Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    "Aha."
    stellte der Tribun fest. Die Männer wurden scheinbar auch tätig, wenn man sich an sie wandte.
    "Naja, ich erkenne jedenfalls auch keinen Hinweis, warum man hätte annehmen können, dass hier eine Wahnsinnige aktiv ist, die einen Sklavenaufstand plant."
    Der Petronier verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück.
    "Gab es sonst irgendwelche Hinweise auf den Aufstand? Haben wir vermehrte Aktivitäten bei der Beschaffung von Waffen, bei irgendwelchen Absprachen oder von einer Werbung von Aufständischen mitbekommen?"
    Der Aufstand war koordiniert abgelaufen - das ganze musste von langer Hand geplant worden sein! Dass davon nichts vorher bemerkt worden war, konnte der Petronier sich kaum vorstellen!

    Wie alle Soldaten gehorchte Lucius den Befehlen des Princeps Praetorii und starrte dann auf den Kaiser. Im Gegensatz zu den meisten Soldaten würde er ihn auch tatsächlich hören können - selbst wenn er relativ stimmgewaltig war, wie der Petronier anerkennend feststellen musste.


    Es wusste schon grob, worum es gehen würde - immerhin hatte er die Sache mit den Schilden vorbereiten müssen. Trotzdem war es auf seltsame Weise erbaulicher, wenn man die Worte live gesprochen hörte, in voller Montur und in einer Formation aus mehreren tausend Mann stehend. Auch der Vergleich mit den Karthagern und Spartacus gefiel dem Petronier - das hörte sich doch glorreicher an als die Faktenlage, nach der knapp fünfhundert Mann der Macht der Stadteinheiten drei volle Tage die Stirn geboten hatten! Wenn er an die vielen Gefallenen dachte, an denen seine Kohorte vorbeigerückt war, konnte ihn das durchaus ärgerlich machen.


    Bevor er aber Zeit hatte, sich wieder in seinen Zorn hineinzusteigern, kam das Schlüsselwort - das Zitat aus dem alten Sparta! Alarmiert sah Lucius sich um und nickte den Männern, die für die ersten Kohorten die Schilde trugen, demonstrativ zu, sodass sie sich in Bewegung setzten. Damit war seine Konzentration auf die Rede dahin - er beobachtete nur noch, ob seine Soldaten sich auch an die vereinbarten Bewegungsabläufe hielten. Glücklicherweise taten sie aber genau das, was man ihnen befohlen hatte und folgten schließlich dem Kaiser zu den Verwandten der Gefallenen...

    Während in der Arena die Menge begeistert den Vorbereitungen des Wagenrennens folgte, stand Lucius mit ein paar Läufern oberhalb der Careres, von wo aus er einen guten Überblick über den Circus hatte. Nach dem Chaos bei den Spielen des Aedil Flavius legten die Cohortes Urbanae wieder größeren Wert auf Sicherheit: An allen Eingängen des Gebäudes standen Milites bereit, um den Menschen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Zusätzlich sollten die Männer - soweit möglich - auch Verdächtige kontrollieren, um zu verhindern, dass Waffen in den Circus gelangten. Lucius wusste sehr gut, dass seine Männer nicht wirklich verhindern konnten, dass Kriminelle sich unter die Menge mischten - sie hatten zwar eine ganze Kohorte hier im Einsatz, aber das Stadion fasste rund 30.000 Personen! Aber immerhin gab es durchaus erfahrene Soldaten, die ein Gefühl dafür hatten, wer etwas im Schilde führte... und wie so oft ging es außerdem ja vor allem darum, dass die Bevölkerung sich sicher fühlte!


    Auch der Petronier versuchte, sich so einen Blick anzugewöhnen. Deshalb sah er misstrauisch in die Menge - er hatte sich diesen Platz ausgewählt, weil man vor hier aus fast die gesamte Bahn und die Zuschauerränge darum sehen konnte. Aber bisher schien alles ruhig - zum Glück!

    "Na dann soll dieser Idiot ihn haben."
    entschied der Petronier spöttisch. Manchmal hatte er wirklich das Gefühl, die Prätorianer hatten keine Ahnung, wie Ermittlungsarbeit in Rom funktionierte - die Stadt war riesig und zumindest eines hatte der Tribun in seiner kurzen bisherigen Dienstzeit gelernt: Die Urbaner wurden nur dann aktiv, wenn irgendeinee wichtige Persönlichkeit ein Interesse daran hatte, dass ein Mord aufgeklärt wurde - sonst mussten sich schon die Angehörigen darum kümmern! Und im Grunde war dieser Ansatz auch sehr rational - wem nützte es, wenn der Staat unendlich Ressourcen investierte, um Verbrechen aufzuklären, die niemanden mehr interessierten?


    Trotzdem stellte sich ihm nach kurzem Nachdenken noch eine Frage:
    "Warum habt ihr überhaupt in diesen Morden ermittelt? Also was hat eure Aufmerksamkeit auf sie gelenkt?"

    Es klang ganz danach, als wären die Ermittlungen tatsächlich einfach nicht fertig geworden. Trotzdem musste der Tribun einen Moment setzen lassen, was der Optio berichtete: Die Frage nach einem Motiv konnte Hinweise auf den Täter geben - gerade wenn man jemandem einen Siegelring in den Hals steckte, hörte sich das ja nicht unbedingt nach dem klassischen Raubüberfall an... andererseits hatten sie ja sogar Augenzeugen gehabt, sodass der Verdächtige wohl bereits anderweitig bestimmt war...
    "Die Ermittlungen konnten also nicht abgeschlossen werden, wenn ich das richtig sehe."
    Er sah noch einmal auf die Tafel, die eher spärliche Informationen bereit hielt.

    Der Petronier nahm wortlos den Bericht und begann ihn zu überfliegen, als Maro zusätzlich noch mündliche Anmerkungen machte. Der Tribun sah also auf und nickte knapp - diese Informationen ergaben auch ohne den Bericht Sinn. Und er stimmte zu - im Grunde waren die Erklärungen des Optios ja nichts anderes als das, was Lucius sowieso dem Centurio erzählt hatte.
    "Gab es von unserer Seite Hinweise auf weitere derartige Morde?"
    Der Speculator hatte ja von mindestens 10 gesprochen...

    Sim-Off:

    Naja, war jetzt eher als eine Spielmöglichkeit für die CUler gedacht :P


    "Na, dann beginnen wir wohl lieber erstmal mit dem Ausrufer. Kannst du einen kleinen Text für ihn vorbereiten, Iulius?"
    beschloss Pegasus. Der Petronier war froh, dass das ihn nicht traf - er hasste es seit den Schultagen bei Xanthippus, Texte zu verfassen. Wobei er die Sache vielleicht auch einfach an seinen Cornicularius abwälzen konnte - das war das Praktische als Offizier!


    Ein kurzes Schweigen trat ein, ehe Pegasus noch einmal in die Runde fragte:
    "Gibt es sonst noch etwas im Nachgang des Sklavenaufstands zu besprechen?"
    Lucius zuckte mit den Schultern - er war die häufigen Stabsbesprechungen noch nicht gewohnt. Bei der Classis hatte es irgendwie weniger Absprachen gegeben, weil der Praefectus Aegypti oft keine Zeit dafür gehabt hatte...

    Sim-Off:

    Oh, dich wollte ich ja sowieso vorladen :D


    Der Cornicularius ließ Maro direkt zum Tribun vor. Nachdem der Petronier den Speculator so abgekanzelt hatte, war es wohl nicht unklug, ihn zeitnah über den Stand der Ermittlungen zu informieren.


    Tatsächlich legte Lucius seinen Bericht sofort beiseite, als ihm der Octavier angekündigt wurde und ließ ihn hereinkommen.
    "Optio? Ich hoffe, es geht um die Ermittlungen wegen der Vorgeschichte dieser Varia!"
    begrüßte er ihn zackig.

    Es dauerte noch eine ganze Weile, bis die Kolonne tatsächlich auf dem Marsfeld eintraf, nachdem man den Jubel schon von Ferne gehört hatte. Unter dem Klang der Hörner und Posaunen erschienen dann zuerst die Prätorianer in ihren schwarzen Parade-Uniformen, danach die herausgeputzten Urbaniaci. Wie in einer Schlachtordnung stellte sich jede Kohorte separat auf, vor sich in einem jeweils separaten Block die "Darsteller" der Verstorbenen, flankiert von den Tafeln mit ihren Namen.


    Als der Stab eintraf, nahm dieser natürlich den Spitzenplatz ganz vorn ein. Lucius musste zugeben, dass die ganze Zeremonie ihn durchaus beeindruckte, wie er so zwischen den Reihen der Soldaten hindurch und auf den Kaiser zuritt. Auch der Jubel der Massen hatte ihm gut gefallen - es kam selten genug vor, dass die Bevölkerung der Truppe den Respekt entgegen brachte, den sie verdiente. Diesmal hatten sie sprichwörtlich für Rom geblutet, da war es wohl das Mindeste, wenn sie nun die Anerkennung dafür bekamen. Als sein Blick auf eine der "Totentafeln" fiel, seufzte er unwillkürlich - für diese Kerle würde all die Totenehrung natürlich nichts mehr bringen. Ihre Seelen waren in tausende Atome zerfallen, wie der Petronier von Epikur gelernt hatte. Aber es führte vielleicht doch vor Augen, dass seine Männer den Tod nicht fürchteten - ein wichtiges Zeichen an alle, die etwas gegen sie im Schilde führten.


    Der petronische Tribun kam neben Antoninus zum Stehen, beide links neben dem Praefectus Urbi. Stertinius Quartus trug heute ausnahmsweise nicht die zivile Toga, sondern hatte sich auch als Feldherr herausgeputzt - ein seltener Anblick. Trotzdem wirkte er neben dem Praefectus Praetorio im Zentrum des Stabs nicht ganz so beeindruckend, wie Lucius fand. Dann sah er aber doch hinauf zur kaiserlichen Familie, die heute scheinbar ihr jüngstes Mitglied präsentierte - eine Sache, die den Petronier nicht anrühren konnte.


    Stattdessen wandte er seinen Blick wieder ab und sah sich noch einmal nach Ulpianus um, der seinen Platz irgendwo auf der linken Seite der Tempelstufen hatte, wo auch die Liktoren des Kaisers platziert waren. Endlich fand er ihn und sie nickten sich zu. Alles schien zu funktionieren. Die Musik verstummte.


    Jetzt war der Kaiser an der Reihe.

    "Vielleicht könnte man das mit einer kleinen Demonstration verbinden."
    warf einer der anderen Tribunen ein. Lucius überlegte - ihn hatten Paraden und Manöver der Legion als Kind tatsächlich auch informiert. Auch wenn wahrscheinlich jeder Römer eine grobe Vorstellung davon hatte, was die Cohortes Urbanae machten, war es doch aus irgendeinem Grund eindrücklicher, wenn man etwas gezeigt bekam. Deshalb stimmte er in die Idee ein:
    "Vielleicht auf dem Forum."
    "Nein, Waffendemonstrationen auf dem Forum sind keine gute Idee. Das liegt innerhalb des Pomerium."
    lehnte Pegasus die Idee aber schon wieder ab. Der Petronier blickte verärgert zu Boden und biss sich auf die Lippe - das Pomerium war einer der größeren Blödsinn-Ideen der römischen Religion: Jeder Idiot hatte einen Dolch bei sich, wenn er in den Straßen Roms unterwegs war - besonders nachts - trotzdem versuchten die Behörden beständig, das Verbot des Waffentragens in der Stadt nach außen aufrechtzuerhalten. Und dazu das ganze mit den Göttern in Verbindung zu bringen - als ob es die nicht mehr stören würde, wenn die Prätorianer ihre Gladii unter einer Toga versteckten! Aus den Augen aus dem Sinn - eine absurde Vorstellung für Götter!

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/9b/Les_d%C3%A9cades_de_Tite_Live_06688.jpg/281px-Les_d%C3%A9cades_de_Tite_Live_06688.jpg

    Wieder einmal ertönten die Tubae und Cornus der Stadteinheiten, als an diesem Tag sämtliche in Rom stationierten Kohorten gemeinsam ausrückten. Die Männer waren geordnet nach der durchgehenden Nummerierung, die Prätorianer und Cohortes Urbanae sich teilten. Ähnlich wie bei den Legionen marschierten die Feldzeichenträger voran, dann folgten die Hornisten und danach die Truppe selbst mit den Kommandeuren in der Mitte. Sie waren ausgezogen, um die Opfer und Überlebenden des Sklavenaufstands gleichermaßen zu ehren. Dafür hatte man die Angehörigen der Gefallenen explizit eingeladen, denen an diesem Tag die Asche ihrer Söhne und Vettern überreicht werden sollte.


    Beim Anmarsch auf das Marsfeld, wo die zentrale Zeremonie stattfinden sollte, waren das Augenmerk deshalb besonders auf diese Helden Roms gesetzt, die ihr Leben für die Sicherheit der Stadt gegeben hatten: Jeder Kohorte gingen Soldaten voran, die auf großen Tafeln die Namen der Gefallenen vorantrugen. Ähnlich wie die Darsteller bei einer Pompa Funebris folgten dann Kameraden, die in der einen Hand die oft stark ramponierten und mit getrocknetem Blut benetzten Scuta der Toten, in der anderen Hand ihre Asche trugen. Natürlich hatte man die Leichname nicht so lange aufbewahren können, weshalb die Verbrennung der einzelnen Soldaten in der Stille der soldatischen Bestattungsvereine stattgefunden hatte. Heute würden die Urnen, die bisher im Fahnenheiligtum der Castra Praetoria verwahrt worden waren, jedoch an die Familien zurückgegeben werden - zusammen mit den Schilden.


    Die Idee war nicht die von Tribun Petronius gewesen, der diese Feier federführend vorbereitet hatte. Es war sein Cornicularius Ulpianus gewesen, der sich an die Spartaner erinnert hatte. Dort hatte man die Gefallenen angeblich auf ihrem Schild liegend an ihre Mütter übergeben. Nun würden auch die Gefallenen im Sklavenaufstand ihren Schild mit nach Hause bringen und damit ihre Tapferkeit beweisen.
    Lucius fand die Idee zwar ein bisschen affig - warum sollte ausgerechnet der Schild ein Symbol für Tapferkeit sein? Der Schild war die Defensivwaffe, mit der man sich vor den Schlägen des Feindes schützte - wäre es nicht sinniger gewesen, das Schwert zum Symbol des Mutes zu machen? Aber die Idee hatte Stertinius Quartus auch gut gefallen und im Grunde war es ihm ja auch egal, was die weinenden Mütterchen in die Hand bekamen. Die Gefallenen waren tot, ob sie jetzt tapfer gewesen waren oder feige - daran konnte weder ein ramponiertes Scutum, noch Gebete oder die Beisetzung eines Häufchens Asche in einem Columbarium etwas ändern! Wieder einmal einer dieser Beweise, wie irrational der Mensch doch war...


    Aber egal - für ihn war heute nur wichtig, dass alles ordentlich ablief, dass der Praefectus Urbi und vor allem der Kaiser zufrieden war und dass er am Ende alles richtig gemacht hatte! Also war er besonders aufmerksam, als er in seiner frisch geputzten und polierten Uniform in der Reihe der Tribunen ritt - direkt hinter den Kommandeuren der Stadteinheiten und den Tribunen der Prätorianer. Selbst hier genossen diese aufgeblasenen Schwarzröcke den Vorrang, obwohl ihre Opferzahlen sehr viel geringer ausgefallen waren! In den Augen des Petroniers hatten die in den drei Chaostagen sowieso nur die entspannten Jobs gemacht und den Palatin und das Forum bewacht, während die Urbaniaci sich in den Straßen und Gassen der Stadt mit Hinterhalten, Plünderungen und Brandstiftungen hatten herumschlagen dürfen! Das war wieder einmal eine dieser Ungerechtigkeiten, die es umso erstrebenswerter machten, endlich weiter aufzusteigen: Wer oben war, blieb auch oben!
    So oder so ähnliche Gedanken beschäftigten den Tribun also, während er auf den schwarzen Umhang seines Vordermanns schaute, der wie er hoch zu Ross unterwegs war. Zeit hatte Lucius dafür, weil während der Parade zum Marsfeld sowieso nichts anderes zu machen war - der Zug ging vorwärts und wenn irgendetwas nicht stimmte, würde Ulpianus schnell zu ihm rennen und Bericht erstatten.


    Was aber nicht passierte - der kleine Heerwurm kam ohne weitere Hindernisse auf dem Marsfeld an, wo man Tribünen für die Ehrengäste errichtet hatte (natürlich ordentlich gruppiert um den Platz des Kaisers, der hoffentlich planmäßig auf den Stufen des Pantheon stand). Die Plebs musste sich dagegen in die Zwischenräume zwischen den zahlreichen öffentlichen Gebäuden drängen, die in den letzten Jahrhunderten den ehemals freien Platz für Heeresversammlungen immer kleiner hatten werden lassen...


    Bildautor: Garitan
    Bildquelle: Wikicommons (CC-BY-SA-4.0)

    Administratio Imperatoris
    Palatium Augusti
    Roma


    Tribunus Petronius s.d.


    Ich wurde durch den Praefectus Urbi beauftragt, die Feierlichkeiten zu Ehren der gefallenen Milites seitens der Cohortes Urbanae zu organisieren. Da ich informiert wurde, dass der Kaiser diese Zeremonie persönlich leiten will, informiere ich hiermit über den geplanten Ablauf:


      [*]Parade der Cohortes von der Castra Praetoria zum Marsfeld
      [*]Rede des Imperator Caesar Augustus
      [*]Ehrung der Toten
      [*]Lustratio der Soldaten
      [*]Vergabe der Auszeichnungen
      [*]Abzug

    Ich bitte darum, mögliche Änderungswünsche oder sonstige Anmerkungen umgehend mitzuteilen.

    http://gdurl.com/3RSu
    gez.
    [FONT=freestyle script, amaze]L Petron. Crispus[/FONT]
    TRIBUNUS COHORTIS URBANAE - COHORTES URBANAE

    "Petronius, du übernimmst dann die allgemeine Planung."
    fuhr Pegasus fort und sah dann wieder zu allen.
    "Wir anderen können aber auch nicht untätig bleiben. Ich erwarte von jeder Cohors eine Aufstellung, welche Männer für welche Auszeichnungen vorzuschlagen sind. Außerdem erwarte ich natürlich, dass ihr alle an den Feierlichkeiten teilnehmt."
    Lucius seufzte - das klang doch nach der größten Aktion, die er je übernommen hatte. Wobei... die Getreideflotte war wohl doch mindestens in der selben Größenordnung gewesen. Aber eben auch irgendwie eine ganz andere Kategorie - Feiern waren nicht so sein Ding. Feiern waren nur eine unnötige Verschwendung von Ressourcen...

    | Faustus Peducaeus Faber
    Natürlich hatte Faber schon von den neuen Tribunen gehört und sie auch schon einmal gesehen - aber noch nicht sehr oft, vor allem den Iulier. Also war er ganz froh, dass er sich vorstellte. Als er den Helm ablegte, glaubte der Waffenwart schon, dass es ein Problem mit diesem gab, denn warum sonst hätte er ihn mitbringen sollen?


    Aber wie er sagte, ging es ja um Schwerter. Faber wusste natürlich davon - er hatte die Bedarfsmeldung selbst an den Stab geschickt! Der Vorschlag, der nun aber kam, klang fast zu schön und wahr zu sein!
    "Das klingt ja Wahnsinn, Tribun!"
    Er war ein pragmatischer Mensch, sodass seine Reaktion nicht allzu überschwänglich ausfiel.
    "Aber wie du schon sagst: 'wenn der Preis nicht zu hoch ist'... - wer verkauft Ferrum Noricum zu einem niedrigen Preis?"





    CUSTOS ARMORUM - COHORTES URBANAE

    | Faustus Peducaeus Faber
    Der Mann, den Antoninus ansprach, war tatsächlich der Custos Armorum selbst. Peducaeus Faber stammte aus einer Schmiedefamilie und hatte jahrelang in einer Legions-Fabrica gearbeitet, ehe er hierher versetzt worden war.
    "Der bin ich, Tribun!"
    , antwortete er mit einer Stimme, die selbst klang wie eine rostige Waffe. Er hatte wohl ein bisschen viel Rauch aus der Esse abbekommen...





    CUSTOS ARMORUM - COHORTES URBANAE

    Sim-Off:

    Ich dachte eigentlich, das ist einfach der nächste Tagesordnungspunkt :D


    "Ich hatte eigentlich an eine Werbung hier in der Stadt gedacht. Aber wenn es weitere Ideen gibt, können wir da auch gern zu etwas anderem greifen."
    erklärte Pegasus seine Ankündigung. Lucius fragte sich währenddessen, wie man sich eine Flugblattaktion vorstellen sollte - jede Menge Papyrus, der in den Straßen verteilt wurde? Eine komische Vorstellung irgendwie...


    Zu seiner Meldung erklärte der "vorsitzende" Tribun schließlich:
    "Ausgezeichnet. Setz dich mit der kaiserlichen Kanzlei in Verbindung wegen der genaueren Planung."
    Lucius nickte. Er hatte ja schon einmal einige Zeit auf dem Palatin gearbeitet, als er noch als Klient hinter Tiberius Lepidus hergetigert war... lange war es her! Wobei ihn das daran erinnerte, dass er sich dringend einen neuen Patron suchen musste!

    Für Lucius war es eine Unverschämtheit, wie dieser aufgeblasene Prätorianer seiner Truppe Unregelmäßigkeiten unterstellte, die er selbst nicht einmal benennen konnte. "Antworten" war ein verdammt weites Feld!


    Insofern war es wohl Manius' Glück, dass er so schnell aus dem Officium herauskam, denn sonst hätte der Tribun ihm noch ein paar Beleidigungen an den Kopf geworfen! Er hatte nicht jahrelang Stabsdienst gemacht, um sich dann von so einem einfachen Soldaten drohen zu lassen - am besten, er beschwerte sich direkt über diesen Kerl!

    Lucius verdrehte die Augen - er hatte die Frage bereits beantwortet! Im Gegensatz zu dem Prätorianer, der entweder selbst nicht so recht wusste, was er sich eigentlich von so einem Verhör versprach, oder aber nicht mehr verraten wollte. Während also Manius den Petronier für verdächtig hielt, begann Lucius den Prätorianer zu verdächtigen, dass er irgendetwas im Schilde führte. Und dass er nicht offen mit ihm sprach, legte nahe, dass er irgendein krummes Ding plante - wahrscheinlich wollte er den Urbanern die Versäumnisse der Prätorianer anhängen oder so!


    Dass er so auf darauf beharrte, dass Lucius ihm seine Unterstützung formell zusagte, ärgerte diesen umso mehr - diese Strategie war völlig sinnlos: Niemand konnte den Prätorianern vorbehaltlos seine Mithilfe zusagen - das war völlig unlogisch! Denn wer würde sich wohl an so eine Zusage gebunden fühlen, wenn die Ermittlungen plötzlich gegen ihn selbst gingen oder unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nahmen? Also hatte der Centurio eigentlich gar nichts davon!


    Langsam riss dem Petronier der Geduldsfaden. So wurde er ein bisschen lauter, als er antwortete:
    "Ich habe dir eine klare Antwort gegeben, Centurio!"
    Er beugte sich vor und fixierte den Centurio zornig - die Sturheit dieses Kerls ging ihm mehr und mehr auf die Nerven!
    "Du kommst hier ungebeten herein, schwafelst irgendetwas Wolkiges von Gefahren, die aber scheinbar nicht näher benennbar sind. Dann weist du scheinbar genauestens Bescheid über irgendwelche Morde, behauptest dann aber, dass du unsere Dienstpläne brauchst, weil du nicht einmal die ermittelnden Soldaten kennst. Zu guter Letzt unterstellst du meiner Einheit Fehlorganisation und Nachlässigkeit und pochst darauf, meine Leute zu verhören, ohne mir zu sagen, worüber genau.
    Und dann drängst du auf irgendwelche Zusagen, die dir so kein verantwortungsvoller Offizier des Imperiums geben kann."

    Langsam hatte er sich in Rage geredet. Nun riss er seine Faust hoch, um mit dem Daumen auf seine Brust zu zeigen.
    "Es ist meine verdammte Pflicht, für meine Einheit zu sorgen! Ich werde meine Männer also nicht von ihrem Dienst abziehen, um sie irgendwelchen sinnlosen Verhören zu unterziehen, solange ich nicht weiß, wozu diese Verhöre anberaumt werden! Ich werde nicht mit einem dahergelaufenen Prätorianer darüber diskutieren, wie wir unsere Arbeit zu machen haben! Und ich werde meine Zeit nicht damit verschwenden, dir das hundertmal zu sagen, weil du offensichtlich nicht gewillt bist, mich auch nur vage in deine Ermittlungen einzuweihen!"
    Er sprang auf. Inzwischen war er wirklich ziemlich sauer und entsprechend laut.
    "Ich weiß nicht, was du dir davon versprichst, ständig auf eine Unterstützungszusage zu pochen. Mehr als das, was ich gesagt habe, wirst du nicht bekommen! Du kannst dich also entweder damit zufrieden geben und mir klar sagen, was das Ziel deiner Befragungen ist, oder du kannst gehen!"
    Sollte er sich doch beim Praefectus Urbi beschweren - Lucius hatte sich nichts vorzuwerfen! Und von einem dahergelaufenen Speculator ließ er sich nicht ans Bein pinkeln!