Ihre Fingerspitzen berührten seine Lippen. " Was ist passiert. Du schmeckst nach Blut. Du läufst wie ein lahmes Rind. Wer war das und warum? " Man hörte die Angst in ihrer Stimme. " Warum verriegelst du die Tür? Berengar sag was ist." Alwina hatte nach seiner Hand gegriffen. In der culina angekommen musste sie sich erst einmal setzen. " Morgen früh?" fragte sie aus der Stille heraus. Sie wollte es nicht wahr haben. Alles war so ernüchternd. Der kleine Funke Hoffnung war erloschen.
Beiträge von Alwina
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Zu zweit in den Badezuber, ein Gedanke der ihr gefiel. Ohne abzuwarten zog sie ihre Tunika aus. Das Wasser war warm. Alwina stieg in den Zuber setzte sich und benetzte ihre Schultern mit dem Wasser. Er stand da, die Gelegenheit. Ein Schwapp Wasser in seine Richtung. " Traust du dich nicht?" Kicherte sie. Spritzte ihn wieder voll.
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Mit ihm stimmte was nicht. Er stand immer wie ein Baum, wenn sie ihm in die Arme fiel. Heute hatte sie ein leichtes Wanken gespürt. " Hab ich dir weh getan?" Alwina löste sich von ihm und forschte ihn seinem Gesicht. Ihr wurde bewußt, was er gesagt hatte.
" Morgen früh? Du musst mit? Kannst du nicht...." Das *hier bleiben* blieb ihr im Hals stecken. Sie hätte einen Bissen essen sollen. Ihr wurde schwummrig. Die Gewissheit, dass sie ihn für lange Zeit, oder nie wieder sehen würde, machte ihr Angst. Das war der andere Grund der ihr zu schaffen machte. " Gehen wir in die culina." sagte sie gedrückt.
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Ihr war sein Geste nicht entgangen. Sie stellte den Eimer ab und legte die Seife auf den Beckenrand. " Es sieht nicht nach Regen aus und ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass im vorderen Zimmer frisches duftendes Heu zum Schlafen einlädt. Ich habe eine Wolldecke dazu gelegt." Entspannt wischte sie sich die Hände an einem Tuch ab, legte es auf den Rand. " Hier ist Seife, zum Waschen." Römer, hatte sie festgestellt, wussten teilweise nichts mit Seife anzufangen. Sie drehte sich zur Seife nahm sie. " Seife ist besser als das Abschaben. Ich finde sie macht sauberer."
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Sie saß in der culina am Tisch. Eine Schüssel Puls vor sich. Eigentlich hatte sie keinen Hunger. Seit ein paar Tagen ging es so. Sicher war es die Angst vor einer möglichen Trennung. Sein Rufen hatte sie beinahe überhört. " Berengar?" Flink war Alwina vom Tisch und rannte in den Flur. Sie strauchelte kurz, fiel ihm um den Hals. " Ich dachte schon du kommst heute nicht."
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Was machte man mit einem angebrochenen Abend. Alwina alleine hätte sich an den Webstuhl gesetzt und an ihrem Stoff gearbeitet bis es dunkel wurde. Mit Berengar zusammen gab es eine Unmenge anderer Möglichkeiten sich zu beschäftigen. " Du könntest ein Bad brauchen. Der Waschraum ist sauber und warmes Wasser ist im Kessel. Ich hole noch einen Eimer Wasser vom Brunnen." Alwina hatte sich den Eimer gegriffen und war zum Brunnen unterwegs.
Zurück mit dem vollen Eimer, holte sie aus seinem kleinen Bündel Seife. Sie zog ihren Peplos aus und ging mit der einfachen Tunika bekleidet, dem Eimer und der Seife in den Waschraum. -
" Vale Magister Vici , Lucius Petronius Crispus." sagte Alwina höfflich. Endlich konnte sie mit Boduognatos wieder über wichtigere Dinge reden. Schließlich hing da ein Bienenvolk irgendwo an einem Ast und brauchte einen neuen Stock.
Wie man die einfängt, dass wollte ihr Boduognatos zeigen.
Wichtiger war allerdings die Reise . " Valgiso? Du gehst über den Rhenus? Und Silanus braucht Sachen?" Sie kniff die Augen zusammen, ein leichtes Schmunzeln. " Darf ich ihn einkleiden?"
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" Der Flohsack darf unters Bett. so,so.... Er soll das Haus bewachen. Ihr Männer .." knuffte Alwina Corvinus freundschaftlich in die Seite. Die Suppe war gegessen. Der Wein trank sich von alleine. Die Frage des Tischlers kam nicht von ungefähr. " Ich bin hier und kann dir helfen. Nebenbei, solltest du mich mal nicht brauchen, werde ich weiter sauber machen und uns was kochen." Sie lehnte sich an Corvinus. " Die Schönheitsreparaturen an die kann ich mich dann machen. Außer den Bienen habe ich nicht sehr viel zu tun. " Das Weben und alles was damit zu tun hatte gehörte zu den täglichen Aufgaben. Im Sommer kochte sie selten, wenn sie allein war. Es lohnte nicht. Die Garküchen waren um die Ecke, ein paar As für ein Essen, das ging.
Alwina war geschafft vom heutigen Tag. Der Schutt-Karren hatte es in sich. " Solltet ihr hier schlafen. Das zweite cubiculum ist sauber und frisches Stroh ausgelegt. " Sie wusste nicht ob Corvinus seinen Männern erlaubte zu ihren Frauen zu gehen. Das erste cubiculum war gleich hergerichtet.
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Der Kuss wurde von ihr erwidert. Diesmal nicht mehr ganz so schüchtern, wie beim ersten. Jetzt wusste sie wer die Männer waren. Die Suppe war heiß. Brot und Wein überbrückten das Abkühlen. " Ich wäre für zwei Bänke und zwei Schemel. Ein Regal für die Vorräte in der Küche, das würde ich mir wünschen, wenn die Zeit dafür reicht." Alwina beugte sich zu Corvinus und flüsterte. " Baut er das Bett breit genug?" Schnell nahm sie ihre Suppe und löffelte verlegen. Hoffentlich hatte das keiner der Männer gehört. " Werdet ihr das Dach dicht bekommen?"
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Ein unschuldiges Lächeln auf den Lippen aber in ihren Augen blitzte es auf. Alwina hatte richtig gelegen. Sie kicherte als er sie küsste und bog sich wie ein Grashalm im Wind, als sein Finger in ihre Seite piekste. Lange sah sie ihm nach und winkte wenn er sich nach ihr umdrehte. Bis er außer Sichtweite war. Alwina ließ sich zurück auf die Fell fallen und sah verträumt in den Himmel. Wie schön das Leben sein konnte.
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Blinzelnd sah sie ihn an. Der Kuss beendete nun endgültig die gemeinsame Nacht und den gemeinsamen Morgen. Sein Blick war unmissverständlich. Aus purem Zufall rutschte die Decke herunter. Sie kniet sich hin und umarmte ihn ein letztes Mal. „ Ich werde alles zusammenpacken. Wir sehen uns bald wieder?“ Alwina wusste, dass er nicht jeden Tag zu ihr kommen konnte. Sie hoffte, dass es nicht so sehr lange dauerte bis er wieder frei bekam.
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Der Tischler saß auf dem Ofen und stocherte auf eine Tabula ein. Alwina grüßte lächelnd zurück. Das Krachen und Poltern, ließ sie herum fahren. Alwina hatte sich mächtig erschrocken als er durch’s Dach brach. „ Corvinus !! Geht’s dir gut?“ Das Lachen auf dem Dach und das Kichern von Norbanus beruhigte sie ein wenig. Demnach war nichts schlimmes passiert. „ Sag, warum haben die da oben so unglücklich geguckt? Hat sich von euch einer verletzt? Ist was mit dem Haus?“ Der Rauch zog endlich ab. „ Was baust du denn zuerst?" Fragte sie Norbanus.
Die culina war wieder begehbar. Alwina säuberte Herd und Tisch, kehrte den Dreck vor die Tür. Das Essen musste auf den Herd, sonst wurde es nicht rechtzeitig fertig. Sie hängte den Topf übers Feuer. Eine kräftige Suppe gab es heute. Kohl, Möhren, Saubohnen, Erbsen, Zwiebel, mit geröstetem Speck verfeinert, angedickt. 3 Lukanische Würste hatte sie zusätzlich hinein geschnitten.
Zur Hora undecima war das Essen fertig. Stühle hatte sie nicht im Haus. Kurzerhand verlegte Alwina das Essen nach draußen in den großen Hof. „ Kann einer von euch den Kessel mit der Suppe raus bringen?“ Sie hing sich die zwei Weinschläuche über die Schulter und nahm den Korb, mit Brot , Käse, Zwiebeln und dem Topf mit Mohnbällchen. Mit Geschirr sah es etwas besser aus. Für jeden eine Schüssel, einen Löffel und einen Becher. Die Weinschläuche gab sie an die Männer , stellte den Korb ab. Ein Leinentuch ersetzte den Tisch. Alles aus dem Korb hatte sie ausgepackt. Ein Schüsselchen mit Suppe stellt sie als Speiseopfer zur Seite. „ Greift zu und lasst es euch schmecken.“
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Der Karren rumpelte über die Straße. Alwina war in Gedanken mit den Möbeln beschäftigt. beinahe hätte sie die kleine Schutthalde verpasst. Ein Bett, einen Tisch, eine Bank, vier Schemel. Schaffte der Tischler das in zwei Tagen? Ein Regal für die Vorräte in der Küche.
Vorräte! Die Männer! Die culina war sauber. Holz hatte sie da. Das alte Regal aus der culina und das aus dem Laden waren gut zum verbrennen. Ein Gemüsehändler war ihre erste Station auf dem Heimweg. Kohl, Möhren, Zwiebeln, Kräuter. Kräuter waren gut für den Geschmack, das hatte sie gelernt. Garum, einen kleinen Krug. Brot bekam sie beim Bäcker. Der Karren war mit den Einkäufen beladen als sie vor ihrem neuen Heim ankam. Voll bepackt ging sie hinein und lud alles in der culina auf ihrem einzigen intakten Möbel , dem Tisch ab. Alwina machte Feuer auf dem Herd. Der Rauch zog nicht durch den Kamin ab, reizte Augen und Hals. Sie rannte hustend auf den Hof. Die Männer hatten bestimmt hinten und auf dem Dach angefangen. " Berengar, Corvinus?" rief sie hustend. " Der Rauch zieht nicht ab. Kannst du bitte nach dem Abzug sehen?" hustend lief sie ins Haus, öffnete hinten und vorn eine Tür. Der Rauch sollte nicht das ganze Haus verpesten.
Eigentlich könnten alle großen Läden auf. Es wurde hell im Verkaufsraum. Hier war viel Platz. -
" Wo hat sie dich gestochen? " murmelte Alwina und öffnete ein Auge. Uhhh, war die Sonne hell. Auf den Rücken gedreht, schirmte sie mit den Händen ihre Augen ab. Er trug seine Tunika. " Musst du gehen? Du bekommst hoffentlich kein Ärger. Die Sonne steht schon sehr hoch." Alwina setzte sich auf. Die Nacht war wie im Fluge vergangen. Der Morgen vorbeigezogen und der Mittag war fast ran. Sie legte ihre Haare nach hinten über die Schultern.
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Lag er unbequem? Alwina schlief weiter. Ganz weit weg, schimpfte Corvinus etwas. Nicht ihn ihrem Traum. Nein. Die Bienen summten. Alwina öffnete die Augen einen Spalt. " Hat dich was gestochen?" fragte sie verschlafen und schlummerte wieder weg. Alwina dachte nicht daran, dass Corvinus wieder ins castell musste.
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Die Karre war bis zum Rand gefüllt mit Schutt. Die letzte Karre Schutt. Stolz, mit dem Korb in der Hand schlenderte Alwina zurück ins Haus. Sie hatte sich eine Pause verdient. Mit dem Handrücken wischte sie sich über die Stirn. Hinten ging die Tür. Die Stimme, Berengar! " Ja, hier in der culina." Nicht mehr lange, Alwina sauste um die Ecke und rannte nach hinten um ihn zu begrüßen. Sie stürzte durch die Tür und fiel ihm um den Hals. Hier stimmt etwas nicht. Huch, da waren ja noch mehr, die wie Berengar aussahen. Mit geröteten Wangen ,ließ sie Berengar los, gab ihm einen Kuss auf die Wange. " Salve Corvinus. " sagte sie zurückhaltend. " Sind das die Männer? Ich fahre den Karren weg. In der culina hängt ein Schlauch Wein und auf dem Tisch steht ein Krug Wasser. Bin gleich zurück." Sie lief nach vorn und fuhr den Schutt weg.
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" Du bist kein dummer Ochse und ich versuche zu verstehen, was da eben in dir vorgegangen ist. Entschuldige, dass ich dich so erschreckt habe." Sie hielt seinem Blick stand. Hatte sie am Anfang als sie sich kennen lernten genauso gezweifelt wie er in dieser Situation. Wusste sie, dass es keinen Grund gab. " Weißt du wir gehen was Essen und dann nach Hause. Ich kann es noch nicht glauben. Ein Haus für uns." Ein Kuss, übermütiges Ziehen an seinem Arm. " Komm, du Ungetüm." sagte sie schmunzelnd.
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Die Wogen waren über ihr zusammengeschlagen. Erschöpft, völlig außer Atem, müde. Sie mochte seine Nähe. Allein die Geborgenheit die er ihr gab war für sie beruhigend. Es war Vormittag und ihr fielen vor Müdigkeit die Augen zu. Eine angenehme Schwere die sie durchströmte. Sie kuschelte sich an ihn, zog die Decke höher. Ihr Kopf lag an seiner Seite. Seine Herz war deutlich zu hören, der Rhythmus beruhigend.
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Unter seinen Händen erzitterte ihr Körper bei jeder Berührung. Seine Zunge trieb sie immer mehr in den Rausch. Ihre Finger durchwühlten seine Haare. Sie Atemzüge wurden flacher, ihr Körper spannte sich. Sie umfing seinen Körper mit ihren Beinen. Sein kratziges Kinn und die feuchte warme Zunge auf ihrer Haut. Die Wärme die er ausstrahlte. Lange dauerte es nicht mehr. Sie gab ihm zu verstehen, dass sie nach ihm verlangte. Mit ihm, nicht alleine, auch wenn es verlockend war, sich diesem Gefühl hin zu geben.
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Anhaltendes Bellen und Knurren holte Alwina aus dem Schlaf. " Ingrim. Sei still." Halb verschlafen stand sie auf und folgte dem Bellen. Ingrim stand an der Tür, kratzte am Holz. " Was ist denn." Alwina öffnet einen Spalt, Ingrim drängte sich hinaus. " Ingrim!" Die Straße war sonst so früh am Morgen ruhig und verlassen. Die Sonne ging am Horizont auf. Frauen, Kinder und ältere Männer liefen die Straße hinunter. Ingrim blieb verschwunden. um ihn machte sich Alwina keine Sorgen, der kam zurück. Sie hatte sich ihren Mantel übergeworfen. " Was ist, wo geht ihr hin?" Ein älterer Mann sagte im Vorbeigehen. " Die Legion zieht aus." Corvinus geht, der Tag war gekommen. Sie lief mit den Leuten mit bis zur Wiese. Die Legion angetreten, ein Priester opferte den römischen Göttern. Alwina suchte Corvinus zwischen den vielen Helmen, Schilden und Pilen. Es waren zu viele. Still und wie gebannt sah sie der Opferung zu.
Ingrim hatte sie gerochen, Fremde die nichts guten aber auch nichts schlechtes taten. Zwei waren es. Er schnupperte, seine Mäuse ließen sie in Ruhe, das wollte er ihnen geraten haben. Sein Revier, knurrte er, hob bei dem einen der Männer das Bein und machte sich aus dem Staub.