Beiträge von Decima Stella

    Lavinia Crispina
    Athen
    Liebste Mama,


    Aspasia und ich haben die weite Reise gut überstanden und sich vor einigen Wochen sicher in Rom angekommen. Die Familia nahm mich gut auf, obwohl sie von meinem erscheinen nicht informiert war. Scheinbar kam der Bote nie hier an.
    Und es stimmt - Catus ist auch hier. So nach und nach lerne ich meinen Bruder jetzt kennen. Leider erzählt ernicht viel von sich und wo er die Zeit war, in der er Vater und dir sorgen bereitete. Jedoch glaube ich er hält mich noch für ein Kind, dabei bin ich schon 13 und heiratsfähig.


    Wir waren auch schon in einem Theater. Die ganze Gen, auch meine Cousins und Cousinen.
    Weißt du eigentlich das eine Cousine - Cousine Messalina - Vestalin ist?
    Ich habe vor sie einmal im Tempel der Vesta zu besuchen.


    Es gab jetzt auch eine Parade der Praetorianer, weil deren Praefect sein Amt abgegeben hat. Du wirst nie erraten, wem die Ehre zuteil wurde, dessen Nachfolger zu werden. - Cousin Faustus Decimus Serapio.
    Bei der Parade durfte ich mit auf der Ehrentribüne sitzen und ich konnte sogar einen Blick auf den Augustus werfen.


    Aspasia ist nach wie vor streng zu mir und trichtert mir weiter gutes benehmen ein. Ihrer Meinung nach sind meine Chancen auf dem Heiratsmarkt mit der Beförderung Serapios nun auch gestiegen. Du kennst ja meine Meinung zu diesem Thema, so dass ich dir nichts schreiben muß.
    So schön es hier ist, ich wünschte du wärst bei mir. Du und unser kleines Gut fehlen mir.Blühen die Olivenbäume noch? Fährst du bald wieder nach Peiraieus? Dann Grüß das Meer von mir.


    Wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich dir ausführlicher berichten.


    Ich liebe dich
    Vale
    deine Stellula

    Ein breites ehrliches Lächeln trat ihn ihr Gesicht und sie freute sich, ob des Lobes für den Strauß. Bereitete ihr soetwas zusammenzustellen kaum Mühe.
    Sie blickte sich Serapios Rüstung noch einmal genauer an. Ich finde da fehlt nichts, du wirst für den jungen Mars gehalten werden, wenn du so bei der Parade erscheinst. Und ich bin sicher, dir werden unzählige Frauenherzen zufliegen.
    So folgte sie Faustus zur Fensterbank und ließ sich darauf nieder. Von dort aus besaß man einen wunderbaren Blick über den herrlichen Garten und im Herbst bräuchte man sich nur hinauslehnen und könnte von Trauben naschen.
    Rom ist toll, aber so...so...nun ja Rom eben ... so ganz anders als das Gut wo ich mit Mama wohnte. Sogar viel größer als Athen, was wir oftmals besuchten. Das Lockenköpfchen wollte nicht sagen einschüchternd. Sie strich sich eine Locke aus dem Gesicht und warf diese über die Schulter. Freunde habe ich noch keine gefunden. Ich... ich trau mich nicht so recht alleine hinaus. Bis auf einmal habe ich die Casa nur beim Ausflug nach Ostia bisher verlassen.
    Ihr Blick war immer noch auf den Garten gerichtet. Ihr fiel es schwer Freunde zu finden. Vor allem wie sollte man dies in so einer großen Stadt?

    Ein Herein war zu vernehmen, so trat das Mädel auch ein. Den Strauß vor sich haltend. Als sie das Cubiculum betrat, stockte ihr einen Moment der Atem, als sie Serapio in seiner Prunkrüstung erblickte. Und so stand sie einige Atemzüge sprachlos da.
    Ist...ist das für die große Parade? Erst dann fiel ihr ein zu Grüßen. Äh...Salve Sie mußte sich bemühen, den Blick von der Erscheinung Serapios loszureissen. Dem Sklaven - Rav...irgendwas (sie konnte sich die Namen einfach noch nicht merken) schenkte sie ein scheues Lächeln.
    Ich...ich... wollte mich bedanken bei dir. Für die Aufnahme und für den Sklaven den du mir geschenkt hast... Vor Aufregung begann sie zu stottern, ehe sie dann mit hochrotem Kopf und impulsiv den Strauß Serapio in die Hände drückte. Fast schon schmiß.

    In einem einfachen Hauskleid, die Haare offen bis zur Kordel fallend klopfte der Lockenschopf in den Abendstunden am Cubiculum ihres Cousins. In der Hand hielt sie einen Strauß Blumen, frisch geschnitten im Garten des Anwesens. Dieser Strauß bestand aus zarten Sterndolden, Rosen, Minze, Romarin und Oregano rundete das ganze ab. Er verströmte einen zarten, aromatischen Duft. Ob er Faustus gefallen würde?

    Als das Schauspiel begann, bekam Stella nichts mehr um sich herum mit. Gebannt hing sie an den Lippen der Darsteller. Als Bias die Peitsche knallte zuckte sie zusammen und empfand Mitleid mit Prometheus. Hatte er all diese Qualen doch nur für sie auf sich genommen - um den Menschen göttliche Gaben zu bringen und sie dadurch über den Stand von Tieren zu erheben.
    In Athen hatte sie öfters zusammen mit ihrer Mutter am Altar von Prometheus geopfert und auch an den Promethea teilgenommen. Es war jedesmal erhaben gewesen, wenn alle Fackeln gelöscht worden waren und dann nach und nach wieder durch das Geschenk des Feuerbringers entzündet worden sind.

    Das Cubiculum war geschmackvoll eingerichtet. Neben einem Bett enthielt es einen Diwan sowie einen Beistelltisch auf dem sich eine Schale mit frischem Obst befand. Eine Kleidertruhe ein größerer Tisch und ein mehrere Sessel rundeten das Bild ab.
    Überall befanden sich frische Blumen, liebte Stella doch ihr Aussehen und ihren Wohlgeruch den sie verbreiteten.
    In eine einfache weiße Tunika gekleidet und die langen Haare offen über den Rücken saß das Löckenköpfchen in einem der Sessel und blickte hinaus in den Garten - Doch sah sie nicht wirklich die Pracht, die sich dort entfaltete. Ihre Gedanken schweiften zur Mutter im fernen Athen und sie nahm sich vor ihr bald zu schreiben.
    Auch wußte sie schon in was sie ihr Geld investieren wollen würde - selbst eine Naschkatze würde sie eine Imkerei aufmachen. Hoffentlich war sie nicht ihr bester Kunde.

    Endlich war der Platz gefüllt, der dem Augustus vorgehalten war. Stella wußte nicht ob sie lachen oder weinen sollte. Sie hatte sich den Augustus erhabener vorgestellt - eben einem lebenden Gott angemessen. Gut, er war groß gewachsen, aber wie sollte sie es anders nennen - sehr ähm...beleibt - um nicht sogar schon von fett zu sprechen. Und dazu der goldene Muskelpanzer. Das junge Mädchen konnte nicht anders. Sie prustete los und schüttelte sich vor Lachen. Damit niemand dies hörte, preßte sie die Hand auf die Lippen.


    Nachdem sie sich halbwegs beruhigt hatte und nur ab und an noch ein Glucksen über die Lippen kam, hallte das helle Klirren von Schwert auf Schwert über den Platz auch die Cornicen waren lauter geworden. Tatsächlich, die ersten Praetorianer waren zu erspähen. - Zumindest bildete sich das der Lockenschopf ein.
    Sie stuppste ihren Bruder neben sich an. Schau, schau... da kommen sie.. Kannst du schon Cousin Serapio erkennen? Es fiel ihr nun sehr schwer sitzen zu bleiben und so zappelte Stella sehr auf dem Platz hin und her.

    ist zwar schon eine weile her, das der thread erstellt wurde, aber ich kann dir noch die bücher meines alten profs empfehlen...


    professor alexander demandt - eine wahre koryphäe auf dem gebiet des römischen reiches und der spätantike.


    hab damals einige vorlesungen bei dem besucht - ich kann nur sagen..wow...

    Mit einem freudigen Salve begrüßte der Blondschopf ihre Familia. Ihre Augen strahlten förmlich vor Glück.
    Zwar hatte Aspasia ihr bestes versucht und Stella eingebläut wie sie sich benehmen sollte (sei höflich, übe dich in Zurückhaltung, rede nur wenn du angesprochen wirst, schau niemanden direkt ins Gesicht, sei einfach ein schmückendes Beiwerk der gens Decimii), doch ob sie sich daran halten würde können, wenn die Gefühle wieder übermächtig wurden, hatte sie Aspasia nicht versprechen können.


    Ihr feingeschnittenes Antlitz zeigte ein wahres Wechselbad der Emotionen - Freude, Aufregung, aber auch Angst zwischen den ganzen hochgestellten Persönlichkeiten und Senatoren zu sitzen. Wie schafften es nur die anderen so ruhig und gelassen zu wirken? Schoß ihr durch den Kopf als sie ihre Cousine Seiana entgegenschaute.
    Da endlich kamen die Cornicen näher. Das Mädel reckte sich und wand den Kopf in die Richtung. Wann endlich konnte sie etwas sehen? Vor Neugierde und Anspannung zitterten ihre Hände, die sich krampfhaft an einem Kelch versuchten festzuhalten. Konnte man dort nicht schon die berühmten Belagerungsmaschinen erkennen? Am liebsten hätte sie ihren Bruder angestuppst und ihn fieberhaft darauf aufmerksam gemacht oder aufgesprungen. Doch spürte sie den stechenden Blick ihrer Sklavin im Rücken.

    Das Mädchen wendet sich - begierig auch etwas über den unbekannten Bruder zu erfahren- an diesen. Warst du schon einmal in einem Theater? Was ist denn dein Lieblingsstück. Ich mag Sophokles´ Antigone. So eine Liebe wie zwischen Antigone und Haimon wünsche ich mir auch - Das man füreinander sogar in den Tod geht... Ein Seufzen kam über die kirschenen Lippen. Zwar wünschte sie sich wie wahrscheinlich jede Frau das sie einen Mann fand, der sie liebte, doch war es wahrscheinlicher das sie verheiratet wurde um der gens zu dienen und deren Stand weiter zu festigen.

    Sie hatte sich heute für eine kastanienbraune Tunika entschieden auf der sich das goldbestickte Muster des türkisen Pallas wiederholte. Apsasia hatte auch ihre Haare entsprechend der heute zu erwartenden Ehre für ihre Familie besonders frisiert und in ordentliche Locken gelegt, die ihr zartes Gesicht rahmtem. Ein goldgewirkter Schleier war am hochgesteckten Hinterkopf befestigt. Zwar fühlte sie sich behangen und erdrückt von den ganzen Schmuck - doch hieß es besonders an einem Tag wie heute das Auge zu erfreuen.
    Sie konnte immer noch nicht glauben, was sie auf der Cena vernommen hatte, selbst jetzt nicht, als sie auf der Tribüne platz genommen hatte. Wild pochte ihr Herz und sie blickte sich zu ihrer Familia um. Saß die Tunika überhaupt noch? - Erneut wurde an dem schmächtigen Mädchen herumgezuppelt und gezupft bis sich jede Falte dort befand, wo sie sein sollte.
    Die Grauen wurden mit der Hand beschirmt und sie versuchte zu erspähen, ob der Augustus auf dem Marsfeld eingetroffen war. Von den Praetorianern war auch noch nichts zu sehen. Dankbar nahm Stella einen angebotenen Kelch zu sich und zupfte einige Trauben ab, um diese sich genüßlich auf der Zunge zergehen zu lassen.
    Erklangen da schon die Cornicen?

    Ein zartes Lächeln erhellte ihr Antlitz, als ihr der Iulier eine dieser kleinen wunderschönen blauen Sterne gab. Sollte sie ihm die ihrige als Dank für die Einladung schenken?
    Nachdem die Praetorianergarde Aufstellung genommen hatte, folgte sie iher Familie - sich dabei immer wieder neugierig umblickend.
    Ihre Fingerspitzen streiften die Wände des Ganges und sie versuchte die Stimmung des Gebäudes und seine Seele wahrzunehmen.
    Ihr ganzer Körper zitterte vor unterdrückter Spannung. Das erste Mal würde sie das Stück in einem Theater verfolgen und nicht lesen müssen.
    Als sie aus dem Gang hinaustraten, war das Mädel einen Augenblick geblendet und es dauerte eine Weile ehe sie alles um sich herum wahrnahm.
    Ihre Augen weiteten sich und strahlten als sie erkannte, das sie einen freien Blick auf die Bühne gegenüber hatten - und obwohl das Theater schon sehr gut gefüllt war, vernahm man nicht viele Rufe. Das Theater besaß eine wunderbare Akustik, so dass die Gespräche unter den Besuchern die anderen Zuschauer des Stückes nicht stören würden.
    Gebannt wartete Stella ab, wer sich neben die setzen würde.

    Ich kenne es von mir, wenn man sich etwas ganz arg wünscht, das man es dann überall sieht oder sehen möchte.
    Kann es nicht sein, das dir dein Gehirn einen Streich spielt?
    Gut, mein Spezialgebiet im Studium waren eher die Wikinger und der Ordo fratrum domus Sanctae Mariae Teutonicorum Ierosolimitanorum - aber selbst da ist es schwer Schiffe oder Abdrücke von Schiffen zu finden, da das Wasser diese ziemlich schnell zersetzt, wenn sie nicht luftdicht abgeschlossen worden.
    Ich kann mir nicht vorstellen, das soviele Schiffe wie du es da beschreibst als versteinerte Abdrücke erhalten geblieben sind. Vor allem da ein Küstenverlauf sich jederzeit verändert.
    Ein Schiff zu finden und sei es als Abdruck, ist für den Archäologen eine große Entdeckung - daher hätten wir bestimmt schon in den Trivialmedien davon gehört, wenn es eine steinerne Flotte geben würde.

    Als die Kinder ihres Onkels(?) Cousins(?) um sie herum hüpften und sangen, stimmte das Mädel in den Chor mit ein. Besaß sie doch eine helle und klare Sopranstimme - wenn auch nicht ausgebildet.
    Cousin Flavus schritt durch die Menge, die sich vor ihm teilte und kam nach wenigen Augenblicken mit jemanden wieder.
    Seine Toga zeugte von erlesenem Geschmack. Sie ahnte, wen Flavus mitbrachte - den Initiator des Theaterstückes. Wenn sie sich nur an den Namen erinnern könnte um ihren Dank auszusprechen. Gehörte das heute gespielte Stück doch mit zu ihren Lieblingsschauspielen - auch wenn sie immer mitlitt und sich der Tränen kaum erwehren konnte. Vor allem wenn fast zum Schluß der Adler kam und Prometheus quälte.
    Der Lockenkopf zog noch einmal tief den wunderbaren Duft der Blume ein und steckte sie sich in das Haar.
    Bestimmt würde Flavus die Vorstellung der einzelnen Namen übernehmen.

    Sie rieb sich die Augen, überkam sie plötzlich, nachdem jegliche Anspannung von ihr abfiel, eine bleiernde Müdigkeit. Ein Geständnis an ihre Jugend rieb sie sich die Augen - oder war es um Spuren von Tränen zu verwischen?


    Kannst du denn hier entscheiden, das mir ein cubiculum zugewiesen wird? Ich würde auch gerne ein balaneion Sie verfiel in die gewohntere griechische Sprache aufsuchen.

    ehe ich darauf kam, das so mal zu versuchen.. dauerte es ne weile...


    ich bin von anderen seiten gewöhnt, das das kleine suchfenster an der seite mit google und ähnlichen seiten verbunden ist.. und darauf hatte ich keine lust...


    ausserdem.. du kennst meinen orienttierungssinn nicht.. der ist wie der eine orange... ich roll mal dann los.. mal sehen ob ich da ankomme wo ich hin will.. und so ist es auch auf foren-seiten *steht dazu das sie selbst zu doof ist den weg mit karte zu finden*

    Sacht löste sich die junge Maid von ihrem Bruder. Mama hat mich hierhergeschickt. Ich soll endlich meine Familia kennenlernen und sie vernahm das Gerücht, das du in Rom bist. Ich glaube Mama hat auch Angst. Es sind unruhige Zeiten. Unbewußt strich sie sich eine Strähne, die sich gelöst hatte aus dem Gesicht.
    Und wie ich herkam? Mit dem Schiff von Peiraieus nach Aternum und dann haben wir eine Sänfte geliehen. Das Zittern der Hände ließ langsam nach und auch ihr Herzschlag beruhigte sich. Bei dem Gedanken an ihre Mama zog kurzfristig ein Schatten über ihr herziges Antlitz. Vermißte sie Lavinia Crispina jetzt schon.

    bitte um freischaltung von


    Stellula´s Melle Apis : Imkerei in Roma / Italia


    hoffe habs richtig übersetzt... mein latein ist sehr...öhm... sagen wir mal.. unsichtbar