Beiträge von Valentin Duccius Germanicus

    "Mhm, nicht sprechen? Naja, kann wahrlich auch so seine Vorteile haben. So sie noch anderes kann."
    Interessiert betrachtete er die Sklavin und grübelte ein wenig. "Hast Du schon gehört? In Roma sollen die Leute mit Geld förmlich um sich schmeissen um in den Besitz von Sklaven zu kommen. Ich hoffe, hier werden die Preise nicht so künstlich in die Höhe getrieben, sonst kann ich mir das mit meinem kleinen Gehalt gar nicht leisten die versprochenen Sklaven zu kaufen."

    Auch er betrat den Sklavenmarkt. Ihm selber waren diese zwar zuwieder, nicht als Menschen, aber als Sklaven, auch wenn sie im Dorf früher auch ein paar Unfreie gehabt hatten, aber er hatte wem versprochen eine Sklavin oder Sklaven für den Haushalt zu ersteigern.
    "Salve Praefectus," grüßte er Magnus, als er ihn sah. "Was wird denn so angeboten?"


    Ja, ich kenn da eine, die hatte auch ihren Spiel, Spaß und Abwechslung :D
    Zum Schluß habt Ihr sie aber in der Kammer vergessen, wo sie übrigens zwei Mal drin war :P :D

    Vor der Tür trat ihm ein alter Priester entgegen, eindeutig schon recht tatterig.
    "Ahhhh, salveeee... seid gegrüßt, kann ich helfen?"


    Sim-Off:

    Sorry, aber Germanien hat keine Priester mehr im CD und bisher konnte, trotz Petition und persönlichem Erscheinen des Princeps Curia in Rom da keine Abhilfe geschaffen werden. Die einzig bis vor kurzem noch Lebende is nun auch in Rom als Priesterin aktiv :(

    "Ah, heilsa Pictor! Ist wola? Guot giresten?" Er grinste ihm entgegen und war gespannt, ob er verstand, was er ihn soeben gefragt hatte. "Azalosi? Durst?"


    Sim-Off:

    Ja :D Durst ist tatsächlich Durst. Das Wort hat sich in den letzten 1500 Jahren nicht verändert :D

    Die Augusta war da und das war gut so. Wer jetzt noch kam, der hatte Pech gehabt, denn er würde halt den Anfang verpassen. Einer der Schauspieler trat nach vorne, verneigte sich recht tief in Richtung Augusta und sprach:
    Ehrwürdige Augusta, ehrwürdiges Publikum, selten ist es den germanischen Bürgern des Reiches beschieden solch hohen Besuch in ihren Städten Willkommen zu heissen. Da dies so ist, soll gerade der derzeitige Aufenthalt der Augusta jedem in guter und noch lange zu erzählender Erinnerung bleiben. Und um Dir, ehrwürdige Augusta den Aufenthalt zu versüßen, hat die Theatergruppe von Mogontiacum Euripides Helena einstudiert, um Deinem künstlerischen Genuß zu wohlgefallen.
    Er verbeugte sich noch einmal und sagte dann: Wir befinden uns auf dem Platz vor dem Palast des Theoklymenos, des Königs von Ägypten, auf der Insel Pharos. Vor dem Palast das Grabmal des Proteus.
    Dann trat er ab und Helena erschien mit dem Beginn ihres Auftrittes:


    Hier glänzt des Niles Flutenspiegel jugendschön,
    Der längs Ägyptens Fluren anstatt Wolkentaus
    Beim Schmelzen weißer Gletscher durstige Schollen tränkt.
    Proteus, Ägyptens König weiland, thronend hier
    Im Pharos-Eiland, war Beherrscher dieses Lands,
    Vermählt mit einer Wellennixe Psamathe,
    Nachdem dieselbe aus Aiaks Eh geschieden war.
    Und sie gebar dem Fürstenhaus zwei Sprößlinge,
    Den Sohn Theoklymnos, welcher ausgezeichnet war
    Durch heiligen Wandel, und ein Mädchen edler Art,
    Eido, der Mutter Wonne und Stolz als kleines Kind.
    Dann, als ihr Leib zur Jugendblüte reifte, hieß
    Sie Theonoe; denn alles Unsichtbare war,
    Was ist und sein wird, ihrem Geiste kund; ihr war
    Vom Ahnen Nereus dieser Gabe Kraft vererbt.
    Doch meine Heimat nenn ich Sparta, wohlberühmt;
    Mein Vater dort war Tyndaros. Die Sage geht,
    Daß Zeus in meiner Mutter Leda Schoß herab
    Sich schwang, in Schwanenbildung umgewandelt, und
    Verstohlne Liebesfreuden haschte, hergescheucht
    Von einem Aar, wenn ja die Sage richtig ist!
    Helena heiß ich, meine Schicksalsleiden tu
    Ich kund: Um Schönheit streitend gingen Göttinnen,
    Ihr' drei, zum Paris nach der Idagrotte hin,
    Kypris und Hera und die Jungfrau, Zeusens Kind:
    Entscheiden sollt er über Reiz und Wohlgestalt.
    Und meine Schönheit - ist auch schön, was Leiden bringt? -
    Verhieß dem Paris Kypris zum Besitze und
    Gewann. Vom Ida Paris ließ die Hürden stehn
    Und kam nach Sparta, mich zu frein als seine Braut.
    Doch Hera, grollend, daß sie nicht den Preis gewann,
    Vereitelt' meiner Hand Besitz dem Paris: mich
    Nicht selber gab sie, sondern ein lebendig Bild,
    Aus Ätherstoff geschaffen und mir völlig gleich,
    Dem Fürstensohne Priams hin - er glaubte mich
    Zu haben, eitlen Wähnens, ohne mich! Doch Zeus
    Hat andren Ratschluß diesem Unheil angereiht,
    Den armen Phrygern und dem Griechenlande Kampf
    Und Fehden sendend, daß die Muttererde frei
    Von Übervölkrung würde und die Tapferkeit
    Des ersten Helden Griechenlands der Welt bekannt.
    Ich ward zum Kampfpreis ausgesetzt - ich selber nicht,
    Mein Name nur - für Phryger- und Hellenenmut.
    Mich faßte Hermes, durch die Himmelsweiten mich
    In Wolken hüllend - meiner hatte Zeus ja nicht
    Vergessen -, und versetzt' in Proteus' Haus mich her,
    Ihn achtend für den bravsten Mann der ganzen Welt,
    Damit ich Menelaos treu und keusch verblieb.
    So weil' ich hier. Mein armer Gatte sammelte
    Indes ein Kriegsheer, zog damit vor Ilions
    Burgfesten; meine Entführung wollt er rächen dort!
    Und viele Leben starben am Skamander-Bach
    Um meinetwillen, aber mir unselgem Weib,
    Mir flucht man, glaubend, Treu und Ehe hab ich frech
    Gebrochen, sei am ungeheuren Kriege schuld!
    Warum noch leben also? Ein Orakel gab
    Mir Hermes, einst noch würd ich Spartas stolzen Grund
    Mit meinem Mann bewohnen, der's erführe, daß
    Ich Troja nicht sah, keinem Mann ergeben war.
    Solang nun Proteus noch das Licht der Sonne sah,
    Blieb meine Treu unangerührt; seit aber ihn
    Der Erde Nacht birgt, strebt des Abgeschiednen Sohn
    Nach meinem Bett. Ich aber, treu dem einstigen
    Gemahle, knie an Proteus' Grabe flehend hier,
    Auf daß ich rein dem Gatten meine Treu erhalt
    Und, wenn mein Name in Ilion auch verrufen ist,
    Mein eignes Selbst doch ohne Schanden hier besteht.


    Noch während ihre letzten Worte verklangen, trat Teukros auf:


    Wer übt die Macht wohl hier in dieser festen Burg?
    Ein Haus des Reichtums nach dem Aussehn ist es, denn
    Ringmauern prangen fürstlich samt dem Zinnenkranz.
    Ha!
    O welcher Anblick! Himmel! seh ich wirklich hier
    Das mördrisch Bild des Weibes, welches mich verdarb
    Und alle Achaier? Sei ein Abscheu Göttern, weil
    Du trägst Helenens Ebenbild! Und stünde nicht
    Mein Fuß auf fremdem Boden, büßen solltest du,
    Helenens Bild, durch diesen wohlgezielten Pfeil!


    Wer bist du, Unglückselger? Was verwirfst du mich
    Und hegst um ihren schlimmen Geist Haß wider mich?



    Ich irrte, gab der Leidenschaft zu rasch mich hin!
    Zeus' Tochter freilich ist ein Abscheu allem Volk
    Der Griechen; drum verzeih mir meine Rede, Weib.

    Auch er ging durch die Mengen und unterhielt sich. Da er jedoch an der zeremonie in dem Sinne nicht teilgenommen hatte, hielt er sich mit der feier auch zurück. Es galt nur Präsenz zu zeigen und wer ein Mogontiacer war wusste, dass er den germanischen Göttern treu war und viele wusstens seine Anwesenheit dennoch zu schätzen. So traf er auch auf einige Bekannte und hielt Schwätzchen.

    "Wie Du wünschst, Ehrenwerte," lächelte er und folgte ihr, wie auch alle Anderen. "Als Nächstes führt uns der Weg zur hiesigen Niederlassung der Schola. Dort befindet sich neben Seminarräumen und das Büro des Curators auch eine Bibliothek. Leider habe ich gerade keine Übersicht über die derzeitigen Kurse, aber ich bin sicher der hiesige Curator Duccia britannia wird Dir, so Du mehr über alles wissen möchtest, gerne Deine Fragen beantworten."

    Die Basilika füllte sich und nun wartete man nur noch auf die Augusta und ihr Gefolge. Die Schauspieler standen hinter der Bühnenanordnung bereit und zupften hier und da noch etwas an den Gewändern zurecht. Der ein oder andere betete noch einmal seien text hinunter und man wünschte sich Erfolg. Die Nervosität war greifbar. Immer waren sie vor einem Auftritt nervös, würde alles gut gehen, wäre alles für die Zuschauer genehm und so weiter. Wäre die Nervosität nicht da, würden sie wahrscheinlich nur MIst bauen.

    Eine Weile wurde er noch von der Vorstellung gefangen und grinste, ehe er sich anderen Themen zuwandte. "Naja, warten wir mal ab. Vielleicht wird sich ja mit der Schneeschmelze endlich einiges wieder tun und ich denke, von Seiten der Germanen gibt es auch nicht mehr viel zu befürchten. Aber erzählt mal: Ihr stammt beide aus Hispania? Wie ist es da so. Erzählt mir mehr von der Provinz, den Leuten, der Kultur, den einstigen Stämmen dort. Seid so gut und befriedigt die Neugierde eines alten Mannes." Er schmunzelte leicht und nahm einen kräftigen Schluck Bier, ehe er wieder nach einem Stück Fleisch griff.

    Er hörte den Beiden amüsiert zu. "Tut das mal! Wenn Ihr sie in der Zeit auch noch aus der Kaserne jagt und erst wieder reinlasst, wenn sie Zeit und Geld i den Städten gelassen haben, werden die Händler und Betreiber einiger Sachen sich garantiert freuen," grinste er. "Und Euch zutiefst verbunden sein."

    Zitat

    Original von IULIA ULPIA DRUSILLA
    Die Augusta nahm das Nicken ihres Prätorianers zur Kenntnis und warf nochmals einen Blick zu ihrer Sklavin. Es gehörte sich einfach nicht, in Gegenwart vieler anderer angesehener Männer sich als Sklavin an einen Praefekten ranzuwerfen.
    Einen Augenblick besann sie sich wieder darauf, was sie zuvor noch mit Germanicus gesprochen hatte und antwortete darauf.
    "Helena! Immer wieder eine unterhaltsame Geschichte. Und besonders interessant was Euripides daraus machte. Eine gute Wahl!"


    Dann genoss sie das Mahl, das bereits bereitgestellt war.


    "Die Truppe freut sich auch schon ausserordentlich es Dir, Ehrenwerte, vorspielen zu dürfen." Dann schwieg auch er, bis die Augusta entweder das Wort wieder an ihn richten würde, da aber noch andere im Raum waren, ging er mal noch nicht von aus, oder sie das Zeichen gab, dass es mit der Stadtführung weiter gehen konnte.

    Als Duumvir der Stadt war es zumindest seine Pflicht Anwesenheit darzustellen, auch wenn er dem Ritual an sich nichts abgewan, da er nicht den römischen Göttern verpflichtet war. Dennoch zeigte er sich, nach den Ritualen unter den Menschen und betrachtete das Schauspiel, während er sich auch hier und da mit Leuten unterhielt.

    Er sah Florus einen Moment erstaunt an und dann klatschte er spontan Beifall. "Genau das ist es, was ich endlich mal von einem Mitglied des Militärs, egal welcher Einheit, hören wollte. Wenn jetzt auch noch die Soldaten selber aufwachen würden, wäre es wieder viel belebter in den Städten. Eigentlich hatte Germanien eine rege zivilkombinatorische Infrastruktur vor dem Krieg, aber seit dem hat man das gefühl, alle Soldaten würden nicht mehr rausgelassen werden."