Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

    Varus hatte den Brautzug irgendwo in der Mitte bis hinten mit begangen. Mit dem Konsum von Wein kannte er sich als Winzer natürlich recht gut aus. Doch mit dem angebotenen Rauchwerk, was er schon alleine aus Höflichkeit nicht abgelehnt hatte, sah das ganz anders aus. Nach dem ersten, welches sehr gut geschmeckt hatte, kam eine zweite und dritte Runde dazu. Als es dann zum Brautzug kam, konnte man ohne zu lügen sagen das Varus granatenvoll war.
    Er war dabei weniger jemand der dann laut wurde oder gar aggressiv. Viel mehr schlenderte er mit leicht dümmlichen Grinsen und seeligem Gesichtsausdruck beim Zug mit und war einfach guter Dinge. Nur einsam fühlte er sich gerade schrecklich einsam. Immer wenn er in seinem Halbdelirium aufsah kam es ihm so vor das er der einzige im Brautzug...ja in ganz Rom war der gerade alleine war. Wie schön wäre es doch jetzt gewesen diese schöne Wanderung und die schönen Gedanken mit jemandem zu teilen.
    Wäre es rein um einen Akt gegangen... Varus hätte sich die nächst beste Sänfte gekrallt und sich in sein Lupanar bringen lassen. Aber es war mehr. So langsam kam auch bei ihm immer mehr der Gedanke auf das es Zeit für eine eigene Familie wurde. Immer öfter merkte er bei gesellschaftlichen Anlässen und Feiertagen das alle gleichaltrigen und auch die meisten jüngeren mit ihren Frauen da waren.


    Er blickte sich wieder einmal suchend um. Da entdeckte er am Rande des Zuges ein gaaanz waage bekannt vorkommendes Gesicht. Er ging auf die Frau zu, soweit er es erkennen konnte war sie etwas jünger als er selber. Sanft legte er ihr den Arm um die Hüfte:
    "Ssschon doof wenn man ganz alleine hier im Zug laufen muss....woo ist denn deine Begleitung hin?"

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    Natürlich stand Esther mit auf.
    Solange sie noch im Hortus und alleine waren nahm Esther sogar Varias Hand und Unterarm. Wohl um sie ein wenig zu stützen. Erst als sie wieder in die Teile des Hauses kamen wo man sie jederzeit sehen konnten ließ sie den Arm los, da sie dachte das Varia nicht wollte das jemand anders ihre Schwäche sah. Davon ging sie jedenfalls aus. Falls Varia aber ihre Hand auch beim restlichen Weg durch das Haus halten wollte würde sie das natürlich nicht ablehnen.


    Als die los gingen sagte sie noch:
    "Es wird schon werden... ich glaube das schlimmste hast du hinter dir und von nun an kann alles nur noch besser werden!"

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Sehr zur Freude der roten Anhänger kämpfte Amasis verbissen weiter und schien dabei auch noch die nötigen Reserven zu haben, um seine Kontrahenten unter Druck zu setzen. Während vorne Proteneas weiter souverän führte und damit für eine positive Grundstimmung sorgte, bekam Amasis nun für jedes gelungene Manöver und jede gewonnene Radlänge frenetischen Beifall von den Rängen - zumindest auf den Plätzen, auf denen Anhänger der Russata saßen. Wobei nur noch die allerwenigsten saßen, denn alle anderen hatten sich längst erhoben, um ihre Helden zu feiern.


    "Steht auf, wenn ihr Rote seid! Steht auf, wenn ihr Rote seid, ..."


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    Alleine schon um sehen zu können war auch Varus aufgestanden und beobachtete genau das Rennen. Weniger um den Sieger, der wohl sehr wahrscheinlich aus dem Rennstall der Russata kommen würde, zu beobachten. Viel mehr um vor allem die freien Fahrer zu beobachten. Die Praesina sollte ja demnächst auch wieder mitmischen und brauchte dazu gute Fahrer.
    Ein bisschen ließ er sich allerdings von der jubelnden und anfeuernden Masse um sich herum anstecken. Er sang zwar nicht mit aber ein bisschen anfeuernd klatschen tat er doch.

    Nur aus einem... nein noch weniger maximal aus einem halben Auge bekam Varus mit das der Petronier irgendwie ein bisschen verkrampft war. Doch die sich windende Morrigan und die beim ihm steigende Lust sich voll mit ihr zu beschäftigen sowie das höchstens halbe Auge ließen ihn da nicht weiter drüber nachdenken.
    Er fasste Morrigan kurz um die Hüfte und stellte erst sie und dann sich selber auf die Füße.


    Kurzer Blick zu Apolonia was wohl so was wie "du machst das schon" bedeuten sollte und ebenso kurz in Crispus Richtung.


    "Wir sehen uns später.... viel später!"


    Anschließend widmete er sich nun vollends Morrigan und sagte zu dieser:
    "Dann lass uns doch mal in eine privatere Umgebung wechseln."

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    Hannah erschauerte kurz bei der Beschreibung der Räuber.


    "Uh... das hört sich ja wirklich grauslig an. Da war es ja fast Glück das ein römischer Händler dich gekauft hat. So bist du wenigstens in die Zivilisation gekommen wenn auch als Sklave."


    Hannah nahm sich eine Schüssel mit Oliven, ein Messer und setzte sich neben Irvin an den Tisch. Sie hoffte jedenfalls das er da inzwischen saß, denn mit der Hand hatte sie ihn mehrfach dazu aufgefordert sich da hinzusetzen.


    Sie fing an die Oliven zu entkernen und fing ein wenig an zu erzählen.


    "Also Esther und ich sind...waren die beiden Töchter eines reichen jüdischen Händlers in der Cyrenaica. Geboren und gelebt haben wir in der Stadt Darnis... hast du wahrscheinlich noch nie von gehört oder?
    Naja jedenfalls hatten wir ein gutes glückliches Leben. Mein Vater war sehr reich und erfolgreich, wir hatten ein großes Haus, Esther und mir mangelte es an nichts. Doch bei unserem Volk ist es so das die Mütter ihre Töchter, die Väter ihre Söhne auch aber das ja jetzt egal, trotz alledem zu fähigen Hausfrauen usw. erziehen. Ganz gleich ob sie reich genug sind für Dutzende Diener. Dazu kam das mir das kochen auch schon immer Spaß gemacht hat. Naja wie auch immer es war eigentlich alles gut. Esther stand kurz davor einen Bekannten zu heiraten und ihren eigenen Haushalt zu gründen als bei den Geschäften meines Vaters irgendwas verdammt schief ging. Was genau habe ich nie verstanden und erfahren und auch Esther weiß es glaube ich nicht. Eines Tages kamen jedenfalls Männer in unser Haus und verschleppten meinen Vater und meine Brüder. Wenig später kamen andere und nahmen uns nach und nach alles weg was wir besaßen. Schließlich kamen die Männer vom ersten Mal wieder und nahmen auch mich, meine Mutter, Esther und alle anderen Frauen mit. Wir wurden zum Sklavenmarkt geschleppt. Dort habe ich meinen Vater das letzte Mal gesehen. Wie ein alter gebrochener Mann kniete er am Boden vor einem Dicken Syrer und flehte diesen an. Ich konnte nicht verstehen was er genau sagte aber es half offensichtlich nichts. Nach und nach wurden wir alle verkauft und nur durch ein Wunder blieben wenigstens Esther und ich zusammen. Wir wurden hier nach Roma verschifft und auf dem Markt weiterverkauft. Da hat Varus uns dann zum Glück gekauft. Das alles müsste so grob 1-2 Jahre her sein. Also seitdem er uns gekauft hat."

    "Ach was Kitsch... es sieht gut aus und Frauen haben für sowas einfach viel mehr den Blick während Männer maximal das Ergebnis bemerken und sich daran erfreuen."


    Varus war quasi in ein persönliches Gespräch mit der direkt neben ihm sitzenden Morrigan übergegangen und ging davon aus das Crispus schon alleine seine Wahl treffen würde und konnte.


    Wo man aber gerade beim bemerken war glitt Varus Blick über Morrigans Bekleidung.
    "Du siehst aber auch mal wieder wie eine Göttin aus dem Morgenland aus!"


    Morrigan wandte sich nun einen Teil ihrer Aufmerksamkeit Crispus zu und bot diesem in wie Varus fand sehr angenehmer Art und Weise die verschiedenen Möglichkeiten des Lupanars an. Varus nutzte diese Zeit um noch ein Stück Obst zu essen, einen Schluck Wein zu trinken und Morrigan ein wenig zu berühren. Die Hand die eben noch auf ihrer Hüfte gelegen hatte streichelte einmal ihre Seite hoch und spürte so ihre warme weiche Haut. Beim Rückweg steckte er einen Zeigefinger hinter den Saum ihres Rockes, einfach mal um zu prüfen ob sie an dieser Stelle an der Seite, wo es ja viele Männer und Frauen waren, auch kitzlig oder zu mindestens empfindlich war.


    Crispus schien seine Wahl getroffen zu haben als Apolonia eintraf.
    Er begrüßte sie mit einem ebenso erfreuten
    "Salve Apolonia, schön dich auch noch zu sehen."


    Als sie sich denn zu Crispus setzte machte Varus zu diesem eine Geste das nun wo Apolonia zur Verfügung stand sie die bessere Wahl war als Greta. Die war sicherlich erste Klasse aber halt auch nur normale Angestellte.

    Typisch Mann vielem Varus die Veränderungen an der Deko nicht sofort auf. Doch als Morrigan ihn dann begrüßt hatte, sie zu den Klinen gebracht, bewirtet und sich dann neben ihn gesetzt hatte. War ihm genug Zeit geblieben die Veränderungen zu bemerken.
    Er legte den Arm um die neben ihm sitzende Morrigan und streichelte zärtlich ihre Hüfte. Fast könnte man schon denken die beiden wären kein Kunde und Lupa, normalerweise kamen solche Zuneigungen ja erst einmal nur aus der Richtung der Professionellen. Doch Varus hatte bemerkt das er Morrigan wirklich mochte. Natürlich nicht in Form von Liebe.
    Während Crispus also noch ein wenig Zeit bekam das Angebot zu begutachten, Wein zu trinken und Obst zu naschen sprach Varus leise mit Morrigan.
    "Ich sehe du hast nicht zu viel versprochen. Es sieht hier noch besser aus als beim letzten Mal. Nicht nur das auch das andere stimmt."


    Als sie dann nach dem Namen seines Begleiters fragte antwortete er dann natürlich:
    "Oh das ist Lucius Petronius Crispus. Ich traf ihm in den Thermen und nachdem wir uns dort angeregt unterhalten und entspannt haben konnte ich nicht umhin ihn in eines der besten Lupanars der Stadt mitzunehmen. Ich glaube er ist noch nicht lange in Roma und da ist es ja gut wenn man gleich an die richtige Adresse kommt und nicht lange ausprobieren muss!"

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    Hannah erwischte sich dabei wie sie an Irvin herantrat und ihm einmal über den Kopf streichelte. Weniger wie eine Mutter einem Sohn, sondern mehr wie eine Frau ihrem Mann.
    "Das tut mir leid zu hören aber ich glaube nachdem was du erzählt hast ist es besser das du nicht mehr hingekommen bist oder hingehen kannst. So kannst du doch alle so in Erinnerung behalten wie sie waren....
    Varia hat von so was ja bestimmt mehr Ahnung und hat so was bestimmt auch schon mal gemacht. Wenn sie also meint das alle die nicht wie du in Gefangenschaft geraten sind tot sind wird es wohl so sein...."


    Ein bisschen rot wurde sie anschließend und ging zum Herd wo es plötzlich offenbar ganz dringend was zu tun gab.


    "Dann waren es gar keine Römer die dich und die Deinen überfallen haben?

    Varus nickte bestimmend.
    "Find ich gut... ich laufe eigentlich auch so gut wie immer und lass mich nur tragen wenn der Anlass es nicht anders zulässt. Wir werden noch früh genug alt, fett oder beides werden so dass man alle Strecken die länger als 5 Gradi sind nicht mehr ohne Schwitzen schafft. Das sollte man so lange es geht hinauszögern eh!"


    Varus machte sich also strammen Schrittes los in Richtung seines Lupanars.

    Mit seiner neuen Bekanntschaft und Gesprächspartner Crispus im Schlepptau erreichte Varus sein Lupanar.
    Es war schon einige Tage länger her als geplant seitdem er hier gewesen war. Nach der überaus erfreulichen "Übernahme" durch eine neue Geschäftsleistung und nachdem diese ihm sehr überzeugend gezeigt hatte das es unter ihr besser lief hatte Varus vor gehabt sehr schnell wieder zu kommen. Doch die Geschäfte und das ganze Thema um Commodus und Varia hatten das verzögert. Commodus war auch immer noch nicht in der Laune von Varus nun Einladungen irgendwohin anzunehmen.
    Nachdem Varus aber heute den Nachmittag in der Therme verbracht hatte und sowieso schon vorgehabt hatte sein Lupanar aufzusuchen war er nun sogar froh für danach noch jemanden für interessante Gespräche zu haben während man sich auf dem Dachgarten erholte und die Zeit genoss.


    An der Tür nickte er nur kurz Dracon zu und ging davon aus das dieser ihn so einließ. Nachdem sie nun den etwas längeren Flur durchschritten haben standen sie im Empfangsbereich des Lupanars.
    Corvinus sah sich nach einer ganz bestimmten Dame um und blickte auch kurz zu Crispus rüber und sagte, nachdem sich die Damenwelt rührte oder wenigstens Teile davon zu sehen waren:
    "Und wie gefällt dir mein Laden?"

    Direkt nach Commodus kam der andere anwesende Helvetier an die Reihe.
    Auch Varus Glückwünsche an den Bräutigam waren voll im Rahmen des angemessenen. Nicht mehr und nicht weniger.
    Anschließend überbrachte Varus seine Glückwünsche an die Braut. Hier merkt man das er aus etwas 'einfacherem' Haus als Commodus kam. Die Akkolade wurde von Varus etwas hölzern ausgeführt während er es im Gegenzug beim vor- und zurücklehnen nicht unterdrücken konnte kurz die Augen in Faustas Ausschnitt wandern zu lassen.
    Die Worte und sein Gesichtsausdruck waren dabei geprägt von ehrlicher und einfacher Zuneigung zu einer Verwandten.

    "Sehr gerne dann wäre das abgemacht", beschloss Varus bezüglich des Besuches auf dem Weingut der Gens. Es gab ja auch fast nichts was er lieber machte als anderen seine Reben und Weinstöcke zu zeigen.


    Als auch der Ortswechsel begrüßt wurde klettere Varus schon aus dem Becken.
    Davon ausgehend das Crispus ihm folgen würde, warf er sich schnell ein Handtuch um und ging in Richtung Ankleide.


    Dabei erzählte er nicht ohne Stolz


    "Och nichts weltbewegendes. Ich hab eine Villa Urbana auf halber Strecke zwischen Ludus Magnus und Porta Caelimontana. Wie gesagt die Verantwortung über das Weingut und Stammsitz der Gens Helvetia in den Albaner Bergen. Dazu kommen dann noch die Schmiede Fabricare Ferrum Organum, den Fernhandel Longinquitas Venalia Helveti, der Altarbauer Munitor Ara Helveti und ein kleines feines Lupanar namens Aedes iste Laetitia.."
    letzteres hatte er mit einem kleinen Augenzwinkern erwähnt.


    Inzwischen hatte Varus sich angekleidet und war bereit die Therme zu verlassen.


    "Läufst du lieber oder eher Sänfte?"

    Varus überlegte kurz:
    "Es sind so grob 17 Mille Passi....also keine Weltreise aber zu Pferd dauert es doch einiges. Aber alleine schon wegen meinen Geschäften hier in Roma kann ich nicht jeden Tag dahin. Das Gut hat einen Villicus und vor kurzem habe ich einen Sklaven aus Apulien gefunden der die Aufzeichnungen besser führt als sein Vorgänger. Ich muss auch ehrlich zugegeben das mir diese Arbeit nicht so gut von der Hand geht. Ich bin besser darin direkt am Stock zu arbeiten oder beim Weinmachen."


    Eine kleine Überlegung weiter
    "Wenn du möchtest kann ich dir das Anwesen ja mal zeigen."


    Varus blickte auf seine inzwischen leicht verschrumbelten Hände.


    "Was hältst du davon wenn wir die Becken jetzt verlassen. Ich wollte um die Entspannung des heutigen Tages noch auf die Spitze zu treiben anschließend noch in ein sehr gutes Lupanar gehen. Vielleicht möchtest du mitkommen. Dort könnte man sich dann nach....Entspannung... noch weiter unterhalten?"


    "Naja die Aurata war jetzt ja nur eine Notlösung. Wäre ja witzlos wenn wir beide auf die Russata setzen würden. Aber ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Grünen." konnte Varus noch von sich geben bevor es wieder hoch her ging.


    Mit schmunzeln quittierte er die Anfeuerungsrufe seines Patrons und verfolgte die nächsten beiden Runden gespannt das Rennen.


    Der Fahrer der Russata lag gut in Führung und Varus ließ sich daraufhin zu dem Kommentar hinreißen:
    "Na nicht das der Proteneas überzogen hat und ihm bzw. seinen Pferden am Ende die Puste ausgeht!"

    Als die Frage mit der Berechnung der Wahrscheinlichkeiten aufkam setzte auch Varus sich ein wenig mehr auf. Ganz so als ob er jetzt auf den Kern des Pudels zu sprechen kam.
    "Ja das ist so eine Sache. Ich meine du als Mathematiker kannst mir sicherlich besser erklären wie man Wahrscheinlichkeiten berechnet.... sowas geht doch oder? Mir jedenfalls ist es in den Jahren meiner Ausbildung so beigebracht worden das man die verschiedensten Anzeichen und Ereignisse beobachten muss. Zum Beispiel wann war die erste Nacht ohne Frost, wann der erste Tag der als Sonntag zählt. Dann muss man dies mit den Aufzeichnungen der Vorjahre vergleichen und dann entsprechend entscheiden wie wahrscheinlich das Jahr verlaufen wird und dementsprechend handeln. Alles nicht so einfach und macht es deshalb besonders schwer wenn man eine neue Lage übernommen hat und nicht mehr mit dem Vorwinzer sprechen kann. Hat dieser auch keine Aufzeichnungen hinterlassen wird es ganz düster. Du siehst also genaue Aufzeichnungen sind immens wichtig. Doch ähnlich wie bei der Mathematik wo man ja auch nicht einfach so Zahlen hintereinander reiht sondern die immer Bezug zu den vorangegangenen haben oder?"

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    Das verfinsterte Gesicht ließ auch Hannahs Laune kurz absinken. Zum Glück beruhigte sich der große Germane gleich wieder.


    "Ich glaube Shani hat gerade selber sehr viel zu tun mit den ganzen Veränderungen usw. das sie das selber noch gar nicht gemerkt hat."


    Hannah knibbelte ein wenig an ihren Fingernägeln rum, schaute sich kurz auf die Füße und sagte dann noch leise:
    "Kann auch gut sein das ich noch gar nix ihr gegenüber erwähnt habe.... weißt du ich mag Shani eigentlich gar nicht.... ich glaube sie hält sich für was besseres und hat was mit Varus... warum sonst sollte der sie so gut behandeln und quasi zur Obersklavin machen? Esther und ich sind z.B. viel länger da!"


    So ganz stimmte das zwar nicht aber das wusste ja weder Irvin noch gestand Hannah sich das selber ein. Sie mochte Shani aus irgendeinem Grund einfach nicht und dafür musste dann ja eine Begründung gefunden werden.


    "Ich glaube aber schon das du noch mehr Aufgaben machen kannst und sollst. Ich meine sooo groß ist der Hortus ja auch nicht und durch Varus.... Spleen mit dem ganzen ist der ja eigentlich auch tip top in Ordnung und du musst ihn nur in Schuss halten. Bei dir zu Hause hattest du doch sicherlich einen weit aus größeren Acker zu bearbeiten oder? Du warst doch Bauer oder?"

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    Esther lächelte Varia mit warmen Ausdruck in den Augen an.
    "Das habe ich gern gemacht und du bist inzwischen so was wie eine kleine Schwester für mich. Auch wenn du nicht wirklich klein bist und so ganz anders als meine andere kleine Schwester. Sagen wir es so, die eine ist das klassische Bild der kleinen Schwester die tagsüber eine große Klappe hat und in den Nächten zu mir krabbelt. Die andere dagegen bringt sich selber ständig in Schwierigkeiten und muss dann getröstet werden. Ehrlich gesagt gibt mir das selber auch eine Menge. Weißt du als meine Familie durch die Fehler meines Vaters in die Sklaverei fiel war ich ja kurz davor eine eigene Familie zu gründen. Ich wurde mein ganzes Leben bis dahin darauf vorbereitet. Ob das nun noch einmal passieren wird weiß nur Gott alleine. Ihr beide und ein bisschen auch noch Serrulus, seit nun meine Familie."


    Esther fing breit an zu grinsen
    "Naja und Shani ist dann die fiese reiche Tante die den Haushalt führt und Atermas... ich glaube der würde eine von uns auch sehr bald zur Frau nehmen. Auch er wünscht sich glaube ich eine eigene Familie auch wenn er das nie gesagt hat. Ist nur die Frage was sind Varus, Commodus und Vera?"


    Als Varia bezüglich Commodus fragte kam Esther ein wenig ins schleudern und ließ sogar einen kleinen Seufzer los:
    "Das ist gar nicht mal so einfach. Bei Varus ist es irgendwie ganz anders. Der hat am Anfang ganz deutlich gesagt was er möchte und was nicht und ist ja auch so immer recht deutlich. Dazu spricht er viel mit Shani die seine Wünsche dann an uns weitergibt. Dazu ist er ja sehr.... milde... manchmal empfinde ich es fast so als wenn er ein entfernter zwar strenger aber doch irgendwie väterlicher Onkel ist bei dem wir leben anstatt unser Besitzer.
    Commodus dagegen.... das mit dem Gehorsam weißt du ja schon. Soweit ich das beurteilen kann legt er auch keinen Wert auf Meinungen... das kann bei dir vielleicht anders sein wenn es um dein... Fachgebiet geht. Aber wenn er eine Entscheidung trifft sollte man sie lieber genauso machen und nicht anmerken das eine Alternative vielleicht besser wäre. Andererseits nimmt er auch einiges einfach so hin. Ich kann dir da nur ein Beispiel aus der Küche geben. Varus hat am Anfang z.B. sehr deutlich gesagt das er, entgegen der normalen Römer soweit ich weiß, so gut wie nie Schweinefleisch essen möchte. Er mag es wohl einfach nicht und isst es wohl nur in... veränderter Form wie z.B. in geräucherten Würsten oder so. Commodus hat sowas noch nie gesagt aber auch noch nie gefragt warum es nicht mal einen Schweinebraten gibt."


    Esther schaute Varia etwas unglücklich an weil sie vermutete das diese Sätze Varia wohl kaum weiterhelfen würden. Angestrengt überlegte sie weiter.

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    Hannah wurde ein bisschen verlegen als Irvin sie lobte.


    "Ich geb mir ja auch Mühe. Ist aber gar nicht so einfach... meine Mutter hat mir schließlich eine andere Küche beigebracht als die die die Hausherren am liebsten essen. Zum Glück mag Dominus Varus Schweinefleisch nicht besonders und Dominus Commodus interessiert sich zu wenig für den Speiseplan als das ihm das bis jetzt aufgefallen ist."


    Bei der Erwähnung des Puls musste sie kurz lächeln.


    "Ja das ist auch keines meiner Favoriten.... aber ich glaube das soll gar nicht schmecken... genauso wie dieses Posca ... aber vielleicht ist das ja auch das Geheimrezept warum die römischen Legionen alles besiegen. Die müssen täglich viel Puls essen und Posca trinken und sind dadurch total abgehärtet."


    Bei Erwähnung des Marktbesuches stöhnte Hannah kurz.
    "Das freut mich wirklich. Seitdem der Haushalt so gewachsen ist muss ich immer ganz schrecklich viel tragen... ich hab schon ein paar mal gedacht ich kann gar nicht alles tragen. Einen Träger kann ich ja aber auch nicht bezahlen... das wäre zu teuer meinte Atermas. Naja wenn du mitkommst sollten wir es wohl hinkriegen... oder warte das jetzt aber nicht nur einmal oder?"