Cornelius Palma konnte sich ein leichtes Seufzen nur mühsam verkneifen, als der Name Decimus Serapio fiel. Allerdings hatte sich Flavius Gracchus ja tatsächlich schon einmal für ihn eingesetzt, so dass die Erwähnung nicht gänzlich unerwartet kam und der dann folgende erneute Einsatz für ihn umso glaubwürdiger wurde. Dementsprechend war Cornelius Palma bereit, auch diesen Argumenten Gehör zu schenken, zumal es sich tatsächlich um neue Sichtweisen und Aspekte handelte, die er bisher nicht gehört hatte. Daher schwieg er zunächst auch eine Weile, bevor er antwortete.
"Ein interessanter Ansatz. Wie du dir denken kannst, bist du nicht der einzige, der sich für Decimus Serapio bei mir einsetzt. Consul Decimus sprach ebenfalls für ihn vor, wie es sich in seiner Rolle als dessen Adoptivvater ja auch geziemt. Es waren andere Punkte und Aspekte, die er vorbrachte und schon deshalb bin ich froh, dass du nun ebenfalls dieses Gespräch suchtest, um neue Punkte einzubringen, auch wenn das Thema als solches nun wahrlich nicht zu den angenehmen Pflichten meines Tagesgeschäftes gehört. Aber trotzdem muss ich zunächst auch dir genauso wie ihm die Frage stellen, in wie weit deine Worte auch die Worte des Decimus Serapio sind. Es ist nicht das, was ich über ihn hörte, sondern das, was ich von ihm selbst aus seinem eigenen Mund hörte, was mich zu der Entscheidung brachte, ihm nach dem Krieg die Freiheit zu schenken, aber ihm kein Amt anzuvertrauen. Nun werde ich also ein anderslautendes Urteil kaum nur darauf stützen können, was ich über ihn hörte. Zumal du ansprachst, was die Ziele unserer damaligen Unternehmungen waren und sich Decimus Serapio mir gegenüber nicht positiv über eben jene Unternehmungen äußerte. Kannst du dir sicher sein, dass er dir deinen Einsatz dankt?"
Es waren somit erst einmal die Rahmenbedingungen des Gesprächs und die Stellung des Flavius als Unterhändler, die Cornelius Palma zu klären gedachte, bevor er sich dem Inhalt der Aussagen widmete.