Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

    Beim Wort umtopfen schaute Varus kurz als ob gerade vorgeschlagen worden wäre das 1+1 5 wären!
    "Nein auf gar keinen Fall kann man die umtopfen... so ein Stock verwächst förmlich mit dem Boden auf dem er steht und er soll da ja auch sehr viele Jahre stehen. Was die Wahl des Bodens natürlich schon mal sehr wichtig macht und die Auswahl wo man neue Stöcke pflanzt ebenso sehr aufwenig und kompliziert. Mal eben so kann man das nicht machen.
    Man muss aber z.B. ja nach Stärke der Sonne in dem entsprechenden Jahr entscheiden wie viele Reben man am Stock lässt."


    Nach einem Moment überlegen fragte Varus noch:
    "Wie stehst du überhaupt zu Wein?"

    Nachdem sie mit der Waschung und Säuberung sowie Versorgung der Wunden fertig waren zogen die beiden Varia wieder eine ihrer Tuniken an. Erst danach kam Atermas herein und stellte ein großes Tablet mit Dutzenden verschiedenen Dingen ab.


    Hätte man Hannah gelassen hätte sie wohl gleich angefangen Varia zu füttern und Atermas sah so aus als ob er auch gleich heulen würde und Varia in den Arm nehmen wollte.
    Esther allerdings verhinderte beides und schickte sie hinaus. Atermas folgte quasi sofort und Hannah nach einigen Protesten und erst nachdem Esther versprochen hatte dafür zu sorgen das Varia wenigstens etwas gegessen hatte.


    Als die beiden dann alleine waren, sie hatten Varia auf ihrem Bett geparkt mit dem Rücken an der Wand wo sie noch sein würde wenn sie nicht selber aufgestanden wäre als Esther sich neben sie setzte.


    Sie goß Varia einen Becher voll mit fast schwarzem dunklen sehr aromatisch riechendem Wein ein.
    "Hier trink erst einmal einen kräftigen Schluck"


    Sie schien ein wenig mit sich zu ringen entschied sich dann aber offenbar dafür Varia kein Essen reinzuzwingen.


    "Möchtest du darüber sprechen was heute passiert ist?"


    Da sie sich nicht wirklich sicher war ob Varia ein Bedürfnis nach Nähe verspürte blieb sie etwas steif neben Varia sitzen und rückte, entgegen nach ihrem eigenen Verlangen nicht näher ran oder nahm sie gar in den Arm. Ganz konnte sie allerdings nicht aus ihrer Hand und umfasste, nachdem sie Varia den Becher in die eine Hand gedrückt hatte, deren andere Hand und hielt diese mit ihren beiden eigenen fest.

    Hätte Varus die Gedanken von Crispus gehört hätte er jetzt erst einmal eine Kopfnuss verteilt. Schließlich war ein Winzer ja nicht mit einem Bauern gleich zu setzen. Da er die Gedanken aber natürlich nicht gehört hatte antwortete er genauso begeistert wie eben:


    "Es sind schier unendliche die alle miteinander in Verbindung stehen. Da wäre zunächst einmal die ausgewählte Rebsorte. Jede stellt andere Ansprüche, Forderungen und Ablehnungen an den Boden. Dann die Lage des Bodes wo man die Stöcke pflanzt. Wann bekommt er wie viel Sonne. Sehr wichtig ist ohne Frage auch die Tatsache wie warm das einzelne Jahr war und wie oft die Sonne geschienen hat. Dir ist ja natürlich bewusst das jedes Jahr unterschiedlich viel Sonne vergibt. Wichtige Entscheidungen sind z.B. auch wie viel man an den Stöcken zurück schneidet und später wie viele Reben man groß werden lässt. Mit jeder die man wegschneidet konzentriert sich der Stock auf weniger Trauben. Bedeutet weniger Ertrag aber potentiell mehr Geschmack. Also ein haarscharfe Seiltanz zwischen Menge und Qualität....", bevor er weiter machte schaute er erst einmal ins Gesicht seines Gesprächspartners ob der zu mindestens im Ansatz Interesse an seinem Lieblingsthema zeigte.

    Durch ein bisschen Gedränge hier und ein wenig schnelleres bewegen da war es Varus gelungen direkt neben seinem Patron Macer am Rennen teil zu nehmen. Er selber war auffallend in Grünen Farben gekleidet. Zu seinem Leidwesen nahm die Praesina nicht an diesem Rennen teil. Zu spät hatte er das Heft in die Hand genommen und die Teilnahme des Rennstalles gemeldet. Da dies seine erste Anmeldung war hatte er nicht gewusst das er die Namen der Fahrer gleich hätte mitmelden müssen. So war die Frist verstrichen und die Praesina konnte nicht teilnehmen. Dieses Ereignis hatte wenigstens ausgelöst das die wenigen Alten im Rennstall ihre Posten verloren hatten und Varus hatte mehr Verantwortung im Rennstall zu übernehmen. Commodus würde er auch zu mindestens als Sodalis eintragen lassen.


    Doch das alles war zwar der Grund warum er Grün trug aber nicht warum er unter den Klienten von Macer die natürlich in dessen Gefolge am Rennen teilnahmen direkt neben Macer sitzen wollte. Er hatte vor mal wieder ein paar Worte die über das morgendliche Geplänkel bei den Salutiones hinausgingen zu wechseln.


    So saß er nun direkt neben Macer und beteiligte sich zwar nicht an den Anfeuerungsrufen aber buhte auch nicht dagegen.


    "Und Patron, wie siehst du die Chancen der Russata? Interesse an einer kleinen Wette?"

    In Varias Zimmer angekommen halfen Esther und Hannah Varia die fremden Sachen los zu werden. Sie waren zwar beide keine Heilerinnen aber kannten sich auch ein klein wenig aus. Von Daher rührten sie den harten engen Verband um Varias Rippen nicht an aber kümmerten sich um die anderen Schrammen und Verletzungen.
    Ganz vorsichtig wuschen die beiden Varia also den Schmutz, Blut und sonstiges vom Körper und beide gabe sich größte Mühe Varia dabei keine weiteren Schmerzen zuzufügen. Esther sang sogar leise ein kleines Lied von dem sie hoffte es würde Varia Freude machen auch wenn es wohl eher für ein kleines Mädchen was nicht schlafen konnte gedacht war.
    Hannah dagegen, wie immer etwas unruhiger, konnte nicht ganz still bleiben.
    "Atermas bringt gleich was zu essen hoch, ich hab alles gemacht was du gerne isst."


    "Das war heute das letzte Mal oder?"
    Die Frage war von Hannah sofort und von Esther kurz danach mit einem fragenden und hoffenden Blick begleitet.

    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2g-93db.jpg]


    So vorsichtig wie es ging hatte Atermas aus der Gladiatorenschule rausgebracht.
    Dexter stupste Varia zur Begrüßung leicht an, schien dann aber auch zu bemerken das dafür nicht der richtige Zeitpunkt war.


    Als Varia aufgesessen, Atermas hatte sie mehr hochgehoben als das er sie alleine hatte aufsteigen lassen, drückte er ihr ein kleines Kügelchen in die Hand. Varia würde schon selber wissen wie viel und ob sie davon was nehmen würde.


    Der Weg zurück dauert dieses mal fast dreimal länger als sonst. So vorsichtig bewegte Atermas, der Dexter und Sinister am Zügel führte, sich vorwärts.


    Sie waren kaum bei der Villa angekommen, die Dämmerung war eigentlich sogar schon in Nacht übergegangen, als Esther und Hannah die Tür öffneten und Atermas Varia abnahmen.
    Während die beiden Jüdinnen Varia nach oben brachten versorgte Atermas die beiden Reittiere und folgte dann.

    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2g-93db.jpg]


    Das Hand wegschlagen hatte Atermas im ersten Moment nicht so wirklich überrascht. Erst nach einigen Sekunden war der Tonfall in seinem Hirn angekommen.
    Als Varia sich dann an seinen Arm klammerte, ihn bat sie wegzubringen und anfing zu weinen war er gelinde gesagt leicht erschüttert.
    Ein Teil von ihm war zwar froh das hinter all der harten Fassade noch eine junge Frau steckte aber er hätte dies lieber anders herausgefunden.
    Da Varia nur eine einfache Tunika trug schaute er sich kurz suchend nach ihren Sachen um konnte diese aber nicht finden oder sehen. Während dieser `Suche´ legte er vorsichtig den Arm um Varia und versuchte sie zu beruhigen.


    "Mach ich...Dexter wird heute auch ganz langsam reiten damit du dich wieder... fangen kannst bis wir wieder zu Hause sind."


    Er wusste nicht so recht was er noch sagen sollte und strich ihr daher noch beruhigend über den Rücken während er ihr aufhalf. Er überlegte noch was er tun konnte und fügte noch hinzu:
    "Ich werde niemanden hiervon erzählen.... versprochen!"

    Varus war, wie immer wenn es um Weinbau ging, sofort dabei seine Begeisterung dafür zu verbreiten.
    "Na auf jeden Fall... und wie konnte es das einen auch nicht. Glaub mir das ganze ist eine Wissenschaft die mindestens so kompliziert ist wie Mathematik. Es gibt so viele Dinge die man tun oder lassen muss. So viele Variablen die man bedenken muss und berechnen. Ständig trifft man Entscheidungen die alles oder nichts bedeuten können und am Ende, wenn man alles richtig gemacht hat, kommt eines der größten wenn nicht sogar das Größte heraus was die Welt zu bieten hat. Wein!"

    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-2g-93db.jpg]


    Dieser kam quasi zeitgleich mit einem Helfer der einen Eimer eiskalten Wasser aus einem tiefen Brunnen trug. Die anderen Helfer hatten Varia schnell wieder in Kleidung gewickelt nachdem der Heiler ihr eine sehr feste Bandage um die gebrochenen Rippen gebunden hatte. Anschließend hatte er dem Alten zu verstehen gegeben er solle zusehen das er die Frau los wird. Da er ja schlecht in Varias Innere schauen konnte vermutete er das die Möglichkeit recht hoch war das sie sich durch die gebrochenen Rippen tödliche innere Verletzungen zugezogen hatte.
    Der Alte nickte grimmig. Mit einem Zeichen gab er dem neuen Helfer mit dem Eimer ein Zeichen woraufhin dieser den Inhalt des Eimers ins Gesicht kippte.


    Zu Atermas sagte er:
    "So wir sind hier fertig und dein Dominus hat alles bekommen wofür er bezahlt hatte. Nun seh zu das du sie mitnimmst!"


    Anschließend verließen er und alle seine Schergen die Arena und ließen Atermas mit Varia alleine.


    Dieser beugte sich zu Varia runter und strich ihr fast schon zärtlich ein wenig die nassen Haare aus dem Gesicht.
    "Kannst du mich hören?"

    Da bei der Factio Praesina alles im Moment ein wenig im Umbruch war überbrachte kein Bediensteter oder Sklave des Rennstalles die Nachricht sondern der Botenjunge Serrulus des Tiberius Helvetius Varus eine Nachricht an den Ausrichter der Rennen



    Salve,


    Die Factio Praesina bestätigt die Teilnahme an den Wagenrennen, anlässlich der Totenspiele zu Ehren des Tiberius Durus und meldet hierfür III Fahrer an.
    Weitere Informationen folgen.


    Tiberius Helvetius Varus


    Serrulus wusste natürlich nicht das erst ganz kurzsfristig neue junge Fahrer verpflichtet wurden und deshalb noch keine Namen im Schreiben genannt waren.

    Varus musste kurz lachen.
    "Ach so das... nicht ganz ich habe mich Ihnen viel mehr in die Arme gestürtzt. Ich habe in der Nähe von Aricia einen Weinberg der der Gens gehört in Bearbeitung. Immer wenn es mir hier in Roma zu viel wird stürze ich mich quasi ohne Rücksicht auf Verluste in die Arbeit mit den Stöcken um mich durch diese ehrliche Arbeit wieder zu erden sozusagen.... da bleibt die Optik dann manchmal auf der Strecke?
    Wie ist es mit dir was tust du um in diesem Moloch nicht den Blick auf das Wichtige zu verlieren?"

    Zitat


    Ein sehr gesprächiger Römer, aber waren das nicht alle Römer? Dracon hörte ihm zu und beobachtete dessen Minenspiel. Ihm entging deshalb nicht, dass die Übernahme durch Morrigan, Apolonia und ihn im Hintergrund, relativ nüchtern gesehen wurde. Ihm war wichtig, dass das Geschäft lief. Die Qualitäten der beiden Damen hatten für sich gesprochen. War ja nicht zu überhören gewesen. „ Da gibt’s nicht viel. Ich komme aus Gallien, wurde zum Gladiator ausgebildet. Habe in den Arenen des Imperiums als Murmillo gekämpft und wurde von einem Gönner freigekauft. Als Dank blieb ich bei ihm, bis er mich nicht mehr brauchte. In der Zeit traf ich auf Morrigan und Apolonia.“ So ungefähr hatte sich sein bisheriges Leben abgespielt. Das wesentliche stimmte. Seine Herkunft, seine Ausbildung, die Kämpfe. Der Rest war leicht abgewandelt. „ Du kannst mich prüfen, wenn du willst.“ Dracon wusste was er konnte, streckte sich, spannte seine Muskeln an. Er war stolz auf seine Vergangenheit als Gladiator.


    Varus hörte gespannt zu was der Gallier so von sich gab. Rein optisch schien er ja schon mal ganz geeignet zu sein für die Arbeit.
    Varus überlegte einen Moment. Er war keineswegs ein häufiger Besucher der Arenen in der letzten Zeit gewesen.
    "Unter welchem Namen hast du denn als Murmillo gekämpft", erfolgreiche Gladiatoren bekamen ja immer klingende Namen und erfolgreich musste er ja sein sonst hätte ihn ja niemand freigekauft.


    Wie es Morrigan und Apolonia geschafft hatten den großen Kerl zu überzeugen für sich zu arbeiten konnte er sich schon denken.
    "Trefft ihr euch immer noch regelmäßig oder wirst du in Münzen bezahlt?" schob er noch hinterher.

    Moin,


    also ich als Mann und auch ausschließlich "Männerspieler" bin dafür das die nichtmilitärischen Ritterposten für Frauen geöffnet werden.


    Das, so mein Eindruck, die Damen alle dagegen sind überrascht mich dagegen schon etwas.

    Der Alte fing herzhaft an zu lachen. Man konnte nun wohl kaum noch feststellen ob er angefangen zu lachen als Varia meinte hier wäre niemand vor dem sie sich in Acht nehmen müsse oder erst als sie sich über Rom ausließ.


    Um Varia nicht zu sehr zu ärgern machte er beschwichtigende Gesten mit den Händen.
    "Mädchen manchmal vergesse ich einfach wie jung du noch bist. Ist dir das tatsächlich erst heute aufgefallen das wir hier alle in römischer Scheiße stecken und das so tief das wir nur Tot rauskommen oder als Diener von denen.... wobei dir als Frau steht mit Glück ja noch ein Dritter weg offen."

    Varus beschloss das es wohl besser war für ein ordentliches Gespräch auch ordentlich zu sitzen und zu zu hören. Das hatte er nämlich bisher nicht so richtig getan. Die Quittung war jetzt das er nicht genau wusste was sein Gegenüber meinte. Nun aufrecht sitzend fragte er:
    "Öhm... mich überfallen... wo... mich hat niemand überfallen wie kommst du darauf?"