Beiträge von Decima Messalina

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    Amanirenas


    Heute war ein wunderschöner Tag, um einen Einkaufsbummel mit einer der Sklaven zu unternehmen. Besonders freute sich darauf, dass sie endlich ihre neue Tunika bekommen würde, die alte wurde ja bei ihrer Ankunft in Ostia, durch einen stinkenden Händler versaut. Immer noch war sie wütend auf diesen Herr, der es wagte sie zu belästigen, aber die gerechte Strafe erhalten hatte. Schmunzelte, Messalina. Der Tag konnte nur besser werden, so machte sie sich mit Amanirenas auf den Markt aufzusuchen. Als sie dort angekommen waren, war sie baff über die Fülle und die Auswahl der angebotenen Waren. Nie zuvor hatte so was gesehen. Die Händler schrien, Bürger bahnten sich den Weg durch anrempeln frei, andere redeten irgendwelchen Klatsch, einige Kinder spielten neben ihren Eltern, andere wiederum versuchten ihre Waren zu überhöhten Preise anzubieten. Messalina wäre am Liebsten vor Freunde in die Luft gesprungen, nur hätte das sowieso niemand bemerkt, so hektisch wie es hier vorging und vor allem so klein wie sie ist. Amanirenas deutete auf einem Stand bei dem verschiedene Tunika verkauft wurden. Messalina erstrahlte innerlich und das Gefühl in ihr, als würde sie einem Berg sehr schnell hinunterrutschen. Sie tapste geschwind mit ihren kleinen Füßen zum Stand, versuchte zwischen zwei Römer für sich platz zu machen, was ihr aber nur teils gelangte. Denn nur ihr Kopf schaut zwischen den beiden Becken der Damen hindurch, der restliche Körper war vom Händler aus nicht zu sehen.


    Sim-Off:

    Mag wer?

    Messalina hatte sich auf dem Weg zu Ihrer Tante einige Gedanken gemacht, wie sie am Besten anfing sich zu äußern, weil es vielleicht recht unhöflich war, sie direkt nach dem Streit mit Venusia auszufragen. Sie wollte es nämlich nicht mir ihrer Lieblingstante verscherzen, so sehr mochte sie ihre Art und ihr Auftreten. Man könnte meinen, dass Messalina das Kind von Seiana sei, da die beiden großzügig die gleichen Einstellungen und Charakterzüge verbindet. Deswegen hatte Messalina sie als Vorbild ausgewählt und niemals würde sie davon abkommen. Sie wüsste auch wie sie diejenigen vertreibt, die sich zwischen ihr und ihrer Tante stellen würden. Den Mann an der Seite ihrer Tante kannte sie bisher nicht, daher hatte sie den ganz vergessen. Ob sich das bald ändern wird?


    Angekommen klopfte sie an die Haustür und wartete sehr gespannt. Enttäuscht wäre sie, wenn sie umsonst gekommen ist und ihre Tante gar nicht im Hause sei.

    Kurze Zeit später erschien ihr eine jüngere Frau die Kleidung einer Aedituus trug. Messalina konnte zwar nicht unterscheiden, welche Gottheiten der jeweilige Aedituus angehörte. Aber sie wusste wie dieser allgemein zu erkennen war, sie war nämlich oft mit ihren Eltern in einem Tempel gegangen, nur leider hatte die dortige Kleinstadt nicht alle Tempel der Gottheiten zur Verfügung somit sie nur ihr allgemein bekannte Merkmale zuordnen konnte. Sie ebenso froh war, dass es sich um eine Frau handelte, wobei oft die Tempel von einem Mann beherbergt wurden, dieser auch grundsätzlich das Opfer durchführte. Sie konnte sich auch gar nicht daran erinnern, je eine Frau als Aedituus gesehen zu haben, aber Ihr Vater meinte, dass es nicht ganz unüblich war, Frauen diese gleiche Tätigkeit ausüben zulassen, zu mindestens als Tempelverwalterin. Trotzdem war es nicht Häufigkeit, sogar die Opfer für weibliche Göttinnen wurden vom männlichen Geschlecht durchgeführt.
    Messalina war ihrer Meinung nach gut vorbereitet, sie wusste, dass ihr Opfer eigentlich nicht abgelehnt werden dürfte, die Farbe stimmte, das Geschlecht – zu mindestens glaubte sie das Philodemos ihr einen weiblichen Vogel besorgt hatte.


    Sie hörte mit dem Waschen auf als sie angesprochen wurde und sagte leicht verlegen.
    "Salve, ich habe hier eine Opfergabe." Zeigte der Aedituus die kleine Weise Amsel. "Ich möchte meinen Eltern in ihrem Wunsch unterstützen, etwas Glück zu erfahren."

    Huch. Ein großer Sklave mit einem äußert ungewöhnlichen Bart stand nun vor Messalinas Füßen. Sie musste ihrem Kopf weit nach oben strecken, um ihm in die Augen blicken zu können. Ein wenig erinnerte er sie an Álvaro, wobei ihr eigener Leibsklave einen schöneren gepflegteren Bart hatte und sein Haar viel länger war. Als sie ein weiteres Mal darüber nachdachte, stellte sie fest, dass sich die beiden doch nicht so sehr ähneln. Nur in einer Hinsicht waren sie auf jeden Fall gleich, Sklaven nämlich. Sie legte ihre Hände jeweils zu einer der beiden Seiten ihrer Hüfte, winkelte sie an, spreizte ihre Lippen und sprach in einem herablassenden Ton.


    "Ist das hier die Casa Helvetia? Wenn ja, solltest du mich hineinlassen. Ich bin nämlich Decima Messalina und ich glaube kaum, dass du dann etwas anderes tun dürftest, außer du möchtest ärger bekommen."

    Noch rechtzeitig zur Mittagsstunde erreichte Messalina die Casa Helvetia, angeblich sollte dort die Familie ihrer Mutter leben, noch nie hatte sie einem Fuß in dieses Haus gesetzt. Daher war sie nicht ganz überzeugt davon, ob die Adresse auch stimmte, zu sehr war Rom übersichtlich geworden. Häuser neben Häuser, an vielen waren nicht mal zu erkennen, wer eigentlich dort wohnte. Die Bürger Roms waren auch oft eine schlechte Wahl für Auskünfte zu erhalten, manche verlangten vorab Sesterzen, wollten bezahlt werden, aber ob die erhaltende Information auch den wahren Inhalt enthielten, hätte man erst später erfahren und dadurch vielleicht sein investiertes Geld verloren. Daher versuchten die meisten sich allein zu Recht zu finden. Auf jeden Fall Messalina, sie stand nun vor einer großen Tür und klopfte an.

    Messalina atmete sehr leise, wie ein Mäuschen in einem Mauseloch saß sie innerhalb des Korbes. Draußen zog zur gleichen Zeit eine dicke dunkle Wolke auf, daher war es für sie schwer etwas zu erkennen somit bekam sie nicht mit, dass Álvaro bereits vor dem Korb stand und nur darauf gewartet hatte, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, um sich zu packen. Langsam macht sie sich sorgen, was wäre wenn sie nicht mehr gefunden werde, sie allein in Ostia herumeilte und niemand kannte bei denen sie hätte übernachten können, was wäre wenn Banditen aufkreuzten und sie entführten, mit ihr sonst was anstellten. Sie machten nicht einmal vor einem kleinen Mädchen halt, sie würde dann nie mehr Vestalinnen werden können. Ihre Eltern wären bestimmt sehr enttäuscht gewesen und Messalina wollte das nicht. Also schloss sie ihre Augen und dachte daran, dass die Göttin Abeona sie beschützen würde.


    Der Korb wurde über ihr weggezogen, immer noch mit geschlossenen Augen hoffte sie es wäre niemand anderes als Álvaro gewesen, der sie nun endlich gefunden hatte. Als Alvaro sie packte war sie zu Eis erstarrt, nun ist es um ihr geschehen, sie würde nie mehr das Licht der Welt erblicken. Langsam öffnete sie ihre Augen und war froh ihrem Leibwächter zu sehen. Sie hätte ihm am Liebsten gedrückt, war aber innerlicher blockiert, durcheinander, sie konnte nicht zwei Dinge gleichzeitig tun, daher blieb sie bei ihrer bisherigen Ausgangslage, hart und verachtet gegenüber ihm. Allmählich lies Alvaro Messalina los, hielt seine warnende Ansage ab und wollte mit ihr in die Casa Helvetier gehen. Messalina sagte mit leicht gesenkten Kopf: "Ja, ich habe verstanden." Ihr war es nicht wert, nun ihre Meinung zu vertreten, da sie die letzten Minuten verstanden hatte, dass sie ohne ihn nicht weit käme, und sich irgendwann an ihn rächen werde, aber nicht heute "Die Casa Helvetier? Weißt du mein Großvater wohnte dort bis er verstorben ist. Ich habe ihn nur einmal mit meinen Eltern besucht, aber er hat mir immer geschrieben." Eine Träne entwich ihr aus ihrem linken Auge. Gerne wäre sie nun umarmt worden, umarmt von ihrem Großvater, nicht aber von jemanden ihr Fremdes, vielleicht hätte sie es doch zugelassen, wenn es Alvaro getan hätte.

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    Paulinus, der Stalljunge, und Messalina spielten seit etwa einer halben Stunde miteinander. Eigentlich wurde es ihr verboten im Hause mit dem Kreisel zu spielen, aber ihr war es recht egal. Da das Haus groß war, zu groß in ihren Augen. Denn kaum jemand wohnte hier, und die Personen die hier hausten waren Sklaven, die de facto nicht als Personen gelten, eine Tante mit ihren 2 Kindern, mit der sie aber kaum Kontakt hatte. Sie wusste nur, dass ihr Mann verstorben war und sie deswegen beabsichtigte Rom zu verlassen. Sollte das geschehen würde das Haus fast einer Totenstätte ähneln. Sogar ihre Tante Seiana wohnte seit der Hochzeit nicht mehr vor Ort.


    "Wieso musste sie auch in das Haus ihres Ehemannes ziehen, er hätte auch hier wohnen können, oder besser sie hätten am Wochenende genügend Zeit gehabt, sich zu lieben." Beim Wort 'Lieben' hätte sie fast brechen müssen.


    Sie weinte fast vor Einsamkeit. So blieb Messalina alleine und versuchte zumindest mit den häuslichen Sklaven etwas zur Unterhaltung zu finden. Beim nächsten Kreiselschlag erschienen ihr Bilder vom Haus in Ostia, das Haus war ebenso leer. Sie wusste noch, dass sie vor Jahren dort ihren Großvater besucht hatte, aber diese ist wie viele von der Familie leider verstorben. Der Großvater war kein Decima, sondern entstammt aus der Familie der Helvetia. "Moment einmal, wieso kann ich nicht die Familie meiner Mutter aufsuchen?" Sofort war die Trauer ein wenig überwunden und sie würde sich nun zu den Helvetia aufmachen.


    Paulinus blickte sie mit einem Hundeblick an. "Darf ich mit?"
    "Nein!" Der Sklavenjunge hat sie genug beschäftigt, nun aber war die Zeit gekommen, bei der Messalina kein Interesse zeigte, einem Sklaven als Freund zu haben. Sie hatte ihn nur für ihre Ablegung der Langeweile benutzt.

    Messalina wollte nicht nur auf die Gutmütigkeit des neuen Imperators hoffen, zumal auf den Straßen gegen ihn gewidert wurde. Er hätte sich, nach den Meinungen einiger ihr angetroffenen Römer, angeblich unrechtmäßig auf den Thron verholfen. Sondern sich auf Fortuna berufen, um ihre Eltern durch ein Opfer in ihrem Wunsch - Vestalinnen zu werden, zu unterstützen.


    Die Gedanken zur aktuellen Situation waren gleich wieder verflogen, es interessierte ihr nicht, sie hatte nie verstanden, wieso in ihrer Familie der Großteil immer einem Mann gefolgt war, wenn doch alle in ihren Augen miteinander umgehen können. Zum anderen war sie zu klein, um das Ganze im vollen Maße zu verstehen. Ihre Eltern haben sie weder in Politik ausgebildet, oder sie nie als einen Sohn behandelt, dass sie je ein Gladius hätte tragen müssen.


    Bevor sie sich auf dem Weg machte, packte sie einige benötigte Dinge ein, etwas Weihrauch, als Trankopfer Honig und nicht wie allgemein üblich Wein, das fast ausschließlich von Erwachsenen verwendet wurde, die Wein nur nutzen, um am Ende berauscht zu sein, ob es wirklich dem Opfer selbst diente, vermochte sie nicht zu urteilen. Zuletzt das Opfertier selbst, eine weiße Amsel hatte ihr Philodemos, der ansässige Kuchenjunge, besorgen können. Zusammengepackt war sie nun bereit dem Tempel aufzusuchen. Sie wurde auf Anweisung ihrer Tante Seiana durch den hauseigenen Leibwächter Argus begleitet. Am Tempel angekommen, blieb Argus draußen vor der Tür stehen, Messalina betrat die Räumlichkeiten und wusch sich erst einmal an den vorhandenen Becken ihre Hände. Dann versuchte sie aus der Ferne einen Priester auswendig zu machen.


    Sim-Off:

    Gibt es evtl. einen Priester?

    Titus Decimus Varenus Imperatori Caesari Augusto Pontifici Maximo salutem plurimum dicit.


    Salve Imperator Caesar Augustus,


    wir, stolze Eltern von Decima Messalina, treue Untertanen und Bürger des Reichs, ergebene Diener deiner selbst. Bitten demütig, um die Ergreifung - captio - unserer Tochter Messalina, damit sie in die Priesterschaft der Virgines Vestales aufgenommen werden kann. Es ist unser zutiefst gehegter Wunsch, dass sie der Priesterschaft der Vestalinnen angehört. Messalina entstammt der Familie Decima väterlicherseits und der Familie Helvetia mütterlicherseits, ihr Großonkel ist unter dem Namen Senator Maximus Decimus Meridius bekannt, Sieger bei der Schlacht um Septimanca.


    Solltest du diesem Zustimmen ebenso die Wahl auf ihr fallen, findest du unsere Tochter, im Hause der Decima Mercator in Roma.


    Vale bene,


    Titus Decimus Varenus

    Hallo,


    wäre es denkbar, das beim jeweiligen Stammbaum und bei der Gens-Seite, die Ahnen "In Elysio" von den "In Exilium" zu trennen, anders kenntlich zu machen? Als Neuling habe ich nämlich erst einmal alle durchgeklickt, um zu sehen wer wirklich verstorben ist, und wer nur abwesend.


    Lieben Gruß

    [Blockierte Grafik: http://img408.imageshack.us/img408/55/corythiaserva.jpg]


    Der erste Morgen nach der Ankunft aus Ostia.


    Müde und erschöpft lag Messalina weiterhin im Bett, wobei es schon morgens gegen 11 Uhr war. Es öffnete sich die Tür und Corythia, die Zofe der Familie Decimii, trat herein. Sie ging zum Fenster und zog blitzschnell die Vorhänge auf. Der Raum wurde so hell, dass Messalina durch die Sonnenstrahlen langsam ihre großen Augen öffneten.


    Da schrie, Corythia: "AUFSTEHEN, HERRIN! Es wird Zeit für die heutige Zeremonie."


    "Zeremonie?" Fragte Messalina unglaubwürdig. "Hast du ein Glück, dass ich nicht bei Kräften bin.", sagte sie mit grimmiger Stimme.
    "Glück ist das Stichwort, Herrin.", erwiderte Corythia.
    Weiterhin schaute sie fragend in die Runde. Hatte sie eine an der Klatsche oder ist ihr das Frühstück nicht gut bekommen, dachte sich Messalina.
    "Wie?"
    "Ja, ja! – Heute ist das Fest der Fortuna, Herrin." Dabei riss sie der Kleinen die Decke vom Körper. Messalina zuckte daraufhin mit ihrem Oberkörper, - Sekunden später zog sie ihre Beine Richtung Bauch an, ähnlich der Embryo-Stellung.
    "Achso, ich werde meine Tante Seiana bitten mitzukommen."
    "Herrin, ich würde davon abraten. Im Hause Decimii ist im Moment keine Spur von Harmonie zu finden. Wir hörten, wie Herrin Seiana und Herrin Venusia sich stritten."
    Messalina stand nun umso mehr auf, sie wollte erfahren, warum ihre Lieblingstante Seiana ärger hatte.

    Huhu,


    mein Charakter möchte im Laufe der Zeit, nebenbei als Medizinkundige auftreten. Ich kenne mich gut in der antiken Medizin aus, trotzdem wäre es unrealistisch, wenn ein aktuell 12-Jähriges Mädchen, bereits umfassendes Wissen aufweist. Daher suche ich ein Paedagogus oder Medicus personalis, der/die mich gerne ausbilden möchte.


    :)

    Als Alvaro zum Schiff ging, wichen Messalina Gedanken in eine ganz andere Richtung ab. Sie dachte nämlich daran, wie es in ihrer Heimat war, wie sehr sie ihre Eltern vermissen wird, und auch irgendwie ihren Haussklaven Almos, auch wenn dieser ein Mann war. Denn Männer konnte sie absolut nicht ausstehen. Es brachte auch nichts, wenn sie nett und höflich waren, - Mann bleibt Mann. Für sie hatte ein Mann genauso die gleiche Stellung wie ein Sklave, nicht mehr und nicht weniger. Nur ihr Vater war eine Ausnahme, wie könnte sie auch anders, er ist eben ihr Vater und das immer mit Leidenschaft gewesen, ohne sie zu schlagen, zu misshandeln oder andere negative Dinge auszuüben, wie es sooft in anderen Familien war. Ganz im Gegenteil, Messalina wurde regelrecht von ihren Eltern, besonders ihrem Vater verwöhnt. Jeden Donnerstag wurde für sie ihre Lieblingsspeise zubereitet, ganz liebevoll auf jedes Detail geachtet.


    Als sich eine Polle auf ihre Nasenspitze nieder lies, kitzelte es ihr, rieb sich die Nase und ihre abschweifenden Gedanken waren verflogen. Sie blickte zu Alvaro, der gerade dabei war, Männer Münzen zu überreichen. Ob er diese bestach, sie kaufte oder gar Schutzgeld ablieferte, konnte sie nicht erkennen, zu weit stand sie entfernt, sie hoffe aber dass Alvaro einfach nur die Seemänner benutzte, um das Gepäck zu verladen. Dabei fiel ihr seine Art und Weise des Bewegens auf, er ging sehr aufrecht, nicht verklemmt, als hätte er ein Stock im Rücken, das zeigte wie sehr er gesund sein müsste. Ihr fiel nämlich im Laufe der Zeit häufiger auf, das immer mehr Menschen, besonders Sklaven, eine nicht senkrechte Haltung aufwiesen, vielleicht weil sie sich zu oft verneigten? In diesem Moment musste sie schmunzeln, wie lustig es aussehen würde, wenn Alvaro einen Katzenbuckel hätte, mit einem Stock zur Rechten und seinem Kopf zur Linken geneigt.


    Alvaro war zurückgekehrt, Messalina hatte die Informationen nicht wahrgenommen, da sie schon den nächsten Streich ausheckte. "Wärst du nicht zu faul, hätten wir die Sesterzen für etwas Sinnvolles ausgeben können, zum Beispiel für einen schicken Kopfschmuck." Messalina erhoffe sich, dass er durch diese Aussage etwas abgelenkt sein werde. Da er wie bereits festgestellt, in ihren Augen, nicht besonders schlau war, die Aussage von seinem Ohr zum Gehirn und deren Verständnis ein wenig Zeit in Anspruch nehmen würde. Sie war keine Marathonläuferin, aber ihre kleinen Füße würden sie trotzdem in Windeseile fortbewegen. Somit drehte sie sich um, rannte so schnell wie ihre Füße sie tragen konnten. - In Nähe der stehenden Häuser am Hafen, suchte sie nach einer Versteckmöglichkeit, fand aber keine, sie verlor leicht die Kontrolle, wäre fast gestolpert und eckte deswegen an einer ihr fremden Frau an, diese bruppelte ihr nichts Verständliches hinterher. Dann sah sie einen großen Korb an der Hafentaverne stehen, drehte ihn um und schlüpfte darunter, ein kleines Stück ihrer Tunika blickte unten zwischen Sand und Korböffnung hervor, nichts merkend linste sie zwischen den Korbflechtenlücken durch.

    Die Aussage von Alvaro gefiel ihr absolut nicht, ihrer Meinung nach ist ein Sklave gleich Sklave, egal ob er in deren Hierarchie als Leibwächter, in der Position höher, als ein Bespielungssklave stand. Messalina wollte nicht in einem Wutrausch verfallen, erst der dicke Mann vom Schiff, nun der Leibwächtersklave. Allein das Wort Leibwächtersklave war ihr zuwider, als ob sie ein Beschützer nötig hätte. So klein war sie nämlich gar nicht sowie erwachsen und das bereits mit 12 Jahren.


    "Sklave, ich werde das meiner Tante Seiana melden. Dass du nicht auf mich gehört hast. Wollen wir doch sehen, wer am Ende noch lacht." Sagte sie, auf einer belehrenden Art und Weise. Bei den weiteren Ausführungen schüttelte sie nur den Kopf. "Besonders schlau bist du aber nicht? Wohl nur Muskeln und nichts im Hirn. Wieso wärst du hier, wenn ich keinen Begleitschutz bräuchte? Das sollte nun deine Frage beantworten, natürlich hat mich einer auf die Schiffsreise begleitet."


    In der Zwischenzeit ist der Mann, der im Wasser gefallen war und auf das Schiff zurückkehrte, an Messalina vorbeigelaufen. Sie drehte sich zu ihm, kniff ihr rechtes Auge zusammen und streckte ihm die Zunge entgegen. "Bäh!" Nach getaner Tat, versteckte sie sich sofort hinter Alvaro, da sie nämlich angst hatte, der Mann würde sie schlagen. Sie grinste den Sklaven an. Sie vermochte nämlich den Moment, die Anwesenheit von Alvaro nicht missen, aber sie würde dass niemals zeigen, vor allem nicht zugeben.


    Als der Händler außer Sichtweite war, sprang sie wieder hervor.


    "Schau, Sklave! Der Mann wollte nicht auf mich hören und musste dafür Büßen, er fiel schlussendlich ins Wasser. Ich hoffe, du kannst schwimmen?" Sagte sie hämisch, ballte gleichzeitig ihre rechte Hand zu einer Faust und boxte den Sklaven leicht in seinem Bauch.


    Vom Schiff rief ein Seemann.


    "Ihr Gepäck kann gelöscht werden!"
    Sie blickte zu Alvaro. Das viele Gepäck sollte beladen werden.

    Hans guckt in die Luft, könnte man von Messalina meinen. Nur war der Himmel durch die späte Tageszeit, dem eher schlechten Wetter dunkel und bedeckt. Somit ihr die Sicht zu den Sternen vergönnt war. Als sie eine dunkle, ihr unbekannte Stimme hörte, drehte sie sich um und sah einen eher bärtigen Mann vor sich stehen.


    "Ja, ich bin Messalina, Sklave." Sie wusste den Namen nicht, auch wenn, würde sie ihn nicht benutzen.


    "So, so… ." Umkreiste einmal Álvaro und pikste ihn mehrmals oberhalb der Hüfte. "Du bist gar nicht so stark, und du denkst also, dass du mich beschützen kannst?"


    Sie schnippte mit zwei Fingern. "Wenn ich dir befehle, tanze auf einem Bein, würdest du das tun, nicht wahr?" Das könnte spaßig werden, dachte sich Messalina und erinnerte sich daran, wie sie Almos den Haussklaven Ihrer Eltern zum Wahnsinn getrieben hatte.

    Der Gubernator auf dem Schiffe tätige seine letzte Handbewegung. "Passagiere, alle aussteigen!" Messalina konnte es kaum abwarten ihre kleinen Füße auf dem sandigen Boden niederzulassen. Doch etwas störte ihr, der Ausstieg war nämlich nicht angemessen genug an ihrer Höhe angepasst. Sie rümpfte ihre Nase und blickte zu einem vom Schiff Zugehörigen.


    "Eine Planke hier, her! Genau da!"


    Der Seemann verdrehte seine Augen, als hätte er nichts Besseres zu tun, einem kleinen verwöhnten Mädchen zu helfen. Da er aber seine Anstellung nicht verlieren wollte, holte er ein Brett aus dem Lagerraum und legte es zwischen Reling und Steg nieder. Messalina bestieg das Brett und stolzierte langsam zum Steg hinüber. Dort angekommen, faltete sie ihre Hände in Höhe ihres Bauchnabels zusammen, und sucht vergebens nach einem ihr Bekannten. Ihr Vater hat ihr nämlich versprochen, dass wer sie abholen würde. Problem war nur, dass sie kaum an jemanden aus Rom erinnerten konnte, also hätte jeder der hier Anwesenden ihr Verwandter sein können.


    edit: Thema angefügt