Beiträge von Manius Octavius Gracchus

    Zumindest war Maro ehrlich und bot nicht irgendwelche Luftblasen an. Der eine oder andere hätte versucht mich mit irgendwelchen Senatoren zu verkuppeln, die ihre eignen Ziele verfolgten und mich zu ihrem Vorteil geschädigt hätten. "Keine Sorge, Maro. Dafür hast du viele andere Qualitäten und eine davon wirst du mir demnächst freundlicherweise teilhaben lassen." Ja, die Sache mit dem Bürgerkrieg hing wirklich meinem Vater nach. Sogar die gesamte Familie wurde immer wieder mal Opfer von Schmähschriften oder offenen Beleidigungen. Dabei war der Bürgerkrieg viele Jahre her, und auch Palma hatte meiner Meinung nach einiges Dreck am Stecken. Sodass ohne Ausnahme alle Bürger und Bürgerinnen verantwortlich waren. Warum können es manche nicht lassen und so sehr nachtragend sein? Ich verstehe das nicht. Dabei wollte mein Vater immer das Beste für das Volk. "Ah, da kommt der Taktiker zum Vorschein. Also warum du nicht Offizier bist? Habe ich bis heute nicht verstanden. Du würdest sie alle vor Neid erblassen lassen." Ich richtete meine Arme zum Himmel. "Ein Feldherr wie Maximus Decimus Meridius. Siegreich in einer Schlacht wie um Septimanca! Geehrt durch einen Triumphzug." Sie senkte sie wieder. "Das wäre doch was, oder? Du mit dem Schwert und ich mit den Worten!" Ich musste lachen. "Oh, man. Ob Träume je wahr werden würden?"


    Ich werde Maro´s Worte in meinen zukünftigen Handlungen bedenken. Er hatte Recht, indem was er sagte. "Nein, ich hatte noch nicht die Ehre den Augustus zu treffen. Du etwa?"

    Die erhoffte Erwiderung kam nicht über ihre vollen sinnlichen Lippen. 'Sehr nett'. Ganz im Gegenteil. Sie zuckte ein wenig zusammen als ich sie sehr sanft berührte. Es war wohl zu viel verlangt gleich am ersten Abend mehr zu beharren. Dass sie sich bereitwillig mir hingab. Zumal ich nicht wusste, ob ich ihr gefiel oder sie schlimmes vor unserer Zeit erleben musste und vielleicht deshalb sehr vorsichtig war. "Das Haus meines Vaters meinst du." Jedoch versuchte ich einen weiteren Anlauf. Meine Hand fuhr auf ihre Wange weiter hinab, bis sich die Zeige- und Mittelfinger absetzten und sanft an ihren Hals mit einer leichten geschlegelten Linie hinunterglitten. Jeder ihrer Atemstöße spürte ich mit meinen Fingerspitzen auf Weg bis zur rechten Schulter. Ich schob ihre Tunika ein wenig beiseite. Ihre Schulter war somit entblößt. Ich beugte mich zu ihr, nahm den süßen Duft ihres Haares wahr und küsste sie zwei, drei Mal leicht auf die Schulter. "Gewiss, viele Dinge... sehr viele wie diese."

    Okay... Ihre Haare mussten also ab? Schade, um die schönen lockigen Haare der jungen Valeria. Ich fragte mich, ob die Vestalinnen unter ihrer edlen Kopfbedeckung weiterhin kurz tragen oder eben wieder weiblicher aussehen lassen duften. Ich bevorzugte auf jeden Fall lange Haare. Die Farbe war mir recht egal. Ja, blond hatte etwas magisches. Dunkelbraun, nun, das war mir zu langweilig. Grau? Nee, dass würde mich an meine Mutter erinnern. Rot? Grins. Das sollte mir vorbehalten sein. Und schwarz? Das geht, vor allem, wenn die Haut einen schneeweisen angehauchten Teint wie einst Litith meine Sklavin aufweiste. Bei den Gedanken hatte ich mal wieder Lust einen Besuch beim ornator abzustatten. Die Kopfmassagen, oh ja.

    Heute sollte ich zum ersten Mal den Augustus Auge in Auge gegenüberstehen. Ob es jedoch eine so gute Idee vor meiner eventuellen Wahl in den Cursus Honorum war, sei mal dahingestellt. Ich erzählte im Vorfeld möglichst wenigen davon, denn jeder hätte mich von der Seite angequatscht und alles Mögliche vor mir verlangt. Frag ihn doch das und jenes.


    Ich tänzelte ein wenig mit einem leichten Grinsen im Gesicht hin zum Tor. "Salvente, ist es nicht ein wunderschöner Tag, meine Herren?" Ich streckte meinen Arm aus. "Hier meine Einladung."

    Für einen Moment erstarrte ich. Sie hatte doch nicht? Doch, sie hat! Ich schloss meine Augen und ließ sie mit ihren Fingern über meine leicht errötete Wange gleiten. Ich spürte, wie es in mir kribbelte. In mir ein Verlangen aufstieg. Sie hier und jetzt zu berühren. Es war unglaublich, sogar meine Anspannung war verschwunden. Jedoch war das Gefühl leider hinüber. Ich möchte mehr! Ich nahm ihren rechten Zeige- und Mittelfinger und führte beide zu meinem Mund. "Sie sind ganz feucht." Ich öffnete daraufhin meinen Mund und umschloss mit meinen Lippen ihre beiden Finger. Anschließend ließ ich ihre beiden Finger langsam wieder herausgleiten. "Nun sollte der Saft entfernt sein. Nicht, dass du irgendwo kleben bleibst." Und wenn doch, dann bitte bei mir. Ich schaute sie an und fuhr nun selbst mit meiner linken Hand über ihre rechte Wange. Ihre Haut war so zart als würde sie täglich wie Kleopatra in Milch baden. "Gefällt es dir?" Ich hoffte, dass sie ja sagen würde. "Ich zeige dir sehr gern die Stadt und andere Dinge. Sei einfach immer an meiner Seite. Dann passiert dir auch nichts."

    Die Häppchen waren mit auserlesenden Zutaten wie Wildschweinfleisch, Lamm und Ente belegt. Umrahmt wurde das Ganze mit frischen Trauben, Oliven, Käse, Fasanen- und Pfaueneier. Also so richtiges feines Essen der oberen Zehntausend.


    Ich versuchte auf die Erwiderung zu meiner Einladung ahnungslos zu wirken. "Das sagte er?" Wie könnte Maro auch anders, immerhin war ich einer seiner Lieblinge, auch wenn es vielleicht daran lag, dass ich der Sohn des Familienoberhauptes und zusätzlich seines Vorgesetzen war. "Ich bin sehr stolz auf Maro. Stets zuverlässig, korrekt und immer bereit Bürgern zu helfen." Das waren sehr gute Eigenschaften. Warum Maro weiterhin frauenlos blieb, hmm, vielleicht sollte er die Kunst des Umgarnens von mir erlernen. Als Gegenleistung für die gemeinsamen Trainingsstunden mit dem Gladius. Hach,... Lydia, Synnove... "Kein Ding, ein Spatha... Nun denn. Dann darf ich doch gerne erfahren wie es dir nach Roma ereilt hat?" Ich sah über das ungeschickte Benehmen ab. Denn ich konnte es in Teilen nachvollziehen. Wäre ich in der Nähe der Barbaren aufgewachsen, dann würde ich das oder andere Verhaltensmuster dieser ebenso annehmen. Gut, dass der Tribun wieder in Roma unter zivilisierten Menschen war. "Lass uns liegen, Tribun. Und geniese den vorgezogenen Nachtisch." Ich klatschte in die Hände. "Synnove, tanz doch bitte für unseren Gast. Vielleicht einen germanischen?" Moment! Konnte sie das überhaupt? Mist! Zu spät.

    Ich hielt mich eigentlich im Hintergrund auf und ließ all meine Sklaven die Spenden verteilen. Nicht, dass ich mir noch irgendeine Krankheit zuzog. Wer weiß, welche Orte sie beschritten oder Gegenstände, ob biologisch oder abiologisch antasteten. Ich war einfach sehr vorsichtig. Denn das würde mein Wahlkampf erstarren lassen, wenn ich sterbenskrank mit Wehwehchen im Bett liegen müsste. Ein wenig Wehleidig war ich schon.


    Doch Synnove konnte nicht einspringen, war sie doch selbst mit dem Verteilen sehr beschäftigt. Sodass mir nichts anderes übrigblieb als selbst dies zu tun. "Seht. Ich habe nicht zu viel versprochen! Ich selbst verteile mit meinen Händen Spenden an die Bedürftigsten... ähm und Sklaven! Egal, ob Römer oder..." Ich wandte mich kurz zu einem meiner Sklaven. "Sag, der Sklave vor mir. Woher mag dieser gebürtig kommen?" "Aus Achaia würde ich annehmen, mein Dominus." "...oder Hellene!" Ich gab die zwei Brote und einen Becher Wein sehr zügig an den Hellenen… "Nimm, für dich. Sag deinem Dominus, Manius Octavius Gracchus sei der edle Spender!"… und wusch mir anschließend meine Hände in einem Bottich Wasser der für die Erfrischung der Sklaven vorgesehen war.

    Die Götter waren mir wohlgesonnen als ein eher älterer wirkender Senator .... der mir bekannt vorkam, jedoch nicht wirklich zu ordnen konnte. Es kann nur daran liegen, dass ich ihn irgendwo auf der Straße, bei einem Spektakel oder durch einen Besuch bei meinem Vater nur flüchtig in Erinnerung hatte. Mein Vater empfing allerhand von Würdenträger. Vielleicht war der alte Senator sogar ein guter Freund meines Vaters. Ja, so wird es sein. … sich zu Wort meldete. Den Göttern sei Dank, keine Details oder Ausführungen in fachlicher Hinsicht, sondern lediglich, dass ich dem Senat erläutere, was wäre, wenn. Na, dann mal so... "Werter Senator, deine Aussage ist zwar korrekt. Doch sollte der Senat möglichst den fähigsten für das jeweilige Vigintivirat einsetzen. Die Milch einer Ziege zu entnehmen sollte einem Melker überlassen sein sowie ein Obstbauer sein Acker bestellt anstatt seines entgegengesetzten Potenzials. Jedoch, wenn der Senat meint, dass meine Fähigkeiten eher für einen der anderen drei Bereichen besser anwendbar sind. Dann werde ich mich selbstverständlich beugen." In der Vergangenheit gab es tatsächlich immer wieder Abweichungen zu den gewünschten Ämtern. Warum sollte ich dann anders behandelt werden? "Dass ich mich, wenn auch die mir weniger bekannten Sachgebiete, sofort einlesen werde. Ich sehr wissbegierig bin, quasi das Wissen in mich aufsauge. Ich den Aedilen, den Praetoren, wer auch immer über mich stehen wird, auf Schritt und Tritt begleiten und unterstützen werde. Ich bin weder stur, dickköpfig noch der Prokrastination erliegen." Letztes war definitiv eine Lüge gewesen. Ich erledigte meine Aufgaben zwar immer, doch meist durch geschicktes Wegdelegieren oder wenn die Frist kurz vor dem Ultimatum stand. "Ich bin tüchtig, voller Elan. Ich möchte etwas bewirken. Es spielt also keine Rolle, ob ich nun Münzen mit dem Abdruck unseres geliebten Augustus präge, die traurige Aufgabe habe, von unseren Liebsten die Testamente zu vollstrecken oder aber das Gesindel auf den Straßen, in den Kerkern der gerechten Strafe teil zu werden lasse. Ich werde mich immer voller Kraft für das römische Volk einsetzen. Das verspreche ich euch. Gibt mir ein Chance euch zu beweisen, dass ihr die richtige Entscheidung getroffen hattet." Ich stellte fest, um das ganze Spektrum einer politischen Reden abhalten zu können, noch gewaltig üben musste. Es war ein Unterschied, ob in einer Taverne unter Gleichgesinnten oder eben im Senat vor vielen unterschiedlichen Beweggründen zu debattieren.

    Ich ließ mir ein wenig Zeit. Sagte doch stets einer meiner geliebten Freunde zu mir. Das, wenn ich wichtig und groß erscheinen möchte, dann sollte ich die andere Person für eine Weile warten lassen. Wichtige Persönlichkeiten kommen immer mit Absicht zu spät. Vor allem wirkten sie kreativer und erfolgreicher. Wie das jedoch im Zusammenhang stand, verstand auch Manius selbst nicht. Egal, … mein Freund wird mich ja wohl nicht an die Nase herumführen wollen. Und wenn doch, dann würde ich ihm einen Tritt in den Hintern geben. Und was für einen.


    Auf meine Synnove war mal wieder verlass. Hatte sie doch wie befohlen ihren vorgesehenen Platz eingenommen und zeigte sich zusätzlich von ihrer besten körperlichen Seite.


    Ich trat mit ein paar Haussklaven ein, gab irgendwelche Befehle, um so zu tun als hätte ich wichtige Entscheidungen zu treffen. Wobei das eigentlich alleinig meinem Vater vorbehalten war. "Salve Tribun Petronius. Es freut mich, dass du meine Einladung angenommen hast." Ich ging weiter und stellte mich direkt neben ihm. "Das Schwert was du dort vor dir hast ist ein Spatha, eine Art Breitklinge, eher für den Hieb anstatt dem Stich. Jemand aus meiner Familie hatte dieses bei den Kämpfen am Limes einem Germanen, nachdem er den Barbaren geköpft hatte, abgenommen." Gut, dass ich mich vorab ausgiebig vorbereitet und deshalb die Beschreibungen verinnerlicht hatte.


    Mit meiner rechten Hand gab ich ein Signal Richtung Synnove, sodass sie ihrer Verpflichtungen nachkommen solle. Der Tribun wird hungrig und durstig sein.

    Ad Imperator Caesar Tib Aquilius Severus Augustus

    Palatium Augusti



    Manius Octavius Gracchus Imp Caes Tib Aquilio Severo Aug s.p.d.


    Hiermit möchte ich mich als Mitglied für das Collegium der Quindecimviri Sacris Faciundis bewerben. Die Gründe für meinen Entschluss dem cultus deorum zu dienen, würde ich dir gerne persönlich bei einer Audienz darlegen. Sollte deine Zeit beschränkt sein, dann werde ich gerne einen Brief in Aufsatzform fertigen.


    Manius Octavius Gracchus (Sohn v. Praefectus Urbi Gaius Octavius Victor)
    wohnhaft Casa Octavia, Roma

    Neumitglied

    Mein Vater bat mich seinesgleichen zu tun und mich der Factio Russata anzuschließen. Es interessierte mich nicht wirklich, doch war ich offen für Neues. Auch wenn es sich hierbei nicht um eine Mitgliedschaft in einem Harem Club handelte, was mir zusagte, sondern um einen eher Altherrenverein. *Klopf* *Klopf*

    Ich hatte im Vorfeld dafür gesorgt, gewisse Attribute eines Militärangehörigen zu installieren, sodass sich der Tribun wohlfühlen müsste. Es wurden unter anderem Büsten von ein paar Feldherren aufgestellt. Schwerter an einer Wand aufgehangen und Skulpturen von weiblicher Schönheit zurechtgerückt. Vor allem die Skulpturen sollten das Interesse des Tribuns wecken. Immerhin erwähnte Maro bei unserem gemeinsamen Spaziergang, dass ihm die Liebe zu einer Frau verwehrt blieb sogar verboten war.


    Tüchlein mit Erdbeerblüten sucht Besitzerin


    Beim Armilustrium am ANTE DIEM XIV KAL NOV DCCCLXX A.U.C. (19.10.2020/117 n.Chr.) ist mir auf der Senatorentribüne das oben genannte Tüchlein ohne Vorwahrnung zugeflogen.


    Die Besitzerin möge sich bitte bei mir melden!

    Es ist auch keine Anzeige wegen Belästigung zu befürchten.


    Manius Octavius Gracchus

    wohnhaft in der Casa Octavia, Roma



    Das Tüchlein weiterhin in meiner Hand haltend blickte ich mich verzweifelt um. Ich konnte niemanden erkennen, außer dickbäuchige alte Männer mit ihren Halbglatzen. Es war einfach viel zu voll gewesen. Es beschäftigte mich so sehr, dass ich das Opfer überhaupt nicht wahrgenommen habe. Nicht einmal die prächtigen Soldaten in ihren Rüstungen. Sogar der Augustus war weniger wichtig. Es blieb mir nur eines übrig. Vielleicht konnte ich eine Anzeige die nächsten Tage aufgeben und die Person würde sich über diese an mich wenden. Fortuna sei mir behilflich!

    >> Es dauerte eine Weile, bis wir auf dem Markt ankamen. Die Kolone bewegte sich äußerst müßig, Schneckentempoartig, vorwärts. Denn die Straßen waren tatsächlich von Unebenheit nur so übersät. Gut, dass ich das nach meiner Wahl angehen werden würde. Nicht selbst und nicht durch meine eigenen Hände, sondern durch geschicktes Delegieren meinerseits.


    Immer wieder mussten meine Sklaven die Waren auf die vielen Karren neu ausrichten. Beinahe wäre fast eine Amphore zu Boden gefallen. Doch konnte einer meiner Diener seine ausgeprägten Reflexe unter Beweis stellen.


    Angekommen nahmen wir ein zuvor bestellter Stand unter beschlag. "So, Synnove. Deine Aufgabe ist es, die Leute zu motivieren, meine Spenden anzunehmen und meinen Namen preiszugeben. Bring sie dazu ihre Patrone über mich zu berichten. Setze dafür alle Mittel ein, die dir zur Verfügung stehen. Wenn es sein muss sogar mit deiner bezaubernden Schönheit." Ich verlangte viel von ihr. Würde sie mich dafür hassen? Jedoch hatte ich ebenso ein Kompliment geäußert. Reichte das als Entschuldigung aus?


    Sim-Off:

    Bei WiSim-Start wird euch der jeweilige Geldwert der Waren in Sesterzen überwiesen.

    "Dann werde ich dafür Sorge tragen müssen, dass du eine Nachhilfe für die visuellen Effekte erhalten wirst. Vielleicht frage ich Lydia. Ja, das ist wirklich eine hervorragende Idee.", sagte ich schelmisch.

    In der Zwischenzeit wurden die Waren auf die Karren verladen, sodass ich mit Synnove bereit war gemeinsam an der Spitze des Trupps voranzugehen. "Auf geht es, meine Untergebenen! Möge Mercurius uns begleiten!" Auf dem Weg zum Markt schaute ich immer wieder zu Synnove. Hach... >>

    Nach dieser letzten Frage des Quaestors, die ja in Wirklichkeit ein Anwurf war, begann in der octavischen Menge das Gemurre. "Was ist denn mit dem jetzt?" fragten sich einige. "Wer ist das denn?" fragten sich andere, die die tagespolitischen Ereignisse nicht ständig verfolgten. "Der neue Quaestor, vom Kaiser direkt installiert, als der andere plötzlich abgeschmiert ist", wussten andere zu antworten. "Ach so".

    Und einige, die besonders oft auf dem Forum unterwegs waren, erinnerten sich noch: "Der war auch mal in dem Amt, für das der Manius sich da grad bewirbt" "Ach was?" "Mhm, oh ja." "Na, wenn der damals bessere Arbeit gemacht hätte, wäre vielleicht neulich an meinem Karren nicht die Achse in diesem Schlagloch zerbrochen, tief war das wie der Ozean." "Ach Gaius, dein Karren ist hinüber, weil er alt und ranzig war und du pleite." "Trotzdem."

    Der Centurio stand etwas abseits die Arme verschränkt und beobachtete die Menge genau.

    Ich war so stolz auf meinem Vetter, dass er die Gruppe organisiert hatte. Richtig so, immer drauf mit den Verbalattacken! Ich würde behaupten 1:0 für die Anhängerschaft. Ha, ha...

    Als ehemaliger Quatuorvir viis in urbe purgandis konnte ich mich nun nicht mehr zurückhalten, als ich die Antworten des jungen Octavius hörte:


    Da versprichst du aber ganz schön viel für einen Vigintivir. Wer wird die entsprechenden Gesetze in den Senat tragen? Sind die Vorlagen dazu bereits ausgearbeitet und bereit für die hohen Senatoren darüber abzustimmen, damit du deine Versprechen auch halten kannst, oder ziehst du uns hier bloss das Fleisch durch den Mund, ohne in Betracht zu ziehen, dass Senat und Kaiser für Zwangsabgaben und Strafen zuständig sind?

    Ich hatte wohl das Wörtchen 'versuchen' beziehungsweise 'anregen' vergessen. Immer diese Goldwagenleger. Nun gut! "Ich werde zu Beginn meiner Amtszeit als Vigintivir, als Teil der Magistratur, die Gesetzesvorlagen in den Senat einbringen. Wenn der Senat vernünftig ist, seine Bürgerinnen und Bürger schützen will und ihm Roma am Herzen liegt! Dann wird er nicht drum herumkommen meinen Vorschlag zu unterstützen." Zu müssen.