Beiträge von Petronia Octavena

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    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Und auch dich, Petronia Octavena, heiße ich herzlich willkommen", säuselte der Duccius dann und hauchte auch der Petronia einen Kuss auf den Handrücken. Ihren Namen hatte der alte Petronius zum Glück noch einmal per Erwähnung aufgefrischt.


    Octavena sah vage aus den Augenwinkeln wie Nicea scheinbar bei der Begrüßung durch den ehemaligen Duumvir scheinbar beschlossen hatte, zu einer Tomate zu werden, so rot wie sie wurde. Octavena selbst quittierte den auf ihren Handrücken gehauchten Kuss mit einem geschmeichelten Lächeln, schaffte es jedoch ansonsten ihre bisherige Haltung allgemein zu wahren. Erst als der Duccius sie auch noch überflüssiger Weise als "bezaubernd" bei der Vorstellung gegenüber dem Senator bezeichnete, spürte auch Octavena wie ihre Wangen ein wenig zu glühen begannen, woraufhin sie hastig den Blick senkte und hoffte, dass niemand diese Röte bemerken würde.

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    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Duccius Marsus, salve. Ich dachte, ich komme 'mal vorbei. Meine Nichte Octavena kennst du ja schon. Und meinen Klienten Mathayus und seine Töchter auch, oder?"


    "Salve", grüßte sie brav, als ihr Onkel sie kurz noch einmal vorstellte und lächelte dann höflich in die Runde, wobei sie unauffällig ein wenig ihren Blick über die Anwesenden gleiten ließ. Dann hielt sie sich erst einmal etwas im Hintergrund und hielt nur aufmerksam Augen und Ohren offen.

    Götter, war er wirklich so unbelehrbar oder tat er nur so?
    Nicht zum ersten Mal schüttelte Octavena ungläubig den Kopf.
    "Freundlichkeit ist kein Tauschobjekt, sondern eine billige Möglichkeit, die Leute dazu zu bewegen, dass sie dir bis zu einem gewissen Grad vertrauen. Sie bitten dich leichter um Hilfe und das wiederum kannst du für dich nutzen." Sie machte eine kurze Pause. "Außerdem machst du dich durch Freundlichkeit schlicht und ergreifend beliebt und beliebte Leute haben es normalerweise einfacher."

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    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Petronia, Nicaea - gut, dass ihr hier seid! Hättet ihr Lust, mal einen echten Senator kennen zu lernen?"


    Mit einer Mischung aus Überraschung und Neugieride zog Octavena beide Augenbrauen hoch und sah ihren Onkel fragend an. Ein Senator? Hier in Mogontiacum? Das weckte allerdings tatsächlich eine gewisse Aufregung in ihr.
    "Wirklich?"

    "Du bist den Leuten unsympathisch, wenn du den Eindruck vermittelst, du wolltest nichts mit ihnen zu tun haben. Dann wirkst du arrogant und selbstgefällig und das kommt nicht wirklich gut an. Indem du immer Mal wieder ein paar Belanglosigkeiten, wie du es nennst, austauschst, zeigst du Interesse und das wiederum macht dich nett und symapthisch", erklärte Octavena schon fast Schulmeistermäßig, wobei sie es genoss, ihn zu belehren, während er ihr sogar tatsächlich zuhören zu schien.
    Mal ganz davon abgesehen, dass sie es nun einmal liebte Recht zu haben, und wusste, dass sie diese Diskussion letztendlich wahrscheinlich gewinnen würde.

    Octavena machte ein scheinbar unschuldiges Gesicht. "Ich weiß nicht wovon du redest...", meinte sie dann, grinste aber sofort breit und zwinkerte Nicea ein wenig verschwörerisch zu.
    "Na gut, natürlich weiß ich, wen du meinst", erwiderte sie dann, "Ich habe ihn auf dem Forum kennen gelernt, als ich mir ein paar Tage nach meiner Ankunft hier die Stadt ein bisschen ansehen wollte."

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    Original von Mathayus Magonidas
    "Ja das ist eine gute Idee. Deine Ziehtochter müsste ja auch irgendwo da unten sein so dass man sie eventuell dazu holen kann um sie vorzustellen wenn sich das erste Gespräch gut entwickelt."


    Nach dem Gespräch mit Ferox hakte sich schließlich Octavena mit einem zufriedenen Lächeln wieder bei Nicea unter und sah sie nach wie vor gut gelaunt an. "Vielleicht sollten wir langsam mal zurück gehen bevor wir noch zu sehr vermisst werden", schlug sie dann vor, wobei sie ihre Freundin schon ein wenig in die entsprechende Richtung dirigierte, da sie nicht wirklich erwartete, Nicea würde etwas dagegen haben.

    Gelassen ignorierte Octavena Lucius' Widerstand und zog mit schief gelegtem Kopf für einen Moment ein wenig die Schultern hoch.
    "Sicher, sicher", erwiderte sie dann sarkastisch, "Es ist ja nicht so, dass solche Männer deine potenziellen Wähler sind oder dass sich mit ihnen das ein oder andere Geschäft machen ließe, das mit guten Beziehungen bestimmt einfacher zu schließen wäre."
    Sie begann immer mehr, zu gestikulieren, und ihre Stimme wurde wieder ernst. "Es ist doch ganz einfach: Natürlich hilft es nichts, sich bei allen liebkind zu machen. Aber sich unbeliebt zu machen genauso wenig. Leute, die dich sympathisch finden, sind netter zu dir. Helfen dir, wenn du Hilfe brauchen solltest. Und selbst wenn du ihre Hilfe nie brauchen solltest, was ich bezweifle, weil jeder manchmal sich helfen lassen muss, so bist du noch immer auf alles vorbereitet."

    Sie schnaubte. Er schien tatsächlich nicht zu begreifen, was sie meinte! Mal wieder.
    "Es geht hierbei doch gar nicht um Domitius Massula, sondern darum, dass es allgemein nicht schlecht ist, ab und zu einmal, einfach mit anderen nett zu plaudern", erwiderte sie also, "So macht man sich nun mal am einfachsten ein paar Freunde oder zumindest Leute, die nicht abgeneigt sind, sich mit einem anzufreunden. Und wenn man ein wenig aufpasst, kann man manchmal auch sich vor allem selbst denken, was der andere nicht ausspricht." Sie zuckte mit den Achseln. "Man kann ja nie wissen, wozu man so etwas brauchen kann."
    Mal ganz abgesehen von dem Klatsch und Tratsch, den man bei solchen Gesprächen erfahren konnte, aber Octavena bezweifelte, dass Lucius sich dafür würde begeistern können.

    Octavena rollte mit den Augen.
    Warum wunderte sie das nur nicht? Lucius bekam die perfekte Steilvorlage, um ein kurzes, nettes Gespräch zu führen, wodurh er sich ein wenig beliebt machen konnte, und er wollte nur so schnell wie möglich verschwinden. Zwar konnte es ihr im Grunde ja egal sein, wie er seine Umgebung vermutlich früher oder später noch gänzlich vor den Kopf stoßen würde, aber bei so einem Verhalten konnte sie einfach nicht anders, als sich innerlich mit der flachen Hand auf die Stirn zu schlagen.
    Aber natürlich trottete sie brav hinter ihm her, als er sich aus dem Staub machte, wenn auch nicht ohne dem Fremden einmal kurz höflich zu zu nicken und ein ein wenig entschuldigendes Gesicht zu machen. Vielleicht wurde dadurch ja zumindest Lucius' ziemlich spontane Ausrede etwas glaubwürdiger...
    "Jemals auf die Idee gekommen, dass es auch ganz hilfreich sein kann, sich ein wenig mit anderen Leuten zu unterhalten? Man kann dadurch sehr interessante Dinge erfahren...", bemerkte sie sobald sie außer Hörweite waren, wenn auch sehr leise und etwas weniger kritisierend und patzig, als sie es sich gedacht hatte.

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    Original von Faustus Domitius Massula
    "Salve Petronius Crispus, ich sehe, du kümmerst dich um deinen Vicus. Und salve Petronia Octavena, schön, dass du Petronius Crispus bei seiner schweren Arbeit zur Seite stehst. Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?".


    Zur Seite stehen? Octavena unterdrückte ein amüsiertes Schnauben. Das alles artete immer mehr in eine einzige, große Diskussion zwischen ihr und Lucius aus! Zur Seite stehen konnte man das nicht nennen!
    Doch sie hielt ausnahmsweise den Mund und überlies erst einmal ihrem Cousin das Wort, nachdem sie den Neuankömmling - War der nicht auch bei dem Essen im Haus ihres Onkels gewesen? - mit einem höflichen "Salve" begrüßt hatte.

    Mit der Antwort wollte Octavena sich keinesfalls zufrieden geben. Götter, tat er nur so oder meinte er das tatsächlich ernst?
    "Du bist der Magister Vici, natürlich", bemerkte sie nur, "Das heißt aber nicht, dass du einen armen Mann vollkommen fertig machen musst anstatt ihn einfach auf seinen Fehler hinzuweisen."
    Die Diskussion über die Relevanz des Theaters wegen dem Herd ließ sie lieber ganz. Da würde sie vermutlich noch mehr auf Granit stoßen als sowieso schon.

    Octavena seufzte, Im Grunde hatte sie ja auch nicht wirklich erwartet, dass er sie verstehen würde, trotzdem verblüffte ihn seine Antwort doch ein wenig.
    "Na ja, du hast den armen Mann ganz schön abekanzelt."

    Vor der Tür konnte sich Octavena dann ein genervtes Augenrollen nicht mehr verkneifen.
    Vermutlich würde er sich gleich wieder in seiner Ehre gekränkt fühlen und sie noch weniger leiden können, aber ihre Zunge und ihre Genervtheit über sein herrisches Verhalten waren mal wieder etwas schneller als ihre Vernunft.
    "Findest du nicht, dass das gerade etwas übertrieben war?",
    fragte sie also und zog dabei betont gelassen eine Augenbraue hoch.

    Sie erwiderte sein Grinsen amüsiert. "Das wäre wirklich unerhört", erwiderte sie dann belustigt, "Besonders wenn sie mal aus Prinzip Recht hat."
    Sie konnte einfach nicht anders, als ihn auf diese Art und Weise zu foppen. Schon auf dem Forum hatte ihr dieses verbale Kräfteringen zu viel Spaß gemacht, als dass sie jetzt damit aufhören konnte. Da war einfach zu sehr ihr Ehrgeiz geweckt, während sie ihn ein klein wenig angriffslustig, aber auf eine sehr freundliche, ein wenig spitzbübische Art, anfunkelte.
    Doch er ließ ihr nicht lange Zeit für ihre Neckereien, denn schon wieder schaffte er es auf eine völlig einfache Frage hin sie zum Schmelzen zu bringen, indem er sie mit diesem Blick bedachte, den er ihr schon bei ihrer ersten Begegnung geschenkt hatte und bei dem sie sich fühlte, als würde sie jeden Augenblick davon schweben.
    Verdammt, wie machte er das bloß? Schließlich war sie normalerweise wirklich nicht die Frau, die sich zu leicht einwickeln ließ, aber bei diesem einen Blick wurde sie einfach schwach. Sie errötete leicht. Und er freute sich scheinbar tatsächlich, dass sie sich an ihre Verabredung gehalten hatte!
    Es dauerte wie beim letzten Mal ein paar Wimpernschläge bis sie sich von diesem Blick "erholt" hatte und wieder bei Sinnen war. Und wie beim letzten Mal versuchte sie auch nun, genau das grinsend geschickt zu überspielen, auch wenn sie sich nicht sicher war in wie weit ihr das gelang.
    "Dieser gewisse Jemand hat sich da auch gern dran gehalten. Aber auch er oder sie freut sich dass ein gewisser anderer Jemand sich ebenso daran gehalten hat." Sie lachte leise, als ihr auffiel, wie irrsinnig dieser Dialog auf einen Außenstehenden doch wirken musste. Ihr Blick fiel kurz auf Nicea.
    Octavena wollte ehrlich nicht wissen, was ihre neue Freundin sich inzwischen dachte, wenn sie so zu hörte. Vermutlich dachte die sich einfach ihren Teil.
    Seine Frage riss sie dann wieder aus ihren Gedanken und scheinbar war auch ihm wieder eingefallen, dass Nicea auch noch anwesend war, denn dieses Mal war seine Frage an sie beide gerichtet. Octavena ließ zuerst Nicea den Vortritt, um ihr nicht das Gefühl zu geben, sie wollte sie aus dem Gespräch ausschließen, auch wenn sie es nicht leugnen konnte, dass sie nichts dagegen gehabt hätte, ungestört mit ihm zu reden, bevor auch sie dann antwortete. "Ich freunde mich mit Mogontiacum als mein zu Hause an", erwiderte sie gut gelaunt und zuckte mit den Achseln, "Auch wenn das Wetter hier bei weitem nicht so angenehm ist wie in Hispania, wo ich groß geworden bin." Sie lächelte ein wenig schief. Hatte sie ihm eigentlich davon erzählt, dass sie aus Tarraco kam? Hmm... Sie meinte nein. Und selbst wenn. So schlimm war das auch nicht, sollte er das nun zum zweiten Mal hören.

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    Original von Lucius Duccius Ferox
    ...


    Überrascht lächelte sie, als plötzlich Ferox vor ihnen auftauchte, und ihre ohnehin schon recht gute Laune wurde noch ein wenig gehoben.
    Zufrieden registrierte sie gleich darauf, dass er zwar Nicea kurz mit einem nicht gerade abgeneigten Blick bedachte, aber ansonsten seine Aufmerksamkeit vor allem ihr zu wandte. Es erfüllte sie mit einer gewissen Befriedigung, dass er scheinbar nur sie im Sinn hatte, obwohl Nicea ihrerseits auch nicht gerade hässlich war.
    "Salve", erwiderte sie grinsend und wies dann mit einer Hand auf Nicea, um ihre Freundin vorzustellen. "Darf ich bekannt machen? Nicea Magonidas. Nicea - Lucius Duccius Ferox."
    Als er gleich darauf ihre Spange berührte, konnte sie nicht anders, als weiterhin zurück zu grinsen. "Vielen Dank. Sie wurde auch von jemandem mit einem scheinbar sehr guten Geschmack ausgesucht."
    Sie machte eine kleine Pause, um ihm Gelegenheit zu geben, eventuell darauf etwas zu erwidern, bevor sie dann ein wenig den Kopf schief legte und fragte: "Und? Wie geht's so?"

    Octavena genoss es, mit ihrer frisch gewonnenen Freundin einfach zu quatschen.
    Allerdings findet alles einmal sein Ende und irgendwann verabschiedte sie sich schließlich gut gelaunt und machte sich auf dem Heimweg.