Beiträge von Caius Decimus Flavus

    Vorsichtig klopfte Flavus an der Tür zum cubiculum von Seiana an. Er wollte mit ihr über seine Karriere sprechen, immerhin wollte er zwei Ansichten darauf haben und Serapio wusste ja auch nur bedingt über das Geschehen hier in Rom bescheid. Seiana hingegen hatte die Casa instand gehalten, stets modernisiert und dabei an einer eigenen, sehr erfolgreichen Karriere gearbeitet. All das sprach auch für sie, mehr als es manche gewonnene Schlacht von Serapio sagen konnte. Und Massa, nun der war ja ebenfalls außen vor, nein wenn es um das Gescehen in Rom ging musste man mit Seiana reden.


    Seiana hier ist Flavus. Hast du etwas Zeit für ein Gespräch?

    Er schüttelte mit dem Kopf, nein das hatte Flavus sicher nicht im Sinn. "Vater wäre zwar stolz aber nein, das Militär ist nichts für mich. Mein Großvater hat mich mein ganzes Leben auf eine Karriere in der Politik vorbereitet, deswegen bin ich auch hier." Er dachte kurz nach, es könnte ja nicht schaden auch mal bei der Schola vorbei zu schauen.


    Ich habe zwar, leider, nicht viel Geld bei mir, aber bei der Schola vorbeizuschauen macht durchaus Sinn. Ich wollte eh mal mit einigen der anderen über meine Karriere reden, vielleicht tut sich da auch in der Schola ein passender Kurs auf, auch wenn ich nicht glaube viel neues lernen zu können.


    Es dürfte wirklich nichts geben das bezahlbar war und ihm noch helfen konnte, aber immerhin besser mal vorbezusehen als hier nicht zu wissen was er tun könnte. Alleine durch Rom wollte er auch nicht, außerdem hoffte er darauf wenigstens Serapio zu sehen.

    In der Neunten soso. Mein Vater war auch be der neunten und dort Centurio, die beiden kannten sich also sicher. Umso wunderlicher dass wir beide nie das Vergnügen hatte, aber wenn du auch nicht in Hispania aufgewachsen bist sind wir uns sicher nur selten begegnet, aber dein Gesicht kommt mir doch bekannt vor.


    Das Verhalten dem Sklaven gegenüber fand er merkwürdig, ein wenig arrogant vielleicht, aber so waren auch viele Römer. Er behandelte Sklaven mit mehr Respekt, solange sie das taten was er verlangte war auch alles OK, aber wehe wenn nicht.


    Was hast du heute so vor Hier zu warten bis alle da sind finde ich langweilig, ich wollte die Spiele besuchen, vor allem das Wagenrennen. Lust gemeinsam hinzugehn?

    Nein, kein Grieche, Hispanier. Und es wundert mich ebenfalls, denn ich kenne die ganzen Hispanier eigentlich, oder dachte es zumindest. Wer ist dein Vater?


    Das war nun wirklich seltsam, wie konnte er einen der Hispanier nicht kennen. Hatte er etwas verpasst, oder war einfach nur sein Gedächtnis so schlecht? Er kannte zwar einen Pinus, aber er dachte eigentlich immer diese wäre bereits längere Zeit in Rom. Irgendwie war das seltsam, wer war dieser Decimer eigentlich? Das konnte er eh nur über die Familie herausfinden.


    Attraktiv war er, das konnte man ihm nicht lassen.

    Total neben sich erschrak Flavus und fiel beinahe vom Stuhl. Er hatte nich bemerkt dass jemand da war, plötzlich stand da jemand vor ihm den er nicht kannte. Seltsam, eigentlich dachte er alle römischen und hispanischen Decimer zu kennen.
    Salve, ich bin Decimus Flavus, und wer bist du? Nein ich komme hier schon zurecht, auch wenn ich erst vor wenigen Stunden angekommen bin, aber es hat sich hier in den letzten Jahren nichts geändert.


    Er musterte den jungen Mann, er könnte tatsächlich Decimer sein, seine Art zu stehen und zu reden passte durchaus dazu. Aber er kannte ihn nicht, dann musste er eigentlich von den Griechen stammen und zu denen hatte er bisher nie Kontakt gehabt.

    Endlich hatte Flavus auch mal Zeit sich die Casa anzusehen und wo wenn nicht im Atrium sollte man damit anfangen. Er betrat also den wichtigsten Raum des Hauses, er war recht schlicht eingerichtet, aber die Qualität der verwendeten Materialien war von bester Qualität. Was hier aber fehlte das war etwas mehr modernes Zeug, vor allem sollte die Casa und erst recht das Atrium zu seinen Bewohnern passten. Und hier wohnten eben keine alten Leute, alle waren sie noch relativ jung.


    Leider war niemand da, das störte aber Flavus nicht der sich einen Stuhl nahm und platz darauf nahm. Er wollte den Raum auf sich wirken lassen, einfach etwas die Ruhe genießen. Da störte es auch nicht dass einmal ein Sklave durch den Raum huschte, der Sklave nahm den jungen Mann nicht einmal wahr.


    Angekommen, endlich. Es war eine beschwerliche Reise, schlechtes Wetter auf der See und teilweise seltsame Zeitgenossen auf den Straßen. Nein es war nicht leicht, aber endlich war er da.
    Sein eigentliches Gepäck kam extra mit seinem Wallach Avalon, welcher sicherlich erfreut war hier in Rom zu sein. Er gehörte eigentlich auf eine große Koppel, aber da musste man sehen was man machen könnte.


    Er nahm auf einer Liege platz und entspannte etwas. Die Sklavin war noch da, also konnte man das doch direkt ausnutzen.
    Bring mir etwas Wein und ein wenig Brot.

    Bereits kurz nach seiner Ankunft ging Flavus zu den Pferden, immerhin wollte er sich umsehen wo er seinen Wallach unterbringen konnte. Dieser war noch auf dem Weg hier her, aber Flavus hatte keinen Zweifel daran, dass das Pferd die Reise unbeschadet überstehen würde. Es war noch etwas Platz und die Stallungen machten einen mehr als guten Eindruck, anders als in Hisbania, aber trotzdem sehr geräumig.


    Angekommen sah er bereits einen der Sklaven des Hauses, er kannte diese einen bisher nicht, doch hatte er bereits gehört dass Serapio einen Germanen als Leibwächter hatte, eine sehr imposante Gestalt. Dieser Hüne, der da gerde sehr sanft zu den Tieren war, schien eben jener Sklave zu sein.


    Er ging auf ihn zu und sprach ihn auch direkt an. Salve servus. Ich bin Caius Decimus Flavus, ein entfernter Verwandter deines Herrn. Kümmerst du dich hier um die Pferde? Ich dachte du bist Serapios Leibwächter?


    Auch Flavus nahm an diesem Abend zum ersten Mal am gemeinsamen Mal teil, es tat gut wieder in der Reihe der Familie zu sein, die Reise war trotz etwas Komfort auf dem Schiff sehr unangenehm. Man hatte selten jemand zum Reden, eigentlich hatte er mehr über dieses und jenes siniert.


    Er fühlte sich bereits sehr heimisch, was sicher auch daran lag dass er die meisten hier ja kannte, teilweise auch mit ihnen aufwuchs. Alle hatten sie etwas aus seinem Leben gemacht, auch Flavus würde das sicherlich tun. Es stellte sich stets die Frage wie weit er kommen würde, wie gut seine Fähigkeiten waren.


    Als Serapio auf den Ianitor zu sprechen kam hörte auch Flavus gut zu, denn er kannte Marcus bereits seit er ein kleines Kind war. Er nickte als Massa seine Meinung kund tat, er war der gleichen Ansicht.
    Ich denke das hat er sich auch verdient, ich kenne ihn seitdem ich denken kann und er war stets gut zu mir, auch wenn ich ihn als Kind manchmal sehr geärgert habe. Er sah sich etwas um.
    Schaut euch doch um, hier sitzen keine alten Menschen wir sind alle jung, das sollte man auch nach außen zeigen können. Fast alle Sklaven sind so alt wie wir, teilweise jünger. Wir sollten der Welt, wir sollten Rom zeigen dass das Gens der Decimer kein veralterter Laden ist, sondern frisch und bereit für neue Aufgaben.


    Flavus musterte den Mann, das Gesicht kannte er zu gut, hatte es mehrfach gesehen. Du musst Marcus sein, richtig? Ja ich bin Flavus, entschuldige aber auch wenn ich nie ein Gesicht vergesse, die Namen wollen mir manchmal nicht einfallen, ein schreckliches Problem.
    Er betrat erst einmal die Casa, streckte sich etwas und lächelte den Ianitor an. Der alte Mann war stets nett und gut zu ihm gewesen, daran erinnerte er sich noch sehr gut. Auch schien er nicht älter geworden zu sein, er war aber auch damals schon nicht mehr jung.
    Mein Gepäck wird nachträglich kommen, darum sollten wir uns keine Sorgen machen. Alles was ich brauche, zumindest zur Zeit, trage ich bereits bei mir.
    Dass er angekündigt wurde war natürlich gut, daraus konnte man ja schließen dass der Brief vor ihm da war.
    Wann kam der Brief denn an, manchmal braucht die Post ja eine Ewigkeit.
    Er sah sich in der Casa etwas um, während Marcus den Mantel wegbrachte. Es war schön hier, sehr schön, wenn auch etwas altmodisch. Aber daran konnte man ja arbeiten und etwas verbessern.

    Nach langem Marsch durch die halbe Stadt hatte es Flavus endlich geschafft, er hatte die Casa erreicht. Nun stand er da, schaute sich das prachtvolle Gebäude erst einmal in Ruhe an und atmete noch einmal tief durch. Hier sollte es also beginnen, der zweite Teil seines bisher nicht unspektakulären Lebens.


    Er würde alte Bekannte wiedersehen, besonders freute er sich dabei auf Serapio und Seiana, welche ihm in guter Erinnerung geblieben sind.Ein paar Gedanken an alte Familienfeiern schossen ihn durch den Sinn, auch Feiern bei denen sein Vater noch am Leben war. Proximus war ein guter Vater, ein guter Legionär. Er war trotz allem anders als Flavus, auch wenn sie neben der äußeren Erscheinung doch einige Dinge gemeinsam hatten. Er wollte nicht in Erinnerungen schwelgen, also fasste er sich ein Herz


    *klopf*klopf*


    Faustus Decimus Serapio
    Casa Decima Mercator
    Roma


    Lieber Serapio,


    vielleicht erinnrst du dich noch an den Sohn von Proximus, Flavus. Hier in Hispania kann er nichts mehr erlernen, wir haben ihn mit etwas Geld auf die Reise nach Rom entsandt, wo er bei euch die letzten Schritte für das Leben als Politiker erlernen soll. Wir hoffen hier alle, dass der Brief euch vor unserem jungen Flavus erreicht.


    Wir hoffen euch allen ergeht es gut in Rom und freuen uns bald von euch zu hören.


    Vala bene
    Tiberius Decimus Tullus

    Es war früh am Tag als Flavus endlich die Stadt der Städte erreichte. Endlich war er angekommen in Rom, auch wenn um diese Uhrzeit sich das Treiben doch im Rahmen hielt, lediglich viele Händler waren bereits unterwegs, die Sonne war gerade am aufgehen und hüllte die Stadt in ein wundervolles rot-goldenes Licht. Das Farbenspiel war beeindruckend, ebenso war es mancher Legionär der an Flavus vorbeireitete oder lief.


    Er schritt durch das Tor und hoffte, dass der Brief den er abgesandt hatte bereits in der Casa der Decimer angekommen war. Immerhin sollten Sie ja wissen, dass der junge Flavus auf dem Weg war um hier in Rom endlich das anzuwenden, was er jahrelang von seinen Großeltern gelehrt wurde. Er wollte kein legionär werden, er wollte stets Politiker sein. Seine Statur war zwar athletisch, seine Muskeln aber nicht für den Kampf gedacht.


    Nun Rom, da bin ich dachte er sich und ging in die Stadt hinein.

    nimmt im Warteraum platz


    So, nun geht es ans Warten bis man mir Einlass ins Imperium ermöglicht. Solange bin ich natürlich für jegliche Art Gespräche, egal ob sinnreich oder sinnvoll bereit.