Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    Die Frage der Kapitalakquise musste tatsächlich noch geklärt werden - wenn er wieder zu Hause war, würde er sich gleich daran machen, die notwendige Summe zu errechnen, inklusive laufender Ausgaben etc. - ob er dabei bei Privatus anfragen würde, war er sich nicht sicher. Die mathematische Herausforderung war auf jeden Fall interessant...


    "Das ginge schon."


    bestätigte er dann etwas abwesend. Dass er einen Grund hatte, die Lupanar-Besitzer zu schikanieren, bereitete ihm sogar richtige Freude - endlich würde er guten Gewissens von seiner Macht Gebrauch machen können und dabei auch noch seiner Familie nützen.


    "Ich werde schon Gründe finden."


    Dass er dabei auf die Hilfe zweier finsterer Legionsveteranen zurückgreifen konnte, erleichterte die Sache sogar noch...

    Eine Rede vor dem Ordo Decurionum - so etwas hätte den jungen Petronier vor einigen Monaten noch in Angst und Schrecken versetzt, ihm den Schlaf geraubt und so nervös gemacht, dass er vor den Stadtvätern kein Wort mehr herausgebracht hätte. Das war jetzt allerdings anders - er wusste, wer er war und dass er um Längen besser war als all die Krämer und Barbaren, die in der Curia versammelt waren!


    "In Ordnung. Machen wir's so."


    stellte er also fest und lächelte sogar ein bisschen - das alles war quasi seine Idee gewesen und jetzt durfte er sogar die Lorbeeren dafür ernten.

    Die Idee, die Hamilkar da unterbreitete, klang tatsächlich clever - wenn sie die Konkurrenz ausschalteten, brauchten sie nicht einmal besonders hübsche Frauen. Allerdings gab es einen Haken - woher sollten sie das Geld nehmen und wer würde die Erträge bekommen?


    "Und ich soll das Startkapital organisieren? Und wie teilen wir die Gewinne?"


    fragte er deshalb schnell. Der Gedanke, einen Haufen Geld für den Kauf oder die Miete eines Hauses zusammenzubekommen, war nicht gerade angenehm - zwar hatte sein Vater nichts gegen Lupanare, aber ob er unbedingt wollte, dass sein Sohn eines aufmachte?


    Außerdem kam ihm noch eine Optimierung des Planes in den Sinn - die zugleich einige Ungewissheiten ersparte:


    "Übrigens sollten wir das Lupanar vielleicht erst dann eröffnen, wenn der Ausgang des Krieges klar wird - wieso sollten wir die laufenden Kosten während des Krieges tragen, ohne vernünftige Einkünfte zu haben?"

    Der Flüchtigkeitsfehler ließ Lucius ein bisschen erröten - er hasste es, ertappt zu werden. Aber natürlich konnte er dagegen nicht einwenden und in seiner Scham ersparte er Mathayus auch weitere Diskussionen, sondern nickte, als wären es Entscheidungen seines Vaters.


    "Gut, machen wir das so."


    fasste er daher zusammen, auch wenn er nicht wusste, wie das mit dem Säufertreffen gemeint war - diese Funktion von Collegia war ihm bisher nicht bekannt...

    [Blockierte Grafik: http://img862.imageshack.us/img862/1286/arminjungklein.jpg] | Arminius


    Etwas verlegen kratzte Armin sich am Hinterkopf.


    "Naja, Morag - also Gallicus - hat mir ein bisschen was erzählt. Der Alte - äh, Dominus Petronius opfert ja nur den römischen Göttern. Aber ich stamme selbst aus Germania, genaugenommen aus der Civitas Vangionum ein bisschen rhenusaufwärts. Da wollte ich schon wissen, was meine Familie einmal so geglaubt hat."


    Wie selbstverständlich sprach er in der Vergangenheit von seinen Eltern - tatsächlich erinnerte er sich nicht einmal mehr an das Gesicht seiner Mutter. Es war alles so verdammt lange her...





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

    Da Hamilkar den Mund hielt, hatte auch Lucius keinen Anlass, irgendetwas zu reden, bis das Bier kam. Dann aber nahm er gierig einen großen Schluck - es schmeckte ihm wie üblich. Während er dabei sein Gegenüber mit einer Mischung aus Abschätzung und Verlegenheit beobachtete, fragte er sich immer wieder, was der Magonide von ihm wollte.


    Dann endlich kam er heraus mit der Wahrheit - ein Lupanar. Prinzipiell war die Idee nicht dumm - hier in Mogontiacum gab es eine Menge Soldaten, die nicht heiraten durften. Was sollten sie also tun, als ein Lupanar besuchen? Andererseits gab es dabei sicherlich auch eine Aufgabe für ihn.


    "Und was ist mein Anteil der Arbeit?"


    fragte er deshalb misstrauisch.

    "Was denn?"


    erwiderte Lucius etwas unwirsch - er hatte längere Zeit über den Formulierungen gesessen und auch sein Vater war einigermaßen einverstanden gewesen. Was wollte der Magonide jetzt noch ändern?

    Wenigstens versuchte der Magonide nicht, ihn noch weiter zu beeinflussen und so wertete Lucius das Gespräch als einen Sieg für sich. Auch das Trinken wertete er als nervöse Geste, auch wenn es in Wahrheit wohl eher Resignation war - ein gutes Gefühl!


    "Ich hätte gesagt, wir machen einen Entwurf für eine Ordnung und stellen sie im Ordo Decurionum vor. Ich habe zu.. - ich habe schon einen Entwurf hier:"


    Natürlich hatte sein Vater ihm dabei geholfen, aber wenn er schon allein respektiert wurde, musste er sich ja nicht hinter dem Alten verstecken. Also holte er eine Tabula hervor, strich kurz etwas und las sie dann vor:


    COLLEGIUM FABRORUM


    I. Das Collegium Fabrorum dient der Feuerbekämpfung im Vicus Apollinensis und im Vicus Navaliorum.
    II. Es setzt sich aus maximal L Collegiati aus freiwilligen Handwerkern der betreffenden Vici zusammen, deren Profession sie zur Feuerbekämpfung bzw. zum Abriss von Häusern befähigt. Finden sich nicht ausreichend freiwillige Kandidaten, können die Duumviri geeignete Personen als Munera zu dieser Aufgabe befehlen.
    III. Die Leitung übernimmt ein Magister. Er wird durch die Collegiati gewählt den Ordo Decurionum ernannt.
    IV. Die Collegiati werden von der Civitas mit Spritzen, Äxten, Leitern, Decken und Eimern ausgestattet. Dieses Gerät wird in der Curia oder in den Haushalten der Collegiati aufbewahrt, wobei der Magister eine Liste für die Funktionsfähigkeit und Verfügungsbereitschaft verantwortlich ist.
    V. Im Falle eines Feuers ist der Magister zu informieren, der die entsprechenden Collegiati herbeiholt. Gemeinsam übernimmt das Collegium dann die Bekämpfung des Feuers.
    VI. Um auf die Feuerbekämpfung gut vorbereitet zu sein, trainieren die Collegiati regelmäßig an Feiertagen unter Aufsicht ihres Magisters.


    "Soweit dazu."


    schloss Lucius seinen Kurzvortrag ab.

    Zitat

    Original von Sicca Magonidas
    Sicca Magonidas kam sofort auf Lucius zu als dieser beim Lager der Magoniden ankam. Sie reichte ihm einen Krug mit starkem Wein und spielte ihre Reize voll aus indem sie ihm ständig tief in die Augen blickte. Im die Gelegenheit für tiefe Einblicke gab, sich immer recht nah bei ihm hielt wodurch auch ihr starkes Parfüm den Rauchgeruch zumindestens in Lucius nächster Nähe übertönte.


    Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Ein wenig gelangweilt, wenn auch nach wie vor neugierig ließ sie also weiter ihren Blick schweifen, als sie aus den Augenwinkeln schließlich Ferox entdeckte, der gerade ein fröhlich kreischendes Mädchen über seine Schulter warf. Unwillkürlich musste Octavena schmunzeln und drehte sich kurz in seine Richtung in der Hoffnung, dass er sie vielleicht ebenfalls entdecken würde.


    Die Reaktion Nicaeas verwirrte den jungen Petronier wieder gewaltig. Als sie sich das letzte Mal gesehen hatten, hatte sie ja auch mit ihrem finsteren Bruder die Köpfe zusammengesteckt und über ihn gelästert - warum konnte er nur trotzdem nicht die Augen von ihr lassen? Als Sicca sich ihm dann aufdrängte, nahm er den Wein an und kostete - ungemischt, wie man ihn im Hause Petronia quasi nie vorgesetzt bekam. Das machte den Geschmack allerdings kaum besser. Dass die ältere Schwester ihn ständig angaffte, war ihm interessanterweise ebenso unangenehm wie der Umstand, dass Nicaea so Abstand hielt - intuitiv trat er einen Schritt zurück und sah sich hilfesuchend um. Octavena schien allerdings auch anderes zu tun zu haben und so trank er schließlich verlegen einen weiteren Schluck. Warum tranken die Römer nur Wein statt Bier?

    Etwas beklommen, aber auch neugierig folgte Lucius dem Magoniden in einiger Entfernung. Dummerweise hatte er sein Schwert nicht unauffällig einstecken können - zumal er keine Toga trug, unter der er es verstecken hätte können. So fühlte er sich fast ein wenig nackt, als sie den Weg zum Forum und der Taberna der Duccier einschlugen.


    Wie ein Schuljunge setzte er sich auf die Bank und meldete nur knapp.


    "Bier."


    Dann wartete er gespannt, was Hamilkar ihm zu sagen hatte.

    Das hatte er schon befürchtet - Mathayus traute ihm nicht zu, dass er sich Respekt verschaffen konnte. Wenn er recht darüber nachdachte, war es auch nicht sonderlich logisch, dass ein paar Veteranen mehr Ahnung vom Feuerschutz hatten als er selbst. Natürlich würde Lucius sich durchsetzen können - das waren schließlich nur ein paar tumbe Handwerker, ähnlich wie die Töpfer.


    "Ich komme schon klar."


    antwortete er deshalb ein bisschen trotzig. Ein bisschen Angst hatte er zwar schon, dass man ihn auslachen würde - andererseits spornte ihn solches Verhalten nur umso mehr an, sich durchzusetzen. Und im Zweifelsfall konnte er ja auch seinen Vater um ein paar freiwillige Helfer fragen.


    "Ich glaube, dass der Respekt vor meinem Vater schon ausreichen wird."

    Als sein Vater die Magoniden entdeckte, seufzte Lucius und ließ sich von Armin einen Becher Wein reichen. Er mochte diese Punier nicht, die ständig herumredeten, sodass man am Ende selbst nicht mehr wusste, weshalb man sie angesprochen hatte.


    Als allerdings Nicaea auftauchte, hob sich seine Laune etwas, denn sie sah wie immer atemberaubend aus. Wäre da nur nicht immer dieses Gefühl von Unterlegenheit gewesen - er war immerhin ein Mann und römischer Bürger und ein kluger Kopf, während sie nur ein Mädchen war. Auch wenn sie zugegebenermaßen ganz passabel aussah...


    Schließlich folgte er seinem Vater hinüber zum opulenten Lager der Magoniden. Nach Lucius' Geschmack war es sogar ein bisschen zu opulent - sie führten sich ja auf, als wären sie die Könige von Mogontiacum! Zwischen den Rauchschwaden hatte der junge Petronier aber sowieso nur Augen für Nicaea - warum, war ihm selbst das größte Rätsel.

    Auch all das erschien ihm nicht recht logisch - der Legat einer Legion musste ja auch nicht in der Schlacht kämpfen, vielmehr war es sogar kontraproduktiv, da er ja den Überblick wahren musste. Setzte man dies in Analogie zum Feuerwehrverein, dann brauchte der Magister auch hier nicht die Axt zu schwingen.


    "Ich...äh...weiß nicht."


    Ein wenig konnte der alte Punier ihn doch einschüchtern - selbst wenn Lucius sich selbstverständlich für etwas besseres hielt. Immerhin war er ein Römer und Petronier, während er einen verweichlichten Krämer aus dem Osten vor sich hatte.


    "Nein, ich erbe einmal die Betriebe meines Vaters."


    Wobei er sicher war, dass sein Vater die ganze Verwaltung Privatus überließ - er hatte ja keine Ahnung von Zahlenkolonnen und Tabellen. Der Beitrag des Alten war wohl eher das großspurige Herumreden und die Kontakte, die er aus der Legionszeit hatte.


    "Aber das spielt ja keine Rolle. Es wäre irrational für die Handwerker, tagelang für den Brandschutz zu trainieren aufgrund der Verdienstausfälle. Und die Bestimmung von Unterführern... das müssen wir sehen. Aber du könntest natürlich Geld für Geräte beisteuern."


    Zwar hatte Lucius im Augenblick wenig Ahnung, was Vigiles so für Geräte benötigten, aber Leitern oder so waren sicherlich ein guter Anfang. Und gab es nicht so etwas wie Spritzen?


    "Eine Prämisse sollte sein, die laufenden Kosten gering zu halten, deshalb besser keine bezahlten Veteranen."

    Zitat

    Original von Hamilkar Magonidas
    "Nun ich habe heute meinen freien Tag und dachte ich lade dich mal auf eine Servisia in die nächste Taberna ein. Dabei hätte ich eine Geschäftsidee die ich mit dir besprechen wollen würde. Wie sieht es aus kannst du dich von deinen Schreiben für eine Weile trennen?"


    Etwas nervös kratzte er sich am Kopf und sah noch einmal auf die Dinge, die vor ihm lagen. Die Sache mit dem Feuerwehr-Verein beschäftigte ihn zwar, aber sein Vater hätte es ihm sicherlich vorgeworfen, wenn er nicht mit den Freunden der Familie Umgang pflegte. Außerdem war die Aussicht auf eine leckere Cervisia, die man nicht einmal bezahlen musste, auch recht angenehm - selbst wenn man sie mit den finsteren Punier trank.


    "In Ordnung, gehen wir."


    Er erhob sich und ging zu dem Nagel in der Wand, an der sein Mantel hing - es war doch noch ein bisschen frisch für den Mai und vorhin hatte es noch geregnet.

    Was Mathayus nun vorschlug, machte Lucius ein wenig misstrauisch - traute er ihm diese Aufgabe nicht zu? Wollte er lieber aus zweiter Reihe die Führung übernehmen, mit Hilfe seiner Veteranen? Hatte der junge Petronier nicht eigenes Hilfspersonal, das ihn entlasten konnte? Und überhaupt - inwiefern musste man dafür den ganzen Tag opfern?


    "Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Mein Vater kennt genügend Veteranen und abgesehen davon dürfte es nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Handwerker werden ja selbst auch noch ihrer Arbeit nachgehen wollen, da kann man kaum den ganzen Tag trainieren."


    Abgesehen davon war das Amt des Magister Vici nun wirklich nicht sehr zeitaufwändig - einige Leute machten es dauerhaft neben ihrem Broterwerb.

    Zitat

    Original von Hamilkar Magonidas
    Hamilkar Magonidas diente dem altem Petronier ja nun schon seit einiger Zeit als Sekretär und hatte dabei auch schon einiges gelernt. Er hatte aber schon bemerkt das dieser für seine Pläne nicht der richtige zu sein schien. Der Sohn des Mannes, inzwischen ein Mann und Magister Vici, schien ihm da schon die besserer Wahl. So stand er also heute vor der Tür des Domus Petronia und bat um Einlass und Gespräch mit dem Sohn des Hausherren.


    Da Hamilkar in der Domus Petronia ein- und ausging, ließ Morag den Punier rasch ein. Er wusste ja selbst, wo er Lucius fand - und das tat er tatsächlich in dem leerstehenden Laden auf der Straßenseite, wo der junge Magister Vici sein Interims-Officium aufgeschlagen hatte.


    "Hamilkar, was gibt's?"


    fragte Lucius und straffte sich ein wenig. Obwohl er nun schon häufiger mit dem Magoniden zu tun gehabt hatte, war der stille und ernste Hamilkar ihm nicht ganz geheuer.

    [Blockierte Grafik: http://img862.imageshack.us/img862/1286/arminjungklein.jpg] | Arminius


    Es freute Arminius, dass Octavena so positiv auf ihn reagierte - sie schien ihn sogar richtig zu mögen und zu respektieren, obwohl er nur ein Sklave war (wie ihm Lucius in schlechten Zeiten immer wieder vorhielt).


    "Ja, das haben sie mit allen germanischen Göttern gemacht, die für etwas ähnliches zuständig sind, wie die römischen. Zum Beispiel Mars Thincsus. Die Germanen verehren Tyr als ihren Kriegsgott, ihr Mars - logisch, dass sie wohl die gleiche Gottheit sein müssen. Oder Taranis und Iuppiter. Deshalb ist auf der großen Iuppiter-Säule im Vicus Salutaris auch das Rad oft abgebildet. Es ist das Symbol des keltischen Taranis. Dass er eigentlich auch ein Kriegsgott ist, fällt dabei manchmal ein bisschen unter den Tisch."


    redete der Sklave deshalb fröhlich weiter. Er selbst stand hier besonders stark zwischen den Kulturen - die Legionäre hatten seine Familie ermordet, als er noch ein kleiner Junge gewesen war. So erinnerte er sich kaum an die traditionellen Rituale, die sie damals bei den Vangionen vollzogen hatten. Er wusste nur, dass es etwas ganz anderes gewesen war als das, was bei den Petroniern zu Hause kultisch passierte. Neben der römischen Religion, in die er mit Lucius zusammen hineingewachsen war, hatte ihm Morag allerdings auch etwas von der traditionellen Religion der Gallier vermittelt - das schien schon eher an den Glauben der Vangionen heranzukommen.





    SKLAVE - MARCUS PETRONIUS CRISPUS

    Es erfüllte den jungen Petronier mit Zufriedenheit, dass Mathayus von sich aus ihm die alleinige Leitung anbot - vielleicht sogar über die Zeit als Magister Vici hinaus. Das hatte Lucius sich nicht einmal vorzustellen gewagt, aber wenn der Magonide es ihm zutraute - wieso eigentlich nicht?


    "Korrekt."


    kommentierte er unbedacht - dass es etwas arrogant klingen musste, übersah er ganz. Wenn er überlegte, dass die meisten Vigiles-Einheiten sowieso paramilitärisch organisiert waren, war er sogar bestens dafür geeignet:


    "Mein Vater hat mir viel über das Militär beigebracht, ich werde die Truppe also sicher kommandieren können."


    Dass ein gestandener Zimmermann sich vielleicht nicht von einem Jugendlichen Befehle erteilen lassen wollte, kam ihm nicht in den Sinn - er würde bald ein Decurio sein, da würde er den Leuten schon Respekt lehren...

    Zitat

    Original von Marcus Petronius Crispus
    Es war schon ziemlich lange her, dass Crispus an den Ludi Florales teilgenommen hatte - hier in Germania wurden sie nicht richtig begangen, obwohl der Maius selbst hier schon schöne Blüten hervorbrachte. Stattdessen wurde der Frühlingsbeginn hier mit großen Feuern in der Nacht gefeiert - was praktisch war, denn manchmal dauerte der Winter hier tatsächlich bis jetzt.


    Gemeinsam mit der Familie hatte der Alte sich deshalb wie jedes Jahr aus der Stadt heraus ins Grüne begeben - auch wenn es jetzt am Abend eher grau war. Gunda hatte Blumen besorgt, die man der Vegetationsgöttin darbringen wollte - immerhin hatten die Petronier auch ein Stück Land, das wieder Ernte abwerfen sollte.


    Natürlich war auch Lucius zu dem Fest mitgeschleift worden - auch wenn es ihm wenig gefiel. Er glaubte nicht daran, dass die Götter den Winter nach ihrem Gutdünken vertreiben oder ausdehnen konnten. Und selbst wenn, war es ihnen sicherlich egal, ob die Menschen dafür ein Feuer schürten und Blumen hineinwarfen - wenn Flora die Blumen selbst wachsen lassen konnte, hatte sie wohl kaum etwas davon, wenn man ihr ihre eigenen Produkte vorsetzte!


    Aber der Alte hatte ihn auch nicht nach seinem Willen gefragt, sondern ihn einfach eingepackt. Immerhin war Arminius dabei und mit ihm ein Schlauch Wein. Wenn er Glück hatte, würde er zumindest ein paar ausgelassene Mädchen beobachten können - oder Arminius holte sogar welche zu ihm. Angeblich brachte der Frühling ja auch die Liebe...