Beiträge von Decima Stella

    Die Luft wurde bei dem Aufprall aus den Lungen gepresst. Dann Schmerz im hinteren unteren Rücken und in den Zähnen. Der Geschmack von Eisen im Mund. Sie mußte sich auf die Zunge gebissen haben. Mühsam sich hinsetzend und versuchend die Tränen zu unterdrücken, schüttelte das Mädel den Kopf. Es war nicht das erste Mal das sie von einem Baum gefallen war. (Massa hatte deswegen das ein oder andere Mal mit ihr geschimpft und ihre Mutter hatte sie dann immer übers Knie gelegt - aber es hatte nichts geholfen)
    A...alles gut.. glaube ich... Stella rieb sich das schmerzende Hinterteil. Nur mein Stolz ist schwer verletzt. Die Tunika war zerrissen und im blonden Haar steckten Zweige und Blätter.

    Olivia, die junge Sklavin aus der Küche, kam im Gewand einer Dienerin der Fortuna und reichte allen drei die Blumenkränze. Du siehst schön heute aus Olivia. Kannst du uns noch einige Blumen besorgen und eventuell Früchte, damit wir Fortuna huldigen können? Und vergess bitte das Füllhorn nicht. Stella lobte das junge Mädchen und trug ihr gleich auf das gewünschte zu bringen. Diese errötete zart und nickte dann der Decima zu, das sie die Sachen bringen würde.


    Wie wäre es Fortuna zu beehren und danach... Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. ... gehen wir dahin. Sie deutete dahin. wo das Spiel Apfeltauchen stattfand. Und danach mit einem Sreitwagen fahren. Ich wollte schon immer Streitwagen fahren... Und so ein Strohsackduell wäre auch lustig... Massa, darf ich dich runterschuppsen dann? Das freche Lächeln auf ihrem Gesicht schien wie eingemeißelt als sie sich an den Arm von Massa schon fast hing und ihn flehentlich anschaute. Dabei wurde natürlich auch mit den langen Wimpern geklimpert. Liebte Stella doch eher Spiele, die für Damen nicht unbedingt gehörig waren.

    Die kleine Gruppe, bestehend aus Helvetia Crispina, Appius Decimus Massa und Decima Stella erschien am Rande des Festplatzes.
    Stella wußte zwar, das Serapio ein Fest geplant hatte, doch das es diese Ausmaße angenommen hatte, damit hatte das junge Mädel nicht gerechnet.
    So stand sie, nachdem Masse ihr geholfen hatte, neben der Sänfte und bekam den Mund nicht zu. Das ist.... mir fehlen die Worte. Ich wußte gar nicht, das Serapio so reich ist. Ihn muß Fortuna wirklich geküßt haben. Das Mädel wußte nicht, wohin es ihre grauen zuerst wenden sollte. Es war... überwältigend.

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    Der Ianitor öffnete auf das Klingeln das kleine Fenster in der Porta. Die Herrschaften hatten nichts davon verkündet, das sie Besuch erwarteten. Doch das, was er erblickte, ließ Ephialtes die Nase rümpfen. Ein verdrecktes Etwas neben einem noch räudiger aussehenden - nun als Mensch konnte man es nicht bezeichnen - Gerippe.
    Und das auch noch vor der Porta der Casa Decimus Mercator. Hoffentlich kam niemand von Rang und Namen vorbei und erblickte dieses häufchen Elend.


    So zischte der sonst sehr höfliche Nubier: Scher dich weg, wenn du etwas erbetteln willst, nutz die kleine Pforte an der Rückseite. Aber wehe ich erblicke dich noch einmal an der Porta, dann wirst du im tieftsten Carcer schmorren.

    [Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/120526/pq2ygf69.gif] Aspasia


    Decima Stella erwartet dich in der Sänfte. Decimus Massa wird euch beide als Schutz begleiten. Die ältere Sklavin nickte freundlich und deutete auf die kleine Gruppe.


    Stella lehnte sich aus der Türe und strahlte Crispina munter an, als das Blondchen die Dunkelhaarige erkannte.
    Salve Crispina. Ich habe Massa lieb überredet uns zu begleiten. Auf diesen Fest wird sich bestimmt auch allerlei Gesindel herumtreiben, da ist es besser jemanden bei sich zu haben, nicht das sich noch einer dieser ungeheuerlichen Menschen etwas ungehöriges rausnimmt.

    Höflich lauschte Stella den Ausführungen von Varus. Ich muß zu meiner Schande gestehen, das ich die Gens Helvetier nicht so gut kenne und Senatoren schon gar nicht. Ich kam erst vor kurzen aus Athen hierher an den Tiber.
    Du strebst also sozusagen für deine Kinder eine senatorische Laufbahn an und willst ihnen schon den Weg durch einen Eques ebenen. Hast du denn schon Landbesitz?
    Eine der Küchensklavinnen kam vorbei und Stella konnte sich nicht entscheiden, welche der Vorspeisen sie nahm, so legte sie von jeder ein wenig auf ihren Teller. Candace hatte Ova Elixa (Gekochte Eier in Piniensoße) , Moretum (Paste aus Käse, Knoblauch und Kräutern) sowie Dactyli-Caesus-Ovillus (Datteln, Oliven und Schafskäse an Salat) zubereitet die wunderbar schmeckten. Das Blondchen hatte sich gerade an den Datteln gütlich getan, als ihr Bruder erschien. Schnell kaute sie auf und stellte ihren Bruder den Anwesenden vor - nicht ohne ihm noch ein Küßchen auf die Wange zu drücken.


    Besorgt glitt ihr Blick hinüber zu Serapio, der merklich blasser geworden war. War es Falsch gewesen zur Cena zu laden? Sie hatte doch aber nachgefragt gehabt.

    Plötzlich drang auch noch eine zweite leise Stimme an das Mädel im Baume. Jetzt konnte sie sich wohl nicht mehr länger verstecken.
    Kurz wurde das Gesichtchen verzogen und sie machte sich auf hinabzuklettern.
    Die Äste raschelten leise und liessen einige Blätter auf die unten stehenden hinabrieseln.
    Von unten wurden Calceus sichtbar, die an einem paar schlanker (vor allem sichtbarer, da die Tunika hochgebunden war) Beine befestigt waren.
    Geschickt hangelte das Blondchen sich hinab. Catus hat sich mit mir unterhalten...
    Und dann geschah es, der Ast auf dem das Lockenköpfchen gerade noch gestanden hatte und sich jetzt festhielt - brach...
    Den Halt verlierend ruderte sie wild mit den Armen und stürzte dann die letzten anderthalb Meter hinab. Noch versuchend nach einem anderen Ast zu greifen (so ein Mist, sie kam nur mit den Fingerspitzen dran, und brach sich stattdessen noch zwei Nägel ab) peitschen sie die kleinen Zweige und zerschrammten sie.
    Wenigstens wurde ihr Sturz von der Blättermasse gebremst. Trotzdem schlug sie hart auf den Boden auf und die Zähne schlugen laut hörbar aufeinander.

    Das Mädel verfolgte jede Bewegung von Serapio und starrte gebannt auf die Hühner des Auguren. Als dieser meinte, das Iupiter Faustus wohlgesonnen ist, bemerkte der Lockenkopf erst, das sie unwillkürlich die Luft angehalten hatte.
    Ein lautes Seufzen kam über ihre Lippen, als sie die angehaltene Puste ausstieß.


    Als ihr Cousin (wow - jetzt war er Praefectus der Scorpione und einer der mächtigsten Männer des Reiches) sein Ross wieder bestieg und die glühende Rede hielt, konnte Stella sich kaum auf ihrem Platz halten. Was wünschte sie sich jetzt, das sie ein Junge wäre und einen Gladius halten dürfte. Sie würde in das Gebrüll der Prätorianergarde mit einstimmen.
    Doch leider war sie weiblich und es ziemte sich nicht, das zu tun, worauf man Lust hatte. ...
    Oder sollte sie trotzdem? - Durch zwei Finger stieß sie einen lauten Pfiff aus.

    Das Mädel war einfach überglücklich, das der Praefectus Classis "ihren" Massa - strahlender Held und Retter ihre Kindertage (sie hasste heute immer noch Krabben, was mußten die auch so gemeine Scheren haben) vom Dienst befreit hatte und er nach Rom kommen konnte.
    Du bist da Massa, das ist das schönste Geschenk. Meinte das Blondchen voller Ehrlichkeit, nichtsdestotrotz wurde das Geschenk geöffnet und bestaunt. Das es aus Alexandria kam, machte es in diesen Tagen noch wertvoller. Immerhin hatte Aegyptus sich entschieden Palma zu unterstützen und seinen Kontakt mit Rom abgebrochen. Mit einem geheimnisvollen Lächeln nahm Aspasia Stella auch dieses Geschenk ab.
    Die Kleine stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte auf die bärtige Wange einen zarten Kuß, dann wand sie sich an die anderen Gäste wieder um. Dabei bemerkte sie auch, das Petronia Romana das Triclinium betreten hatte. Freundlich wurde ihr zugelächelt ehe Stella - immer noch mit leicht geröteten Wangen - beide vorstellte.
    Centurio Appius Decimus Massa - mein Cousin. Wie man merkt sind wir eine sehr militärisch geprägte Familie Sie hatten auch noch einen Großcousin der Decurio bei der Castra Legionis I Traianae war. Somit war die Familie Decimus in jeder bedeuteten Einheit Italias vertreten. Und Petronia Romana, sie kam vor kurzem aus Germanien. Dann stellte sie beiden die anwesenden Helvetier und Romana die restliche Gens vor.


    Da noch nicht alle Gäste eingetroffen waren- sie runzelte leicht die Stirn, da auch ihr Bruder unter den fehlenden war und Messalina samt Familia- gab sie den Musikern ein Zeichen zu beginnen.
    Nehmt doch Platz Einladend deutete das Mädel auf die Klinen und die Korbsessel. Während wir auf die anderen warten, müssen wir nicht darben. Wie es sich gehörte, nahm Stella platz in einem der Sessel und gab Zeichen, das die Sklaven beginnen konnten. So erschienen diese um die Hände und Füße der Anwesenden zu reinigen. Stella streifte ihre neuen Solae ab. Anschließend wurden Kleinigkeiten gebracht, welche den Appetit anregen sollen. Candace hatte sich bei der Zubereitung selbst übertroffen.
    Sie wand sich an Varus. Was führte dich eigentlich von Noricum nach Rom Helvetius Varus?

    Das Lockenköpfchen mußte sich bemühen nicht erneut zusammenzuzucken als der Ianitor die Gäste ankündigte.
    Freudestrahlend wand sie sich der Tür zu und lächelte die eintretenden freundlich an.


    Als Varus auf sie zutrat und ihr ein Gastgeschenk überreichte, blickte das zierliche Mädchen auf und errötete zart, hatte sie doch nicht damit gerechnet auch bedacht zu werden (immerhin war es ihre erste Einladung zu einer Cena, in Achaia durfte sie nie teilnehmen, weil sie noch zu jung war). Kurz wurde die Nase in die Blumen gehalten und der Duft eingesogen. Sie dufteten wunderbar. Dann bestaunte das Blondchen das wunderschöne Seidentuch und ließ den Stoff durch ihre Finger gleiten. Ein Hauch von Nichts...


    Ich danke für die Gaben und hoffe einen wundervollen Abend. War das so richtig? Hilfesuchend blickte sie kurz zu Serapio. Aspasia, welche die Unbeholfenheit ihres Schützlinges bemerkte, trat hervor und nahm ihr die Blumen ab. Ich werde veranlassen, das Vasen gebracht werden.


    Dann trat Seiana ein. Stella umarmte ihre Cousine flüchtig. Darf ich Decima Seiana vorstellen. Sie ist Rector an der Schola Athensis und der Auctor der Acta Diurna. Seiana das sind die Helvetier Pinnia Serena, Helvetia Crispina und Tiberius Helvetius Varus Übernahm sie die Vorstellung der Gäste.


    Da erschien erneut Ephitales und geleitete Massa in das Triclinium. Als der Ianitor "ihren" Massa ankündigte, strahlte das Mädel förmlich und machte ihren Namen "Stern" alle Ehre. War Massa doch eher wie ein Bruder für sie statt ein Cousin.
    Sie wand sich um und als sie ihn in der Türe erblickte, raffte sie die Tunika und lief auf ihn zu um ihn anzuhüpfen. ... und stoppte erst im letzten Moment, als ihr wieder einfiel das sie kein Kind mehr ist, das dies ungestraft machen durfte. So schlag sie dann einfach die Hände um seine Leibesmitte und drückte sich an Massa. Nicht fähig vor Freude ein Wort herauszubekommen.

    Das Mädel erschrak und stieß ein leises Quietschen aus, als Serapio so plötzlich im Raum stand und sie ansprach. Die Hand legte sie auf ihre Brust um den Herzschlag zu beruhigen.


    Salve Serapio. Ich .. öh... bin gar nicht aufgeregt. Das täuscht. Das Lockenköpfchen versuchte ihre Worte durch ein ein Lächeln zu untermauern, doch irgendwie wollten ihre Lippen ihr nicht so ganz gehorchen.


    Wen ich eingeladen habe? Sag, hast du mir überhaupt zugehört? Nun gut.. dir sei verziehen. Du hast soviel mit deinem Posten als Praefectus zu tun, das du das vergessen darfst. Endlich gelang das Grinsen, wenn auch ein spitzbübiges.


    Nun, die Gend und dann habe ich noch Pinna Serena und deren Kinder Helvetia Crispina und Tiberius Helvetius Varus eingeladen. Wir - also Messalina und ich - lernten sie bei der Vestalia kennen. Und ich hoffe das Massa kommen kann. Ihn hab ich auch eingeladen.
    Ihre grauen Seelenspiegel strahlten förmlich bei der Erwähnung von Massa. Sie vermißte ihren Cousin. Sollte er nicht erscheinen können, dann würde sie heute noch Fragen, ob sie nach Misenum reisen durfte.

    Die Locken gebändigt und eine zartgrüne Tunika tragend, beaufsichtigte Stella die letzten handgriffe der Sklaven, ehe die Gäste und die Familie eintreffen müßte.
    Candace hatte sich selbst übertroffen und ein wunderbares Menü zusammengestellt, das in den Augen von Stella sogar mit einem Gastmahl des berühmt-berüchtigten Lucullus mithalten konnte.
    So tigerte sie aufgeregt im Raum hin und her und wartete...

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    Ephialtes der Ianitor öffnete die Türe und erblickte davorstehenden Personen und die Sänfte mit dem Zeichen der Helvetier. Er hatte die Anweisung von der jungen Decima erhalten, die Gäste in das Triclinium zu führen. Doch zuerst mußte er sich vergewissern, das es auch wirklich die richtigen seien. Wobei er es sich anhand der Kleidung denken konnte.


    Ihr müßt die Helvetier sein. Domina Decima erwartet euch im Triclinium. Wenn ihr mir bitte folgen wollt.

    Das Mädchen errötete und schaute verlegen zu Boden als Messalina sie darauf ansprach, was Männer mit Frauen so tun. Nun, so genau wußte es das Blondchen zwar nicht, doch hatte sie schon ein Mal eine Sklavin ihrer Mutter mit einem Sklaven unbeabsichtigt dabei gesehen. Es war ... merkwürdig ... gewesen und die Serva hatte komische Geräusche von sich gegeben, so als ob sie schmerzen dabei gehabt hätte.
    Doch hatte Stella sich nicht getraut ihre Mutter oder Aspasia darüber zu befragen, da dann herausgekommen wäre, das sie sich aus dem Haus geschlichen hatte.
    Aber - so dachte sie skeptisch die Stirn in Falten legend - konnte Messalina als Vestalin auch nicht so viel darüber wissen. Immerhin hatte sie Jungfräulichkeit gelobt.


    Es gibt auch gutaussehende Männer. Ich finde in unserer Gens gibt es nur hübsche. Serapio... Massa...Catus... Flavus und ich glaube sie sind nicht so, wie du die Männer beschreibst.
    Und bestimmt gibt es noch viel mehr Römer, die feingeistig und intelligent sind. Immerhin haben es die Männer geschafft ein Reich aufzubauen, das es mit dem von Alexander dem Großen aufnehmen kann.

    Sprang das Blondchen für die Männerwelt in die Bresche.
    Zwar kannte sie nur die Männer der Gens - doch dachte sie, das alle Männer so sein müßten.


    Ach Messalina... Crispina und Pinnia Serena haben zu der Cena zugesagt. Ich freu mich schon darauf. Sie griff nach der Hand iher Cousine und drückte diese- ließ sie jedoch nicht los, sondern hakte sich bei der jungen Vestalin ein.
    Das wird bestimmt ein wunderwunderschöner Abend.

    Das Mädel erhob sich und fragte einen der Sklaven, welches der leerstehenden Cubiculi für Romana vorbereitet worden war.


    Es war eines der etwas kleineren, sowie das von Stella. So führte das Blondchen das Weib durch das atrium hin in die zweite Etwage, wo sich die Cubiculum befanden.


    Das hier ist deines . Mein Cubiculum befindet sich den Flur entlang, wenn du lust auf eine kleine Besichtigung hast, klopf einfach an.
    Sie deutete auf ein wunderbar gearbeitete Tür die mit verschiedensten Bildern aus der Mythologie geschmückt war. Dann wand sie sich um.


    Das Lockenköpfchen würde sich jetzt für den Tag zurechtmachen und dann eine Antwort an Massa verfassen. Wie freute sie sich schon darauf, ob er sein kommen einrichten könnte? Sie hoffte es gar sehr - liebte sie ihren Cousin doch abgöttisch.