Beiträge von Gaius Aelius Paetus

    Auf einem der Karren saß ein junger Mann, die Zügel in der Hand. Er trug eine einfache Tunika und darüber einen Mantel aus roher Wolle, obwohl ihn die wärmenden Strahlen der Sonne bereits beschienen.
    Etwas ungeübt führte er den Wagen, ernst und aufmerksam darauf bedacht, die Spur zu halten.









    Paetus, der die ganze Zeit über sehr still gewesen war, sah erschrocken auf, als sein Vater plötzlich das Wort an ihn richtete und ihm ins Gesicht sagte, dass sein Leben bedroht sei.
    Weil er nicht auf den Kopf gefallen war, hatte er sich derlei selbst auch schon ausgerechnet. Es war aber etwas anderes, wenn es so offen ausgesprochen wurde. Vielleicht sprach es auch für ihn, dass er sich selbst innerhalb all dessen gar nicht so viel Bedeutung beimaß, als das Salinator sich allzu sehr für ihn interessieren könnte.
    “Ja, Vater.“, war schließlich alles, was er heraus brachte.

    “Iulier?“, stieß Paetus hervor, der viele Klienten seines Vaters gar nicht kannte, weil er lange außerhalb von Rom bei seiner Mutter gelebt hatte.
    Misstrauisch und ebenso erwartungsvoll sah er zuerst zu Quarto und dann zu dem Sklaven.

    “Aber du bist der Enkel von Ulpia!“, entgegnete Paetus mit leicht gerötetem Gesicht, denn er war es nicht gewohnt seinem Vater zu widersprechen und ungebührlich Ratschläge zu erteilen.
    “Sie war die Tante von Iulianus. Auch in deinen Adern fließt das Blut dieses Geschlechts. Wenn überhaupt jemand einen rechtmäßigen Anspruch erheben kann, dann bist du es, Vater!“

    “Könntest du nicht einen der Consuln bewegen den Senat einzuberufen und dort sprechen? Wenn du Salinator zur Rede stellst, dann wird er Farbe bekennen müssen!
    Vater, du bist einer der angesehensten Senatoren. Dein Wort hat Gewicht. Man wird auf dich hören. Salinator kann sich doch nicht einfach selbst zum Augustus krönen, doch nicht ohne den Senat!“

    “Lasst uns nicht über die Vergangenheit streiten und mach du dir keine Vorwürfe, Vater, denn das bringt uns in der Gegenwart nicht weiter.“, mischte sich Paetus leise aber, angesichts seiner Jugend, überraschend bestimmt ein. Ein kurzer Blick zu Corvus ließ jedoch die Vermutung zu, dass er dessen Meinung teilte.

    Der Dritte und Jüngste im Bunde stieg als letzter aus. Er blickte sich ernst und ein wenig scheu um, sah auch kurz hinauf zum Hausgiebel, wo die Krähen noch immer saßen und jetzt stumm die Szene aus schwarzen Augen zu beobachten schienen, und beeilte sich dann, durch die offene Pforte in das Innere des aelischen Anwesens zu kommen.
    Wer den alten Senator Quarto in jungen Jahren gekannt hätte, dem wäre vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden aufgefallen. Aber gab es überhaupt jemanden, der so alt war und noch lebte?

    Salve!
    Hier stehe ich vor den Grenzen des Reiches; bitte lasst mich herein.
    Ich wäre gerne ein römischer Bürger, als Mitglied der gens Aelia.
    Liebe Stadtwache, nimm Dich meiner an.