Das wurde ja immer dreister. Der Procurator erlaubte sich einfach zu viel, der hatte noch nie etwas von Führungsqualität gehört, das Ganze glich einem Gladiatorenkampf, Peitsche statt Brot.
"Die einen verbringen ihre Abende mit Bestechungen, andere wiederrum genießen das Leben." War der nicht Klient vom Kaiser gewesen? Das erübrigte doch die Frage danach, wie es eigentlich der Procurator geschafft hatte. "Welche Absprachen? Ich holte nur Auskunft ein, so wie es mir der Präfekt aufgetragen hatte.
Dass die Abteilung des ab epistulis daraufhin entschied, ist doch nicht mein Problem. Ich habe keine Gerüchte verstreut, die Information erhielt ich vom Präfekten. Ist es nicht meine Pflicht, die Kanzlei über solch ein Gerücht zu informieren? Ob dann dem Gerücht Glauben geschenkt wird, sollte die zuständige Abteilung eigentlich beurteilen können. Ich hatte das Gerücht mit dem Hinweis, dass es keine Bestätigung gibt, an die zuständige Stelle weitergeben, an sonst niemanden.
Ich habe meine Pflicht getan! Wo bitte schön, hätte ich sonst nachfragen sollen? Der Präfekt meinte sogar, ich solle die Prätorianer befragen." Dass er nun Rechenschaft ablegte, gefiel ihm ganz und gar nicht. "Und warum sollte ich einen Procurator stets vorab befragen? Es leuchtet mir nicht ein, wenn wir doch daraufhin sofort an einem der vielen Notarii verwiesen werden. Zumal ein Notarius ebenso der Kanzlei angehört. Ich selbst wurde des Öfteren vom meinem Procurator verwiesen, ihn nicht ständig zu stören. Hätte nicht der Notarius Fabius vorab seinen Procurator informieren müssen? So wie ich es mit dem Census getan habe. Wieso soll ich seine Aufgabe wahrnehmen, dass wäre doch eine Abteilungsübergreifend Entscheidung? Der andere Notarius informiert auch nicht mein Procurator wegen dem Census. Die Korrespondenz geht immer über den zuständigen Notarius, der dann weiterleitet.
Wir Notarii erledigen unsere Aufgaben gewissenhaft." Gewissenhafter als manch so ein höher gestellter Beamter. "Hätte man nicht so großes Vertrauen zu mir, hätte man mich bestimmt nicht mit dem wichtigen Auftrag betraut."
"Und wenn meine Meinung nicht gefragt ist, wieso arbeite ich dann im Auftrag?" Titus war es in dem Moment egal, ob der Procurator ihn kündigen würde. Und die letzte Frage war doch bereits geklärt worden, trotzdem antwortete er darauf. "Das Gerücht vom Präfekten!" Vielleicht sollte sich der Procurator mehr um seine Frau kümmern anstatt sich ständig in Titus Officium herumzutreiben. Auf jeden Fall war es ruhiger als der Procurator auf Reisen war.
edit: sorry mehrmals korrigiert