Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

    Varus hörte aufmerksam zu. Wäre er in einer normalen Verfassung gewesen hätte er sofort protestiert. Er war niemand der andere seine Arbeit machen ließe und wenn die Verschmutzung außerhalb der Stadt entstand war das seine Aufgabe oder demjenigen in dessen Umlandbezirk die Verschmutzung entstanden ist.
    Doch momentan war er nicht in normaler Verfassung.


    "Sprechen wir denn bei der Verschlechterung der Qualität von Fäkalien oder ist es das Wasser an sich was nicht mehr so... frisch wie früher ist.
    Denn es könnte ja sein das irgendwer was hineinleitet als auch das die Quelle einfach schlechter geworden ist."


    Er verschränkte auch die Arme und fragte ohne besondere Betonung
    "Was kostet es mich denn das du meine Arbeit erledigst und der Sache außerhalb der Stadt nachgehst?"
    Er kannte den Mann nicht und konnte sich irgendwie nicht vorstellen das dieser das umsonst machen wollte. Oder war die Verschmutzung so schlimm das die Behebung des Problems sowas wie Ruhm und Ehre bringen würde.

    Voerst gelang es ihm noch zurück zu scherzen.
    "Du musst mir glauben das war nur deshalb weil es dem Berg sooo schlecht ging."


    Doch dann gelang es ihm nicht länger die Maske aufrecht zu erhalten.


    "Eigentlich wollte ich nie wieder zurückkehren und für immer da bleiben. Alleine ein paar Geschäfte, meine Verwandtschaft, mein Amt und vor allem du haben dafür gesorgt das ich zurück kehre. Die Formalitäten bezüglich deiner Freilassung und Überschreibung des Lupanars sind fast abgeschlossen."


    Endgültig getroffen sah er aus als er sagte:
    "Du hast es schon gehört? Was hat man dir erzählt?"

    Als Morrigan schließlich besuchte hatte er sich schon wieder ein kleines bisschen gefangen. Allerdings war der meiste Teil der verschwundenen Trauer in Wut umgeschlagen. Er fühlte sich nicht mehr hauptsächlich zurückgewiesen sondern betrogen. Denn inzwischen hatte er gehörte das seine ehemalige Verlobte wohl inzwischen mit dem ehemaligen Prätorianerpräfekten angebandelt hatte. All ihre Worte waren wohl nur Schall und Rauch gewesen denn sobald der erste mit mehr Geld und größerer Familie aufgetaucht war hatte er seinen Abschied nehmen können.


    Doch das alles wollte er natürlich nicht an Morrigan auslassen. Zudem freute er sich wirklich sie zu sehen.
    "Salve Morrigan", begrüßte er sie ebenso etwas förmlich. Die Umarmung dagegen war zwar in den ersten Sekunden etwas überraschend aber dann doch sehr angenehm.
    Viel zu lange war das her das ihn jemand so umarmt hatte. Er konnte nicht anders und erwiederte die Umarmung und hielt sie recht lange. Ja am Ende gab er Morrigan sogar einen Kuss auf die Lippen falls sie nicht bei den ersten Anzeichen seiner Absicht zurückschrecken würde. Es würde auch kein intensiver Kuss voller Leidenschaft werden der andeuten würde das sehr bald mehr folgen würde. Nein es würde einer sein voller Zuneigung aber auch keinem den man einer Verwandten geben würde.
    "Schön dich zu sehen...warum haben wir uns nochmal so lange nicht getroffen?"

    Varus wartete schon gespannt auf Shanis Rückkehr und die Ergebnisse ihrer Nachforschungen. Auch wenn Morrigan seine erste frei gelassene Sklavin werden würde, so sollte es doch nicht die letzte sein. Er war gespannt ob und wenn ja was für ein bürokratischer Aufwand das wohl sein würde.
    Auch brannte er darauf Morrigan das Lupanar endgültig zu übergeben. Bei ihr würde es besser aufgehoben sein und mehr Geld bringen. Er selber würde die frei gewordenen zeitlichen Kapazitäten schon zu nutzen wissen.


    Als es schließlich klopfte war er so in Gedanken das es einen Moment dauert bis er
    "Herein" rief und neugierig aufblickte ob es Shani war.

    Ich versuche heute noch soviel wie möglich und vielleicht schau ich morgen vormittag auch nochmal rein.
    Ansonsten bin ich dann ab morgen Mittag bis Montag bei Rock am Ring Falafel verkaufen und Musike hören :)


    Bis denne

    Dummes Ding... so was oder so was ähnliches stand in Varus Augen als Sibel ihren Wunsch äußerte.
    Er kam zu dem Entschluss das Sklave sein doch nicht so schlimm sein konnte wenn man die Möglichkeit ausschlug frei zu sein. Auch als Freie hätte Sibel ja mit dem Mann zusammen sein können. Aber das war nun nicht mehr sein Problem.
    Ein leises ´selber Schuld` kam ihm noch über die Lippen bevor er sich wieder an den Iunier wandte.


    "Gut dann wäre das geklärt. Ich muss euch nun leider bitten zu gehen da meine anderen Geschäfte noch Aufmerksamkeit benötigen. Du kannst deine neue Sklavin gerne sofort mitnehmen. Mein Verwalter wird die entsprechenden Papiere ausfertigen und sie dir für... 500 Sesterzen aushändigen. Vale!"


    Varus stand auf und verließ den Raum. Für irgendwelche rührseligen Umarmungen und dergleichen war er momentan nicht wirklich in der Stimmung. Er ging auch nicht davon aus das der Iunier jetzt noch handeln würde und 500 Sesterzen, allgemeines Startgebot für einen Sklaven auf dem Markt, war ja auch kein hoher Preis.

    Varus seufzste. Er fand seinen Vorschlag gut und sinnvoll. Voller Vorteile für alle. Auch wenn er die Gedanken des Iuniers nicht lesen konnte aber vertrauen tat er ihm wirklich nicht. Ohne besonderen Grund es war einfach so.


    "Sowohl als auch", antworte er zunächst knapp auf seine Fragen. Auch wenn das nicht als Antwort auf alle taugte.


    "Solange du bei den Urbanern bist ist die Wahrscheinlichkeit Roma per Versetzung zu verlassen mehr als gering. Wie auch immer... wir beide haben unsere Verhandlungen abgeschlossen. Mein Vorschlag scheint dir nicht zu gefallen warum auch immer. Das sind deine Gründe. Bevor ich jetzt also eine Entscheidung treffe will ich hören was Sibel dazu sagt."


    Er sah diese nun also an


    "Was also willst du? Willst du die Sklavin von Aulus Iunius Avianus werden, dass ich dich an ihn verkaufe mit allem was das zur Folge haben kann? Oder möchtest du eher das was ich eben vorschlug. Das du frei bist und bei mir im Haushalt weiterarbeitest als frei Frau und so die Möglichkeit hast als freie Frau mit Aulus Iunius Avianus zusammen zu leben. So er das dann noch will?"

    Varus dachte einen Moment nach. Sah kurz zur verheulten Sibel rüber, Götter was die auch immer gleich am Wasser gebaut war und losheulte und wieder zum Iunius.
    Er schüttelte leicht den Kopf machte aber gleich eine beschwichtigende Geste damit das niemand falsch verstehen konnte und das Geschrei gleich wieder losging.


    "Iunius ich weiß nicht wie weit du mit meiner Gens vertraut bist aber uns werden gewisse Eigenschaften zugesprochen. Eine davon, vielleicht mag der Widderkopf daher auch unser Wappentier sein, wird wohl die Sturheit sein. Ich werde Sibel nicht an dich verkaufen! Das ist mein Entschluss und dabei bleibt es!"
    Erneut machte Varus vorsorgliche eine Handbewegung die Protest ersticken sollte und ein aber andeutete
    "Wenn ihr euch wirklich liebt und dir egal ist was das für dich bedeutet finde ich es einfach auch nur fair das sie keine Sklavin mehr ist. Ich meine irgendwann, vielleicht in ein paar Jahren vielleicht auch nie, kann es dazu kommen das deine Gens oder du selber dich dazu bringen eine standesgemäße Ehe einzugehen und in dieser Kinder zu zeugen. Wenn es dazu käme wäre Sibel immer noch deine Sklavin und deiner Frau vielleicht sogar lästig und sie würde am Ende weiter verkauft werden. Ich weiß jetzt wo ihr beide offenbar bis über beide Ohren ineinander verliebt seit könnt ihr euch das nicht vorstellen und das ins unmögliche verweisen. Doch so ist die Realität. Ich selber habe gerade am eigenen Leib erfahren wie schnell aus tiefer Lieber zueinander Ablehnung wegen etwas besserem wurde. Wie auch immer würde das auch meinem gegebenen Wort wiedersprechen und ich habe nicht vor mein Wort zu brechen alleine weil ein Helvetier dies nicht tut!
    Ich bin wie gesagt bisher nie selber Soldat gewesen weiß aber ungefähr wie dein Alltag aussieht und weiß daher das Sibel in der Castra die meiste Zeit alleine in deiner...eurer Kammer verbringen würde. Indem Haus deiner Gens wäre sie dagegen nach deinem Plan auch nur eine Sklavin von vielen. Ich habe daher eine bessere Idee und Vorschlag.
    Ich lass Sibel frei und als Helvetiana Sibel* wäre euer Zusammenleben wesentlich unkomplizierter. Darüber hinaus kann ich so mein Versprechen halten und sie wäre halbwegs abgesichert wenn du das Interesse verlieren solltest. Jetzt fragst du dich vielleicht was will ich dafür als Gegenleistung haben. Mein Vorschlag wäre das Sibel auch nach der Freilassung hier in meinem Haushalt arbeitet. Nur halt als Freigelassene und nicht als Sklavin. Dann hätte sie tagsüber sinnvolle Beschäftigung während du deinen Dienst leistest. Was mich dann zu eurer Habitatio bringt. Sicherlich könnte sie bei dir in der Castra wohnen aber ich glaube da würde euch schnell die Decke auf den Kopf fallen. Im Erdgeschoss meines Hauses gibt es zwei Räume. Ein großer mit einer Tür nach draußen und ein kleinerer dahinter mit einer Tür ins Atrium. Was haltet ihr davon wenn ich euch diese beiden Räume für symbolische 10 Sesterzen den Monat vermiete. Dann könntest du dein Geld ausgeben Iunius um darin eine Wohnung für euch beide einzurichten. Ich hätte den Vorteil einen Urbaner direkt am Haus zu haben. Vielleicht schaffst du es ja sogar von der Castra in einer der nahgelegenen Stationes der Urbaner verlegt zu werden was den abendlichen nach Hause weg sehr verkürzen würde?"

    Ja Varus war im Moment wohl nicht wirklich auf der Höhe. Irgendwas schien ihn abzulenken.


    Das mit dem Gefallen war schon mal kein schlechter Anfang. Kurz kam der Geschäftsmann in ihm durch und Gefallen bei den Urbanern konnten da ja nie schaden.


    "Du sprachst ja aber von einer Habitatio vorhin. Die wird wohl kaum innerhalb der Castra sein oder? Ich habe nie beim Militär gedient komme aber aus einer Soldatenfamilie und bei den Adlern war es jedenfalls so das nur die Tribune aufwärts Frauen und ..Angehörige innerhalb vom Lager haben durften."

    Sim-Off:

    Sorry vollkommen übersehen


    Varus musste auch kurz lachen.
    "Ja stimmt aber irgendwie hat der außer Nase halt auch kein Gesicht oder?"


    Doch der Smalltalk war schnell vorbei und der Sergier kam zum dienstlichen.


    "Welcher Art von Verschmutzung denn?"


    Das war für ihn erst einmal wichtig. Ein bloßes reinpissen war ja irgendwie auch schon eine Verschmutzung konnte ja aber weder der Grund sein noch großartig aufgefallen sein. Er hatte gerade auch keine Idee welche Beweise das sein sollten. Gespannt wartete er auf die Antwort des Mannes.

    Na endlich kam die Wahrheit oder das was sehr nah an der Wahrheit drann war. Varus kannte, im Gegensatz zum Iunier, Sibel inzwischen ja ganz gut. Anhand ihrer Worte und der Tränen war er sich ziemlich sicher das sie alles genauso gemeint hatte wie sie es ausgesprochen hatte.


    Das einzige was ihn an der Sache wunderte war wieso sie solange ein anderes Bild gespielt hatten. War er wirklich ein so grausamer Besitzer? Varus fehlte aber ganz offensichtlich einfach das grundlegende Verständnis für das was man als Sklave war und empfand.


    Varus Blick ging zum Iunius und er schaute so als ob er sagen wollte. Warum denn nicht gleich.
    "Wo liegt deine Habitatio Iunius und wo ist deine Kaserne?"

    Mehr als ein Seufzen kam zunächst nichts als Antwort auf die Ausführung des Iuniers. Innerlich fragte er sich gerade ernsthaft ob er bisher eine unverständliche Sprache gesprochen hatte. Er hatte, so seine Meinung, ja deutlichst gemacht das er Sibel an niemanden verkaufen würde. Er hielt seine Versprechen im allgemeinen.
    Bevor er aber etwas sagte sah er nun zu Sibel und forderte sie mit einer kurzen Geste und mit freundlichem Blick auf etwas zu sagen. Er hoffte das nun wenigstens sie etwas Klarheit in die Dunkelheit oder wenigstens Wahrheit bringen würde.

    Varus wollte dem Iunier gerade seine Geschichte die Logiklöcher hatte durch die eine Trireme passte verbal um die Ohren hauen als die Tür, von Rachel geöffnet nicht einfach nur aufging sondern die offensichtlich lauschende Sibel ins Zimmer fiel.
    Mit zusammen gezogenen Augenbrauen besah er sich Sibel welche, immer noch mit der verschmutzten Tunika bekleidet, dabei war sich aufzurappeln.


    "Komm her und setz dich", sagte er knapp zu Sibel. Dabei blieb als Sitzgelegenheit nur der Fußboden oder ein kleiner Hocker.


    Dann sah Varus beide Anwesenden, Rachel und Hannah hatten den Raum wieder verlassen, an.


    "So das hier irgendwas nicht ganz in Ordnung ist hat glaube ich inzwischen der letzte Dummkopf begriffen. Ich erwarte nun also die Wahrheit zu hören und gebe jedem von euch beiden die Gelegenheit diese nun auszusprechen. Iunius du fängst an!"

    Die Worte des Iuniers brachten Varus mächtig ins Grübeln und er fragte sich woher der dieses Wissen hatte. Sibel hatte ihm ja versichert das niemand mehr aus ihrem vorherigen Sklavendasein am Leben war. Es konnte also nur sein das er es von ihr wusste. Varus kannte den Mann ihm gegenüber so gut wie gar nicht weshalb er gedanklich eine Münze warf um sich zu entscheiden ob er es aus freien Stücken von Sibel erfahren hatte oder irgendwie aus ihr herausgeholt hatte. Die Tatsache das er Soldat und Urbaner war und kein Zivilis führte wohl dazu das die gedankliche Münze irgendwie auf der zweiten Seite liegen blieb.
    "Nun Iunius... es wundert mich schon gehörig wie du dieses Wissen erlangt hast. Fakt ist allerdings das Sibel kurz vor dem Hungertod stand als ich sie in meine...Obhut genommen habe. Wenn du also, so wie du sagst, die ganze Zeit vorgehabt hast sie aufzunehmen so hast du dir damit ganz schön Zeit gelassen. Auch wundert mich an deiner Version der Geschichte die Tatsache das du erst jetzt damit kommst und vorher das ganze nie erwähnt hast und statt dessen viele Wochen ihre Dienste als Lupa in Anspruch genommen hast. Ich mag mich täuschen doch ich glaube dir deine Version nicht so wirklich. Ich glaube eher das du dein Spielzeug wiederhaben möchtest. Daher muss ich dir leider sagen das ich Sibel nicht verkaufen werde. Ich habe wie gesagt ein Wort gegeben was ich gedenke zu halten. Das geht nicht wenn sie an einen anderen Besitzer geht! Wenn du also nicht eine andere Idee oder Geschichte hast muss ich leider noch einmal auf die anderen Lupas in meinem Lupanar verweisen oder dir erneut die Hilfe anbieten dir gute und verlässliche Händler zu nennen."

    Irgendwas stimmte ganz und gar nicht an der Situation. Varus sah Sibel forschend an. Die aufgerissenen Augen, das erstarrte verharren in ihrer Position und das erneute benutzen des Wortes Dominus zeigte ihm ganz deutlich das Sibel vor irgendwas Angst hatte. Nur vor was.... Varus konnte sich keinen anderen Reim darauf machen als das es die Aussicht war das der Urbaner sie kaufen würde. War er vielleicht ein der Kunden die es mochten ihren Lupas Schmerzen zuzufügen. Eigentlich hätte er ihn nicht so eingeschätzt aber wer konnte schon in das Innerste eines Menschen schauen.
    Bevor er also sein Gespräch mit seinem Gast fortsetzte gab er erst ein paar Anweisungen an Sibel.


    "Sibel geh und sag bitte Rachel oder Hannah bescheid das sie hier sauber machen sollen. Du darfst dich umziehen", natürlich war einiges von dem Wein auf Sibels Kleidung gelandet,
    "und brauchst dann erst einmal nicht wieder kommen. Wir sprechen nachher noch mal!"



    Nun wandte er sich aber ganz seinem Gast zu.


    "Natürlich erlaube ich die Frage. Einzig die Anwort wird vielleicht nicht die Fülle haben die du vielleicht möchtest. Ich will soviel sagen das Sibel unter keinen Umständen verkauft wird. Tut mir leid ich fürchte du musst eine andere helfende Hand für dein Habitatio finden. Wenn es vielleicht mit einer der anderen Lupa aus meinem Lupanar auch geht. Da könnten wir vielleicht ins Geschäft kommen?"

    Varus hatte kaum seine Worte ausgesprochen und sein Gast keine Gelegenheit zu antworten als Sibel auf einmal aufschrie.
    Dem lauten NEIN was wahrscheinlich durchs ganze Haus schallte folgte das metallene scheppern der Kanne auf dem Boden.
    Varus hatte sich echt erschrocken da er mit diesem Ausbruch überhaupt nicht gerechnet hatte.
    Mit großen Augen die einer Kuh gut zu Gesicht gestanden hätten sah er in Sibels Richtung unfähig in den ersten Sekunden etwas dazu zu sagen. Das übergroße imaginäre Fragezeichen über seinem Kopf konnten allerdings wahrscheinlich viele sehen!.

    Ja Varus schien nicht ganz auf der Höhe zu sein. Er hatte tatsächlich Posca bestellt, etwas was er sonst nie tat, und Wein bekommen. Diesen dann aber getrunken und sich schmecken lassen. Jedenfalls schien es so denn es kam keine Beschwerde oder Zurechtweisung in Richung von Sibel über das falsch servierte Getränk.


    Varus hörte den Worten des Urbaners nun aufmerksam zu und seine Stirn runzelte sich im Verlauf der Sätze seines Gastes leicht. Er kannte die Hintergründe der ganzen Angelegenheit natürlich nicht. Er kam so zu einem gänzlich anderem Schluss. Der Urbaner wollte seine Stammlupa wieder haben. In Varus Augen zwar etwas merkwürdig aber gerade so noch zu verstehen. Es sollte ja Leute geben die immer das gleiche aßen und dergleichen. In diesem Fall allerdings konnte er der Bitte natürlich nicht positiv gegenüber stehen. Er hatte Sibel ja angemerkt das sie nicht wirklich zur Lupa geschaffen war und außerdem hatte er ihr ja die Freiheit versprochen. Etwas was sie natürlich im Besitz eines anderen wenn überhaupt nur in ferner Zukunft bekommen würde.


    "Ich verstehe deine Intention, glaube ich, Iunius Avianus. Allerdings kann ich dir in dieser Sache leider nicht helfen. Sibel wird nicht mehr als Lupa arbeiten. Ebenso steht es außer Frage das ich sie an dich verkaufe. Es gilt ein Wort meinerseits zu halten. Es tut mir daher leid dir sagen zu müssen das ich sie dir nicht verkaufen kann. Da ich aber inzwischen einige Sklaven gekauft habe kann ich dir vielleicht ein paar Händler nennen die eigentlich immer gute Ware liefern?"

    Varus hob sein Trinkgefäß und prostete dem Gast zu.
    "Na dann würde ich doch einmal sagen Herzlichen Glückwunsch zur Beförderung."


    Er wartete ab bis er und sein Gast ausreichend Zeit hatten um einen Schluck zu trinken, den Wein zu schmecken und zu schlucken.


    "Ja helfende Hände sind immer gut, wobei ich jetzt nicht ganz verstehe weshalb man die als Optio nicht braucht und jetzt als Centurio schon. Also ich meine im privaten Bereich. Dienstlich wirst du als Centurio ja mehr helfende Hände haben als als Optio. Wie auch immer was kann ich für dich tun?"


    Varus schien im Moment ein wenig auf dem Schlauch zu stehen. Er konnte sich jedenfalls nicht denken das der Mann nun extra zu ihm gekommen war um seine Stammlupa zurück zu kaufen.