Beiträge von Cnaeus Fabius Torquatus

    Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Ich höhrte dem Jungen aufmerksam zu, ganz offensichtlich war er nicht auf den Kopf gefallen, aber das hatte man bei seinem Patron auch fast schon erwarten können ... Gerade da dieser ja auch an seinem Fortschritt interessiert war wie es schien ...


    "Nun der Weg zum Tribun ist länger als es Anfangs den Anschein hat, aber auch ich war mal Tribun und davor war ich auch mal genau dort wo du jetzt bist! Und genau wie du habe ich mich dem Gefolge eines mächtigen Mannes angeschlossen um mein Ziel zu erreichen und zu deinem Glück scheint dein Patron meine Frau zu kennen ... Ihrem guten Willen verdankst du mein gesteigertes Interesse an deiner Person und eine Beförderung zum Primicerius! Erweise dich also dankbar bei Gelegenheit! Das dein Name aber auf der Liste für Standeserhebungen steht, wird dich neben deinen Bekanntschaften noch etwas kosten. Und zwar ein Versprechen, bzw. eine Versicherung denn von nun an werde ich stets ein Auge auf dich und deine Arbeit haben, machst du sie weiterhin einwandfrei wirst du es in der Kanzlei noch weit bringen! Sicher auch bis zum Tribun!"


    Nachdem Imperiosus alles ausgesprochen hatte, wurde dem Fabier bewusst, was der Procurator ab epistulis damals in den Thermen bei seiner Einstellung mit den Worten 'deine Kontakte sind gut' meinte. Cnaeus hatte nicht nur den Zuspruch seines Patrons, Senator Macer, sondern über Umwege auch den des Pompeiers erhalten. Was das bedeutete, realisierte der Fabier schnell: Einerseits hatte er nun zwei der mächtigsten Männer des Imperiums auf seiner Seite und konnte sich sicher sein, dass diese ihn in seiner Karriere vorantrieben. Andererseits handelte er dem Ratschlag zuwider, den sein Onkel Rusticus ihm damals gegeben hatte, als dieser von der Rebellion in Germanien berichtet hatte: Er solle sich den innersten Kreisen des Vesculariers nicht zu stark annähern.


    Nichtsdestotrotz war Cnaeus nun in einer Situation, die genau das verlangte. Während er keine Sicherheiten hatte, würde er sich gegen die Unterstützung wehren, sprach ihm der Procurator gerade eine Beförderung aus und stellte sogar die erwünschte Standeserhebung in Aussicht. Genau das war, was der Fabier wollte - zu jedem Preis. "Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Procurator - vor allem für dein Vertrauen in mein Talent", entgegnete Cnaeus mit einer gewissen Zufriedenheit in der Stimme. Der zweite Schritt war getan und der dritte Schritt wurde ihm von Imperiosus bereits in Aussicht gestellt. Dies alles ließ nur eine Schlussfolgerung zu: Er hatte alles richtig gemacht.


    "Ein Versprechen, dass ich mich erkenntlich zeige, wenn ich in der entsprechenden Position und Situation bin?", hinterfragte Cnaeus anschließend, da der Procurator nach seinem Geschmack zuletzt etwas vage bei seinen Ausführungen geblieben war. Würde Imperiosus es tatsächlich schaffen, ihn in den Ritterstand zu erheben, war Cnaeus sich sicher, auch den entsprechenden Preis dafür zu zahlen, wenngleich er in dieser Sache wohl verstärkt auf die Unterstützung seines Patrons angewiesen war.

    Lasthenes, der Sklave der Casa Fabia, fungierte dieses Mal als Bote und überbrachte eine Nachricht der Kanzlei.


    Ad
    Praefectus Classis
    T. Octavius Dragonum
    Classis Misenensis
    Misenum



    Salve Praefectus,


    um die Getreideversorgung Roms sicherzustellen, werden in nächster Zeit die Transporte aus den africanischen Provinzen erhöht. Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, benötigen die Schiffe Geleitschutz. Ich bitte dich darum mich zu informieren, ob und wie viele Schiffe die Classis Misenensis für derartige Aufgaben abstellen kann.


    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei
    Cnaeus Fabius Torquatus

    ´
    - Notarius ab epistulis -


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    ROMA - ANTE DIEM XIV KAL AUG DCCCLXII A.U.C. (19.7.2012/109 n.Chr.)



    Cnaeus war einer jener Beamten, die nicht schliefen, sondern konsequent ihrer Arbeit nachgingen, weswegen er auch reagierte, als er seinen Namen hörte. "Sehr wohl." Der Fabier erhob sich von seinem Sitzplatz und näherte sich dem Decimus. Die Frage, was er hier suchte, erübrigte sich in diesem Fall. Cnaeus konnte ahnen, dass es um die Getreideversorgung ging. "Salve, Decimus. Ich gehe davon aus, dass du wegen der Getreideversorgung hier bist? Die aktuelle Trägheit des Postdienstes hindert mich daran mein Versprechen einzulösen, dir baldmöglichst neues in dieser Sache zu berichten. Ich habe bereits einen Sklaven damit beauftragt, die Nachricht nach Misenum zu bringen."


    Wie erwartet war die Korrespondenz tatsächlich nicht der Grund für das Treffen, weswegen der Fabier sich zufrieden darüber, dass er offensichtlich die richtige Entscheidung getroffen hatte, setzte. "Bis dahin werde ich einen anderen Weg finden, die Korrespondenz zu erledigen." Wahrscheinlich war es das Beste, wenn Cnaeus zunächst Lasthenes mit der Sendung beauftragte. Die Getreideversorgung war immens wichtig und er wollte sichergehen, dass niemand behauptete, er würde seine Arbeit nicht zuverlässig verrichten.


    "Wenn ich ehrlich bin, hatte ich zunächst einen anderen Plan. Wie mein Vater, wollte ich dem Imperium als Tribun dienen. Allerdings gestaltete es sich schwieriger als erwartet, dazu die nötige Erhebung in den Ritterstand zu erlangen." Wohl auch bedingt dadurch, dass sich das Imperium im Bürgerkrieg befand. Immerhin war Cnaeus davon ausgegangen, dass die Erhebung in den Ritterstand reine Formalität war. Sein Vater hatte ihm ja dazu bereits den nötigen Ordo vererbt. "Wenngleich ich dieses Ziel weiterhin vor Augen habe, bin ich sehr zufrieden mit der Arbeit in der Kanzlei. Gerade weil ich durch die militärische Verwaltungsarbeit meinen ursprünglichen Plan nicht vergesse." Und vor allem vergaß Cnaeus nicht, wem er seinen Posten wohl zu verdanken hatte. Sein Patron hatte geschrieben, dass Iunia Axilla sich um ihn bemüht hatte - die Frau des Mannes, der hier gerade vor ihm saß.


    Die zweite Frage war schwieriger zu beantworten. "Abgesehen davon, dass die reibungslose Arbeit der Kanzlei derzeit durch die Trägheit des Postdienstes gestört ist, scheint mir die Verwaltung intakt." Das war eigentlich alles, was er dazu sagen konnte. Etwas sonderbar schien ihm zwar, dass seine Abteilung, obwohl ein Bürgerkrieg herannahte, hauptsächlich das Tagesgeschäft zu erledigen hatte - doch das würde sich sicher noch ändern.

    Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Ich hatte mein Officium gerade umdekorieren lassen, nun da ich jemanden hatte der mir zuarbeitete musste ich die Akten ja nichtmehr selbst aus den Regalen holen ... also konnten die ja auch durchaus im Nachbarraum stehen was mir mehr Platz für ... "andere" Dinge einbrachte, doch ein Klopfen unterbrach mich in meinen Gedanken ...


    "Herrein!"


    Cnaeus betrat das Officium, nachdem der Ruf des Procurators ertönte und grüßte diesen dann mit einem Nicken. "Salve, Procurator. Bei unserem letzten Gespräch hast du mich gebeten, dich aufzusuchen, wenn die Korrespondenz mit dem Präfekten in Misenum abgeschlossen ist." Der Fabier schritt etwas weiter in das Offcium, dessen Üppigkeit auf die besondere Stellung seines Gegenübers schließen ließ. "Leider scheint der Postdienst nachwievor etwas träge zu sein - selbst bei italischen Sendungen. Deswegen dachte ich, dass es ratsam wäre dich nicht zu lange warten zu lassen." Gleichzeitig war Cnaeus natürlich auch interessiert, wie man in Zukunft mit diesem Problem umging.

    Wie vereinbart suchte Cnaeus das Officium des Procurator a libellis auf. Es hatte sich herausgestellt, dass dieser Mann, der den Fabier noch vor Tagen zurechtgewiesen hatte, Gaius Pompeius Imperiosus war und unter Vescularius Salinator einen gewissen Einfluss hatte. Des Weiteren war er mit Iunia Axilla verheiratet, die nach Macers Auskünften wesentlich zu Cnaeus' Einstellung am Kaiserhof beigetragen hatte - Informationen, die dem Fabier zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht noch nützlich sein konnten.


    Eigentlich hatte Imperiosus den Fabier gebeten zu erscheinen, nachdem die Korrespondenz mit dem Praefectus Classis in Misenum über die Bühne gebracht war. Da sich diese allerdings unglücklicherweise in die Länge zog, erschien es Cnaeus naheliegend, eher zu erscheinen. Vielleicht hatte der Procurator ja eine Aufgabe für ihn oder benötigte seine Hilfe. Wenn nicht, konnte Cnaeus die Möglichkeit nutzen, um sich über die andauernde Trägheit des kaiserlichen Postdienstes auszulassen.


    Am Officium angekommen, klopfte der Fabier zweimal und harrte dann der Dinge - unwissend darüber, warum ihn der Procurator zu sich bestellt hatte.

    "Das werde ich, Procurator", bestätigte Cnaeus noch, ehe er Imperiosus noch zur Tür geleitete und sich dann umgehend dem Schreiben widmete. Über den Grund der anstehenden Audienz mit dem Procurator wollte sich der Fabier im Moment noch keine Gedanken machen.

    Überrascht hatte Cnaeus an der Signatur festgestellt, dass Decimus Varenus befördert worden war. Allerdings war die Überraschung mehr positiver Natur und weniger Verwunderung - dass der Alte gewisse Qualitäten hatte, hatte sich ja schon im Gespräch herauskristallisiert. Auf dem Weg in die Pause überbrachte der Fabier dann eine Antworttafel.


    Antwort: Interne Stellungnahme


    Getreide - Auskunft über die Classis:


    Salve Decimus,


    ich habe bereits eine Anfrage an den Präfekten in Misenum gestellt. Sobald ich eine Antwort erhalten habe, werde ich dich umgehend unterrichten


    Notarius ab epistulis
    Cn. Fabius Torquatus

    Ad
    Praefectus Classis
    T. Octavius Dragonum
    Classis Misenensis
    Misenum



    Salve Praefectus,


    um die Getreideversorgung Roms sicherzustellen, werden in nächster Zeit die Transporte aus den africanischen Provinzen erhöht. Um einen sicheren Transport zu gewährleisten, benötigen die Schiffe Geleitschutz. Ich bitte dich darum mich zu informieren, ob und wie viele Schiffe die Classis Misenensis für derartige Aufgaben abstellen kann.


    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei
    Cnaeus Fabius Torquatus

    ´
    - Notarius ab epistulis -


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    ROMA - ANTE DIEM XIV KAL AUG DCCCLXII A.U.C. (19.7.2012/109 n.Chr.)



    Cnaeus nickte. "Gut." Damit war zumindest die Aufgabe der Korrespondenz mit den Statthaltern an den Procurator weiterdelegiert. Den Brief an den Präfekten würde der Fabier sogleich aufsetzen. "Gibt es sonst noch etwas, was ich für dich tun kann, Procurator?" Vielleicht konnte Cnaeus auf diesen Weg seinen kleinen Fauxpas mit den Praetorianern wieder gut machen.

    Cnaeus nickte bestätigend. "Verstanden, Procurator", entgegnete er dann noch unterwürfig, die Befehlskette und Hierarchie innerhalb der Kanzlei achtend. "Wenn du erlaubst, Procurator, möchte ich deine Anwesenheit nutzen und zwei weitere Angelegenheiten ansprechen." So konnte man dem Fabier wenigstens nicht noch einmal vorwerfen, dass er keine Absprache hielt. "Erstens geht es um die Getreideversorgung Roms. Wie du bereits weißt, habe ich Absprache mit Notarius Decimus aus der Finanzabteilung gehalten. Er hat mich darum gebeten, den Präfekten der Classis Misenensis anzuschreiben, um in Erfahrung zu bringen, ob und wie viele Schiffe als Geleitschutz für die Getreidelieferungen aus den africanischen Provinzen abgestellt werden können. Erhalte ich dafür deine Erlaubnis?" Einen Moment blickte Cnaeus fragend zu Imperiosus, ehe er sein zweites Anliegen offenlegte. "Zweitens irritiert mich die Tatsache, dass ich vor mehreren Wochen im Auftrag des Procurators Truppenstärkemeldungen nach Dacia und Pannonia Superior versandt habe, mit der Bitte an die Kommandeure Marius Turbo und Laberius Maturus, Statusmeldungen ihrer Vorgehensweise zu schicken. Da ich selbst noch keine Antwort erhalten habe, frage ich mich, inwieweit die Procuratoren bescheid wissen und ob diese Angelegenheit einer Klärung bedarf."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ja, das solltest du tun", stimmte Macer zu, da er keine weiteren Anliegen hatte, mit denen er seinen Klienten beauftragen konnte. "Scheue dich nicht, auch bei späteren Schritten meinen Rat einzuholen", mahnte er dann noch, um sicher zu sein, dass er auch weiterhin gute Informationen aus dem Kaiserhof erhielt.


    Da der obligatorische Gang zur Salutatio wohl kein Aufsehen erregen würde, war sich Cnaeus sicher, dass er wieder mit Informationen auftauchen würde. Abgesehen davon vertraute er seinem Patron voll und ganz und war sich sicher, dass keinerlei Information, die im Atrium weitergegeben wurde, den Weg aus der Casa Purgitia fand. "Nein, ich werde zurückkehren, wenn ich Informationen gesammelt habe." Dann war es Zeit für die Verabschiedung. "Vale, Senator." Im selben Moment machte der Fabier kehrt und verließ dann die Casa in Richtung Kanzlei.


    Cnaeus war sich nicht sicher, ob reine Empörung über ihn der Grund für Imperiosus' Wutausbruch war, oder vielmehr die Art der Information und die Furcht vor tatsächlichen Überläufen bei der Ersten. Der Fabier verschränkte die Arme hinter den Rücken und ließ dann die Zurechtweisung über sich ergehen, ohne mit der Wimper zu zucken - wenngleich er sich vom Auftauchen und vom Tadel durch den Procurator durchaus überrascht gezeigt hatte. Dass sein Gegenüber einer war, hatte er in seiner Wutrede ja deutlich gemacht. "Natürlich, Procurator. Verstanden. Ich erkenne mein Fehlverhalten und werde in Zukunft Absprache mit den Procuratoren halten."


    Etwas irritiert war der Fabier dann, als Imperiosus wieder ruhig wurde und wie selbstverständlich zur Tagesordnung überging. Genau das war wohl in diesen Zeiten auch notwendig. Cnaeus nickte knapp und griff dann eine Tabula mit einigen Notizen von seinem Schreibtisch. "Die erste Legion hat im letzten Stärkebericht vor eineinhalb Jahren 4997 einsatzbereite Männer gemeldet. Ansonsten - wie bereits erwähnt - deutete der Praefectus Annonae an, dass es zu Überläufen zu der Rebellion gekommen sei. Wenngleich ich am Wahrheitsgehalt dieser Information zweifle, ginge doch eine erhebliche Gefahr von derartigen Überläufen aus."

    Zitat

    Original von Titus Decimus Varenus
    "Die Transportschiffe aus den africanischen Provinzen eingeschlossen, zusätzlich unsere zivilen Transportschiffe bei Misenum und Ostia. Auf jeden Fall sollte die Classis, wenn möglich, den Transport der vollen beladenden Schiffe begleiten, also wenn sie wieder Richtung Italia unterwegs sind. Der Präfekt meinte, dass die Classis sich Nähe Provinz Aegypten befindet und von dort aus Richtung Provinz Cyrene die Rückkehr unternehmen könnte, und gleichzeitig die Transportschiffe in Empfang nimmt." Titus machte sich keine weiteren Gedanken dazu, sein nächster Schritt war ihm ganz klar vor Augen, nämlich die Statthalter zu informieren, um anschließend die zivilen Schiffe Richtung Africa entsenden zu können. "Und nein, ich habe nichts Weiteres, du Fabius?"


    "Ich werde die Classis von diesen Plänen unterrichten und dich dann informieren, ob und wie viele Schiffe derzeit abgestellt werden können." Einen genauen Überblick über die derzeitigen Schiffspositionen der Flotten hatte Cnaeus im Moment noch nicht, da er sich in den letzten Tagen und Wochen vor allem um die Landtruppen gekümmert hatte. Diesen würde er sich allerdings bald verschaffen. "Nein, im Moment nicht. Ich denke wir werden uns ohnehin in nächster Zeit noch öfter begegnen." Was der Fabier nicht unbedingt als negativ empfand. Varenus schien von allen bisher bekannten Beamten einer jener zu sein, die mit Sachverstand an ihre Arbeit herangingen - und nicht darauf aus waren, sich nur durch ihre Position zu profilieren. "Vale, Decimus."

    Cnaeus wandte sich zur Tür, als sein Name in den Räumlichkeiten der Notarii ab epistulis ertönte. Der Fabier kannte den Mann nicht, der eintrat, doch offensichtlich schien er befugt einen Notarius zurechtzuweisen. Der Procurator seiner Abteilung war es auf jeden Fall nicht, denn den kannte er ja bereits. "Salve", grüßte er deshalb ohne einen Namen zu erwähnen und erhob sich. Vielleicht verriet sein Gegenüber seine Position ja, wenn er sich erklärte. "Notarius Decimus, der von seinem Procurator mit der Getreideversorgung Roms beauftragt wurde, erschien im Officium. Ich bin davon ausgegangen, dass die höheren Stellen bescheid wissen und Decimus Varenus im Namen eben dieser die Aufgabe der Korrespondenz mit den Prätorianern an mich weiterdelegiert hat", begann der Fabier die Hintergründe seiner Amtshandlung zu schildern. Da der Beamte aber offensichtlich noch immer nicht aufgeklärt worden war, war es wohl an der Zeit dies nachzuholen: "Notarius Decimus hat mir von seinem Gespräch mit dem Praefectus Annonae berichtet. Angeblich gab es von dessen Seite Andeutungen, dass Teile der Legio I Traiana zu den Rebellen übergelaufen sind. Im Glauben, dass die Procuratoren über diese Andeutungen informiert worden sind, wollte ich durch ein Gespräch mit einem Prätorianer Licht ins Dunkel bringen."

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer schien zufrieden damit zu sein, dass sich sein Klient nicht unnötig in Gefahr begeben wollte, sondern seiner Mahnung zur Vorsicht folgte. Damit schien das Thema für ihn abgeschlossen und er gab die Tafeln wieder zurück. Dann wandte er sich der eben gestellten Frage zu. "Ich habe kein militärisches Kommando und ich erwarte nicht, dass ich ein solches erhalten werde in der nahen Zukunft. Insofern werde ich gute Chancen haben, mich aus dem Krieg im eigentlichen Sinne heraushalten zu können."


    Die Argumentation seines Patrons leuchtete Cnaeus ein. Im Gegensatz zu diesem hatte der Fabier allerdings Ambitionen, einen Profit aus dem Bürgerkrieg zu ziehen oder sich zumindest bei der siegenden Seite einen guten Ruf zu erarbeiten. Der Senator hatte als Consular ja schon alles erreicht und konnte sich wahrscheinlich entspannt zurücklegen. "Ich verstehe", entgegnete der Fabier nur noch knapp. Den Rat, den er sich von seinem Patron erhofft hatte, hatte er nun erhalten. Die Truppenstärkemeldungen waren nicht brisant genug, um dafür sein Leben zu riskieren. Cnaeus würde nun also den richtigen Zeitpunkt und die richtige Information abwarten. "Ich danke dir für deine Hilfe, Patron. Meine Position ist mir nun klarer geworden. Wenn ich nichts für dich tun kann, werde ich mich zur Arbeit begeben - und den richtigen Moment für meine Absichten abwarten."

    Ad
    Praefectus Praetorio
    F. Decimus Serapio
    Castra Praetoria
    Roma



    Salve Praefectus,


    im Zuge eines Gesprächs mit der kaiserlichen Finanzabteilung zur Getreideversorgung Roms, erreichten mich Informationen zur Situation der Legio I Traiana, die einer Klärung bedürfen. Ich bitte dich deshalb um ein persönliches Gespräch mit dir oder einem deiner Untergebenen zum Status der Legion in der Castra Praetoria oder der Kanzlei.



    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei
    Cnaeus Fabius Torquatus

    ´
    - Notarius ab epistulis -


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    ROMA - ANTE DIEM V KAL IUL DCCCLXII A.U.C. (27.6.2012/109 n.Chr.)