Beiträge von Titus Iulius Servianus

    Das domus der Deidameia


    Das größte lupanar der Stadt.Das Haus ist in zwei Teile geteilt, der eine befindet sich hinter der Hauptfassade des Hauses und macht einen geradezu ehrwürdigen Eindruck. Auch von innen gleicht er mehr einer zugegebenermaßen sehr exotisch eingerichteten Therme, mit vielen Räumen aller Größenordnungen, in denen sich die höher gestellten Kunden mit zahlreichen und exotischen Schönheiten beiderlei Geschlechts vergnügen können. Von der groß angelegten Wahlorgie bis zum intimen Stelldichein ist hier alles möglich.


    Den zweiten Teil erreicht man von den Seitenstraßen aus. Dieser entspricht eher dem, was sich die Soldaten des nahe gelegenen Legionslager unter einem lupanar vorstellen. Die Einrichtung einfach, aber sauber, der Wein billig, aber trinkbar und die Frauen willig.


    Es gibt einen Übergang zwischen den beiden Gebäudeteilen, der allerdings scharf bewacht wird. Die germanischen Wächter lassen niemanden passieren, der nicht von der Hausherrin, einer noch immer betörenden Syrerin, dazu autorisiert ist.


    Dennoch kommt es vor den Toren zur Seitenstraße nicht selten zu Schlägereien zwischen betrunkenen Soldaten, daher ist es stets im Interesse der Besitzerin sich mit den Offizieren des nahen Lagers gut zu stellen.

    Eine der ersten Aufgaben, die Servianus erhalten hatte, war jene gewesen, sich in der kleinen Kammer einzurichten, die ihm als Büro dienen sollte.
    Die Größe der Kammer empfand er als subtile Anspielung auf seine Stellung, die keine rechtliche, sondern nur eine gesellschaftliche Grundlage besaß.


    Dann begann die eigentliche Arbeit. Voerst sollte er die Regelung verschiedener Punkte in den einzelnen Stadtordnungen Italiens untereinander und mit der Lex Aelia vergleichen.
    Zu diesem Zwecke hatte man ihm Abschriften derselben besorgt, die auf einzelnen Wachsplatten auf seinem Schreibtisch verteilt lagen. Wohl kein anderer hätte in diesem Chaos ein System sehen können, aber Servianus war der Meinung, stets zu wissen, wo etwas abgelegt war. Und tatsächlich gelang es ihm häufig, punktgenau die richtige Tafel zu greifen.


    Der erste Punkt dabei, mit dem er sich beschäfitgte war der Status eines Bürgers und die damit einhergehenden Rechte.
    Leise murmelte er, während er immer wieder Tafeln heranzog, verglich und sich Notizen machte:
    "Bürger... Aelia: keine Regelung... wie hat Ostia... mmmh, da steht auch nichts... Und außerhalb Italias? Klar, Alexandria mit ihrer Prüfung, übertrieben, typisch Griechen... vielleicht eine Regel über Einkommen... Vererbung nciht vergessen.
    Wahlrecht, wie sieht es da... Aelia, alle mit Bürgerrecht der Stadt. Klar, macht ja Sinn. Und das haben die in Ostia. Hoppla jetzt mit CRV, muss ich ja auch noch... ... ...
    Na, die Germanen sind ja auch lustig. Alle Bewohner? Jeder Zugereiste bekommt sofort Wahlrecht, oder wie soll ich das verstehen? ... War da nicht? Achja, die sollen ja neustruturieren. Scheint ja nötig zu sein..."

    Die Sonne zog langsam über seinen Schreibtisch hinweg, noch war das Südfenster etwas willkommenes. Als der helle schein langsam verschwand legte er seinen Griffel nieder.
    "Genug für heute."
    Jetzt hatte er sich wohl etwas Entspannung verdient wie er fand.
    Langsam erhob er sich und während er in Gedanken schon bei der Entspannung war, schloss er die Tür gewissenhaft ab und verließ die Curia


    Am Ende eines der Gänge der Curia befindet sich ein klines officium, das eigentlich die meiste Zeit über leer steht. Selten wird es von Männern genutzt, die aus anderen Städten zum Verhandeln von Vereinbarungen geschickt werden, häufiger als Ausweichofficium bei Renovierungsarbeiten. Immer mal wieder aber auch, für zusätzliches Personal.


    Im Moment ist es von Titus Iulius Servianus okkupiert, solange er dem Duumvirn der Stadt bei der Ausarbeitung einer neuen Stadtordnung assistiert.

    "Bis morgen also", antwortete auch Servianus und schob, nachdem er sich erhoben hatte, mit einer leichten Neigung des Kopfes das obligatorische "Vale bene, duumvir!" hinterher.
    Innerlich fiel ihm ein weiterer Stein vom Herzen. Seine Situation besserte sich allmählich, er ahtte wieder eine Familie gefunden und nun auch eien Aufgabe. Das Leben begann langsam wieder.
    Im nächsten Moment durfte er aber erleben, wer bzw. was seine Familie war. Ein Soldat, wie man nur unschwer am Händedruck erkannte. Servianus Lächeln gefror schlagartig und wurde verzerrte sich leicht vor Schmerzen.
    Bei Äskulap sein Vater hatte einen gewaltigen Händedruck. Blieb nur zu hoffen, dass sie das Verhältnis bald auch iuristisch würden festigen können, denn noch bestand es nur auf Grund ihrer Vereinbarung, ein Umstand, den der junge Mann durchaus mit Sorge betrachtete, denn wenn in der jetzigen Krisenzeit etwas passieren sollte, stünde er wieder ohne alles da.
    Aber daran wollte er jetzt nicht denken, sondern sprach:
    "Lass mich dich einladen, Marcus, wir haben uns einen Becher Wein verdient, finde ich."
    Und er würde sich sopäter noch etwas anderes gönnen.

    Sim-Off:

    Sorry, hab's übersehen


    "Tarraco", antwortete er. Den genauen Wohnort seiner Eltern würde hier ja doch niemand kennen.
    Das Pferd trabte an und er hielt sich an der Seite des Anführers der Männer:
    "Aber, wenn du die neugierige Frage erlaubst: patroulliert ihr häufiger zu Pferd durch die Stadt?"
    In Tarraco die vigilen waren nicht beritten, aber auch sonst waren ihm noch keine berittenen Streifen begegnet, außer auf den Landstraßen.

    Servianus freute sich, als der duumvir beschied, dass er bei ihm anfangen könnte. Weniger erfreut war er, dass er sich für die Anfangszeit zurückhalten solle. Fast schien es ihm, als ginge es dem duumvir weniger darum, guten Nachwuchs für die Stadt zu fördern, als sich selbst brauchbare Mitarbeiter zu beschaffen.


    Damit blieb nach römischer Tradition noch die Zustimmung des Vaters. Und obwohl er da kein Problem sah, wandte er sich zu Licinus, der nun die Entschiedung treffen musste.

    Hatte er sich nicht vorgestellt, fragte Servianus sich und machte diesen Lapsus prompt weg, wobei er seinen neuen Namen verwendete.
    "Ich bin Marcus Iulius Servianus. Und ich will zur Curia, weil sie zentral liegt. Ich bin dabei die Stadt kennenzulernen, da ich erst vor kurzem in diese Stadt gezogen bin. Und dabei habe ich mich wohl leider verlaufen." fügte er zerknirscht hinzu.
    Blieb nur zu hoffen, dass er nicht zum Spott des Tages werden würde, aber dergleichen würden die Soldaten wohl häufiger erleben.

    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...


    Mit einem Hinweis auf das Vorgehen im Fall der Abwesenheit der legio, beendete der legatus legionis den offiziellen Teil des Gespräches und leitete zum Essen über, sodass er zu den Aussagen nur nickte. Er hoffte nur, dass diese Zusammenkunft seine Karriere nicht beenden würde, bevor sie begann, aber wer nichts wagte, der gewann auch nichts.


    Zitat

    Original von Marei
    ...


    Eine junge Sklavin, zu jung, wenn man den Neu-Iulier fragte, trat ein und servierte den drei Herren, der Reihe nach Teller. Eienn Vorteil hatte es ja, als letzter seinen Teller zu bekommen. Man musste nciht lange warten und so konnte er schon bald nach den Speckdatteln greifen


    Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...


    Als der legatus von seinem Sohn sprach musste er grinßen.
    Er erinnerte sich, dass auch er, als kleiner Junge gern dem Haus seiner Eltern entwischt war und sich in der Stadt rumgetrieben hatte. Und mit Vorliebe in der Nähe des kleinen Lagers der städtischen vigiles. Der einzigen Art (Para-)Militär, die sich in der Stadt befunden hatte.
    Er schwieg jedoch vorerst.

    Hätte er sich womöglich doch genauer mit dem Umland vertraut machen sollen, bevor er hierher kam?
    "Ich verspreche dir, dass ich diesen Mangel beheben werde."
    Viel mehr konnte er dazu wohl nicht sagen, und es verstand sich wohla uch von selbst dass er es tun müsse, wollte er irgendeine Chance auf erfolg haben.
    Eines beschloss er schon jetzt. Er würde sich zwingen nach seinen Arbeitstagen nicht den direkten Weg nachhause zu nehmen, sondern bewusst Umwege laufen, um die Stadt kennenzulernen.
    Es gab wohl wenig peinlicheres als einen Beamten, der sich in seiner eigenen Stadt verlief.


    "Ita'st. Ich bin bereit!" bestätigte er darum nochmals mit einem entschlossenen Kofpnicken.

    Während er so vor sich hin fluchte, wurde er plötzlich eines Trupps Soldaten gewahr, der sich ihm zu Pferde näherte.
    Im Gegensatz zu seinem Adoptivvater hatte er keine Aversion gegen diese Tiere und wurde daher nicht gehalten sie endlich anzurufen, die ihm sicherlich den Weg zurück weisen könnten.
    "Heda, milites!"
    rief er, um die Männer auf sich Aufmerksam zu machen und erklärte sich:
    "Salvete! Könnt ihr mir vielleicht helfen? Ich habe in diesen Gassen die Orientierung verloren und möchte zum Amphittheater. Könnt ihr mir sagen, wo ich da lang muss?"

    Groß war die Stadt ja nicht gerade, zumindest verglichen mit manch anderer im Imperium, von der er gehört hatte, aber Titus Iulius Servianus reichte es schon gehörig. Er wusste nicht, der wievielte Spaziergang es war, den er durch die Straßen und Gassen Mantuas tätigte, aber es ging ihm beträchtlich gegen den Strich, dass es ihm schon wieder gelungen war, sich zu verlaufen.
    Aufgebrochen war er an dem Haus, in dem er wohnte, Ziel hatte er keines, er wollte einfach die Umgebung erkunden.
    Aber irgendwann hatte er die Orientierung verloren und wusste nicht einmal mehrDa wünschte man sich doch nach Alexandria, wo dem Vernehmen nach alle Straßen in rechten Winkeln verliefen und man durch stetes gerade aus gehen an einem bekannten Punkt gelangen konnte.
    Hier? Nichts dergleichen.
    Er stampfte mit dem Fuß auf das dreckige Pflaster des Bodens und fluchte "Merda!" dann blickte er über die Häuser. Es waren Mietshäuser, nicht die besten, mochte man hinzufügen, aber auch noch nicht halbverfallen. Solche gab es überall in der Stadt. "Merda tota!", fluchte er erneut, bevor er sich reckte um zu versuchen beispielsweise das Amphittheater über den Rändern der Dächer auszumachen.


    Sim-Off:

    Mag jemand?

    "Alle drei Tage, einverstanden", antwortete der Iulier, nachdem er in Gedanken keinen Grund finden konnte, der dagegen sprach. Das später verstand er jedoch anders, nicht erst, wenn alles entschieden war, sondern sobald man endlich klar sehen konnte, hatte er verstanden und machte sich daher keien Gedanken über Ablösungen von Posten oder gar Auflösungen in Einzelteile als Leckerbissen für die Löwen.
    Die nächsten Sätze zeigten jedoch wie sehr er sich irrte und wie weit der legatus schon dachte. Unangenehm so überrascht zu werden, dachte er sich.
    "Natürlich werde ich mein möglichstes geben, dich auch dann auf dem Laufenden zu halten." Zwar mochte es Hindernisse geben, aber er sah nicht, warum es ihm unmöglich werden sollte, mit der castra zu kommunizieren, solange diese oder die Stadt nicht unter Belagerung standen.



    Sim-Off:

    Wer das Zitat findet, bekommt eine Sesterze :D

    Damit hatte er gerechnet, dass auch Mantua Probleme mit Hochwassern bekam, schließlich lag der Minucius nicht allzu tief, was dafür sorgte, dass große Flächen überschwemmt wurden, wenn es mal so weit war. Davon zeugte auch das sumpfige Gebiet, von dem ihm berichtet wurde, dass ihm schon begegnet war, asls er in die Stadt gereist war.


    "Ich bin erst wenige Tage in der Stadt und daher noch dabei, mich in der Stadt selbst zu orientieren. Das Umland habe ich mir noch nicht genauer angesehen, wenn man von meiner Anreise und dem Gelände zwischen der Stadt und dem castellum einmal absieht.


    Ich wohne hier in der Stadt, in einem Mietshaus an der via vulpicia.*"
    Die Fuchsstraße, nach den Informationen der Nachbarn so benannt, weil in einem der Häuser mal ein Händler gelebt hatte, der mit Fuchspelzen handelte, gehörte wohl zu den besseren Gegenden Mantuas, wenn man sich kein eigenes Haus leisten konnte oder einfach mit wenig Platz auskam, was auf Servianus zwar durchaus auch zutraf, auch wenn er so veranlagt war, dass er wohl jeden Platz hätte füllen können.


    Sim-Off:

    *Frage an die hier umtriebigen Lateiner:
    Warum hab ich das Gefühl, dass das einfach nicht stimmt?

    'Oh', fuhr es durch Servianus Gedanken.
    Das hatte er tatsächlich nicht erwähnt? Großer Fauxpas, wie der Grieche sagen würde.
    "Nicht ganz ein halbes Jahr. Ich begann gleichzeitig zu einer Wahlperiode im Januar. Während der Vestalia im Juni erlitt mein Vater dann einen Anfall, der mich zwang, bei ihm zu bleiben. Geplant war eine Dauer von mindestens einem Jahr."
    Er holte noch einmal Luft, als die Gedanken wieder hoch kamen, er mühte sich sie wegzuschieben.
    "Ich hatte bei der Überarbeitung der Regesta gearbeitet und bei der Neuabsteckung der Grundstücke nach einem Flusshochwasser.
    Davor war ich drei Monate bei der Stadtkasse."

    Er dachte nach, sicher auch er war davon ausgegangen,d ass widersprüchliche Informationen eintrafen, aber wie man damit umgehen sollte, was kontne man glauben, was nicht, darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Und was, wenn auch die Verwandten des legatus die Gunst der Stunde nutzen wollten, dachte er, der er den legaten weder so gut kannte, wie sein Vater, noch ihn so hoch schätzte. Er hütete sich jedoch solche Gedanken auszusprechen. Er woltle beide Männer nciht verärgern, schonungslos war ihm klar, dass er von beiden abhängig war.


    Der zweite Puntk war da schon besser:
    "Gerne bin ich bereit dazu,"
    alleins chon, weil er selbst so sicherlich mehr Informationen bekam, als sonst als kleiner Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
    "Ich würde vorschlagen, dass ich mich hier einfinde, wenn die Stadt etwas erfährt. Sollte ich nichts erfahren käme ich dennoch regelmäßig hier vorbei, um Nachrichten entgegen zu nehmen."
    Ein zeitintervall würden sie brauchen. Täglich? Oder war das zu häufig? Nachdenklich sah er die anderen beiden Männer an. Vielleicht würde einer von ihnen einen Vorschlag machen

    Auch Servianus begrüßte den duumvir mit freundlichen Worten, dann nahm er neben seinem Adoptivvater Platz und wartete das Gespräch ab, dass sich zwischen den beiden älteren Männern entspann.
    Anders als bei Licinus, hatten die leichten Bewegungen des duumvirs bei ihm genau die gewünschte Wirkung. Der Mann schien ihm, als wüsste er was er tat und wäre sich seiner Autorität über diese Stadt sehr bewusst.


    Die Musterung ließ er so über sich ergehen, wie sein leiblicher Vater es ihm beigebracht hatte. Gerade saß er auf seinem Stuhl und hielt den Blick gerade.
    Nach einigen wenigen weiteren Worten beschied ihm sein Vater, dass das Wort nun an ihm war. Bevor er sprach räusperte er sich kurz:
    "Wenn du gestattest, mächte ich deine zweite Frage zuerst beantworteten." und diesen Worten zum trotz holte er ein Stück weiter aus:
    "Mein leiblicher Vater stammte der Gegend von Tarraco, wo ich auch aufgewachsen bin. Ich erhielt die traditionelle römische Erziehung." was im Klartext heißen sollte, lesen, schreiben, rechnen und Grundlagend er Rhetorik wie des Dienstes an den Göttern.
    "Danach sollte ich ein tirocinium fori in tarraco ableisten, welches ich wegen der tödlichen Krankheit meines Vaters jedoch abbrechen musste. Danach reiste ich hierher, um mich dem Wunsch meines Vaters entsprechend, dem Marcus Iulius Licinus zu anzuvertrauen.

    Ich verspreche mir also von der Arbeit hier einen neuen Anfang, meine Einblicke in die Arbeitsabläufe der Stadtverwaltung zu vertiefen und die Unterschiede zu Tarraco kennen zu lernen. Langfristig hoffe ich, dass ich mri einem Namen machen kann und möchte sobald ich mcih ausreichend qualifiziert habe eine Magistratur anstreben."

    Somit hatte er einen kurzen Abriss seines Lebens gegeben und seine Hoffnungen skizziert, er wusste nicht, wie der duumvir auf den Abbruch des tirociniums in Tarraco reagieren würde, aber noch war er nicht Politiker genug um die Wahrheit zu verbiegen. Ob sich das eines Tages ändern würde, wussten wohl nur die Götter. Gespannt wartete er auf die Reaktion seitens des Panariers.

    "Ich danke dir", antwortete Servianus, der sich durchaus bewusst war, dass dieses Angebot (noch) nicht wirklcih ihm galt, sondern vielmehr seinenm Adoptivvater.
    Seine Gedanken bezüglich der Kommission jedoch gingen noch einen kleinen Schritt weiter. Er hoffte nicht nur Kontakte zu knüpfen, sondern vielleicht einige eigene Ideen einzubringen, sodass sein Name deutlicher in Erinnerung blieb als nur der eines aufmerksamen Beobachters.


    "Ja, das ist war, ich fürchte, ich habe die Information noch immer nicht richtig verdaut. Aber was genau können wir tun."
    Er selbst wohl nicht viel, er war ja (noch) nur ein kleines Licht am Rande des Mantuaer Firmaments, aber vielleicht...
    "Gibt es einen regelmäßigen Informationsfluss zwischen Stadt und legio, wenn nicht, stelle ich mich gerne zur Verfügung regelmäßig hierher zu kommen."
    Nicht ganz uneigennüützig tat er das, denn auf die Weise würde er früher an Informationen kommen, ging er doch davon aus, dass die legiones vor den Verwaltungen informiert würden.

    Gemeinsam mit seinem Vater von der porta der curia kommend, erreichte Servius Flavus, der bald schon Iulius Servianus heißen würde, die Tür, hinter der das officium des genannten duumvirs verborgen lag.


    Er klopfte gegen die Tür und wartete ab, bis sie herein gebeten wurden. Dann betrat er, selbstverständlich hinter seinem künftigen Vater, dem er den ranggemäßen Vortritt ließ, das officium des Pinarius Victor.

    "Ich bin mir sicher, dass die Vermittlung meines künftigen Vaters ein ziemliches Gewicht darstellen wird," antwortete er vielleicht etwas steif um sich dann denn Worten jenes Vaters anzuschließen. "Wenn es einmal so weit ist."
    Dass er sich bis dahin umsehen würde, verstand sich auch unausgesprochener Weise von selbst. Welcher Mann in seinem Alter tat das auch nicht.


    "Ich werde mir die größte Mühe geben, mich aller zugewiesenen Aufgaben nach bestem können zu erfüllen udn der Bevölkerung Mantuas, wie auch dem Imperium zu dienen. Ich wurde bereits einem duumvir vorgestellt, der eine Kommission zur Stadtordnung leitet. Ich hoffe in diesem Rahmen bald konkrete Aufgaben zugewiesen zu bekommen."*
    Nur zum Teil sprach aus diesen Worten der Wunsch zu dienen, aber wenn er sich nicht redlich mühte (und Verbindungen knüpfte), dann war es mit der Karriere Essig. Und den mochten bekanntlich nur Soldaten.
    Die Wendung der Unterhaltung hin zur großen Reichspolitik erfüllte den Bald-Iulier noch immer mit Unbehagen, zu frisch waren noch die Informationen, als dass er sie so nüchtern betrachten konnte, wie sein Vater sie ihm dargelegt hatte. Den hatte der lange Militärdienst deutlich weiter abgestumpft, als er es war. Oder war auch das mehr Fassade, als tatsächliche Einstellung, und der Ältere konnte seine Gefühle einfach besser verbergen?

    "Ich denke, das wird das beste sein", gab der Noch-Servier diplomatisch zurück.
    "Ja, danke", mit diesen Worten, mehr oder minder zeitgleich mit jenen des Iuliers gesprochen, nahm auch er den angebotenen Würzwein an.


    Auch wenn er vermutete, dass die Frage in die Ferne zielte, sah er sich doch bemühsigt, im Hier und Jetzt anzufangen.
    "Vorerst", begann er, "möchte ich einige Kontakte in der Stadtverwaltung knüpfen, mir eine Existenz aufbauen und in Mantua heimisch und bekannter werden. Mittelfristig möchte ich eine politische Karriere in Mantua und das Duumvirat anstreben. Langfristig, nun, wenn ich ehrlich bin, habe ich keine konkreten langfristigen Pläne, ich hoffe aber, irgendwann den Status eines römischen Ritters zu erlangen."
    Wie sich seine Karriere dann fortsetzte, ob er in der Stadt blieb, oder in die ritterliche Laufbahn wechselte, hing natürlich unmittelbar an genau jenem Punkt. Was gab es noch zu berichten?


    "Zu mir persönlich ist noch zu ergänzen, ich weiß nicht, ob Marcus es erwähnt hat, dass ich derzeit noch ledig bin und es auch aus naheliegenden Gründen nicht beabsichtige mir in näherer Zukunft eine Braut zu suchen."
    Wie auch, dachte er sarkastisch, schließlich stehe ich im Moment wirtschaftlich noch nicht einmal halbwegs auf eigenen Füßen. Und eine Frau, die ihn weiterbringen sollte, eine Liebesheirat konnte sich der junge Mann nicht vorstellen, so einer Frau musste er etwas bieten können. Oder ihrem Verwandten...