Es erfolgte offenbar keine weitere Reaktion. Aber wie hieß es so schön? Keine Antwort war auch eine Antwort. So also nickte Ostianus verstehend, machte sich eine gedankliche Notiz und ließ sich nach einem kurzen "Gut, mehr Punkte habe ich nicht zu besprechen. Guten Tag, Centurio." auch wieder aus dem Büro des Kommandeurs zum Ausgang aus den Castra führen. Von dort ging es für den städtischen Beamten sodann zurück zur Curia Ostiensis, wo ein iulischer Duumvir sicherlich schon ungeduldig auf einen Bericht wartete...
Beiträge von Marcus Iulius Dives
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Und abermals wurde der gesamte Abstimmungszeitraum benötigt, bevor sich eine kleine Gruppe von Honoratioren, unter ihnen auch ein gewisser Decurio Appius Accius Sidicinus, zur Enthaltung ihrer Stimme entschieden. Doch davon ließ sich der iulische Duumvir nicht weiter stören, da das Ergebnis dennoch ganz respektabel aussah:
"Ich stelle fest, dass der Antrag des Duumvir Marcus Iulius Dives angenommen wurde. Das heißt, dass ich mich auch darum kümmern werde, dass die beschlossenen Änderungen von der Administratio Imperatoris bestätigt werden, damit sie anschließend voll in Kraft treten können.", erklärte Dives und schaute sich anschließend um. Meldete sich noch jemand und wollte in dieser Sitzung noch irgendetwas besprochen wissen? Nein?
"Damit ist die Sitzung für heute geschlossen. Ich wünsche allen Honoratioren einen guten Heimweg.", verabschiedete der Iulier die Decurionen und begab sich kurz darauf inmitten einer kleinen Gruppe cassischer Freunde aus dem Sitzungssaal.Sim-Off: @ Ocella: Da du den Wink mit dem Zaunpfahl im ersten Absatz hier scheinbar überlesen hast (^^), war ich mal so frei und habe die Marktordnung veröffentlicht, damit sie in Kraft treten kann.
Im Archiv müssten die Marktordnung und die veränderte Lex jedoch noch in die Übersicht ganz vorn mit den entsprechenden Links eingepflegt werden...
PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
DECURIO - OSTIA
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA -
Ein Scriba der Stadtverwaltung schlug einen Aushang an die dafür vorgesehenen Bretter, drehte sich um und brüllte über den Platz:
"Bürger Ostias, hört her! Der Stadtrat hat eine neue Marktordnung beschlossen! Kommt und seht selbst, welche Regeln fortan in Kraft treten!" Damit verließ er den Platz auch schon, um den Neugierien nicht im Weg zu stehen.Titel: Marktordnung der Civitas Ostia
I. Jeder römischer Bürger oder Peregrinus ist berechtigt einen Marktstand auf dem Marktplatz zu führen.
II. Jeder, der einen solchen Stand öffnen will, benötigt die Genehmigung der Stadtverwaltung. Der Handel auf dem Marktplatz ist nur an Ständen und nur in den Marktzeiten erlaubt.
III. Die Stadtverwaltung stellt sicher, dass eine angemessene Zahl von Ständen für reisende Händler zur Verfügung steht.
IV. Die Stadtverwaltung ordnet jedem Händler einen nummerierten Standplatz zu und führt eine Liste über die registrierten Händler und deren Standnummern.
V. Die Stadtverwaltung behält sich vor, jeden Stand ohne Angabe eines Grundes temporär zu schließen.
VI. Den Anordnungen der Vertreter der Stadtverwaltung ist Folge zu leisten.
VII. Die Stadtverwaltung garantiert die Sicherheit auf dem Marktplatz. Davon ausgenommen sind grobe Fahrlässigkeiten von Seiten der Händler.
VIII. Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur siebten Stunde.
IX. Der Abstand zwischen den Ständen muss mindestens zwei Passus betragen.
X. Durchgänge zu Haustüren und Gassen sind freizuhalten.
XI. Jeder Marktstand hat zwei Eimer Wasser zum Brandschutz bereitzuhalten.
XII. Die Bewegung von Karren und Kutschen ist während der Marktzeiten auf dem Forum verboten.XIII. Das Angebot von Waren erfolgt nach der Lex Mercatus.
XIV. Der Verkauf von mangelhafter Ware ist verboten.
XV. Im Streitfall unterliegt die Entscheidung über die Qualität der Waren der Stadtverwaltung.
XVI. Der Handel mit Raubgut ist strengstens verboten.
XVII. Der Handel mit Waffen ist nur mit einer besonderen Lizenz der Stadtverwaltung erlaubt.
XVIII. Glücksspiele sind auf dem Marktplatz verboten.
XIX. Der Standplatz ist sauber zu hinterlassen.
XX. Bei einmaligem Verstoß gegen die Marktordnung werden durch die Stadtverwaltung Geldstrafen verhängt und/oder ein temporärer Entzug des Standplatzes vollzogen. Höhe und Art der Bestrafung liegen im Ermessen der Stadtverwaltung.
XXI. Bei wiederholten Verstößen gegen die Marktordnung kann die Stadtverwaltung auch einen endgültigen Entzug des Standplatzes aussprechen. In diesem Fall ist eine Wiedererlangung eines Standplatzes nicht möglich.
XXII. Besucher des Marktplatzes haben sich an die Regeln dieser Marktordnung zu halten. Verstöße gegen die Marktordnung und Handlungen gegen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit auf dem Marktplatz werden mit Platzverweisen oder Geldstrafen bestraft. Art und Höhe der Strafe liegen im Ermessen der Stadtverwaltung.
XXIII. Änderungen an der Marktordnung sind öffentlich bekanntzumachen.Im Namen der Curia Ostiensis:
TITUS HELVETIUS OCELLA
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CIVITAS OSTIA - LEX CIVITATIS
Im Namen des Volkes von Ostia! Die Götter seien unsere Zeugen, dass der Civitas Ostia diese Lex gegeben sei, welche vom Ordo Decurionum beschlossen wurde und von den Organen der Stadtverwaltung umzusetzen ist.
Praeambel
Im Rahmen der Pars Quarta Decima - Lex Octavia et Aelia de administratione regionum Italicarum (Lex Octavia et Aelia) gibt sich das Volk von Ostia nach bestem Wissen und Gewissen im Rahmen der Bona Fides in diesem Dokument eine Gesetzesgrundlage zur Erhaltung und Verwaltung der Stadt Ostia und des selbige umgebenden Landes. Sämtliche Bürger der Stadt haben sich der Lex Civitatis Ostiensis zu unterwerfen und ihrem Wortlaut nach zu handeln. Die Codices Universalis et Iuridicalis sowie Militaris stehen hierbei über der Lex Civitatis und stellen somit übergeordnetes Recht dar. Jegliches Handeln zum Wohle der Stadt Ostia darf niemals wider der kaiserlichen Gesetze geschehen.Pars Prima - Allgemeines
§1 - Territorium
(1) Den Hauptort der Civitas Ostia bildet das Oppidum Ostia. In das Stadtgebiet eingegliedert sind sämtliche Vici und Villae Rusticae, welche in dafür vorgesehene Grundlisten der Stadtverwaltung eingetragen sind.
(2) Die Grenzen des Stadtgebietes bleiben nach Erlass dieses Gesetzes so bestehen wie sie derzeit vorliegen. Änderungen durch Vertrag oder kaiserliche Weisung sind möglich. Verträge der Stadt Ostia sollen indessen keine derartigen Stadtgebietsverluste zur Folge haben, welche öffentliche Bauten, besonders die Kais des ostiensischen Hafens, beeinträchtigen.§2 - Rechtlicher Status
Der rechtliche Status des Oppidum Ostia bestimmt sich gemäß der Weisungen unseres erhabenen und von den Göttern allseits gesegneten Imperator Caesar Augustus.§3 - Administration
Die Regierung der Stadt übernimmt die Curia Ostiensis. Sie setzt sich im Sinne der Lex Octavia et Aelia zusammen. Die Magistrate der ewigen Stadt Rom sollen hierbei zum Vorbild gereichen.Pars Secunda - Organe der Stadtverwaltung
§1 - Ordo Decurionum
(1) Wer Decurio Ostiensis wird, bestimmt sich nach Absatz V Lex Octavia et Aelia. Hiernach hat jener, der einen Sitz im Ordo Decurionum Ostiensis anstrebt, ein Honorarium in Höhe von M Sesterzen an die Stadtkasse zu zahlen.
(2) Des weiteren muss er eine Amtszeit als Magistratus Ostiensis abgeleistet haben.
(3) Sind beide Voraussetzungen erfüllt, wird der Bewerber von den Duumvirn zum Decurio ernannt und wird somit Inhaber aller Rechte und Pflichten eines solchen.
(4) Dem Ordo Decurionum kommt die Organisation der öffentlichen Spiele zu, sofern notwendig.
(5) Aus dem Ordo Decurionum auszuscheiden ist möglich lediglich durch Tod, Austritt oder Enthebung durch kaiserliche Verfügung.§2 - Duumvirn
Der Stadtverwaltung stehen die Duumvirn vor. Neben der Ausübung des Marktrechts haben sie den Vorsitz über die Curia Ostiensis inne. Sie weisen den gewählten Magistraten zudem ihre Aufgabenbereiche zu und leiten die Wahlen der städtischen Magistrate zum Ende ihrer Amtszeit.§3 - Magistrate
(1) Die städtischen Magistrate setzen sich zusammen aus einem Quaestor und zwei Aedilen. Sie können niedere Beamte zu ihrer Unterstützung einstellen.
(2) Der Quaestor hat die Aufsicht über die Stadtkasse. Er überwacht Ein- und Ausgaben. Er hat außerdem Sorge zu tragen für die Einnahme sämtlicher Gebühren, die auf die Einfuhr von Waren auf dem Schiffsweg erhoben werden.
(3) Der Aedilis Operum Publicorum erhält die Aufsicht über Instandhaltung und Sicherheit der öffentlichen Bauwerke wie Tempel, Thermen und Verwaltungseinrichtungen und Häfen und den Verkehr mit Einhaltung der Stadtverordnungen.
(4) Der Aedilis Mercatuum hat die Aufsicht über die Sicherheit in der Stadt und den Verkehr mit Einhaltung der Marktordnung und über Speicher und Magazine mit der Kontrolle der Getreide- und Ölzufuhr und Getreideverteilung. Er ist insbesondere den Weisungen des Procurator Annonae hinsichtlich der römischen Getreideversorgung unterworfen.
(5) Allen gewählten Beamten der Stadtverwaltung steht eine bestimmte Anzahl Liktoren zu. Für Duumvirn sind dies vier, für Magistrate je zwei Liktoren.
(6) Quaestoren und Aedilen steht außerdem das Recht zu, die Vigiles Ostiensis zur Durchsetzung ihrer Maßnahmen hinzuzurufen.Pars Tertia - Wahlen
§1 - Wahlrecht
Aktives und passives Wahlrecht haben alle Bewohner Ostias mit Bürgerrecht und bestandenem Cursus de Rebus Vulgaribus inne. Im Rahmen des aktiven Wahlrechts hat jeder Berechtigte so viele Stimmen, wie es wählbare Ämter in der Stadtverwaltung gibt.§2 - Durchführung
(1) Die Duumvirn leiten die Wahl, sofern der Curator Rei Publicae nicht einschreitet.
(2) Mindestens drei Wochen vor dem Wahltermin muss dieser verkündet werden. Die Kandidaturen müssen bis zum Beginn der zweiten Woche vor der Wahl der Stadtverwaltung bekannt gegeben worden sein. Diese veröffentlicht die Kandidaten.
(3) Die Wahl wird innerhalb zwei aufeinanderfolgender Tage abgehalten. Die Urnen werden am Ende des zweiten Tages geschlossen und ausgewertet.
(4) Kandidaten, die mindestens fünfzig Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten, gelten als zum Amt zugelassen. Werden mehr Kandidaten zugelassen, als es Ämter gibt, scheiden die Kandidaten mit den niedrigsten Ergebnissen in aufsteigender Reihenfolge aus. Bei identischen Ergebnissen gibt es eine Stichwahl.
(5) Das Ergebnis ist unverzüglich nach der Stimmenauswertung öffentlich bekannt zu machen. Die gewählten Stadtbeamten sind auf dem Forum zu vereidigen und daraufhin von ihren Vorgängern in die Ämter einzuweisen.Im Namen der Curia Ostiensis:
MARCUS IULIUS DIVES
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Titel: Marktordnung der Civitas Ostia
I. Jeder römischer Bürger oder Peregrinus ist berechtigt einen Marktstand auf dem Marktplatz zu führen.
II. Jeder, der einen solchen Stand öffnen will, benötigt die Genehmigung der Stadtverwaltung. Der Handel auf dem Marktplatz ist nur an Ständen und nur in den Marktzeiten erlaubt.
III. Die Stadtverwaltung stellt sicher, dass eine angemessene Zahl von Ständen für reisende Händler zur Verfügung steht.
IV. Die Stadtverwaltung ordnet jedem Händler einen nummerierten Standplatz zu und führt eine Liste über die registrierten Händler und deren Standnummern.
V. Die Stadtverwaltung behält sich vor, jeden Stand ohne Angabe eines Grundes temporär zu schließen.
VI. Den Anordnungen der Vertreter der Stadtverwaltung ist Folge zu leisten.
VII. Die Stadtverwaltung garantiert die Sicherheit auf dem Marktplatz. Davon ausgenommen sind grobe Fahrlässigkeiten von Seiten der Händler.
VIII. Die Marktzeit erstreckt sich von der zweiten bis zur siebten Stunde.
IX. Der Abstand zwischen den Ständen muss mindestens zwei Passus betragen.
X. Durchgänge zu Haustüren und Gassen sind freizuhalten.
XI. Jeder Marktstand hat zwei Eimer Wasser zum Brandschutz bereitzuhalten.
XII. Die Bewegung von Karren und Kutschen ist während der Marktzeiten auf dem Forum verboten.XIII. Das Angebot von Waren erfolgt nach der Lex Mercatus.
XIV. Der Verkauf von mangelhafter Ware ist verboten.
XV. Im Streitfall unterliegt die Entscheidung über die Qualität der Waren der Stadtverwaltung.
XVI. Der Handel mit Raubgut ist strengstens verboten.
XVII. Der Handel mit Waffen ist nur mit einer besonderen Lizenz der Stadtverwaltung erlaubt.
XVIII. Glücksspiele sind auf dem Marktplatz verboten.
XIX. Der Standplatz ist sauber zu hinterlassen.
XX. Bei einmaligem Verstoß gegen die Marktordnung werden durch die Stadtverwaltung Geldstrafen verhängt und/oder ein temporärer Entzug des Standplatzes vollzogen. Höhe und Art der Bestrafung liegen im Ermessen der Stadtverwaltung.
XXI. Bei wiederholten Verstößen gegen die Marktordnung kann die Stadtverwaltung auch einen endgültigen Entzug des Standplatzes aussprechen. In diesem Fall ist eine Wiedererlangung eines Standplatzes nicht möglich.
XXII. Besucher des Marktplatzes haben sich an die Regeln dieser Marktordnung zu halten. Verstöße gegen die Marktordnung und Handlungen gegen die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit auf dem Marktplatz werden mit Platzverweisen oder Geldstrafen bestraft. Art und Höhe der Strafe liegen im Ermessen der Stadtverwaltung.
XXIII. Änderungen an der Marktordnung sind öffentlich bekanntzumachen.Im Namen der Curia Ostiensis:
TITUS HELVETIUS OCELLA
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Mit einem zufriedenen Lächeln setzte sich der Iulier nun also auf den Ehrenplatz, der ihm so mehr oder weniger direkt angeboten worden war. Was man nämlich nur zu gerne hören oder sehen wollte, das konnte man auch schnell einmal in die Worte und Gesten seines Gegenübers hineininterpretieren. Und exakt darin war der Duumvir heute mal ganz fix.
"Oh, nein. So lange warst du nicht von der Bildfläche verschwunden. Die Wahlen finden erst noch statt * - jedoch ohne meine Beteiligung als Kandidat. Ich werde mich nach meinem bereits zweiten Duumvirat zurück nach Roma begeben, um hier anschließend meine ersten Schritte in die stadtrömische Politik zu setzen.", führte Dives aus.
"Aber Ocella hier wird nach seiner bald abgeschlossenen Aedilität eine Kandidatur auf das höchste Amt der Civitas wagen, nicht?", nickte der Iulier dem Aedil zu. "Und seine Erfolgschancen stehen wohl nicht schlecht, wenn ich das mal so feststellen darf.", fügte er hernach noch hinzu."Nein, danke. Ich denke, ich komme hiermit ganz gut aus.", erklärte Dives anschließend mit Blick auf die Mensa. **
"Aber nun erzähl, wie ist es dir in den Castra Praetoria ergangen? Du warst doch dort unter Arrest gestellt und nicht woanders, oder?", erkundigte sich der Duumvir mit ehrlichem Interesse.Sim-Off: * Um zu zeigen, dass wir uns hier zeitlich noch immer VOR den Wahlen befinden, schleppe ich auch extra die Duumvir-Signatur noch mit mir herum.
** Was sind denn die 'bereits angerichteten Dinge' ?
PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
DECURIO - OSTIA
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA -
"Crassus! Sei gegrüßt!", begegnete der gewesene Duumvir der überschwenglichen Begrüßung seines Cousins beinahe ebenbürtig und deutete dann auf die gegenüberliegende Kline. Der Lectus Medius nämlich war seinem Alter und Rang entsprechend dem Familienvater Iulius Potitus vorbehalten.
"Sieh, wir haben heute jeder eine ganze Kline für uns allein.", scherzte Dives anschließend halbherzig. Dass ihre Runde heute nicht mehr als drei Mitglieder fassen würde, war schließlich ein weniger amüsanter als viel mehr trauriger Fakt. Aber was sollte man machen? Einige Iulier waren unmittelbar vorm oder im frühen Stadium des Bürgerkrieges auf unbestimmte Zeit verreist, wie beispielsweise Italicus nach Hispanien zurückgegangen war und auch Lucanus sich auf irgendein Landgut verkrümelt hatte. Andere Verwandte waren Militärs und kehrten nach ihrem dienstlichen 'Besuch' der Urbs Aeterna nun wieder in ihre Stammlager - beispielsweise nach Mantua - zurück. Und wieder andere mussten aktuell in irgendeinem dunklen Loch gefangen dem Kommenden harren."Ist nicht jede Reise irgendwo eine Tortur für die eigenen Nerven?", beantwortete der Duumviralicius die Einstiegsfrage seines Verwandten mit einer rhetorischen Gegenfrage. Gerade das Koordinieren der Sklaven, die mitunter selbstständig zu denken versuchten und dann alles taten, nur nicht das, was man von ihnen verlangte, war nicht selten hochgradig nervenaufreibend, wie Dives fand. Und apropos Sklaven: Auf ein Handzeichen des aus Ostia Heimgekehrten trat ein solcher Unfreier an die Mensa heran und füllte Crassus einen Becher mit verdünntem Wein.
"Auf die Entspannung unserer Nerven!", erhob Dives anschließend seinen eigenen Becher in Richtung seines Cousins und nahm nach einem kleinen Trankopfer für die Götter einen bescheidenen Schluck. Anschließend entschied er, dass er mit seinem Kanzlei-Verwandten ja schon einmal etwas über seine geschäftlichen Anliegen sprechen könnte, bis Potitus sich zu ihnen gesellte und man auch über manch anderes Thema beraten könnte.
"Und sag, wie geht es dir aktuell so? Bist du noch immer in der Administratio Imperatoris tätig? Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte ich ja in meinem letzten Brief bereits geschrieben, dass ich dieser Tage einen guten Kontakt auf den Palatin brauchen könnte...", begann er also erst einmal (noch) relativ unverbindlich. Es brachte ja auch letztlich nichts Crassus nun alles und noch mehr zu erzählen, wenn der am Ende eh keine große Hilfe sein könnte. -
Von der Eingangspforte kommend wurde der Duumviralicius bis Ostiensis, der zweimal gewesene Duumvir von Ostia, zunächst im vinicische Atrium abgestellt, wo es selbstredend erst einmal zu warten galt. So nickte der Iulier dem Ianitor nur freundlich zu - denn er war ja schon froh, dass er es überhaupt bis über die Türschwelle des Anwesens hierher geschafft hatte - und schaute sich aus dem Stand heraus in der Zwischenzeit einfach etwas um.
In der Tat musste Dives beim Anblick des Wassers im Impluvium sogleich daran denken, wie heiß es an diesem Tag wohl wieder werden würde. Noch jedoch war er dahingehend sehr entspannt, da bei seinem Klopfen an der Tür dieses Anwesens ja Apollo die orangerote Sonnenkugel erst langsam aber sicher über den Horizont nach oben zog. So waren also auch die Hände des Iuliers weniger infolge irgendeiner äußeren Hitze leicht verschwitzt, als viel mehr aufgrund seiner eigenen Anspannung und Nervosität ob des Treffens auf den vinicischen Consular. Ob jener zu so früher Stunde überhaupt schon auf den Beinen war? Der Wahlspruch, den der gewesene Duumvir an der Porta gelesen hatte, ließ ihn ja durchaus ein wenig zweifeln... -
Tja, es lag wohl in der Natur der Sache selbst, dass dort, wo Licht war, auch Schatten fielen; sich dort, wo es Gutes gab, auch Böses versteckte; und dort, wo etwas vorteilhaft schien, auch Nachteile lauerten. So war letztlich ein schon an der Porta gesprächigerer Gast sicherlich auch nicht viel unvorteilhafter als jemand, der bereits dort mit seinen Worten knauserte, wie es gleichsam dem Hausherrn auch nicht zwangsläufig nur zum Nachteil gereichen musste, dass er die Iulier bislang allem Anschein nach (noch) nicht auf seiner Blacklist zu stehen hatte.
"Sehr gern.", antwortete Dives also auf die Bitte des Ianitors und folgte diesem sodann ins Atrium des Hauses... -
Ich glaube, dass dafür aber zunächst erst einmal alle Betriebe der WiSim überhaupt irgendwo verortet werden müssten. Eine Bäckerei in Alexandria produziert ja nicht auf einmal in Italia, nur weil man dorthin reist oder seinen Wohnsitz dorthin verlegt. Und definitiv sind nicht alle Betriebe (selbst wenn man nur die aktiven IDs betrachtet) fest verortet. (Problem 1 - bedenke auch: Selbstbestimmung der Spieler, wo sie ihren Betrieb verorten)
Ferner sind wieviele Orte in wievielen Provinzen in der WiSim wählbar? Worst-case-Szenario (selbst wenn man Transportkosten nur zwischen den Provinzen hätte): Zwischen immer zwei Provinzen müssten Transportkosten festgelegt und irgendwie berücksichtigt werden. Der Transport zwischen Germania Inferior und Germania Superior ist schließlich mit Sicherheit deutlich günstiger als der zwischen Syria und Italia. (Problem 2)
Darüber hinaus bliebe - meiner Meinung nach - zu befürchten, dass man Aegyptus damit noch unattraktiver für Spieler-IDs macht. In Germania gibt es viele IDs, allen voran die Duccier und dieses oder jenes FMQ-Mitglied. Roma (und damit Italia) auf der anderen Seite ist ebenfalls stets gut besetzt, weil der Senat und die Kanzlei des Kaisers sich dort befinden. Aegyptus hingegen mit seinen aktuell schon nur wenigen IDs wird wohl dann ein Problem mit der Eigenversorgung bekommen und übermäßig teuer und unattraktiv werden. Wenn man aufgrund nur weniger IDs in Agyptus dort auch nur wenig verkauft, während man in Italia und Germania mit den dortigen Preisen nicht mithalten kann, ziehen die Betriebe dort potenziell eher weg. Das führt dazu, dass in Aegytus die Preise steigen, da nun Verkäufe dorthin vermehrt mit Transportkosten verbunden sind. Das macht diese Provinz letztlich zusätzlich unattraktiv. (Problem 3)
@ Militärbalken (Vorschlag v. Sirius): Schon die Idee erschließt sich mir hier nicht, da ich nicht sehe, wofür zB ein Priester in Roma einen Militärbalken brauchen sollte. Im Gegenteil würde ich das Schwert oder die Lanze eines Soldaten eher als ein (blaues) Leben-Gut für diesen Soldaten sehen.
@ Sold & Co: Da siehe man in Massas Beitrag, welche Posten da alles besetzt sein müssten, um das in EINER Einheit so zu realisieren. Deutlich einfacher ist es da, wenn man normal wöchentlich die Gehaltszahlung direkt vom Staat (?) bekommt, anstatt den Staat die Legion bezahlen zu lassen, damit die Legion die Legionäre bezahlt bzw ihnen teilweise schon Essen und Kleidung dafür kauft.
Spaßenshalber hab ich mal den Anteil der 13 Dn von den 225 Dn (siehe Massa) ausgerechnet. Das sind rund 5%. Ich hielte es für sinnvoller, wenn ein Tiro mit 10 Sesterzen wöchentlich machen kann, was er will, anstatt jede Woche nur 0,5 Sesterzen zu bekommen und den Rest als irgendwelche Waren vorgesetzt zu bekommen. Meine Meinung. -
| Cito
Der Cursor zuckte nur kurz mit den Schulter, als er den Namen Herminia hörte. Sein iulischer Dominus hatte ihm definitiv keinen weiteren Namen genannt, sondern nur von einer Dienerin gesprochen. Das wiederum lag daran, dass der alte Tasius, der Tabularius im Vereinshaus der Societas Claudiana et Iuliana, ihm nur von einer namenlosen Dienerin geschrieben hatte. Und das letztlich lag an der Tatsache, dass auch der gallische Ianitor Evax dem alten Tasius nur ebendies erzählt hatte. Dass es sich bei einer Dienerin höchstwahrscheinlich um eine Sklavin handelte, war allerdings in der Tat eine gedankliche Eigenleistung des Cursors gewesen - die sich nun also als falsch herausstellte.
"Ähm... 'Wann' würde ich gerne noch wissen. Also wann würden es deine Pflichten zulassen, dass der Magister Iulius Dives dich hier aufsucht?", fragte er nochmal nach. Wie gesagt sollte es nicht zu kurzfristig sein, da der Iulier noch immer als Duumvir von Ostia Pflichten in der Hafenstadt hatte.
"Wie wäre es zum Beispiel am fünften Tag vor den Iden des August, dem Feiertag zum Sieg des Divus Iulius in der Schlacht bei Pharsalus? Hättest du da im Verlaufe des Tages irgendwann für seinen Besuch Zeit?", machte er einfach mal einen konkreten Vorschlag. Bis dahin nämlich wäre Dives' Duumvirat beendet und der Iulier wahrscheinlich schon wieder mit Sack und Pack in die Casa Iulia in Roma gezogen.
CURSOR - MARCUS IULIUS DIVES -
Die Porta öffnete sich und der Ianitor kam zum Vorschein. Besonders viel sagte er dabei nicht, sodass Dives nicht umhin kam sich zu fragen, ob der Grund hierfür allgemein in der frühen Morgenstunde lag oder aber speziell in der Aufwartung des Iuliers. So also beschloss er auch weiterhin erst einmal mit dem schlimmsten zu rechnen, was auch immer dies letztlich wäre.
"Salve! Ich bin hier, um dem Consular Vinicius Hungaricus meine Aufwartung zu machen und ihn um die Aufnahme unter seine Klienten zu bitten.", erklärte der gewesene Duumvir zunächst sein Anliegen. Er wollte schließlich nicht, dass man ihm gänzlich ungehört nach der Nennung seines Namen sogleich wieder die Tür vor der Nase zuschlug. Ob es allerdings einen großen Unterschied machte, wenn der Ianitor dieses Anliegen vor der iulischen Vorstellung kannte, war wohl eine Gefühlsfrage.
"Ich bin ein Cousin des Furius Philus, eines Klienten des ehrenwerten Consulars Vinicius Hungaricus. Mein Name.. ist Iulius Dives, zweifach gewesener Duumvir von Ostia.", stellte er sich dann vorsichtig lächelnd vor, wobei er abermals erst eine neutrale Nebeninformation gab, bevor er seinen mitunter aufgrund jüngster Ereignisse etwas vorbelasteten Gentilnomen preisgab. Ob die Formulierung 'zweifach gewesener Duumvir von Ostia' am Ende seiner Vorstellung dies wieder herauszureißen vermochte? Es würde sich zeigen... -
Wie angekündigt fand sich der iulische Duumviralicius bis Ostiensis an den Nonen des August irgendwann am frühen Nachmittag, denn er wollte sich ja nicht einfach selbst zu einer Cena einladen, vor der Casa Matinia ein. Dabei ließ er sich natürlich mit einer standesgemäßen Sänfte herbeitragen, um auf seine Cousine auch einen angemessenen Eindruck zu machen. In seiner smaragdgrünen Toga mit silberfarbener Mäander-Ornamentik über einer blütenweißen Tunika entstieg Dives dem Gefährt, ließ seine Toga noch einmal kurz richten und klopfte anschließend höchst selbst an die Porta. Dies war schließlich in gewisser Weise ein verwandtschaftlicher Freundschaftsbesuch, der wenigstens nicht übermäßig förmlich wirken sollte.
* Poch Poch Poch *
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| Aglaopes
Zufrieden lächelnd nickte der Sklave.
"Sei versichert, mein Dominus wird sich freuen dich wiederzusehen. Vale bene, Herr.", verabschiedete sich Aglaopes anschließend und verschwand hernach die Tür leise hinter sich schließend wieder aus dem Cubiculum des Iuliers. Nach dieser Begegnung konnte er beim besten Willen nicht verstehen, wieso er vom Cellarius Alexander im Vorfeld so vor diesem Crassus gewarnt worden war. 'Typisch, Makedonen!', dachte er sich und zog sodann ab.
MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS. - MARCUS IULIUS DIVES
NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES -
Vom Atrium ins Triclinium gelangt erwartete die Gäste hier nun erst einmal eine ganz hübsch anzusehene Sklavin. Aculeo, der ja als einer der wenigen Menschen in seinem Umfeld über Dives' spezielle Vorlieben - zu denen gewiss keine Frauen gehörten - Bescheid wusste, brauchte der Iulier nichts mehr vormachen. Für seinen helvetischen Begleiter hingegen musste die Scharade aufrecht erhalten werden, denn so gut sie auch miteinander befreundet waren, würde er von sich aus bestimmt nichs offenbaren. Genau genommen war es schon schlimm genug, dass der Germanicer einst in der Taberna Granum et Venunncula in Ostia derlei selbst herausgefunden hatte.
"Wow, nicht schlecht, nicht schlecht.", nickte er also mit einem vorgeblich amüsierten Lächeln in Richtung der Sklavin, die ihn nicht interessierte, bevor er sich wieder zu Aculeo wandte.
"Nun, in der Tat hätte ich noch eine kleine, etwas geschäftlichere Bitte an dich. Aber diese soll uns natürlich nicht von der Feier anlässlich deiner Freisetzung abhalten. Vielleicht setzen wir uns auch erstmal und du erzählst uns bei einem netten Becher Wein, wie es dir geht und in den letzten Wochen ergangen ist?", schlug Dives mit Blick auf die Klinen vor. Ungezwungen schön und gut, hoffte er allerdings dennoch, dass er den Locus Consularis, den Ehrenplatz in der Runde, angeboten bekäme. Von den beiden Gäste war er schließlich derjenige, der den Germanicer nicht nur länger, sondern auch erwähntermaßen besser kannte, wie er darüber hinaus als Duumvir dem Aedil auch amtlich übergeordnet war und zu guter Letzt als Angehöriger des Ordo Senatorius ebenfalls ein höheres Ansehen in der Gesellschaft genießen durfte.
PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
DECURIO - OSTIA
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA -
Daran, dass sich Aculeo nur einen Spaß erlaubt hätte, glaubte Dives nun allerdings nicht. Bei den Reisestrapazen ihrer Zeit war es mitnichten lustig Freunde für nichts und wieder nichts herumreisen zu lassen. Nein, an einen Spaß wollte der Iulier wirklich nicht glauben - auch weil er dann so schnell sicher keine Einladung der Germanicers mehr annehmen würde. Doch da erschien besagter Eques auch schon und begrüßte seine Gäste.
"Salve Aculeo! Und ich glaube in der Tat, dass es für uns eine viel größere Freude ist dich hier - gesund und auf freiem Fuß - zu sehen! Verglichen damit war unsere Reise absolut entspannend, versichere ich dir.", erklärte der Duumvir und verschwieg dabei getrost auch den kleinen Zwischenfall mit dem Reiter des Cursus Publicus und der Nachricht, die der für die Gesandtschaft bei sich hatte.
"Sehr gerne.", antwortete er dann lächelnd auf die Einladung und folgte dem Germanicer, wie auch Ocella, anschließend ins Triclinium...
PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
DECURIO - OSTIA
SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA -
| Aglaopes
War der Herr Iulius Crassus da oder arbeitete der gerade auf dem Palatin? - Keine Ahnung. War jemand aus seiner Familie da? - Welche Familie? Soweit Aglaopes informiert war, hatte dieser Crassus weder Frau noch Kinder. Ergo: Nein, es war keine Familie anwesend. Der eine oder andere Verwandte war zwar da, aber die gehörten ja alle nicht zur Familie des Iuliers!
"Als Angestellter der Administratio Imperatoris ist der Herr Iulius Crassus stets gut beschäftigt. Er ist ein wichtiger Mann!", erklärte er und stellte den Iulier dabei mitunter auch ein bisschen wichtiger dar, als so ein Notarius letztlich war. Da er dies jedoch nur im Sinne des Ansehens der iulischen Gens tat, hatte er mit einer kleinen Übertreibung keinerlei Probleme.
"Wenn du willst, dann kann ich die Botschaft allerdings an ihn weiterleiten. Mein Name ist Aglaopes. Ich bin ein Diener des iulischen Haushaltes.", bot er an und lächelte leicht. Dabei machte er sich nicht einmal die Mühe zu erfragen, ob der Iulier aktuell im Hause war. Denn selbst wenn dem so wäre, würde er diesen jetzt bestimmt nicht stören, nur damit der die Nachricht einer Frau persönlich entgegen nahm. Ein guter Sklave konnte schließlich zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden und belästigte seinen Herrn nur dann außerordentlich, wenn es auch tatsächlich etwas außerordentlich Wichtiges gab. Von letzterem ging Aglaopes hier allerdings bislang nicht aus...
MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS - MARCUS IULIUS DIVES
NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES -
Nach den folgenden Worten der Sergia bereute Dives sein Reden zutiefst, während ihm das vorherige Schweigen goldiger denn je erschien. Denn nicht nur, dass diese Frau hier offenbar noch immer kein Wort des Iuliers über Serapio verstanden hatte - sonst wäre sie wohl kaum mit dem Gedanken um die Ecke gekommen, mit dem sie doch etwas unerwartet um die Ecke gekommen war -, feuerte sie ihm auch seinen unterschwelligen Verweis auf die Karriere ihres Verwandten doch recht wirkungsvoll um die Ohren. Der Duumvir hatte nämlich in der Tat auf die Schnelle keine Antwort darauf parat, was nach der Wahl Ocellas wäre. Umso vorbereiteter erschien jedoch die Sergia.
"...?!", reagierte Dives seinen Worten beraubt zunächst einzig mit einem unbewusst offen unverständigen Gesichtsausdruck auf ihre Idee. Dabei hatte er nicht den Hauch einer Ahnung, ob er jetzt lachen oder weinen sollte - oder welche Reaktion überhaupt nun angebracht wäre. Definitiv hatte diese Situation einen wenigstens partiell komischen Character, wenn man daran dachte, was der Iulier der guten Dame direkt zuvor erzählt hatte. Andererseits natürlich stimmte die Aussicht auf die Reise in den Ehehafen den in jemand anderen Verliebten keineswegs besonders heiter. Er wollte nicht heiraten; nicht jetzt und auch nicht in absehbarer Zeit, wenngleich ihm selbstverständlich durchaus bewusst war, dass er derlei als Möchtegern-Vigintiviratskandidat nicht ewig würde hinausschieben können. Hinzu kam: Hatte er seinem Großonkel Licinus nicht sogar ausdrücklich erklärt, dass er demnächst auf Brautschau gehen würde? So ganz sicher war er sich nicht, ob das dereinst nur einer seiner Gedanken gewesen war oder er derlei tatsächlich laut geäußert hatte.Anschließend, der erste Schock (!) war kaum überwunden, kam der Duumvir nach den weiteren Worten der Sergia jedoch nicht umhin sich einzugestehen, dass es wohl in der Tat nicht die schlechteste Sache wäre, wenn er sich ohne damit übermäßig einen Skandal zu riskieren auch weiterhin mit Serapio treffen könnte. Dabei war das 'weiterhin' selbstredend ein vergleichsweise hoch gegriffenes Wort für die Fortsetzung ihrer bislang - Theatrum Ostiensis, Fors Fortuna, Decimer-Gehöft - zweieinhalb Begegnungen. Doch sobald der Decimer hoffentlich, hoffentlich bald wieder auf freiem Fuß lebendig durch die Straßen Romas marschieren könnte, wollte Dives in jedem Fall erneut dessen Nähe suchen. Allerdings war damit erst klar, was ER von diesem Geschäft hätte: Sein Geheimnis bliebe geheim, er hätte für sein Bild in der Öffentlichkeit eine Frau und er könnte - das war wohl das Wichtigste - weiterhin Serapio sehen, fühlen und... genießen.
"Und... also... ich meine... Was hättest DU davon?", erkundigte er sich folglich, wobei er merklich bei den vielen Gedanken, die durch seinen Kopf, und so einigen Gefühlen, die durch sein Herz schossen, noch immer einige Probleme mit dem Finden der richtigen Worte hatte. "Ich... also... Außer, dass ich Ocella unterstütze. Und... ähm... außer, dass du dir dadurch einige zusätzliche Freiheiten auszurechnen scheinst.", wobei der Iulier nicht uninteressiert daran wäre, was genau sie sich darunter letztlich genau vorstellte. Bekanntermaßen Hörner aufgesetzt zu bekommen wäre nämlich wohl kaum viel bessere PR für seine Person als etwaiges Gerede über ein eigenes gesellschaftlich missbilligtes Verhältnis... -
| Aglaopes
Welch ein Glück, dass der Iulius da war! Das hieß natürlich: So ganz sicher war sich der betagte Sklave da nicht, ob sein Dominus nicht wohlmöglich genau geplant hatte, dass er an einem solchen Feiertag wieder zurück in die Casa Iulia zog. Wie dem aber auch war - letztlich spielte es für Aglaopes selbst eigentlich keine große Rolle - trat der Unfreie auf die Antwort aus dem Cubiculum hin in ebenjenes ein.
"Sei gegrüßt, Herr. Ich bin Aglaopes, persönlicher Leibsklave des Iulius Dives... in vielen Bereichen.", grüßte er zunächst und stellte sich vor. Letzteres tat er dabei sogar namentlich, da er als gebildeter Grieche und faktisch einer der engsten Vertrauten des gewesenen Dummvirn Dives durchaus der Meinung war, nicht ganz unwichtig zu sein. "Wenn du erlaubst, dann darf ich dich im Namen ebendieses Verwandten deiner selbst am heutigen Abend zu einer kleinen Cena im Triclinium minor einladen. Der soeben eingetroffene, zweifach gewesene Duumvir von Ostia gedenkt seine Rückkehr in diese Casa nämlich in familiärem Kreise ein wenig zu feiern und dabei auch einige Dinge mit dir und euren anderen derzeit in der Casa wohnenden Verwandten zu besprechen.", erklärte der Sklave sodann in mäßigem Tempo und hörbar ein wenig gehobenerer Sprache den Anlass seiner Störung. Die Erwähnung nicht nur des kleinen Tricliniums, sondern gar die ausdrückliche Nennung eines familiären Kreises waren wohl Anhaltpunkte genug für etwaige Fragen von Kleiderordnung und/oder einer gewissen Vorbereitung auf die Cena. So wurde folglich von niemandem das Tragen einer repräsentativen Toga erwartet, wie sich auch niemand auf besondere Gespräche mit bestimmten Gästen inhaltlich vorbereiten müsste. Das hieß natürlich: Dives selbst hatte sehr wohl im Vorfeld bereits einen gewissen Plan erdacht, den es inhaltlich abzuarbeiten gelten würde. Aber er war ja auch derjenige, der hier eine 'Familienversamlung' anberaumte - wenngleich sonderlich viele iulische Familien wohl kaum vertreten sein würden...
"Es wäre meinem Herrn Iulius Dives folglich eine Freude, wenn du es einrichten könntest zu Beginn der neuen Stunde seine Gesellschaft im kleinen Triclinium durch deine Anwesenheit zu bereichern.", fasste Aglaopes väterlich lächelnd mit zwischen den Zeilen auch durchaus ein wenig Schmeichelei sein Anliegen zusammen und wartete anschließend auf die Reaktion des Iuliers.
MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS. - MARCUS IULIUS DIVES
NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES -
Der mittlerweile vom Duumvir iterum Ostiensis zum Duumviralicius bis Ostiensis gewordene Dives, der in der Folge nun auch wieder in der Casa Iulia in Roma wohnhaft war, kam nach dem ganzen Umzugsstress - der natürlich hauptsächlich seine Sklaven betraf, aber irgendeine Ausrede brauchte man ja - erst mit einiger Verspätung zur Beantwortung eines Briefes, der ihn noch in Ostia erreicht hatte.
Ostia, A.D. III NON AUG DCCCLXIII A.U.C.
Ad
Matinia Musa
Casa Matinia
Roma, ItaliaIulius Dives Matiniae Musae sorori ex avunculo magno s.d.
Nachdem ich vor kurzem meine zweite Amtszeit als ostiensischer Duumvir erfolgreich beendet habe und nachfolgend meinen Wohnsitz von Ostia wieder zurück in die Casa Iulia in Roma verlegt habe, finde ich nun endlich auch eine ruhige Stunde, um deinen letzten Brief zu beantworten.
Dabei möchte ich zunächst loswerden, dass du dir bitte keine Sorgen darüber machen sollst, ob du mir genügend Informationen zu den Angehörigen deiner Gens mitteilen konntest oder nicht. Im Gegenteil bin ich nämlich froh, dass du mir überhaupt so viele Dinge berichtet hast. Dafür danke ich dir sehr!
Des Weiteren bedauere ich den Verlust deiner Eltern aufrichtig und möchte dir dazu nur zu gern bald auch persönlich mein herzliches Beileid ausdrücken. Ich bin mir sicher, dass die beiden nun auf den Elysischen Gefilden wandeln und verdientermaßen den ewigen Frühling genießen.Deine Einladung in die Casa Matinia möchte ich selbstredend nur allzu gerne annehmen und ich hoffe, dass du, wenn ich dich in wenigen Tagen an den Nonen des Augustus dort besuchen werde, dich nicht schon auf dem Weg nach Mantua befinden wirst.
Ich freue mich bereits sehr deine Bekanntschaft zu machen.Mögen die Götter dich und die Deinen schützen!
Vale bene!/images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png
MARCUS IULIUS DIVES
DUUMVIRALICIUS BIS - OSTIA