Das allgegenwärtige Gackern der Hühner begleitete das junge Mädchen, das sich aus den ihr zugewiesenen Räumlichkeiten davon gestohlen hatte. Auf dem Bett lag ihre Tunika, die sie bei dem heutigen Theaterbesuch getragen hatte. Sie hatte diese gegen eine einfache aus dunkelgrünem Stoff getauscht. Damit sie nicht behindert wurde, hatte sie die Tunika geschürzt und entblößte ihre schlanken Beine bis zum Knie.
So stapfte sie fröhlich und ein kleines Lied auf den Lippen über die Wiesen und genoss es, Aspasia entwischt zu sein, die ihr schon wieder Vorhaltungen machen wollte, wie sich ein Mädchen aus gutem Hause zu benehmen hätte.
Als ein besonders schöner alter knorriger Baum in ihre Sicht trat, konnte sie nicht anders als ihn zu erklimmen. Sie dachte sich, das man von der Spitze aus einen wunderschönen Blick über das Anwesen haben mußte. Noch ehe sie dies zuende Gedacht hatte, zog sie sich die kräftigen Äste hinauf und setze sicher einen Fuß vor den anderen. Schon bald konnte sie den Ausblick geniessen.
Beiträge von Decima Stella
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Ihr hatte das Stück gefallen, auch wenn es kürzer war, als sie es aus den Rollen in Erinnerung hatte. So fiel sie in die höflichen Applaus mitein. Zwar hatte sie nicht verstanden, wieso der Iupiter - gut er war sehr beleibt, aber ihr war das egal - von der Bühne verschwunden war (sie kannte den Augustus noch nicht und verstand deswegen die Anspielung nicht), doch fand sie das Stück alles in allem sehr gelungen.
Höflich erhob sie sich ebenfalls und und neigte vor dem Iulier das Haupt. Ich danke euch für diese Einladung - das Schauspiel war sehr kurzweilig und interessant. Als Serapio meinte, sie sollten schon vorgehen, verzog Stella ihren kleinen Mund zu einer Schmolllippe. Ooooh... wieso kannst du denn nicht gleich mitkommen? -
Serapio ist soetwas wie der Kopf der gen. Und er ist der Praetorianerpraefectus. Und sehr sehr lieb und gutaussehend. Während sie so redetete verschwand einer der Kekse in ihrem Mund. Aufgeräumt hakte sie sich bei Crispina und Messalina unter - vergessend wo sie hier waren und das sich dies Verhalten nicht ziemte.
Dann wand sie sich Pinnia Serena zu. Und bringt gerne euren Sohn Tiberius Helvetius Varus mit. Crispina erzählte einiges. Und es kann nie Schaden, wenn man genügend Kontakte knüpft. -
Das Lockenköpfchen konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und ein leises freundliches Lachen perlte über ihre Lippen, als Crispina genauso wie sie mit einem Räuspern gemassregelt wurde.
Als die junge Maid hörte, das Pinnia Serena einer Einladung nicht abgeneigt wäre, nickte sie begeistert. Bei Messalinas Vorschlag das in der Casa Decimii abzuhalten, war sie noch enthusiastischer.
Ohja.. bestimmt hat Serapio nichts dagegen, wenn wir zu einer kleinen Cena einladen. Oh wird das schön.
Sie nahm sich einige der Kekse und würde diese später opfern. Sie wußte schon, wen sie in ihre Gebete einschliessen würde.
Desweiteren hatte Aspasia aich noch einen Kranz aus Veilchen dabei, die sie Vesta bringen wollten. -
Lächelnd blieb das Mädel stehen und verbarg eine der sich lösenden Locken unter dem zarten Schleier den sie trug. Messalina meinte vorhin, das ich mir etwas von ihren Kreationen nehmen darf. Ich denke für dich gilt das gleiche. Immerhin muß man doch wissen wie die Sachen schmecken, die man nachher opfert. Mit einem unschuldigem Lächeln nahm sie sich ein Stück Honigkuchen, nachdem sie sich durch einen Blick bei ihrer Cousine vergewissert hatte, das sie durfte, brach sie es entzwei und biß herzhaft hinein. Die andere Hälfte bot sie Crispina an.
Es schmeckte wunderbar - der goldene Honig machte das Brot erhaben und wahrlich den Göttern würdig. - Und war dazu eine der Lieblingsspeisen des Blondchens. Sie schloß die Augen und leckte sich die Lippen - es schmeckte eindeutig nach mehr.
Als sie sich die Krümel von den Fingern leckte - und den Honiggeschmack - stand Messalina plötzlich in der Mitte der pistrina und erklärte den Anwesenden Damen die Aufgaben.
Vieles davon - eigentlich fast alles - wußte das zierliche Persönchen nicht.
So applaudierte sie den Helfern - doch waren ihre Augen dabei auf Messalina gerichtet und strahlten sie an. -
Das Mädel winkte ab. Nein... bisher kam noch kein älterer unverheirateter Mann zu einem Cena... Darüber bin ich auch ganz froh. Ich mag diese offiziellen Essen nicht besonders. Vorher immer stundenlanges baden, frisieren, eine passende Tunika aussuchen und dann mit Schmuck behangen werden, als sei man ein Opferlamm. Und meist keine geistreichen Gespräche, sondern man soll am besten nur schmückendes Beiwerk sein. Sie schnaubte ganz undamenhaft, was mit einem bösen Blick von Aspasia bedacht wurde - heute abend in ihrem cubiculum würde sie sich wieder eine Standpauke anhören dürfen.
Als sie die Backstube erreichten, ließ das Mädel den Blick hier und dorthin schweifen. Der Geruch des frischen Brotes ließ ihren Magen knurren. -
Das zarte Rosa ihrer Wangen verstärkte sich und konnte schon als Apfelrot gelten, als sie Crispianas gehauchte Worte vernahm. Ich.. äh.. denke... ich...öh.. weiß nicht... stotterte sie verlegen und wand dann den Blick auf ihre nackten Zehenspitzen, die unter der Tunika ab und an hervorlugten.
Als sie von ihrer Familie und der Parade erzählen konnte, fühlte sie sich schon weitaus sicherer. Vergnügt blickten ihre grauen drein.
Oh.. ich habe nur einen Bruder - wobei ich ihn nicht richtig kenne. Wir sind vom Alter etwas weiter auseinander. Aber ich habe einen Cousin der wie ein Bruder für mich ist. Appius Decimus Massa. Soweit ich weiß ist er Optio bei der Classis Misenum...Schade das du die Parade nicht sehen konntest.... es war... hier fehlten ihr die Worte. Jedoch sprach ihre Gestik und Mimik Bände. ... es war einfach atemberaubendAls sie Crispina weiter lauschte und den Schatten wahrnahm, nahm Stella die Hand der dunklen und drückte diese. Dein Verlust schmerzt mich. Hast du ihn schon länger gekannt... und geliebt? Ob sie jetzt zu persönlich wurde? Sie selbst war noch nie verliebt gewesen, jedoch träumte sie davon, wenn sie denn heiraten sollte, dann aus Liebe - doch wahrscheinlicher war, das sie verheiratet wurde um die Stellung der Gens Decimii zu verfestigen.
Sie war froh, das die Trauerzeit für Crispina vergangen war, sonst hätte Stella sie gar nicht kennenlernen können. -
Oh.. wurde da nicht Kaiser Vespasian zum Kaiser ausgerufen? Und ich wäre lieber blass und dunkel, aber meine Mama ist blond und daher... Sie seufzte. Wie eine echte Römerin sah sie leider nicht aus, eher wurde sie als Kind öfters gefragt, ob sich ein Barbar in das Bett einer Vorfahrin geschlichen hatte, dabei gab es auch blonde Römerinnen und Griechinnen - wenn auch seltener.
Als Crispina den Namen ihres Bruders nannte, zog das Mädel die Stirn kraus und ging die Namen, die sie bisher gehört hatte durch. Leider nein. Bisher kenne ich ihn nicht. Ich war noch nicht oft ausserhalb der Casa Sie deutet leicht auf Aspasia. Sie meint, es ziemt sich nicht für eine junge Dame ausserhalb des Hauses erblickt zu werden, wenn man seinen Ruf wahren möchte. ... Und bisher gaben sich auch wenig Gelegenheiten. Wobei ich bei der großen Parade der Praetorianer zuschaute. Mein Cousin wurde der neue Praefect und wir durften alle auf der Ehrentribüne sitzen.
Als die junge dunkel Maid sie nach dem Grund ihres Hierseins fragte, wußte der Lockenkopf sofort eine Antwort. Weil es wahrscheinlich bald Krieg geben wird und Mama meinte, hier in Rom bei restlichen Familia sei man am sichersten. Und weil mein Bruder hier lebt, Versprochen bin ich noch keinem, auch wenn ich denke, das die Gens sich gedanken darum macht. Bis du jemanden versprochen? -
Als die ältere der beiden - Serena sich neben Messalina begab, ließ sich der blonde Lockenkopf ein wenig zurückfallen und lief neben Crispina.
Als diese sie - nun ja, zumindest ihre Haare- schön nannte, ließ ein zartes Rosa in ihre Wangen erstrahlen.Danke.. Ich kam vor einigen Wochen aus Achaia hier an. Ich stamme von der griechischen Seite der Decima - auch wenn unsere Wurzeln ebenfalls in Hispania liegen. Und du, wie lange weilst du schon hier? Stammst du aus Germania?
Begierig etwas über die Provinz zu erfahren, die ihrem Vater das Leben gekostet hatte, fragte das junge Mädel.
Aspasia, die ihren Schützling nicht aus den Augen ließ, räusperte sich, um Stella darauf aufmerksam zu machen, nicht zu neugierig zu erscheinen.
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<< Auf dem Weg in die Bäckerei überlegte der Lockenschopf, was sie auf Messalinas Worte antworten könnte. Das der Imperator eine Vestalin geküßt hatte, konnte sie einfach nicht glauben. Bestimmt hatte er ihr nur etwas ins Ohr geflüstert und es sah so aus.
Stella selbst mochte Männer, doch keine die zu aufdringlich wurden. Eigentlich hatte sie bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht und wurde meist sehr zuvorkommend behandelt.
Als Kind in Athen und Piräus hatte sie sich öfters mit den Jungs angelegt, weil sie nicht Andromeda spielen wollte, die an den Felden gekettet wurde, um von dem von Neptun geschickten Meeresungeheuer gefressen zu werden.- Viel lieber wollte sie Perseus sein und auf dem Pegasus fliegen (und sie hatte Angst vor den Krabben-Ungeheuern). Dabei kam es dann öfters zu Raufereien, die mit dem Holzgladius ausgetragen wurden. - Oftmals mußte Massa dann den sich prügelnden Haufen Kinder trennen und bekam dabei auch den ein oder anderen Biß in die Hand von Stella ab.Stella griff auf dem Wege nach Messalinas Hand und drückte diese. Gerne komm ich dich öfter besuchen. Catus und Faustus haben mir erlaubt, wenn ich einen Leibwächter mitnehm Rom zu erkunden. Aber Messalina, nicht jeder Mann ist ein wie ein Tier. Sonst wären sie nicht zu schönen Gedanken fähig und könnten diese wundervolle Lyrik schreiben. Oder die schönen Theaterstücke wie das letzt, das wir in Ostia sahen. Wobei sie an Sapphos Worte nicht herankommen. Aber sag, wird Vesta böse sein, wenn man sich ein kleines Stück des Kuchens in den Mund schiebt? Sie konnte einfach nicht an Süßem vorbei ohne davon zu naschen. So wollte sie es einfach wissen, ehe sie einen Frevel an der Göttin begang. Der Geruch nach süßem Brot und Keksen wurde einfach zu verführerisch.
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Lebhaft hüpfte sie von der Bank am Fenster und trat zu Faustus, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Das werde ich. Schlaf du gut. Und danke für alles...
Ein freundliches Lächeln an Rav veabschiedete sich der Lockenkopf und machte sich auf den Rückweg zu ihrem Cubiculum. -
Zitat
Original von Decima Messalina
[FONT=comic sans ms]Stella wirkte im Gegensatz zu Messalina ganz anders, sie war sehr lieb, freundlich und schüchtern. Messalina hingegen war oft zickig, bissig und absolut offen, die ganze Welt musste sie beachten. Auf die Frage hin, ob Stella eine Vestalin werden möchte, musste Messalina grinsen, weil sie es sehr lustig fand, dass Stella wirklich dachte, dass die Frage ernst gemeint war, sondern sie war eigentlich ironischer Natur gewesen. Stella muss noch einiges lernen, dachte sich Messalina.
"Athen? Ist die Akropolis wirklich so phänomenal wie alle Griechen behaupten?" , fragte sie neugierig und mit offenem Mund. "Vielleicht magst du mal, mit mir auf den Märken einkaufen zu gehen, ich hatte letztens leider durch merkwürdige Umstände mein Vorhaben nicht umsetzen können. Ich wollte mir eine neue Tunika kaufen. Wäre das nichts für dich? Die haben dort auch viele schöne Schleier, natürlich nicht so einen schönen wie deinen und leider gibt es derzeit auch wenig Waren aus Ägypten, die haben nämlich besonders schöne Kleider. Aber trotzdem ist das Angebot weiterhin groß."
Messalina sah die Begleitung von Stella genau an, die mit Adlersaugen wachte wie es Corythia ebenso die ersten Tage als Messalina in Rom erschienen war, getan hatte. "Vielleicht hast du bereits die vielen Händler auf den Straßen gesehen, Vestalia ist nämlich auch der Tag der Bäcker und Müller. Nur leider müssen wir dieses Jahr im Atrium Vestae bleiben, da die aktuelle Situation zu gefährlich ist, uns auf dem Forum aufzuhalten. Du weißt wie wichtig wir Vestalinnen sind. Nur leider können wir deswegen keine Brote an die Bevölkerung verteilen. Auf jeden Fall wird nach der Begrüßung ein Rundgang durch das Atrium Vestae angeboten, mit Besichtigung der Bäckerei, den Handwerksräumen und so. Dort werden die Dinge vorgeführt, die wir herstellen und teils verkaufen. Später geht es in den Tempel selbst, um dort Opfergaben abzulegen.
Weißt du eigentlich welche Opfergaben Vesta gerne annimmt?" Messalina gab ihr genügend Zeit darüber nachzudenken und sie konnte deshalb die nächsten Besucher begrüßen, drei Frauen kamen die Treppen empor gestiegen. Sie wusste gar nicht, dass es sich um zwei ihrer Verwandten mütterlicherseits handelte. Denn so gut kannte sie die Familie Helvetia noch nicht, abgesehen von Milo.
Kurz überlegte das Mädel. Speiseopfer und Blumenkränze aus Veilchen. So zumindest haben wir das Fest der Hestia in Athen begangen. Und die Herde und Esel und Mühlen wurden geschmückt.
Und ja...die Akropolis ist wunderschön, da haben die Griechen recht. Nicht umsonst kopieren die Römer deren Kunst Ein schelmisches Grinsen zierte ihr Antlitz. Als Messalina dann Vorschlug gemeinsam den Markt unsicher zu machen, nickte das Blondchen begeistert. Ohja... sehr sehr gerne, alleine trau ich mich nicht, nachdem was Faustus so alles erzählt hat. Es soll hier ja Männer geben, die keinerlei ANstand besitzen...
Aufmerksam schaute die junge Maid den drei Frauen, die eintraten entgegen und neigte leicht den Kopf. Sie trat zwei Schritte zurück um Messalina nicht von ihren Verpflichtungen abzuhalten und lauschte dem Gespräch.
Als sich die ältere der beiden Damen, die sich als Mutter und Tochter entpuppten, an sie wand, neigte sie leicht das Haupt.
Salve, ich bin Decima Stella. Ebenfalls Messalinas Verwandte. -
Das fröhliche Glucksen wurde lauter. Tante Mena hat früher Massa immer befohlen auf mich aufzupassen. Er mußte mich von Meerungeheuern retten und davor mich nicht in die Wellen zu stürzen. Und vor so manch anderen unüberlegtem Abenteuer... Sie grinste und erinnerte sich an einige Eskapaden die Massa mit der kleinen Stella erlebt hatte, von auf Bäume klettern und nicht wieder hinunterkommen über Raufereien, aus denen er sie dann ziehen mußte.
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EIn offenes Lächeln zierte ihr Gesicht und das Mädel war erfreut gleich ihre Cousine zu erblicken. Salve Messalina. Ich danke für die Begrüßung und trete gerne in euren Hort ein. Konnte das Blondchen sie umarmen oder eher nicht? - Sie unterließ es ersteinmal... aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben... und würde es später nachholen.
Während Aspasia auf Messalinas Frage, ob sie ebenfalls Vestalin werden wollte, versuchte würdevoll dreinzublicken und ihr Gesicht zu einer Maske erstarrte, konnte Stella sich ein prusten nicht verkneifen. Ich glaube dafür bin ich nicht geeignet ... Ihr Blick schweifte hier und dort hin. Bewunderte von weitem die hübschen Keramiken. Oh..der Schleier? Den hat Mama damals von Papa bekommen - als sie sich in Athen verlobten. Und als ich abreiste. hat sie den mir geschenkt.
Wie genau wird denn das Fest heute begangen? Wollte sie voller Neugier wissen. Vielleicht wurde das Fest in Achaia anders zelebriert als hier?
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An
Appius Decimus Massa
MisenumSalve mein allerliebster Massa,
jetzt bist du bestimmt überrascht einen Brief von mir zu erhalten. Ich befinde mich in Rom und soll dir von Tante Mescina Mena liebe Grüße bestellen - sie vermisst dich und hofft dir geht es bei Classis gut. Natürlich sorgt sie sich um dich und betet oftmals zu Mars, das du die Rebellion unbeschadet überstehst (auch wenn sie das nie zugeben würde).
Sie und Mama brachten mich zum Schiff mit dem ich vor einigen Wochen hier angelegt bin. Mama meinte ich soll endlich als Römerin unter Römern aufwachsen. Sie und Tante Mena bleiben jedoch in Achaia - Mama ist jetzt nach Peiraieus zu Tante Mena gezogen.
Gerne würde ich dich einmal in Misenum besuchen kommen. Vielleicht darf ich das sogar. Muß ich jedoch erst meinen Bruder und Serapio fragen.Keine Angst - diesmal dann mußt du mich nicht vor Riesenwellen und Ungeheuern retten - ich bin schon etwas größer geworden.
Vale
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Fröhlich mit den Zehen wackelnd freute sie sich mit Seiana verglichen zu werden und Faustus an sie zu erinnern. Auch wenn sie sich nicht vorstellen konnte, das Seiana als Kind so gewesen war. Zwar hatte der Lockenkopf sie erst einmal gesehen. doch hatte sie da so kühl und distanziert gewirkt - fast wie eine Statue aus Marmor.
Wie wurde Cousine Seiana eigentlich so...so....kühl? Und es gab einst Gespräche eine Ehe für mich zu arrangieren, da war ich noch ganz klein ... doch dann wurde nichts daraus. Papa starb in Germanien und dann war ich wahrscheinlich keine gute Partie mehr. Sie schnaubte und hatte eh noch kein intresse ans Heiraten. Konnte es sich auch noch gar nicht direkt vorstellen. Zwar entwickelten sich langsam weibliche Rundungen (sehr langsam), doch konnte sie sich nicht vorstellen, das jemand intresse an ihr zeigte.
Dann fiel ihr noch etwas ein. Sag - stimmt es das Cousin Massa in Italien ist? Ein sehr freches Grinsen erschien auf meinem Antlitz. Wahrscheinlich wird er, sobald er meinen Namen hört sich umdrehen und flüchten. -
Ihr Lächeln wurde spitzbübig. Nun - meine Aspasia kennt Rom genausowenig wie ich. Sie würde sich genauso verlaufen wie ich. Bei der Erwähnung Aspasias schwang ein Hauch von Wärme und Liebe mit in ihrer Stimme. War die ältliche Sklavin eine Art zweite Mutter für das Mädel und ihr sehr ans Herz gewachsen. So wie sie vonAspasia geliebt wurde, das diese sogar darauf verzichtet hatte, freigelassen zu werden.
Darf Messalina denn sich soeinfach mit jemanden Treffen? Ob ich ihr einfach eine Nachricht zukommen lassen kann? Ich kenne mich mit dem Vesta-Kult nicht so aus... Verlegen spielte sie mit einer Locke und kringelte sich diese um den Finger. Als Faustus etwas von einem Markt erzählte, leuchteten ihre Augen.Ohja.. ich hörte schon von den Märkten der Stadt - diese sollen alles beherbergen, was man sich wünscht und denken kann. ... Vielleicht werde ich wirklich einmal auf den Markt gehen. Und wenn mir ein Kerl zu nahe kommt, dann bekommt er etwas auf die Nase. Übermut sprach aus ihrer Stimme und sie hieb mit der Faust in die Luft - sich so einen frechen jungen Mann vorstellend.
Auch war sie geübt im Raufen, hatte sie sich doch auf dem Gut - bevor sie 12 und somit volljährig wurde - oftmals mit den Sklavenjungen geprügelt, wenn diese frech waren. Ihre Mutter und Aspasia meinten dann immer, das ein Junge an ihr verloren gegangen war, wenn sie mit Kratzern und blauen Augen heim kam. -
Aufgeregt war das junge Mädchen und gespannt. Sie hatte sich für eine einfache Blütenweiße Tunika entschieden und trug über den hochgesteckten Locken einen dünnen Schleier. Die Sänfte mit dem Zeichen der Gen Decimus hatte am Fuße des Heiligtumes gewartet. Wie es der Brauch verlangte, ließ der Lockenkopf ihre dünnen Schuh zurück und machte sich barfuß hinauf zum Tempel der Vesta. Es war das erste Mal, das sie an diesem Feste teilnahm, so fragte sie sich, was sie erwartete. Ob sie wohl Messalina wiedersehen würde? Seit Ostia hatte sie sie nur kurz auf der Parade der Praetorianer erblickt, dort jedoch kaum ein Wort mit ihr gewechselt, da so viele Männer um sie herumsaßen und Stella sich nicht getraute etwas zu sagen.
So klopfte sie schließlich - nachdem sie einige Male schmerzverzerrt das Gesicht verzogen hatte, wenn ein Steinchen ihre empfindliche Fußsohle maltretiert hatte -an die Porta des Tempels. Auch wenn diese weitgeöffnet waren, getraute sie sich nicht so einfach hineinzugehen. Oder sollte sie doch? Nach einigem zögern überschritt sie schließlich doch die Schwelle und sah sich um.
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Was war denn jetzt los? Das junge Mädel nahm mit befremden wahr, dass mitten im schönsten Spiel der Vorhang fiel und ihnen die Sicht auf die Bühne raubte. Verwundert runzelte das Mädel die Stirn. Aber...Aber in dem Stück ist doch an der Stelle keine Unterbrechung vorgesehen? Sie wendete den Blick und suchte den Initiator des Stückes - doch auch er war wie vom Erdboden verschwunden (Sie war von dem Stück so gefangengenommen, das sie nichts von der Unterredung mitbekommen hatte). Hatte er nicht neben Serapio platz genommen?
Aufgeregt trommelte sie mit den Fingerspitzen auf ihrem Knie herum. Sie wollte das es weiterging. Ob hinter der Bühne etwas geschehen war? -
Ein Schauer ran dem jungen Mädel über den Rücken als die Praetorianer das Marsfeld betraten. Diese geballte Kraft und militärische Präsenz verdeutlichte, wieso Rom fast die ganze bekannte Welt erobert hatte. Und Serapio sah nicht dem düsteren Mars ähnlich sondern eher dem lichten Apoll - fand sie und errötete ein bißchen bei dem Gedanken. Aufgeregt drückte sie die Hand ihres Bruders und lehnte sich leicht an ihn. Gebannt versuchte sie alles in sich aufzunehmen. Der Gruß aus fast 6000 Kehlen - ein Erlebnis das ihresgleichen suchte.
Wer immer dieses Schauspiel sah, würde es nicht vergessen.