“Ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen.“, sagte Paetus brav und schenkte dem Primicerius ein unsicheres Lächeln.
Beiträge von Gaius Aelius Paetus
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“Ja, den Göttern sei gedankt.“, stimmte Paetus murmelnd und gedankenverloren zu, als der Mann das Ende der Tyrannei begrüßte.
Interessiert hörte er, wie sich ihr Gegenüber vorstellte, nachdem er sein Beileid zum Ausdruck gebracht hatte. Schon wieder fiel dabei der Name des großen Decimers Meridius, von dem Paetus erst kürzlich gehört hatte. Bei jenem Essen war es der Enkel gewesen, jetzt stand der Neffe vor ihnen. Er versuchte sich alles zu merken, besonders aber, dass dieser Decimus Varenus, wie er sich nannte, ein Primicerius aus dem kaiserlichen Palast war. -
Paetus tat es seinem Vater gleich, wobei das Opfer etwas großzügiger ausfiel.
Mit erhobenem Becher lächelte er dem Senator Duccius zu.
“Du wirst uns also eine Audienz beim Princeps verschaffen und uns begleiten? Dann wird dieser Weg sicherlich zu einem guten Ziel führen. Mögen die Götter uns dabei geleiten.“ -
“Vater, die alten Geschichten werden den Senator gewiss nicht interessieren und wenn ich dich daran erinnern darf, haben wir unseren Frieden mit den heutigen Flaviern gemacht.“, mischte sich Paetus erneut ein und legte dabei eine Bestimmtheit an den Tag, die ihn selbst zu überraschen schien. Wie sonst konnte man seinen besorgten Gesichtsausdruck deuten.
Entschuldigend sah er gleich darauf zu Vala.
“Vielleicht käme uns ein Vermittler gelegen, der Cornelius Palma deutlich macht, dass wir nicht beabsichtigen, ihm seinen Triumph streitig zu machen, zugleich aber unserer Sorge Ausdruck verleiht. Wie du selbst gesagt hast, zählt der Name Aelius noch immer etwas. Er mag dies bedenken und vielleicht zum Schluss kommen, dass wir ihm mehr nützen als schaden können. Wenn du meinem Vater seine Unterstützung vergelten möchtest, dann wäre dies eine rasche und willkommene Gelegenheit.“ -
Eingerahmt von vier Senatoren, seinen Vater eingeschlossen, war es wohl beinahe dreist, ungefragt das Wort an den Gast zu richten. Paetus zögerte, wollte er sich doch nicht als ungehöriger Jüngling ohne Manieren und Respekt hervortun, zumal Valas letzte Worte Sedulus gegolten hatten.
Aber dann wagte er es doch, darauf brennend mehr zu erfahren und gleichzeitig hoffend, dass ihm dies nicht allzu sehr zum Nachteil gereichen würde:
“Ich bitte um Verzeihung.“, begann er entschuldigend, um dann an den Gast gerichtet fortzufahren: “Senator Duccius Vala, es ist richtig, die vergangenen, bald zwei Jahre waren für uns alle schrecklich. Wir Aelier mussten als leibliche Verwandte des...“, hier zögerte er kurz und bedachte seinen Vater mit einem kurzen Seitenblick: “...nun, mein Onkel war der Vorgänger des Thronräubers und wir mussten fürchten, zum Ziel seines zerstörerischen und frevlerischen Machthungers zu werden. Aber auch jetzt, noch immer, wissen wir nicht woran wir sind und was die Zukunft, von der du spricht, für uns bereit hält. Wir wissen nicht, wie Cornelius Palma zu uns steht. Du aber hast mit ihm zusammen gekämpft, warst sicherlich häufiger in seiner Nähe, kannst dich vielleicht sogar seines Vertrauens rühmen und uns deshalb vielleicht mehr sagen?“ -
Paetus beugte sich zu Quarto hinüber und flüsterte: “Duccius Vala, Vater, Senator Titus Duccius Vala.“
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Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
[...]
Als Paetus hörte, dass der Senator Sedulus einen Verwandten im Carcer der Castra Praetoria besucht hatte, musste er an sein eigenes Gespräch bei Iulius Proximus denken und wie bedrückend er diesen Ort gefunden hatte. Er meinte jedoch, es wäre unangebracht, hier und jetzt davon zu erzählen. Darum fragte er lieber ganz allgemein:
“Ist denn zu erwarten, dass man die Gefangenen noch lange dort festhält? Viele von ihnen werden doch kaum große Schuld auf sich geladen haben und einige hofften vielleicht sogar auf den Sturz des Usurpators.“ -
Paetus hörte Cossus' Pläne, spürte den Blick seines Vaters und dachte an seine eigene Zukunft. Wann würde er sich zur Wahl stellen können. Hätte er dann überhaupt nennenswerte Aussichten?
Seine Bestimmung stand unumstößlich fest, ließ keinerlei Diskussion oder andere Möglichkeit zu: Er sollte seinem Vater in den Senat von Rom folgen! Aber würde er sich dieser Hoffnung würdig erweisen und eines Tages einlösen, was sein Vater von ihm erwartete und was auch er selbst für seine Berufung als Aelier hielt?Sim-Off: Danke!
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Sehr viel munterer als Quarto grüßte Paetus: “Salvete!“, wobei er die beiden Männer aufmerksam und interessiert anschaute.
Dann half er seinem Vater, sich niederzulassen. -
Paetus verabschiedete sich mit einem letzten Kopfnicken von Proximus.
Dann trat er durch die noch offene Zellentür und sagte laut vernehmlich in Richtung der Wache: “Ich bin fertig.“
Er wollte diesen dunklen Ort nun rasch verlassen. -
Paetus sah neugierig zu dem eleganten, jungen Mann, der in etwa sein Alter haben musste. Beide waren sie Söhne namenhafter Senatoren. Ob sie noch mehr Gemeinsamkeiten hatten?
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“Duccius Vala, Vater. Er ist auch erst zum Senator ernannt worden. Du wirst ihn wohl noch nicht kennen können.“
Zu Avarus gewandt: “Ein Gallier also, aus einer der germanischen Provinzen? Wirklich, ein erstaunlicher Aufstieg. Ist er ein Günstling Cornelius Palmas?“
Sim-Off: Ja bitte, mein Alter rückt kaum mal ein paar von seinen Oliven raus und selbst wenn, dann machen die nicht wirklich satt.
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“Danke der Nachfrage, Senator Germanicus.“, antwortete Paetus. “Es fehlt uns an nichts. Ihr, und damit schließe ich deinen Neffen ein, seid wahrhaft großzügige Gastgeber und führt ein Haus, in dem es einem an nichts fehlt und man sich beinahe so wohl fühlt, wie in seinem eigenen Domizil.“
Trotz all der dankbaren Worte schwang am Ende also doch ein Hauch Bitterkeit mit.
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Die Aelier kamen gleich darauf. Zuerst Paetus, der an der offenen Tür stehen blieb, um auf seinen Vater zu warten.
“Wir danken dir, Medicus Germanicus, für diese überaus freundliche Einladung.“, bedankte er sich schon einmal überaus höflich. -
Paetus erinnerte sich, dass ihm von der Wache am Anfang bedeutet worden war, er solle sich kurz fassen. Bestimmt würde sie ihn gleich ermahnen. Eine solche Szene wollte er vermeiden und darum machte er sich daran, den Abschied einzuleiten.
“Ich werde es meinem Vater sagen.“, versprach er, noch nicht wissend, bei welcher Gelegenheit er es tun sollte.
“Es wird wohl Zeit für mich. Hoffentlich musst du nicht mehr lange hier bleiben. Vielleicht wird das gar nicht nötig sein, aber ich werde sehen, ob wir dazu beitragen können.“ -
Paetus hob beschwichtigend die Hand: “Ich bin nicht hier, um über dich zu urteilen und ich habe keinen Grund, an deiner Loyalität meiner Familie gegenüber zu zweifeln. Du bist schon so lange ein Client meines Vaters, wie ich denken kann. Wir werden dir helfen, wo wir können.“
Er dämpfte seine Stimme etwas: “Nur leider vermag ich momentan nicht zu sagen, wie dieser Cornelius Palma zu uns steht. Ist er uns gegenüber wohlgesonnen? Oder betrachtet er uns als mögliche Gefahr für die Legitimität seiner Machtübernahme, weil Valerianus der Bruder meines Vaters war? Ich weiß es nicht.“
Er fuhr sich über das bartlose Kinn und erinnerte in dieser Geste sehr an seinen bärtigen Vater.
“Doch wenn die Möglichkeit besteht, dann werden wir für dich sprechen und daran erinnern, dass du geholfen hast, das Leben von Römern zu schonen. Das versichere ich dir.“ -
“Oh, mein Vater ist bereits in Rom. Wir sind vorläufig im Haus der Germanii untergekommen, das in der Nähe des Theatrum Marcelli steht.“
Diese Unterredung mit Corvus, Proximus, Centho und seinem Vater... Paetus schien das eine Ewigkeit her zu sein.
“Ja, ich erinnere mich an das Gespräch und wie du davon sprachst, für den Cursus Honorum kandidieren zu wollen. Du sagtest damals... dass du dich dem Thronräuber nur zum Schein anschließt...“, antwortete er zögerlich und wirkte dabei nicht recht überzeugt.
Er machte eine weite Geste, die in krassem Gegensatz zur Enge der Zelle stand.
“Und doch bist du jetzt hier. Wenn du mit den Cornelianern zusammengearbeitet hast, warum haben sie dich dann in dieses Loch gesteckt? Glaubt man nicht an deine lauteren Absichten? Oder was wirft man dir vor?“ -
Paetus ließ den Blick demonstrativ schweifen, gab ein gequältes Lächeln zurück und meinte: “Darauf habe ich auch nicht zu hoffen gewagt.“
Wieder ernst fuhr er fort: “Ich komme anstelle meines Vaters zu dir, denn er ist alt und nicht bei bester Gesundheit, und... nun, um der Wahrheit die Ehre zu geben: er weiß nicht einmal, dass ich hier bin. In seiner augenblicklichen Verfassung ist es vielleicht besser so. Die Ereignisse der vergangenen zwei Jahre haben ihn sehr erschüttert.“
Hier machte er eine Pause. Hatte er einmal mehr zu viel geredet?
“Nun... ähm... aber das Verhältnis von Patron und Client ist ein heiliges Band und meine Familie ist dir verpflichtet. Darum bin ich gekommen, um mich nach deinem Befinden zu erkundigen, ob es dir an etwas mangelt und ob wir dir in deiner misslichen Lage irgendwie helfen können?“
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Mit mulmigen Gefühlen betrat Paetus die Zelle. Wie nicht anders zu erwarten, war dies ein ungastlicher Ort, und so dunkel!
Darum bemühte er sich, dass etwas Licht auf ihn fiel. Proximus sollte sein Gesicht erkennen können.“Salve!“, grüßte er den Gefangenen und stellte sich vor: “Ich bin Gaius Aelius Paetus, der Sohn deines Patrons Lucius Aelius Quarto.“
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Paetus wartete. Und während er dem geschäftigen Treiben zusah, Fuhrwerke durch das Tor kamen und ganze Abteilungen von Soldaten, bemühte er sich, die Ungeduld im Zaum zu halten. Gleichmut und Selbstbeherrschung, sagte er sich einmal mehr, sind die Tugenden eines Römers von Stand. Schließlich kehrte der Soldat zurück, führte ihn hinein und er bemühte sich, Schritt zu halten.