Beiträge von Tiberius Helvetius Varus

    Varus überlegte einen Moment ob er ehrlich sein sollte und entschied sich dann dafür.


    "Nun das wäre natürlich sicherlich eine gute Möglichkeit gewesen, ich habe es allerdings nie angesprochen und Centho ebenfalls nicht. Warum der Vorschlag von seiner Seite nicht kam kann ich dir nicht genau sagen ich habe allerdings schon einen Grund gehabt und du erlaubst mir hoffentlich die folgende Offenheit. Die Gens Helvetia, besonders der Ostia-Stamm zudem ich gehöre, ist nicht mehr wirklich bedeutet und gerade einige Mitglieder des Ostia-Stammes haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Wir waren... sind die Klienten der Gens Ulpia gewesen doch nachdem diese Gens verloschen ist kann dies auch nicht mehr viel erreichen. Als Klient eines Juliers hoffe ich einen ersten Schritt für den Wiederaufstieg getan zu haben. Wäre ich bei meinem Patron auch als Scriba angefangen hätte ich in meinen Augen aber die Chance vertan eine zweite Gens oder zumindestens eine Person aus ihr auf ... meine Seite zu bringen. Deshalb wollte ich nicht Scriba bei Centho werden.
    Wenn du dir nun die Frage stellst warum bei dir möchte ich sie gleich beantworten. Zum einen natürlich weil Centho mir dich und Faustus Octavius Macer empfohlen hat und euch beide als seine Freunde genannt hat. Ebenso haben wir über die weitere Zukunft gesprochen und Centho hat mir wärmstens empfohlen mich der Juristerei zu widmen was sehr vorteilhaft für die Zukunft wäre da dies wohl gebraucht wird. Ich muss allerdings sagen das ich als ... Mann vom Lande damit eher weniger anfangen kann. Ich habe das Winzerhandwerk gelernt und kenne mich ein bisschen mit Bewässerung und Bauhandwerk "aus". Faustus Octavius Macer ist Curator Aquarum und du bist Curator operum publicorum. Ich könnte von euch beiden also Dinge in ihrem jeweiligen Fachgebieten lernen die mir eher liegen als die Juristerei. Wobei ich noch sagen möchte das mir an der Juristerei das verdrehte Gerede die Probleme bringt. Entscheidungen treffen kann ich recht schnell und gut.
    Was mich zuerst zu dir geführt hat ist noch die Tatsache das du ebenso wie Senator Centho ein Klient von Lucius Aelius Quarto bist. Dieser ist in meinen Augen derjenige, als Bruder des verstorbenen Kaiser, der der neue Kaiser sein sollte und derjenige der der Gens Ulpia der ich mich immer noch verbunden fühle am nächsten kommt. Die Sache mit der Klientengens der Gens Ulpia spielte in meiner Erziehung keine kleine Rolle."


    Varus war gespannt wie der Senator auf seine offene und lange Rede reagieren würde.

    Varus hörte aufmerksam zu und versuchte kein Gesicht zu verziehen. So ganz gelang es ihm nicht aber er versuchte den Eindruck eines großen Bruders zu erwecken und nicht jemand der sich über sein Gegenüber lustig macht.


    "Milo mein Freund mir scheint du erlebst gerade das schönste Gefühl das man im Leben kann. Aber du musst gut auf dich achten. Gerade wenn man es das erste Mal erfährt stellt es die Weichen für das ganze Leben. So wie es das erste Mal verläuft merkt man es sich für immer. Und selbst mein alter Großvater auf seinem Sterbebett, der ein ähnliches Gespräch mit mir führte wie wir beide gerade, da man sowas mit seinen Eltern scheinbar nie wirklich führen kann oder will. Jedenfalls selbst der alte Mann der sich kaum noch an den Namen seiner Kinder oder an das was er am Morgen gegessen hatte erinnern konnte, erinnerte sich noch an seinen ersten Kuss."


    Varus machte eine kurze Pause um Milo Zeit zum reagieren zu geben und um den Jungen nicht zu überfahren.

    "Ja soweit ich es beurteilen kann, solange ist er ja noch nicht mein Patron, geht es ihm gut. Er macht sich natürlich ein wenig Sorgen wie es weitergeht. Aber ich denke das tut jeder der einigermaßen bei Verstand ist."


    Varus setzte sich noch ein wenig auf atmete noch einmal durch und setzte dann an.


    "Ich möchte dich nicht mit meiner bisherigen Lebensgeschichte belästigen und hebe mir diese eventuell für später auf. Ich denke aber du solltest ein klein wenig über mich erfahren bevor ich zu meinem eigentlichen Anliegen komme.
    Ich stamme aus einer Soldatenfamilie aus Colonia Ulpia Traiana Poetovio in Pannonium. Ich bin väterlicherseits direkt blutsverwandt mit dem Ostia Stamm der Gens Helvetia, der wie es scheint bis auf dem Zweig den ich angehöre ausgestorben ist. Ich bin vor ein paar Tagen nach Rom gekommen um mich mit dem Pater Familias der Gens Helvetia, dem Senator Titus Helvetius Geminus zu treffen. Ich möchte in die Politik gehen und irgendwann den langen steinigen Weg des Cursus Honorum beschreiten. Titus Helvetius Geminus ist, wie mir von seinem Enkelsohn und momentanen Hausherren der Gens Helvetia in Rom berichtet wurde, aber so gut wie im Ruhestand. Nun ist mir natürlich bekannt das man viel mit den eigenen Fähigkeiten erreichen kann aber vieles aber auch nicht. Dafür braucht man, unter anderem einen Patron. Die Gens Helvetia ist eine Klientelgens der kaiserlichen Gens Ulpia. Wir Helvetier standen nicht zuletzt Ulpius Iulianus in unerschütterlicher Treue zur Seite und auch sein Sohn, Valerianus, konnte sich der absoluten Loyalität der Familie immer gewiss sein. Die schrecklichen Ereignisse der letzten Tage und Woche, die ich dir wo du doch in Rom warst als sich die Nachricht von dem feigen Mord verbreitete nicht erklären muss, haben verhindert das wir Helvetier nun, mit verdünnten aber dafür abgehärteten Reihen, wieder an die Seite der Gens Ulpia treten. Doch Klient eines Kaiser zu werden ist für einen jungen Römer vom Land wohl auch etwas hochgegriffen, glorreiche Vergangenheit hin oder her. Zusätzlich ist mit Valerianus ja auch der Rest seiner Familie ermordet worden, womit, soweit ich weiß, die Gens Ulpia ausgelöscht wurde. An dieser Stelle kam dann Lucius Iulius Centho ins Spiel und ich begab mich bei ihm ins Patronat.
    Wir sprachen über den besten Weg den ich einschlagen sollte um mein Ziel zu erreichen. Ich muss noch den Cursus de rebus vulgaribus absolvieren und als jemand der erst ein paar Tage in Rom ist habe ich noch einiges zu lernen. An dieser Stelle kommst du ins Spiel. Ich hoffte, nach Empfehlung meines Patrons die ich auch nachweisen kann




    Nimm diese Tafel und siehe es als wenn du mit mir selber sprichst. Der Mann der dieses Schreiben in Händen hält ist mein Klient T. Helvetius Varus. Ich würde es als persönlichen Gefallen ansehen und gern mit gleicher Münze zurückzahlen. Wenn du diesen Mann deine Unterstützung zukommen lassen würdest.
    Geschrieben mit eigener Hand.
      
    L. Iulius Centho
    Senator


    das du mich als dein Scriba Personalis einstellst. Ich hoffe von dir viel lernen zu können, dich unterstützen und dir nützlich sein zu können. Zusätzlich bekäme ich Zeit und Gelegenheit den Cursus abzulegen und die Tätigkeit als Scriba bei einem Senator ist wohl auch eine gute Vorbereitung auf das erste Amt des Vigintivirs."


    Nachdem er geendet hatte schluckte Varus einmal. Er hoffte die richtigen Worte bei dem ihm noch vorgestern unbekannten Mann getroffen zu haben.

    Zitat


    Um dem Gast die Wartezeit zu verkürzen kam einige Momente nach dem Verschwinden des Germanen ein anderer Sklave mit Speis und Trank. Leider war dieser Sklave ohne Sprache geboren und somit für eine Unterhaltung im herkömmlichen Sinne unbrauchbar. Wortlos stellte dieser ein Tablett mit Wasser, Wein und Obst auf einen kleinen Beistelltisch.


    Ohne weiterer Umstände verschwand auch der Sklave und ward nict mehr gesehen.


    Varus bedankte sich kurz und aß und trank eine Kleinigkeit. Nicht wirklich viel da er im Moment weder Hunger noch Durst verspürte aber soviel das man sehen konnte das er etwas genommen hatte. Schließlich wollte er nicht unhöflich sein.


    Zitat


    Es dauerte dann auch nicht mehr so lange als Sedulus im Atrium erschien.


    Salve! Du mußt Tiberius Helvetius Varus sein. Was kann ich für dich tun? Doch lass uns doch zuvor hinsetzen.


    Sedulus deutete auf die Sitzecke welche sich im Atrium befand.


    "Salve Senator Quintus Germanicus Sedulus. Ja ganz recht ich bin Tiberius Helvetius Varus. Ich bedanke mich dafür das du mich empfängst. Bevor ich dir mein Anliegen vortrage möchte ich fragen ob du im Moment Zeit hast. Ich bin unangemeldet erschienen und in diesen unruhigen Zeiten kann es ja gut sein das du gerade mit wichtigem beschäftigt bist was keinen Aufschub erlaubt. Ebenso möchte ich dir noch Grüße von meinem Patron ausrichten Lucius Iulius Centho."

    Stundenlang war Varus im Domus der Factio Praesina geblieben. Er hatte mit großer Begeisterung alles mögliche zu sehen bekommen und die Erfolge des Rennstalles begutachtet die man dort ausgestellt hatte. Ebenso hatte er die Pferde und die Fahrer und Wagen gesehen. In dieser Saison hatte die Praesina zwar noch nichts gewonnen doch nicht nur Varus war sich sicher das das alleine am Umbruch lag. Nach der letzten Saison waren alle Fahrer aus verschiedenen Gründen weggegangen und die Leitung des Rennstalles hatte sich entschieden von Grund auf neu aufzubauen. Mit neuen Nachwuchsfahrern bis hin zu neuen Wägen und neuen Pferden. Das ganze hatte natürlich zur Folge das mindestens ein Jahr lang nichts zu erwarten war. Aber nur ein Blinder, wie Varus fand, würde das Potential nicht erkennen.


    Am Ende war es Varus sogar gelungen als Sodalis im Rennstall aufgenommen zu werden. Wenn auch zunächst erstmal auf Probe. Ja, so fern er Freizeit haben würde dann würde er sie hier verbringen beschloss er und machte sich schnelles Schrittes zurück zur Casa Helvetia.

    "Salve, mein Name ist Tiberius Helvetius Varus Klient von Senator Lucius Iulius Centho und ich würde gerne in persönlicher Angelegenheit Senator Quintus Germanicus Sedulus sprechen."
    antwortete Varus freundlich aber bestimmt dem Ianitor.

    Am Tag nach seinem Besuch bei den Germanicern war Varus zur Casa Octavia gegangen. Grundsätzlich hatte er hier das gleich vorhaben wir am Vortag.
    Er ging also zur Tür und klopfte.

    Am Tag nachdem der Bote das Empfehlungsschreiben gebracht hatte war Varus aufgebrochen. Er wollte heute noch bei den beiden Senatoren vorstellig werden die er im Auge hatte. Er hatte sich entschieden zuerst zum Haus der Germanicer zu gehen.
    Dort stand er nun an der Porta und klopfte.

    "Naja er ist ja noch jung. Es ist noch nicht zu spät. Allerdings solltest du dir dann überlegen als was du ihn haben möchtest. Beides, also Wachhund und ... Freund geht leider nicht."


    Gab Varus von sich während er Bestia weiter kraulte und dabei gleichzeitig, aus alter Gewohnheit, gleich ein paar Dinge überprüfte. Ob die Ohren sauber ware, das Fell in Ordnung, die Zähne gut oder dergleichen.


    "Gesund ist der kleine auf jeden Fall soweit ich es beurteilen kann. Was den großen angeht. Ich kann meiner Familie ja schreiben das sie von dem nächsten Wurf ein oder zwei herschicken. Dann hättest du nächstes Jahr jedenfalls einen Großen Wächter... ob der dann allerdings noch umlernen kann von Quaden auf Diebe weiß ich nicht."


    Varus hatte zum Schluß einen kleinen Scherz gebracht und sich wieder auf seine Kline begeben. Er griff erneut ordentlich zu und nahm sich zwei Stücke Brot die er ordentlich mit Schafskäse und Olivenöl versah.


    "So so mit einer Freundin in der Subura... da waren deine Eltern oder deine Erzieher ja bestimmt begeistert. Ganz zu schweigen von ihren Eltern. Wo man selbst mich als Erwachsenen noch warnt da einen Schritt rein zu machen. Gibt es in Rom denn keine besseren Plätze wo man mit einem Mädchen hingehen kann?"


    Varus machte nicht den Eindruck als ob er Milo aufziehen wollte. Auch der Hinweiß auf ihn als Erwachsenen war so gemeint das das "erbeuten" von Bestia ja schon etwas zurückliegen musste und Milo da halt noch wesentlich mehr Kind war als er es jetzt eigentlich noch war. Die letzte Frage nach den guten Plätzen war scheinbar sogar von echter Neugier motiviert.

    "Natürlich verstehe ich das und meine Erwartungen wurden schon vollends erfüllt das du meinen Antrag angenommen hast."


    Varus schien ein wenig unsicher wie es nun weiterging, ob er einfach gehen solllte es war schließlich sein erstes Patronat und er war auch erst wenig Tage in Rom.
    Daher blickte er einen Moment auf den Boden und rang sich dann zu der Frage durch.
    "Kann ich denn jetzt etwas für dich tun?"

    Tiberius Helvetius Varus betrat das Ludus Matutinus. Varus hatte in seiner Heimat Hunde gezüchtet und hielt diese Gladiatorenschule für den Ort in Rom wo er am ehesten bei solchen Dingen wenigstens zuschauen konnte. Zunächste wollte er sich aber einmal umschauen und sehen wie es hier so zuging.
    Mit einem lauten
    "Salve" betrat es also den Eingangsbereich.



    Sim-Off:

    Jemand Lust?

    Varus betrat das Domus der Factio Praesina in Rom. Schon in seiner Heimat war er ein Freund von allen Nachrichten bezüglich der Wagenrennen in Roma geworden. Besonders hatten ihn dabei stets die Grünen am meisten gelegen.
    Er hoffte hier einen passenden Ansprechpartner zu finden und die Möglichkeit zu erhalten als Sodalis einzusteigen.




    Sim-Off:

    Falls jemand Lust hat hier einen Gegenüber zu mimen nur zu. Mir ist bewußt das im Moment rund um die Wagenrennen nicht viel passiert aber das muss ja nicht so bleiben. Und wo jetzt die Formel 1 auch bald wieder losgeht... :)

    Varus nickte kurz:
    "Dafür bin ich dir sehr dankbar ... Patron? Ich weiß das ich einen sehr langen und schwierigen Weg vor mir habe der für mich selber vielleicht gar nicht mit dem Platz im Senat endet, sondern erst für meine Nachkommen. Doch es ist mein fester Wille meine Gens wieder dahin zu bringen wo sie hingehört und einen Senator stellt die Gens Helvetia im Moment ja auch noch. Der Posten als Schreiber bei denen Freunden Octavius Macer oder Germanicus Sedulus ist das nur der erste aber ein sehr wichtiger Schritt. Meine Familie wird und kann mich auch unterstüzen nur im Moment am Anfang sieht es halt nicht so gut aus. Das Haus in Ostia zum Beispiel wird mir, wenn die Renovierung erstmal bezahlt ist auch einen guten Lebensstandard gewähren und hier in Rom wohne ich zunächst in der Casa des Rom-Stammes meiner Gens aber auch hier möchte ich mir ein eigenes Haus kaufen... später dann."


    Nach dieser langen Rede trank Varus einen Schluck und war gespannt was jetzt noch folgen würde und ob Centho noch etwas formelles tun oder verlangen würde damit ihre Verbindung als Patron und Klient besiegelt wäre.

    Die ersten paar Eier hatten Varus Heißhunger wenigstens so gestillt das er sich in Ruhe auf die nun kommende "Anforderungen" konzentrieren konnte.


    "Wenn du erlaubst...." sagte Varus und erhob sich, die Erlaubnis voraussetzend, von der Kline und ging zu Bestia. Varus war schon bevor er laufen konnte mit Hunden in Kontakt gekommen und konnte von daher sehr gut mit ihnen. Er näherte sich dem Hund langsam ohne Angst zu zeigen. Er beugte sich früh hinunter damit er nicht wie ein Gebirge über ihm aufragte und bevor er irgendetwas anderes machte hielt er ihm die Hand zu drann schnüffeln hin. Bevor der Hund die Freigabe für weiteres gab untersuchte Varus ihn erstmal optisch.


    "Also zunächst mal würde ich sagen sieht er sehr gesund und noch recht jung aus. Die Rasse ist mir nicht bekannt weshalb ich auf eine wilde Mischung tippen würden oder eine recht unbekannte aus einem entfernten Winkel des Reiches da mit recht viele Rassen bekannt sind. Wir haben übrigens Jagdhunde gezüchtet und gleich mehrere Rassen die für die verschiedenen Jagdtätigkeiten da waren. Ganz besonders mochte ich aber die großen. Von denen konnten sich zwar nur die wenigsten einen leisten geschweige denn mehrere aber bei denen hatten wir es geschafft sie besonders gegenüber Barbaren scharf zu machen. Ich habe mehr als einmal gehört das einer von denen einem dreckigem Quaden den Arsch versohlt hat."


    Zwischendurch wurde der neue Gang herein gebracht und Varus bemerkte seinen Hunger wieder. Er blieb noch einen Moment bei Bestia und sagte:
    "Über Hunde könnte ich mich tagelang austauschen und würde die Geschichte deines Hundes nur zu gerne hören. Das verspielte liegt an seiner Jugend und hat seine Vorteile die man nutzen kann. Über den Spieltrieb eines Hundes laufen viele Dinge die man ihnen beibringen kann."