Zitat
Macer machte eine einladende Handbewegung, um den Mann zum Weitersprechen aufzufordern. "Fange einfach an, dann sehen wir ja, ob es schnell geht oder die Notwendigkeit zu einem längeren Gespräch besteht." Immerhin war es möglich, dass sich schnell Argumente für die eine oder andere Richtung ergaben, so dass man sich die Mühen eines zusätzlichen Termins ersparen konnte.
"Sehr gerne", setzte Varus an atmete noch einmal durch und fing an sein Anliegen vorzutragen:
"Ich möchte dich nicht vorher mit meiner bisherigen Lebensgeschichte belästigen und hebe mir diese eventuell für später auf. Daher hier nur eine Kurzfassug. Ich stamme aus einer Soldatenfamilie aus Colonia Ulpia Traiana Poetovio in Pannonium. Ich bin väterlicherseits direkt blutsverwandt mit dem Ostia Stamm der Gens Helvetia, der wie es scheint bis auf dem Zweig den ich angehöre ausgestorben ist. Ich bin vor ein paar Monaten nach Rom gekommen um mich mit dem Pater Familias der Gens Helvetia, dem Senator Titus Helvetius Geminus zu treffen. Zunächst, da bin ich ehrlich, hatte ich sehr hohe, vielleicht zu hohe Ziele. Ich wollte in die Politik gehen und irgendwann den langen steinigen Weg des Cursus Honorum beschreiten. Inzwischen denke ich aber das die ritterliche Laufbahn für mich der bessere Weg ist und ich dadurch vielleicht den Grundstein legen kann um meine Kinder den Weg des Cursus Honorum beschreiten zu lassen. Die Gens Helvetia muss sich mit ihrem verbliebenen Kräften auf den Enkel von Senator Helvetius Geminus konzentrieren.
Titus Helvetius Geminus ist, wie mir von eben diesem berichtet wurde, aber so gut wie im Ruhestand. Nun ist mir natürlich bekannt das man viel mit den eigenen Fähigkeiten erreichen kann aber vieles aber auch nicht. Dafür braucht man, unter anderem einen Patron. Die Gens Helvetia ist eine Klientelgens der kaiserlichen Gens Ulpia. Wir Helvetier standen nicht zuletzt Ulpius Iulianus in unerschütterlicher Treue zur Seite und auch sein Sohn, Valerianus, konnte sich der absoluten Loyalität der Familie immer gewiss sein. Die schrecklichen Ereignisse der letzten Zeit, die ich dir wo du doch in Rom warst als sich die Nachricht von dem feigen Mord verbreitete nicht erklären muss, haben verhindert das wir Helvetier nun, mit verdünnten aber dafür abgehärteten Reihen, wieder an die Seite der Gens Ulpia treten. Doch Klient eines Kaiser zu werden ist für einen jungen Römer vom Land wohl auch etwas hochgegriffen, glorreiche Vergangenheit hin oder her. Zusätzlich ist mit Valerianus ja auch der Rest seiner Familie ermordet worden, womit, soweit ich weiß, die Gens Ulpia ausgelöscht wurde. Ich wandte mich also zunächst an Senator Lucius Iulius Centho von dem ich erfahren hatte das er ein Klient Lucius Aelius Quartos, immerhin der leibliche Bruder von Kaiser Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, ist. Ich bat ihn mich als seinen Klienten anzunehmen. Er erwies mir diese Ehre und ich arbeite zur Zeit auch noch als Scriba Personalis für Senator Germanicus Sedulus. Bis hierher wirst du dich also sicherlich fragen was das alles mit dir zu tun hat...."
Varus hatte, hoffentlich noch rechtzeitig gemerkt, das er wie ein Wasserfall sprach und nun versucht an sich zu halten um dem Senator Gelegenheit zu geben was zu sagen.