Beiträge von Petronia Octavena

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    Original von Lucius Petronius Crispus
    "Wie viele Sklaven hattet ihr denn dann?"


    Sie wandte sich etwas mehr ihrem Cousin zu und strich sich lächelnd eine Strähne hinter das rechte Ohr.
    "Normalerweise drei oder vier. Unseren Ianitor, der aber auch für den Garten zuständig war, dann den Koch, den mein Vater wenn meine Mutter nicht hingesehen hat auch für alles andere eingespannt hat, einen Leibsklaven für meine Eltern und dann war da noch Apama. Sie war die Tochter irgendeiner Sklavin meiner Mutter und ist bei uns groß geworden und war sobald sie alt genug war Mädchen für alles bei uns."

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    Original von Mathayus Magonidas
    "Jaaha... das wohl ein bisschen. Alle Fisch? Wir gute Küche haben in Keller. Wenn dein Mann dich lassen komm die Tage zu Domos Magonidas. Wir dann probieren neu und essen meine Töchter Sicca und Nicaea."


    "Gerne. Jederzeit."


    "Wir hatten zu Lebzeiten meiner Mutter immer einen Koch.", erwiderte Octavena, "Ich weiß nicht wieso, aber sie hat immer darauf bestanden und mein Vater hatte dann meistens keine Lust auf eine große Diskussion oder gar einen Streit deswegen."
    Octavena grinste ein wenig in sich hinein. Ihre Mutter war tatsächlich nie einer der Menschen gewesen, mit denen man sich ungestraft anlegen konnte.
    Sie schob sich einen Löffel Puls in den Mund bevor sie auf seine zweite Frage antwortete.
    "Aber in Tarraco verläuft soweit alles in geordneten Bahnen. Meinem Vater geht es ganz gut und der Rest der Familie, die noch am Ort lebt, ist auch recht glücklich."
    Sie zuckte mit den Achseln.
    "Es leben alle wie überall. Meistens ohne größere Vorkommnisse."

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    Original von Mathayus Magonidas
    "Ahhh...", gab Mahsati geheimnissvoll und verstehend zurück. Anschließend löffelte sie ein paar weitere Ladungen der Suppe in sich hinein und schien damit sagen zu wollen wie gut sie die Suppe fand.
    Dann beugte sie sich wieder zu der einzigen weiteren Frau im Raum rüber und sagte:
    "Du auch Kuh?... Ich ja mehr Ziege."


    Als Mahsati anfing, ein paar weitere Löffel von der Suppe zu essen und ihr damit scheinbar bedeuten wollte, wie sehr es ihr schmeckte, musste Octavena schmunzeln. So schwierig es auch war, sich mit dieser Frau zu unterhalten, sie bemühte sich ehrlich und irgendwie mochte Octavena sie.
    "Sie ist einfach nett."
    "Abgesehen von Fisch mag ich das meiste",
    antwortete dann die junge Frau und grinste.
    "Eigentlich komisch. Schließlich bin ich direkt am Meer groß geworden."


    Octavena lächelte höflich, als der alte Crispus von seinen Erfahrungen bei der Legion erzählte. Aber es war ein ganz und gar klassisch gezwungenes Lächeln, wie man eben einen alten Mann anlächelt, der von seiner Jugend erzählte, während die aktuelle Jugend sich nur fragte, wann er endlich fertig wäre.
    "Das klingt allerdings tatsächlich hart",
    erwiderte sie,"Und ich mag tatsächlich Zwiebeln. Es gibt nichts schlimmeres als Essen, das nach nichts schmeckt."
    Sie schmunzelte.
    "Zu Hause hatten wir eine Weile einen Koch, der iso konsequent unbegabt darin war, das Essen zu würzen, dass mein Vater ihm ein paar Mal am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre."
    Sie zuckte mit den Achseln.
    "Den Göttern sei Dank war er nicht lange bei uns."

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    Original von Marcus Petronius Crispus
    Drei Klinen standen um den Tisch, auf deren mittlerer der alte Crispus lag, auf der rechten Lucius, während die Linke für Octavena vorbereitet worden war. Auch das Essen war schon angerichtet: Es gab Puls, in den geräucherter Speck und Zwiebeln geschnitten waren.


    "So, Octavena, willkommen in Germania. Hier ist der Tisch im Winter leider nicht so reich gedeckt wie am Meer."


    erklärte der alte Petronier die eher karge Speise.


    Als Octavena ins Triclinium trat, hatten sich der alte Crispus und Lucius bereits auf zwei der drei Klinen, die um den Tisch herum standen, bequem gemacht und es war auch bereits angerichtet.
    Während der Hausherr sie noch begrüßte, ließ sie sich bereits auf der dritten Kline nieder und lächelte brav, obwohl ihr das Herz angesichts des Essens dann doch einen Moment etwas schwer wurde.
    "Was soll's. Immerhin werde ich satt werden."
    Und noch während sie sich wieder straffte, erwiderte sie dann an Crispus gewandt:
    "Ein nicht so üppiges Essen werde ich denke ich noch ganz gut überleben."
    Sie zuckte betont unbekümmert mit den Achseln.
    "Es gibt schlimmeres."

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    Original von Lucius Petronius Crispus
    Das Lächeln auf den Lippen seines Vaters machte Lucius tatsächlich glücklich - was für eine absurde Fügung, dass der Alte ausgerechnet dann stolz auf ihn war, wenn er überhaupt nichts leistete. Die Liberalia waren ja nicht seine Entscheidung oder Leistung gewesen. Man wuchs und wurde erwachsen - selbst den Termin hatte ja der Alte selbst festgelegt.


    Bei dem anerkennenden Lächeln des Alten schien Lucius geradezu aufzugehen und irgendwie erinnerte er Octavena geradezu an einen kleinen Schuljungen, der als Klassenbester das Lob seines Lehrers geerntet hatte. Bei dem Gedanken stahl sich ein amüsiertes Grinsen auf ihre Lippen, das sie jedoch eilig hinter einem Nicken und einem: "Mögen die Götter mit dir sein." zu verbergen suchte.
    Als sie wieder zu Lucius hinüber sah, bemerkte sie wie sein Blick über die Anwesenden schweifte und schließlich an Mathayus' Tochter hängen blieb. Sie sah aus wie eine jüngere Ausgabe ihrer Mutter und kurz überlegte Octavena, ob Lucius vielleicht in sie verliebt war. Schön war sie schließlich.
    Octavenas Mundwinkel zuckten.
    "Ich frage mich nur, ob ich recht habe und sie ihn auch erhört oder erhört hat."


    Sie nickte.
    "Gerne."
    Dann verließ sie mit einem höflichen Nicken zu den beiden Männern den Raum und ging nach draußen, wo sie von einem Sklaven stumm zu ihrem neuen Zimmer geführt wurde, während ein anderer ihr bald darauf ihre Sachen hinterher brachte.
    In ihrem Zimmer angekommen ließ sie sich seufzend aufs Bett fallen.
    Das war es also. Ihr neues Leben.
    Rasch wechselte sie die Kleider und ging zur Tür, um sich auf den Weg zum Essen zu machen.

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    Original von Mathayus Magonidas
    Mahsati beugte sich in einer Essenspause zu Octavena rüber und fragte freundlich:
    "Du Fisch?"


    Kurz zögerte Octavena, während sie überlegte, ob es vielleicht unhöflich wäre, zu sagen, die Suppe würde ihr nicht schmecken, bevor sie schließlich schulter zuckend dafür entschied, einfach die Wahrheit zu sagen:
    "Ich mag Fisch nicht besonders."

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    Original von Lucius Petronius Crispus
    Dann ergriff er die Mannestracht und ließ sie sich anlegen. Morag hatte ein bisschen mehr Erfahrung damit als Armin, sodass letztlich ein noch besseres Ergebnis herauskam als am Morgen. Fast zärtlich strich Lucius über das Kleidungsstück - es fühlte sich kaum anders an als das Alte. Allerdings war sie ein bisschen länger (die alte Toga Praetexta hatte ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel, in denen Lucius gewachsen war). Mit einem zufriedenen Lächeln wandte er sich dann an die anderen.


    Bei dem zufriedenen Lächeln auf Lucius' Lippen, zuckte es um Octavenas Mundwinkel.
    Zum ersten Mal seit sie ihn getroffen hatte wirkte er so etwas wie stolz und nicht so schüchtern, stotternd.
    "Er muss wirklich froh sein, seine Toga Praetexta los zu sein..."

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    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Ja, ist besser - ab und zu fischen sie mal jemanden raus, der's nicht geschafft hat."


    kommentierte Crispus, der sich gerade daran erinnerte, dass er so etwas schon einmal selbst erlebt hatte, als er zu Boduus unterwegs gewesen war. War wirklich kein schöner Anblick, so eine Wasserleiche...


    Ein unangenehmer Schauer lief ihr über den Rücken.
    Nein, sie würde definitiv nicht im Rhenus schwimmen gehen.
    "Aber doch hoffentlich nicht zu oft?" Sie legte fragend den Kopf ein wenig schief. "Oder ist er wirklich so gefährlich?"


    Octavena unterdrückte ein spöttisches Lächeln, als Lucius seine Rede hielt. Zwar verstand sie nicht genug von der Lokalpolitik in Nogontiacum, um die genauen Zusammenhänge zu begreifen, aber bei Lucius' Gestammel wusste sie auch nicht mehr, ob sie jetzt lachen oder weinen sollte.
    Wie konnte man nur so nervös und unsicher auftreten? Natürlich war das bestimmt alles aufregend für ihn, aber weshalb ließ Lucius sich das auch so sehr anmerken?
    "Vielleicht liegt es aber auch nur an mir und meiner Unfähigkeit, mir eine Schwäche anmerken zu lassen", dachte sie und schnaubte leise.
    Als Lucius fertig war, klatschte sie höflich mit den anderen mit, verzog dann jedoch wieder kurz das Gesicht, als das Essen serviert wurde.
    Fischsuppe. Wunderbar.
    Als ob sie Fisch nicht so schon hasste, aber als Suppe drehte sich ihr gleich doppelt der Magen um. Dennoch würgte sie brav alles herunter und ließ dann ihren Blick ein wenig über die Gäste schweifen.

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    Original von Mathayus Magonidas
    Mahsati überlegte einen Moment machte dann aber eine gut gemeinte wegwerfende Handbewegung.
    "Ahh keine Kummer... du jung und gesund... ich habe 3 Männer und 2 Frauen. Malchus hier ist mein Ältester."


    Unwillkürlich musste Octavena bei den aufmunternden Worten der älteren Frau breit lächeln.
    "Das ist schön. Ich möchte auch einmal eine große Familie haben."

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    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Salvete Petronia Octavena. Mathayus Magonidas, Lucius Petronius. Salve und danke nochmals für die Einladung," erwiderte Witjon die Begrüßungen der Anwesenden, gab drückte den Herrren die Hand und verneigte sich galant vor den Damen. Er ließ sich gern den Ehrenplatz zuweisen und folgte dem Beispiel des Gastgebers, indem er platz nahm. Schmunzelnd knüpfte er dann an die letzten Worte des Petronius an: "Na, einen Ehemann zu finden dürfte wohl nicht allzu schwierig sein, wenn die Braut vor Schönheit aus der Menge hervorsticht." Dabei sprach er laut genug, dass der Rest der Runde sich an dem Gespräch beteiligen konnte. Octavena bedachte er mit einem direkten Blick.


    Von Lucius bekam er beim Eintreten noch so gerade eben mit, wie dieser von Xanthos, dem Lehrer, der auch Duccius Decula unterrichtete, sprach. Wie hatte das Gespräch schon so früh auf Bildung umschwenken können? Witjon ging lieber nicht darauf ein, sondern warf einen Blick in die Runde und besah sich die Gäste.


    Sie spürte den Blick des Duumvir auf sich und blickte neugierig auf.
    Im nächsten Moment musste sie ein spöttisches Lächeln unterdrücken.
    "Dann beginnt also die Begutachtung des Frischfleisches...",
    dachte sie und senkte den Blick wieder.
    Aber was hatte sie erwartet? So groß war Mogontaicum auch wieder nicht, als dass es nichts besonderes gewesen wäre, wenn eine entfernte Verwandte plötzlich auftauchte und verkündet wurde, dass sie nach einem Mann suchte...

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    Original von Marcus Petronius Crispus
    Crispus grinste, obwohl er selbst auch kein besonders großer Seefahrer war - allerdings lagen seine echten Seereisen bereits Jahrzehnte zurück. Die Fahrten auf dem Rhenus zählten wohl kaum dazu...


    "Jaja, dieses Schwanken und so. Davon bist du hier zum Glück weit entfernt - und im Rhenus kannst du, wenn du fit bist, sogar ans Ufer schwimmen..."


    Sie lachte leise.
    "Ich weiß nicht, ob ich das wirklich einmal ausprobieren möchte",
    erwiderte sie,
    "Ich bin leider nicht gerade eine wirklich gute Schwimmerin..."

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    Original von Mathayus Magonidas
    Mahsati überlegte einen Moment entschied sich dann für eine verstandene Version und antwortete lächelnd.
    "Ah ich versteh ... du mit die Vater ... das gar nicht so singen", sie beugte sich etwas zu der jungen Frau herüber damit auch nur diese hören konnte was sie sagte
    "ältere Mann wissen besser .... viel von Füße usw. und wenn schlecht.... dann schneller mitte und man kann noch leben."


    Erschrocken riss Octavena Augen weit auf und zog irritiert die Augenbrauen zusammen.
    "Oh, Nein, nein!",
    erwiderte sie mit einem nun doch etwas sehr irritierten Ausdruck im Gesicht. Mahsati tat sich wirklich schwer mit dem Latein! Wie formulierte sie es wohl am besten, damit die andere sie nicht wieder missverstand?
    Überlegend nahm sie kurz die Unterlippe zwischen die Schneidezähne bevor sie mit einer möglichst einfach Formulierung fortfuhr:
    "Ich habe keinen Mann."

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    Original von Marcus Petronius Crispus
    "Wie war die Reise? Bist du per Schiff gereist oder auf dem Wagen?"


    Sie verzog unwillkürlich das Gesicht beim Gedanken an ihre Reise.
    Ihr Vater hatte darauf bestanden, mit dem Schiff zu reisen, weil es billiger war, aber ihr hatte er dadurch keinen Gefallen getan.
    "Es ging. Keine Zwischenfälle oder so, aber auf See war mir die meiste Zeit einfach nur schlecht."
    Hätte sie gewusst, dass sie kaum, dass sie den Hafen verlassen hatten, seekrank werden würde, hätte sie trotz allem auf den Wagen bestanden...

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    Original von Mathayus Magonidas
    Unterdessen blickte Mahsati Octavena an und fragte leise:
    "Du neues in Stadt... frisch geheiraten den Sohnus des Hauses... schöne Beerdigung gehabt mit neues Mann?"


    Überrascht blickte Octavena die andere Frau an. Sie wirkte sehr südländisch und sprach mit einem starken Akzent. Offenbar tat sie sich mit dem Latein noch sehr schwer.
    Was hatte sie gesagt? Den Sohnus des Hauses geheiratet? Und was für eine Beerdigung?
    Octavena zögerte kurz, während sie sich die Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
    Den Sohnus des Hauses... Konnte sie vielleicht Lucius meinen und dann Beerdigung mit Hochzeit verwechselt haben?
    Die junge Frau lächelte ein wenig verlegen, aber dennoch freundlich.
    "Nein, nein. Ich bin nicht verheiratet. Ich bin nur die Tochter eines Cousins des Hausherrn und mein Vater hat mich hierher geschickt."