Beiträge von Titus Decimus Varenus


    Paullus Germanicus Aculeo
    Insula – Habitatio / Germanicus Aculeo
    Ostia, Italia



    Titus Decimus Varenus Notarius a rationibus
    Paullus Germanicus Aculeo s.d.


    Als zuständiger Notarius im Officium des Primicerius a rationibus am Palatium Augusti, bin ich beauftragt worden ein Census, gemäß § 15 Abs. 3 des Codex Universalis, durchzuführen.
    Hiermit wird dir mitgeteilt, dass du kein vorgeschriebenes Land, nach den uns vorliegenden Listen verfügst. Du hast zwei Wochen Zeit diesen Umstand zu beheben, andernfalls wird dir der Status eines Eques aberkannt.


    Im Auftrag


    Titus Decimus Varenus
    ~~ Notarius a rationibus - Admistrationis Imperatoris~~


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    Titus war ja selbst kurz davor den Brief einfach abzusenden, aber sein Gewissen hatte ihm aufgehalten. Er wollte nämlich nicht, dass er in den ersten Wochen gleich einen Fehler verursachte, indem er seine Kompetenz überschritt, wobei er eigentlich nichts davon hielt und er glücklicherweise durch seinem Primicerius bestätigt wurde.


    "Ich verstehe, ich werde mich schlau machen und die Listen besorgen, bevor ich das aber durchführe, werde ich den Brief bei der kaiserlichen Poststelle abliefern. Ich danke dir.


    Vale."


    Die Verwaltung in Rom funktionierte in manchen Dingen komplett unterschiedlich, als in einer kleinen Stadt irgendwo nördlich in Italien. Er nahm das Schreiben an sich und verschwand aus dem Officium, direkt zur Poststelle.

    Wieso zeigte Flavus so plötzlich Interesse? Hatte er sich seiner Schuld eingestanden? "Nicht direkt erwähnt, aber angedeutet. Flavus, meine Erkenntnisse, die ich in Genua gesammelt habe, sollten auch hier in Rom weitergetragen werden. Rom braucht tüchtige Männer und aktuell ist es sogar vom Vorteil einzusteigen, viele haben die Provinz verlassen, freie Stellen wird es daher in Fülle geben." Titus nahm einige Trauben zu sich, und blickte dabei zu einem Sklaven, aber zu Flavus sprechend. "Vielleicht sollte ich sie von dem da drüben entkernen lassen." Er legte sich drei Trauben in seinem Mund, schluckte sie hinunter, anschließend wanderte seine rechte Hand, zwischen dem Daumen und Zeigefinger eine Traube haltend, zu dem Mund seiner Frau, sie öffnete ihren und er legte sie hinein. "Flavus, vielleicht wie Vieh gefüttert werden?", scherzte er äußert ausgiebig. Dann klatschte er mit seinen beiden Händen vor dem Gesicht von Flavus. "Junge! Das war ein Scherz." Und eine Belehrung, da nicht nur Sklaven jemanden füttern konnten, sondern auch Bürger es tun würden, wie in dem Fall, Titus mit seiner bezaubernden Gattin. Für ihm war der Streit längst vergessen, aber ihm damit aufzuziehen, machte ihm Freude.


    Titus hatte sein erstes Schreiben fertiggestellt, eines was ihm besonders Freude bereitete. Weiter in guter Stimmung wollte er alphabetisch vorgehen, doch bevor er weitermachen konnte, musste er sich eine aktuelle Einwohnerliste Roms besorgen. Die Frage war nur, wer war dafür verantwortlich? In Genua war das ganz einfach, man ging zur örtlichen Verwaltung und fragte einen Duumvir, aber hier? Er stand auf, nahm das gefertigte Papyrus zur Hand und ging in das Officium seines Primicerius.


    "Salve, Bilancius!" Er legte das Schreiben auf dem Pult vom Primicerius . "Ich habe mir erlaubt das Schreiben zu erstellen, ob es dir genügt und der weitere Vorgang, müsstest du entscheiden. Ich wollte dich fragen, wer hier in Rom, die Bürgerlisten erstellt. Die werden benötigt um beim Census fortzufahren zu können."


    Sim-Off:

    Das Schreiben ist einige Beiträge weiter höher zu finden.

    Die Zwischenbemerkung, dass der Staat nichts einziehen könnte, kam ihm etwas weit hergeholt vor. Notfalls könnte der Imperator Soldaten entsenden, die das Gebiet in Beschlag nahmen. Ein einzelner Besitzer, konnte wohl kaum ein ganzes Grundstück bewachen.


    "Catullus, ich glaube nicht, dass jemand auf dieser Liste sein Land mit sich trägt und die dazugehörgige Besitzerurkunde ist nur ein Stück Papyrus. Ich denke der Kaiser kann nach seinem Gutdünken, diese Urkunden als nichtig erklären. Rechtssicherheit wird doch kaum gegeben sein, in einem Imperium, indem wir uns befinden und vor allem durch ein Gesetz, dass ihm alleinige, höchste Gesetzeskraft verleiht. Sein Wort ist Recht!"


    Er verschnaufte kurz durch.


    "Ich möchte mich vollkommen auf das Gesetz stützen, das besagt, dass der Imperator. Wer den Imperator ausübt und ob er ein guter oder schlechter Imperator ist, das mag ich mir nicht anzumaßen."


    Hier am Palatium Augusti war es wichtig, sich nicht zu sehr auf politische Gespräche einzulassen, denn hinter jeder Wand könnte sich einer der Speculatores verbergen. Zum anderen war Titus jahrelang nicht in Rom gewesen, daher kannte er kaum den neuen Imperator, nur dass, was ihm zugetragen wurde. Titus war ein Mensch, der sich selbst ein Bild machen wollte.


    Eigentlich wollte er nicht diskutieren, trotzdem ließ er nicht locker und vertrat seine Ansicht weiterhin. Am kleinem Officium ankommend.


    "Das ist eine gute Idee, ich werde das sofort auf meine Prioritätenliste setzen. Eine Frage hätte ich noch, nämlich was darf ich als unserem Einflussgebiet ansehen?" Eigentliches alle Gebiete des römischen Reiches, oder wurde gar zwischen den Provinzen unterschieden.


    Titus sah zum leeren Pult hinüber und hatte schon einige persönliche Verbesserungsvorschläge, eine Skulptur da, dort eine Vase, hier eine Büste… Seine Frau hatte ihm auf dem Geschmack gebracht, sein Wohlstand durch solchen Kunstwerken zu präsentieren. Denn ein Gast sah zuerst.

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    Helvetia Esquilina, Ehefrau


    Esquilina schmiegte sich an ihren Mann, streichelte ihm dabei mit ihren Fingerspitzen über seinem linken Oberarm und fühlte ausgiebig seine stramme Muskulatur. Titus war kein Jungsporn mehr, aber trotzdem fit wie ein Gladiator. Sie liebte Männer die einen Körper wie Adonis hatten. Sie küsste ihn sanft, dann flüsterte sie folgende Worte in seinem Ohr. "Liebster, ich liebe dich. Und verzeih mir meine Abstinenz." Titus nickte leicht, gab ihr zu verstehen, dass er ihre Lage verstand. Denn die beiden brauchten normalerweise kaum Worte, um zu wissen wie sich der andere fühlte.


    "Serapio und Flavius, ihr beide habt recht." Er wandte sich seinen Kindern zu. "Nun, aber ins Bettchen und das flott wie ein spanisches Pferd." Die Kinder waren den Ton ihres Vaters gewohnt, wussten aber auch, dass er das nie so ernst meinte, wie er es von sich gab. Und da sie gut erzogen waren, standen sie auf und verabschiedeten sich von den Gästen. "Gute Nacht, ihr alle.", sagte eines der Kinder und bevor sie gingen, gab jedes der Kinder ihrer Mutter einen Kuss und umarmten ihren Vater. Eines der Kinder schmierte sich schnell noch ein wenig Honig um die Mundpartie und sagte anschließend zu Serapio. "Onkel, ich habe auch einen Bart.", grinste und die Kinder verschwanden mit Corythia, die sich ausgezeichnet um die Kleinen kümmerte.


    Titus hingegen wandte sich Flaus zu, der versuchte, die Differenzen zwischen ihnen zu schlichten, aus dem Weg zu räumen.


    "Die Geschäfte in Rom laufen weder schlecht noch gut, denn ich besitze hier keines. Oder bist du der Ansicht, dass ich im stillen Kämmerchen etwas aushecke?", grinste er. Goss sich und ihm reichlich Wein ein. "Heb den Becher und lass die Tage, Tage sein, Blicke in die Zukunft. Du Senator und ich am Fuße des Palatium Augusti. Welch Vorstellung und Graus.", lachte er und nahm einen riesigen Schluck. Er gab Flavus einen leichten Klapps. "Du bist ein Decimus. Ich kann dir nicht sauer sein."


    Öhm, ja. Somit folgte er dem alten Notarius aus dem Raum und als die beiden es kaum hinter sich gelassen hatten, fragte Catullus bereits nach seiner Herkunft. Was wollte er damit bezwecken? War er bei den Prätorianern? Die ständig versuchte, doch so jede kleine Information heraus zu kitzeln oder war er nur einfach neugierig? Titus war erstens zu misstrauisch und zweitens auf keine Diskussion aus, um ausführlicher zu antworten.


    "Mit dem Pferd.", scherzte er. "Ähm, ja. Genau, aus Genua. Ich möchte dich ungern mit meiner Lebensgeschichte konfrontieren." Er versuchte damit tiefgreifende, zukünftige Fragen im Vorhinein abzuwenden. "Aber auf dem Kern deiner Frage einzugehen, nun. Es gibt drei Gründe Catullus, zum einen ist die Lage für meine Familie zu sehr angespannt, wie du wahrscheinlich weißt, liegt Genua nicht gerade östlich von Rom, sondern eventuell mitten in einem zukünftigen Kampfgebiet. Des Weiteren wurde meine Tochter Messalina vor kurzem durch Imperator Vescularius zur Vestalin ernannt. Was bliebe mir fern, die Familie weiterhin auseinander leben zu lassen." Mist, nun hatte er doch eine indirekte Frage gestellt, nun lag es an Catullus das Gespräch zu erweitern.


    "Letzter Grund, ich möchte dem römischen Volk dienen, ebenso unseren Imperator." Wunderbar, Titus konnte ausgezeichnet lügen ohne irgendwelche Anzeichen, die ihm verraten hätten. "Was ich dir fragen wollte, dienstlich. Was ist eigentlich mit dieser Proskriptionsliste?" Gerade als er weiter ins Detail gehen wollte, wurde er von einer ihm sehr ansprechenden aussehenden Vase, die durch das eingefallene Sonnenlicht vor sich hin schimmerte, unterbrochen. Geschwind entfernte er sich vom alten Notarius und betrachtete das gute Stück. "Wie viel wird sie Wert sein, zweitausend Sesterzen? Nein, fünftausend!- Schau sie dir an, wie wundervoll sie geformt ist, das nenn ich wahre Ästhetik." Er hätte gerne gewusst, wer der Verursacher war, normalerweise wurden die Initialen von demjenigen eingraviert. Aber um das erkennen zu können, hätte er die Vase bewegen müssen, und das war ihm zu riskant. Die Familie Decima war vermögend, trotzdem war es immer gut, das Vermögen zu erweitern anstatt schrumpfen zu lassen. "Du müsstest meine Frau sehen!" Sofort verspürte er den Drang nach Hause zu müssen.


    In gebückter Haltung und weiter schauend auf die Vase, ging er genauer auf die Proskriptionsliste ein.
    "Auf dieser steht, dass der jeweilige Besitz der Staatskasse zufließt. Nun stellt sich mich nämlich die Frage, inwiefern diese Liste Einfluss auf den Census hat. Denn der Logik zu Folge, dürften diese Herrschaften kein Land besitzen und somit erfüllen sie den Census, sollten sie Eques sein, nicht."

    Am nächsten Morgen machte sich Titus sofort an die Arbeit, besorgte sich kurzer Hand die benötigten Unterlagen und nahm anschließend an seinem vorgesehenen Schreibtisch Platz. Er wandte sich der Ländereien-Liste zu und fuhr einmal geschwind mit dem rechten Zeigefinger über die vielen Besitztümer und deren Eigentümer. Er hätte alphabetisch beginnen können, aber es interessierte ihm viel lieber, wer von den betagten Eques wie viel Land besaß, vor allem die Familien, die nicht gerade als Freunde der Familie Decima zu bezeichnen waren. Als er beim Buchstabe G angekommen war, fiel ihm eine Unregelmäßigkeit auf, sein geschultes Auge wusste sofort, dass es sich um einen Rechtsverstoß handelte. Lächelt und mit Glücksgefühlen bestückt, sogar schadenfroh, griff er sofort zur Rohrfeder und verfasste einen Brief. Die Arbeit am Kaiserhof gefiel ihm auf Anhieb.



    Paullus Germanicus Aculeo
    Insula – Habitatio / Germanicus Aculeo
    Ostia, Italia



    Titus Decimus Varenus Notarius a rationibus
    Paullus Germanicus Aculeo s.d.


    Als zuständiger Notarius im Officium des Primicerius a rationibus am Palatium Augusti, bin ich beauftragt worden ein Census, gemäß § 15 Abs. 3 des Codex Universalis, durchzuführen.
    Hiermit wird dir mitgeteilt, dass du kein vorgeschriebenes Land, nach den uns vorliegenden Listen verfügst. Du hast zwei Wochen Zeit diesen Umstand zu beheben, andernfalls wird dir der Status eines Eques aberkannt.


    Im Auftrag


    Titus Decimus Varenus
    ~~ Notarius a rationibus - Admistrationis Imperatoris~~


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    Bilancius schien auf dem zweiten Blick anders als der Vorgänger zu sein, er wirkte nämlich freundlicher und interessierter, ob es an Titus persönlich lag oder von Natur aus, war jedoch nicht zu erkennen. - Interessierte auch Titus nicht sonderlich, er war zum Arbeiten gekommen und nicht zum Debattieren wie schön doch die Welt sei.


    "Ich hatte bereits dem Procurator darauf angesprochen und würde mich direkt bereit erklären diese Aufgabe zu übernehmen. Sollte ich Fragen haben, werde ich mich sofort an Catullus wenden." Wer immer das auch war. Titus zögerte nicht lange und war voller arbeitseifer, er ging ebenso davon aus, dass er sofort alle Kompetenzen besaß, Schreiben selbst zu erstellen und zu unterschreiben. Daher fragte er erst gar nicht nach. Warum auch, die Beamten waren doch bestimmt froh, weniger tun zu müssen.
    Als sich dann die Tür hinter ihm öffnete, neigte er seinen Kopf leicht nach rechts. "Salve, Catullus!", sagte er laut, damit er auch sofort wusste, mit wem er es zu tun haben wird. "Titus Decimus Varenus."

    Sollte man nicht all diese Dinge vor einer Einstellung abfragen? - Ein komischer Haufen war das am Kaiserhof. Kein Wunder, dass Imperator Valerianus lieber in Misenum verweilte.


    Titus machte nur gedanklich ein Augenrollen. Denn eines hatte er bisher gelernt, auch wenn die Beamten oft zur Paranoia neigten, eines konnten sie gewiss gut, nämlich jede Bewegung wahrnehmen und wie ein Insekt, stürzten sie sich sofort darauf.


    "Gewiss, Primicerius. Zum einen komme ich aus Genua, nicht gebürtig, aber seit vielen Jahren dort wohnend. Ich arbeite dort einige Jahre als Scriba für die öffentliche Verwaltung. Nebenbei leitete ich erfolgreich einige Decima-Betriebe, das befähigt mich äußert im Bereich der Finanzen. Meine Leidenschaft habe ich dazu entdeckt. Mathematisch gesehen bin ich sehr geschickt mit dem Umgang mit Zahlen. Vielleicht möchtest du ein Test?


    Ebenso habe ich einen Drang zur Ordentlichkeit und Disziplin, das spielgelt sich unter anderem damit wieder, das Gesetze exakt eingehalten werden müssen. Jeder so kleine Fehler muss beachtet und ausradiert werden.


    Wer nicht spurt muss fühlen, ganz einfach. Ich bin kein Freund von Schönrederei, musst du wissen."


    Dass er auch, durch seine Frau, einige Zeit den örtlichen Aeditui geholfen hatte, verschwieg er. Nicht dass man ihn dann fragen würde, warum er sich nicht beim Cultus Deorum beworben hatte.


    "Im Ganzen bin ich der richtige Mann! Und du wirst keines Augenblickes davon abkommen." Betonte er nochmals, überzeugt war er schon.

    Der Sklave wurde ganz schön frech, das gefiel Titus überhaupt nicht. Er hatte schon mitbekommen, dass den Sklaven, im Hause Mercator viel zu viele Freiheiten gewährt wurden. Das musste sich ändern, hier und jetzt.


    "Man läuft auch nicht blind durch die Gegend. Stellt dir vor, ich wäre nicht dein Dominus sondern ein elender Plünderer und Vergewaltiger. Also nächstes Mal Augen auf! Sonst muss ich dir eine Lektion erteilen, die sich gewaschen hat. So, richtig!", sagte er in einem angsteinflößenden Ton und seine Augen wurden immer größer und größer, gar leicht rot gefärbt waren sie.


    Serapio hatte die Zügel im Hause, nach Meinung von Titus, so sehr schleifen lassen, aber es sei ihm verziehen, von jemand jungen konnte es nicht erwartet werden. Viel mehr ärgerte es ihm, dass jemand der Älteren der Decimern, ihm die Familienführung übertragen hatte.


    "DU, nennst mir sofort deinen NAMEN und deinen DOMINUS! Ohne Widerworte!"Titus holte bereits schwungvoll mit seiner rechten Hand aus.
    "Und ich packe jeden seiner gerechten Härte an." Okay, das war gelogen.

    Er hatte richtig vernommen, dass er vom wem gestört wurde. Ein ihm fremder Sklave erblickte sein Gesicht. Nun konnte Titus leider nicht zuschlagen, denn er wusste, dass Sklaven ihrer Schicht oft zusammenhielten und anschließend vielleicht wie Flavus heulend zu Serapio gegangen wären. Das war nicht gut, immerhin war Titus nicht der Hausherr, ein Rauswurf konnte er sich und seine Familie nicht leisten. So ließ er den jungen Sklaven los, blickte ihm böse an, um ihn Angst einzujagen, bloß nichts weiterzutragen und wandte sich dem zugekommenen zu.


    "Das geht dich nichts an. Du hast nicht das Recht mich so sehr respektlos anzusprechen! Wer ist dein direkter Dominus?" Sagte er mit einer finsteren, ernsten Miene.


    edit: Habe nur das Wort "Familie" zugefügt.

    Titus kam am späten Abend direkt vom Bewerbungsgespräch nach Hause, ohne diesmal sofort zu seiner Frau zu gehen, um einen Kuss abzuholen. Nein, er ging schnurstracks in die Sklavenunterkünfte, um dort sich einen willkürlichen Sklaven auszusuchen, der dann von ihm verprügelt werden sollte, weil Titus sehr angefressen war. Notarius, pah. Sein Stolz war angenagt, nie hatte er sich so dermaßen beugen müssen, einer musste nun dafür die Strafe bekommen. Er sah Philodemos liegend, packte ihn und als er ihm gerade eine Klatschen wollte, wurde er durch ein Geräusch gestört.

    Das Officium war unweit vom da vorherigen und als er eingetreten war. Ging er sofort auf dem Primicerius zu, mit der rechten Hand wollte er ihm begrüßen und mit der linken die Wachstafel übergeben.


    "Salve, Primicerius Bilancius. Der Procurator Plennius schickt mich zu dir, um als Notarius zu arbeiten." Das Wort dienen verwendete er in dem Fall nicht, immerhin sah sich Titus auf der gleichen Stufe wie sein Vorgesetzter, nur die Laune des Procurator hatte ihm widerwillig zum Notarius gemacht. "Was ist meine erste Aufgabe?"


    Primicerius Bilancius Similis


    Der Träger dieses Schreibens ist Titus Decimus Varenus. Er wurde als Notarius für das Officium a rationibus eingestellt und ist bis auf weiteres dir unterstellt.


    Proc. PPF

    Titus nahm die Wachstafel ohne ein Zögern an, als er sie selbst überflog, musste er schmunzeln, denn der Name von seinem neuen direkten Dienstvorgesetzten erschien ihm recht witzig. Er selbst sagte nur ein "Vale!" und verschwand aus dem Officium. Wenn auch teils innerlich brodeln, wie er hier abgefertigt wurde, passte ihm überhaupt nicht. Rom war ein Fleckchen, der nicht leicht zu umgehen war.

    Titus musste nochmals über das bald nachdenken, das war ihm nämlich zu unbestimmt, könnte somit bedeuten in wenigen Monaten, aber auch erst in ein paar Jahren, vielleicht lebte er dann gar nimmer.


    "Heute, und eine Aufklärung über meine genauen Aufgaben wäre recht sinnvoll. Ich denke zu denen gehört unter anderem die Überprüfung der Paragraphen Fünfzehn und Sechszehn des Codex Universalis." Gab er an, um direkt zu beweisen, dass er der richtige Mann für diese Tätigkeit war.

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    Helvetia Esquilina, Ehefrau


    Die Kinder wollten dem fremden Mann, der Schriftrollen auf dem Boden gefallen lassen hatte, helfen. Doch als sie bereit waren aufzuspringen, hatten die anderen Familienmitglieder die Aufgabe übernommen. Somit blieben sie weiterhin sitzend und versuchten sich irgendwie zu beschäftigen, denn gegessen hatten sie reichlich, kugelrund waren ihre Bäuche. Titus hingegen widmete sich seiner Frau und malte sich unanständige Sache aus, die er mit seiner Liebsten so getan hätte. Helvetia selbst war es leid hier sitzen zu müssen, dieser ganze Familienkram ging ihr gewaltig auf dem Kecks, es war eben nicht ihre Familie. Eine Familie die sie nur teils kannte, aber niemand von den Anwesenden. Somit war es ihr vergönnt über alte Zeiten zu plaudern, die vielleicht geholfen hätten, über den Schmerz hinwegzukommen. Als dann Serapio die Familie wieder ansprach, fühlte sich Titus im ersten Moment gestört, sein Gedanke war nämlich dem Gott Anteros ebenwürdig.


    Helvetia schaffte es nicht, ihre Unzufriedenheit ganz zu verbergen, somit wirkte ihr Lächeln sehr krampfhaft.


    "Hm, ja…", antwortete sie mit einer Lüge. Sie wollte ihren Mann nicht beunruhigen, und dachte nämlich, er würde nichts vom Umstand wissen, doch sie hatte sich gewaltig geirrt.

    Na, toll! Einfacher Schreiber? Sollte sich er, in die Jahre gekommene Titus, mit jungen Leuten, sogar mit Nichtbürgern abgeben? Das war kein Aufstieg sondern ein Abstieg. Für ihn war es nicht verständlich, wie jemand einem älteren Herrn so etwas antun konnte, ebenso ein Mitglied des Ordo Equester. War das nichts mehr wert? Wieso eigentlich ein Empfehlungsschreiben? Wenn jeder doch in die gleiche Schublade gesteckt wurde. War das nur ein Spiel der Beamten? Traurig genug, dass anscheinend ein unfähiger Beamter über seine Einstellung entschied. Denn Titus wüsste über jeden Bescheid, auch über einem Tribun bei den Prätorianern.
    Titus wollte erst ablehnen, zu stolz war er. Aber besinnt sich wieder. Er würde alles tun, um schnellstmöglich als Primicerus befördert zu werden. Und dieser Procurator Plennius wird eines Tages seine Rache spüren. Wer weiß, ob falsche Zahlen zum Vorschein kommen werden, der den Procurator stützen würde.


    "Nun ja, dann sollte es so sein."

    Titus nahm die Mimik von Serapio wahr und verstand, dass er weiterhin vorsichtig sein musste, um nicht Gefahr zu laufen, Serapio als guten Freund, vor allem als Fürsprecher, zu verlieren. Er würde auch nie gegen seine eigene Familie agieren, dafür war sie ihm auch zu wichtig als sein eigenes Ziel zu verfolgen, nur mochte er es gar nicht, wenn sich welche in seinen Angelegenheiten einmischten, so wie es Flavus vor einiger Zeit getan hatte.
    "Da stimme ich dir vollkommen zu. Deswegen sind wir nach Rom gekommen, um in der jetzigen Krisenzeit, mit der Familie zusammen zu sein." Aber auch weil ihr alter Wohnort gefährlich nahe an einer eventuellen Schlacht läge.


    Auf seine Tochter ging er nicht weiter ein, sie war sein Liebling.
    "Serapio, du wirst mich niemals mehr hier anfinden, sei es in privater Natur oder als Insasse." Dass Serapio einen weiteren Besuch auf seiner Arbeitsstelle ablehnte, kam Titus entgegen, da er weiterhin keine Soldaten mochte.
    "Vale, bene." Verabschiedete sich, damit Serapieo wieder an seine Arbeit gegen konnte und verschwand anschließend direkt aus der Casta.