Beiträge von Alwina

    " Nicht direkt. Ich wohne in dem Lagerhaus Valgiso's. In der Werkstatt habe ich meinen Webstuhl stehen und oben unterm Dach die zwei Räume sind meine. " Das betonte sie Stolz. " Er lässt mich da wohnen. Wir haben ausgemacht. Ich zahle Miete sobald mein Geschäft mit den Stoffen gut läuft. Ein guter Stoff braucht mindestens zwei Wochen. Es dauert noch bis es gut geht." Sie näherte sich ihm. Mit einem diebischen Lächeln, legte sie ihre Arme um ihn. Drängte sich dicht an ihn. " Warum fragst du?"

    " Guten Morgen." Nachdenklich sah sie ihn an. " Berengar, das würde zu dir passen." Nur leicht mit den Fingerspitzen berührte sie seine Haut, strich über seine Brust, den Bauch, hielt inne ging ein kleines Stück tiefer, verhielt dort kurz, änderte die Richtung und strich über seine Hüfte. " Wie hast du geschlafen? Es war eine wunderschöne Nacht." Seine Hand verursachte ein feines Kribbeln unter der Haut. So war sie noch nie am Morgen aufgewacht. Sie hätte nie gedacht, dass es so sein könnte wie heute mit Corvinus, ihrem Berengar.

    Der Magister Vici ? Das hatte sie noch nie gehört. Hatte der was zu sagen und die Leute die ihn begleiteten.... Eine wohl wichtige Person bei den Römern.


    Panphilos bekam ein strahlendes Lächeln von Alwina geschenkt. Er hatte sie nicht links liegen lassen, wie viele es taten, wenn ein Römer auftauchte. Dann war sie Luft, sie war ja nur eine Germanin von der rechten Seite des Rhenus.


    " Salve Panphilos. Ich freu mich dich gesund und munter zu sehen. Wichtiges? Oh ja. Es geht um die Bienen. Was sie so treiben." Sagte sie mit einem Schmunzeln. " Ich wollte euch einfach mal besuchen und über die Götter reden, was sie tun und was nicht. Du weißt schon."


    Mit einem freundlichen Danke betrat sie das Haus. " Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich Boduognatos suchen." Panphilos brauchte nicht zu antworten. Er bekam ein Küsschen auf die Wange und Alwina ging zur Küche.

    Schon war das Treffen vorüber. Seufzend sah sie ihn an. In einen Römer verliebt und nicht nur verliebt. Sie wollten zusammenbleiben. Irgendwie ging das und eines Tages, blieb er vielleicht länger als nur eine Nacht. Alwina zog Corvinus zu sich und gab ihm einen langen, zärtlichen Abschiedskuss. " Bis heute Abend." Sie hielt seine Hand und ging ein Stück mit ihm mit, bis vor die Baumgruppe.

    Ihr blieb nur Zeit zum Luft holen. Ihre Worte wurden durch seinen Kuss erstickt. Der Protest blieb ungehört. Seine Hände drängten ihn vollkommen zurück. Alwina hatte nicht vergessen wo sie waren. " Die Tür..." flüsterte sie nach seinem Kuss . Die Tür war nicht verriegelt. Jederzeit hätte ein Legionär in die Wachstube kommen können. Das machte das ganze reizvoller.


    " Warum ich hier bin? Wegen einer Arbeit. Kannst du mir da weiter helfen? Ich kann nähen, weben, ein bisschen kochen, sauber machen. "

    Sehr gesprächig schien der Wachhabende nicht zu sein. Ihr gefiel auch nicht, dass sie mit dem Rücken zu ihm stand. Ihr Unwohlsein verstärkte sich noch, als er bei ihren Armen begann. Seine Hände auf ihrem Rücken und was dachte sich der Kerl, als er einfach so über ihrem Bauch fuhr und nach oben ...Sie war im Begriff sich umzudrehen um ihm eine zu langen. Seine stimme hielt sie davon ab." Corvinus! " flüsterte sie vorwurfsvoll, lehnte sich erleichtert an ihn. " Ich dachte...." Sie fasste seine Hände. "... Ein Fremder. Dem hätte ich eine gelangt." Streichelte sie. " Ich soll dir verzeihen? Das muss ich mir überlegen. Bist du schon fertig mit Durchsuchen?" fragte sie schmunzelnd und drückte seine Hände fester an ihren Körper.

    Keine Zeit für ihre Fragen. Sie sah darüber hinweg. Die Entschädigung war von der süßen Sorte, die sie sich von ihm gern geben ließ.
    " Ihr müsst vielleicht gar nicht weg. " Das klang nicht sehr überzeugend, aber es konnte ja möglich sein. So lange wie sie brauchten. Der Krieg war vielleicht schon zu Ende und sie wurden nicht gebraucht. " Du kommst heute Abend? Ja? ... und du bleibst bis morgen. Ganz sicher bleibst du bis Morgen?" Sie küsste ihn vor Freude. In Gedanken war sie schon beim Vorbereiten des Abends. Sie wollt heute kochen. Beim Koch von Mathayus hatte sie ein paar Gerichte gelernt zu zubereiten. Was fehlte musste besorgt werden. Alwina war aufgeregt. Sie hatte die Arme um seinen Nacken geschlungen. " Ich freue mich auf heute Abend."

    Früh am Morgen, die Sonne streckte ihre ersten Strahlen über die Baumwipfel. Alwina blinzelte, einer hatte sie geweckt, ihr mitten ins Gesicht geschienen. Crovinus lag neben ihr. Seine Gesichtszüge strahlten Zufriedenheit aus. Den Arm, den sie aus der Decke gestreckt hatte, zog sie gleich wieder zurück. Es war kalt. Sie schmiegte sich sacht an Corvinus. Erst musste die Sonne die Luft anwärmen, dann war an Aufstehen zu denken. Außerdem schlief Corvinus noch. Sie strich zärtlich unter der Decke über seine Brust und beobachtete ihn.

    Ein kleiner Raum, dort musste sie mit dem Legionär hinein. Hatte sie etwas verkehrt gemacht? Ihre Fragen waren verständlich, es war nichts falsches an ihnen. Sorgte der hier dafür, dass sie wegen einer Arbeit im castellum nachfragen konnte. Oder behielt er sie da, weil sie eine Germanin war? Dachte er, dass sie zu denen gehörte, die die Römer als Feinde betrachteten und gegen sie kämpften.


    "Ich bin nur wegen einer Arbeit hier." betonte sie laut und deutlich. " Ich trage keine Waffen bei mir, das schwöre ich bei Donar. Du musst mich nicht durchsuchen." Widerwillig, nahm sie die Arme zur Seite. machte die Füße einen Schritt breit auseinander.

    Erwartungsvoll stand sie am Rand der Klotzbeuten, bei einer kleinen Baumgruppe. Er kam wirklich gelaufen. Was machte der zweite Legionär. Der drehte sich von ihnen weg.


    Corvinus war schnell bei ihr. Sie fühlte sich in die Luft gehoben. Ihre Hände stützten sich auf seinen Schultern ab. Alwina lachte ausgelassen, suchte mit ihren Blicken in seinen Augen zu lesen. An den Baum gelehnt, erwiderte sie seinen leidenschaftlichen Kuss. " Es ist schon seeehr lange her, das wir uns gesehen haben. Jeden Tag denke ich an dich." Sie Sah ihn mit strahlenden Augen an. Ein bisschen wehmütig kam die Frage. " Du musst gleich wieder gehen?"

    Die kühle Nachtluft hatte keine Zeit sie zum frieren zu bringen. Wolldecken und sein warmen Hände auf ihrem Rücken verhinderten es. Sie schmiegte sich eng an ihn. " Wir bleiben für immer hier ." Alwina hob den Kopf und strich Corvinus mit ihren Fingern über Stirn und Wange. "Es wäre zu schön, ginge das." Einen sanften Kuss auf jede Wange und einen auf seine Lippen.
    Sie war glücklich, legte ihren Kopf wieder auf seine Brust. Die Augen fielen ihr zu. Wärme, Geborgenheit, wohlige Erschöpfung, Alwina schlief eng an Corvinus geschmiegt ein. Sie dachte nicht an den folgenden Morgen, die nächsten Tage und Wochen. Nur diese Nacht, seine Nähe, war für sie gegenwärtig und wichtig.

    Die Bienenvölker hatten sich gut gemacht. Fleißig waren die Immen am Pollen sammeln. Sie war fast jeden Tag hier draußen an den Klotzbeuten. Bei Regen ging sie nur kurz nach dem Rechten sehen. Heute lud das Wetter zu einem längeren Aufenthalt ein. Die Erlen waren zu ihrem Lieblingsplatz geworden. Hier saß sie am liebsten und beobachtete die Umgebung. Der Weg zum Vicus Novus war gut einzusehen. Noch hatte sie an den Klotzbeuten zu tun. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah zum Weg. Zwei Männer, offensichtlich Legionäre liefen ihn entlang zum Vicus. Alwina erkannte den einen an seinen Bewegungen. Corvinus war es. Sie richtete sich ganz auf und winkte.

    Ein Menschentraube vor Valgiso's Haus. Das war ungewöhnlich. Alwina blieb hinter den Leuten stehen und wartete, bis Panphilos sie abgefertigt hatte. Sie wollte nur zu Boduognatos und mit ihm einen Schwatz über die Bienen machen.

    Er führte, sie folgte, nahm seinen Rhythmus an. Bewegte sich unter seinen Händen. Es ging alles wie von allein. Ihre Gefühle verstärkten sich. Jede Bewegung, das auf und ab. Ihre Finger gruben sich wieder tiefer in seine Schultern. Schneller ging es. Ihre Gefühle überschlugen sich. Sie spürte ihn immer wieder. Mit verklärten Blick sah sie ihn an. Steigerte ihrerseits ihre Bewegungen. Eine vollkommen neue Erfahrung für sie, ihren Körper, ihre Gefühlswelt. Sie hielt sich an ihm fest, ließ sich mit ihm treiben. Bis sie am Gipfel angelangt waren. Unbeschreiblich wie der Sturm über sie herein brach. Seinen Höhepunkt erreichte und in sich zusammenfiel. Sie lehnte sich an ihn, wunderbar erschöpft und gelöst.

    Der Wechsel von Zärtlichkeit und wildem Spiel, gefiel ihr. Sie nahm es an und spielte mit. Bis er den letzen Schritt machte. Vor dem sie Angst hatte, es war ein endgültiger Schritt. Sie hatte nie eine befriedigende Antwort bekommen, weder von ihrer Mutter, ihrer Tante nicht von ihrer Freundin, was sie erwartete. Jede hatte es anders erlebt.


    Er hatte ihr die Entscheidung abgenommen. Unerbittlich kam der Augenblick näher. Sie hielt sich an seinen Schulter fest, angespannt, verkrampft. Es ging nicht, sie zauderte mit sich und ließ dann alles los. Ihr Atem überschlug sich fast. Sie krallte ihre Finger in seine Schultern, biss die Zähne zusammen, sah ihn unverwandt an, spürte ihn, ungewohnt, verdrängte den leichten Schmerz. Es gab kein zurück mehr. Alwina ließ sich auf ihn ein, beschritt den gemeinsamen Pfad und wurde mit ihm eins. Sie kämpfte nicht mehr dagegen an, gab sich ihm und ihren Gefühlen hin.

    Der gleiche Satz, schon hundert mal gehört, ohne ein Kleidungsstück abzulegen. Beim ihm hörte er sich nicht so abgedroschen an. Er klang ehrlicher als die anderen und sie war lag ohn ein Stück Stoff bei ihm. Beim ihm ging es nicht ganz so schnell. Traute er sich nicht. Sie hatte ihn nackt am Rhenus gesehen. Der Stoff landete irgendwo. Für sie uninteressant, zaudern. Sie konnte noch zurück, noch war nichts passiert, was sie bereut hätte. Ihr Verstand griff die für und wider auf. Wog sie gegeneinander ab. Ihre Gefühle drängten sich in den Vordergrund. Sie hatte ihre Hände an seinen Seiten, zog ihn zu sich, wollte wieder dicht bei ihm sein, wie am Ufer. Trotzdem fühlte es sich heute anders an. Heute war sie nicht so gelöst. Weil es um mehr ging.

    Der war richtig mürrisch. Kochen, das war es. Ihr Blick wanderten an ihm herab. "Kochen daran könnte es bei dir liegen." Was er sagte schüchterte sie kein bisschen ein. Es gab auch andere Dinge, die sie tun konnte. Fragen war noch erlaubt und kostete nichts. Alwina breitete die Arme aus und und setzten den linken Fuß einen Schritt nach links. " Du kannst." Behalte deine Finger im Zaum, sonst krachts, dachte sie bei sich.

    Der Legionär war in einen seltsamen Trott verfallen. Müde und desinteressiert sah er aus, hatte nicht auf ihre Frage geantwortet. Auf seine Aufforderung blieb sie stehen und rührte keinen Fuß und keinen Arm. Erst wollte sie wissen ob sie hier Arbeit bekam, dann folgte sie seinem Befehl. „ Bekomme ich hier Arbeit? An wen muss ich mich wenden?“ fragte sie deshalb nach.

    Es ging alles wie von selbst. Kein Wort war nötig. Ein Lächeln reichte um ihn davon zu überzeugen, das er auf dem richtigen Weg war. Alwina überließ sich ganz ihren Gefühlen, die bei jeder seiner Berührungen stärker wurden. Seine Hände erst sanft dann fester, ihre Erregung war deutlich zu sehen. Die kurze Unterbrechung ließ sie Luft holen, was passierte hier. Sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken, sich ihren Gefühlen ergeben. Der nächste Tag interessierte nicht. Nur diese Wogen von Glück, die über sie hereinbrachen. Diese spürbar stärker werdende Lust, sein Körper zu spüren. Sie hatte ihre Augen geschlossen . Ihre Hände glitten an seinen Seiten entlang, bis sie auf Stoff stießen. Es war nicht schwer ihn davon zu befreien. In Gedanken sah sie ihn im Wasser stehen. Jetzt war er bei ihr. Sie öffnete die Augen, ihre Blicke glitten über seinen Körper, während er sich ihrem widmete. So stellte sie sich Donar vor. Den Hammer schwingenden. Durfte man Göttern menschliche Züge verleihen? Ihr war es lieber Corvinus als Mensch bei sich zu haben. Sanft strichen ihre Hände über seine Haut. Berührten zaghaft die Narben. Ein unbekanntes sinnliches Erlebnis. Sie sog es in sich auf. Was war schöner als das zu fühlen, zu genießen. Ihre Finger erkundeten jeden Zentimeter, ihre innere Nervosität wuchs. Und wieder der Kampf zwischen Glücksgefühlen und Angst.

    Hin und her hatte sie überlegt. Corvinus konnte auf ihre Frage keine Antwort geben. Er war damals irgendwie total verwirrt und außerstande ihr zu antworten, stammelt nur sinnloses Zeug. Sie schmunzelte, ihr war nicht entgangen warum. Gegen einen Versuch Arbeit im castellum zu bekommen sprach eigentlich nichts. Sie ging auf das Tor und seine Bewacher zu. " Salve. Ich suche Arbeit. Es gibt sicher eine Möglichkeit im castellum. Ich kann weben, nähen, kochen."