Wenn es Geschenke gab, dann war man immer gern gesehen. Lepidus freute sich über den Einlass und gab seinen beiden Sklaven das Zeichen ihm zu folgen. "Das klingt sehr beruhigend und da spielt die Wartezeit natürlich keine Rolle", sprach Lepidus als er vernahm, dass gerade ein Ritual stattfände. Rom wird es nötig haben. Wer weiß, wie viele Opfer dieser Krieg hier noch fordern mochte. Der Tiberier folgte dem Mann, der offenbar denselben Aufgaben nachging, die auch Lepidus im Iuppiter-Tempel vollbrachte.
Beiträge von Lucius Tiberius Lepidus
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"Salve, mein Name ist Lucius Tiberius Lepidus, Aedituus des Capiolinischen Tempels. Ich bin gekommen, um den Vestalinnen einige Geschenke zu machen. Gerade in diesen schweren Zeiten, verdienen sie unser aller Wertschätzung, die ich Ihnen hiermit gerne darbringen möchte. Vielleicht würde sie ja eine der Vestalinnen entgegennehmen?" Der Tiberier hatte bisher noch nie eine Schenkung vorgenommen. Gut möglich, dass er eine Vestalin heute gar nicht zu Gesicht bekommen würde und stattdessen hier schon alles abgeben musste, aber da ließ er sich überraschen. Lepidus trat jedenfalls etwas beiseite, damit der Mann aus seinem Türschlitz heraus die beiden Sklaven mit den Gaben erkennen konnte.
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Der Tag war noch nicht allzu weit fortgeschritten, als der Aedituus des Iuppiter-Tempels, Lucius Tiberius Lepidus, am Eingang des Atrium Vestae erschien. In seinem Schlepptau hatte er zwei Sklaven, die ein paar verhüllte Gegenstände trugen. Wer dies sah, konnte sich eigentlich schon fast denken, weshalb der Tiberier den Weg auf sich genommen hatte. So klopfte er also an die Tür und wartete auf Begrüßung.
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Ebenfalls noch gefunden:
Roma - Volksbewaffnung KOMPLETT
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Nach anfänglichem Schock über diesen schlimmsten aller möglichen Unfälle, die dem IR wiederfahren konnten, bin ich jetzt so langsam wieder dabei und hoffe beim Wiederaufbau helfen zu können.
Was ich auch die schnelle gefunden habe:
"Jeder an seinem Platz" KOMPLETT
- Das war die Story auf dem Forum als die Rebellen in Rom einmarschiert sind. Für den Gesamtplot nicht unwichtig.Dann uns allen noch gutes Gelingen und auch meinen Dank an all jene, die bisher schon so fleißig waren.
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Pittacus
Sichtlich erleichtert erhobt sich Pittacus wieder. Er hätte sich fast den Schweiß von der Stirng wischen können, aufgrund der Anspannung und ungewohnten Situation, in die ihn die Tiberia gebracht hatte. Zum Glück war das nun vorbei. Immer diese Frage-Antwort-Spielchen. Diese reichen Leute hatten doch alle viel zu viel Langeweile. Aber das mussten sie ja auch irgendwie, schließlich ließen sie die Sklaven die ganze Arbeit für sich machen. Kein Wunder, dass man sich da nur noch mit Klatsch und Tratsch beschäftigen konnte. Zumindest empfand das Pittacus so. Dass Lucia auch ein legitimes familiäres Interesse an den Tätigkeiten ihres Bruders hatte, war ihm erst einmal herzlich egal. Er sah eben nur eine verwöhnte Frau, die ihn in Verlegenheit brachte. Doch nun konnte es zum Glück endlich weitergehen. Pittacus genoß das bisschen Stille, was er sich erkämpft hatte und hielt in der weiten Ferne ausschau nach irgendwelchem Gesindel. Jetzt konnte er endlich wieder das tun, was er tun sollte: aufpassen, bewachen, eskortieren. Das war alles viel leichter als dieses ganze Gerede. Man konnte ihn erleichtert ausatmen hören.
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Pittacus
Da hatte Pittacus ja wieder etwas angerichtet. Ja doch, wenn er so darüber nachdachte, dann hätte man das vielleicht etwas besser ausschmücken können oder man hätte am besten gar nicht davon geredet, was er ja ohnehin bevorzugte. Jetzt war er auch noch der Überbringer schlechter Nachrichten, was er natürlich überhaupt nicht vorhatte. Nein, hier gäbe es bestimmt keine Belohnung mehr. Die einzige Belohnung, die er hier noch erwarten konnte, war irgendwie heil wieder aus der Situation herauszukommen und sich danach wieder mit dem zu beschäftigen, was er konnte.
Die Tiberia, ja.. woran war die nochmal gestorben? So richtig hatte er das ja nie mitbekommen. "Ja, die ist schon seit einer ganzen Weile tot. Dieser Purgitius hat aber noch ein Kind von ihr, ein frisches Kind, also war die Tiberia wohl schwanger... vielleicht ist sie daran gestorben?" Am Schwangersein sterben... hörte sich fast so an, als wäre Schwangerschaft eine Krankheit...
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"Skepsis? Der Ausdruck ist mir völlig fremd. Ich glaube doch so gut wie alles, was man mir auftischt", entgegnete der Tiberier nicht gerade ernsthaft und mit einem verschmitzten Grinsen. "Wie viel ich dir zutraue? Ich nehme an du bist ein richtiger... wie sagt man doch gern zu derlei Leuten?... Bücherwurm? Ja, ich belass es einfach mal dabei." Der Tiberier war sich gerade nicht bewusst einen neuen Audruck geschaffen zu haben oder ob der selbige nicht schon ach so trivial war. "Zumindest glaube ich, dass du schon einige Stunden vor den Schriften verbracht hast. Der gute Cicero ist ja eigentlich fast schon langweilig, weil ihn irgendwie jeder mal anführt, aber für einen Ciceronianus halte ich dich nicht unbedingt, also hält sich deine Begeisterung für diesen Mann womöglich auch in Grenzen." Alles reine Spekulation, aber immerhin der ein oder andere Aufschlag. Der Tiberier bildete sich ja ohnehin offensichtlich ein, sein Gegenüber schon vortrefflich einschätzen zu können.
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Pittacus
Der Sklave hatte in der Tat alles andere als eine Rhetorik-Schulung hinter sich. Draufhauen und von A nach B laufen, das waren so seine herausragenden Fähigkeiten. Da konnte man wahrlich nicht viel erwarten, auch wenn er sich natürlich immer wieder bemühte. Aber die vielen Fragen prasselten auf seinen Kopf ein, ohne, dass dort alle aufgenommen werden konnten. Als er die letzte hörte, wusste er kaum noch was von der Zweiten. Ach, das war ihm hier alles auch viel zu hektisch. "Ähm...ja... ähm...", brachte er dann nur raus, und dann folgte ein: "Purgi...putius...ähm... Purgitius... Ja, genau, ich hab ihn mal zu einem Herren geleitet der so hieß. Irgendsoetwas wie Senator war der." Na, da war ihm immerhin der Name eingefallen. Weshalb waren sie nochmal dort? Pittacus hörte da ja nie so genau hin. Von der ganzen Plapperei dieser reichen Schnösel verstand er ja sowieso überhaupt nichts. Dann kam ihm ein Geistesblitz irgendwoher und rief ganz locker und lapidar aus: "Der hatte auch eine Tiberia als Frau, aber die ist tot." Das klang so leicht daher gesagt, dass es natürlich jegliches Feingefühl vermissen ließ, wohl weil Pittacus viel zu froh war aufgrund der Tatsache, dass er das noch behalten hatte. Gleichsam war es ja nicht seine tote Verwandte. Aber wusste Lucia überhaupt schon vom Tode Tiberia Albinas? Der ehemaligen Frau des Senators Purgitius Macer? Es wäre wohl nicht verwunderlich gewesen, wenn Lepidus, der hin und wieder aus Rom schrieb dies verschwiegen hätte. Vielleicht weil er nach all den schlechten Nachrichten nicht noch schlechtere an Lucia senden wollte oder einfach weil er ihr das lieber persönlich mitteilen wollte. Aber davon wusste ja der Sklave letztlich überhaupt nichts.
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Pittacus
Irgendwie kam er darauf nicht so recht klar. Wie sie da so selbstgefällig mit ihrer Pastete hantierte und dann kam sie ihm auch noch näher? Häh? Der Sklave war völlig überrumpelt und wusste auch nicht wie er auf ihren Tonfall reagieren sollte... wollte sie ihn hier etwa... anmachen? Da war die Fantasie des kräftigen Pittacus natürlich schnell zur Stelle. So ein Patrizier-Weib war schon eine Wucht, aber das wäre auch viel zu schön um wahr zu sein. Naja, so brachte er sich dann auch schnell wieder zur Vernunft, vor allem als sie die liebliche Seite dann plötzlich in eine giftige wandelte. Autsch, jetzt war sie auch noch ungehalten. Aus die Träume vom Patrizier-Flirt. Naja, immerhin hatte er jetzt so ungefähr eine Ahnung, was er sagen sollte. "Ähm... nunja... krank, nein, nicht das ich wüsste. Der Lächelt eigentlich die ganze Zeit und heckt irgendwie immer was aus. Aber davon versteh ich immer nicht so richtig was. Ich bin auch noch nicht allzu lange sein Sklave. Er hat mich erst vor kurzem erworben. Achja, und er ist jetzt irgend so ein Priester.... Aedituus oder so, nennt ihr das, wenn ich mich recht entsinne." Stimmt ja, zumindest das war ihm wieder eingefallen. Da war Pittacus auch ein wenig stolz auf sich. "Puuh und getroffen? Weiß nicht recht, er hängt so mit dem und dem rum. Irgendwelche Römer, manchmal aber auch ganz schön heruntergekommene Typen, wenn ich das überhaupt sagen kann." Der Sklave hoffte, dass er die Neugier der Patrizierin so einigermaßen stillen konnte, auch wenn ihn das dunkle Gefühl beschlich, dass er sie womöglich gerade erst geweckt hatte. Das konnte noch heiter werden... Ai, er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Tratsch-Rolle.
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Pittacus
Der Sklave fand diesen Ort natürlich alles andere als geeignet für einen kleinen Zwischenstopp, doch da konnte er sich kaum durchsetzen mit seinen Bedenken. Das, was die Patrizierin wollte, das bekam sie auch und alles dagegenreden hätte kaum etwas genutzt. Also fügte sich Pittacus und hoffte, dass sie hier nicht allzu lange verweilen würden. Doch diese Hoffnungen hatten sich schnell zerschlagen. Auf einem wollte die Tiberia sich sogar näher mit ihm unterhalten und es gab wohl nichts, was dem stämmigen Sklaven weniger lag. Für einen kleinen Plausch war er wirklich nicht der Typ. Er erfüllte Aufgaben, brachte Botschaften und beschützte Leute, doch für Unterhaltungen hatte er nicht viel übrig.
Nur zaghaft setzte er sich, noch unsicher, ob er das überhaupt durfte, auch wenn sie es ja mehr als deutlich gemacht hatte. So ließ sich der Sklave nieder, wirkte etwas steif und blickte sich kurz um, während Lucia ihre Frage stellte. Was er über Lepidus zu berichten hätte? Hmm... Sehr viel fiel ihm da wirklich nicht ein. "Mein Herr Tiberius ist sehr nett.", antwortete Pittacus mehr als dümmlich und nicht einmal wahrheitsgemäß. Berichten? Was genau sollte er denn berichten? Sein Sklavenhirn konnte sich darunter nichts vorstellen.
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Pittacus
"Plunder! So viel Plunder!", hätte Pittacus am liebsten ausgerufen, als er dabei half dieses ganze feine Zeug für die Reise zu verladen. Wie konnte man nur so viel Zeug mit sich herumschleppen? Der Sklave war immer schon recht perplex, wenn es um die mit Luxus um sich werfende Oberschicht ging. Jetzt, wo er für diese Patrizier-Familie diente, konnte er seinen Unglauben kaum in Worte fassen. Dieser kleine Tross würde sie wahrscheinlich nur aufhalten und war in höchstem Maße unpraktisch. Für ihn, der er doch für die Sicherheit zuständig war, war das Ganze ein Graus. Eine bessere Einladung für Banditen konnte es doch kaum geben, dachte er sich und beschloss auf Weg ganz besonders wachsam zu bleiben.
Während die Herrin völlig enthusiastisch war, konnte Pittacus einfach nur mürrisch dreinblicken. Hoffentlich würde er diese Tiberia heil nach Rom bekommen, sonst wäre das hier sicherlich sein letzter Auftrag oder gar sein letzter Gang auf Erden...
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Pittacus
"Ganz wie du wünschst, Herrin." Ganz klar, die Frau wusste, was sie wollte. Bedauerlich fand Pittacus nur, dass es noch keine Extra-Belohnung für seine Mühen gegeben hatte. Naja, der blick auf diese hübsche Patrizier-Dame sollte es wohl erst einmal richten und immerhin hatte er ja auch Zeit für Erholung bekommen. Allerdings nutzt er die Zeit, die ihm vom Tage noch bliebt, um sich schon mit dem Wachpersonal des Landsitzes auseinanderzusetzen. Er musste sich erst einmal ein Bild machen, wer hier alles verfügbar war und wie viele er überhaupt brauchen würde. Der Weg hierher war relativ gefahrlos, also vielleicht nicht ganz so viele... oder vielleicht auf Nummer sicher gehen. Lepidus würde ihm sicher gleich ein Messer in den Bauch rammen, wenn seiner Schwester was passierte, wozu er ja schon bei weniger schlimmen Anlässen neigte. Hmm... Nun gut, dachte sich Pittacus und als erstes sortierte er jemanden aus, der noch zu jung war und einen anderen, der nur noch ein Auge hatte. Das so jemand überhaupt noch Wache stehen durfte, aber naja. Letztlich hatte er sich drei Männer herausgepickt. Zu Viert sollten sie dieser Lucia genug Eskorte bieten können. Daneben noch der Sklaventross, den die Herrin ohnehin für ihre Reise bräuchte und es sollte eigentlich alles passen. Anschließend versuchte sich Pittacus wirklich noch etwas zu erholen und begab sich zum Sklaventrakt, faste essen und legte sich ein wenig aufs Ohr. Dennoch bereitete er sich darauf vor, jede Minute gerufen zu werden. Dann würde es wohl schon wieder zurück nach Rom gehen. Ein Glück, dachte sich Pittacus. Er spielte die Leibwache lieber in der Stadt als irgendwo weit draußen auf den Landstraßen...
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Pittacus
Der Bote freute sich, dass er seinen langen Weg endlich hinter sich gebracht hatte und nun in diesem prächtigen Anwwesen einkehren konnte. Die Begehrlichkeit nach dem Brief, konnte Pittacus nur allzu gut verstehen. So wie er von seinem Herren erfahren hatte, musste die junge Frau hier schon seit geraumer Zeit ihr Dasein fristen. Er überreichte ihr das Schreiben und wartete geduldig, während er ihre freudigen Gesichtsausdruck registrierte. Wenn man gute Nachrichten überbrachte, gab es meist eine extra Belohnung. Auf die hatte er natürlich spekuliert.
"Nichts zu danken, Herrin. Ich hab nur getan, was mir aufgetragen wurde.", gab sich der Sklave bescheiden. Dann musste er seine Gedanken sammeln, um die vielen Fragen zu beantworten. "Ähm, nun ja, dein Bruder meinte nur, dass du dir Zeit lassen und nichts überstürzen sollst. Zum Zeitpunkt meiner Abreise, war dieser Cornelius Palma noch nicht in Rom eingetroffen und die Lage demzufolge noch sehr unübersichtlich. Inzwischen könnte sich daran aber schon wieder etwas geändert haben. Auf dem Weg hierher gab es keinerlei Gefahren, aber noch kann man wohl nicht sagen, ob wirklich Ruhe im Reich einkehrt oder ob es noch weitergehen wird. Jetzt, wo Rom allerdings befreit wurde, scheint zumindest dieser Ort wieder für einen Tiberier bewohnbar. Ich bin jedenfalls hier, um dich bei deinen Reisevorbereitungen zu unterstützen und dich mit meinem Leben zu verteidigen, wenn es Schwierigkeiten geben sollte." Augenscheinlich hatte Tiberius womöglich deshalb auch einen sehr kräftigen Sklaven geschickt, der alles in die Hand nehmen sollte und auf dem Landsitz selbst gab es immerhin auch noch genügend Personal, welches sich um Lucia kümmern konnte. Fehlen sollte es ihr jedenfalls an nichts.
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Ob man sich Dives wohl als Volkstribunen vorstellen konnte? Der Tiberier wusste es noch nicht. Es gab ja solche und solche Tribune. Als großen Volksaufrührer konnte er sich den Iulier noch nicht vorstellen, vielleicht eher als lockeren Volksfreund? Aber vielleicht war der Iulier auch eher jemand, der das bescheidene Officium eines Aedils bevorzugte. Das würde sich wohl noch herausstellen. Darüber hinaus musste sich das Nicht-Persönlich-Kennen seiner großen Verwandten ja nicht in irgendeiner Weise auswirken. Die Ahnen waren manchmal näher als man dachte und wiesen einen manchmal sogar auf den rechten Weg, wenn man nur genau hinsah und die Zeichen deutete.
"Liebend gern, lass ich mich zu dir in die Casa Iulier einladen...", griff er den Vorschlag von Dives auf. Die Gastfreundschaft der Iulier durfte er ja schon mehrfach kennenlernen. Zuletzt war der Tiberier ja sogar bei einem interessanten Vortrag dort. Aber Moment? Worum ging es dabei doch gleich? Der Tiberier konnte sich beim besten Wille nicht mehr erinnern. Schien wohl doch kein so spannender Vortrag gewesen zu sein, allerdings hört man derer im Leben aber auch viel zu viele. Da vergisst man leicht mal den ein oder anderen. "...aber lass mich einen kleinen Gegenvorschlag unterbreiten: Sagen wir einfach, wenn der Vescularier am Ende an der Spitze steht, komme ich in deine Casa und wenn Palma es reißen sollte, lade ich dich in die Villa Tiberia ein." Das war doch mal ein nette Bedingung und die Ungewissheit machte das ganze fast zu einem Spiel. Zumindest die Villa Tiberia sollte man im Falle eines patrizischen Sieges auch wieder problemlos aufsuchen können, ohne verdächtigt zu werden, an einer Verschwörung teilzunehmen. "Ich bewundere wie immer deinen scharfen Verstand. Ein sehr weiser Zug sich in einem Bürgerkrieg an niemanden zu binden. In der Tat würde so etwas nur Schwierigkeiten machen, wenn man nicht gerade zufällig schon auf der Siegerseite stand und Iuppiter ist immer noch der beste aller Patrones." Der Tiberier beschloss nun aufzustehen und ein wenig im Gehen weiter zu plaudern. Hier war er ja relativ frei. Er betrachtete interessiert die Schriften und entdeckte etwas sehr nettes. "Ah, sieh an. Ist das nicht Ciceros de oratore? Während meiner Rhetorik-Schulung habe ich es geradezu geliebt. Ich bin immer wieder beeindruckt von dem scharfen Verstand, den uns Cicero in seinen Schriften präsentiert." Er blickte sich ein wenig um. "Bibliotheken unterhält so mancher ja auch nur, um des gebildeten Anscheins willen. Wie viel hast du von all dem schon gelesen, mein Freund?"
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Erst als die Belagerung gelockert wurde, war es wieder möglich Boten hinauszuschicken. Lepidus hatte die erstbeste Möglichkeit genutzt, einen seiner Sklaven auf den Weg zu schicken, auf das er so schnell wie möglich Lucia eine Nachricht überbringen konnte, eine Nachricht, über die sie sich wohl sehr freuen würde. Es war nicht weniger als der Ruf nach Hause.
Ad
Tiberia Lucia
Villa Rustica Tiberia Miseno
Misenum, ItaliaMeine liebe Lucia,
ich kann gar nicht ausdrücken, wie leid es mir tut, dass du in letzter Zeit nichts von mir lesen konntest, wo ich mich doch immer bemühte, dich so gut es geht auf dem Laufenden zu halten. Doch die Nachricht, dass die Truppen Cornelius Palmas bis nach Rom vorgerückt waren, wird auch dir nicht verborgen geblieben sein. Sie umstellten die Stadt und ließen nichts hinein oder hinaus, weshalb es mir unmöglich war, dir zu schreiben.
Doch nun ist etwas wunderbares passiert. Ich kann den Rausch, den ich fühle, immer noch nicht ganz im Zaune halten. Es war ein unbeschreibliches Schauspiel, als sich die Truppen endlich in die Stadt hineingewagt hatten und alles umstellten. Man sagt sogar, die eigenen Leute des falschen Kaisers hätten ihn im Stich gelassen und die Tore Roms bereitwillig geöffnet. Direkt zogen sie auf den Palatin mit der Absicht diesen miesen Tyrannen, der sich in Rom für eine Zeitlang Kaiser nennen durfte, endlich zur Strecke zu bringen. Den Mann, der unseren geliebten und großartigen Cousin Durus in den Tod getrieben hat und der für das Leid unserer Familie verantwortlich ist. Nun wird er seiner gerechten Strafe zugeführt. Das Schicksal ist mit uns und ich möchte fast weinen in Anbetracht dieses unbeschreiblich schönen Ereignisses. Die Götter sind auf unserer Seite!
Die Belagerung ist nun vorbei und ich habe die erste Möglichkeit genutzt, dir zu schreiben, dir vielleicht sogar zum letzten Mal zu schreiben, denn mit dem Einmarsch der Truppen geht nun auch der Bürgerkrieg seinem sicheren Ende entgegen. Das, worauf wir so lange gewartet haben, ist endlich eingetroffen.
Ich hoffe nach wie vor, dass du mir nicht böse bist, als ich dich damals bat auf unserem Landsitz auszuharren, bis sich wieder bessere Zeiten ergeben würden, doch du hättest es in Rom nicht ausgehalten. In meinen Briefen verschwieg ich dir stets, wie schwer ich es hier die ganze Zeit über in Rom hatte. Unser Name war in Verruf geraten, jeder betrachtete mich argwöhnisch und dies wäre dir wohl nicht anders ergangen. Es wäre kein Platz für eine edle Patrizierin gewesen. Ich wollte nicht, dass diese Schergen des Vesculariers deinen Stolz brechen, wie sie Durus gebrochen und zu Tode geschickt haben. Ich schreibe dies nur in der Absicht, dass, wenn du zurückkehrst, womöglich den ganzen Sinn meiner früheren Handlungen begreifst und mir demzufolge nichts nachträgst. Es war alles zu deinem Besten und ich würde jedes Mal wieder so handeln.
Trotz der neuen politischen Lage und der Tatsache, dass bald wieder ein Mann aus einem edlen Geschlecht an der Spitze Roms stehen wird, werden wir viel Arbeit leisten müssen, um unsere alte Stärke wiederzuerlangen. Die Diffamierungen gegenüber Durus und damit unserer ganzen Familie müssen zurechtgerückt werden. Die Tiberier müssen sich aus der Asche emporheben, die dieser Krieg hinterlassen hat. Ich rechne hier mit deiner tatkräftigen Unterstützung und ich weiß, dass ich in dir eine geliebte Schwester habe, auf die ich mich verlassen kann. Ich wartet auf dich in Rom. Die Villa Tiberia wird dir wieder ein Zuhause sein.
Auf bald,
LepidusVilla Tiberia
Roma -
Auf die überraschende Meldung vom Einzug der Truppen von Palma, wurde in der Stadt schnell reagiert. Die Nachricht verbreitete sich rasend und schnell durfte auch jeder Bürger selbst einen Blick auf die Soldaten werfen, die sich irgendwo herumtrieben, den Palatin belagerten oder sich aufmachten, um Leute zu verhaften. Lepidus selbst hatte sich mit einigen anderen vom Forum Romanum zu 'seinem' Tempel aufgemacht. Er musste einfach zurück zu Stätte seines Wirkens, musste sich zurück in die Hallen des großen Iuppiter, der ehrfürchten Iuno und der edlen Minerva begeben. Außerdem gab es noch einiges zu tun, jetzt, wo eine neue Zeit angebrochen ware. Es würde der erste Tag vom Ende der Herrschaft des Vesculariers sein.
Als Lepidus am Tempel ankam, begegnete ihm gleich einer seiner Aedituus-Kollegen, Segimerus. Wild mit dem armen herumfuchtelnd, wandte sich der alte Mann relativ panisch in Anbetracht der Situation an den Tiberier. "Was ist hier los? Die Truppen? Sind sie etwa da?", waren seine mühevollen Aussprüche. Bis zum Capitol waren bisher auch nur einzelne Nachrichten vorgedrungen. Die Soldaten Palmas waren hier erst einmal nicht zu sehen. Lepidus lächelte nur und sprach: "Es ist alles gut. Die neuen Herren Roms sind hier." Der Tiberier blickte sich um und es hatten sich bereits mehrere Bürger am Tempel eingefunden. Sie alle suchten Schutz und Rat in diesen unsicheren Zeiten. Der Tempel als Fluchtpunkt für ein Situation, die so ungewohnt war, wie sie nur sein konnte. Lepidus schaute nach den Opferhelfen und schleppte Segimerus gleich mit: "Holt alles, was wir noch an Blumen haben und schmückt damit die Treppen des Tempels. Alles, was wir entbehren können und hübsch aussieht, schafft nach draußen. Lasst alles aussehen, als wäre dies der fröhlichste Ort auf Erden." Die Opferhelfer blickten sich gegenseitig an und konnten noch nicht so recht begreifen. "Achja, stellt mir auch eine Kanne Wein bereit. Ich werde der Trias noch ein kleines Opfer darbringen. Alles, was wir sonst noch an Wein vorrätig haben, verteilt an die Bürger, die zum Tempel gekommen sind. Sagt ihnen, heute ist kein Tag der Sorge, sondern der Freude. Immer schön lächeln." Mit Wein würde sich das alles doch noch viel festlicher gestalten. In der Tat würde die einrückende Armee sicher nicht die Zivilbevölkerung zu Schaden kommen lassen. Die einzigen, die sich wirklich fürchten mussten, waren die Anhänger des Vesculariers, der Rest mochte zwar verunsichert sein, doch diese Verunsicherung sollte sich schnell legen, wenn erst einmal klar wurde, dass der Bürgerkrieg nun endlich zu Ende sein würde. "Aber Lepidus, ist es nicht noch etwas zu früh zum feiern... was ist mit Salinator?" , sprach der alte Segimerus, der eigentlich immer ganz zufrieden war mit den Verhältnissen und der den Plebejer mit dem Kaisertitel eigentlich gar nicht so übel fand. Doch auch er musste die bittere Wahrheit erkennen. Es war aus und so sprach Lepidus lapidar: "Salinator? Ich kenne keinen Salinator." Damnatio memoriae.
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Der Tiberier hätte wohl auch nicht wirklich annehmen wollen, dass ihm Dives hier seinen Abstammungsmakel vorhalten wolle, doch seine Unsicherheit in diesem Felde, kehrte sich natürlich schnell nach außen, weshalb er zu dieser ungeschickten Frage verleitet wurde. Aber schnell vergessen, zumindest ansatzweise, denn so richtig konnte man ja nichts vergessen, was einen täglich verfolgte. "In jedem Fall sehr freundlich von dir. Vielleicht würde mich ja der ein oder andere Kontakt deinerseits schneller in den entsprechenden Ordo befördern. Was auch immer du da in Zukunft für mich unternehmen könntest, es wäre dir tausendfach gedankt." Wie das der Iulier allerdings anstellen würde, das blieb im Verborgenden. Vom Senator Centho war immer wieder die Rede, doch der arme Mann kränkelte so viel rum, dass dieser wohl kaum eine Hilfe sein konnte.
Über die besondere Art, wie Dives zu seinem Ordo gekommen war, musste er recht gut schmunzeln, aber der Tiberier musste wohl oder übel zugeben, dass er es im Falle des Falles sicher nicht anders gemacht hätte. Doppelmoral hin oder her, hauptsache man bekam, was man will. "Ich hatte ja keine Ahnung, dass deine Mutter eine Octavia war. Eine sehr edle Gens und von Ocavius Anton, deinem Großvater, hat ja fast jeder schon einmal gehört. Dieser Macer sagt mir allerdings nichts. Ich habe nur mal vom Senator Octavius Maximus gehört, einem ziemlich populistischen Volkstribun, und dann wäre da ja noch der noch unter den lebenden Weilende und ebenfalls Salinator-Günstling, Octavius Victor. Und jetzt kommt der größte Witz: Bei eben jenem Octavius Victor habe ich mein Tirocinium fori absolviert... oder falls man das so nennen kann." Was für lustige Umstände waren das nicht damals, als er zu Victor kam und dieser ihn sogar recht freundlich Aufnahme - trotz seines Namens. Lepidus trat sogar zum Dienst an, doch Victor hatte in der Folge kaum noch Zeit für ihn. "Auf Vermittlung von Purgitius Macer trat ich bei diesem als Tiro an, aber ein getreuer Vescularier-Anhänger und ein Tiberier, sowas verträgt sich einfach nicht gut. Dementsprechend witzlos war diese Zeit dann auch, in der ich Victor kaum zu Gesicht bekam." Im Nachhinein konnte der Tiberier wohl auch darüber froh sein, denn was er selbst als pragmatisch ansah in Anbetracht der ausweglosen Lage, hätte ihm sonst vielleicht noch als Opportunismus ausgelegt werden können, doch diesen Verdacht wollte er sich natürlich gern fernhalten.
"Einen Patron habe ich indes nicht. Du musst wissen, ich halte sehr viel auf meinen Stand und ein solcher Patron muss optimaler weise Patrizier sein. Bekanntlich gibt es derer ja nur noch sehr wenig in Rom, dank eines gewissen Kuchens. Des Weiteren gäbe es wohl auch nicht viele, die einen Tiberier in ihre Obhut nehmen würden. Für mich bieten sich je nach Ausgang des Krieges zwei Optionen. Wenn der Vescularier siegreich ist, werde ich wohl bei Purgitius Macer eine Anfrage stellen - im Übrigen waren wir mal verwandtschaftlich verbunden - bevor meine Cousine, die gleichsam seine Ehefrau war, verstorben ist. Vielleicht hatte ich das auch schon einmal erwähnt?" Ein wenig Schwermut lag in der Stimme von Lepidus, aber wiederum auch sehr begrenzt, da der Todesfall nun doch schon etwas her war und er sich bereits ausreichend von ihr verabschiedet hatte. "Im Falle eines anderen Kriegsausganges, rechne ich natürlich mit der Rückkehr einflussreicher Patrizier. Halte mich für einen Dramatiker, doch ich würde vor allem irgendjemanden bevorzugen, der auf der Proskriptionsliste steht. Eine bessere Auszeichnung kann es nach dem Kriege doch schließlich überhaupt nicht geben, als auf dieser Liste gestanden zu haben." In der Tat, bei entsprechendem Ausgang, würden doch vor allem diejenigen, die vom Tyrannen geächtet wurden, zu wahren Helden werden. Vielleicht sogar Durus, dessen wahre Tat sich vielleicht aufklären würde?
"Ich selbst habe im Übrigen nur eine beschauliche Zahl an Anhänger, die meisten sehen das bisschen Geld und die große Villa, die mir geblieben ist, als Status an, doch die meisten machen eher einen Bogen um Tiberier in diesen Tagen." Lepidus hatte die ganze Zeit mehr auf ein Regal gestarrt als auf Dives. Er musste sich nun erst einmal vergewissern, dass sein Gesprächspartner bei seinen überlangen Ausführungen nicht eingeschlafen ist. "Aber verzeih, dass ich dich gar nicht zu Wort kommen lasse. Hier in Ostia hast du doch sicher schon eine ganze Schar von Klienten um dich gesammelt." Natürlich, ein paar davon waren ja sicherlich auch heute zu Gast bei der Feierlichkeit. "Doch wem schwörst du selbst die Treue?" Lepidus ging eigentlich davon aus, dass Dives einen Patron haben müsse, denn immerhin hatte dieser kein so großes "Vermittlungsproblem", wie der Tiberier.
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Truppen? Sie fielen ein? Bei den Göttern, was für ein schöner Tag! Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell. Während um Lepidus herum so etwas wie Panik oder Unruhe herrschte und nun auch der Senator seinen Platz aufgab, um mit seinen Klienten in Richtung Curia zu ziehen, war der Tiberier vor Freude kaum zu halten. Er lief auf seinen kleinen bezahlten Mob zu, zu dem er bisher etwas Abstand gehalten hatte. Inzwischen hatten sich zwei oder drei rennend davon gemacht, weil sie wohl ebenfalls schnell nach Hause und in Sicherheit wollten. Doch Lepidus versuchte den Rest zum bleiben zu ermuntern. "Es gibt nichts zu befürchten. Im Gegenteil: Ich verspreche euch einen Bonus, wenn ihr an meiner Seite bleibt! Wenn ihr tut, was ich sage, seid ihr auch vollkommen in Sicherheit!" Lepidus erklärte in großer freudiger Erregung, was nun zu tun sei und wie er das meinte. Er gestikulierte und sprach leidenschaftlich vom Ende des Bürgerkrieges und hatte darüber hinaus ein paar neue Rufe für den Mob parat. "Folgt mir! Wir marschieren zum Capitolinischen Tempel!" Mit den Männern im Schlepptau schritt er voran. Der Iuppiter-Tempel und gleichsam die Arbeitsstätte des Tiberiers war nicht weit entfernt vom Forum Romanum. Auf dem Weg liefen sie vorbei an den Senator Purgitius Macer und seinen Klienten, die eine andere Richtung eingeschlagen hatten. Der Tiberier hatte aber kaum noch Augen dafür. Derweil brüllten die Männer hinter Lepidus einige Extra-Schlachtrufe, die er ihnen gerade mitgeteilt hatte.
"Nieder mit Salinator! Erschlagt das fette Schwein!" "Es lebe Cornelius Palma!" "Ein Hoch auf die stolzen Soldaten des einzig wahren Kaisers, Cornelius Palma!"
Man konnte wohl derzeit kaum sicherer auf den Straßen sein, als wenn man solche Dinge rief. Der ein oder andere, der die Lage erkannt hatte und sicher nach Hause kommen wollte, schloss sich ihnen womöglich auch an, so dass die Meute nun das verkünden konnte, was sich tatsächlich anbahnte: Das Ende der Schreckensherrschaft des Vescularius Salinator! Ein kleiner Auftakt zu den bevorstehenden Feierlichkeiten. Und der Tiberier lächelte... zumindest hoffte er, dass ihnen keine fanatischen Salinator-Treuen mehr über den Weg laufen würden. Diese sollten ihre ausweglose Lage ja nun langsam erkannt haben.
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Lepidus fiel erst im Nachhinein seine etwas zweideutige Formulierung auf, die er über das wanken und umfallen ausgesprochen hatte. Logisch konsistent war dieser Satz nicht, aber er klang wohl immerhin so einleuchtend, dass auch Dives das entsprechende Paradox nicht weiter auffiel. Wenn er so darüber nachdachte, dann empfand er den Satz fast schon wieder als geistige Glanzleistung, weil er sich beim durch den Kopf gehen immer wieder anders deutete oder zumindest etwas suggerierte, was eigentlich nicht stimmte. Aber gut, er schmunzelte darüber und freute sich gleichsam auf den brüderlichen Handschlag des Iuliers. "Du wirst es nicht bereuen", gab er Dives noch weitere Nahrung für dessen Zuversicht "Und ich ganz sicher auch nicht." Würde dies etwa ein Tag sein, an den Dives und Lepidus noch in vielen Jahren zurückdenken würden, als eine Zäsur in ihrer politischen Karriere. Hat Caesar noch lange an die Schließung des Paktes mit Pompeius und Crassus zurückgedacht, als er sich an die Spitze Roms setzte? Möglich, denn ohne jenen Pakt war zu bezweifeln, ob er je so weit gekommen wäre. Es blieb nur zu hoffen, dass sich ein solcher Pakt nicht zwangsweise irgendwann blutig lösen würde, doch das konnte sich der Tiberier derzeit beim besten Wille nicht vorstellen.
"Mein Ziel ist der Cursus Honorum. Zweifellos wird damit früher oder später auch eine Berufung in den Senat einhergehen, also liegst du durchaus richtig. Es ist mein Ziel." Allerdings sprach Dives in der Folge etwas an, was dem Tiberier immer äußerst schwer im Magen lag. Seine schier unmöglichen verwandtschaftlichen Verhältnisse, wie sie für einen Patrizier eigentlich überhaupt nicht mehr zeitgemäß waren, so redete er dann auch erst einmal um den heißen Brei. "In meiner Familie gab es schon sehr ehrenhafte Senatoren. Man denke nur an Quintus Tiberius Vitamalacus, ein großartiger Senator und zuletzt Kommandeur der Legio I. Dann den Senator Publius Tiberius Maximus." Das er den Ehrennamen Maximus trug war allein schon eine Auszeichnung, doch weshalb bekam er den noch einmal verliehen?... Lepidus hatte das Gefühl, dass dieser für eine Zeitlang irgendwie inflationäre verliehen wurde, aber das änderte ja nichts an der Bedeutung, nicht oder? "Tja, und dann wäre noch der größte Tiberier aller Zeiten, der am höchsten stieg und am tiefsten fiel. Seinen Namen muss ich sicherlich nicht extra erwähnen." Ja, Durus hatte als ehemaliger Consul wirklich bisher das großartigeste Werk vollbracht. Hoffentlich würde wieder eine Zeit kommen, wo man seinen Namen wieder als Auszeichnung in die Welt hinausrufen konnte. "Achja, obwohl in der Gens Tiberia eine ganze Reihe herausragender Persönlichkeiten war, so schafften es leider weder mein Vater, noch mein Großvater Senator zu werden. Ich persönlich leide sehr unter diesem... naja... Schönheitsfehler. Ich hoffe natürlich, du hast mich nicht nur darauf angesprochen, um mir diesen 'Fehler' vorzuhalten?" Ja, Lepidus war tatsächlich einer der letzten Patrizier, die nicht gleichsam im Ordo Senatorius waren. Normalerweise gab es keine Patrizier, die nicht in irgendeiner Weise ihre Verwandtschaft so ableiten konnten, dass sie nicht in diesen Ordo gefallen wären. Ein merkwürdiger historischer Umstand, doch mit diesem musste er wohl irgendwie umgehen.
"Dasselbe bringt mich natürlich zu deinen eigenen Ambitionen. Nachdem du dich politisch in Ostia bis ganz nach oben gearbeitet hast, wäre eine Fortführung dieser bisher wohl makellosen politischen Laufbahn in Rom wohl die logische Konsequenz, nehme ich an? Wie ich dein Glück kenne, bringst du auch gleich die passenden verwandtschaftlichen Voraussetzungen dafür mit?" Der Iulier hatte sicherlich beste Bedingungen für seinen weiteren Weg, mit dem entsprechenden Ordo hätte er sogar deutlich bessere als Lepidus. Eigentlich eine komische Situation. Im Stand war der Tiberier dem Iulier höhergestellt, im Ordo wiederum der Iulier dem Tiberier. Höchst bedauerlich, dass leider gerade der Adel heute nicht mehr so viel zählte wie noch zu republikanischer Zeit.