Beiträge von Manius Octavius Gracchus

    Geht doch! Es zahlte sich zum ersten Mal aus, der Sohn vom Praefectus Urbi zu sein. Gut, dass die Gier des Armeniers nicht größer als die Sicherheit Dinge frei zu verkaufen war. Prima. Ich bezahlte unverzüglich meine Schuld, nahm die Übertragungsurkunde entgegen und reichte Lilith meine rechte Hand. "Komm, ich führe dich zu deiner neuen Behausung. Sie liegt unweit von hier. Lass uns zügig gehen." Zu diesem Armenier sagte ich hingegen mit Nachdruck "Nein, du hast bereits genug getan und mir diese Sklavin verkauft. Vale!" Gesagt und getan schwand ich mit ihr, ohne Umwege, in Richtung Via Lata zur Casa Octavia in meinem Zimmer. Hoffentlich werden nicht allzu viele Fragen aufkommen.

    Lilith, also? Nie gehört. Das wirkte fremdartig für mich. Jedoch wohlklingend so wie Nysa, Maya und Luna. Hmm... Auf jeden Fall ist dieser einfallsreicher als so manche römische Namensgebung. Als sie ihr Mund öffnete, sah ich bereits von der Ferne, dass ihre Zähne gesund waren. Perlenweiß. Vollständig. So ohne Fäule und Geruch. Nicht, dass seine Freunde bei ihrem Anblick vor Übelkeit das Weite suchten. Ihre Füße waren frei von Abrieb gewesen. Keine Hornschicht war zu erkennen, als wäre sie nie wirklich barfuß gelaufen.


    Ich sah mir den linken Fuß an, rieb den Schmutz ab und fühlte dabei ihre weiche, sanfte wie in Ziegenmilch gebadete Haut. So zart. "Du hast bisher nicht wirklich schwer gearbeitet, oder?", fügte ich beiläufig an.


    "Ich nehme Sie. 2000 Sesterzen. Sofort!" Der Armenier wollte mehr und deshalb noch weitere Angebote abwarten. Doch ich spielte daraufhin eine Karte aus. "Du möchtest doch weiterhin Sklaven in Roma verkaufen? Richtig? Dann sage ich dir hiermit, dass sie für den Sohn des Praefectus Urbi ist. Also deal?"

    Ich sah mir die Kleine differenzierter an. Der Sklavenhändler hatte nicht übertrieben. Sie ist wahrlich sehr hübsch und vor allem sehr jung. Das Collar, dass sie trug, rundete das Ganze anziehend ab.


    Ich ging immer weiter Schritt für Schritt näher an sie heran, sodass ich bis auf drei Meter an sie herankam und vor sie stand. Ich lächelte und zwinkerte in diesem Moment. Gab ihr somit das Gefühl ein lieber und ehrenvoller Römer zu sein. In der Zwischenzeit überholten sich die Gebote. "400 Sesterzen!" ... "600 Sesterzen!" ... "850 Sesterzen". Doch bevor ich selbst ein Angebot abgeben wollte, musste ich mich vergewissern. Nicht dass ich die Katze im Sack kaufte. Sie durfte nämlich keine Wunden an sich haben. Alles muss vom Kopfansatz bis zu den Zehnägeln rein sein. Keine Gebrauchsspuren. Keine Sprachstörungen. Schöne Zähne.... "Wie ist dein Name? Würdest du dich dazu bitte drehen? Und danach dein Mund öffnen. Ach ja, und bitte deine Fußsohlen zeigen.", fragte ich sie in einem sanften Ton.

    Es sind seit dem Spaziergang mit Marcus einige Tage vergangen. Tage, die mich hin und her rissen. Die mich förmlich quälten.

    Ich musste gezwungen meinem Vater gerecht werden. Doch konnte ich meine Natur nicht für die Ewigkeit unterdrücken. Es war nur eine Frage der Zeit, wann sie wieder zum Vorschein kommen würde. Ich bin fertig. Es war nicht das was ich wollte. Ich möchte lebendig sein. Meine Triebe ausleben. Einfach 'ich' sein. Doch blieb mir die Schau verwehrt. Dunkelheit. Ich muss, auch wenn es nur im Vorborgenen sein wird. Ich muss...


    Mit diesem verwirrten Gedanken und einer Portion Unbehagen ging ich also über dem Markt der Stadt. Sah mich weniger begeisterungsvoll um. Sah wie die Leute miteinander lachten, tranken, aßen... sich der Freude hingaben. Sie wirkten so frei. Das kann nicht ehrlich sein. Ich konnte sie deshalb nur mit Argwohn ansehen. Ich ging immer schneller und schneller bis ich ohne Vorwarnung ins Stottern kam und mich inmitten einer Taube von Menschen befand. Es wurde geschrien, gefeilt, gelechzt... es stank. Nicht vergleichbar mit Vater selbstgezüchteten Rosen im heimlichen Garten, sondern vielmehr wie auf einem Viehhof. Bähh... Ich drückte mich mit gebeugter Haltung durch. Fester und fester. - Und dann... ich stieß gegen einen Mann. Einen alten Mann. Sehr alt. "Hey, warum so geschwind? Du kannst es wohl kaum abwarten! Was? Welche gefällt dir? Die mit den roten Haaren? Frisch aus dem Norden. Oder doch lieber eine wilde Blonde hinter dem Limes aus dem Wald bei den Barbaren?"


    Mein Gesicht vorzog sich. "Wir haben genug von denen.", kam es mir gleichgültig über meine Lippen. "Mach Platz. Ich möchte weiter.", Winkte ihn so dir nichts ab und drehte mich mit meinen Rücken zu ihm. Tat zwei Schritte. "Warte!", schallte es hinter mir. "Ich habe ein ganz besonderes Angebot. Jung, zierlich, keusch, hebräisch... sie braucht eine starke Hand. Wenn du verstehst, was ich meine...." Daraufhin blieb ich stehen als hätte ich einen Geistesblitz erlebt und sah sie mir interessiert aus der Ferne von etwa 35 Fuß an.

    Ich ging neben Marcus auf gleicher Höhe und fühlte mich dabei bestens beschützt. Ich hatte somit keine Angst von irgendwelchen männlichen Pöbel unerwartet belästigt zu werden. Doch sprach mich deshalb auch keine der jüngeren Frauen an, sodass mir nur das Zwinkern blieb und ich deshalb hoffte, dass die eine oder andere mich erkennen würde.


    Es ist vom Vorteil Sohn einer der reichsten Senatoren zu sein. Denn dieser Umstand eröffnete mir so einige Türen, und damit meine ich nicht die einer Casa. "Mein Vater, doch das ist schon sehr lange her. Hättest du Lust mir eine Lektion zu erteilen?", gab ich mit Interesse bekannt. Zwar müsste ich mich in Roma nicht selbst verteidigen. Immerhin erhalte ich den besten Schutz, doch wer weiß, ob ich nicht in naher Zukunft bei Nacht gemeuchelt werde. Es gab so einiges Gesindel, die es auf meinen Vater und natürlich auf seiner Nachfolge abgesehen haben. Christen zum Beispiel.


    Bevor ich die nächsten Worte fassen wollte, sah ich eine wunderschöne Erscheinung; braunes langes Haar, grüne Augen und vor allem mit üppigen Busen ausgestattet, an mir langsam vorbeiziehen. "Moment, ich habe einen Kiesel in der linken Sandale." Ich beugte mich hinunter und bewegte mein Kopf weit nach links hinten gestreckt, um ihre Rückansicht zu begutachten. Beim Gesäß blieb ich für etwa fünf Sekunden hängen bevor ich mich wiederaufrichtete. "So, wir können. Sag mal, wie macht sich mein Vater? Ist er streng? Mehr Peitsche als Honig?"

    Wie zwei Schmetterlinge schwebten die Seidentüchlein, eines mit Rosen, eines mit Erdbeerblüten bestickt, über die Köpfe der Menge. Wo sie wohl landen würden?

    Als ich gespannt auf die Worte meines Vaters wartete. Legte sich unbeirrt eines der beiden Tüchlein direkt auf meinem Schoss nieder. Leicht irritiert, aber neugierig nahm ich das duftende Tüchlein auf, und dachte mir - hoffentlich ist es unbenutzt.

    Um mich zu vergewissern, öffnete ich ganz vorsichtig mit den Fingerspitzen das Tüchlein. Das hervorkommende Muster interpretierte ich vorschnell als eine Art Rose? Doch bei genauer Betrachtung handelte es sich um Erdbeerblüten. Sachen gibt es.


    Sim-Off:

    Wenn niemand will. 😉

    Ich hätte mich gewundert, wenn es nicht so abgelaufen wäre.

    Um das Ziel zu erreichen, ist es sehr wichtig für mich Kontakte zu knüpfen, vor allem zu halten, auch wenn ein Besuch in die Castra mich so überhaupt nicht tangierte. Jedoch, wer weiß, ob ich Marcus mal benötigen werde. Die Straßen Rom sind schön sowie gefährlich. "Wieso nicht.", sagte ich in einem mehr oder weniger begeisterten Ton. "Du bist der Ältere von uns beiden. Also folge ich dir." Taktisch klug, fragte ich noch. "Neues Gladius in deiner Scheide. Der Griff funkelt so."


    Schnell zog ich den Rest meiner Bekleidung an und winkte der Sklavin ab. "Hinfort!"

    Als ich beim fünfzehnten Liegenstütz ankam. Sah ich im Augenwinkel wie die junge Sklavin in meinem Zimmer eilte, und ich sehr überrascht darüber war wie schnell sie doch gewesen ist. "Einunddreißig, zweiunddreißig...", gab ich mühelos von mir. "So, die kleine Übung sollte zum Aufwärmen genügen." Ich beugte mich über die Schüssel, die mir gebracht wurde, strecke meine beiden Hände hinein und wusch anschließend mein Gesicht. Dass das Wasser die perfekte Temperatur hatte, wollte ich der Sklavin nicht mitteilen. Immerhin war es ihre Pflicht, die Wünsche ihrer Herrschaft von den Lippen abzulesen und zu erfüllen. Dann griff ich zu einem Tuch seitlich von mir, tauchte es ebenso in das angenehme, duftende Wasser und rieb ganz langsam an meinem Oberkörper. Rauf und runter. Rauf und runter. Recht, links… schön gefühlvoll.


    Dabei betrachtete ich sie flüchtig und ich musste immer wieder in ihre dunklen, braunen Augen schauen. Sie waren nicht vergleichbar wie die von Livia, doch hatten Sie etwas zu erzählen. Als ich mich entschloss nach Ihrem Namen zu fragen. Klopfte es unerwartet am Türrahmen, und hörte mir eine vertraute Stimme. "Ach, Marcus. Mensch, schön dich zu sehen. Musst du nicht um diese Zeit in der Castra sein?", sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht. Marcus ist einer der wenigen Octavier, die mich interessierten.


    Ich vergaß, die Sklavin. "Stell dich in die vordere linke Ecke. Direkt neben dem Dominus. Zwei Meter seitlich von ihm." So konnte ich problemlos mit Marcus plaudern und unbemerkt die Sklavin betrachten.

    Ich saß schon eine ganze Weil lang, gelangweilt auf der Ehrentre

    Wie er es Maro versprochen hatte, ließ sich natürlich auch Victor nicht das Armilustrium entgehen und befand sich auf dem Weg zu einem Platz auf der Tribüne im Circus Maximus. So sehr es auch immer wieder beeindruckte den Zug der Milites durch die Straßen der Stadt direkt mitzuerleben, so sehr konnte der Senator darauf verzichten im dichten Gedränge der Schaulustigen am Straßenrand zu stehen und nötigenfalls gar seinen Kopf strecken zu müssen, um überhaupt etwas von den vorbeimarschierenden Soldaten sehen zu können.


    Viel besser war es doch, wenn man sich von einer kräftigen Sklavin den Weg durch die auch am Circus Maximus schon sich dicht drängende Masse zu einem Platz in der Nähe der anderen Senatoren bahnen ließ. Wenn man schon nach langer Zeit aus der Versenkung auftauchte, da konnte es ja nicht schaden, das dezent auffällig zu tun. Mit einer gewissen Spannkraft, ob der Tatsache nach langer Zeit mal wieder wegen eines größeren Anlasses vor der Tür zu sein, wandte sich Victor an seine neue Sklavin. "Nun denn Thrakerin," den Namen sollte sich Victor noch mal merken, aber so ging es auch erstmal. "Dann kämpf uns mal den Weg zu den Plätzen der Prätorier frei." Ein wenig gluckste Victor über das Wortspiel, wo die Neue doch eine gute Kämpferin sein sollte. Mit einer Armbewegung deutete der Octavier grob in Richtung der vorderen Reihen der Tribüne. "Wobei, nimm das nicht zu wörtlich. Für Tote und Verletzte auf dem Weg ist das hier eindeutig die falsche Veranstaltung." Im Übrigen hoffte Victor schon, dass die Sklavin nicht an Agoraphobie litt. Man wusste ja nie bei diesen Barbaren, ob sie schon mal mehr als 10 Personen auf einem Haufen gesehen hatten.


    "Hallo Vater. Deinem Wunsch entsprechend bin ich hier." Ich tat es nur Vater zuliebe, denn für mich war die Priorität eine andere gewesen, nämlich bei Livia zu sein. Man hat sie einen wohlgeformten Körper. Als wäre Venus in ihr geboren. Wenn Vater das wüsste... zum Glück, dass ich ein hervorragend guter Sohn spielen konnte. "Geliebter Vater, es tut mir äußert leid, doch auf dem Forum Romanum musste ich einen alten fast kränklichen Aedituus helfen. Du weißt ja, eine gute Tat ist stets verpflichtend für einen Octavier." Ich setzte mich zu ihm und sah die Männer in ihren schicken Uniformen zu. "Hurra!"

    Nun stand ich da. Halb nackt. Mein Oberkörper ästhetisch in voller Pracht zeigend. Dass sogar Adonis vor Neid erblassen würde. Blickte ich in Richtung Eingang und sah eine junge, mir nicht erkennbare Sklavin hereintreten. War sie neu? Wem gehörte Sie? Und vor allem... "Wo sind meine Sandalen? Los, los...", sprach ich in herrischer Manier zu ihr, ohne nach ihrem Namen zu fragen. "Und wenn du damit fertig bist. Hol mir eine Schüssel Wasser, weder zu kalt und zu heiß." Zwar pflegte meine Mutter stets zu sagen. Schrei nie zu laut in den Wald hinein, es wird dich taub machen. Doch warum sollte ich hören? War ich doch ein Rebell, zumindest versuchte ich es zu sein.


    "Du bist ja immer noch da!", sagte ich direkt am Anschluss meines letzten Satzes. Also quasi 2 Sekunden später. Ich begann nun damit mich körperlich zu ertüchtigen und machte ein, zwei, ...fünf... Liegestütze. "Oh ja."

    Die Zeit ist gekommen. Nun endlich bin ich bereit den nächsten Schritt zu wagen. Ein Schritt der mein Leben umkrempelt sollte. Nicht mehr die Unbedarftheit oder Verantwortungslosigkeit, mit denen ich die Jahre verbracht habe. Der Schutzmantel meines Vaters ist nun gesprengt. Mein lieber Vater wird stolz auf mich sein!


    Mit diesen Gedanken stand ich energiegeladen mit dem rechten Bein voraus auf und rief nach einem Sklaven. Schauend wer wohl jetzt von diesen kommen wird.

    Bevor ich mich zusammen mit meinem Vater setzte.


    "Es ist schön, solche Worte aus deinem Munde zu hören. Wir sollten vielleicht die Tage, Fortuna ein Opfer darlegen, damit du weiterhin das Glück eines gesunden Körper und Verstandes widerfährst." Nachdem ich die Einladung meines Vaters zum Setzen vernommen habe, ging ich zur ersten Kline und setzte mich vorerst. Ich bewunderte mein Vater, dass er das Lachen auch in schwerster Not nicht vergessen hatte, manch so einer wurde nämlich griesgrämig. Doch mein Vater blieb seiner Linie treu, deswegen war er bestimmt auch ein guter Soldat gewesen.


    Ich schmunzelte ihn an und fing an seine Frage zu beantworten, es war nämlich unhöflich seinem Vater nicht sofort Auskunft zu erteilen. "Die vorzeitige Heimkehr kam unerhofft, ich konnte meine Studien nicht beenden. Mein Paedagogus hat mich verlassen. Krieg Vater, Krieg! Die Menschen haben Angst und sorgen sich um ihre Familie, so wie ich mich um dich sorge."

    Da stand nun mein Vater mit offenen Armen, wie froh ich doch war, ihn nach so langer Zeit sehen zu dürfen. Mein Herz schlug wie wild vor Freude. Sofort stand ich auf und ging zu ihm, umarmte ihn, hielt ihn ganz fest. Mein Körper an seiner Brust gepresst. Ich konnte mir aktuell nichts Schönes vorstellen. „Vater! Wie habe ich dich vermisst und wie es scheint geht es dir besser.“ Trotzdem war ich weiterhin sehr besorgt um ihn, ich kannte nämlich einige Fälle bei denen die Genesung nur von kurzer Dauer war. „Du solltest dich aber setzen.“ Ich wies mit einem Handzeichen einen Sklaven an, der dann zwei Klinen zurechtrückte. „Komm und erzähl mir dann wie es dir die letzten Monate ergangen ist.“

    >> Die Reaktion vom Ianitor gab mir zu denken. Hatte Vater mich bereits vergessen, dass er somit den Sklaven nicht informierte oder war Vater selbst noch außerhalb Roms gewesen? In seinem letzten Brief schrieb er, dass er weiterhin nicht genesen sei und er die Tage vermisste, als wir beide quer durch das Land ritten. Ich blieb der alten Tage treu und unternahm an jedem Sonntag einen Ausritt in die Berge, hoffentlich wird Vater mit mir bald die Albaner Bergen aufsuchen. Das Gras war dort besonders saftig, die Stille und die Aussicht waren atemberaubend, nicht vergleichbar mit der Sicht am höchsten Punkt in Rom.
    Ich folgte dem Sklaven ins Atrium, dort angekommen nahm ich Platz, sehr müde war ich vom langem Ritt, meine Füße qualmten vor stickiger Wärme.

    „Salve!“, grüßte ich dem Sklaven freundlich entgegen. Dieser doch äußerst stark wirkende Ianitor war mir nicht nur fremd, sondern sogar etwas ungeheuer. Wenn ich mich so betrachtete, wirkte ich doch recht schmal mit flacher Schulter und dünnen Beinen. Komisch, weil eigentlich machte ich jeden Tag meine Trainingseinheiten, doch leider war mein Muskelaufbau nicht wirklich zu erkennen. Vielmehr war ich in der Kondition geübt und ich gab acht auf die richtigen Konturen meines Körpers insgesamt, soviel Muskelmasse schien mir wie ein nasser Sack sein zu. Ich antworte ihm weiterhin betrachtend. „Ich bin der Sohn von Senator Octavius. Bitte lasst mich doch eintreten.“, sagte ich leicht unterwürfig. Ich besaß weiterhin keine Führungsqualitäten, Vater wird enttäuscht sein.

    Ich war seit einiger Zeit in Segusio gewesen, um dort mein Quadrivium erfolgreich zu absolvieren. Vater meinte, er kenne dort ausgezeichnete Paedagogi, in der Tat hatte er Recht behalten. Doch leider konnte ich, zu meinem Bedauern, die Studien nicht vollkommend abschließen, da der Paedagogus für Astronomie um sein Leben fürchtete. Ich verstand ihn und fand die Lage selbst äußerst heikel, somit ich meine sieben Sachen packte und aus der Stadt in Richtung Heimat verschwand. Mein treues Pferd hatte mich bereits viele Meilensteine getragen. Über viele Berge, Täler und Felder musste ich reiten. In gewissen Abständen machte ich jeweils einen Zwischenhalt, gesellte mich in Gasthäuser, um dort zu speisen und zu nächtigen. Ich wurde stets zuvorkommend behandelt, auch deswegen, weil mein Wohlstand anzusehen war und ich gerne, manch so einige Sesterzen vor Ort ließ.


    Als ich mit meinem Pferd in Rom angekommen war, stieg ich ab und ging die letzten Meter zu Fuß. Das Gefühl der Vertrautheit kam auf, nichts hatte sich verändert, die Straßen dufteten weiterhin verführerisch. Nur die Menschen, die ich getroffen habe, waren wie verwandelt, hatten Angst in ihren Augen. Es lag am bevorstehenden Bürgerkrieg und auch am neuen Imperator, doch mir war es vorerst egal, wichtiger war es meinem Vater in die Arme zu nehmen. Ich erreichte mein Ziel und klopfte an.