ZitatOriginal von Lucius Petronius Crispus
Melde mich und meinen alten Herrn bis Ende nächster Woche ab (bin in Argentoratum)
Wir sind wieder da! Frisch erholt, auch wenn das einzig römische, was ich gesehen habe, römisch-katholische Kirchen waren ![]()
ZitatOriginal von Lucius Petronius Crispus
Melde mich und meinen alten Herrn bis Ende nächster Woche ab (bin in Argentoratum)
Wir sind wieder da! Frisch erholt, auch wenn das einzig römische, was ich gesehen habe, römisch-katholische Kirchen waren ![]()
Melde mich und meinen alten Herrn bis Ende nächster Woche ab (bin in Argentoratum)
ZitatOriginal von Titus Germanicus Antias
„Du hast natürlich recht.“ begann Antias ruhig und höflich, „Es war äußerst unbedacht von mir, die schadhafte Truhe meiner Base zu dieser späten Stunde noch zu reparieren. Mea culpa, ich bitte um Verzeihung. Da ich morgen in aller Frühe wieder abreise, wollte ich das vor dem Schlafengehen noch erledigt wissen.“ Wirklich drollige Pantoffeln, nur das mit dem Zeigefinger sollte er besser nicht übertreiben. Sogar in seinem teilweise verständlichen Zorn würde sich der junge Kerl nach einigem Nachdenken eingestehen müssen, dass auch für die selbstgerechtesten Angriffe an der Wohnungstür Schluss war.
„Wie du siehst, war ich gerade im Begriff, mich zur Ruhe zu begeben. Also kann ich dich nur bitten, die Entschuldigung anzunehmen und meine Base nicht zu wecken. Die Märkte öffnen früh und ich möchte am Abend wieder in Ostia sein.“
Aus der Wohnung konnte er leises Rascheln hören. War Apolonia aufgewacht oder wuselte nur Babila ziellos umher? Vielleicht hatte er sich auch verhört, so langsam machte sich eine bleierne Müdigkeit in ihm breit und dämpfte ihm die Sinne. Wo war er stehen geblieben? Ach ja, Zeit für alle Beteiligten, sich formvollendet zurückzuziehen. Freundlich gähnte er den verstimmten Nachbarn an. „Nun, ich versichere dir, meine Abreise wird völlig lautlos vonstatten gehen. Möge Pax uns in friedlichen Schlaf wiegen. Gesegnete Nachtruhe Civis.“ Vorsichtig – um nicht etwa einen der aparten Pantoffeln einzuklemmen – schloss er die Tür.
"Ich wusste gar nicht, dass Base auch ein Synonym für Lupa ist!"
kommentierte Lucius spöttisch die Ausrede der Kerls, der scheinbar noch nie einen Calceus gesehen hatte (was er natürlich nicht wusste). Die Geschichte, die er da erzählte, war absolut unlogisch - nachts eine Truhe reparieren? Und wie sollte diese Base bitte schlafen, wenn er hier herumhämmerte wie ein Bekloppter? Und warum zum Henker war er dabei nackt?
"Das nächste Mal kannst du ein richtiges Lupanar aufsuchen - wenn das hier noch öfter passiert, werde ich persönlich dafür sorgen, dass diese Nutte hier herausfliegt!"
war schließlich alles, was er noch dazusagen konnte, ehe der Typ in Seelenruhe die Tür wieder zuzog. Einen Moment überlegte der junge Petronier, ob er nochmal klopfen sollte, um auch Apolonia zur Rede zu stellen. Dann erinnerte er sich aber an die Muskeln des Typen und beschloss, es lieber erst einmal bei einem weniger durchtrainierten Kunden zu probieren... - also marschierte er wieder zurück in seine Wohnung und wartete weiter auf das Abendessen...
Dieser komische Sklave schien Widerstand zu leisten, sodass Lucius fester drücken musste.
"Ist heut' geschlossene Gesellschaft oder was?"
rief er spöttisch, als die Tür sich doch endlich öffnete. Vor ihm stand - was konnte man auch anderes erwarten? - ein nackter Mann! Einen Moment blieb dem jungen Petronier die Spucke weg - der Typ sah ordentlich durchtrainiert aus und nicht unbedingt wie jemand, der nicht auch ohne Geld ein Mädchen ins Bett bekam. Aber egal - jetzt konnte er nicht zurück!
"Die Frage ist, wer hier mit dem Radau angefangen hat!"
gab er giftig zurück - was bildete der Kerl sich eigentlich ein? Dass er hier einfach dieses Nebenlupanar besuchen konnte und sich nach Herzenslust vergnügte, während nebenan ehrbare Bürger schlafen wollten?
"Ich dulde es nicht, dass jemand direkt nebenan ein Lupanar eröffnet!"
fügte er schließlich hinzu und bedrohte den Kerl mit erhobenem Zeigefinger. Der glaubte wohl, nur weil er ein paar Felder mehr im Waschbrettbauch hatte als sein Gegenüber, könne er hier auf dicke Hose machen! Zwar hatte Lucius in der Zeit in Rom doch ein bisschen von seiner Sportlichkeit verloren - immerhin wurde er hier nicht vom Alten getriezt und hatte außerdem viel in der Schreibstube seines Patrons zu tun - aber er wusste, wie man auch mit nicht so viel Kraft einige Schmerzen zufügte! Und notfalls hatte er ja noch Pythagoras...
"Natürlich!"
bestätigte Lucius sofort, während Istorius - der Trottel - etwas ertappt dreinblickte. Erst auf einen bösen Blick des Petroniers hin nickte er schließlich auch. So weit, so gut - fehlte natürlich der Kaufvertrag!
"Wir dachten, dass wir ihn in deiner Anwesenheit aufsetzen könnten. Gibt es dafür irgendwelche bestimmten Vorgaben hier in Ostia?"
Zwar hatte der junge Petronier den Cursus Iuris besucht - aber einerseits hatte er auch bei Handelsrecht nicht so gut aufgepasst, andererseits hatte er auch noch grob in Erinnerung, dass es verschiedene Rechtsbräuche in verschiedenen Städten gab...
ZitatOriginal von Apolonia
Es klopfte? Babila's Nerven hatte sich gerade etwas entspannt und schon waren sie wieder in Alarmbereitschaft. Wer wie was? Apolonia wäre über eine Störung jetzt sicher alles andere als... Also ging das Nervenbündel an die Tür öffnete dieses genau so weit, das er hinaussehen, man aber nicht ins Zimmer blicken konnte.
Babila erkannte den Nachbarn was kam war sein fast schon obligatorisches „Ähm?“
Wenigstens musste Lucius nicht sehr lange warten, bis endlich die Tür geöffnet wurde - allerdings nur einen Spalt. Wahrscheinlich hatte Apolonia Angst, dass die Cohortes Urbanae vor der Tür standen und ihren illegalen Puff dicht machten! Aber der junge Petronier ließ sich nicht einfach so abweisen. Das "Ähm" völlig überhörend versuchte er direkt die Tür aufzustoßen.
"Deine Freier kannst du in deinem Lupanar empfangen, nicht hier!!!"
brüllte er gleichzeitig voller Zorn - obwohl er insgeheim gespannt war, was ihn hinter der Tür erwartete. Eine Orgie mit zahlreichen Frauen und lüsternen alten Herren? Oder eine "Solovorstellung"?
"Äh - Hochrechnung?"
fragte Lucius verwirrt. Darüber hatte ihm Xanthippus nie etwas erzählt - und Eumenius schon gar nicht (der hatte aber Zahlen sowieso verabscheut)! Natürlich war es ziemlich einfach, nur einen Teil der Akten durchzusehen - wobei F bis I ja auch vier Buchstaben waren, bei zwanzig Buchstaben insgesamt also doch immerhin ein Fünftel aller Kandidaten (wenn man vernachlässigte, dass die Namensverteilung auf das Alphabet wahrscheinlich nicht völlig gleichmäßig war). Auf jeden Fall immer noch eine Menge!
"Und - äh - alle Grundstücksbesitzer mit einem Gentilnomen F bis I? Oder wie?"
Natürlich wusste er nicht, ob das aus den Census-Akten direkt hervorging - er hatte ja noch nie einen veranstaltet!
5. Stress im Norden
Der Kaiser ist tot - Nachrichten aus dem Süden
Quid sit futurum cras, fuge quaerere! - da war doch noch ein Prätorianer
Bibe, si bibis - Loyalitäten sichern.
Ecce Rebelles - Fakten schaffen!
Angetreten zum Appell - Ausrufung des Cornelius
Rebellion in Nord, Süd und Ost - der 'Kaiser' tobt
Zukunft des Imperiums - vertrauliche Gespräche
Mit Nachrichten und Nachfragen - Besuch von der I.
Meum est propositum in Taberna mori - aus dem Süden in den Norden
Erster großer Auftritt - die VIII. ruft den Cornelius aus
Consilium Belli - viele Köche
Der Zug des Nordgermanischen Heers in den Süden
Abmarsch im Morgengrauen - die II. zieht gen Süden
Von Mogontiacum nach Vindonissa - die II. zieht weiter gen Süden
Castra Aestiva Legionum Germaniae Superioris - Warten, Organisieren, Ordnen, Weiterziehen
Equites cultum filiorum Lavernae induti - Geld her, sonst kracht's!
Equites cultum filiorum Lavernae induti - Es kracht.
6. Nordmänner suchen Streit in Italia
[Legiones inalpini] Zug des obergermanischen Heeres - der Weg über die Alpen - I - bis Curia
[Legiones inalpini] Zug des obergermanischen Heeres - das Seitental
[Legiones inalpini] Zug des obergermanischen Heeres - der Weg über die Alpen - II - bis Tarvessedum
Abmarsch nach Verona - für die I. geht's los
Gardisten im Gebirge
Aufklärung gen Osten - die Rebellen spitzen die Lauscher
Delta Padi - der östliche Teil der Ebene des Padus
Tross zur Versorgung - Nachzügler der I.
[Zug des illyrischen Heeres] Westwärts! - der Gegner naht
Lagebericht - in Roms Schaltzentrale
Mobilmachung - Rom wappnet sich
Marschbefehl für die Garde
Die Garde zieht ins Feld
[Legiones exalpini] Zug des obergermanisches Heeres - Italia, endlich!
[Castra Aestiva Legionum Seditiosorum Verona] Das Hauptlager der Rebellen bei Verona
Equites cultum filiorum Lavernae induti - Geldtransport durch Italia
Von Roma nach Fanum Fortunae - Die Garde auf dem Marsch I
Von Fanum Fortunae nach Norden – Die Garde auf dem Marsch II oder: Die in den Sumpf gingen
[Clades Vicetia] Die Schlacht bei Vicetia - Die nördliche und südliche Flanke
[Clades Vicetia] Die Schlacht bei Vicetia - Die Stellungen der I. und II. Legion
Schlacht bei Vicetia – Das Heerlager der kaisertreuen Legionen und der Prätorianer
[Clades Vicetia] Die Schlacht bei Vicetia - Mordskater
Post Cladem - die Rückkehr nach der Schlacht
7. Stunk im Osten
Die syrische Verschwörung
Auf dem Weg Richtung Südosten
Weiter auf dem Weg Richtung Osten
Pannonia Superior - Carnuntum
[Asia] Go West
Das Heerlager des Quintus Marius Turbo
Achaia - Kurs Südost
Achaia - Die Blockade von Thebae
Das Marschlager der Classis Misenensis
Rhegium
Die Classis zieht ab gen Nor... Misenum
Südöstlich von Misenum
Zurück! (Fast alle)
Unterkunft für den zukünftigen Imperator
Triclinium - Kleines Essen für den Senator
Appell für den neuen Imperator
Die letzten 160 Meilen
8. Rebellen! In Rom!
Die Befestigung Roms - Rom wappnet sich stärker
[Legiones Seditiosi] Der lange Marsch nach Rom..
Volksbewaffnung! - Rom mobilisiert alle Reserven
[Extra Pomerium]Feind in Sicht! Die Rebellen stehen vor Rom
All your base are belong to us - Rebellen im Hause der Garde
Sie kommen, um dich zu holen... - das Haus des Konsuls nach der Erstürmung der Stadt
Es geht für manche zuende - die Stürmung der Casa Decima
Roma im Würgegriff der Gewalt - die Plünderung der Casa Iulia
Die Römer kommen.. - die Stürmung der Casa Octavia
To protect and to serve - die achte Legion zum Schutz der Villa Vinicia vor Unruhen
Verschanzt - die Casa Pompeia wird gestürmt
Ordo decurionum - Außerordentliche Sitzung - auch in Ostia wird eingeknastet
[Carcer] Rebellische Gastfreundschaft - die Zellen der Gefangenen 1 2 3 4 5 6 7
All your base are belong to us - im Officium des Gardepräfekten
[ANTE PALATIUM]Die Belagerung des kaiserlichen Palasts..
Verrat! - im Kaiserpalast
9. Am Ende bleibt einer übrig
[Amphitheatrum Flavium] Die Zurschaustellung des Usurpators
[Via Appia] Cornelius venit - das 'Empfangskomitee'
Cornelius venit - Last Man Standing auf dem Forum Romanum
Das Lager der (erst seit kurzem) kaiserlichen Truppen vor Rom
[Campus Martius] Tag eins nach dem Einzug von Cornelius Palma in Rom
(passt nicht mehr in ein Posting
)
Hm, offensichtlich weiß er es nicht so genau (oder hat es vergessen...) ![]()
Vorschläge:
De Bello Civile - Palmas Weg zur Macht
De Coniuratione Tiberio-Viniciana - Krieg um den Kaiserthron
(so richtig zündend finde ich aber bisher noch keines von beiden
)
Außerdem fehlen noch Serapios Threads, ist mir aufgefallen. Und noch ein paar Punkte der Verschwörung:
1. Die Tiberisch-Vinicische Verschwörung
Patrizier unter sich
Convivium Suspectum
Vater und Sohn
Ein junger Unterstützer
Hoher Besuch in der Villa Aurelia
Flavius Gracchus wird bestellt
Cena Coniurata
Ein geeigneter Kaiser?
Cena de Usurpatore
Coniurationis Finis? - Das letzte Treffen
Das neue Testament
Der Mörder wird bestellt
Das letzte Abendmahl
Fehlstart
2. Die Rache der Beerbten
Die Polizei tappt im Dunkeln
Ein unglaubliches Testament - Was nicht passt, wird passend gemacht
Den Verschwörern auf der Spur...
...hinter dem Meer...
...und zurück
Ausgehverbot!
Krisensitzung im Senat
Villa Tiberia » Warten auf das Kindlein...
Villa Flavia Felix » Der Kaiser ist tot!
Villa Flavia suburbana » Notstand
Villa Flavia Felix » Auf der Flucht
Villa Vinicia » Schwarzer Besuch
Landsitz des Vinicius Hungaricus » Ungebetener Besuch
Palma flieht
Lasst die ihr eintretet alle Hoffnung fahren - Das Geständnis des Vinicius Lucianus
In der neuen Zelle des Vinicius Lucianus
Die Wahrheit liegt in der Tiefe
Säbelrasseln - die Parade der Cohortes Praetoriae
Meldung des getreuen Präfekten
Die Jagd auf Ulpianus Venox: 1 2 3
Das Verhör des Ulpianus Venox
Volksaufklärung (Artikel von ANTE DIEM V ID DEC DCCCLXII A.U.C. (9.12.2012/109 n.Chr.)
Hochverratsprozess gegen Vinicius Lucianus
Das Ende des Vinicius
3. Kaiser, überall Kaiser
Von alten und neuen Kaisern - die Ausrufung des Appius Cornelius Palma in Syria
Die Ausrufung des Vescularius Salinator in Rom
4. Ärger im Südosten
Ein Jucken am Arsch der Welt - Aegyptus droht
Reizende Gespräche - die Kornkammer macht mobil
Bubastis - die Legio XXII Deiotariana rüstet auf
Aegyptus wird zur Festung
Die Cohors II Cornelia Aegyptorum - die Kornkammer macht mobiler
Brav setzte sich Lucius und freute sich still ein bisschen über das Lob - auch wenn es im Grunde der Alte gewesen war, der ihm Pünktlichkeit eingeprügelt hatte, war es doch eine nützliche Eigenschaft. Weniger verstand er dagegen, was für Bewegung ihm nun blühen würde.
Gerade wollte er dann seine Gedanken ausführen, wie man ihr Vorhaben am geschicktesten umsetzte, als der Decimer auch schon ziemlich klare und uninspirierte Anweisungen gab. Seine tollen Ideen zerplatzten wie eine Seifenblase - scheinbar hatte Varenus ihn sich als den gleichen Hilfskrafttrottel gesichert, als der er auch für Lepidus arbeiten musste! Grundstücke addieren und aufschreiben - im Archiv! Und er hielt es nicht einmal für nötig, ihm gleich ein bisschen mehr von seinem Plan zu verraten, sondern scheuchte ihn direkt los!
Schließlich rappelte er sich doch auf, als er so angepflaumt wurde, während der alte Primicerius seelenruhig sitzen blieb - hatte er nicht "wir" gesagt?
"Alle Grundstücke des Imperiums?"
fragte der junge Petronier ungläubig - das mussten... also das ließ sich gar nicht überschlagen, so viele waren das wohl!
Lucius fühlte sich, als hätte er eine Schleuse geöffnet - der alte Mann begann plötzlich loszuplappern, als hätte er sich die Worte seines halben Lebens aufgespart. Genua, Tarraco, Hispania, Germania - der Typ laberte und laberte und natürlich verlor der junge Petronier ziemlich schnell das Interesse, das er genaugenommen sowieso nie besessen hatte. Stattdessen blickte er sich ständig um, versuchte einzuhaken, wenn Varenus etwas langsamer wurde - vielleicht ließ er sich doch noch abwimmeln - und kapitulierte endlich. Als er dann tatsächlich eine kleine Pause machte, hob Lucius gerade den Zeigefinger, als der Decimer sich plötzlich offenbarte. Das kam so plötzlich, dass er sich kurz fragte, ob er irgendeinen Teil der Lebensgeschichte dieses Bürohengstes überhört hatte, in der er irgendwem eine Nachricht geschickt hatte. Dann aber wurde ihm klar, dass die Art und Weise der Erklärung, nämlich die direkte Nachricht nach einer kleinen Pause, verbunden mit dem Umstand, dass sein Kontaktmann noch immer nicht aufgetaucht war, obwohl wahrscheinlich schon eine Stunde vergangen war, die Wahrscheinlichkeit doch ziemlich hoch erscheinen ließ, dass Varenus sich auf seine "Einladung" bezog. Trotzdem musste er die Hypothese verifizieren:
"Welche Nachricht?"
fragte er deshalb mit ungläubigem Gesichtsausdruck - das war zumindest so formuliert, dass er sich damit nicht verriet - falls Varenus wider Erwarten doch nicht sein Mann war...
Tatsächlich war Lucius tagsüber für seinen Patron unterwegs gewesen - der Festtag des Iuppiter Liber und der Iuno Regina war immerhin ein Dies fastus, an dem Rechtsakte vollzogen werden durften. Entsprechend müde war er, nachdem er sich durch die feiernde Menge gekämpft (hatten die alle keine Arbeit?) und die Stufen in den dritten Stock hinaufgeschleppt hatte. So warf er sich auf die Kline im Hauptraum und schickte Armin los, ihm ein Abendessen zu besorgen - einen Herd hatten sie ja nicht.
Und während er dann so da lag, hörte er es nebenan klopfen. Ziemlich regelmäßig war das Wummern, das dann immer schneller wurde - was machte diese verrückte Nutte schon wieder nebenan? Schlug sie einen Nagel in die Wand? Aber irgendwie war die Regelmäßigkeit dann doch ein bisschen seltsam...
Nach einer Weile zog er sich doch hoch. Direkt rüberzugehen hatte er gerade keine Lust - am Ende würde Apolonia ihn sowieso nur wieder verarschen - , also hämmerte er seinerseits ein paar Mal kräftig gegen die Wand. Einen Moment glaubte er, dass das Wummern tatsächlich leiser wurde - um dann aber nur noch heftiger zu werden und schließlich aufzuhören. Erst jetzt kam ihm langsam, dass das wohl doch kein Hämmern gewesen war. Wenn die Wohnung genauso geschnitten war wie sein, dann war direkt nebenan wohl auch die Schlafnische und dann...
Der junge Petronier verzog angewidert das Gesicht - machte diese verdammte Nutte jetzt tatsächlich seine schöne Insula zu einem Lupanar? Das konnte ja wohl nicht sein! Am Ende würde er überhaupt nicht mehr zum Schlafen kommen, weil hier Tag und Nacht Freier ein- und ausgingen! Er musste dringend etwas unternehmen - und zwar sofort!
Rasch suchte er seinen Gürtel, den er zum Dösen abgelegt hatte, schnallte ihn zu und ging zur Tür. Dabei bemerkte er, dass er auch seine Calcei ausgezogen hatte - barfuß wollte er auch nicht unbedingt aufkreuzen! Also ging er wieder zurück zur Kline, schlüpfte in die Schuhe, verschnürte sie und stand kurz darauf vor Apolonias Tür. Mit der Faust hämmerte nun er - wenn auch gegen das massive Holz der Eingangstür!
Lucius ging wieder einmal zum Postofficium und gab einen Brief für die diplomatische Post nach Osten ab.
Ad
Rex
Parthamaspates
Artaxata - Armenia
An den ehrenwerten König von römischen Gnaden, Parthamaspates
Wir grüßen unseren treuen Verbündeten mit großer Achtung. Der Kaiser des römischen Reiches blickt mit großem Interesse auf die östliche Region seines Reiches und möchte dir versichern, dass er das freundschaftliche und kooperative Verhältnis zu Armenien wahren möchte. Zu diesem Zwecke würde er gern erfahren, wie es derzeit um dein Königreich bestellt ist. Vor allem sorgt man sich in Rom um die Sicherheit Armeniens vor den Parthern. Diesbezüglich würden wir uns über einen aktuellen Statusbereicht freuen. Wie steht es derzeit an der armenischen Grenze? Wie verhält sich das Partherreich? Gab es in der vergangenen Zeit Spannungen?
Darüber hinaus ist uns vor allem auch deine eigene gesicherte Position als vertrauter Roms wichtig. Wie steht es derzeit um deinen Rückhalt auf dem Thron? Wie viel Einfluss haben ausländische Mächte innerhalb deines Reiches, hier natürlich im speziellen wieder das Partherreich? Sei dir in jedem Fall sicher, dass sich Rom deiner Sorgen annehmen wird, sollte es dergleichen geben. Einen getreuen Klienten wird Kaiser Cornelius Palma nicht im Stich lassen.
Wir hoffen, dass eine zeitnahe Antwort erfolgt.
Vale bene,
Lucius Tiberius Lepidus
~~Quaestor Principis - Administratio Imperatoris~~

ZitatOriginal von Lucius Tiberius Lepidus
Lepidus ging schon davon aus, dass sein Scriba Petronius nicht rund um die Uhr beim Decimus herumhing. Er musste ihn zwar nicht völlig von seiner neuen Aufgabe abziehen, da es wirklich nur kleinere Sachen zu erledigen gab, aber auch die waren natürlich vorzugsweise zu behandeln. "Wir müssen auch noch einen Brief an den Klientelkönig in Armenien schicken. Sei so gut und lies ihn noch einmal korrektur und schick ihn dann ab."
Die Doppelbelastung war einerseits interessant - sie brachte Abwechslung von den Schreiberlingstätigkeiten bei Lepidus - andererseits doppelt fordernd, sodass Lucius wenig begeistert war, als er wieder einen Brief zum Verschicken bekam. Trotzdem machte er seine Arbeit natürlich, wie man es von ihm erwartete. Sorgfältig las er den Brief durch, wunderte sich dabei, wie deutlich es wurde, dass dieser König von Armenien überhaupt kein richtiger König, sondern eher eine Art Verwalter des Kaisers war, und gab ihn schließlich ab...
Achso ![]()
Lucius und Istorius setzten sich - der groß gewachsene Armin blieb hinter ihnen stehen wie ein Leibwächter. Zufrieden stellte der junge Petronier dabei fest, dass der Aedil ausnehmend höflich zu ihm war - so mochte er das! Immerhin war er ein Eques Romanus!
Und dazu kam er auch noch gleich auf den Punkt! Erwartungsvoll sah Lucius zu dem traurigen Bäcker - immerhin wusste er nicht einmal so genau, wie der Betrieb hieß oder die Straße, in der er zu finden war. Allerdings dauerte es ein bisschen, bis der tumbe Klotz bemerkte, dass Lucius ihm ausnahmsweise mal das Reden überließ. Dann endlich sagte er
"Es geht um meine Bäckerei in der Semita Horreorum."
"Sein Name ist Gaius Istorius Hispo, Verkäufer. Und ich bin Lucius Petronius Crispus, Käufer. Der Preis sind 200 Sesterzen."
fügte der junge Petronier leicht genervt an - er hatte ja nicht den ganzen Tag Zeit. Für einen Becher Wein allerdings...
"Gern!"
Man nahm ja mit, was man kriegte!
Praxis war scheinbar nicht Lucius' Fachgebiet - denn dass die Frage darauf anspielte, dass der Decimer die fehlende Variable in dieser Gleichung hier war, verstand er nicht. Stattdessen schlussfolgerte er lediglich, dass Varenus entweder in sozialen Belangen ein bisschen beschränkt war, oder so von sich eingenommen war, dass es ihm einfach egal war, wenn andere wegen ihm unter Druck gerieten, oder aber einfach Spaß daran hatte, Schwächere zu quälen. Angesichts seines Verhaltens gegenüber dem Patron des Petroniers hielt dieser aber Zweiteres für die Option mit der höchsten Wahrscheinlichkeit.
"Gut! Er hat mir neulich geschrieben - er ist jetzt Duumvir und hat jede Menge Projekte!"
antwortete er deshalb eher knapp und trotzdem vielsagend - auch wenn er den Alten nicht mochte, hinderte das ja nicht daran, mit ihm anzugeben!
Vielleicht sollte er es einfach aufgeben, diesen Varenus loszuwerden - wenn es wichtig war, würde der mysteriöse Unbekannte ihn schon holen!
Am Morgen nach dem Gespräch beim Quaestor marschierte Lucius nicht wie sonst direkt zum Officium seines Patrons, sondern ging noch ein paar Schritte weiter. Die ganze Nacht über hatte er überlegt, wie man am besten einen idealen Steuersatz berechnete, was man für die Taxierung für Variablen benötigte und so weiter. Am Ende hatte er alles auf einigen Tabulae zusammengekritzelt, die er jetzt auch unter dem Arm trug.
So fühlte er sich gut vorbereitet, als er ins Officium a rationibus marschierte und direkt auf den Arbeitsplatz von Varenus zuhielt. Wenn er etwas gut konnte, dann war es Rechnen - heute brauchte er also keineswegs verlegen oder nervös zu sein!
"Salve, Decimus. Da bin ich!"
begrüßte er den alten Quadransfuchser.
Er wurde ja doch ziemlich schnell freigestellt - ein Wort und schon hatte er die Abteilung gewechselt! Damit war die Entscheidung gefallen und Lucius fasste sofort den Beschluss, sich gleich heute Abend noch ein System zu überlegen, mit dem er den Finanzfuchs morgen früh beeindrucken konnte.
"Jawohl!"
bestätigte er sofort und sah erwartungsvoll zu Varenus.
Zufrieden stellte Lucius fest, dass der abgerissene Decurio endlich zurück an seine Arbeit ging, anstatt wildfremde Leute auszufragen. Und noch zufriedener war er, als man sie direkt zum Aedil vorließ. Im Officium angekommen ging er direkt auf den Aedil zu und begrüßte ihn:
"Salve, Procilius. Ich bin Lucius Petronius Crispus und das hier ist Istorius. Wir möchten einen Betriebsverkauf beglaubigen lassen."
Natürlich hatte er auch nicht vor, mit diesem Typen ein nettes Pläuschchen zu halten - langsam wurde es immerhin Zeit, dass er wieder nach Rom zurückkam und sich mal wieder bei seinem Patron zeigte!
Am Anfang klang es noch ganz lustig, als sein ehemaliger Nachbar sich als Traumtäner outete und von Silanus zurechtgestutzt wurde - selbst Lucius wusste ja von seinem Alten und vielen seiner alten Kameraden, dass Soldaten zum Saufen neigten und sich dabei gern auch mal selbst vergaßen. Aber dann wurde es leider wieder ziemlich langweilig - und auch noch schmalzig. Wie der Procurator herumheulte, dass er kein Mädchen fand! Und wie er auch noch versuchte, die hübsche Luci als Heiratsvermittlerin zu engagieren - widerlich! Hatte der Typ keine Eier in der Hose?
Der junge Petronier zumindest hatte gelernt, dass Ehen arrangiert wurden - und dass er seinen Charme und Zärtlichkeit woanders holen konnte, als bei seiner zukünftigen Ehefrau! Vielleicht bei einer Lupa oder einer Sklavin...
Oder liefen die Dinge in Rom etwa so grundverschieden wie die in Mogontiacum? Heiratete die römische Oberschicht aus Zuneigung und nicht aus so schnöden Interessen wie Familienbündnispolitik und Geld? Wenn dem so war, bevorzugte der junge Petronier auf jeden Fall das mogontinische System - immerhin war es zumindest halbwegs rational und baute nicht auf so komische Eigenschaften, die er sowieso noch nie verstanden hatte!
Vorerst beschloss er aber, sich dem leckeren Essen zuzuwenden...