Beiträge von Lucius Tiberius Lepidus

    | Stratonice
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    "Oh mein Gott, du arbeitest aber nicht gerade sauber", sprach die Sklavin gleich nachdem sie das Schauspiel mit ansah. Das Wiesel wurde schwer verletzt und hinterließ Blutspuren auf dem Boden. "Das muss ich alles wegwischen!", rief sie geradezu verzweifelt aus. Aber damit musste sie wohl klarkommen. Der Hund wedelte mit dem Schwanz und ließ sich mit einem Streicheln seines Herrchens feiern. Es sah nicht so aus als würde Lupus noch eine Spur haben. Womöglich wäre das Haus jetzt wieder "Wieselfrei". "Nun, trotzdem gute Arbeit", relativierte Stratonice wiederum ihren etwas harschen Ausruf. "Meinst du wir sind hier jetzt fertig?"



    Culina - Gens Tiberia

    Wie bedauerlich, dass Dareios nicht mehr fuhr, er hatte zwar für einen Wagenlenker ein stolzes Alter erreicht, aber es gab immerhin auch das ein oder andere Ausnahmetalent, welches noch ein paar Jahre länger durchhielt. Schön war es aber zu hören, dass er der Veneta noch als Trainer erhalten blieb. Von seiner Erfahrung sollte man nach Möglichkeit so lange wie möglich profitieren.


    "Wohl wahr, es ist geradezu traurig...", stimmte der Tiberier dem Kommentar des Dives zu, dass in Ermangelung von Rennen in absehbarer Zeit keinen neuen Dareios geben würde. Lepidus freute es darüber hinaus sehr, dass der Iulier eine ähnliche Begeisterung für Dareios aufbringen konnte. Man merkte, dass auch in seinem Herzen in Platz für den Sport zu finden war. "Du hast recht, es scheint fast ein Verbrechen, dass ich keiner Factio angehöre. Ich hatte tatsächlich noch keine Zeit mich damit zu beschäftigen. Damals war ich wohl noch zu jung und weil ich die letzten Jahre mit meiner Ausbildung in Achaia beschäftigt war, ergab es sich einfach nicht." Natürlich wurden andere schon viel früher an die Factio-Arbeit herangeführt, besonders wenn es innerhalb der Familie einen gewissen Stellenwert einnahm. Dass jemand wie er dann nicht in einer Factio war, schien dann doch eher ein Sonderfall. Die Tatsache, dass Patrizier und Plebejer gemeinsam in einer Factio arbeiten, war nicht unbedingt etwas, was dem Tiberier die Rennställe attraktiver machen konnte. Schlimm genug, dass sich heutzutage alles zu durchmischen schien. Die edlen mussten sich auf demselben Boden bewegen wie die "anderen". Sicher war das heutzutage nicht mehr so außergewöhnlich wie noch vor ein paar hundert Jahren, aber diese zunehmende Standesaufweichung würde eines Tages noch große Probleme mit sich bringen, davon war Lepidus fest überzeugt.


    " Langfristig scheint es mir eine motivierende Aufgabe zu sein. Dir selbst scheint es ja sehr viel Freude zu bereiten, wie ich herauszuhören glaube? Bei Gelegenheit werde ich das sicher in Betracht ziehen und mal bei einer Factio vorbeischauen." Bewusst ließ er offen, ob er speziell bei der Veneta unterkommen würde. Würde Lepidus womöglich die kleine Familientradition brechen? Es verbarg sich womöglich ein interessantes Kalkül dahinter. Denn zweifellos eigneten sich die Factios gut, um Kontakte zu knüpfen. Was lag da näher als sich vorerst zu informieren, welche Persönlichkeiten sich den wo engagierten? Sollte es in einer anderen Factio womöglich vorteilhaftere Bekanntschaften geben, würde der Tiberier sicherlich nicht zurückschrecken im Geiste des eigenen Nutzens die Factio zu wählen. Allerdings war die Veneta auch eine Sieger-Factio und Lepidus war einfach gern auf der Seite der Gewinner. Das fühlte sich einfach immer so großartig an.


    In seinen Gedanken vertieft, nippte der Tiberier wieder einmal an seinem Becher. Inzwischen hatte er schon einiges Intus. "Ihr habt wirklich einen hervorragenden Wein, wenn ich das kurz lobend erwähnen kann." Lepidus schaute dabei etwas starr geradeaus. Hätte man ihm in diesem Augenblick etwas zugeworfen, hätte er wahrscheinlich überhaupt nicht reagiert. "Ich glaube... ich werde mich bedauerlicherweise bald wieder auf den Weg machen müssen."

    Nun, der Tenor ist zweifellos, dass du dieses Anliegen auch sehr gut Sim-On ausspielen kannst. Wenn du dort kreativ bist und dich um Kontakte bemühst, wirst du sicherlich den einen oder anderen Unterstützer finden, der dir finanziell etwas unter die Arme greifen kann.


    Das "Drei-Punkt-Satzende" liegt zwar heutzutage wieder sehr im Trend, ich bin aber immer noch ein recht altmodischer Anhänger des (keineswegs weniger stilvollen) freudigen Lächelns. :)

    Auch wenn der Octavier vorerst mit den Schultern zuckte, schien er nicht unbedingt abgeneigt. "Ich genoss eine recht gute Ausbildung, eine wie es sich für eine Familie mit den nötigen finanziellen Mitteln geziemt. Herauszuheben ist wohl, dass ich, nachdem ich die toga virilis anlegte, nach Achaia ging, um dort meinen formal letzten Bildungsabschnitt zu absolvieren und mich in der Rhetorik schulen zu lassen. Die Nähe zu griechischen Gelehrten erwies sich als sehr fruchtbar und ich verfüge auch über ausreichend Kenntnisse in der Grammatik und Ethik. Es sind gute Grundlagen, ohne bereits praktische Erfahrung vorweisen zu können." Über letzte konnte Lepidus auch kaum verfügen. Er war ja schließlich gerade erst wieder aus Achaia zurückgekommen und seine Ausbildung lag somit noch nicht allzu lange zurück. Aber es gab wohl genug Römer, die noch grün hinter den Ohren auf den einen oder anderen Posten gelangten, wohl gerade diejenigen, die die nötigen Kontakte hatten. Durchaus zählte die Loyalität gegenüber dem Vorgesetzten manchmal mehr als ein lupenreines sachliches Verständnis.


    "Nun, in heutigen Zeiten ist es mehr denn je geboten eine gewisse Flexibilität vorzuweisen und ich denke, dass ich darüber in ausreichendem Maße verfüge." Zweifellos, auch Lepidus wäre unter normalen Umständen jemand gewesen, der sich lieber auf bequemere Art seinen Weg gebahnt hätte, doch in Anbetracht seiner Lage, konnte er sich das nicht aussuchen. Es schien sogar fast der einzige Weg zu sein, sich in einem Amt zu beweisen und auf diese Weise den nötigen Ruf zu erlangen, der ihn später noch einmal nützlich sein könnte. Doch ob Victor etwas mit seiner Art Menschenmaterial anfangen konnte?

    "Gern geschehen.", erwiderte der Tiberier nur kurz auf das Dankeschön. Es war natürlich selbstverständlich, dass er die ausrichtete. Alles andere wäre auch sehr sträflich von ihm gewesen. Immerhin redeten die Senatoren ja auch untereinander und wenn dort irgendwann herausgekommen wäre, dass Lepidus einen Gruß nicht bestellt hätte, hätte dies sicherlich ein sehr schlechtes Licht auf ihn geworfen, falls er nicht ohnehin schon von diesem schlechten Licht in ausreichenderweise beleuchtet wurde.


    "Der Senator Purgitius Macer erwähnte die Möglichkeit Privatsekretär für jemanden wie dich zu werden. Doch ich weiß, dass nicht jeder so einen benötigt oder auch durchaus schon mit entsprechenden Leuten ausgestattet ist. Der Staatsdienst klingt jedenfalls sehr verlockend." Der Tiberier drückte sich sogar recht bescheiden aus, in Wahrheit mochte er den Gedanken sehr ein Amt ausfüllen zu können. Das wäre auch etwas, was seine Patrizier-Seele zutiefst zufriedenstellen konnte. Dennoch versuchte er seine Begeisterung im Zaun zu halten. "Vielleicht kennst du da ja den ein oder anderen Posten, der neu besetzt werden müsste, Curator Rei Publicae?" Die Ansprache mit der neuen Amtsbezeichnung des Octaviers geschah mit besonderer Betonung. Der Octavier hatte in dieser Funktion sicherlich den besten Überblick über die Provinzverwaltung.

    | Stratonice
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    Noche ein Spur? Stratonice wurde es langsam wirklich unangenehm. Ein leichtes Stöhnen entglitt ihr, während sie aber auch sofort schon wieder auf den Beinen sein musste, um gemeinsam mit dem Rattenfänger das Haus zu durchqueren. Sie hoffte, dass es nur noch ein einziges Wiesel wäre, was sich verstreckte. Danach könnte das Haus endlich wieder in seine gewohnte Ruhe einkehren. Hoffentlich überstanden das ihre schon etwas älteren Nerven.



    Culina - Gens Tiberia

    | Stratonice
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    Im Nachhinein bereute sie das gesagt zu haben. Nicht unbedingt um des Tieres willen, sondern weil Stratonice kaum damit rechnete, was danach passierte. Geschockt beobachtete wie dem Tier auf den Kopf geschlagen wurde und der Hund das Wiesel in den Mund nahm. Was für Sitten in dieser wunderbaren Villa! Tiberius Lepidus wäre wohl höchst ungehalten, wenn er so etwas miterleben müsste. Nun würde der Hund auch sicherlich alles vollsabbern, wenn er so einen Leckerbissen bekam. Das musste in jedem Fall alles noch sauber gemacht werden und sie ahnte schon an wem diese Arbeit hängen bleiben würde...


    "Ist es vorbei? Ich meine, du sagtest vorhin es könnte auch mehr als ein Wiesel sein?" Die Sklavin fürchtete sich irgendwie davor, dass es noch nicht vorbei sein könnte, hoffte aber sehr, dass es nur ein Wiesel hier geben würde und dass jetzt alles überstanden wäre.




    Culina - Gens Tiberia

    Quaestor Ostiensis und womöglich bald schon Duumvir, welch nette Laufbahn der junge Iulier dort einschlug. Allerdings reizte ihn die Stadt Ostia nicht wirklich. Tatsächlich war er noch nie dort, was womöglich schon ein wenig sträflich war, aber er stellte es sich irgendwie recht langweilig vor. Warum nach Ostia gehen, wenn man als halbwegs angesehener Mann auch in Rom ein gemütliches Leben führen kann? Achja, wegen der Ämter natürlich. Da lohnte es sich schon für den ein oder anderen darüber nachzudenken und in der kleinen Hafenstadt sein Dasein zu fristen. Lepidus beschlich aber das Gefühl, dass Dives nicht für immer dort bleiben würde.


    Auch der Tiberier nippte immer mal wieder an seinem Wein und freute sich, dass Dives immer so gut mitzog. Im gemeinsamen Trunk werden die Menschen doch erst wirklich miteinander verbunden, dachte sich Lepidus schon seit jeher und blieb dem Wein ein überdurchschnittlicher Anhänger. Gerade hatte der Iulier noch seine Kariere herunter gesprochen als er auf die Factiones zu sprechen kam. Als leidenschaftlicher Bewunderer der Wagenrennen stieg er natürlich nur allzu bereitwillig ein.


    "Ich selbst war noch nie Mitglied in einer Factio, bin aber ein leidenschaftlicher Bewunderer der Rennen. Ich begrüße es auch sehr, dass du dich bei einem Rennstall engagierst und dann auch noch bei solch einem, der mir sehr bekannt ist. Man kann sagen, dass die Tiberii schon traditionelle Anhänger der Factio Veneta sind. Einige sehr bedeutende Persönlichkeiten in meiner Familie engagierten sich bereits für sie." Wenn er sich recht erinnerte war Manius Tiberius Durus sogar für eine gewisse zeit lang Princeps der Factio, allerdings hielt er sich damit zurück seinen Namen zu nennen, das hätte womöglich nur ungünstige Assoziationen hervorrufen können, ebenso wie dessen Adoptivsohn von dem bisher jegliche Spur fehlte... Aber auch der verstorbene Senator Quintus Tiberius Vitamalacus engagierte sich in der Veneta, wenn er sich recht erinnerte, immerhin ein entfernter Cousin von ihm. Lepidus war damals noch zu jung, um das Factio-Geschehen wirklich zu überblicken, hatte aber natürlich immer eine besondere Freude an den sehr erfolgreichen Lenkern der Veneta. "Fährt eigentlich Dareios noch?", erkundigte er sich gleich. "Ich habe seine Rennen immer sehr bewundert. Ein großartiger Wagenlenker, einer der besten überhaupt möchte ich meinen. Oder habt ihr inzwischen schon stärkere in euren Reihen?" Letzteres hätte ihn wohl sehr verwundert. Dareios schien damals schon eine echt Ausnahme. Sehr enthusiastisch hoffte der Tiberier einen aktuellen Stand geliefert zu bekommen. Die Factio Veneta war schließlich mal sehr dominant bevor Lepidus Rom verlassen hatte. Ob sie das heute immer noch war?


    Darüber hinaus war es natürlich überaus bedauerlich, dass der Vescularier so wenig Unterhaltung bot. Ein paar wirklich große Spiele hätten sicherlich auch einige Kritiker ruhig gestellt, aber höchstwahrscheinlich brauchte er das Geld in der Staatskasse für seinen Krieg, so dass die Bürger Roms sich wohl mit seichterer Unterhaltung begnügen mussten.

    | Stratonice
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    "Ist mir egal.", antwortete die Sklavin relativ kühl. Sie hatte kein Mitgefühl für das Ding, was sie so erschreckt hatte, aber sie war auch nicht sonderlich blutrünstig, von daher sollte der Rattenfänger entscheiden. "Solange du das Wiesel nur irgendwie 'entsorgst'." Hier bleiben konnte es selbstverständlich nicht und die Beseitigung war ja hoffentlich im Preis inbegriffen.



    Culina - Gens Tiberia

    Wie bescheiden der Mann auch noch war; so bescheiden, dass man eigentlich misstrauisch werden musste. Aber Menschen mir der ein oder anderen guten Tugend musst es ja auch geben.


    An seiner Dichtkunst musste der Tiberier zweifellos noch arbeiten. Ideenblitze klang auch wunderbar, daneben gab es ja auch noch den Ideenregen, wenn man es nicht ganz so stürmisch haben wollte. Aber heutzutage war es einfach wahnsinnig schwer noch etwas Neues zu kreieren, irgendwer hatte doch irgendwo schon einmal alles Mögliche gesagt oder gedacht. Wer konnte da noch ein Unikat sein? Vielleicht sollte der Tiberier erstmal auf dem Forum einige Verse von Vergil rezitieren. Da konnte er immerhin seine Muse beweisen, ohne gleich in die Verlegenheit zu geraten seine eigenen geistigen Auswüchse rechtfertigen zu müssen. Er vermerkte es vorsichtshalber in seinem Hinterkopf.


    "Ah, ich verstehe.", sagte der Tiberier recht geheimnisvoll, nachdem Dives ein Treffen mit einer "Bekannten" erwähnte und dabei wohl leicht zögerte. Da konnte man sich wohl denken, was das bedeuten musste, auch wenn Lepidus natürlich von jeglicher direkter Ansprache darauf absah. Aber für einen nichtssagenden Kommentar, unterlegt mit einem schelmischen Grinsen, war er sich eben nie zu schade.


    "Mitte der achten Stunde... hmm..." Der Tiberier streichelte sein Kinn. "Ja, doch, das sollte eigentlich passen. Es sei hiermit vereinbart." Darauf erhob Lepidus erneut sein Glas. Schön war es, wieder einen Termin zu haben. Nicht, dass der Tiberier jetzt schon Lust hatte zu gehen, nachdem bezüglich der Societas alles geklärt zu sein schien. Immerhin gab es hier Wein aus goldverzierten Gläsern. Im Gegenteil, er schien es sich jetzt erst recht gemütlich zu machen."Sag", richtete er sich gleich wieder an Dives. "du sprachst vorhin, du seist aus Ostia angereist und lediglich für ein paar Termine in Rom. Ich freu mich natürlich, dass du mich morgen noch einschieben kannst, aber was macht ein Mann wie du in Ostia? Welcher Tätigkeit gehst du nach?" Lepidus bekundete tatsächlich aufrichtiges Interesse, war ihm das Treiben anderer Menschen, wenn sie nicht gerade ein hohes Staatsamt bekleideten, doch in den meisten Fällen recht egal. Aber da er es hier mit einem "schlauen Kerlchen" zu tun hatte, konnte es nicht schaden, dass Potenzial das baldigen Vereinskollegen auszukundschaften. Das des Proximus als Vigintivir stand ja außer Frage und es war im Falle des Dives wohl zu vermuten, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fiel.

    | Stratonice
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    Als Vagus auf das Wiesel wies, hielt sich Stratonice sofort die Hand vor den Mund. Einfach um sich selbst zu kontrollieren, dass sie keinen laut von sich gab. Es sah auch gar nicht so schlimm aus, jetzt wo sie es genau sah. Jedenfalls nicht so eklig wie eine Ratte.


    Verduzt blieb sie zurück als Vagus sich von ihr entfernte. Das war aber ziemlich ungewöhnlich, dass jemand so locker aus dem Fenster kletterte, dachte sie sich. Naja, wenn er denn Erfolg hat... Die Taktik leuchtete ihr erst gar nicht ein, erst als Vagus wieder erschien und das Wiesel aufschreckt, offenbarte sich alles. Es lief Lupus direkt entgegen, der dann keine Mühe mehr hatte es packen. "Er hat es! Er hat es!", rief die Culina euphorisch die Hände vom Mund nehmend.



    Culina - Gens Tiberia

    | Stratonice
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    58 Ratten? Oh Gott, die arme Stratonice wäre allein durch die Vorstellung fast bewusstlos geworden. Völlig ausgeschlossen, dass die Villa Tiberia jemals so verseucht sein könnte. Da war es gut zu wissen, dass es nur ein Wiesel war, oder auch zwei. Immerhin schien Lupus recht flink zu sein, weshalb sie optimistisch war, dass sie wohl gefangen werden können. Und da, noch ehe sie sich versah, lief der Hund auch schon los. Sie bemühte sich Vagus zu folgen, die Jüngste war sie allerdings auch nicht mehr. Die ganze Aufregung hatte sie ziemlich außer Atem gebracht.



    Culina - Gens Tiberia

    | Stratonice
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    "Ein Wiesel?", gab sie ganz verblüfft von sich. Sie wusste in dem Moment irgendwie nicht, was sie davon halten sollte. Ein Wiesel klang irgendwie nicht so furchtbar wie eine Ratte und es erklärte auch, warum es so groß gewesen war. Ein solch große Ratte wäre wirklich unheimlich gewesen. Sie beobachtete wie Lupus seiner Spur nachging. Ob er das Wiesel wohl aufspüren würde? "Sind denn Wiesel genauso gut für dich zu fangen wie Ratten oder ist das schwieriger?", fragte sie nun etwas einfältig.




    Culina - Gens Tiberia

    | Stratonice
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    Stratonice folgte dem Peregrinus wie befohlen. "Hast du etwa deinen eigenen Hund dabei?", fragte sie verblüfft. Als sie Lupus sah hatte sie weit weniger Angst als der Ianitor, im Gegensatz zu diesem mochte sie Hunde, obwohl dieser da doch eher wie ein Wolf aussah. Er hatte gewisse Ähnlichkeit mit Achilles, den mal vor einiger Zeit ein Tiberier am Markt gekauft hatte. Nachdem Vagus seinen Begleiter aus dem Verschlaf befreit hatte, führte die gute Stratonice den Jäger ins Atrium. "Hier habe ich das Ungetüm gesehen. Es lief da vorn an der Wand entlang." Und sie zeigte auf ein kleines Stück, das den Übergang von einem Eingang eines Cubiculums und dem danebenliegenden Tablinum bildete. "Leider konnte ich gar nicht lange hinsehen... ich was so geschockt, aber das Ding war riesig. Ich schwör es dir!"




    Culina - Gens Tiberia[/quote]

    | Maiordomus


    "Tu das, nur einen Moment." Der alte Maiordomus krächzte mit seiner alten rauen Stimme den Namen "Stratonice". Nur, wenn der Herr nicht zu Hause war, konnte er es sich leisten so herumzubrüllen. Kurz darauf erschien die gute Stratonice, die Köchin der Villa Tiberia. "Stratonice, ich versuche gerade unser Problem zu lösen. Da du vor kurzem eine Ratte oder was weiß ich gesehen hast, wirst du diesen Rattenfänger hier..." Er zeigte mit dem Finger auf Vagus. "...begleiten. Vielleicht kannst du ihm ja auch irgendwie helfen. In jedem Fall behalt ihm im Auge." Anschließend sprach er direkt zu Vagus. "Gib mir Meldung, sobald deine Arbeit getan ist."



    VILICUS - GENS TIBERIA



    | Stratonice
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    Stratonice war eine Sklavin der es an sich nicht schlecht ging, sie ward schon in der Sklaverei geboren und war inzwischen schon gute 40 Jahre alt, sodass ihr manchmal der nötige Ansporn fehlte. Ein Ereignis, wie eine Ratte im Haus konnte sie aber recht hysterisch werden lassen, weshalb es ihr auch gar nicht gefiel, noch viel mit der Sache zu tun zu haben. Wortlos akzeptierte sie die Worte von Maiordomus, der unter den Sklaven den höchsten Rang einnahm und sah sich den Fremdling an. "Ich bin Stratonice, ich werde dir wohl keine große Hilfe sein, aber ich hoffe sehr, dass du dieses Haus wieder frei von kleinen Tieren machen kannst." Fortan folgte sie Vagus auf Schritt und Tritt.



    Culina - Gens Tiberia

    | Maiordomus


    Wieder knirschte der Maiordomus mit den Zähnen. Zehn Sesterzen waren noch in Ordnung, zumal er auch in der schlechteren Position war. Schließlich wollte er ja etwas von dem Mann. Nun gut, er willigte ein und griff in die Haushaltskasse. "Abgemacht. Kannst du sofort mit deiner Arbeit beginnen? Der Herr wird noch bis zum Abend unterwegs sein, es ist sehr wichtig, dass er nichts von deiner Jagd mitbekommt."


    Sim-Off:

    Geld ist drüben.



    VILICUS - GENS TIBERIA

    | Maiordomus


    Jetzt ging es ums Geld. Da musste der gute Maiordomus natürlich sein ganzes Verhandlungsgeschick zeigen. "Ich biete dir zusätzlich zum Brot ganze fünf Sesterzen." Der Bettler hatte sicher noch nie wirklich Geld gesehen, da konnte er sicherlich mit den paar Sesterzen schon mächtig zufrieden sein. Ganz wohl fühlte er sich bei der Sache natürlich nicht. Was würde wohl der Herr sagen, wenn er einen schmutzigen Rattenfänger engagierte? Aber das wär wohl nicht das allerschlimmste, wenn er erst einmal erfahren würde, dass überhaupt Ratten in seinem Hause sind. Der Vilicius musste das Problem irgendwie lösen und am besten ohne dass der Herr davon Wind bekam...



    VILICUS - GENS TIBERIA

    | Maiordomus


    "So, so", sprach Maiordomus während er weiter auf den Fremden blickte. "Nun aber zur Sache: Ich nehme an die Götter haben dich geschickt. Denn gerade gestern berichtete mir eine Sklavin des Hauses, dass sie im Atrium der Villa ein pelziges Vieh auf dem Boden hat langlaufen sehen. Sie hat sich furchtbar erschrocken und kreischte herum, während sie auf der Stelle zu mir kam. Sie sagte es sei irgendein Nagetier gewesen und wäre uuuuunglaublich groß gewesen. So zumindest ihre eigenen Worte. Es könnte also die größte Ratte der Welt gewesen sein, oder (was wahrscheinlicher ist) nur eine kleine Maus. Hysterische Frauen neigen schließlich immer dazu wahnsinnig zu übertreiben, wenn sie irgendein Nagetier sehen." Maiordomus räusperte sich. "Leider konnte auch nach längerer Suche das Tier nicht entdeckt werden und da kommst du ins Spiel: Du musst dieses Vieh finden. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn es dem Herrn des Hauses über den Weg läuft... Hmm... ich hoffe du bist der richtige für diese Aufgabe."



    VILICUS - GENS TIBERIA

    Das Schmunzeln des Dives wirkte auf Lepidus etwas befremdlich. Naja, er war wohl ein recht lustiger Kerl. Leider wollte dem Tiberier auch im Nachhinein nicht auffallen, welch lustigen Versprecher er da produzierte. In seinem Kopf klang es zweifellos richtig, nur seine Stimme tat etwas anderes. Er selbst hätte wohl laut aufgelacht, wenn jemand anderes sich einen solchen Versprecher geleistet hätte.


    Freudig nahm er dagegen aber zu Kenntnis, dass munter in seinen Trinkspruch mit eingestimmt wurde. Als Dives dann auch noch einmal unterstrich, dass man ihn gern in der Societas sehen würde, wähnte er sich glücklich, sich in Zukunft ein wenig Vereinsarbeit antun zu dürfen. Dives würde nun wohl mit dem Magister sprechen, weshalb Lepidus seine lockere Sprechweise vom Beginn der Unterhaltung ein klein wenig bereute. Der Iulier hatte zweifellos gegenüber seinem Verwandten den nötigen Einfluss entweder gut oder schlecht von Lepidus zu reden und trotz aller Bekundungen könnte er sich ja eher kritisch gegenüber dem Magister äußern. Man sollte eben nie nach der Hand beißen, die einen füttert. "Vielen Dank, dass du mit ihm reden wirst.", teilte dann Lepidus auch gleich seine Wertschätzung für die Mühen des Dives mit. "Ich würde auch recht gern morgen ins Vereinshaus kommen. Du musst wissen, derzeit fehlt es mir an Beschäftigung.", gab er ohne Umschweife zu und plauderte ein wenig vor sich hin. "Seit meiner Rückkehr nach Rom habe ich noch nicht ganz Fuß gefasst. Den großen Teil des Tages verbring ich mit lesen oder mach verschiedenen Personen meine Aufwartung. Aber eine wirkliche Aufgabe fehlt mir." Ein Patrizier, der nichts zu tun hat? Den ganzen Tag rumliegt und es sich gutgehen lässt? Naja, ganz so verwunderlich war es wohl letztlich nicht, auch wenn Lepidus mit sich noch nicht ganz zufrieden war. Aber in Anbetracht der Umstände, die seine Rückkehr begleiteten, war es wohl auch verständlich. "Vielleicht können wir uns ja dann morgen sogar gemeinsam ein wenig um die Societas Gedanken machen, ein kleines 'Ideengewitter' hervorrufen, wenn du verstehst." Ja, manchmal liebte der Tiberier seine Wortschöpfungen. Vielleicht wurde aus ihm ja auch noch eines Tages so etwas wie ein Dichter.


    EDIT: Kleine Anpassungen.

    | Stesichoros


    Der Ianitor brachte den Fremdling in das Officium des Verwalters. Es war ein kleiner Raum mit einem kleinen Schreibtisch und auf dem Tisch lag einiges an Papierkram. Der Maiordomus gab dem Ianitor ein Zeichen, dass er nun wieder gehen könnte. Schließlich musste doch jemand am Eingang stehen, falls sich weitere Besucher ankündigten.


    | Maiordomus


    "So, so", sprach Maiordomus, nachdem er die verlauste Gestalt erblickte. "Du bist also ein Rattenfänger, ja? Normalerweise würden wir eine kümmerliche Gestalt hier ja gar nicht hereinlassen, aber wir haben wohl leider ein Problem..." Der Villicus knirschte mit den Zähnen. Eigentlich gefiel es ihm gar nicht, dass er auf solche Leute zurückgreifen musste. "Eines gleich vorweg: Denk bloß nicht daran hier irgendetwas zu klauen! Ich werde dich gut beobachten und wenn du Probleme machst, kommst du ganz schnell in den Cacer!" Die Warnung musste er natürlich aussprechen, um die möglichen Gedanken, die in dem Fremden auftauchten, gleich im Keim zu ersticken.