Die Iulisch-Sergische Hochzeit | Die Vermählung

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Meinst du Purgitius, es gäbe irgendwann mal an der Academia die Möglichkeit einen solchen Posten zu bekommen? Womit ich nicht unterstellen möchte, dass diese Posten nicht anspruchsvoll seien, nur vermute ich doch weniger zeitraubend, als der aktive Dienst?"


    Mit dieser Frage war Macer wieder mit im Boot, nachdem er zu Orten in Provinzen, in denen er noch nie gewesen war, ja nicht viel hatt ebeitragen können. "Erfahrene Offiziere sind an der Academia immer gerne gesehen", antwortete er daher zügig. "Von der Erfahrung eines altgedienten Praefectus Castrorum können sicherlich ganze Generationen von jungen Männern viel lernen, bevor sie selber eine Truppe lenken", unterstrich er dann auch gleich, dass er eine solche Idee inhaltlich sehr gut finde würde. "Allerdings bin ich schon seit einiger Zeit und ungeachtet meines eigenen Postens nicht mehr überzeugt, ob die Academia Militaris in der jetzigen Form die geeignete Plattform ist, um junge Männer in den Militärdienst einzugliedern. Die wichtigsten Erfahrungen machen sie eben doch vor Ort bei den Truppen und nicht auf der Schulbank in Rom. In der Academia eine Vorlesung besucht zu haben vermittelt damit das trügerische Gefühl, auf etwas vorbereitet zu sein, auf das sie im Zweifelsfall doch nicht vorbereitet sind."

  • "Schön zu hören, dass es euch allen wieder gut geht.", reagierte Prisca erfreut lächelnd auf die guten Nachrichten und liebend gerne hätte sie das Thema Familie weiter vertieft, hätte Serrana´s besorgt wirkende Miene und die direkte Nachfrage nach dem Geschehen sie nicht davon abgehalten.


    "Nun, ich habe es auch nur aus der Entfernung mitbekommen, wie … ehm", gerade wollte Prisca erzählen was sie gesehen hatte, da ließen die beiden Bemerkungen über die Sergia ihre linke Augenbraue fragend nach oben wandern. Verwirrende Sachen erzählt die? Und schlechtes Omen ...? Nun so recht nachvollziehen konnte Prisca es nicht, schließlich hatte sie mit der Sergia bislang nur wenige Worte gewechselt. Serrana und ihr Mann kannten die Braut aber anscheinend besser und das bedurfte natürlich einer Nachfrage. Doch der Reihe nach:


    "Also was gesprochen wurde, habe ich von hier aus leider nicht hören können. Aber gesehen habe ich, wie dieser Faustus Decimus Serapio … " Den Namen dieses Widerlings dabei auffällig abfällig, mit herabgezogenen Mundwinkeln betonend:" … es sich anscheinend nicht hatte nehmen lassen, dem Bräutigam ausgerechnet während der Hochzeitszeremonie gratulieren zu wollen." Als ob er dazu nicht auf dem Empfang vorhin genügend Zeit gehabt hätte "Wobei es für mich eher so gewirkt hat als würde ein Liebender von seiner Liebsten Abschied nehmen, so wie er die Hand des Iuliers gehalten hat." Diese Bemerkung (die wie eine Andeutung klingen sollte) konnte sich Prisca nicht verkneifen. Schließlich hatte sie noch eine Rechnung mit dem Decimer offen und da der Kerl die Hand des Iuliers auffallend lange gehalten hatte und sie außerdem seine Vorliebe für Männer kannte, wäre diese Andeutung über ihn nicht zu weit her geholt.


    "Womöglich wollte er ihn aber auch nur vor der Sergia warnen, … wegen dem schlechten Omen?", hakte Prisca (mit gesenkter Stimme) nun ihrerseits nach und blickte neugierig und erwartungsvoll zwischen Serrana und deren Mann hin und her.

  • Jetzt hatte Lucia schon einige Zeit alleine am Rande der Gesellschaft herumgestanden und nicht so recht gewusst, wie sie auf die Matinier zugehen sollte. Hin und wieder nippte sie an ihrem Weinglas, in der Hoffnung darin eine Idee Mut zu finden. Das sah ihr so überhaupt nicht ähnlich! Normalerweise hatte sie nicht die geringsten Probleme damit auf Leute zuzugehen. Aber das hier musste gut laufen! Sie brauchte eine Erfolgsmeldung, um den Schock, den Lepidus noch bekommen würde ein wenig abzumildern.
    Sie war sich inzwischen relativ sicher, wen ihr Bruder gemeint haben musste. Die Frau trug wirklich ein beinahe verboten rotes Kleid. Lucia fand es großartig! Ihr selbst würde diese Farbe niemals schmeicheln, aber die junge Frau wirkte darin regelrecht verführerisch – sofern man das als Geschlechtsgenossin beurteilen konnte. Dazu kam noch, dass dieses Kleid in Lucias Augen ebenfalls dafür ausgewählt schien der Braut ein wenig die Show zu stehlen. Das machte die junge Frau Lucia gleich sympathisch. Wenn sie aber nicht so langsam was tat, würde sie selbst noch als die verrückte Schnepfe in der Ecke abgestempelt werden! Also tief durchatmen und los! Zu Lucias Glück kam in diesem Moment auch noch der junge Mann, den Lepidus ebenfalls als Matinier einschätzte dazu. Sehr gut, dann würde sie zumindest kein laufendes Gespräch unterbrechen müssen.


    Leicht verlegen trat Lucia also auf die kleine Gruppe von zwei Herren und der jungen Frau im roten Kleid zu und machte mit einem „Verzeihung?“ auf sich aufmerksam. Mit einem entschuldigenden Lächeln blickte sie in die Runde und sprach: „Ich hoffe ich störe nicht. Aber mir lässt schon seit einer geraumen Weile eine Sache keine Ruhe.“ Ihr Blick streifte die beiden Herren und blieb an der jungen Frau hängen. „Ich musste dir einfach zu deiner großartigen Wahl gratulieren!“Bewusst ließ Lucia eine kleine Pause, ehe sie mit strahlenden Augen auf das Kleid verwies. „Dieses Kleid ist einfach fantastisch! Die Farbe steht dir außerordentlich gut!“ Im Stillen hoffte Lucia nicht zu dick aufzutragen, aber ihr hatte einfach keine andere Idee für eine Annäherung kommen wollen. „Ich hoffe ich bin nicht zu aufdringlich. Aber ich muss einfach die egoistische Frage stellen, wo du den Stoff erworben hast!“

  • Zitat

    Original von Publius Matinius Avianus
    Mir scheint ihr habt euch gut unterhalten. Es macht zumindest den Anschein. Publius war wieder zu den beiden gestossen und lächelte freundlich. Kurz legte sich seine Hand auf den Arm von Musa, blickte sie an und versuchte in den Augen etwas lesen zu können.
    Und worüber habt ihr beide euch unterhalten?


    "Willkommen zurück Matinius." Mit einer angedeuteten Verbeugung in Musas Richtung erklärte er Hauptsächlich über die Orte, aus denen wir jeweils kommen. über Mantua und Tarraco. Deine Cousine ist eine ausgesprochen angenehme Gesprächspartnerin."



    Zitat

    Original von Tiberia Lucia
    Leicht verlegen trat Lucia also auf die kleine Gruppe von zwei Herren und der jungen Frau im roten Kleid zu und machte mit einem „Verzeihung?“ auf sich aufmerksam. Mit einem entschuldigenden Lächeln blickte sie in die Runde und sprach: „Ich hoffe ich störe nicht. Aber mir lässt schon seit einer geraumen Weile eine Sache keine Ruhe.“ Ihr Blick streifte die beiden Herren und blieb an der jungen Frau hängen. „Ich musste dir einfach zu deiner großartigen Wahl gratulieren!“Bewusst ließ Lucia eine kleine Pause, ehe sie mit strahlenden Augen auf das Kleid verwies. „Dieses Kleid ist einfach fantastisch! Die Farbe steht dir außerordentlich gut!“ Im Stillen hoffte Lucia nicht zu dick aufzutragen, aber ihr hatte einfach keine andere Idee für eine Annäherung kommen wollen. „Ich hoffe ich bin nicht zu aufdringlich. Aber ich muss einfach die egoistische Frage stellen, wo du den Stoff erworben hast!“


    In jenem Moment gesellte sich eine weitere junge Dame zu ihnen. Auf völlig andere weise aber nicht weniger schön anzusehen als die Matinia.
    "Natürlich" entgegnete er ihrer Entschuldigung, worauf die junge Frau völlig klischeehaft anfing über Musas Kleid zu plaudern und in ihrem offensichtlichen Eifer völlig vergaß sich vorzustellen. Servianus tauschte einen schnellen leicht ironischen Blick mit dem Matinier. Frauen und ihr Lieblingsthema, dass würde wohl noch am Ende aller Zeiten so bleiben.

  • Zitat

    Original von Titus Iulius Servianus



    "Willkommen zurück Matinius." Mit einer angedeuteten Verbeugung in Musas Richtung erklärte er Hauptsächlich über die Orte, aus denen wir jeweils kommen. über Mantua und Tarraco. Deine Cousine ist eine ausgesprochen angenehme Gesprächspartnerin."


    Da kann ich die nur beipflichten, Iulius. Musa ist ein wahrer Schatz. Kurz lachte der Matinier auf und wurde abrupt dabei unterbrochen als eine junge Frau dazustieß.


    Der Blick des Iuliers entging Avianus nicht was ein leichtes Schmunzeln auslöste. Er verschränkte die Arm vor die Brust und wartete geduldig ab bis die junge Frau geendet hatte. Was Musa nun antworten würde. Auch ihn interessierte es woher das Kleid stammte. Seine Cousine sah wirklich umwerfend aus.

  • ".... Möge Anteros deine falsche Larve mit grindigem Aussatz überziehen! Möge dein roter Lügenmund verwelken, deine Heuchel-Zunge verdorren! Möge die Harpie, der du dich heute in die Klauen wirfst, jeden Tag deines Ehelebens zu einem Tag im Tartaros machen! Mögest du den Kleinmut, mit der du die Gaben des Eros so achtlos in den Schmutz getreten hast, tausendmal bereuen. Und möge all die Macht nach der du so gierig lechzt dir zufallen... und dich zermalmen." beschloß ich meinen Fluch mit versagender Stimme, mich an einer Säule aufecht haltend.
    Und was geschah dann? Verdunkelte sich der Himmel? Erbebte die Erde? Barsten die Mauern? Tat sich ein Abgrund auf, um den treulosen Heuchler zu verschlingen? (Und die ganze toxische Gästeschar gleich mit?)
    Nein....
    Gar nichts geschah... mal abgesehen von einem rügenden Blick der Quintilia... die Zeremonie ging weiter, ebenso der seichte Kleinsprech drumherum... die Männer schwatzten von ihren Karrieren und die Frauen von schönen Kleidern...
    (Die braven Römer waren offenbar in ihrer Ignoranz so gut geschult durch die Kaskade bizarrer Ereignisse, die während des Ulpiermörders unaufhaltsamen Marsch zur Macht über das Reich hereingebrochen waren, dass die guten Leute etwas, das nicht sein "durfte", schon gar nicht mehr wahrnahmen.... Wer daran gewöhnt war, Augen, Ohren und Mund stets verschlossen zu halten, und sein Hirn tunlichst nicht zu benutzen, um der Gefahr zu entgehen, das Offensichtliche zu sehen – dass unsere Wirklichkeit Risse bekommen hatte, durch die hindurch wahnsinnige Schicksalsweber wider jede Vernunft und Logik, jedoch mit Hilfe von sehr viel Regen, den übelsten Abschaum auf dem Palatin hatten einziehen lassen – wer gelernt hatte all dies zu übersehen, der nahm natürlich einen einfachen Skandal wie diesen hier längst nicht mehr war.
    Und doch kam ich nicht umhin mich zu fragen, wie unser Reich eigentlich diesen ungeheuren geistigen Kahlschlag verkraften sollte? Was ist eine Gesellschaft, in der nur noch diejenigen reüssieren konnten, die Scheuklappen anlegten und an Propaganda glaubten, welche so plump daherkam, dass ein mäßig begabtes Kind sie durchschauen müßte? Oder auch diejenigen, die vorgaben diese Lügen des Regimes zu glauben?
    Es war... leider... eine Gesellschaft der Törichten und Heuchler. Und es war auch eine... verkehrte Welt... in der die Leute sich allen Ernstes empört von mir abwandten, weil ich mit der Garde ausgezogen war, um Rom, um die Bürger der Stadt, um sie selbst, vor den Kriegshorden des Ulpiermörders zu beschützen, anstatt wie sonst alle den Kopf in den Sand zu stecken und am Ende zum Gewinner überzulaufen.)


    Meine Welt war es jedenfalls nicht mehr. Für mich war hier kein Platz mehr – was keine neue Erkennis war. Natürlich hätte ich nicht auf dieses Fest kommen sollen. Es war ja nur das verzweifelte Klammern an die allerletzte Hoffnung gewesen, die mich dazu gebracht hatte, mich dieser Schlangengrube auszusetzen. Schöner Iulier, letzter Strohhalm, falsche Hoffnung... was blieb war unendlicher Überdruss. Und Ekel. Ein geradezu körperlicher Ekel. Es ekelte mich an, wie unterwürfig die stolzen Römer sich diesem irrwitzigen Unrechtsregime beugten. Es ekelte mich an, wie leichthin sie Dinge wie Wahrheit, Loyaltät und Treue auf den Müllhaufen der Geschichte warfen. Es ekelte mich an, wie hämisch sie alles geringschätzten, was über das Zusammenraffen von persönlichem Vorteil hinausging, wie sie ihre Fähnchen nach dem Winde hängten, begierig sich beim Ulpiermörder einzuschleimen.
    Um Rom und diese Leute zu beschützen hatte ich alles gegeben und alles verloren.
    Ich wandte mich ab. Genug.
    Der Quintilia und ihrem Verlobten zum Abschied vage zunickend ging ich mit versteinertem Gesicht durch das Atrium zum Ausgang. Es hätte eigentlich nicht mehr schlimmer werden können. Wurde es dann aber doch. Denn da erblickte ich ausgerechnet Licinus, meinen "alten Freund", dessen Verrat mich unter all den "Freunden", die mich sang- und klanglos genau dann im Stich gelassen hatten als ich sie am meisten gebraucht hätte, am ärgsten schmerzte... weil ich bei ihm so garnicht damit gerechnet hatte. Er stand da und unerhielt sich munter, und tat so als würde er mich nicht sehen. Aber ich hatte bei weitem nicht mehr die Kraft, mich einer solchen Begegnung zu stellen. Einen Augenblick lang sah ich ihn an, stumm, traurig und mit unverholener Verachtung, dann wandte ich den Blick ab und ging an ihm vorbei hinaus.
    Geh doch zum Hades. Geht doch allesamt zum Hades.


    Als ich auf die Straße trat, darum kämpfend mich zu fassen, mich einfach nur soweit zu fassen dass ich nicht hier vor dem Haus zusammenbrach, fuhr schneidig mein Streitwagen vor. Ja. Mein zu diesem Anlass überhoffnungsvoll reaktivierter, und nun grotesk unpassender Streitwagen. Ravdushara, lässig die Zügel haltend, sah auf mich, sah zur Porta... wo sich niemand zeigte... und mit jetzt sehr beherrschter Miene wieder zu mir. Er bot mir die Hand, hievte mich in die Kanzel und fuhr an. Die Biga holperte über das Pflaster. Ich klammerte mich fest.
    "Fahr schneller."
    Er schnalzte mit den Zügeln, und der Wagen fegte, sämtliche Strassenverkehrsregeln mißachtend, durch die Straßen. Der Fahrwind zerrte wie wild an meiner Toga, trocknete die Feuchtigkeit auf meinen Wangen. Adios Silberstreif am Horizont. Adios Marcus Dulcis Dives...

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    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Ich versuchte natürlich, es mir nicht anmerken zu lassen. Aber innerlich fühlte ich mich trotzdem irgendwie erleichtert, als mein Marcus diesem irren "Faustus" den Laufpass gab. Denn ich hatte ja schon so meine Probleme damit, abzuschätzen, was im Kopf eines normalen Mannes vor sich ging; von einem Galbinus ganz zu schweigen! "Das muss dir nicht Leid tun! Du tust hier genau das Richtige!", zischte ich meinem Verlobten leise zu, nachdem dieser Hund endlich abgezogen war. "Im Gegensatz zu dem!" Dann fiel mein Blick erwartungsvoll auf den Tiberius und ich lächelte kurz unbeabsichtigt. Denn die Reaktion des Patriziers verriet mir doch, dass der nicht auch so ein Galbinus war! - Memo an mich selbst: Herausfinden, wer alles zu den Vertrauten des "anderen" Marcus Iulius Dives gehört. Anschließend alle diese Vertrauten zur Strecke bringen, egal wie!
    Dann begann der Tiberius zu sprechen und redete von Tiefen und Prüfungen und leichte Skepsis zeichnete sich in meinem Gesicht ab.. bis ich verstand, was er wahrscheinlich meinte.. falls er als enger Freund meines Marcus genauso viel über dessen spezielle "Vorlieben" wusste wie ich. Ja, er wollte durch die Blume (damit es keiner der anderen Anwesenden verstand) sicher sagen, dass ich meine ganze Kraft und Geduld und Ausdauer aufbringen müsste, um meinen Marcus voll und ganz und gar für mich zu gewinnen.. auch und gerade im Ehebett. Und er "prophezeihte", dass mir das gelingen würde. Kunststück, ein sicheres Ereignis vorherzusagen. Denn ich bekam bisher schließlich noch immer, was ich wollte! Trotzdem war ich zufrieden mit seinen Worten und registrierte nicht, wie ich den Tiberius nach unserer ersten Begegnung nun doch so langsam ein klitzekleines bisschen (bloß nichts übertreiben!) leiden mochte. Und wäre seine hässlich intrigante Schwester nicht.. er wäre unter Umständen sogar ein potenzieller Verbündeter im Kampf gegen die Freunde des "anderen" Marcus Iulius Dives. Mit dieser ollen Lästerschwester allerdings.... oder ließe sich dieses Problem vielleicht eigeninitiativ.. beseitigen..?


    Sim-Off:

    Von hier an nach Absprache etwas gerafft.


    Vorläufig noch ohne jedes Ergebnis in dieser Sache, weil mir dafür hier und jetzt auch die innere Ruhe zum strategischen Denken fehlte, sah ich, wie Paula sich von Tusca entfernte und auf uns, Marcus und mich, zu kam. Als in erster Ehe verheiratete Pronuba legte Paula anschließend meine linke Hand in Marcus' rechte und überwachte mit ihrem stolzen wichtig-wichtig-Lächeln, wie wir beide die altehrwürdige Hochzeitsformel sprachen: "Ubi tu Gaius, ego ibi Gaia.", erklärte ich meinerseits laut und deutlich, bevor auch Marcus seinen Part kundtat. Danach hatte der Tiberius seinen Auftritt Nummer zwei: Angekündigtermaßen sagte er ein paar nette Worte über meinen Ver..verheirateten Nebenmann, bevor er den vorbereiteten Ehevertrag * einmal komplett verlas. Nun galt es einmal für ihn zu unterschreiben, bevor auch der decimische Marcus Aquila und dieser komische Caelius ihr Signum setzten. Es folgten Paula als Pronuba und Duccia Clara und Tusca als meine beiden weiteren Trauzeuginnen. Und zu guter Letzt kamen natürlich auch mein Marcus, mein Vormund Aulus Sergius Faustulus und ich nicht um ein kurzes Gekritzel herum. - Geschafft!
    Den Traditionen gemäß wurde im Anschluss eine Sau herein geführt, die mein frisch gebackener Göttergatte und ich nun für eine gute und fruchtbare Ehe (und was man sich an dieser Stelle eben sonst noch so wünschte) betend rechtsherum umschritten. Dann endlich durfte ich mich heute mal kurz für einen Moment lang setzen: Genauer gesagt setzten Marcus und ich uns beide auf einen jeweils Fellüberzogenen Stuhl, bevor kurz darauf die arme Sau.. zur toten Sau wurde. Und mit dem Ableben dieses Tiers - unabhängig von irgendwelchen positiven oder negativen "Zeichen" wurde natürlich die Annahme des Opfers verkündet ** - endete letztendlich auch die eigentliche Hochzeitszeremonie. Ziel erreicht: Ich war vielversprechend verheiratet.


    Sim-Off:

    * Marcus Iulius Dives, dein Stichwort!
    ** Ein ausführlicheres Opfer ist ja schon hier angefangen.


    Aber kaum, dass ich mich anfing ein kleines bisschen darüber zu freuen, begannen bereits erste Gratulanten zu Marcus und mir zu stoßen. Ich versuchte mich jeweils eher kurz zu halten, nachdem mir die Begrüßungsrunde schon so elendig lang vorgekommen war. Und nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit konnte mein Vormund Aulus Sergius Faustulus endlich das Hochszeitsessen, die Cena nuptialis, eröffnen:
    Die Vorspeise bestand aus Eiern, Käsebroten und natürlich einem darauf abgestimmten netten Landwein. Anschließend gab es Fisch mit Garum und Brot, einen Olivensalat mit Schafskäse und hochwertigem Öl, und natürlich noch mehr Wein, damit die Feier auch eine entsprechende Stimmung bekam. Doch auch "richtiges" Fleisch durfte natürlich nicht fehlen, sodass im zweiten Hauptgang zahlreiche Hühner nach Fronto-Art auf die Hochzeitstafeln flatterten. Dazu wurden Lukaner Würste und Räucherfleisch an feinem Gemüse zu edlem Falerner-Wein serviert. Den vorläufigen Abschluss letztlich bildete ein Dessert aus Trauben und anderem Obst an feinem Gebäck. Dazu wurden süße Honigäpfel, edle Datteln und ein schmackhafter Honigwein gereicht. - Guten Appetit! ***


    Sim-Off:

    *** Zahllose (*uff*) persönliche Angebote in der WiSim!
    Edith sagt: Meine Pronuba heißt Paula, nicht Tusca.

  • Licinus hatte die ganze Szene wie in Schockstarre beobachtet. Im ersten Moment hatte er sich ja noch gefragt, was bei den Erynnien hier vor sich ging, bald meinte er eine Eifersuchtsszene zu erkennen, blad tauchten ihm ohen rechten zusammenhang die Wörter des Briefes seines alten Freundes wieder im Ohr auf. Ja, das war tatsächlich Serapio dort vorne. Er hatte ihn anfangs gar nicht erkannt.


    Und noch während Licinus sich verwirrt wunderte endete die Szenerie mit dem Davonrauschen des Störers. Aus einem ersten Impuls heraus wollte Licinus ihm folgen, als er sich wieder aufgerüttelt hatte. Aber das ging natürlich nicht. Stattdesssen zog er einem der Sklaven am Ärmel
    "Der Mann. Finde heraus wo er wohnt!" zischte er in der gefährlichen Tonlage, die jeden Widerspruch im Keim erstickte.

  • "Ubi tu Gaia, ego ibi Gaius.", erklärte wenig elanvoll in der Tat auch Dives im weiteren Verlauf der Zeremonie, während er gedanklich noch immer der Begegnung mit Faustus nachhing, dessen fortwährendem Unverständnis und fast schon anmaßendem Verlangen, dass Dives die Sergia, die Hochzeitsgesellschaft und damit nicht zuletzt sogar die eigene Familie einfach für die vage Idee eines gemeinsamen WIR stehenlassen sollte. Derartig gefangen in seinen eigenen Gedanken flog die kleine Ansprache seines tiberischen Freundes dann auch nur so am Iulier vorbei, während er doch sichtbar konzentriert und unter Umständen sogar leicht abwesend tapfer lächelte. Und so brach der Augenblick des Verlesens des Ehevertrages und damit nicht zuletzt auch der Moment des anschließenden eigenen Unterzeichnens doch ein wenig überraschend über den Bräutigam herein:

    PACTIO NUPTIALIS
    ____________________________________________________________Marcum Iulium C.f. M.n. M.pron. L.abn. L.atn. Esq. Divitem
    Nepotem ex filia Ciceronis Octavii Antonis Censorii Consularisque
    Decurionem Duumviralemque bis Ostiensem et Decemviralem stl. iud.


    (Ehevertrag zwischen Marcus Iulius, Sohn des Caius usw. aus der Tribus Esquilina, Dives)
    (dem Enkel des Censoriers und Consulars Cicero Octavius Anton)
    (dem Decurio und zweimaligen Duumvirn von Ostia sowie gewesenen Decemvirn)


    interque Sergiam C.f. M.n. A.pron. Sp.abn. Ser. Faustam
    Neptem ex fratre amitino K. Annaei Modesti Praetorii Victorisque
    de Vesculario Usurpatore, Praefectam Vehiculorum Cursus Publici Italiae


    (und Sergia, Tochter des Caius usw. aus der Tribus Sergia, Fausta)
    (der Nichte des Praetoriers und Siegers über den Usurpator Vescularius)
    (Kaeso Annaeus Modestus, der Postpräfektin des Postdienstes von Italia)


    Pars Prima - De matrimonio
    (Erster Teil - Über die Ehe)
    Die beiden Vertragsparteien, namentlich Marcus Dives aus der Gens der Iulii Caepiones, nachfolgend als Maritus bezeichnet, und Fausta aus der Gens der Sergii Furores, im Folgenden Uxor genannt, erklären hiermit bezüglich ihrer am Tag des Vertragsabschlusses beginnenden Lebensgemeinschaft ihren Willen zum gemeinsamen Matrimonium Iustum sine manus.
    Dazu geben beide Vertragsparteien an mündig, gewaltfrei und im Besitz des römischen Bürgerrechts zu sein, sowie auch alle sonstigen Ehevoraussetzungen zu erfüllen. Maritus und Uxor bestätigen, dass keinerlei Ehehindernisse, insbesondere (aber nicht ausschließlich) anderweitige Verlöbnisse oder bereits gültig geschlossene Ehen, vorliegen.
    Ferner kommen beide Vertragsparteien überein, dass ein Übergang der manus-Gewalt über die Uxor auf den Maritus durch usucapio ausgeschlossen ist. Selbst im Falle eines nicht durchgeführten trinoctium sollen daher keinerlei Rechte, weder über die Person noch das Vermögen der Uxor, auf den Maritus übergehen.


    Pars Secunda - De dote
    (Zweiter Teil - Über die Mitgift)
    Die von der Uxor selbst bestellte Dos umfasst ein Bar- und Warenvermögen, letzteres bestehend aus jungen, gesunden und tüchtigen Sklaven, sowie durch die Uxor eigenproduzierten frischen Honig, in Höhe von summa summarum 50 Aurei. Die Sklaven der Dos sind durch mancipatio, die restliche Dos ist durch traditio bis spätestens zwei Monate [SimOff: zwei Wochen] nach Eheschließung und Vertragsabschluss an den Maritus zu übertragen.
    Im Fall, dass die Ehe der beiden Vertragspartner durch den Tod der Uxor beendet wird, soll die Dos gänzlich und endgültig an den Maritus fallen. Beenden eine Scheidung oder der Tod des Maritus die gemeinsame Ehe, soll die Uxor die Dos inform eines vergleichbaren Bar- und Warenvermögens in Höhe von summa summarum 50 Aurei zurückerhalten.
    Für die nacheheliche Versorgung der gemeinsamen Kinder wird festgelegt, dass der Maritus für jedes der Kinder ein Sechstel, maximal jedoch die Hälfte der Dos zurückbehalten darf. So die Ehe durch den Tod des Maritus beendet wird, soll dieses Recht direkt auf seine Kinder, gegebenenfalls vertreten durch deren Vormund, übergehen. Ferner wird dem Maritus eingeräumt darüber hinaus ein weiteres Sechstel der Dos einzubehalten, sollte die gemeinsame Ehe aufgrund von ehewidrigem Verhalten der Uxor geschieden werden.


    Pars Tertia - De filiis
    (Dritter Teil - Über die Kinder)
    Beide Vertragsparteien erklären hiermit ihren Wunsch der Zeugung gemeinsamer ehelicher Kinder. Zu diesem Zweck versichern Maritus und Uxor, dass sie beide fruchtbar sind. Sollte sich jenes durch eine dauerhafte Unfruchtbarkeit eines der beiden Vertragspartner ändern, so steht es dem jeweils anderen für die Dauer von einem Jahr [SimOff: drei Monaten] nach Bekanntwerden dieses Umstandes frei, sich nachteilslos scheiden zu lassen.
    Für diesen wie auch für jeden anderen Fall eines Endes der Ehe der beiden Vertragsparteien wird festgelegt, dass die gemeinsamen Kinder aus dieser Ehe, darunter auch etwaige nachgeborene, bis zu Erreichen ihrer vollen Geschäftsfähigkeit im Wohnsitz des Maritus respektive ihres Vormundes wohnhaft bleiben.
    Der Uxor wird im Gegenzug ein die Patria Potestas nicht be- oder einschränkendes Erziehungsrecht an den gemeinsamen Kindern zugebilligt. Dieses soll auch über das Ende der Ehe hinaus für jedes Kind jedoch maximal bis zu dessen vollendetem sechsten Lebensjahr gelten. Dem Maritus respektive dem Kindesvormund wird dazu ein Vetorecht gegenüber den die gemeinsamen Kinder betreffenden Entscheidungen der Uxor gewährt.
    Ferner soll auf Wunsch der Uxor die erste Tochter aus dieser Ehe den Namen Iulia Fausta tragen, in Erinnerung sowohl an die Uxor selbst, wie auch an die Proavia der Uxor, Cornelia Fausta.


    Pars Quarta - De testatoribus
    (Vierter Teil - Über die Trauzeugen)
    Für Maritus und Uxor treten abseits der übrigen Gäste ihrer Hochzeitsfeierlichkeiten jeweils drei vertraute Freunde als Zeugen der hiermit geschlossenen ehelichen Verbindung, sowie der einzelnen Punkte dieses Ehevertrages auf. Diese Zeugen sind für die Uxor Paula von den Pontii als Pronuba, sowie Clara von den Duccii und Tusca von den Titii.


    __ ___ Pontia Paula __ _ __ , _ _ _ _ DUCCIA CLARA _ _ _ _ , ____ Titia Tusca __ __
    _____ PONTIA PAULA [NSC] _____________ DUCCIA CLARA ______________ TITIA TUSCA [NSC]


    Für den Maritus erscheinen als Zeugen Lucius Lepidus von den Tiberii Ahalae als Auspex, sowie Marcus Aquila von den Decimi und Caius Caldus von den Caelii.


    - - Lucius Tiberius Lepidus - - , __ [FONT=AquilineTwo,script mt]Marcus Decimus Aquila

    __ , ___ [FONT=cataneo bt,amaze]Caius Caelius Caldus .[/FONT] ___
    ____ LUCIUS TIBERIUS LEPIDUS _______ MARCUS DECIMUS AQUILA _______ CAIUS CAELIUS CALDUS [NSC]


    Pars Quinta - De clausula salvatoria
    (Fünfter Teil - Über die salvatorische Klausel)
    Sollten einzelne Bestimmungen dieses Ehevertrages unwirksam oder undurchführbar sein oder nach Vertragsabschluss unwirksam oder undurchführbar werden, so bleibt davon die Wirksamkeit des Vertrages im Übrigen unberührt. An die Stelle der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung soll diejenige wirksame und durchführbare Regelung treten, deren Wirkungen der Zielsetzung am nächsten kommen, welche die Vertragsparteien mit der unwirksamen und/oder undurchführbaren Bestimmung verfolgt haben. Die vorstehenden Bestimmungen gelten entsprechend für den Fall, dass sich der Vertrag als lückenhaft erweist.


    ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. (25.2.2014/111 n.Chr.)

    [/FONT]

    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Papyrus.png


    MARCUS IULIUS DIVES
    _DECEMVIRALIS STL. IUD. - CURSUS HONORUM
    ________________DECURIO - OSTIA

    /images/signet/Siegel_Sergia.png


    [FONT=papyrus,arial]Aulus Sergius Faustulus[/FONT] __,__ Sergia Fausta
    Tutor Sergiae Faustae ______________ Praefecta Vehiculorum __



    Damit musste letztlich nurmehr das gemeinsame Opfer der sodann in den Raum geführten Sau durchgeführt werden, bevor zumindest dieser kleine Marathon ein vorläufiges Ende fand. Doch an einen Augenblick der Ruhe war noch immer nicht zu denken: Die ersten Gratulanten ließen nicht lange auf sich warten - allen voran selbstredend die unterzeichnungsbedingt in der nächsten Nähe befindlichen Trauzeugen, darunter auch der etwas angeschlagen wirkende Decimus Aquila*: Mit einem großen Geschenk bekundete er seine Freude und beglückwünschte das Brautpaar. Es war das Bild eines aufgehenden Sterns der Kunstszene. Es zeigte passend zur iulischen Karriere in Ostia, wo Fausta und er sich nicht zuletzt auch kennengelernt hatten, sowie passend auch zur Herkunft Faustas aus Alexandria ein inniges Liebespaar in rauher See. Und wer ein wenig Ahnung hatte, der vermochte sogar den Titel dieses Kunstwerkes zu erraten:



    Sim-Off:

    * Bild & Co. in Absprache mit Decimus Aquila.



    PRAECEPTOR - SCHOLA ATHENIENSIS
    DECURIO - OSTIA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Als das Brautpaar und die Offiziellen die Vermählung schließlich über die Bühne brachten besah Commodus sich das ganze aus halber Entfernung.
    Von dem einen Auftritt abgesehen geschah vorerst nichts außergewöhnliches mehr und nachdem der bürokratische und göttliche Teil beendet war galt es noch einmal kurz seine Glückwünsche zu überreichen.


    Als Commodus an der Reihe war gratulierte er dem Bräutigam recht knapp. Zwar nicht so knapp als das es als unhöflich durchgehen würde aber halt auch so kurz das er unter den vielen vielen Gratulanten sicherlich nicht mehr in Erinnerung blieben würde.


    Bei Fausta ließ Commodus sich etwas mehr Zeit. Außer dem Hand reichen und einem Standardspruch fügte er noch eine kurze Umarmung an.
    Darauf achtend weder Faustas Frisus, Schminke noch Kleidung in Unordnung zu bringen kam er ihr dabei trotzdem so nah um ihr ins Ohr, für alle anderen unhörbar, flüstern zu können:
    "Wir müssen uns dringenst mal wieder besprechen und ins Haus in Misenum muss ich dich ja auch noch einführen."


    Anschließend trennte er sich wieder von Fausta mit einem unschuldigen und freundlichem Lächeln.


    Danach gesellte er sich wieder zu den anderen Gästen und genoss das wirklich vorzügliche Festmahl und fragte sich nach einer Weile ob es noch eine Zeremonie zur Übergabe weiterer Geschenke geben würde oder ob das jetzt nun jeder so halten konnte wie er wollte.

  • Also ich musste ja ganz ehrlich sagen, dass mein decimischer Adler es ganz schön hinter den Ohren zu haben schien! So dreist meinem Marcus und mir zu unserer Hochzeit.. also.. SOWAS zu schenken, das war.. echt.. fast schon wieder so dreist, dass ich es gut fand. Denn mal ehrlich: Das Bild war jung und modern und war sicherlich nicht nur in meinen Augen mit einem Erlebnis verbunden, das offensichtlich auch meinem Date damals gut und vor allem positiv in Erinnerung geblieben war. Und auch wenn mein frisch Vermählter das Kunstwerk in unser beider Namen in Empfang nahm, so verstand ich es trotzdem vor allem als Kompliment an mich und die gemeinsame Zeit mit mir. "Wir bleiben.. in Kontakt.", ließ ich den Decimer wissen, während ich seine Glückwünsche bei einer Akkolade, einem angedeuteten Wangenkuss links und rechts, entgegennahm.
    Wenig später dann kam mein helvetischer Marcus an die Reihe und wurde als einer meiner Cousins natürlich ebenfalls mit einer solchen Akkolade bedacht. Dabei flüsterte er mir etwas ins Ohr, was keinen Zweifel daran ließ, dass er mich erstens bald wiedersehen wollte.. so wie er mich in seinem Schlafgemach gesehen hatte.. und dass er zweitens scheinbar mächtig Druck hatte, wenn das Ganze nicht nur dringend sondern sogar dringendst war! "Natürlich werde ich dich herzlich einladen, sobald die Umbauten des Landsitzes bei Misenum abgeschlossen sind! Ich schreib dir, wenn es soweit ist!", ließ ich Commodus dann in normaler Lautstärke und einem Tonfall der absoluten Selbstverständlichkeit wissen. War ja auch nichts dran, wenn man seinem Vetter, der einem das Anwesen übergeben hatte, später auch zeigen wollte, was man daraus gemacht hatte, nicht? Ich fand, das war sogar noch weit harmloser als mein heutiger Ausschnitt - und schon über den wurde ja kaum geredet, wollte ich meinen.


    So verging also die Zeit erst mit Beglückwünschungen und anschließend mit dem Essen. Zwischendurch wurden zur Belustigung der Gäste die exakt zwei Dutzend Vögel - davon ein halbes Dutzend weiße Tauben, ein halbes Dutzend schwarze Tauben, ein halbes Dutzend weiße Raben und ein halbes Dutzend schwarze Raben - feierlich in die luftige Freiheit entlassen. Dann, etliche Gespräche später, begann sich der Tag so langsam aber sicher seinem Ende entgegenzuneigen. Und mit genau dieser ersten Abendröte wurde nach der ersten, der schwarz-weiß gefederten, der flatterhaften Sondereinlage meine zweite Überraschung dargereicht: Was nämnlich wäre schon ein gleich bald anstehender Brautlauf ohne die richtige ausgelassene Stimmung?!! Jaa, und dafür hatte mir überlegt, dass ich den teils mehr teils weniger locker-lustig angetrunkenen Gästen das eine oder andere Genussmittelchen * vom Hauspersonal anbieten ließ. Clever, oder? - Nunja, man würde sicherlich sehen, wohin das führte, denn der Brautzug ließ wirklich nicht mehr lange auf sich warten....


    Sim-Off:

    * Ein letztes Mal dürft ihr bitte einen Blick in die WiSim werfen. ;)

  • Direkt nach Commodus kam der andere anwesende Helvetier an die Reihe.
    Auch Varus Glückwünsche an den Bräutigam waren voll im Rahmen des angemessenen. Nicht mehr und nicht weniger.
    Anschließend überbrachte Varus seine Glückwünsche an die Braut. Hier merkt man das er aus etwas 'einfacherem' Haus als Commodus kam. Die Akkolade wurde von Varus etwas hölzern ausgeführt während er es im Gegenzug beim vor- und zurücklehnen nicht unterdrücken konnte kurz die Augen in Faustas Ausschnitt wandern zu lassen.
    Die Worte und sein Gesichtsausdruck waren dabei geprägt von ehrlicher und einfacher Zuneigung zu einer Verwandten.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Mit dieser Frage war Macer wieder mit im Boot, nachdem er zu Orten in Provinzen, in denen er noch nie gewesen war, ja nicht viel hatt ebeitragen können. "Erfahrene Offiziere sind an der Academia immer gerne gesehen", antwortete er daher zügig. "Von der Erfahrung eines altgedienten Praefectus Castrorum können sicherlich ganze Generationen von jungen Männern viel lernen, bevor sie selber eine Truppe lenken", unterstrich er dann auch gleich, dass er eine solche Idee inhaltlich sehr gut finde würde. "Allerdings bin ich schon seit einiger Zeit und ungeachtet meines eigenen Postens nicht mehr überzeugt, ob die Academia Militaris in der jetzigen Form die geeignete Plattform ist, um junge Männer in den Militärdienst einzugliedern. Die wichtigsten Erfahrungen machen sie eben doch vor Ort bei den Truppen und nicht auf der Schulbank in Rom. In der Academia eine Vorlesung besucht zu haben vermittelt damit das trügerische Gefühl, auf etwas vorbereitet zu sein, auf das sie im Zweifelsfall doch nicht vorbereitet sind."


    "Da magst du sicher Recht haben, zu große Sicherheit ist unter Umständen trügerisch und somit gefährlich." welcher Soldat kannte nicht Geschichten, in denen unerfahrene Offiziere ganze Einheiten geopfert hatte?
    "Wenn Offiziere in Friedenzeiten ausgetauscht werden, können wir ihnen vor Ort vermutlich auch gennug beibringen, aber wie soll dann verfahren werdne, wenn Offiziere ihren ersten Einsatz im Krieg haben?"
    Vermutlich kannte Licinus die Antwort schon. Die Entscheidung würden den legati überlassen, auf deren Kompetenz die jungen Offiziere richtig einzusetzen.



    Nach Abschluss der Zeremonien löste sich die kleine Gruppe sodann auf und auch Licinus brach auf um den Brautleuten zu gratulieren.


    Sim-Off:

    Sorry Macer, hab dich übersehen.

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    "Da magst du sicher Recht haben, zu große Sicherheit ist unter Umständen trügerisch und somit gefährlich." welcher Soldat kannte nicht Geschichten, in denen unerfahrene Offiziere ganze Einheiten geopfert hatte?
    "Wenn Offiziere in Friedenzeiten ausgetauscht werden, können wir ihnen vor Ort vermutlich auch gennug beibringen, aber wie soll dann verfahren werdne, wenn Offiziere ihren ersten Einsatz im Krieg haben?"
    Vermutlich kannte Licinus die Antwort schon. Die Entscheidung würden den legati überlassen, auf deren Kompetenz die jungen Offiziere richtig einzusetzen.


    "Der Krieg ist die beste Schule, solange sie dort nicht alleine die Verantwortung tragen. Und falls letzteres passiert, steht es wahrlich schlecht um Rom und wir werden bald ganz andere Sorgen haben", antwortete Macer mit einer Mischung aus Ernst und Scherz, die deutlich werden ließ, dass er dieses Thema nicht unbedingt hier auf der Hochzeit vertiefen wollte, aber grundsätzlich für jedes Gedankenspiel zu haben war.


    Nach der Zeremonie entfernte sich Macer dann ebenfalls von seinen Gesprächspartnern und mischte sich unter die übrigen Gäste, mit denen er bisher noch nicht gesprochen hatte.

  • Serrana kannte weder den Decimer persönlich, noch hatten sich dessen persönliche Vorlieben bis zu ihr herumgesprochen. Trotzdem war selbst sie nach inzwischen etlichen Jahren Ehe und drei Kindern nicht mehr so arglos und naiv, wie sie es bei ihrer Ankunft aus Nola gewesen war, und wenn ein Mann die Hand eines Anderen hielt, verstand auch sie die Zeichen.
    Was sie allerdings noch weit mehr bewegte als eine mögliche romantische Verbindung zwischen Gast und Bräutigam war die die offensichtliche Anspielung darauf während einer Hochzeitszeremonie, einer Zeremonie, die den Göttern geweiht und entsprechend strengen Regeln unterworfen war.


    "Wie eine Warnung sah mir das eher nicht aus..." antwortete sie leise und reckte den Kopf ein wenig, um von den Geschehnissen um das Brautpaar herum ein wenig mehr mitzubekommen. "Aber jemand, der die Götter mit seinem Benehmen derart herausfordert, muss schon sehr verzweifelt oder aber vollkommen betrunken sein. Und betrunken sieht der Decimer eigentlich nicht aus." Sie rückte unwillkürlich ein wenig näher an ihren Mann heran und griff kurz nach dessen Hand. "Im Vergleich dazu war unsere Hochzeit herrlich unspektakulär, meinst du nicht auch, Quintus? Wenn mir damals so etwas passiert wäre wie der Sergia hier, dann wäre ich sicher vor all den Leuten in Ohnmacht gefallen."

  • Sedulus blickte seine Frau fragend an.


    Unspektakulär? Naja, wenn mal die Sache mit Salinator weg läßt, dann magst du wohl recht haben. Du kannst dich doch noch daran erinnern nicht wahr?


    Gut, es war zwar bei Callvena und Ursus Vermählung gewesen, aber da sie ja zusammen geheiratet hatten, ging es auch Serrana und Sedulus etwas an. Zumindest war die Feier danach nicht ganz so rund mehr. Zumindest empfand es Sedulus damals so.

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