Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    Prinzipiell finde ich die Idee auch gut. Das Problem, das ich daran sehe:


    Wenn man die "Steuerüberweisungen" manuell macht, muss das immer jemand tun - egal, ob der jeweilige Posten besetzt ist oder nicht. Und in der Regel ist er leider nicht besetzt (sowohl in der Zentrale, als auch in den Städten/Provinzen etc.).


    Wenn man es dagegen automatisiert, kann das auch zu Schieflagen führen, wenn z.B. bei lange Zeit unverwaltete Städte Gelder anhäufen (oder eben umgekehrt, wenn eine Stadt keine/wenig Steuerzahler hat, die aber alle Finanzpolitik machen möchten).
    Kurzum: Das Problem ist, dass das IR nur einen instabilen Bruchteil der Bevölkerung bespielt, was man technisch nur mit sehr hohem Aufwand ausgleichen kann (glaube ich - bin ja kein Techniker ;) ).


    Trotzdem kann man das Spielpotential der Finanzverwaltung ja durchaus nutzen, indem man
    a) jenseits der WiSim Steuern verwaltet, Steuerforderungen oder -bescheide ausstellt etc.
    b) Über die WiSim Sonderabgaben neben den regulären Steuern einzieht (was ja schon geschieht, z.B. bei den Honorarium der Decurionen in Mogontiacum, Prozessgebühren etc.).
    c) Ergänzung von bestehenden WiSim-Aspekten: Z.B. könnte man durchaus vermuten, dass Grundstücke eigentlich mehr als 50 Sz. abwerfen, nur eben noch eine Grundsteuer erhoben wird. Oder dass ein Teil der Betriebskosten Steuern sind. Wenn man sich hier einigt, was das im Einzelfall ist (d.h. jemand der SL ein Konzept vorschlägt, das wir abnicken und dann offiziell über den Kaiser verlautbaren), kann man dann auch darüber diskutieren oder diese Werte verändern (z.B. indem der Senat Gewerbesteuern erhöht, sodass von bestimmten/allen Betrieben die Betriebskosten steigen).


    Diese Möglichkeiten haben den Vorteil, dass sie Möglichkeiten für Arbeit bieten, aber nicht ständig verfolgt werden müssen, weil sie entweder sowieso von Fall zu Fall eingezogen werden oder Teil des bestehenden Systems sind, das soweit ja einigermaßen funktioniert.


    Zitat

    Original von Mago
    Nachdem Mago einen neuen Gegner gefunden hatte, einen zwar klein gebauten, aber mit riesigen Muskelbergen gesegneten Gallier, begann erneut ein Kampf. Diesmal wollte Mago den Kampf schneller gewinnen und ging daher gleich auf seinen Gegner los. Überrascht stellte er fest, dass der "Zwerg" vor ihm zurückwich, wie er es selbst vorher gemacht hatte. Doch Mago wollte nicht ewig hinterher laufen und so sprang er plötzlich vor und attackierte seinen Gegner, doch dieser konnte sich mit einem Sprung in Sicherheit bringen. Mago setzte sofort nach und diesmal traf er auch mit einem Schlag seinen Gegner. Doch dieser schien den Schlag gar nicht zu spüren und sprang selbst plötzlich vor was Mago so überraschte, dass er nur mit Müh und Not die heftigen Attacken parieren konnte. Der "Zwerg" griff immer weiter an, doch Mago dachte plötzlich daran, dass der Centurio gesagt hatte man solle nicht ständig zurückweichen. Also blieb er stehen und erwartete den Aufprall mit seinem Gegner. Dazu ging er leicht in die Knie, um einen besseren Stand zu haben, und erwartete heftig atmend seinen Gegner. Dieser war zu überrascht um ausweichen zu können oder gar bremsen zu können und krachte so unvorbereitet in Mago, der ihn mit seinem eigenen Schwung vorbeistolpern ließ. Sein Gegner drehte sich jedoch gleich wieder um und ehe Mago reagieren konnte wurde er angesprungen und dabei tatsächlich auch umgeworfen.


    Als der Centurio vorbeikam, hatte er strafende Worte für den gedungenen Gegner von Mago übrig: "Wir spielen hier kein Fangen, Mann! Los, parier' den Schlag!" Zur Bekräftigung gab er dem Rekruten einen Schlag mit seinem Vitis. Dann ging er weiter.


    Erst als Mago dann auf dem Boden lag, kam er zurück und lachte. "Haha! Hat der Zwerg dich außer Puste gebracht, Magus, was?"

    [Blockierte Grafik: http://gdurl.com/0y8a| Armin
    Keiner antwortete - alle schauten gebannt auf den Mast, hinter dem ein Blitz aufflammte und der wirklich aussah, als würde er sich schon biegen. Aber er hielt. Und der Sturm schien sogar etwas abzunehmen. Plötzlich hatte der junge Germane das Bedürfnis, den Göttern zu danken. Aber wem? Neptun? Den Dioskuren, die die Seeleute vereinzelt anriefen? Dieses Problem hatte es in Mogontiacum nie gegeben...
    "Neptun, sei uns gnädig!"
    murmelte er schließlich, als ein Schrei ihn aus den Gedanken riss. Unter ihm stieß jemand einen Eimer hart an seinen Unterschenkel, sodass er endlich wieder weiterarbeitete.


    Von irgendwoher hörte er, dass nach dem Subpraefectus gefragt wurde - der Gedanke ließ ihn kurz grinsen. Ihm ging es dreckig - aber seinem Herrn ging es so schlecht, dass es wohl für alle das Beste war, wenn er sich einschloss... Dass die anderen ebenfalls unzufrieden waren, bemerkte er gar nicht. Er war gut genug damit beschäftigt, weiter Eimer nach oben zu wuchten...





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS


    Zitat

    Original von Mago
    So lächerlich war sich Mago noch nie vorgekommen. Er war es aus seiner Heimat nicht gewohnt, mit stumpfen Waffen kämpfen zu lernen, dort hatte man gleich mit richtigen Waffen gekämpft wenn man gekämpft hatte, was Mago aber nie gemusst hatte. Also beschloss Mago insgeheim, seine Ausbildung so schnell wie möglich abzuschließen und so legte er sich bei den nachfolgenden Übungen kräftig ins Zeug. Immer auf III stieß er zu, möglichst genau die Bewegung des Centurios imitierend. Als dann auch noch ein kleiner Trupp anderer Soldaten vorbeikam, wollte er am liebsten im Boden versinken vor Scham. Das entsprach überhaupt nicht der Soldatenehre, die er in seiner Heimat gekannt hatte!


    Sim-Off:

    Sehr gut :)


    "Etwas höher! Denkt daran, was ihr beim Ringen gelernt habt! Immer auf den Torso zielen! I - II - III!" korrigierte der Centurio einen der Rekruten und hob den Arm direkt ein wenig an. Dann ging er weiter und kam zu Mago: "Schau nicht den hübschen Jungs hinterher, sondern konzentrier' dich! Kraftvoller zustechen! I - II - III!" Noch eine ganze Weile ließ er seine Männer Trockenübungen machen.


    Dann war er scheinbar zufrieden und ließ sie erneut antreten: "In aciem venite! State!" Es dauerte einen Moment, bis alle an ihrem Platz standen. Doch dann konnte es weitergehen: "Ihr wundert euch vielleicht, warum ich euch nur wie die Deppen in die Luft stechen lasse! Der Grund ist einfach: Der Gladius ist eigentlich nicht dazu gedacht zu fechten - er ist eine Art zu lang geratenes Küchenmesser. Pariert wird dagegen mit dem Schild. Bei Legionären ist's das Scutum - warum nicht bei uns?" Er sah erwartungsvoll in die Reihe, ob jemand eine Antwort parat hatte.


    Zitat

    Original von Mago
    Also versuchte Mago, irgendwie seinen Gegner zu Boden zu ringen. Erst versuchte er es mit purer Kraft, merkte aber schnell, dass er das so nicht schaffen würde. Also begann er zu versuchen, seinen Gegner über seine Füße stolpern zu lassen. Als aber dass auch nicht funktionierte wusste er nicht mehr weiter. Doch zum Glück merkte er in diesem Moment dass sein Gegner total am Ende war und mobilisierte noch ein letztes Mal seine Kräfte. Jetzt schaffte er es auch tatsächlich seinen Gegner zu Boden zu ringen, doch scheinbar nur mit viel Glück.


    Dem Centurio blieb die Spucke weg, als Mago den technisch überlegenen Gegner durch eine simple Finte niederrang. "Magus, du bist ja wirklich ein Magus! Respekt! Muckis sind scheinbar nicht alles!" rief er anerkennend aus. Dann musste er weiter, um ein anderes Kampfpaar zu beaufsichtigen.


    Als schließlich das letzte Paar fertig war, erschallte seine Stimme erneut über die Gruppe. "So, nochmal Wechsel: Jeder sucht sich einen neuen Gegner! Und los!"

    Sim-Off:

    Bitte einmal einen kompletten, schön beschriebenen Kampf ;)


    Wenn ein Schiff nach einer längeren Mission nach Alexandria zurückkehrte, war es üblich, dass ein Empfangskommando die Seeleute in ihrer Heimat begrüßte. Das Problem war natürlich, dass man nie so genau wusste, wann das passieren würde - weshalb es schnell gehen musste, sobald ein Schiff am Horizont identifiziert worden war.


    Das war auch der Grund, warum heute die Ausbildungscenturia die Ehre hatte, das Flaggschiff der Flotte zu begrüßen. Longinus Fabullus hatte deshalb das Exerzieren unterbrochen und seine Männer eilig in die Unterkünfte geschickt, um flugs in Paradeuniform am Hafen anzutreten. Trotzdem konnte man schon die ersten Gesichter an Bord sehen, als der letzte Tiro endlich angekommen war.


    "In aciem venite! State!" befahl der Centurio und die Männer standen bereit.



    Der Ausguck auf dem Leuchtturm erblickte als erster die Aeternitas, als sie sich von Westen kommend auf die Bucht von Alexandria zubewegte. Auch wenn sie noch nicht sehr lange im Dienst stand, erkannte man rasch, dass hier das Flaggschiff der Classis Alexandrina ansegelte und informierte die Flotte.


    Daher war alles vorbereitet, als das Schiff das Westende der Insel Pharos mit dem Poseidon-Heiligtum passierte und - nur noch getrieben von der Kraft der Ruderer - langsam in den Portus Eunostos einfuhr und sich schließlich vorsichtig an die Hafenmauern des Flottenhafens herantastete. An Bord hatte sich wie gewohnt die gesamte Infanterie-Besatzung in voller Montur aufgereiht, während die Seeleute genug damit beschäftigt waren, das Schiff so anzulegen, dass es nicht den Pier rammte oder die Ruderer mit ihren Riemen an der Mole hängen blieben.


    Ganz hinten am Schiff standen schließlich die Kommandeure vor dem kleinen Zelt, das sie vor der ägyptischen Mittagssonne schützte. Neben Decimus Massa war hier auch der neue Subpraefectus zu finden, der wieder einmal seine neue Uniform angelegt hatte (obwohl der Brustpanzer an einer Stelle von einem Kotzfleck irreparabel aufgehellt war). Nur auf den Helm hatte er verzichtet - ihm war so schon heiß genug und seit er einen Tag der Überfahrt fast ständig auf dem Gefechtsturm getummelt hatte, war sein Gesicht verbrannt und leuchtete mit seinem roten Mantel um die Wette. Entsprechend schlechte Laune hatte er, als er langsam die Stadt näherkommen sah, die zukünftig seine Heimat sein sollte...


    Zitat

    Original von Mago
    Schnell nahm Mago das Schwert entgegen und begab sich zu den Übungspfosten.


    Sim-Off:

    Ein bisschen mehr Posting wäre schon schön: Was denkt sich Mago, wenn er ein Holzschwert bekommt?


    "Ja noch ein bisschen langsamer!" rief der Centurio den Schlendrianen entgegen, entschied sich dann aber doch für eine Strafe, als endlich auch die letzten angekommen waren: "Das üben wir nochmal: Alle Mann zurück zum Optio, anschlagen und wieder hierher! Pergite cursim!" Mit verschränkten Armen wartete, bis die Tirones die Ehrenrunde gedreht hatten. Als sie dann hoffentlich ein bisschen außer Atem ankamen, lächelte er grimmig.


    Er zog sein Metallschwert aus der Scheide und hielt es in die Höhe. "Das hier ist ein echter Gladius. Viel filigraner als eure Holzschwerter, wie ihr seht. Dafür aber auch viel leichter!" Er hielt die Waffe vor sich. "Ihr werdet vorerst mit dem schwereren Modell trainieren, damit ihr Hänflinge am Ende auch die Muckis habt, mit dem richtigen Schwert kraftvoll zuzustoßen!" Mit einer blitzschnellen Bewegung zog er seinen Gladius zurück und stieß zu. "Das üben wir! In aciem venite! Auf III wird zugestoßen: I - II - III! I - II - III! I - II - III!" Mit scharfem Blick verfolgte er die Stöße.


    Zitat

    Original von Mago
    Mago wollte selbst auch angefeuert werden, also stemmte er sich noch mehr in den Boden, und versuchte seinen Gegner zu Boden zu ringen, um die Aufmerksamkeit des Centurios auf sich zu lenken.


    "Na, der große gibt sich aber alle Mühe!" rief Fabullus aus, als der größere der beiden Tirones noch einmal alles gab. Trotzdem blieb er scheinbar auf der Seite des Ringers: "Mit schierer Kraft wirst du ihn nicht zu Boden bringen!"

    Sim-Off:

    Aus Bequemlichkeit simme ich den NSC zukünftig mit meiner ID ;)

    [Blockierte Grafik: http://gdurl.com/0y8a| Armin
    Im Gegensatz zu seinem Herrn hatte Armin den Seegang bisher ganz gut ausgestanden - jetzt bei diesem Sturm war das aber etwas anderes: Das Schiff schwankte, als würde es jederzeit kentern, der Regen peitschte ihm ins Gesicht und die Wellen rauschten in seinen Ohren. Natürlich war ihm auch speiübel - aber er war ein Sklave und niemand fragte danach, ob er sich hinsetzen oder in seine Kajüte einsperren wollte wie Lucius.
    Zusammen mit den Soldaten stand er in der Eimerkette, um Wasser aus dem Schiff zurück ins Meer zu schütten. Er stand zwischen dem Ruderdeck und dem Deck, sodass er die Eimer immer nach oben hieven musste - eine verdammt anstrengende Arbeit, die ihn auf nichts anderes achten ließ. Bis er einen Schrei hörte:


    "Der Mast bricht!!!" brüllte einer der Soldaten und zeigte auf den Mast, der wie ein drohender Finger in die dunklen Wolken zeigte - das Segel war natürlich eingeholt worden, als der Sturm am Horizont aufgetaucht war. Doch durchnässt vom Regen hatte es ein großes Gewicht bekommen und mit diesem zerrte es jetzt am Mast, der gefährlich knarzte.


    "Scheiße, Mann!"
    murmelte Armin und wischte sich die Gischt aus dem Gesicht, während er den knarrenden Mast ansah.
    "Was machen wir jetzt?"
    fragte er den Mann über sich.





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

    https://farm9.staticflickr.com/8481/8170653433_288ae8febc_n.jpg

    Lucius hatte keine Ahnung gehabt, wie groß das Fassungsvermögen seines Magens war. Ihm war schlecht gewesen, seit die Galeere aus dem geschützten Hafenbecken in Portus gerudert war und der kalte Schweiß, das Unwohlsein und die Kopfschmerzen hatten ihn seither ständig mehr oder weniger begleitet. Aber das, was mit ihm passiert war, als der Sturm aufgezogen war, war eine völlig neue Erfahrung:
    Zwar war hoher Wellengang nicht ganz neu für ihn - schon auf dem Weg von Massilia nach Aleria waren sie in einen Sturm geraten, in dessen Folge der junge Petronier sich die Seele aus dem Leib gekotzt hatte. Aber dass es dermaßen furchtbar gewesen war - das konnte er nicht glauben - nichts, was er jemals erlebt hatte (einschließlich aller Prügel, die der Alte und Caius zusammen ihm angedeihen hatten lassen), war derartig furchtbar wie dieser Drang sich zu übergeben, dem der Körper allerdings nicht nachgeben konnte, da selbst alle Galle bereits aus seinen Organen ausgeschieden war. Warum zeigte der Körper nur eine so unlogische Reaktion, die dazu dermaßen unangenehm war?
    Schon bei Aufziehen des Sturmes hatte der Subpraefectus sich unter Deck in sein Kämmerchen verzogen, was sich aber bitter gerächt hatte: Zwar sahen die Soldaten und Matrosen jetzt zumindest nicht, wie furchtbar es ihm ging (er hatte sie schon hinter seinem Rücken kichern hören, als es ihm schon ohne den Sturm schlecht gegangen war), dafür hatte er sein Abendessen nicht nur über die Tunica und das Paludamentum, sondern wegen der starken Bewegungen des Schiffs auch auf sein Bett, seine Kiste, den Boden und die Wände verteilt. Jetzt kauerte er in einer Ecke der Kajüte, die Beine fest umschlungen und würgte, während ihm vor Schmerz und Übelkeit sogar Tränen in den Augen standen. Warum bei allen Philosophen hatte er ausgerechnet zur Marine kommen müssen? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, ausgerechnet zu dieser verfluchten Truppe gesteckt zu werden, die auf diesen verfluchten Meeren herumsegelte? Gab es nicht mehr als zehnmal so viele Alae und Infanterie-Auxiliartruppen?



    Bild: a turbulent sea after nor'easter Athena by not on your nelly, on Flickr

    Nachdem Lucius endlich seine Sachen zurückbekommen hatte und die Toga gegen seinen Offiziersmantel getauscht hatte, kam er zurück an Deck. Offensichtlich hatten die Soldaten das Opfer fertig abgewickelt, denn weder der Altar, noch das Götterbild waren vorn am Bug zu sehen. Zufrieden stapfte der junge Petronier zum erhöhten Heck hinauf, wo der Gubernator das Ruder führte.
    "Wann legen wir ab?"
    fragte er neugierig und blickte um sich, als er bemerkte, dass das Gedudel der Flöte vom Opfer noch immer zu hören war. Nur stand der Flötist jetzt nicht mehr vorn, sondern war unten bei den Ruderern zu sehen, die alle schon auf ihren Plätzen saßen. Zum langsamen Takt der Flöte begannen sie ihre Riemen zu heben und zu senken - logisch, das Schiff war bereits in Bewegung!


    Der Subpraefectus sah über die Reling: Tatsächlich, der Pier bewegte sich - oder vielmehr sein Standpunkt. Das Schiff bewegte sich so langsam vorwärts, dass man glauben konnte, die Welt drehte sich und es selbst stand still - faszinierend!
    Der Gubernator legte sich ins Ruder und langsam drehte der Hafen - oder vielmehr die Trirere, denn der Hafen konnte sich logischerweise ja nicht rühren - ab und der Bug pendelte sich auf die Öffnung des Hafenbeckens ein. Lucius war begeistert: Er war auf dem Weg nach Rom schon auf einem Schiff gefahren - aber diese Galeere, lang, schlank und kraftvoll, die unzähligen Ruder, die sich mit einer erstaunlichen Gleichförmigkeit bewegten! Alles lief so präzise ab wie bei einer Maschine, jeder Soldat und jeder Gegenstand griff ineinander wie die Zinken von Zahnrädern! Er liebte die Armee jetzt schon!


    Leichter Wind kam auf und erfasste das Haar und den Mantel des Petroniers. Die Freude am Kriegsdienst trieb Lucius förmlich an, sich irgendwie zu bewegen, nach oben zu streben. Und direkt vor seiner Nase war ja auch der Gefechtsturm, auf dem auch die Bordwache stand. Mit wenigen Schritten war er bei der Leiter und kletterte hinauf. Oben angekommen bemerkte er, dass die Galeere trotz ihrer Größe ein bisschen schwankte - wahrscheinlich, weil er jetzt weiter von ihrem Schwerpunkt entfernt war. Der Turm wirkte hier wie ein Hebel - das wusste er noch von ein paar langatmigen Vorträgen bei Xanthippus! Aber momentan störte ihn das nicht: Er grinste zufrieden und hielt die Nase in den Wind, während die Aeternitas der hohen See entgegenzog...

    Sim-Off:

    Adieu, schönes Italia ;)

    Frohe Ostern allerseits!


    Und für alle Freunde des Cultus Sanctorum Romanus: ;)


    Haec sunt enim festa paschalia,
    in quibus verus ille Agnus occiditur,
    cuius sanguine postes fidelium consecrantur.


    Haec nox est,
    in qua primum patres nostros, filios Israel,
    eductos de Aegypto,
    Mare Rubrum sicco vestigio transire fecisti.


    Haec igitur nox est,
    quae peccatorum tenebras
    columnae illuminatione purgavit.


    Haec nox est,
    quae hodie per universum mundum in Christum credentes
    a vitiis saeculi, et caligine peccatorum segregatos,
    reddit gratiae,
    sociat sanctitati.


    Haec nox est,
    in qua, destructis vinculis mortis,
    Christus ab inferis victor ascendit.


    Nihil enim nobis nasci profuit,
    nisi redimi profuisset.


    O mira circa nos tuae pietatis dignatio!
    O inaestimabilis dilectio caritatis
    ut servum redimeres, Filium tradidisti!


    O certe necessarium Adae peccatum,
    quod Christi morte deletum est!

    Soweit ich das sehe, sind die Argumente ausgetauscht und das Diskussionsklima wird mir hier ein bisschen heiß.


    Danke für die Anregung - das SL-Team wird intern entscheiden, inwiefern SimOn über Besitz von IN-EXILIUM-IDs verfügt werden kann. Daher mache ich den Thread hier erst einmal zu.

    Soweit ich das sehe, sind die Argumente ausgetauscht und dieser Thread dient in erster Linie unsachlichen gegenseitigen Vorwürfe.


    Das SL-Team wird intern entscheiden, inwiefern SimOn über Besitz von IN-EXILIUM-IDs verfügt werden kann. Daher mache ich den Thread hier erst einmal zu.
    Das war der falsche Thread -.^

    Nachdem Lucius in seine Kajüte kam, stellte er irritiert fest, dass seine Siebensachen noch gar nicht hierher gebracht worden waren. Und dummerweise hatte Armin sich auch irgendwohin verdrückt, sodass er leicht verärgert wieder auf Deck kam und den nächstbesten ansprach:
    "Du da, schaff mir meine Sachen her!"
    fuhr er den Soldaten (scheinbar war es kein einfacher Nauta) grob an.

    Sim-Off:

    Wer will? Das Auslaufen/Ummelden kann von mir aus jederzeit erfolgen (unabhängig von diesem "Erzählstrang").
    Ich würde es selbst übernehmen, wenn Massa bis Ostermontag nicht dazu kommt, damit es weitergeht ;)

    Eigentlich glaubte Lucius nicht an die Götter und fand Opfer reine Zeitverschwendung. Allerdings konnte er diesem Unsinn sowieso nicht fernbleiben und da der Opferherr immer der ranghöchste Offizier an Bord war, war ihm am Ende gar nichts übrig geblieben, als das Opfer selbst zu übernehmen.


    Natürlich hatte er schon Opfer durchgeführt - als Magister Vici in Mogontiacum war ständig den Laren des Vicus und Apollo zu opfern gewesen. Aber wie ein Seemann dem Herrn der Meere opferte, da hatte der junge Petronier wenig Ahnung gehabt. Zu Glück gab es einer einen Optio an Bord, der als Haruspex und Religionsbeauftragter alles Notwendige vorbereitet hatte: Am Bug des Schiffes hatte man eine Art Altar aufgestellt, auf dem eine kleine Neptunstatuette und die Opfergaben drapiert worden waren. Dazu hatte der Nauarchus die gesamte Mannschaft antreten lassen, um Neptun die Ehre zu erweisen.
    Vorn an der Reling standen dann Lucius und der Optio, der auch den Gebetstext einsagen musste - beide trugen eine Toga über der Uniform, mit der auch der Kopf bedeckt wurde. Dann plapperte der junge Petronier plapperte endlich die vorgesagten Gebete nach - in gewohnt gelangweilter Manier:
    "Oh Neptun, Herr der Meere, Gebieter über die Fluten. Höre unsere Gebete und achte auf unsere Bitten."
    Der Optio gab ihm eine Kanne mit Wein, die Lucius kurz ansah, als wollte er sie selbst trinken, anstatt das gute Getränk einfach ins Wasser zu kippen. Dann goss er aber doch die ganze Kanne über die Reling.
    "Nimm diesen Wein als unsere Gabe und gewähre uns eine sichere Überfahrt über das Meer."
    Nach dem Wein war noch ein Brot an der Reihe, das Lucius ebenfalls über die Reling warf - wobei er sich fragte, ob die Fische in Portus eigentlich die fettesten im ganzen Mare Nostrum waren, wenn jedes Schiff hier ständig so eine Menge an Nahrungsmittel hineinwarf...
    "Nimm dieses Brot als unsere Gabe und gewähre uns eine sichere Überfahrt über das Meer."
    Als letztes folgte - immerhin etwas interessanter - ein Hahn, der in einem kleinen Käfig aufbewahrt worden war. Vorsichtig nahm der Optio das Vieh und reichte es Lucius weiter. Der packte den Hahn grob am Hals, sodass der Vogel erschreckt aufkrähte und wild mit den Flügeln zu schlagen begann. Doch anstatt loszulassen festigte sich der Griff des jungen Petroniers vor Erregung nur umso mehr, als er dem Optio auch das Opfermesser aus der Hand riss und mit einer Wucht in den Hals des Hahns versenkte, dass er diesen fast durchtrennte. Mit glänzenden Augen verfolgte er, wie die Klinge sich durch das sprudelnde Blut rot färbte, das aber zugleich auch in alle Richtungen spritzte, die Bordwand, sein Gesicht, seinen Brustpanzer und die Toga benetzte. Seine Hand spürte, wie die Muskeln des Viehs sich im Todeskampf regten und langsam erschlafften. Wie gebannt verfolgte er den faszinierenden Sterbeprozess, sodass er überhaupt nicht mehr darauf achtete, dass der Optio ihm das zugehörige Gebet einsagte. Erst als er angestupst wurde, erwachte er aus seiner Trance und fügte hastig an:
    "Nimm diesen Hahn als unsere Gabe und gewähre uns eine sichere Überfahrt über das Meer."
    bevor er die flatternde Tierleiche einfach fallen ließ. Absurderweise flatterten die Flügel noch ein paar Mal, bevor der Körper doch wie ein Stein ins Wasser stürzte. Kurz sah Lucius ihm hinterher, dann drehte er sich weg und blickte in das verärgerte Gesicht des Optio - der Typ hätte ja eigentlich Anspruch auf einen Teil des Federviehs gehabt, wie der Subpräfekt sich erinnerte! Deswegen machte er den Mist wahrscheinlich auch...
    "Wie soll ich jetzt die Zeichen lesen?"
    fragte der Optio wütend, doch der junge Petronier zuckte einfach mit den Schultern und deutete auf den Himmel.
    "Lies aus den Wolken oder woher immer du willst!"
    Damit drehte er sich um und ging weg. Sollte Massa das Auslaufen organisieren - er wollte endlich diese unbequeme Toga loswerden und sich ein bisschen Ruhe gönnen!

    Schlangen? Lucius hatte noch nie eine Schlange gesehen, wusste aber natürlich, was das war - in Germania normalerweise wenig gefährlich und ziemlich klein. Mehr Sorgen machte ihm die Hitze, von der Massa sprach - bemühte sich aber natürlich, sich das nicht anmerken zu lassen! Die Warnung vor den Einheimischen besorgte ihn dagegen wieder kaum - er war ausgesprochen wehrhaft und die Germanen in Mogontiacum waren (wie man so hörte) aus ganz anderem Holz geschnitzt als die Weichlinge aus dem Osten des Imperiums!


    Auf die Einladung hin begann er sich großzügig zu bedienen - wer wusste schon, wie das Essen an Bord des Schiffes sein würde?
    "Trinkst du gern so viel Wein?"
    fragte der Petronier schließlich, nachdem er mit dem Blick kurz der Einweisung zu seinem Bett gefolgt war. Auch Lucius betrank sich ja gerne - zwar machte ihn das ein bisschen irrational, aber irgendwie war es auch ein angenehmes Gefühl...