelche Barbarenvölker hielt Dives für ein letzendlich notwendiges Muss.


    "Nundenn, Iulius, denke ich, dass wir diese schauerliche Geschichte möglichst schnell hinter uns lassen und nach vorne blicken sollten. Du sprachst von einem Iulius Titianus und ich will meinen, dass der Vater meines entfernten Onkels Iulius Potitus den selben Namen trug. Deine Ahnenreihe reicht folglich nicht etwa auch bis zu meinem Stammvater Iulius Caepio zurück?", schob der Duumviralicius das unangenehm blutige Thema beiseite, um sich wieder auf kultiviertere, weniger barbarische Gefilde zu begeben.
    "Und sag, du sprachst von einem neuen Leben, das du hier zu beginnen gedenkst. Wie darf ich mir das vorstellen? Was hast du vor? Und vor allem: Was konkret möchtest du von mir?", erkundigte sich der vermeintliche Hausherr weiter und konnte eine gewisse Skepsis nicht ganz verbergen. Jemanden, der sich einzig aufgrund des gleichen Gentilnomen (ohne eine tatsächliche Verwandtschaft) hier einzunisten versuchte, um versuchsweise dem Senator des Hauses auf der in letzter Zeit eh schon genug gebeutelten Geldbörse zu liegen, das brauchte hier niemand! Bei einem wirklichen Verwandten, der den Ruhm der eigenen Gens mehren wollte und mitunter vielleicht gar noch einen beruflichen Weg einschlug, bei dem er auch die Finanzen der Gens stärkte, sah das selbstredend vollkommen anders aus. Und auch dazwischen war das Spektrum breit.

    Sim-Off:

    Um nach der Einladung von vor 8 Tagen nicht noch länger auf uns warten zu lassen, bin ich mal so frei und schleife den seit längerem absenten Ocella und die eh zuvor von mir gespielte übrige NSC-Gesandtschaft wenigstens bis in die Domus Flaviana mit. Deren Reise nach Roma wurde ja ab hier auch schon einmal ausgespielt. ;)


    Wie brieflich angekündigt erwartete der zweimal gewesene Duumvir von Ostia die übrige Gesandtschaft jener Hafenstadt an den Stufen, die hinauf zum Palatin führten. Selbstredend hatte er sich zu diesem heutigen Termin besonders gut gekleidet und zurechtmachen lassen. Schließlich war es auch eine ausgesprochene Ehre, dass man dem neuen Kaiser in einer Audienz persönlich gegenübertreten dufte! So also wartete der aufgrund seiner kaum zu verleugnenden Nervosität und Aufgeregtheit leicht überpünktliche Dives in einer ihn auch als Angehörigen des Ordo Senatorius ausweisenden Aufmachung auf den amtierenden Duumvir Ostiensis Titus Helvetius Ocella, den gewesenen Duumvirn und Praefectus Ostiensis Iullus Cassius Hemina Maior, den Verwalter der ostiensischen Häfen Nero Sulpicius Cornuntus, sowie den ehrwürdigen Pontifex Vulcani der Hafenstadt, der dort in etwa die Position einnahm, die dem Pontifex Maximus in Roma zukam. Begleitet werden würden diese ebenfalls sicher besonders gut herausgeputzten Männer von sechs einfacher gekleideten Dienern, die in einer großen, schmuckvollen Truhe das Aurum Coronarium, das Kranzgeld zum Herrschaftsantritt des Cornelius, trugen.
    Nachdem besagte Gesandtschaft aus Ostia eingetroffen war und man sich gegenseitig kurz begrüßt hatte, übernahm der Iulier gewohnheitsmäßig die Führung der Gruppe und schritt voran, die Stufen hinauf in Richtung des Wachpostens. Wie im Gänseflug folgten ihm in zweiter Reihe der amtierende Duumvir auf der linken, der Pontifex Vulcani auf der rechten Seite, während der alte Cassius und Sulpicius Cornuntus sich mit Plätzen in dritter Reihe begnügten. Mit drei Männern auf der linken und drei auf der rechten Seite bahnte sich kurz dahinter auch die nicht ganz leichte, weil gut gefüllte Kranzgeldtruhe ihren Weg hinauf, auf den politischen Gipfel der Welt.


    "Salvete, Milites!", grüßte der Iulier an der Spitze bei den Wachposten angelangt ebenjene freundlich.
    "Ich bin Marcus Iulius Dives und bilde zusammen mit diesen zehn Männern die ostiensische Gesandtschaft, die der erhabene Cornelius Palma Augustus heute erwartet.", stellte er sich und die übrigen Männer vor und ließ Ocella in Ergänzung dazu auch ihre gemeinsame Einladung vorzeigen.

    Nach den diversen Unterhaltungen mit einem aelischen Consular und dessen Sohn oder auch dem Senator Germanicus Sedulus führte Dives selbstverständlich auch mit anderen weit weniger namhaften Mitgliedern der Veneta das eine oder andere kurze oder auch längere Gespräch.
    "... Wenn man das so sieht.. ja. Ja, vielleicht wäre Senator Germanicus Sedulus in der jetzigen Situation wirklich der beste Nachfolger für den ehrenwerten Consular Aelius.", stimmte der Gegenüber des Iuliers ein wenig zögerlich zu und hatte sich just in diesem Augenblick dazu entschlossen, dass er vielleicht mit besagtem Germanicus mal sprechen sollte. Dieser Iulius Dives, den er alles andere als besonders gut kannte, konnte ihm ja auch sonstwas erzählen!
    "Nun, wie es scheint, wartet schon das nächste Gespräch auf dich, Iulius. Es war mir eine Freude.", verabschiedete er sich anschließend und ließ Dives mit der kurz zuvor angekommenen Dame zurück, die folglich nun die volle Aufmerksamkeit des Iuliers erregte.


    "Tiberia! Sei gegrüßt in der Domus der Factio Veneta!", begrüßte er die Patrizierin sodann freudig und ließ seinen Blick einmal oberflächlich über ihre Erscheinung huschen.
    "Großartig siehst du aus. Doch verrate einem etwas neugierigen Iulier, wo hast du heute deinen lieben Bruder Lepidus heute gelassen?", interessierte sich Dives selbstredend. Dessen Brief hatte er natürlich erhalten und auch gelesen, war aus den äußerst schwammigen Formulierungen jedoch alles andere als schlau geworden. Welch Termin könnte wichtiger sein und weniger Aufschub dulden, als die Möglichkeit sich mit zwei äußerst namhaften Consularen und einigen weiteren bedeutenden Senatoren bekannt zu machen?

    Irgendwann nach dem Gespräch mit dem aelischen Consular wurde Dives auch von Sedulus begrüßt.
    "Salve, Sedulus! Ich freue mich ebenfalls, dich heute hier anzutreffen. Bist du zu deiner Wahl bereit?", begrüßte der Iulier seinen senatorischen Freund. Kurz überlegte er, ob er dem Germanicier von seinem Gespräch mit Quarto erzählen sollte. Immerhin müsste er Sedulus zweifellos dafür danken, dass der sich allem Anschein nach so positiv über Dives ausgelassen hatte. Andererseits aber war wohl so oder so damit zu rechnen, dass er dem Germanicer später zu seiner Wahl gratulieren könnte. Dann könnten auch beide Glückwünsche später einfach in einem Abwasch überbracht werden, erwägte der gewesene Duumvir und entschied, dass er das Gespräch lieber in eine andere Richtung zu lenken versuchte.
    "Ich möchte mich ja auch bald zur Wahl stellen - nicht für den Vorsitz in unserer großen Factio, sondern für das Decemvirat. Mein Patron, der Consular Vinicius Hungaicus, hat mich darin bestärkt ebendies schon zu den kommenden Wahlen in Angriff zu nehmen. Was meinst du, als ein Freund, dessen Meinung mir ebenfalls nicht unwichtig ist, zu dieser Idee?", erkundigte er sich bei Sedulus und erhoffte sich wohl ziemlich offensichtlich auch dessen Unterstützung.

    Sim-Off:

    Okay, dann trenne ich die Stränge also auch. ^^


    Dives lächelte etwas verlegen, als er erfuhr, dass er ein Gesprächsthema zwischen dem germanicischen Senator und dem aelischen Consular gewesen war - und dass Sedulus offenbar recht gut vom Iulier gesprochen hatte. Zeitgleich wurden die Hände des gewesenen Duumvirn unangenehm schwitzig, da sich spätestens mit der Vorstellung des Aelius Paetus herausstellte, dass hier tatsächilch der leibliche Bruder des Valerianus in Begleitung seines Sohnes vor ihm stand! 'Tief durchatmen und ganz cool bleiben, Marcus!', ermahnte Dives sich gedanklich und versuchte einmal das Gros seiner Anspannung leise auszuatmen.


    "Das ist.. mir eine Ehre. Gerne würde ich mich auch dazu bereit erklären, noch mehr für unsere Factio zu tun. Gerade nachdem ich nach zwei Jahren als Duumvir von Ostia nun wieder zurück in Roma bin und so eine gewisse Leere in mir verspühre, würde ich mich sehr über zusätzliche Aufgaben freuen. Insbesondere an der Seite von Senator Germanicus Sedulus zu arbeiten wäre mir ein großes Vergnügen, da ich auch vor meinem Gang nach Ostia bereits gut mit ihm in Factio-Angelegenheiten zusammengearbeitet habe. Daher kann ich auch sagen, dass ich in Germanicus Sedulus auch einen mehr als geeigneten Nachfolger deiner Person als Führer unserer Factio sehen würde, solltest du dich dazu entscheiden, dass du dieses Amt niederlegen möchtest." So genau ging das aus der Einladung ja nicht hervor, ob Quarto erneut für den Vorsitz kandidieren würde oder die Wahl tatsächlich einen neuen Princeps Factionis hervorbringen sollte.
    "Auch möchte ich diese Gelegenheit, die sich hier bietet, dazu nutzen, um dir.. und natürlich auch dir, Aelius Paetus, mein herzliches Beileid zu eurem schweren Verlust auszusprechen. Auch mein Patron, der Consular Vinicius Hungaricus, musste ja einen ähnlich schweren Verlust hinnehmen.", versuchte Dives den bekannten Namen seines Patrons nicht grundlos in die Unterhaltung einzuflechten und machte eine kurze Pause.


    "Doch müssen wir - und insbesondere unsere Generation - ...", bezog er noch einmal Paetus mit ein, "... unseren Blick wohl oder übel nach vorn, der Zukunft entgegen, richten. Denn Geschehenes kann nur schwerlich ungeschehen gemacht werden. Vielmehr sollten wir den Crassissimus im Sinne der Damnatio Memoriae vergessen und ihm zum letztendlichen Trotz an unserem Weg in den ehrenwerten Senat arbeiten, nicht?", erklärte der Iulier, um damit das triste Thema mit einer gewissen Aufbruchstimmung zu ersetzen. Ganz nebenbei und ebenfalls nicht ohne Hintergedanken erwähnte er dabei indirekt auch seine eigenen Pläne vom Vigintivirat.
    "Ich meine, du strebst doch, wie ich, ebenfalls nach einem Platz in der Curia Iulia, Aelius Paetus?", erkundigte sich Dives sodann und legte den Fokus damit noch einmal auf ebendiesen Punkt.

    Kurz zog Dives seine Augenbrauen nach oben, als er die Worte 'wie gesagt' vernahm. Hatte sein Cousin dies tatsächlich bereits erzählt? Das musste dann wohl schlichtweg untergegangen sein, verdrängt ob der Frage nach den richtigen Ansprechpartnern für die beiden amtlichen Anliegen, die der gewesene Duumvir hatte. Und ja, in der Tat erinnerte er sich, kurz nachdem die Worte sein Bewusstsein erreicht hatten, dass er sich zuvor bereits kurz und oberflächlich mit der gedanklichen Frage beschäftigt hatte, ob er seine Anliegen lieber dem pompeischen oder doch eher einem anderen Procurator darlegen würde.
    "Das wäre wirklich nett, wenn du mir derlei Neuigkeiten frisch vom Palatin berichten könntest. Ich meine, sein Bruder war immerhin mit unserer Tante verheiratet, wie auch Lucius Centho diese Verbindung bis heute stets gefördert hat, soweit ich weiß. Inwieweit er und unsere Gens uns nun weiter an seiner Seite zeigen werden, kann und will ich hier und jetzt nicht endgültig und unumstößlich sagen. Denn dafür wäre auch ebenjenes Wissen vom Palatin nicht gerade unwichtig!", erklärte der Duumviralicius recht ausführlich und hatte am Ende dieser Ausführung die verschuldete kleine Wiederholung bereits wieder vergessen.. oder verdrängt.
    "Und ob er nun die rechte oder linke Hand des gewichtigen Vescularius war... Meiner persönlichen Einschätzung nach hat sich Lucius nie an derlei Dingen gestört. Er hat ja sogar selbst dafür gesorgt, dass zwei ziemlich entfernte Cousins, die Söhne des alten Potitus, Gaius Lucanus und Titus Flavus, zu vescularischen Gefolgsleuten wurden. Die Hauptsache war wohl, dass er selbst und sein beziehungsweise unser direktes Umfeld nicht stärker mit dem Usurpator verbunden waren, als unbedingt nötig." Von sehr entfernten Verwandten oder Verwandten anderer Gentes konnte man sich ja durchaus distanzieren. Persönlich war Centho seinem Patron Aelius Quarto ja stets treu geblieben und hatte auch seinen vergleichsweise nahen Verwandten Dives nie an den Fettsack zu vermitteln versucht. Darauf bediente sich Dives an den halbierten Eiern und trank anschließend einen Schluck verdünnten Wein nach.


    "Apropos Lucius Centho. Ich habe heute auch zu dieser kleinen Cena geladen, um mit Potitus und dir über die Zukunft zu sprechen. Denn während Onkel Proximus sich in Gefangenschaft befindet, sollten wir eventuell darüber nachdenken, ob jemand eventuell auf die Idee kommen könnte, ihn und/oder Lucius Centho für ihre Nähe und vorgebliche Unterstützung des Usurpators zu belangen. Dabei denke ich in allererster Linie natürlich an diese Casa hier, deren Hausherr Lucius Centho ja offiziell ist." Das wusste man sicherlich auch auf dem Palatin - wenn man es wissen wollte, weil jemand fragte...
    "Folglich hatte ich die Idee, dass man vielleicht - vorübergehend und zeitlich begrenzt bis zu Lucius' Rückkehr in den Senat - diese Casa an einen anderen Iulier weitergibt.", machte Dives einen gewichtigen Gesichtsausdruck und griff hernach erneut zur seinem Weinbecher. Dass er sich, der er auch schon die Führung der Societas Claudiana et Iuliana von Centho auf Zeit übernommen hatte, als genau jene Person sah, die nun auch die Hausherrschaft auf Zeit bekommen sollte, behielt er noch für sich. Vermutlich würde Crassus es aber eh schon ahnen, dass der Duumviralicius genau darauf hinaus wollte.

    Sim-Off:

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    Während die attraktive Sklavin wie ein neugieriger aegyptischer Stubentiger um den iulischen Gast herumschlawenzelte, kam Dives in einer schneeweißen Toga über einer grasgrünen Tunika aus dem Logeum durch das Tablinum ins Atrium der Casa. Er hatte zuvor mit zwei seiner Sklaven ein wenig an einer Rede gefeilt, die er erwartete halten zu müssen, wenn man ihm die Möglichkeit bieten würde vor dem Collegium Septemvirorum zu sprechen. Aus keinem anderen Grund, denn eine gute Rhetorik beinhaltete auch eine gute Gestikulation, trug er auch seine Toga innerhalb das Hauses.
    "Salve, Iulius.", grüßte der gewesene Duumvir bereits kurz nach Betreten des Atriums und schritt in dem zügigsten Tempo, das die Toga zuließ, auf den Gast zu. Vor dem unbekannten Besucher blieb er stehen.
    "Mein Name ist Iulius Dives aus dem Stamm der Iulii Caepiones. * Man sagte mir, du kämst aus Misenum und würdest mit einem Angehörigen meines Iulier-Stammes sprechen wollen. Also: Was kann ich für dich tun und welchem Iulier-Stamm darf ich dich überhaupt zuordnen?", erkundigte sich Dives nach einer kurzen Vorstellung sodann.


    Sim-Off:

    * nach dem Stammvater Iulius Caepio, von dem (auch) Dives abstammt


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/Home/Avas/STsuniro.jpg| Tsuniro
    SKLAVE - CASA IULIA


    Nachdem sie den iuischen Herrn Dives aus ihren Augenwinkeln erblickt hatte, machte sich Tsuniro zügig auf, um für kaltes Wasser für den Gast zu sorgen. Es würde wohl einen kurzen Moment dauern, bis sie wieder ins Atrium zurückgekehrt wäre.

    Im ersten Moment war der Iulier ein wenig irritiert ob der für sein Empfinden doch ziemlich unterkühlten Begrüßung der Decima. Sie blickte so ernst und sprach von einer Aufforderung, der er hier gefolgt sei. Das hatte Dives irgendwie anders in Erinnerung:
    "Sei gegrüßt, Vestalin Decima. Gerne bin ich deinem.. WUNSCH nach einem Gespräch mit mir, als derzeit Verantwortlichem der Societas Claudiana et Iuliana, nachgekommen.", lächelte er etwas aufgesetzt und betonte dabei bewusst, dass er diesen Besuch hier keineswegs als Nachkommen einer Aufforderung betrachtete. Dass man einer Vestalin einen solch einfach zu erfüllenden Wunsch nicht abschlagen durfte, wenn einem der eigene Ruf irgendwo etwas bedeutete, war ja eine andere Sache. Ein Wunsch blieb ein Wunsch; eine Aufforderung blieb eine Aufforderung.
    "Es ist mir eine große Ehre, dich hier treffen zu dürfen, nachdem du vor einigen Jahren mein Gast in einer Theatervorstellung zu Ostia warst und diese mit deiner Anwesenheit wesentlich bereichert hast.", ließ der Duumviralicius dennoch eine gewisse Ehrerweisung folgen. Denn während seine Erinnerung an die Decima beim Festtag der Fors Fortuna vollkommen von den Erlebnissen mit Serapio überstrahlt wurde, kannte er das Gesicht der Vestalin durchaus noch in groben Zügen von besagter Begebenheit in Ostia. Dass das 'Theater im Theater' damals beinahe negative Konsequenzen nach sich gezogen hätte, heute hingegen wohl durchaus etwas anders gesehen werden konnte, war eine ganz nette, indirekte Nebenbemerkung.


    "Ich hoffe, dir und deinen Verwandten geht es den derzeitigen Umständen entsprechend gut? Vor allem an das große Fest der Fors Fortuna, welches Decimus Serapio dereinst zusammen mit einem äußerst ästhetischen Schrein stiftete, wird mir wohl noch sehr, sehr lange in bester Erinnerung sein.", erklärte der Iulier anschließend wahrheitsgemäß und hoffte darauf, dass er der Decima damit vielleicht den einen oder anderen Kommentar zum Befinden vor allem Serapios entlocken könnte. An letzteren, die gemeinsame Fahrt mit der Biga und den kleinen Moment gemeinsamer Zweisamkeit musste Dives bei seinen Worten mit einem leicht wehmütigen Lächeln denken. Er ahnte nicht, dass auch die Vestalin an diesem Tag ihre ganz speziellen Erfahrungen mit Dives gesammelt hatte...

    [Blockierte Grafik: http://img442.imageshack.us/img442/5370/wonga6yp.jpg] | Wonga


    Der hochgewachsene Nubier blickte etwas hilflos, als man ihm entgegnete nun etwas erklären zu wollen. Bemüht versuchte Wonga anschließend den Ausführungen zu folgen. Der Iulius nannte die Namen seiner Eltern und den Ort seiner Herkunft. Sie seien überfallen worden - wie auch die Casa Iulia vor nicht allzu langer Zeit von einem randalierenden, marodierenden und gar rücksichtslos mordenden Menschenmob überfallen und geplündert worden war. Doch was nun hatte das mit dem Hausherr zu tun? Wollte der Mann Geld.., nur weil er auch Iulius hieß? Eine Name bedeutete ja nicht zwangsläufig Verwandschaft!


    "Hmm.", meinte der Ianitor also erstmal, als man ihn fragte, ob er verstünde. Denn Wonga verstand mitnichten. Er wusste auch nicht, wer für die Familie des Herrn verantwortlich sein mochte. Wenn alle männlichen Vorfahren tot waren und er aus dem Alter, in dem er einen Vormund benötigte, raus wäre, dann war der Mann wahrscheinlich für sich selbst verantwortlich. 'Verwöhnter Römer!', ging es dem Nubier durch den Kopf.
    "Ich werden Dominus Iulius Dives informatieren mal.", entschied Wonga und ließ offen, ob es sich dabei nun um den angefragten Hausherrn handelte oder nicht. "Kommen rein du in Atrium und willkommen in Casa Iulia.", trat er anschließend etwas zur Seite und lud Iulius Macro mit einer einfachen Handbewegung ein einzutreten. Mit seinem Blick signalisierte er dabei einem kleinen Sklavenjungen, dass der besagte Hausbewohner über den Besuch zu informieren sei - und der kleine Junge verschwand eilig.




    IANITOR - CASA IULIA