Beiträge von Iunia Diademata

    Neugierig schaute sich Diademata im Inneren der Casa um und verglich das Atrium mit dem zuhause (ihr altes Zuhause in Baiae). Das Licht fiel zu dieser Tageszeit direkt auf das Wasser im Impluvium und ließ es glitzern. Sie nahm Platz und zupfte ein bisschen nervös an ihrem Kleid herum. Was, wenn diese Iunier alle bekloppt waren? Oder sie direkt wieder zurück nach Baiae schicken würden?
    Die haben bestimmt nicht gerade auf dich gewartet, fuhr es Diademata durch den Sinn. Allerdings war es für solche Überlegungen jetzt auch irgendwie zu spät. Sie würde einfach das Beste daraus machen, zur Not eben den erstbesten reichen, gutaussehenden, mächtigen Mann heiraten, der ihr über den Weg lief.


    Wie es seine Aufgabe war, hatte sich http://s7.directupload.net/images/120531/temp/kwrvdmeo.jpgTarik[/url] neben Diademata postiert. Sein Schatten fiel auf ihre Sandalen und ließ sie aufblicken.
    "Tarik! Stell dich irgendwo da hinten hin!" Sie wedelte mit der Hand in der Luft vor sich herum und verwies ihn auf seinen Platz. "Das sieht ja sonst aus als würde ich hier Piraten, Straßenräuber oder Strauchdiebe erwarten!"

    Mit einem zufriedenen "Danke!" schob sich Diademata an Tarik vorbei. Um ihr Gepäck würde sich Berenice kümmern, die hinter den Gepäckträgern hergetrottet war. Tarik hatte Diademata von ihrer Mutter mitbekommen, dass ihr auf der Reise und im gefährlichen Rom (was sollte hier schon gefährlich sein?) nichts passiert. Berenice dagegen war ihr eigener Besitz, ein Geschenk von Onkel Optatus, das sie schon einige Jahre ihres Lebens begleitete.


    Leichtfüßig trat die Iunia in das Haus hinein und folgte dem Ianitor.

    Sie war erst wenige Tage in Rom, doch diese Gelegenheit konnte und wollte sich Diademata nicht entgehen lassen. Eine Parade der Cohortes Praetoriae, was konnte es aufregenderes geben für eine junge Frau? Abwechselnd mit Einsatz ihrer spitzen Ellenbogen oder einem koketten Lächeln drängelte sich die Iunia durch die Menschenmasse. Taris, ihr afrikanischer Sklave, hatte rechtzeitig in Erfahrung gebracht, wie sie zum Forum kamen, doch weit war Diademata mit der Sänfte nicht gekommen und daher gezwungenermaßen zu Fuß weiter gegangen. Obwohl sogar der Sklave bald jede Orientierung verloren hatte (Misenum war die größte Stadt, in der er bisher gewesen war), war das Forum nicht allzu schwer zu finden. Diademata ließ sich einfach mit dem Strom treiben. Anscheinend wollte jeder Einwohner von Rom zu dieser Parade!


    Irgendwann ging es nicht mehr vorwärts. Das Gedränge wurde noch dichter, so dass sich Diademata etwas zurückfallen ließ und sich einen Platz auf den Stufen eines Tempels erkämpfte. Die Stadt war wirklich beeindruckend und bei Gelegenheit würde sie alles noch einmal genauer anschauen müssen, doch in diesem Augenblick war es ihr völlig egal wo genau sie war. Sie hatte auf jeden Fall einen guten Ausblick über das Forum (hoffentlich war es das richtige, denn immerhin gab es in Rom mehr als ein Forum).
    Perfekt! Fehlt nur noch eine bequeme Liege, ein Glas Wasser und eine Schüssel voll Datteln, schoss es ihr durch den Kopf während Diademata einen langen Hals machte, um zu sehen ob es schon irgendetwas zu sehen gab.


    Es dauerte glücklicherweise nicht lange bis es etwas zu sehen gab, für das sich all das Drängen, Zwängen und Warten lohnte! Schon ertönten die Cornicen und die Reiter zogen ein. Augenblicklich war Diademata hin und weg, gefangen vom Anblick kühner Helden (wie viele Heldentaten musste ein Mann wohl vollbringen, um Prätorianer zu werden?) auf edlen Rössern.

    "Salve!" grüßte der dunkelhäutige Taris den Ianitor. "Meine Herrin, Iunia Diademata, ist aus Baiae angereist um ihre Verwandten zu besuchen. Sie ist die Tochter von Manius Iunius Laevinus und Racilia Decula."


    Ach, Taris! Diademata stöhnte innerlich auf. 'Besuchen' war doch nun wirklich nicht das richtige Wort für ihre Absicht. Sie war gekommen, um zu bleiben! Und sie wollte eigentlich erst wieder aus diesem Haus ausziehen, wenn ihr Ehemann sie am Abend der Hochzeit daraus entführen würde. Aber vielleicht hatte Taris schon recht, sie musste ja auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Hauptsache man würde ihr nicht nur eine kleine Gästekammer geben im Glauben, dass sie sowieso in ein paar Tagen wieder abreisen wollte. Also weiter freundlich Lächeln!

    Als die Sänfte vor der Casa Iunia hielt war Diademata überaus guter Laune. Seit das Schiff in Baiae ausgelaufen war spürte sie ein Kribbeln im Magen, das nichts mit der Fahrt übers Meer zu tun hatte, sondern mit der großen Aufregung. Es war so viele Jahre her seit sie zuletzt in Rom gewesen war, und während sich über die Bucht um Misenum nach dem Tod des Kaisers Valerian eine trübe Stimmung ausgebreitet hatte sorgte der neue Imperator Vescularius Salinator hier in Rom angeblich an jeder Ecke für ausgelassene Feste. Natürlich hatten sie auch in Baiae davon gehört, dass sich im Norden oder Osten des Imperiums ein Bürgerkrieg anbahnte, aber das war weit weg. Außerdem war Diadematas Onkel Optatus zuversichtlich, dass Rom keinerlei Gefahr drohte, weil die kaisertreuen Legionen von Vescularius die Abtrünnigen niemals so weit kommen lassen würden.


    Aus Diadematas Sicht war der Zeitpunkt ihrer Ankunft also bestens gewählt. Umso mehr, weil laut Onkel Optatus auch viele junge Männer im Dunstkreis des neuen Kaisers zu Ansehen kamen. Eine junge Frau wie sie würde sich also nicht mit irgendeinem namenlosen Beamten begnügen oder einen alten, runzligen Senator heiraten müssen, wenn sie jemand sein wollte. Natürlich hätte sie sich auch in Baiae einen Mann nehmen können, aber Baiae war eben nicht Rom, nicht das Zentrum der Welt (seit Valerianus Tod noch nicht einmal mehr in der Nähe des Zentrums der Welt, das zu dessen Lebzeiten schließlich in Misenum gelegen hatte). Glicius Turrinus hatte sie mehr als einmal gebeten, seine Frau zu werden, aber ein provinzieller Geflügelhofbesitzer war wirklich nicht nach Diadematas Sinn, obwohl der Glicius ein ziemlich ansehnlich Mann war. Mamilius Thermus dagegen hätte ihr zumindest ein großes Vermögen und auch einigen Einfluss in Misenum geboten, allerdings hatte es sie schon beim Anblick der Falten an seinem Hals geschüttelt. Da wollte sie lieber gar nicht weiter darüber nachdenken, wie er weiter unten aussah, und um darüber hinwegzusehen, waren das Vermögen und der Einfluss dann doch nicht groß genug gewesen.


    Diadematas Hoffnung lag nun also in Rom, denn hier warteten die attraktiven, mächtigen, ledigen Männer sicherlich an jeder Ecke. Und ohne Zweifel warteten sie alle nur auf Diademata! Sie war zwar noch nicht so alt, dass es dringend wurde einen Mann zu finden, aber sie wollte ihre besten Jahre auch nicht einfach vergeuden. Weil ihr Onkel Optatus in Rom allerdings so gar keine Kontakte hatte, würde sie sich auf die Verwandten ihres Vaters verlassen müssen. Einige Jahre nach Laevinus' Tod hatte Racilia Decula, Diadematas Mutter, das Haus der Iunier verlassen, doch sie hatte immer viel Wert darauf gelegt, dass Diademata genau wusste, woher sie stammte.


    Hier liegen also meine Wurzeln, dachte die junge Frau aufgeregt als sie aus der Sänfte stieg und sich das Haus besah. Hübsch war es, nicht verschwenderisch groß, aber auch nicht eben klein, und auf jeden Fall eine Adresse die man getrost als Zuhause angeben konnte. Diademata richtete das helle Kopftuch auf ihrem blonden Haar und winkte ihren Sklaven, einen dunkelhäutigen Afrikaner, zu sich nach vorn.
    "Geh und kündige mich an, Tarik!"


    Sie warf einen kurzen Blick hinter die Sänfte, wo einige Träger mit den Körben und Kisten warteten, die ihre persönliche Habe enthielt. Dann trat sie mit pochendem Herzen einen Schritt hinter Tarik, straffte ihre Schultern und hob das Kinn etwas an in der Hoffnung, dass man ihr nicht auf den ersten Blick ansah wie aufgeregt sie war (wie ein kleines, naives Kind!). Racilia Decula hatte wenig Kontakt zu den Iuniern in Rom gehalten, doch sie war sich sicher gewesen, dass die Familie ihres Vaters Diademata freundlich empfangen würde.

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Wie bist du auf die Iunii gekommen bzw. warum möchtest du gerne zu uns?


    Ich habe mich schon ein bisschen in Rom eingelesen und das, was ich da von euch gelesen habe, hat mir gut gefallen. =)

    Ich möchte gerne eine Tochter aus gutem Hause spielen, am liebsten in der Gens Iunia. Erfahrung mit Foren-Rollenspielen habe ich schon und bei den Römern kenne ich mich auch einigermaßen aus. :)


    Wenn die Familie zustimmt also:
    Name: Iunia Diademata
    Stand: Civis
    Wohnort: Rom