Beiträge von Manius Octavius Gracchus

    Der Flavier war mir zuvorgekommen, wollte ich doch selbst eine 'private' Feier zu meiner Wahl durchführen. Gleichwohl erinnerte ich mich an die Worte von Maro, dass ich, sollte sich ein Anlass bieten, die Gelegenheit beim Schopfe packen solle. Was ich hiermit tat. Ich konnte somit mein Pflichtbewusstsein präsentieren, war doch der Flavier zukünftig mein Vorgesetzter für die nächste Zeit sowie mich von meiner besten Seite zeigen, wenn auch ich fürchte, dass das eine oder andere Fettnäpfchen auftreten würde. Denn so wirklich zurückhalten konnte ich mich nicht wirklich. Manchmal war meine Zunge flinker, was bei Synnove und mir in nächtlichen Zweisamkeit als Vorteil herausstellte, jedoch bei Gesprächen dieser Art gerne mal zu Irritation führte. Ich musste mich also zügeln.


    Ich ließ mich ausreichend über die Flavier informieren. Es gab so einige aufschlussreiche Aspekte. Mir fiel unter anderem auf, dass diese Familie fast ausschließen im Cultus Deorum tätig war. Okay, das ist nicht unüblich für eine Patrizierfamilie, jedoch im Gegensatz zu den anderen adligen Familien signifikant festzustellen.


    Als ich mit Synnove und Mumba an der Villa ankamen, wurden wir sofort in das Wintertriclinium geführt. Prächtig, prächtig.... wunderschön. Manche Wohnideen werde ich wohl übernehmen müssen. "Salvente", grüßte ich den jungen Flavier und seiner 'anzunehmenden' Ehefrau. "Octavius, designierter Vigintivir. Danke für die Einladung, Senator Flavius."

    Weiterhin in Gedanken versunken, sah ich wie Blut aus den Mündern tropfte und wie ich mit einer Gerte in der Hand inmitten einer Blutlache befand. Blutverschmiert gab ich laut zu erkennen, dass ich der Herr über das alles hier war.


    Ein dunkler Schatten kam auf und umhüllte mich. Nimm mich, Hades! Lass mich einer deiner Folterknechte werden! Doch zu meinem Bedauern wurde es warm und ein kleines Licht tat sich vor mir auf. Ich blickte hinein... "Was? Was? Synnove, warum nur? Warst du nicht eben dort? Nun hier bei mir? Was ist passiert? Erkläre es mir?" Es war wohl leider nur ein Traum. Er gefiel mir. Ich möchte zurück! Nur wie? Wie kann ich die Pforte öffnen? Musste ich weitere blutige Opfer vollbringen, um das Erlebte wieder zu erfahren? Ich war überfragt. Ich war vielleicht zu schwach. Ich muss weg. "Wir sollten gehen. Sag bitte meinem Vater von dem allen hier nichts, bitte." Ich brauchte einen Ausgleich, weil mein Verlangen nach mehr gestillt werden musste. "Und bevor ich es vergesse. Heute Abend kommst du wieder in mein Zimmer. Sei pünktlich, nackt und über mein Bett gebeugt."


    Verwirrt, zerrissen, angetan und geladen ging ich von dannen.

    Was? Babys? Schreihälse? Bloß nicht! Das ist das Letzte, an dass ich denken würde. Sie waren zu nichts nütze. Machten nur Dreck. Aßen und tranken ständig. Ähnlich der Lumpenbande aus dem Subura-Viertel. Dieses Pack würde mich bei einer erfolgreichen Kandidatur als Straßenreiniger noch genug beschäftigen müssen.


    Wäre ich nicht brennend auf Synnove, dann wäre die Aussage der Todesstoß für weitere erotische Übergriffe gewesen. "Also können deine Hände Wunder vollbringen?" Wunder, die mich in nicht dagewesenen Sphären aufstiegen ließen. Ich malte mir Dinge aus, die nicht einmal .... Warum denke ich eigentlich zu viel? Lassen wir doch lieber die Taten folgen und ich könnte mir selbst ein Bild von ihren Fähigkeiten machen. Sogleich ergriff ich ihre beiden Hände und führte sie auf meinen leicht muskulösen Oberkörper. "Zeig mir bitte, was sie bewirken können. Ich spüre ein Stechen in meiner linken Brust." Es war mein Herzschlag, der gebändigt werden musste.


    Ich ließ mich berieseln. Einige Aussage konnte ich kaum fassen, … "Nein!" … andere wiederum waren klar wie eine Garumsoße. "Doch!" Im Großen und Ganzen fand ich die Ausführungen interessant. "Ohh!" Besonders der Teil mit dem aufmüpfigen Volk. Den heißen Sommer hingegen weniger. Ich als Rotschopf - ‚autsch‘ - das tut schon bei der Vorstellung weh. Tat ich doch alles, um meinen blassen Teint zu bewahren. "Habt ihr die Ägypter so richtig gezüchtigt? Geschlagen und gefoltert?" Der Gedanke an solchen Vorgehensweisen erregte mein Gemüt im positiven Sinne und ich musste just zu Synnove hinüberblicken. "Waren Christen unter ihnen? Wenn ja, dann hoffe ich, dass ihr dieses Gesindel die volle Härte des Imperiums offenbart habt." Ich hasste die Christen mit höchster Inbrunst. Scheußlich waren sie. Diese glaubten nur an einem Gott. Ja, klar. Als ob.


    Die immer wiederkehrenden Blicke meines Gastes auf meine Synnove hörten nicht auf. Würde ich den Raum verlassen, dann wäre sie dem Fänger ausgeliefert gewesen. Doch zu weit wollte ich es nicht kommen lassen. Gehörte sie mir allein. Doch ihren Auftrag erfüllte sie zu meiner vollsten Zufriedenheit. Eine Belohnung war ihr sicher.


    Dass ich Mumba zuvor instruiert hatte entfiel mir tatsächlich. Ich war so sehr im Bann der rhythmischen Bewegungen gefangen. Sodass sich meine grauen Zellen abschalteten und somit für einen kurzen Augenblick irritiert war als er eintrat. Ich hatte ihn engagiert, um für den Fall aller Fälle, hätte der Tribun keinen Anklang an meine Synnove gefunden, als Ersatz einspringen zu können.


    Ich holte den Tribun wieder in die Realität zurück und klatschte deshalb kurz mit den Händen. "Synnove, danke für den sehr anschaulichen Tanz. Ein Naturtalent bist du. Doch bringe uns nun etwas Süßes. Tribun, die Süßspeisen hat sie selbst zubereitet. Geschickt mit ihren Händen. Sie diente früher in einer Bäckerei. Sie ist eine Meisterin ihres Faches. Formen und kneten. " Massieren in jeglicher Art. "Ich bin beeindruckt von deinem Werdegang." Quasi vom Rattenfänger zum Patrizier. "Doch sagt, was ist dein Ziel? Für alle Ewigkeit Tribun zu bleiben?"

    Ich ließ Marcella einige Tage warten, bevor ich mich entschloss das Angebot anzunehmen.

    Auf dem Weg zur Casa der Matinier ging mir immer wieder ein Gedanke durch den Kopf, nämlich wie Marcella wohl sein mag? War sie wie es sich für eine der reichsten Frauen gehörte. Naiv und langweilig, vielleicht sogar fettleibig? Oder jung, zart, witzig und sexy. Offen für gewisse Dinge... Dinge mit Spaß ohne jegliche Verpflichtungen.


    *Klopf* "Der mächtige designierte Vigintivir, Octavius Gracchus, ist da! Öffnet die Tür!" Wie das klingt! Wow, ... daran könnte ich mich glatt gewöhnen.

    Sollte ich ihre Antwort für wahre Münze nehmen? So Wunderschönes, ungepflückt? Oder war sie geschickt meiner Frage ausgewichen? Kein Mann, ja. Doch wie schaute es mit einer Frau aus? Immerhin kannte ich einige Domina´ s, sogar aus meiner Familie, die sich männliche sowie weibliche Sklavinnen nur für das eine hielten. Oh, der Gedanke! Es würde mir sowas von gefallen, wenn sich zwei Frauen und meiner Person zusammen uns der Lust hingeben würden.


    Ich wollte fortführen mit dem Akt. Sie entkleiden! Sie abküssen! Oben, unten, hinten, überall eben. Doch ihre weitere Aussage lies mich irritiert blicken, dass sie trotzdem wisse wie es ginge. "Woher?" Hatte sie es aus geschriebener Lektüre? Oder doch nur vom Hörensagen? "Was genau?" Oder entpuppte es sich als Unwissenheit? Sogar als eine Lüge? Es war nämlich mehr als die Geschichte mit dem Bienchen und den Blumen. "Und sei bitte aufrichtig zu mir. Ich möchte keine Geheimnisse, meine Synnove."

    Aha, der Tribun hatte bereits mit etwa 30 Jahren viel erlebt. Einige der genannten Stationen regten meine Aufmerksamkeit an mehr zu erfahren. "Aegyptus? Hmm... wie ist es dort? Heiß? Berge voller Sand? Hübsche Frauen so weit wie die eigenen Augen sehen können? Erzähl mir bitte mehr... ." Seinem Vater war es verboten die ritterlichen Provinzen zu bereisen, sodass auch ich nie das Vergnügen haben werden könne. Doch die Geschichten um Iulius und Kleopatra regten zu gern meine Fantasie an. Den Liebesakt zwischen wilden Tieren wie Schlangen zu vollführen und dabei gebändigt zu werden. Oh ja,...


    Mein Plan schien zu funktionieren. War doch der Tribun von meiner Synnove sehr angetan. Die Blicke, die fielen konnten nicht in Gänze unbemerkt vor meinen Augen versteckt bleiben. "Frauen sind wie Schwerter. Schön anzusehen, liegen gut in der Hand und geben uns Kraft." Dass der Tribun nun selbst nach meiner Vergangenheit fragte war gut. Dies zeugte von Intresse. "Ich habe viel weniger als du erlebt. Habe ich Roma nie wirklich verlassen. Nur in der Zeit als mein Vater als Curator Rei Publicae diente durfte ich einige andere Städte wie Mantua, Velia und Capua erleben. Doch ich merkte, dass diese Städte sich nicht wirklich von anderen unterschieden. Anders als Roma, gewiss. Doch denke ich, dass nur die fernen Provinzen die ganze Vielfalt unseres Imperium... ." Ich wurde abrupt in meiner Ausführung abgelenkt. Sah ich doch wie Synnove began an zu tanzen. Ihren weiblichen Körper gezielt einsetzte. Meinen Gast und mich umwickelte. Wäre ich allein, dann hätte ich mich zu ihr gesellt und die Erotik, die sie versprühte zu einem intimen Moment verschmolzen. "Die Germanen sollten ihre Frauen kämpfen lassen.", lachte ich. "Synnove tritt doch näher an den Tribun heran." Es war gewagt. Doch dachte ich, dass es dem Tribun gefallen würde. Wenn ihr Hüftschwung sich direkt vor seinen Augen abspielen würde.

    Oh, so ein Mist. Die zur Verfügung stehenden Spenden waren fast aufgebraucht. Dabei ist gerade einmal eine Stunde vergangen. Doch als Geizhals wollte ich mich ungern offenbaren. "Alle Männer, ähm... und Frauen! Einräumen, aufladen und weg hier!", sagte ich zu meiner Dienerschaft. "Und wehe jemand bedient sich am Wein!", warf ich hinterher. Der Spendenmarathon entpuppte sich als das Gegenteil. Gut, dass ich nicht allzu sehr viel versprochen habe! Was mir doch des Öfteren passierte. Denke ich nur an meine Rede auf dem Forum Romanum.


    Bevor wir allesamt den Markt verlassen hatten. Ließ ich ein Schild aufstellen.


    Hier war bis eben der Großgönner

    Manius Octavius Gracchus

    und verteilte mit seinen eigenen Händen unermessliche Spenden.


    Doch wegen einem Todesfall in der Familie musste verständlicherweise die Verteilung an das Volk leider abgesprochen werden.


    Mögen die Götter euch schützen und eure Patrone den edlen Spender unterstützen.


    Die Gens Octavier war so riesig, dass tatsächlich jemand hätte sterben können.


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    Manius Octavius Gracchus

    Dominus Factionis



    Ihr Schweißgeruch und die salzige Haut nahm ich nicht zur Kenntnis. Dafür war ich viel zu sehr von ihrer Schönheit zerstreut gewesen. Wäre sie eine duftende Blume, dann wohl eine aufblühende Lotusblüte. Diese stand für eine vollkommende Schönheit und strotzte vor Kraft.


    Ich spürte ihre Gänsehaut. Jede einzelne Pore. Ich nahm es als Zeichen ihrer freien Willigkeit. Ich richtete mich auf, mein Kopf neigte sich zu ihrem und meine Lippen berührten ihresgleichen. Ich küsste sie. Sie schmeckte wie süßer Nektar. Jede Biene hätte sich wohlwollend an ihr gelabt. Meine Hände fuhren dabei weiter über ihren Schultern in Richtung Zentrum. Umkreisten sie fünf, sechs Mal, bis ich von der obersten Spitze des Brustbeins hinab glitt. Sollte ich? Würde sie? Spielte es eine Rolle?


    Ein Gedanke plagte mich doch. Ich löste meine Lippen und blickte ihr tief in ihre himmelsgleichen Augen. "Bist du noch Jungfrau?" Dies war wichtig für mich, um auf die eine oder eben auf die andere Art fortzuführen. Liebevoll und zärtlich, oder …

    Ich sah zu wie das kleine Zicklein bis zum letzten Atemzug verstummte. Es blutig nur mit einem Messer in der Hand ausgeschlachtet wurde.


    Ich biss mir leicht auf die Zunge, um zu spüren, ob es wahr war. Ja, war es. Ich spürte eine rege Freudigkeit, Lust und ein Verlangen nach mehr. Es gefiel mir, zuzusehen wie ein Tier dem Hades zum Fraß vorgeworfen wurde. Ich war so sehr in Begeisterung, dass ich den Ausruf… "Litatio!" vom Opferherren nicht wahrgenommen hatte. Nur Synnove könnte mich von meinen sadistischen Gedanken entreißen.

    Ich wandte mich nach rechts und sah Synnove wie angewachsen stehend. Sie war wohl überwältig gewesen von dem was hier geboten wurde. Ich lächelte und ging zurück hinaus zum Vorplatz. Dort warteten bereits einige meiner weiteren Sklaven und mir unbekannte Schaulustige sowie der Opferherr. Gut!


    Einer meiner Hausdiener hielt ein kleines weißes Zicklein fest. Dieses versuchte sich zu lösen, um durch die Menschenmenge zu entfliehen. Doch es war gefangen.


    Ich ging die Treppen hinab zum Tier. Versuchte das Zicklein durch meine bloße Aura zu beruhigen. Es war zart, blütenweis und lebendig. Ich sah keine Kratzer, keiner Wunden, nichts. Perfekt war es. Und als wäre Venus mir tatsächlich wohlgesonnen gewesen beruhigte es sich. Sodass ich schließlich zum Becken ging und mich wusch. Den Saft von letzter Nacht wegspülte.


    Mein Hausdiener rief endlich "Favete linguis!" Es wurde still. Nicht einmal die Vögel, die den Tempel umflogen waren zu hören. "Diese wunderschöne, reine und vollkommende Zicklein gebe ich dir für deine Unterstützung auf meinem Weg zum Vigintivir."


    Zack, dann ging alles sehr schnell. Die Kehle wurde mit einem scharfen Messer durchtrennt und Unmengen von Blut tropfte auf dem Boden. Mir ging durch den Kopf, ob Synnove nicht allzu sehr Alpträume erleben würde. Dann wurde auch schon der reglose Körper geöffnet und die Eingeweide entnommen.

    Die Anspielung mit dem Weinkeller überhörte ich mich Absicht. "Ich möchte, dass unter anderem unsere Rituale heilig bleiben und nicht von den anderen." Die Christen waren gemeint. "wie eine Plage unterwandert werden." Die Christen waren den letzten Monaten verstärkt in Roma aufgetreten und versuchten möglichst viele Römer auf ihre Seite zu bringen. "Wir müssen verstärkt darüber wachen, dass die Vorschriften eingehalten werden. Die fremden Kulte müssen unter Kontrolle gehalten werden. Ja, sie dürfen. Doch nur insoweit sie uns nützlich sind. Daher dachte ich mir, dass ich den Quindecimviri Sacris Faciundis eine gute Unterstützung sein kann."


    Ja, die Wahl. Sie lief alles anderen als rund. Es gab immer noch viele Senatoren wie der alte Pontifex Flavius, die gegen meinen Vater waren und ich deshalb darunter zu leiden hatte. Doch wollte ich den Augustus nicht damit belästigen. Zumal es wahrscheinlich als Heuchelei verstanden werden könnte, wenn der Augustus sich für mich einsetzen oder aussprechen würde.

    Da stand ich nun am Fuße der wunderschönen Göttin Venus. Ich blickte nach oben und inspizierte ihren wohlgeformten, bildhübschen, erotischen Körper. Die Proportionen waren ein Sinnbild für die weibliche Schönheit. Vollkommen und Erhaben. Es hätte auch ein Abbild von Synnove sein können.


    Ich erhob meine Hand, um meine liebe Synnove und den anderen zu signalisieren, dass ich bereit war mit dem Ritual zu beginnen.


    Ich atmete einmal ganz tief ein und ganz ruhig aus. "O, herrlichste Venus! Du bist die Personifizierung aller Schönheit. Die Hüterin der Gärten und ihren Früchten. Herrin der Liebe, Lust und Leidenschaft. Du sorgst für unseren Fortbestand. Du lässt uns Menschen zueinander finden und lieben." So wie Synnove und mich.


    "Ich bitte dich, lass die Leidenschaft in mir brennen. Erleuchte die Herzen der anderen. Lass sie teilhaben. Teilhaben auf meinem Weg zum Amt des Vigintivirat."


    Synnove streckte mir das Körbchen entgegen und ich nahm nach und nach die jeweiligen Blüten heraus. Der Duft denen sie umgab roch süßlich wie wilder Honig. "Um dir zu bezeugen, gebe ich dir den weißen Lotus. Er steht für die Reinheit und die Perfektion deiner. Ich gebe dir den blauen Lotus. Er steht wiederrum für die Weisheit und die Ausdauer. Ich gebe dir den roten Lotus. Er steht für die Liebe, die Leidenschaft, dem Mitgefühl und dem reinen Herzen.


    Wenn du mir hilfst, dann gelobe ich dir, weitere Gaben dir zu geben. Viele Gaben!" Es gab noch reichlich anderen Lotus in den Farben Gelb, Purpur und Rosa. Und jetzt? Ach ja...

    Waren die Römerinnen und Römer gesättigt? Etwa fromm? Oder warum nahm das Bedürfnis nach Frei Wein ab? Waren doch diese Straßen hier bekannt dafür von Trinkern, Spielern, Gierigen und Lüsternen gepflastert zu sein. Untypisch für Roma!


    Ich instruierte einen Sklaven Folgendes zu sagen. Mir selbst wäre es zu peinlich gewesen.


    "Mein Dominus Manius Octavius Gracchus, in seiner unendlichen Güte, gibt bekannt. Dass jeder zwei Becher Wein sein nennen darf!"

    Bisher hatte ich noch keine eigene öffentliche Opferung für die Gunst der Götter zu einem politischen Amt durchgeführt. Sodass ich verständlicherweise sehr nervös war, ob es mir gelinge ohne rituelle Fehler durchzukommen


    Im Vorfeld bereitete ich mich deshalb sehr gut darauf vor. Nahm zum Beispiel bei anderen Opferungen teil. Notierte mir dort die wesentlichen Abläufe. Klar, die Vorgehensweise war identisch, doch gab es Abweichungen bei den Gaben. Hier konnte ich also meine eigene persönliche Note einbringen lassen. Ein wenig von den starren Vorschriften absehen.


    Es war also so weit. Ich schritt die Stufen empor, ging durch den Säulengang, sah mich dabei um, nahm jedoch kaum etwas wahr, so sehr konzentriert war ich und erreichte letztendlich meine vorerst letzte Etappe. Das Innere roch wunderbar nach Weihrauch. Es erinnerte mich immer wieder an die gemeinsame schöne Zeit mit meinen Eltern vor unserem eigenen Hausaltar als wir die Laren ehrten. Ach ja,…

    Das war ein Test! Er möchte mich prüfen, ob ich ohne Hemmung zugreife. Stärke zeige! Entscheidungsfreudig bin! Entschlossen! Dinge anpacke! Zack, zack anstatt halber Sachen mache. Oder es war wirklich nur eine freundliche Geste gewesen. Nun, denn... Ich griff ebenso zu den Trauben. "Salve, mein Augustus. Ähm... ja, gerne. Sie schmecken vorzüglich fast lieblich. Aus Hispania?" Mist! Hatte nicht der alte Beamte von eben gemeint, dass der Augustus die Fragen stellt und ich nur antworten dürfte, außer ich werde dazu aufgefordert. Auweh, wenn das Mal gut geht. "Auch wenn mein Vater diesen Schritt nicht ging. Ich sogar glaube, dass die Octavier nicht gerade dafür bekannt sind den Cultus Deorum zu dienen. Ich möchte das. Auch wenn ich damit meine Familientradition breche! Der Erste sein werde!" Ruhig, Manius. Niemand mag Hochmut. "Ich möchte mich engagieren, um den Pax mit den Göttern zu bewahren. Soll ich mit den Christen fortfahren?" Schon wieder, Manius. Du lernst es nie, oder?

    Ich bin nicht sein Sohn! Wäre er nicht ein Beamter gewesen, dann hätte ich... ja, genau.... "Danke, für die Begleitung und keine Sorge. Ich werde mich nicht von der Stelle bewegen. Versprochen." Das tat ich tatsächlich nicht. Wie hätte ich auch anders können, denn ich war sehr nervös. Hoffentlich mache ich keinen blöden Fehler. Denk an Synnove, Manius. Oh, ihre Brüste... ich, bin voll da. Wo bleibt der Augustus?