Beiträge von Cnaeus Fabius Torquatus

    Endlich hatte die Kanzlei wieder Nachricht aus dem Osten erhalten, nachdem Maturus wochenlang nichts von sich hören hat lassen. Offenbar waren die östlichen Legionen mit dem Unwetter beschäftigt, was der letztlich guten Botschaft allerdings keinen Abbruch tat.


    Der Kaiser hatte dem Fabier ja aufgetragen, umgehend Bericht zu erstatten, sobald seine Abteilung etwas von Maturus hörte. So gab er also einem der skythischen Leibwächter bescheid und ersuchte um eine Audienz beim Kaiser, um die Neuigkeiten zu verkünden.

    Der höchste Beamte am Kaiserhof unternahm in diesen turbulenten Tagen einen Ausflug? Cnaeus erschien das äußerst suspekt, konnte mit der zusätzlichen Verantwortung allerdings gut leben. Abgesehen davon, war das ja auch ein Zeugnis des Vertrauens. "Gerne." Apropos, was war den eigentlich mit Varenus? Er hatte ihn schon seit Tagen nicht mehr zu Gesicht bekommen, obwohl jener sich eigentlich melden wollte. Naja, vermutlich war er tatsächlich in seiner Abteilung eingespannt.

    "Salve, Senator", grüßte Cnaeus, als er an der Reihe war. "Offenbar hat man die zunehmende Bedrohung durch die germanischen Legionen erkannt. Sämtliche Kräfte werden derzeit mobilisiert, um den Rebellen entgegenzutreten - vielleicht sind mir die Bemühungen zuvor aber auch einfach nur entgangen", deutete Cnaeus seine Beförderung an. "Ich wurde zum Primicerius ernannt, sodass ich nun mehr in die wichtigen Belange eingespannt werde." Immerhin hatte der Fabier nun einige Notarii unter sich, die es zu koordinieren galt. Da der Procurator ab epistulis in diesen entscheidenden Tagen absent war, bekam Cnaeus die Verantwortung übertragen - was er durchaus befürwortete. "Aber das ist noch nicht alles. Kürzlich musste ich gar beim Kaiser vorsprechen und habe von ihm höchstpersönlich erfahren, dass ich von Pompeius Imperiosus, Iunia Axillas Ehemann, für eine Erhebung in den Ritterstand vorgeschlagen wurde. Wenn ich Salinators Worte richtig interpretiert habe, stehe ich diesem wichtigen Schritt näher, als ich erwartet hätte." Immerhin hatte der Kaiser garantiert, Cnaeus "würde von ihm in dieser Angelegenheit hören".

    "Salve, Procurator", grüßte der Fabier höflich. "Natürlich." Cnaeus wusste ja, was er Imperiosus bisher alles zu verdanken hatte. Vielleicht konnte er mit dieser "speziellen Aufgabe" wieder einen Teil seiner Schuld zurückzahlen.

    Seit dem letzten Besuch beim Patron hatte sich einiges verändert. Cnaeus war nun nicht mehr Notarius, sondern der Primicerius ab epistulis. Zudem hatte er vom Kaiser höchstpersönlich in Aussicht gestellt bekommen, den Ritterring zu erlangen. Das waren natürlich exzellente Neuigkeiten, die er seinem Patron - nach allem, was er bereits für ihn getan hatte - nicht vorenthalten wollte. Der Fabier wollte dem Senator natürlich zeigen, dass sein Vertrauen in seine Person erste Früchte trug.


    Nichtsdestotrotz gab es auch ein weiteres Anliegen, das Cnaeus an diesem Tage zur Salutatio führte. Er reihte sich, wie gewohnt, in die Reihe der Klienten ein und wartete ab, bis Senator Purgitius Zeit für ihn fand.

    Was der Kaiser da sagte, klang ja vielversprechend. Offenbar war er der Erhebung in den Ritterstand näher, als er heute Morgen noch gedacht hatte. Imperiosus hatte offensichtlich vor längerer Zeit den Anstoß dazu gegeben, und nun wusste auch der Kaiser dem Namen ein Gesicht und eine Position zuzuordnen. Innerlich malte Cnaeus sich bereits aus, wie es sein würde, mit dem Ritterring durch die Straßen Roms zu spazieren. Im Endeffekt war doch egal, auf welcher Seite er stand, solange er das bekam, was er erreichen wollte. Hauptsache die Seite würde am Ende auch als Gewinner dastehen.


    "Dann werde ich mich nun zurückziehen und die offenen Befehle ausführen. Sobald sich Neuigkeiten in dieser Angelegenheit ergeben, werde ich dich umgehend informieren. Vale, mein Kaiser." Dann machte der Fabier kehrt und folgte dem Skythen zurück in seine Abteilung.

    Imperiosus hatte also tatsächlich wahr gemacht, was er dem Fabier in Aussicht gestellt hatte. Er hatte Cnaeus beim Kaiser für eine Erhebung in den Ritterstand vorgeschlagen. Dass der Kaiser nun genauer über seine Absichten aufgeklärt werden wollte, bedeutete ja eher, dass sein Wunsch nicht völlig abwegig war. "Ich möchte Tribun werden und im Exercitus dienen, wie mein Vater, Quintus Vibulanus, es vor mir tat", entgegnete Cnaeus entschlossen. "Das erste Examen an der Academia Militaris habe ich bereits abgeleistet, das zweite soll bald folgen." Sicher, die Arbeit in der Kanzlei hatte ihn in den letzten Monaten positiv überrascht, Cnaeus' Skepis bei Dienstantritt war vollends verflogen. Dennoch hatte er sein wahres Ziel nicht aus den Augen verloren: Den aktiven Militärdienst.

    Cnaeus war durchaus überrascht. War sogar schon sein Name bis zum Kaiser vorgedrungen? Sicher musste Pompeius Imperiosus seine Finger da im Spiel haben, dem er ja bereits die Beförderung zum Primicerius zu verdanken hatte. "Der bin ich, mein Kaiser", entgegnete er mit einem bestätigenden Nicken. "Cnaeus Fabius Torquatus." Nun wusste der Imperator, wer vor ihm stand. Zu befürchten hatte der Fabier ja (noch) nichts, wenn er die an ihn gestellten Befehle gewissenhaft ausführte.

    Mit einem Nicken bestätigte Cnaeus, dass für ihn damit alles klar war. "Kann ich sonst noch etwas für dich tun, mein Kaiser?" Der Fabier ging davon aus, dass bereits alle Befehle erteilt worden waren - genug zu tun hatte er jetzt auf jeden Fall und die Situation war für ihn nun deutlich transparenter - dennoch würde sich Cnaeus erst zurückziehen, wenn er vom Imperator dazu aufgefordert wurde.

    Ad
    Tribunus Cohortis Urbanae
    M. Iulius Proximus
    Cohortes Urbanae
    Roma



    Salve Tribun,


    der Kaiser erlässt folgenden Befehl für die Cohortes Urbanae: Sämtliche zur Verfügung stehenden Truppen sollen mobilisiert und einsatzbereit gemacht werden, da die Rebellen, neuesten Berichten zufolge, Italia bereits erreicht haben oder bald erreichen werden.
    Der Kaiser erwartet eine Rückmeldung, sobald erste Schritte eingeleitet wurden.



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei
    Cnaeus Fabius Torquatus

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    - Primicerius ab epistulis -


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    ROMA - ANTE DIEM XVIII KAL OCT DCCCLXII A.U.C. (14.9.2012/109 n.Chr.)



    Ad
    Legatus Augusti Pro Praetore
    M. Laberius Maturus
    Illyricum



    Salve Legatus,


    im Namen des Kaisers bitte ich dich um einen neuen Statusbericht deiner Truppenbewegungen. Der Imperator drängt zur Eile, denn neuesten Aufklärungsberichten zufolge sind die rebellischen Truppen, oder zumindest Teile davon, bereits in Italia angekommen.



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei
    Cnaeus Fabius Torquatus

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    - Primicerius ab epistulis -


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    ROMA - ANTE DIEM XVIII KAL OCT DCCCLXII A.U.C. (14.9.2012/109 n.Chr.)




    Ad
    Praefectus Classis
    T. Octavius Dragonum
    Classis Misenensis
    Misenum



    Salve Praefectus,


    neuesten Aufklärungsberichten zufolge, sind die rebellischen Truppen, oder zumindest Teile davon, bereits in Italia angekommen. Der Kaiser erlässt daher folgenden Befehl an deine Einheit: Alle verfügbaren Truppen der Classis Misenensis, die als Landstreitkräfte zur Verfügung stehen, müssen umgehend mobilisiert und einsatzbereit gemacht werden.
    Sobald die Befehle entgegengenommen und erste Schritte eingeleitet wurden, erwartet der Kaiser eine Rückmeldung.



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei
    Cnaeus Fabius Torquatus

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    - Primicerius ab epistulis -


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    ROMA - ANTE DIEM XVIII KAL OCT DCCCLXII A.U.C. (14.9.2012/109 n.Chr.)



    In einem Zug legte Salinator die Befehle offen, die er für die Abteilung hatte. Nun war es also Fakt, dass die Nachrichten von Maturus nicht bis zu Cnaeus vorgedrungen waren, weil es schlichtweg keine gab. "Verstanden", entgegnete der Fabier in ebenso militärischem Tonfall, wie die Befehle vom Kaiser vorgetragen wurden. "Die letzten beiden Punkte werden kein Problem darstellen. Dem ersten muss ich allerdings noch etwas hinzufügen." Eigentlich hatten Cnaeus und sein Kollege Varenus die Getreideversorgung mithilfe der Classis sicherstellen wollen - eine Antwort des Präfekten hatte die Kanzlei aber nie erhalten. Nun, da die Legio I übergeloffen war, musste man ja stets das Schlimsste befürchten. "Ich habe vor einigen Wochen versucht, den Praefectus Classis, Tiberius Octavius Dragonum, wegen der Getreideversorgung zu kontaktieren. Eine Antwort habe ich allerdings nicht erhalten - obwohl ich mir sicher bin, dass mein Brief in Misenum angekommen ist." Immerhin wurde er von Lasthenes überbracht und nicht vom nach wie vor zweifelhaften Postdienst. "Wenn sich das in dieser neuen Angelegenheit wiederholt, würde ich persönlich nach Misenum reisen, um den Befehl auszuführen." Der Fabier wollte Salinator ja nicht das Gefühl geben, dass ein Mann ohne Lösungen vor ihm stand. Nichtsdestotrotz sah Cnaeus sich verpflichtet, den Kaiser auf die Problematik mit der Erreichbarkeit der Classis Misenensis hinzuweisen.

    Der Fabier folgte dem Skythen durch den Palast in die kaiserlichen Wohnräume und dann ins Officium, wo der Kaiser bereits auf ihn wartete. Entschlossen positionierte sich Cnaeus nach dem Eintreten vor dessen Schreibtisch. "Salve, mein Imperator." In diesen Tagen waren etliche Gerüchte und Zweifel über die Rechtmäßigkeit Salinators aufgekommen, die den Fabier allerdings nicht sonderlich interessierten. Wenn der Vescularier sich halten konnte und als Sieger aus dem Bürgerkrieg hervorging, dann war der Mann auch Cnaeus' Kaiser. Sicher, recht majestätisch wirkte er er mit seiner Glatze und seinem beleibten Körper ja nicht, doch wenn der Fabier letztlich einen Profit aus dem Ganzen ziehen konnte, war dies nebensächlich. "Womit kann ich dir dienen?" Wenngleich Cnaeus etwas nervös war - es war ja auch das erste Treffen mit einem Monarchen - versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen. Im Krieg wollte der Imperator sicher entschlossene und starke Persönlichkeiten in seinen Reihen wissen, keine Schwächlinge und Versager - genau dieses Ideal wollte der Fabier auch ausstrahlen.

    Cnaeus saß gerade vor seinem Schreibtisch und erledigte die Korrespondenz, die ihm Officium alltäglich war. Was ihn nach wie vor stutzen ließ war die Tatsache, dass die Abteilung nur sehr spärliche und unregelmäßige Informationen über den Standort und die Situation der Donaulegionen erhielt. Womöglich waren seine Bedenken aber unbegründet: Gerade solch wichtige Informationen wurden vielleicht direkt vom Procurator ausgewertet, sodass sie gar nicht bis zum Officium des Primicerius vordrangen.


    Der Fabier wandte sich zur Tür und erblickte einen der skythischen Leibwächter, denen man im Palast ab und an begegnete. Was Cnaeus davon hielt, war unerheblich. Viel wichtiger war das, was der Skythe von sich gab. Hatte er richtig gehört? Der Kaiser wollte ihn sprechen? Cnaeus musste kurz schlucken. Natürlich, er war innerhalb der Abteilung nun direkt hinter dem Procurator der zweite Mann, sein Stellvertreter. Nichtsdestotrotz kam diese Aufforderung völlig überraschend, denn Cnaeus hatte ja nicht ahnen können, dass er schon Wochen nach seiner Ernennung zum Primicerius, zum Kaiser höchstpersönlich vorgelassen wurde.


    "Natürlich." Cnaeus erhob sich schnell und schritt zur Tür. Mit einem Wink deutete er einem der Notarii an, seine Korrespondenz zu übernehmen. Dann folgte er dem Skythen, während er seine Kleidung richtete, wenngleich noch offen war, wo genau der Fabier auf den Imperator treffen würde.

    Aufgrund der undurchsichtigen Situation des Postdienstes, entschied sich Cnaeus dazu, diesen Brief von einem Notarius seiner Abteilung überbringen zu lassen.


    Ad
    Praefectus Praetorio
    F. Decimus Serapio
    Castra Praetoria
    Roma, Italia



    Salve Praefectus,


    nach Prüfung der Akte des Optios Aulus Iunius Seneca durch die kaiserliche Kanzlei, bestätige ich deine Anfrage . Die Beförderung zum Centurio wird hiermit bewilligt.



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei
    Cnaeus Fabius Torquatus

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    - Primicerius ab epistulis -


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    ANTE DIEM VIII ID IUN DCCCLXII A.U.C. (6.6.2012/109 n.Chr.)


    Ein Notarius der Abteilung des ab epistulis überbrachte eine Antworttafel für den Fabier. Neuerdings konnte es sich Cnaeus ja leisten, die Schreiber für sich arbeiten zu lassen.



    Interne Botschaft


    Reise nach Ostia


    Salve Decimus,


    gerne werde ich dich auf deiner Reise nach Ostia begleiten, zumal der Präfekt der Classis noch immer keine Rückmeldung gegeben hat.


    Gleichzeitig danke ich dir für deine Glückwünsche und würde dein Angebot sehr gerne annehmen.


    Primicerius ab epistulis
    Cn. Fabius Torquatus

    "Wahrscheinlich hast du Recht." Ohnehin war Nordafrica, abgesehen von den dortigen Getreidevorkommen, uninteressant für den Fabier. Viel wichtiger war im Moment - zumindest von seinem Standpunkt aus - die Rebellion im Norden. Die war immerhin am Nächsten! Nach wie vor stand auch die Frage im Raum, wie sich die Legio I verhalten würde. All das bestärkte Cnaeus in dem Gedanken, vorerst keine eindeutige Position zu beziehen. Er würde vorerst einfach nur seine Arbeit erledigen und abwarten. Die aktuelle Lage war einfach zu undurchsichtig und viel zu verworren, um seinen Kopf zu riskieren.


    Die letzten Worte des Decimers konnte Cnaeus gar nicht so schnell abnicken, wie der Alte aus dem Raum verschwunden war. Ob er sich das wirklich antun wollte, mit einem greisen Mann den Abend zu verbringen? Man konnte ja nicht ahnen, welche Wirkungen der Alkohol auf dessen Physis hatte. Andererseits schien Varenus ein vielversprechender Kollege zu sein, dessen Gunst zu genießen nicht unbedingt nachteilig anmutete. Abgesehen davon, trug er den gleichen Gensnamen wie der höchste Präfekt des Reiches. Wenngleich es noch im Raum stand, ob Decimus Varenus und Decimus Serapio verwandtschaftlich verbunden waren oder verschiedenen Familienzweigen entsprangen, war diese Tatsache doch vielversprechend und verlockend.

    "Das ist mir ebenfalls aufgefallen. Wäre es nicht angebracht, eine offizielle Durchsuchung anzuordnen? Wenn nicht durch die Kanzlei, vielleicht direkt durch die Prätorianer?" Dem Fabier war bewusst, dass er dadurch die Pläne, die er seinem Patron vor kurzem noch offengelegt hatte, durchkreuzte. Diese Auffälligkeiten in Bezug auf die erste Legion zu überspielen und untätig abzuwarten, gefährdete allerdings seine Position. Im Carcer konnte er keine der beiden Seiten unterstützen und damit auch keinen Profit aus dem Krieg ziehen!

    Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Ich grinste der Junge war nicht auf den Kopf gefallen ... nein wirklich nicht ...


    "Natürlich gehöhrt auch das dazu, aber vorallem mag ich keine Leute die sich auf Errungenschafften ausruhen! Es gibt immer ein nächstes Ziel zu erreichen!"


    Immerhin lebte ich nach dieser Philosophie schon seit ich damals nach Rom zurückgekehrt war, allein, machtlos und pleite ... und nun war ich nicht nur reich und mächtig sondern hatte auch eine traumhafte Frau und einen Sohn der bereit war die Welt zu erobern ...


    "Das wird nicht passieren, Procurator." Zum ersten Mal spürte der Fabier, dass er auf dem richtigen Weg war. Er war nun nicht mehr Notarius, sondern direkt dem Procurator ab epistulis unterstellt. Das Gefühl, das Cnaeus bei dem Gedanken beschlich, in ferner Zukunft auch diesen von seinem Thron zu stoßen, war einfach fabelhaft. Allein deshalb bestand kein Zweifel daran, dass sich der Fabier nicht allzu schnell zufrieden geben würde.


    "Kann ich sonst etwas für dich tun?" Immerhin stand Cnaeus nun in Imperiosus' Schuld. Bis zu dem Tage, an dem er seine Standeserhebung erhielt, würde er alles tun, um die Bemühungen des Procurators zu rechtfertigen. Deswegen war es für ihn nur selbstverständlich, sich für weitere Aufgaben anzubieten.

    Cnaeus nickte zustimmend. Lasthenes würde sich der Sache annehmen und heute noch nach Misenum aufbrechen. Wenn der Praefectus nicht allzu viel Bearbeitungszeit benötigte, würde er die Finanzabteilung alsbald informieren. Damit war das Thema wohl vorerst vom Tisch, wenngleich der endgültige Abschluss dieser Sache wohl schon viel zu lange auf sich warten ließ. Das Volk würde früher oder später unruhig werden, wenn die Rationen geringer wurden.


    "Dann bin ich beruhigt", entgegnete der Fabier mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Schnell wurde er allerdings wieder ernst und konzentrierte sich auf die Frage seines Kollegen. "Mir kam nichts dergleichen zu Ohren. Womöglich ist dies von so großer Bedeutung, dass es an meinem Tisch vorbeiging - ich kann dir aktuell aber nichts dazu sagen." Nicht einmal von den Kommandeuren Maturus und Turbo erhielt der Notarius sonderlich viel Informationen - und mit denen hatte er wenigstens schon Kontakt gehabt. Entweder es verlief alles nach Plan, oder es war ein böses Omen.