Ohne Argwohn, dafür war Romana auch viel zu naiv und eher weltfremd, sah sie zu Massa und verfing sich in seinem Blick. Sie sah in ihn eine Person, die ihr durch das Verwandtschaftsverhältnis zugetan war und deren Augenmerk ihr als Tochter von Atilicina galt. Bisher bestand kaum Kontakt zu Männern und ihr Interesse war eher als gering zu bezeichnen. Durch seine Fragen angeregt, sprach sie doch sehr gerne über die Herstellung des selbst entworfenen Schmuckes, begann sie im Plauderton. Weder noch, ich bin keine Germanin. Ihr klangen noch die Worte von Stella in den Ohren, die sie als Barbarin bezeichnet hatte und deshalb lag ihre Betonung darauf, sobald die Rede aufkam. Im Haus meines Großcousins wurde nach römischen Werten gelebt und auch dort haben wir der römischen Götter gehuldigt. Der erste Weg in Rom hat mich deshalb sogleich zu Minerva geführt und ich habe ihr ein unblutiges Opfer in Form von weißen Lilien in ihren Tempel getragen.
Ihre Hellblauen verließen kurzzeitig seine Person und konzentrierten sich wenige Augenblicke auf die Anwesenden. Dabei entging ihr nicht, dass Crispina sich um Serapio bemühte und sie sich offenbar angeregt unterhielten. Um ihr nicht nachzustehen, nahm sie das Gespräch mit Massa wieder auf und ihn vorab ein Lächeln schenkend. Bis auf die wenigen gemeinsamen Familienessen, habe ich mich lieber zurückgezogen und Entwürfe gezeichnet. Um das noch zu verdeutlichen, nahm sie einen der Oberarmreifen ab, gab ihn an den Decimer weiter. Danach wurden solche Stücke hergestellt, die ich zum Teil auch selbst tragen darf.
Auf das Prosten, erwiderte die Braunhaarige mit dem Heben des Bechers, kam allerdings nicht mehr zum Trinken, ob der Reaktion nach seiner sie belustigende Frage. Welchen Mann meinst du? Ich habe keinem Mann.
Die leichte Röte durch das angeregte Plaudern, verstärkte sich durch seine Worte und durch das helle Lachen wirkte sie mädchenhaft. Sie sah es als Scherz und als er die Weinbeere zwischen die Lippen schob, tat sie es ihm gleich.