Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ich denke, wir müssen weder bis zu ihrer noch zu deiner Geburt zurück gehen", antwortete Macer mit einem Schmunzeln, bevor er dann wieder ernst wurde. "Nein, im Ernst, der Kauf von Varia dürfte sicher weit genug zurück liegen, um von da an nichts relevantes zu verpassen", nickte er dann zu dem Einstiegspunkt.


    Varus versuchte den Scherz aufzunehmen, was ihm nicht so wirklich überzeugend gelang. Zu bedrückt war seine Stimmung noch.
    Das es danach ernst wurde passte gut.
    Er dachte also einen Moment nach und ordnete seine Gedanken.


    "Nun...vorab möchte ich sagen das mein Verwandter Commodus an der Entstehung dieser Geschichte und besonders den Ereignissen die wohl am Ende zum Aufstand führten vollkommen zu 100% unbeteiligt und unschuldig ist. Als die Probleme mit Varia begannen weilte er schon lange auf Paxos. Dazu komme ich aber später.


    Es war nachdem Ende des Bürgerkrieges. Einige Monate nach seinem Ende sogar. Ich hatte mich, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, damals das erste mal auf das Weingut zurückgezogen und Commodus in dem ganzen Chaos alleine zurück gelassen. Wie du vielleicht weißt wurde z.B. die große Villa der Helvetier die unter Commodus Großvater dem Senator Helvetius Geminus erbaut wurde, geplündert und bis auf die Außenmauern ausgeräumt. Deshalb wohnt Commodus eigentlich immer wenn er in Roma ist in meiner Villa Urbane...die seit kurzem sogar seine ist.
    Auch ist Commodus gegen Ende der Herrschaft des Salinators sogar noch in den Carcer gekommen als er in einem Anfall von jugendlichem Ungestüm, den er inzwischen abgelegt hat das kann ich dir versichern. Jedenfalls hat er versucht die Hinrichtung von Marcus Vinicius Lucianus zu verhindern. Wäre Salinator siegreich hervorgegangen wäre Commodus wohl im Carcer verreckt.


    Ich hatte jedenfalls das dringende Bedürfnis Commodus eine Wiedergutmachung zu schenken. Sein Hang für Exotik war mir bekannt und zusätzlich dachte ich, ich schlage zwei Fliegen mit einer Klappe. Eben indem ich ihm einen Sklavin von exotischem Aussehen und Herkunft schenke die gleichzeitig als seine Leibwächterin fungieren könnte. Deshalb kaufte ich am
    ANTE DIEM XI KAL MAR DCCCLXIV A.U.C. Varia vom Sklavenhändler Titus Tranquillus.


    Ich hatte vorher nur ...allgemeines Wissen über Amazonen und hätte nicht gedacht wie wiederspenstig diese wären. So einfach in ihr Schicksal wollte sie sich nicht ergeben. Bei der Übergabe an Commodus kam es jedenfalls zu einem denkwürdigen Ereignis. Kurz gefasst versuchte Varia ihn im Kampf zu besiegen und zu fliehen wurde von Commodus in einem Faustkampf besiegt. Gerne erzähle ich dir darüber mehr wenn du Bedarf hast.


    Danach war Varia Commodus treu ergeben....fast wie ein Hund seinem Herren gegenüber führte sie jeden seiner Befehle aus. Die perfekte Sklavin. Da Commodus aufgrund seines Sieges nicht ganz überzeugt von ihren Kampffähigkeiten war ließ er sie noch einmal schulen. Über meine damaligen Kontakte wurde sie in der Gladiatorenschule des Galeus Gabreta zur Custodi ausgebildet.
    Sie muss wohl Eindruck bei Gabreta hinterlassen haben da er mich noch ein paar Mal kontaktierte ob Commodus sie nicht doch als Gladiatorin in der Arena würde kämpfen lassen wollen.


    Wie auch immer...danach nahm das Leben so seinen Lauf und es gab nichts außergewöhnliches zu berichten. Varia begleitete Commodus auf seinen Wegen als Custodes. Nicht mehr und nicht weniger. Tja und dann...dann kamen mehrere Ereignisse zusammen.


    Es begann damit das auf Paxos die Erde bebte und großen Schaden und Zerstörung anrichtete. Du musst Wissen der Großteil von Commodus Reichtum und Einkommen kommt von dort. Von seinem Vater geerbt hat er auf Paxos und Andipaxos sehr große Ländereien. Ich glaube sogar es gibt nicht viel Land auf den beiden kleinen Inseln was nicht ihm gehört. Wie auch immer nur noch Commodus jüngeren Geschwister waren dort. Sein Vater, der Praefectus Augusti Lucius Helvetius Falco, verstarb ja auf einer Mission im Osten und seine Mutter einige Jahre später. Bei dem Erdbeben starb auch der langjährige Verwalter, der auch Freund und Kamerad von Helvetius Falco gewesen war. Deshalb brach Commodus quasi von einen auf den anderen Tag auf um so schnell wie möglich nach Paxos zu kommen. Seinen Geschwistern zu helfen, seinen Reichtum und Besitz zu schützen und zu erhalten und das herrschende Chaos auf den Inseln, was ja immer mit so einem Ereignis einhergeht; zu bekämpfen.
    Kurz vor seiner Abreise hatte er angefangen die Villa des Helvetius Geminus wieder herzurichten. Er wollte sie in einen verkaufsfähigen Zustand bringen, verkaufen und dann an anderer Stelle ein neues Domus errichten. Dazu übergab er alle seine Sklaven an einen Helvetius Severus der die große Villa bis zu seiner Rückkehr bewohnen sollte. Alle Sklaven, Commodus reiste wirklich komplett alleine nach Paxos, bis auf Varia. Die ließ er in meinem Haus zurück und übergab sie in meine Obhut."


    Varus hatte bisher eher eine Bewerbungsrede für Commodus gehalten anstatt viel über Varia zu sprechen. An dieser Stelle sackte er allerdings plötzlich ein wenig in sich zusammen und die Geschichte nahm, bezogen auf den Aufstand, Fahrt auf.


    "Nun kurz davor, danach oder zeitglich...so genau weiß ich es nicht mehr. Traf mich ein persönlicher Tiefschlag. Quintillia Valentina die meine Frage nach einer Heirat positiv beantwortet hatte, servierte mich für den Prätorianerpräfekten Decimus Serapio ab. Dazu kamen einige weitere Rückschläge in der Gesellschaft und meiner Karriere.
    Patron das war wirklich eine Zeit in der ich mich alles andere als mit Ruhm bekleckert habe. Ich zog mich jedenfalls auf mein Weingut zurück und würde gerne behaupten das ich die nächsten drei Jahre nichts von außerhalb meines Gutes mitbekommen hätte. Doch dem war nicht so. Bei aller Niedergeschlagenheit war ich doch alle paar Wochen in der Stadt. Alleine schon um meinen Wein zu verkaufen. Aber auch um meine Geschäfte zu kontrollieren, ich habe ja mehrere Betriebe, ein damals sehr gut laufendes Lupanar mit einer hervorragenden Geschäftsführerin die dir im Laufe der Ermittlungen auch begegnet sein müsste, Helvetiana Morrigan.
    Ich wohnte dabei natürlich jedes Mal in meiner Villa Urbana und sorgte dafür das die Sklaven immer genug Geld hatten um sich und das Haus zu versorgen und instand zu halten. Das galt natürlich auch für Varia die dort ja ebenfalls lebte.


    Dementsprechend bekam ich natürlich mit das Helvetius Severus seine Kompetenzen überschritt und sowohl Commodus Sklavin Varia dauerhaft, als auch meine Sklaven temporär für seinen Haushalt in der Villa des Geminus benutzte. Nur ahndete ich diese Handlungen nicht da meine Sklaven nach wenigen Tagen wieder in meiner Villa Urbana waren. Ich gebe zu Varia war mir schlicht nicht wichtig genug um mich mit Severus rumzuschlagen. Sogar als meine Sklaven mir berichteten das Severus die Dinge mir Varia...traditionell...anging und versuchte ihren aufmüpfigen Geist zu brechen, reagierte ich nicht. Ich wusste ja das sie lediglich Befehle von Commodus entgegennahm. Eine Eigenschaft für einen Custodes die wir als sogar positiv empfanden. Ich dachte mir einfach, was Commodus geschafft hatte, würde Severus sicherlich auch, spätestens mit der Zeit hinbekommen.


    Ein-zwei Besuche später erfuhr ich dann von meinen Sklaven das Varia in der Subura gegen Geld kämpfte. Angeblich um nicht zu verhungern. Doch das war Blödsinn da ich meine Sklaven wie gesagt die ganze Zeit gut versorgte.
    Es musste einen anderen Grund haben und ich komme zu dem Ergebnis das das kämpfen schlicht Ausdruck ihrer Langeweile, ihrer Ausbildung und ihres Protestes gegen die Versuche sie zu brechen von Severus war.
    Patron du kannst mir glauben ich habe mir schon hunderte Male schwere Vorwürfe gemacht warum ich nicht spätestens an diesem Moment zurück gekehrt bin.
    Meine Kontakte zum Ludus oder zu Gabreta genutzt habe und dafür gesorgt das Varia in der Arena kämpft. Wie viel Leid wäre erspart geblieben. Mir, Commodus, Helvetiana Morrigan und so vielen anderen.
    Doch ich befand mich immer noch in meinem Bad aus Selbstmitleid und Abscheu vor einem Leben in Roma und verließ mich darauf das Helvetius Severus die Sache im Griff haben würde. Ich wusste schlicht nicht das dieser inzwischen Roma ebenfalls verlassen hatte. Noch heute weiß ich nicht wo er ist.


    Ich weiß nicht genau was dann passiert ist. Die Kämpfe wurden wohl blutiger und meine Sklaven berichteten bei meinem letzten Besuch vor dem Aufstand das es immer mehr Morde an Römern in der Subura geben sollte. Auch dies hat mich nicht wachgerüttelt. Ich habe es in meiner Lethargie nicht mit Varia in Verbindung gebracht. Immer wieder gehofft das irgendein ein anderer sich darum kümmern würde. Kurz danach brach dann dieser furchtbare Aufstand los.
    Was mich dabei noch wundert....Soweit ich weiß nahmen an diesem Aufstand die unzufriedenen Bewohner der Subara; Römer, Fremde und Christianer teil...eben wie es solche Leute immer tun wenn es was zu plündern und gegen die da Oben geht. Von einer Initiative von Seiten der Christianer ist mir absolut nichts bekannt und zu Ohren gekommen. Ich halte die Christianer für...harmlose Spinner. Was ich allerdings weiß ist das die Frau bei Ihnen weit unter dem Mann steht. Sie warten auf einen männlichen Heiland. Ein weiblicher Heiland würde ihrem ganzen Glauben wiedersprechen.


    Patron du hörst ich habe schwere Schuld auf mich geladen durch meine Untätigkeit. Aber für diese sollte wenn auch nur ich gerade stehen.
    Marcus Helvetius Commodus und auch Sergia Fausta, haben dagegen mit den Vorfällen überhaupt nichts zu tun. Sie weilten beide schlicht nicht mal in der Nähe von Roma als die Entwicklungen ihren Lauf nahmen!"




    Varus beendete seine sehr lange Rede und er sah danach irgendwie erleichtert aus. Ganz so als ob er eine schweres Geständnis abgegeben hätte was sehr schwer auf ihm gelastet hatte.

    Tiberius Helvetius Varus ging durch die Straßen der ewigen Stadt. Manche Dinge von der Liste die er abzuarbeiten hatte bevor er die Stadt verlassen durfte waren schnell erledigt gewesen. Manche zogen sich schier ewig hin.


    Varus hoffte inständig das auch diese Punkte bald abgehakt sein würden. Das er endlich zu seinen Reben zurückkehren konnte. So die Götter wollten danach dann auch nie wieder zurückkehren musste.
    Heute war er aufgebrochen, gleich ganz früh am morgen, und war in der Stadt unterwegs. Er hatte ein paar kleinere Dinge zu erledigen gehabt. Anschließend hatte er beschlossen die wenigen schönen Dinge, also die er schön fand, in der Stadt noch einmal zu besichtigen. Irgendwie war er darüber ins grübeln und nachdenken gekommen.


    Jetzt, es war bereits später Nachmittag, wusste er gar nicht mehr so genau wo er war und wo er noch hinwollte. Er ließ sich so mittreiben und wählte von ganz alleine die Bereiche wo nicht ganz so viel Betrieb war.



    Sim-Off:

    Reserviert

    Der Consul ließ mit keiner Silbe erkennen ob er Varus Bitte entsprechen würde Morrigan seine Entschuldigung auszurichten.
    Lediglich ein knappes Nicken folgte auf den ersten Teil seiner Worte.


    Es traf Varus aber er gewöhnte sich langsam daran das sehr viele ihn verdammten. Auch wenn er niemanden durch eigene Hand geschadet hatte. Er sehnte sich in diesem Moment schon fast mit einem körperlichen Schmerz verbunden zu seinen Weinstöcken.
    Nicht mehr lange
    Ging es ihm durch den Kopf. Dann war er sie los und sie alle ihn.


    Der zweite Teil gefiel dem Consul wie erwartet natürlich viel besser und führte auch zu Worten. Da es seines Wissens nichts gab, keinen Siegelring, Siegelstock, Amtskette oder etwas anderes was er übergeben konnte blieben ihm schlussendlich nur Worte.
    "Gut...dann wäre das erledigt.


    Die Götter auch mit dir."


    Es war alles gesagt und er erwartete vom Consul nichts mehr.
    Daher stand er auf und verließ den Raum. Auf dem Weg nach Draußen nahm er sich noch ein kleines Andenken mit an seine Zeit hier als Mitglied der Factio. Er glaubte nicht das er das Gebäude noch einmal betreten würde.

    Erst mal danke für die schnelle Antwort Trabea.
    Die § hatte ich auch gelesen und mir die Antwort auch erst überlegt. Doch steht da ja auch "freie" Person. Wenn ich die Änderungen der neuen Lex verstanden habe darf man nun auch Betriebe an Sklaven "übergeben"....

    Hallo ich hab mal eine Frage zur nun gültigen Fassung der Lex Mercatus.


    Nehmen wir mal an ich habe im Moment 4 Betriebe die produzieren und auch in meinem Besitz sind. Dann ist klar ich darf, demnächst, einen 5ten haben.


    Nehmen wir jetzt also mal an ich mache das und habe dann 5 Betriebe. In einiger Zeit stelle ich fest das ich einen der 5 Betriebe lieber stilllegen möchte und einen anderen dafür eröffnen. Nun ist der der still gelegt wird aber z.B. auf Stufe IV ausgebaut und es ja ärgerlich wenn man irgendwann so einen Betrieb doch wieder nutzen möchte.


    Also lange Rede kurzer Sinn ist es erlaubt das man mehr als 4 bald 5 Betriebe besitzt wenn nur 4 respektive 5 davon "aktiv" sind?

    Varus hob beschwichtigend die Hände
    "Du missverstehst meine Intention Consul. Ich habe weder die Macht, noch das Geld und ganz wichtig nicht die Absicht deinen Besitz von Morrigan anzufechten. Auch wenn es meines Wissens nie ein rechtskräftiges Urteil für sie gab. Nur diese Veranstaltung bei der sie ausgepeitscht und wieder an dich übergeben wurde. Mein Ianitor war dort und hat es ebenfalls mit angesehen. Doch wie gesagt das spielt keine Rolle. Nach der langen Zeit die sie bei den Prätorianern war gibt es von ihr wahrscheinlich Geständnisse für alle Straftaten die man sich nur ausdenken kann. Von daher bin ich mir sicher das die erneute Versklavung und das in dein Besitz übergehen das Beste ist was für sie noch möglich war.
    Worum es mit beim Thema Morrigan nur ging ist meine Schuld. Ich habe sie einst aus deinem Haus...
    rausgekauft nachdem sie von einem Verwandten von dir zweimal Mal schwer misshan... bestraft wurde. Ich habe damals
    selber ihre Wunden versorgt. Mir geschworen sie zu beschützen und zu verhindern das dies jemals wieder passiert. Wie wir beide wissen habe ich dabei kläglich versagt.
    Ich könnte dir viel erzählen wie glücklich Morrigan bei
    mir war. Damals standen wir in so weit voneinander entfernten Welten das niemals mehr möglich war als diese paar Tage. Doch inzwischen sind wir beide...beschädigte Ware. Es drängt mich danach dich zu fragen ob es nicht einen Weg gibt das du Morrigan wieder frei gibst. Damit ich sie sobald ich die Stadt verlasse mitnehmen kann. Doch ich denke sie hasst mich inzwischen genauso wie deinen Verwandten damals. Denn auch wenn ich die Peitsche nicht selbst geschwungen habe, so habe ich ihr Schwingen auch nicht verhindert. Wer weiß vielleicht empfindet sie ja sogar so das ich die Schuld daran habe das es sie erneut so traf. Ich hoffe daher einfach mal das du ihr mehr Schutz gewähren kannst und sie ihr restliches Leben möglichst ohne weitere Torturen übersteht.


    Ich weiß ebenso das ich, obwohl sicherlich nicht der Erste der ins Exil gegangen ist und von da zurückgekommen, von vielen als schlechter und böser Mensch angesehen werde. Daher hoffe ich das du mir ein kleines bisschen Milde entgegenbringst und mir einen einzigen Gefallen tust. Bitte richte Morrigan aus das es mir leid tut. Das ich es sehr bereue sie nicht mit in die Albaner Berge genommen zu haben und das ich niemals gedacht habe das Varias Taten so auf sie zurückfallen!"



    Varus räusperte sich kurz. Die gesagten Worte schienen ihm sehr schwer gefallen zu sein und man sah ihm ganz deutlich an wie sehr er sich schuldig fühlte für das was mit Morrigan passiert war. Bzw. das er nicht da gewesen war und versucht hatte sie wenigstens rauszuholen.



    "Nun will ich aber endlich zu dem Thema kommen was dich wirklich interessiert.
    Wie es dazu gekommen ist das Vicarius Domini Factiones Marcus Vetilius Quadratus abgesetzt wurde kann ich dir nicht sagen.*
    Ich kann dir lediglich sagen das ich sehr überrascht war vor kurzem zu sehen das ich wieder auf diesem Posten geführt werde und auch die Verfügungsgewalt über das Vermögen der Factio habe. Versteh mich nicht falsch, sowohl ich als auch mein Vetter Commodus sind lebenslang grün-weiß und damit bleiben wir Anhänger der Praesina. Doch Commodus ist reiner Anhänger und wird nie mehr machen als Mitglied werden. Naja und meine ...Reputation ist ja bekannt. Es ist sicherlich nicht gut und würde deinem bisherigen Wirken die Praesina an die Spitze zu führen widersprechen und vielleicht sogar schaden, wenn ich auf diesem Posten bliebe. Und sei es nur bis zur nächsten Mitgliederversammlung und einer dort statt findenden Wahl. Von daher bin ich heute hier um dir oder einer Person die du nennst dieses Amt zu übergeben. Genauso wie die Verfügungsgewalt über das Vermögen der Praesina. Anschließend denke ich ist es ebenso besser wenn ich als Mitglied die Praesina verlasse damit sie gut da steht und den faulen Apfel los ist.
    Ich werde dann aus der Entfernung die Daumen für die Grünen drücken und wünsche dir weiterhin viel Erfolg für den eingeschlagenen Weg!"


    Varus sah den Consul nun offen ins Gesicht und wartete auf dessen Antworten.



    Sim-Off:

    *Der Domini Factiones Marcus Vetilius Quadratus ist kein von mir eingesetzter NSC. Daher darf ich ihn nicht simmen oder bestimmen was er tut oder nicht tut.

    Varus nahm Platz und rückte sich ein wenig zurecht. Ja er fand in Korbsessel ließ es sich bequem sitzen.
    Dann hielt er sich aber geistig zu Räson an um auf das nun folgende, aber auch nicht erste in letzter Zeit, sicherlich für ihn unangenehme Gespräch zu kommen.


    "Zunächst Consul danke ich dir für deine Zeit die du mir opferst. Auch wenn ich deine persönliche Präferenzen bei so etwas nicht kenne will ich schnell zur Sache kommen um dich nicht über Gebühr aufzuhalten. Ich habe um dieses Gespräch aus mehreren Gründen gebeten.
    Vorab möchte ich gleich sagen das ich mir der Schuld bewusst bin dich ich auf mich geladen habe. Du bist im besten Sinne des Wortes ein alter erfahrener Mann und auch dein Lebensweg weißt nicht in einer geraden Linie nach oben. Auch in deinem Leben gab es sicherlich Rückschläge, Niederlagen und Zeiten der ...Abwesenheit. Doch steht dem natürlich, ganz deutlich anders als bei mir, ein Berg an Leistungen gegenüber. Kurz um mir ist vollkommen klar das meine Karriere wie auch immer ich oder meine Gens sie sich vorgestellt hat vorbei ist. Ich kann von großem Glück reden das mir mein Verwandter Helvetius Commodus trotz alledem nicht alles genommen hat und mir ein Schlupfloch lässt durch das ich gehen kann. Doch bevor ich da kann muss ich noch ein paar Dinge erledigen. Zwei davon hängen direkt mit dir zusammen und sind mir beide sehr wichtig.
    Ich möchte also heute mit dir zum einen über die Factio Praesina sprechen und zum anderen über Helvetiana Morrigan.
    Darf ich fragen über welches Thema du zu erst sprechen möchtest?"


    Sim-Off:

    Sorry hatte übersehen das du geantwortet hattest.

    Varus verneigte sich noch einmal.


    "Ich danke dir erneut für diese großzügige Bewertung deines Klienten."


    Die danach folgenden Worte fand er sehr interessant. Zum einen weil Varus natürlich von Commodus erfahren hatte das dieser einen Brief besaß in dem Stand das nie gegen irgendeinen Helvetier ermittelt worden war. Vielleicht definierten die beiden Männer, also sein Patron und der Consul, Ermittlungen und Verwickelungen aber auch anders.


    "Das werde ich natürlich sofort und in vollem Umfang tun. Eine Frage vorweg noch um die nicht zu viel deiner Zeit zu stehlen. Wo soll ich beginnen? Beim Kauf von Varia oder an einem anderen Punkt?"

    Varus bedankte sich bei dem Mann und ging zu den Verwaltungsräumen. Er wusste nicht genau wie der Consul aussah. Er ging aber davon aus das es nicht so viele Männer in seiner Position und seiner Dignitas geben würde die in diesem Moment in den Verwaltungsräumen der Factio sein würden. Ebenso kannte er ja das ungefähre Alter des Claudiers.


    Schließlich sah er jemanden auf den alles passte und der in einem Officium saß. Da die Tür nicht verschlossen war und scheinbar kein anderer im Raum war ging Varus zur Tür. Im Türrahmen blieb er stehen und klopfte an diesen.


    "Salve, mein Name ist Tiberius Helvetius Varus, ich habe eine Verabredung mit dem ehrenwerten Consol Herius Claudius Menecrates. Liege ich richtig wenn ihr dieser Mann seid?"

    "Ich danke dir", kam es zunächst nur vom Helvetier.


    Nachdem sie ein wenig abseits standen mit recht wenigen Zuhörern richtete Varus sich auf. Er räusperte sich noch einmal und sah Macer dann fest ins Gesicht.


    "Ich bin hier um dich um Verzeihung zu Bitten und dir gleichzeitig für deine Treue zu danken!
    Verzeihung das ich in den letzten drei Jahren so ein schlechter Klient war. Ich hab Dank deiner Bemühungen und Anstrengungen diesen Ritterring tragen dürfen", Varus hielt den Ring den er kaum getragen hatte da er beim arbeiten im Weinberg störte kurz hoch
    "ich habe ein Amt erlangt auch dadurch das ich dein Klient war. Was habe ich daraus gemacht? Ich habe nach einer kurzen Anfangszeit das Amt brach liegen lassen bis es mir schließlich weggenommen wurde. Ich habe mich in die Albaner Berge zurück gezogen und mich jahrelang nahezu ausschließlich mit dem Winzer sein beschäftigt. Winzer sein ist sicherlich kein verdammenswerter Beruf, doch hattest du ja kein Patronat eines Winzers übernommen!
    Ich habe meine Gens enttäuscht und auch dich meinen Patron als ich selbst in den düsteren Tagen dieses Sklavenaufstandes als immer wieder mein Name und der Name von Commodus als Verursacher ins Spiel kam nichts unternommen. Dabei hatte ich die Aufgabe mich um alles zu kümmern solange Commodus auf Paxos weilen musste. Ich habe lediglich dafür gesorgt das die Sklaven meines Haushaltes und dazu gehörte für Commodus Abwesenheit auch Varia, genug Geld hatten um sich zu versorgen und das Haus in Stand zu halten!
    Ich bitte um Verzeihung dafür!"



    Varus machte eine kurze Pause bevor er fortfuhr


    "Ich möchte dir aber auch Danken. Danken das du so ein treuer und guter Patron bist. Da wo andere einfach die Verbindung zu ihren Klienten lösen denen schlimme Dinge vorgeworfen werden. Da hast du dies nicht getan. Nicht ohne vorher mit mir zu sprechen!"



    "Das ist der dritte Grund warum ich heute gekommen bin. Um dir Rede und Antwort zu stehen bezüglich der Vorfälle und meine eventuelle Beteiligung oder Schuld daran!"

    Nach sehr langer Zeit, Jahre waren es gewesen, betrat Varus mal wieder persönlich das Domus der Factio Praesina...seiner Factio eigentlich...


    Wie gewünscht war es die Zeit wo die meisten wohl ihre Mittagsstunde halten würden.


    Er sah sich zunächst um. Viel hatte sich verändert, zwangsläufig aufgrund seiner langen Abwesenheit.


    Er sprach einen der Anwesenden an:


    "Salve, ich bin Tiberius Helvetius Varus. Ich habe eine Verabredung mit dem ehrenwehrten Consul Herius Claudius Menecrates. Ist der schon hier und wenn ja wo?"

    Varus blieb im Atrium...nun bald auch pro Forma nicht mehr seins sondern das von Commodus stehen und sah sich um.


    Er dachte nochmal an das eben statt gefundene Gespräch.
    Er war mit dem Ende zufrieden. Sein wichtigstes Ziel war erreicht. Nur noch ein paar wenige Dinge musste er erledigen. Dann konnte er die Stadt verlassen und zu seinen Weinstöcken zurückkehren. Ein großer Teil der Last der Verantwortung und Schuld war schon von ihm abgefallen.


    Er sah nochmal verstohlen auf die Tabula in seiner Hand wo er sich kurze Notizen gemacht hatte was noch zu erledigen war. War jeder der Punkte abgehackt war er frei.....

    Legaturus [Blockierte Grafik: https://img24.dreamies.de/img/196/b/49z1tx7rvwz.jpg] Aufgabe bei dieser Botschaft war einfacher als sonst. Denn den Weg zur Villa der Claudier kannte er bereits. Erst vor kurzem war er schon mal hier gewesen.
    Um einiges sicherer als das letzte Mal trat er ein und übergab dem dortigem Sklaven den neuen Brief.


    "Hier ein weiterer Brief. Wieder für den ehrendwerten Consul Herius Claudis Menecrates aber als Absender diesmal Tiberius Helvetius Varus."




    Ad
    Consul
    Herius Claudius Menecrates
    Villa Claudia
    Urbs Aeterna


    Verehrter Consul,


    ich will nicht unnötig eure kostbare Zeit rauben.
    Mit diesem Schreiben bitte ich euch um einen Gesprächstermin.


    Wir beide stehen der Praesina nahe doch habt ihr euch ungleich besser um sie gekümmert als ich das getan habe. Unverständlicherweise und aus einer Zeit in der Vergangenheit bedingt bin ich es aber der dort in einer leitenden Funktion eingetragen ist.
    Über dieses Thema möchte ich mit euch sprechen und hoffe euer Interesse geweckt zu haben.


    Falls ihr eine Antwort schicken wollt würde ich euch bitten sie zur Villa Urbana meines Verwandten Marcus Helvetius Commodus zu schicken. In diesem Haus, bis vor kurzem mein Eigentum wohne ich wenn ich in der Stadt weile.
    Sie liegt an der Via Tusculana in der Nähe der Porta Caelimontana. Deine Boten finden sie genau hier.



    Valete bene,




    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/AvFv2MC.png]


    Tiberius Helvetius Varus






    Nach langer langer Zeit der Abwesenheit, andere Patrone hätten ihre Klienten nach so langer Abwesenheit vielleicht gar nicht mehr eingelassen, stand Tiberius Helvetius Varus mal wieder in den Reihen der Klienten bei der Salutationes.
    Er warte geduldig bis er an der Reihe war und ergriff mit niedergeschlagenem Gesichtsausdruck und Haltung das Wort


    "Verehrter Patron, wärt ihr bereit noch ein kleines bisschen mehr von euer überaus großen Treue zu geben und mir ein Gespräch mit euch zu erlauben?"

    Varus hasste Rom!


    Er hatte Städte noch nie gemocht.


    Rom war die größte Stadt der Welt und schon beim ersten Mal als er sie betreten hatte, hatte es sofort angefangen in ihm zu gären. Es hatte sich gleich nicht richtig angefühlt.
    Ja....einen kurzen Zeitraum hatte er sich mit dem Leben in der Stadt arrangiert. Hatte begonnen erste Schritte einer Karriere zu unternehmen, Freunde gefunden, fast eine Frau geheiratet und Dinge getan die ihm lagen.
    Doch dann war irgendwann der Bruch gekommen. Er wusste nicht mehr genau ob es mit der Trennung von dieser Valentina von den Quintilliern begonnen hatte. Dieses dumme Ding das ihn verlassen hatte um sich diesem Stehaufmännchen an den Hals zu werfen. Vor einiger Zeit hatte er erfahren das er sie im Gegenzug vor der Heirat hatte sitzen lassen. Auch wenn er mit dem Thema abgeschlossen hatte, ein kleines bisschen Schadenfreude hatte sich in ihm schon geregt.


    Wie auch immer parallel zur unschönen Sache mit Valentina hatte er die Verantwortung über den Stammsitz der Gens erhalten. Einem Weingut...


    Endlich fühlte er sich wieder rundrum wohl und konnte seiner Passion und Leidenschaft nachgehen. Anfangs und aus Pflichtbewusstsein gegenüber seiner Gens und seiner Karriere konnte er es noch unterdrücken. Aber irgendwann, spätestens als Commodus dann schnell abreisen müsste und seine führende Hand fehlte. Da brach bei ihm der Wiederstand zusammen und er hörte auf dagegen zu kämpfen. Er war nur noch für seine Weinreben da gewesen.


    Nun...heute würde er dafür die Quittung bekommen. Commodus hatte ihn nach seiner Rückkehr, nachdem sie vorher schon einige Monate Briefe gewechselt hatten, zu sich zitiert. Genau genommen eigentlich in Varus eigens Haus. Doch das war es nur noch pro forma.
    Was er auch gleich merkte als er es betrat. Atermas, Esther und Hannah waren noch da von seinen alten Haushalt. Wo Shani war wusste er ebenso, auch wenn dies nicht im Haus war. Aber das war es auch schon. Das Haus war gut gefüllt mit ihm fremden Männer und Frauen. Hier und da standen noch Einrichtungsgegenstände und Möbel die er angeschafft hatte. Aber auch diese wurden Schritt für Schritt entfernt. Alles kam erst einmal in sein Cubiculum was dementsprechend vollgestellt war. Varus würde alles, sobald er von Commodus die Absolution erhalten hatte, zum Weingut mitnehmen.
    Fast erwartete er das Serrulus gleich aus einem Haus geflitzt kam. Aber das würde nie wieder passieren. Der kleine Waisenjunge den er in der Subura aufgelesen hatte und zum Botengänger erzogen hatte war sehr wahrscheinlich bei diesem verdammten Aufstand gestorben. Der Aufstand hatte viel Leid gebracht für Varus persönlich war es aber lediglich das verschwinden von Serrulus was ihn traf. Alles andere hatte sein Leben auf dem Gut nicht verändert oder beeinflusst.


    Ja Aufstand.... das war es das Thema...das was ihn quälte.


    Auf der Habenseite zu seiner Verteidigung konnte er an Leistungen lediglich verbuchen das er das Weingut der Gens wieder auf Vordermann gebracht hatte. Sogar zwei neue Hänge bepflanzt hatte mit neuen Stöcken. Sie würden in ein paar Jahren guten Ertrag bringen. Er hatte verschiedene Pläne mit den ....


    Varus merkte wie er bereits in Gedanken abschweifte und bei einem Thema hängen blieb was Commodus gleich kaum interessieren würde. Also zurück zu den Fakten. Auf der positiven Seite stand für ihn Weingut gut geführt und....tja das war es schon fast.
    Lediglich, als halbes Argument vielleicht noch zählbar, konnte man folgendes Vorbringen. Um seinen Wein zu verkaufen war Varus alle paar Monate mal kurz in der Stadt gewesen. Er hatte dabei jedes mal dabei in seinem Haus gewohnt und den dort verbliebenen Sklaven, Atermas, Esther und Hannah auch stets genügend Geld dagelassen damit sie gut versorgt waren und das Haus in Schuss halten konnten. Genau genommen hatten sie sogar mehr bekommen als nötig da er davon ausgegangen war das auch Varia, Shani und Serrulus noch mit da geblieben wären.



    Tja aber danach war nichts mehr und die Probleme gingen los. Er würde sicher so einiges zu hören bekommen von Commodus.
    Das Gut der Gens lag ja in Ariccia nicht weit die Via Appia runter in den Albaner Bergen. Also nicht wirklich eine Entfernung von Roma hinter der man sich verstecken konnte. Alleine deshalb hatte Varus, wenn auch vielleicht mit Verzug von dem allermeisten Vorkommnisse in Roma erfahren. Nur hatte er trotzdem nicht reagiert. So wie Commodus sich auf ihn, immerhin zum Eques ernannt, verlassen hatte. So hatte er sich auf andere Verwandte verlassen. Hatte geschehen lassen das sie wieder in die alte Villa von Senator Helvetius Geminus einzogen. Obwohl er genau wusste das das Haus, nach den Plünderungen am Ende des Bürgerkrieges von Commodus nur wieder in einen verkaufsfähigen Zustand hatte gebracht werden sollen. Danach sollte es verkauft werden und von dem Erlös sollte woanders etwas Neues entstehen. Ohne den Makel der Plünderung.
    Ebenso hatte er zugelassen das sich ein Helvetius Severus da zum Herrscher aufgeschwungen hatte. Ja sogar Varia aus seiner Villa ...ja fast schon entführt hatte, denn als Sklavin hatte sie ja eigentlich da zu bleiben wo es ihr Besitzer sagt und das war nun mal seine, also ehemals Varus, Villa gewesen. Und eben nicht die vom alten Geminus wo dieser Severus sich eingenistet hatte.
    Auch als Esther und Hannah die beide auch kurze Zeit von diesem Severus "benutzt" worden waren ihm berichtet hatten was dieser Severus für ein gefährliches Spiel trieb und versucht hatte Varia zu brechen hatte er nicht eingegriffen.
    Er war, dass musste er sich eingestehen, am Ende des Tages eine einfache Seele.
    Er wollte keine Karriere, wollte kein Eques sein, kein hohen Ämter erringen und noch viel weniger im Militär dienen. Er wollte schlicht und einfach von morgens bis Abends in seinen Weinbergen arbeiten, dann im See schwimmen, was gutes Essen und guten Wein trinken. Zur entsprechenden Zeit natürlich Wein lesen und ausbauen und dann an andere verkaufen die ihn zu schätzen wussten.
    Darum würde er heute kämpfen beim Gespräch mit Commodus und er hoffte das dieser ihm das lassen würde. Wenn er das tat war alles andere für ihn egal. Wenn sie zu einer Vereinbarung kommen würden bei der er am Ende genau dies würde tun können wäre er zufrieden.
    Dafür war er bereit fast alles zu tun. Solange es zeitlich begrenzt war und am Ende stand das er für den Rest seines Lebens Winzer sein durfte.


    Er sah sich noch einmal in seinem Atrium um und ging dann nach oben.
    Ein bisschen fühlte er sich wie auf dem Weg zur Schlachtbank...