Beiträge von Aulus Iunius Avianus

    Sim-Off:

    @Matinius: Ich schreibe hier mal weiter. Sobald du Zeit hast, steig gerne wieder ein.


    Der Quell des Lärms war bei dem Durcheinander, welches auf den Märkten herrschte, noch nicht gefunden - tatsächlich hatte sich der Matinius noch nicht einmal auf den Weg gemacht -, als der germanische Hühne auf sie zutrat und ihnen den Weg wies. Ein Sklave des jungen Scipio, wie er gleich darauf feststellte. Dem Decimus und seinem Sklaven schenkte Avianus vorerst nur ein Nicken, denn immerhin hatten sie hier Arbeit zu erledigen. Für einen Plausch war ein andermal Zeit.
    Die Situation, die sich ihnen dann darbot, war allerdings nicht weniger verwirrend, als das Marktgetümmel um sie herum. Irgendein seltsamer Orientale wurde von zwei Kerlen festgehalten, dahinter stand ein halb eingeknicktes Zelt - vermutlich seines - und selbstverständlich stand ein Haufen Schaulustiger im Weg herum. Jetzt galt es nur herauszufinden, wer was verbrochen hatte.
    "Zurücktreten, Cives! Milites! Platz sichern! Nehmt den Mann in Gewahrsam!", versuchte er den Lärm um sich herum zu übertönen und deutete dabei auf den Orientalen. Verdammt nochmal, hier irgendeine Art Ordnung zu schaffen, war ja die reinste Sisyphusarbeit. Während zwei seiner Soldaten den beiden Sklaven den älteren Herrn abnahmen, positionierte sich der Rest um den Platz vor dem Zelt und einer warf sogar einen Blick hinein.
    Derweil machte sich der Centurio daran herauszufinden, was hier überhaupt vorging. "Was ist hier passiert?", stellte er eine schlichte Frage an die umstehenden Leute. Im Grunde war ihm ziemlich egal, wer die Situation erklärte, aber der komisch gekleidete Orientale schien dafür der beste Kandidat zu sein, immerhin stand er mehr oder weniger im Zentrum der Aufmerksamkeit. An diesen trat er deshalb heran. "Dein Name? Sag mir, was geschehen ist", fragte er ganz ohne Umschweife.

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    Narseh


    Dass Elias nicht mehr viel für ihn übrig hatte seit er einige ihrer Geschwister um sich geschart hatte, war nicht weiter überraschend. Es war wohl das beste, wenn sie sich zukünftig aus dem Weg gingen. Der Herr würde ihn und seine Freunde führen und ihnen beistehen, sie würden diese Krise hinter sich bringen, ihre Gemeinde würde wachsen. Und dann würde auch Elias es verstehen und ihnen danken, da war sich Narseh sicher.
    Es war ruhig und die Laune unter seinen Geschwistern gut, sodass sich auch Narsehs Anspannung endlich legte.
    Nur Yishai, der noch nie für seinen Mut und Kampfgeist bekannt gewesen war, dafür aber für seine unverbrüchliche Treue, schien ein wenig durch den Wind. So unachtsam wie er war, konnte man sogar ein wenig das Heft der Klinge erahnen, welche in seinem Gürtel steckte. Narseh trat lächelnd auf ihn zu, umarmte den Bruder im Glauben zur Begrüßung und schob anschließend den Mantel seines Freundes zurecht.
    "Yishai, mein Freund", grüßte er erst und fügte im Flüsterton hinzu: "Deine Klinge …"
    "Wie?", fragte der wiederum irritiert zurück.
    "Was du bei dir hast … das sollte besser niemand sehen", brummte Narseh.
    "Mein …? Ja … natürlich." Nach wie vor nervös, nestelte Yishai hastig an Mantel und Gürtel, bis alles wieder einwandfrei saß. Der Parther hingegen schien trotzdem nicht ganz zufrieden.
    "Warum so aufgeregt, mein Freund?", bohrte er deshalb mit weiterhin gedämpfter Stimme nach, "Gibt es irgendetwas was ich wissen sollte?"
    "Nein … ganz und gar nicht. Die Urbaner haben mich in Frieden gelassen, haben mich gar nicht verdächtigt … aber Sarah ist verschwunden und es war auffällig ruhig in letzter Zeit", teilte Yishai ihm seine Bedenken mit. Am anderen Ende des Raumes begann bereits der Rabbi seine Predigt.
    "Ihr habt Angst, aber wisset, dass ihr in diesen dunklen Zeiten nicht allein seid. Der Herr blickt auf euch hinab und unter seinem Schutz wandelt ein jeder von euch, der sich seiner Gnade öffnet. Ewiges Leben schenkt er euch an seiner Seite. Fürchtet nicht die römischen Soldaten und auch nicht den Tod …"
    "Wir alle wissen, dass diese Soldaten etwas planen. Und wenn heute der Tag sein soll … wenn sie heute kommen … dann soll es so sein. Deswegen sind wir hier, erinnerst du dich?", flüsterte Narseh weiter.
    "Ja." Mehr antwortete sein Bruder nicht und nickte nur, bevor er seinen Blick nach vorne zum Rabbi richtete.
    "Eine unserer Versammlungen würden sie irgendwann ohnehin stürmen. Das einzige, was wir tun können, ist, einen Versuch zu wagen, uns zu verteidigen." Er klopfte Yishai bekräftigend auf die Schulter, der nickte erneut, und schließlich wandte Narseh sich ab. Zeit, ein paar Worte mit Arash zu wechseln. Vielleicht wusste der inzwischen etwas mehr darüber, was die Urbaner im Schilde führten.

    Gerade trank Avianus einen Schluck und blickte den Praefectus über den Rand seines Bechers hinweg an, als dieser zum weniger erbaulichen Teil ihres Gesprächs überging. Mit etwas nachdenklicherer Miene als zuvor, setzte Avianus den Becher wieder ab. Selbstverständlich hätte er lieber weiterhin unter dem Kommandanten gedient, dem er mehr oder weniger seine Karriere bei den Cohortes Urbanae zu verdanken hatte, aber der Decimer hatte ja sogar ein neues Amt in Aussicht und die Entscheidung des Kaisers war nachvollziehbar. Besser Vorsicht walten lassen statt Nachsicht, hieß es doch immer. Seine gute Laune wurde folglich allzu sehr getrübt und als Livianus auflachte, konnte auch er sich ein kleines Lachen nicht verkneifen.
    "Rom mag groß sein, aber sicherlich läuft man sich auch dann noch über den Weg. Und selbstverständlich werde ich mein Bestes geben, darauf kannst du dich verlassen", stimmte er lächelnd zu, meinte seine Worte aber durchaus ernst, "Und auch wenn dein Abschied ein Verlust für das Reich sein wird, so ist es sicherlich ein Gewinn, deinen Sohn wieder an der Spitze der Praetoriani zu haben. Apropos … es wird doch sicherlich eine Art Zeremonie geben?" Sowas war bei derartigen Kommandowechseln ja üblich.

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    Mamercus Cincius Serranus


    "Speere, Schwertwunden ... hehehe", lachte der Optio rau, "Hast dich mit den Wilden geprügelt oder was?" Der hohe Norden eben. Wer wusste schon, wie sich die jungen Leute dort die Zeit vertrieben.
    "Aber wo du herkommst, hab ich nicht gefragt, Kleiner, sondern was du gemacht hast. Hast du irgendeine Ausbildung hinter dir? Kannst du lesen, schreiben und rechnen?" Letztere Frage stellte er nicht, weil derartige Fähigkeiten für das Soldatendasein zwingend benötigt wurden - ganz im Gegenteil, es gab genug Soldaten, die nichts davon konnten - sondern eher, um herauszufinden, ob der Junge eventuell auch für andere Aufgaben zu gebrauchen war als nur das Kämpfen.
    "Genug Liegestütze ... jetzt auf der Stelle laufen, bis ich stop sage."




    OPTIO VALETUDINARII - COHORTES URBANAE

    Eine Empfehlung an den Kaiser, eine Beförderung zum Tribunus und dazu noch in ganzes Landgut und für nichts von alldem hatte er einen Finger gerührt, abgesehen davon, jeden Tag seine Arbeit zu machen. Da mochte der Praefectus sagen was er wollte, wirklich verdient fühlte es sich nicht an. Noch dazu hatte Avianus geplant, für Sibel seine Pläne bezüglich Ritterstand und dergleichen bis auf weiteres auf Eis zu legen, da er nicht erwartet hätte mit der ehemaligen Sklavin an seiner Seite einen einflussreichen Fürsprecher für sich gewinnen zu können. Doch scheinbar war ihm exakt das gelungen, ganz ohne dass er es bemerkt hatte.
    Aber es war fast so, als läse der Praefectus seine Gedanken. Natürlich konnte er dieses Geschenk nicht annehmen, gleichzeitig wollte er dem Decimus aber nicht widersprechen. Und wann erhielt man jemals eine solche Chance? Wer wäre er, dieses Geschenk des Stadtpräfekten persönlich abzulehnen? Er lächelte endlich, wenn auch schief, griff etwas zögerlich nach dem Becher Wein und gab sich gezwungenermaßen geschlagen.
    "Dann habe ich also gar keine Wahl", stellte er, natürlich mehr als kleiner Scherz gemeint, fest, wobei seine Worte durchaus etwas Wahres an sich hatten. "Denn tatsächlich wollte ich genau das sagen: Dass ich das nicht annehmen kann … nicht einfach so. Aber wenn du darauf bestehst, hoffe ich, mich irgendwann revanchieren zu können. Bis dahin ... ich danke dir, Praefectus. Sehr sogar, und dein Vertrauen ehrt mich."
    Und seine Frau? Die würde vermutlich weinen vor Freude, sobald er ihr davon erzählte. Endlich stieß er also lächelnd mit dem Decimus an, obwohl er immer noch nicht ganz fassen konnte, was gerade passierte. "Und auf dich, Praefectus." Der hatte das alles ja erst möglich gemacht.

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    Mamercus Cincius Serranus


    Wortlos nahm der Optio Valetudinarii dem Germanicus - wie er gleich darauf auf der Tabula lesen konnte - den Wisch ab und überflog ihn kurz.
    "Germanicus Peticus, 21 Jahre alt, blablabla ... zur Tauglichkeitsprüfung?", nuschelte Serranus in seinen Bart. Selbstverständlich, wie alle anderen jungen Männer eben, die mit einer derartigen Tabula daherkamen. "Aha. Gut. Sehr gut", beantwortete er seine eigene Frage deshalb gleich darauf selbst.
    "Was muss ich sonst noch wissen, Germanicus? Hattest du in der Vergangenheit irgendwelche nennenswerten Verletzungen? Schwere Erkrankungen? Ist bei deinen Eltern etwas derartiges bekannt? Was hast du bisher gemacht?", fragte er Peticus routinehalber aus, "Erzähl mal, und mach solange mal ein paar Liegestütze." Wieviele? Bis er was von Aufhören sagte eben.




    OPTIO VALETUDINARII - COHORTES URBANAE

    Ganz ahnungslos hatte Avianus sich auf einem der Stühle niedergelassen. Immerhin deutete nichts am Verhalten des Decimus darauf hin, dass es sich hier um eine Krisensitzung handelte. Was sein Vorgesetzter ihm dann aber erklärte, hatte er wohl am allerwenigsten erwartet. Glücklicherweise hatte man ihm nichts zu trinken angeboten, der Becher teuren Weines wäre ihm nämlich soeben aus der Hand gerutscht und auf dem Boden gelandet, und hätte er zuvor einen Schluck getrunken, würde er nun nicht nur dümmlich glotzend sondern noch dazu sabbernd vor dem Decimus sitzen. Ritterstand, hallte es in seinem Kopf. Und irgendwas von wegen Tribunus. Wäre es nicht der Praefectus persönlich, der ihm gegenüber saß, wäre in ihm vielleicht der Verdacht aufgekommen, dass man sich einen Scherz mit ihm erlaubte. Vielleicht hatte er auch einfach falsch verstanden, aber verdammt, er war doch alles, aber sicher nicht taub. Jedenfalls war es langsam Zeit, irgendetwas dazu zu sagen.
    "Ja …", machte Avianus erst, um endlich eine Reaktion zu zeigen und auch um zu signalisieren, dass er zugehört und verstanden hatte … oder auch nicht. "Äääh … wie?", fragte er nämlich anschließend, "Ich meine … Eques? Tribunus? Ich?" Dabei deutete er sich mit dem Finger auf die eigene Brust und saß noch immer wie angewurzelt auf seinem Stuhl.
    "Ich muss mich entschuldigen Praefectus … mir fehlen ein wenig die Worte …", stammelte er weiter vor sich hin. "Ich weiß gar nicht …" … was ich sagen soll? Klar wusste er das. Ein Danke wäre für den Anfang sicher nicht schlecht. Stellte sich nur die Frage, ob das denn reichte. "Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll, Praefectus. Und ich weiß auch nicht, ob ich je etwas Vergleichbares für dich tun kann, aber sollte meine Hilfe dir jemals von Nutzen sein, kannst du auf sie zählen." Na endlich. Ging doch. Nun, da er sein Hirn irgendwie wiedergefunden hatte, stellte sich dem Iunius aber noch eine andere Frage:
    "Nur Praefectus … wie soll das funktionieren? Ich besitze nicht einmal ein Grundstück auf italischem Boden."

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    Cnaeus Saltius Lepta


    "Sag' ich doch", brummte Lepta mürrisch, als der Kerl seinen Namen noch einmal wiederholte. Er war vielleicht nicht mehr der jüngste, aber sicher nicht schwerhörig. Marcus Germanicus Severus musste dann wohl der Name des Vaters sein, riet der Optio einfach mal.
    Wie immer, wenn ein junger Römer antanzte, um sich bei den Cohortes zu melden, zog Lepta eine Tabula hervor, und füllte Namen und Alter aus.
    "Mit dieser Tabula meldest du dich im Valetudinarium. Dort wird man deine Tauglichkeit überprüfen. Danach kommst du wieder hierher. Alles verstanden? Ja? Gut."



    Tauglichkeitsprüfung von Nero Germanicus Peticus.


    Alter: 21


    Vorerkrankungen:


    Körperlicher Zustand:


    Gehör:


    Augen:


    Sonstiges:


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    Cnaeus Saltius Lepta


    "Klopfen ist nicht dein Ding, was?!", blaffte Lepta den jungen Kerl an, der da so ahnunglos in sein Officium gestapft war und sich ungewohnt gehobenen Worten vorgestellt hatte. War aber auch immer dasselbe mit den Neuankömmlingen. Die lernten das wohl nie. Und dann hieß es immer, die Soldaten wären ein ungehobelter Haufen. Mit einem rasselnden Räuspern verkündete er, dass der Germanicus vorerst besser den Mund halten und nicht auf seine eher rhetorisch gemeinte Frage antworten sollte, und sortierte derweil seinen Schreibtisch. Das beruhigte für gewöhnlich.
    "Und mein ehrenwerter Name ist Cnaeus Saltius Lepta, Optio der Cohortes Urbanae. Salve", brummte er nachdem sich sein Ärger wieder gelegt hatte, "Dein Name? Nero Germanicus Peticus? In Ordnung. Dein Alter? Die Namen deiner Eltern?"

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    Manius Triarius Seianus


    Ganz schnell hatte der Germanicus es sich doch noch anders überlegt. Na hoffentlich passierte das dem Jungen nicht öfter, wenn er erst einmal Rekrut wäre, gab's ganz so schnell nämlich keinen Weg zurück mehr, mal abgesehen von einer unehrenhaften Entlassung.
    "Tja ... warum auch nicht", gab sich Seianus geschlagen und versuchte gar nicht mehr, den jungen Kerl zu verstehen. Sollte das doch der Optio im Rekrutierungsbüro machen. Sowieso hatte er keinen Bock mehr. Wann kam endlich mal die Ablöse?
    "Mein Kollege hier, ..." Seianus deutete auf einen seiner Kameraden. " ... Miles Villius, wird dich sicher liebend gern ins Officium Conducendi begleiten."

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    Faustus Villius Carbo


    War ja klar, dass Seianus mal wieder zu faul zum Laufen war und einen Kollegen losschickte, dabei war es doch halb so wild ... nein, sogar ganz nett, sich zwischendurch mal die Beine vertreten zu können.
    "Da wären wir", stellte der Miles fest, nachdem er den Germanicus quer durchs Lager in die Principia geführt hatte und sie nun vor der Tür des Rekrutierungsbüros standen. Mehr konnte der Soldat allerdings nicht mehr für den jungen Mann tun. Dem Optio im Officium und später dem alten Sack im Lazarett musste er sich allein stellen.
    "Meld' dich da drin. Viel Glück bei der Tauglichkeitsprüfung." Das war's dann auch schon, bevor sich der Soldat wieder verabschiedete, um zum Tor zurückzukehren.

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    Manius Triarius Seianus


    "Ja wie jetzt?", fragte Seianus etwas irritiert, "Kein neuer Rekrut? Gut, deine Entscheidung ..." Seianus nahm wieder Haltung an und setzte bereits sein gelangweiltes Wachposten-Gesicht auf, als er merkte, dass der Germanicus immer noch da war. Irgendwie wurde er aus dem Kerl nicht schlau.
    "Willst du den Termin etwa jetzt gleich?", fragte er noch sehr viel irritierter als zuvor.



    Sim-Off:

    Wenn du dir beim Praefectus einen Termin holen willst, müsstest du das eigentlich über ein Schreiben an ihn machen. Ob du dann genommen wirst hängt ganz davon ab, ob der Praefectus einen Scriba brauchen kann oder nicht (wenn du dich nämlich als Rekrut melden möchtest, läuft das nicht über den Praefectus, sondern wird über unser Rekrutierungsbüro geregelt). Vermutlich war da einfach mein letztes Post etwas missverständlich formuliert, gedacht war es jedenfalls so:
    Wenn du bei den Cohortes Arbeit suchst ...
    1. musst du das entweder privat regeln und dir beim Praefectus oder wem auch immer einen Termin holen (dann kann dich der Praefectus z.B. als privaten Scriba einstellen)
    2. du meldest dich bei uns als Rekrut (was du der Torwache schlicht und ergreifend so mitteilst) und endest auf dem Weg vielleicht auch als Schreiber
    3. oder du machst eine Offiziersausbildung und hoffst, dass du dann einen Posten kriegst


    Hier sollte auch gesagt werden, dass Livianus in absehbarer Zeit den Posten wechseln wird, wie es hier in einem Gespräch mit dem Kaiser ausgespielt wurde, d.h. als Scriba würdest du dann allein in der Principia sitzen, und das vermutlich ohne viel Arbeit.
    Option 1 und 3 sind weniger sinnvoll, empfehlenswert wäre folglich eben nur der Einstieg als Rekrut, und wenn du irgendeinen anderen Weg einschlagen möchtest, bist du bei der Torwache mehr oder weniger an der falschen Adresse. ;)


    Ich bitte an dieser Stelle auch mal um eine klare Antwort oder auch PN, weil es definitiv einfacher für mich wäre, deine konkreten Vorstellungen zu kennen. :)

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    Manius Triarius Seianus


    "Ööööhm ...", verkündete Seianus gedehnt und obendrein äußerst hilfreich, während er sich seinen Focale zurechtrückte. Zum Glück war er heute halbwegs guter Laune, sonst hätte er sicher keine Lust, hier den Erklärbär zu spielen.
    "Also Civis ... wenn du bei den Cohortes Arbeit suchst, musst du das entweder privat regeln und dir beim Praefectus oder wem auch immer einen Termin holen, du meldest dich bei uns als Rekrut und endest auf dem Weg vielleicht auch als Schreiber ..." - Etwa als Immunis, die auch als Schreiberlinge für ihre Centurie oder den Stab dienen konnten. - "... oder du machst eine Offiziersausbildung und hoffst, dass du dann einen Posten kriegst."

    Natürlich sagten einem dieser Bote wieder einmal nicht, worum es eigentlich ging, sondern machte lediglich klar, dass es dringend war. Entsprechend gespannt und vor allem zügig hatte sich Avianus sich in die Principia aufgemacht und sich beim Schreiber des Praefectus meldete, um in dessen Officium durchgelassen zu werden.
    Den grüßte er anschließend zunächst militärisch und mit durchgestrecktem Rücken, wie es sich gehörte: "Salve, Praefectus Decimus. Centurio Iunius Avianus meldet sich wie angeordnet."
    ... und wartete dann ab.

    Zitat

    Original von Iunia Sibel und Marcus Decimus Livianus


    "Danke für deine Glückwünsche. Für dich mag es nicht mehr als ein kleiner Gefallen sein, Praefectus, aber ohne diesen Brief wäre es für mich weitaus schwieriger gewesen das Conubium zu erhalten", entgegnete Avianus. Vor allem hätte es vermutlich ewig gedauert, bis sich jemand um sein Anliegen gekümmert hätte. Der Brief eines der mächtigsten Männer des Reiches hingegen lag sicher nicht allzu lange ungeöffnet auf irgendeinem Schreibtisch herum und das war ihm mehr als recht gewesen, wo doch das Kind unterwegs war. So würde es, falls sich die Hebamme nicht mit dem ungefähren Geburtstermin irrte, keine Probleme bezüglich der Vaterschaft geben.
    Freundlich lächelnd nickte er der Gattin seines Vorgesetzten zu, als sie einander vorgestellt wurden. Hätte er zuvor keinen Wein getrunken, wäre es ihm vielleicht schwerer gefallen, passende Worte zu finden, so sprach er einfach munter drauf los: "Freut mich sehr, die Frau hinter unserem großen Praefectus kennenlernen zu dürfen."
    Aber klar, wenn er Sibel schon mitbrachte, musste er sie auch bekannt machen, so still wie sie immer war. Dafür hatte sein Hirn wieder einmal nicht gereicht. "Ah ja, natürlich … meine Frau Sibel", vervollständigte er den Satz des Decimus, warf seiner Frau glückliche Blicke zu und bereitete sich innerlich schon auf Fragen wegen ihres nichtrömischen Namens vor. "Und wie ihr sehen könnt, werden wir auch bald Zuwachs bekommen", versuchte er einfach, das Thema zu wechseln.

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    Manius Triarius Seianus


    Immer dasselbe. Der eine wollte dort hin, der andere da hin und gemeinsam hatten sie, dass sie sich alle für die wichtigsten hielten. Nur wenn jeder der wichtigste war, dann war es im Prinzip doch gar keiner? Der hier war aber anscheinend ein noch sehr viel Wichtigerer. Immerhin wollte er zum Praefectus Urbi persönlich. Einfach so. Oder wie? Da galt es natürlich, etwas genauer nachzuhaken, schließlich konnte man nicht jede dahergelaufene Type einem der wichtigsten Männer des Reiches vor die Nase setzen. Der hatte auch so schon genug zu tun.
    "Ah ja? Dein Name, Civis?", fragte der Miles, "Zum Praefectus Urbi? Und wieso das? Hast du einen Termin?"

    Als Sibel den Gewürzhändler erwähnte, machte alles noch ein Stück mehr Sinn als zuvor. Der, der ihn für Sibels Ehemann gehalten hatte. Auch wenn Avianus damals nur mit halbem Ohr zugehört hatte, hatte er die seltsame Unterhaltung selbstverständlich nicht vergessen. Während er noch nachdachte nahm sie seine Hand, küsste sie und versicherte ihm erneut, dass sie nicht gehen würde. Selten hatte Sibel in der Vergangenheit den Eindruck gemacht, dass sie sich einer Sache derart sicher war, sodass in ihm keine Zweifel zurückblieben.
    "Ja … natürlich erinnere ich mich", antwortete er verspätet, "Aber dass du bleiben willst, ist ohnehin alles, was ich wissen muss." Er schenkte ihr ein ehrliches Lächeln, strich ihr sanft über die Wange und schloss seine Finger wieder um ihre. So selbstbewusst, wie sie jetzt dasaß kannte er sie kaum … oder doch? Vielleicht war diese junge Frau, die so entschlossen seine Entscheidungen traf, dieselbe, die damals einen kleinen Miles der Cohortes Praetoriae und einen claudischen Patrizier gegeneinander ausgespielt hatte, um ihre eigene Haut zu retten, die, die sich ganz ungeniert mit demselben Miles in den Gärten traf, Scherze machte, Wein und Kekse mitbrachte, und keinen Digitus zurückwich, wenn besagter Miles sich dazu hinreißen ließ, sie zu küssen. Möglicherweise nicht vollkommen, aber doch stets ein kleines Stückchen mehr, und dieser Gedanke brachte ihn dazu, noch ein wenig breiter zu lächeln.
    "Ich gebe zu, ich habe mir Sorgen gemacht … ein wenig ..." Ein wenig? Wohl eher so sehr, dass er ihr den Brief verschwiegen hatte, bis sie durch den Ehevertrag an ihn gebunden war. Nein, so mochte es vielleicht aussehen, dabei hatte er sie nur schützen wollen … redete er sich jetzt jedenfalls ein. Doch all das spielte im Grunde keine Rolle mehr, denn Sibel musste klar sein, dass ihn der Brief nicht erst heute Morgen erreicht hatte.
    "Aber wer weiß, vielleicht verläuft ja alles ganz anders. Dieser Mann weiß nicht einmal, dass du inzwischen meine Frau bist und ein Kind unterwegs ist. Wir sollten uns nicht weiter unnötig die Köpfe darüber zerbrechen", hoffte er, das Thema vorerst zu beenden.

    Avianus blickte den Miles verständnislos an. Der wusste schon, was ein Urbaner war? Die Stadtwache verdammt. Und was machte eine verdammte Stadtwache? Richtig, die schützte die Stadt. Und wenn der Dienstplan vorsah, genau das hier auf den Märkten zu tun, dann taten sie das logischerweise auch. Wäre es nicht ein kleiner Miles gewesen, der so eine Bemerkung von sich gab, hätte diese vielleicht sogar an seinem Stolz gekratzt. Er machte diese Arbeit schon Jahre, rannte um die Stadt herum, vor den Toren der Stadt, aber eben vorrangig in der Stadt. Nicht wie ein Idiot, nein, wie ein Soldat der Cohortes Urbanae. Da der Junge aber eben nur ein kleiner Miles war, verspürte der Iunius glücklicherweise nur Ärger darüber, dass der Matinier sich vor seinem eigenen Vorgesetzten über Befehle beschwerte. Der Centurio trat also mit einem alles andere als freundlichen Ausdruck im Gesicht näher an den jungen Kerl heran.
    "Willst du dich beschweren, Miles?! Soll ich dir noch ein paar andere Gründe zum Beschweren geben? Ich kenn da ganz viele", knurrte er den Soldaten an. Dann, ganz plötzlich, hörte er Lärm und warf einen Blick über die Schulter. Nicht der gewöhnliche Marktlärm, den man hier rund um die Uhr hörte ... wütendes Gebrüll, eine kreischende Frau, Aufregung. Und dennoch konnte er nicht sehen, woher der Lärm genau stammte. Avianus deutete in die Richtung, aus der das Gebrüll zu ihnen durchdrang. "Da, Miles Matinius! Wenn du dich derart langweilst, dann nimm dir zwei Kollegen mit und sieh nach, was da hinten los ist! Na los! Abmarsch!"


    Sim-Off:

    Mitmischer sind nach wie vor erwünscht :)

    Unweit des Kanaleingangs, gleichzeitig aber nicht in Sichtweite, bereitete sich ein Trupp Urbaner auf seinen Einsatz vor. Avianus wartete ab, mehr blieb ihm nicht übrig. Zwei Soldaten hatte er mit der Beobachtung des Eingangs beauftragt, unter ihnen Villius Carbo, der mit dem Anführer der kleinen, aufrührerischen Christengemeinschaft bereits Bekanntschaft gemacht hatte. Sollte der nämlich nicht auftauchen, mussten sie ihren Einsatz wohl oder übel abblasen. Wenn aber alles wie geplant verlief, würden sie dem ganzen Theater am heutigen Tag ein Ende bereiten. Seine Soldaten waren gut vorbereitet und die Gladii geschärft – die Hastae, so praktisch sie sonst auch sein mochten, hatten sie zu Hause gelassen. In den engen Kanälen und Kammern der Stadt wären sie praktisch unbrauchbar.
    "Centurio!", hörte er eine Stimme. Als er einen Blick über die Schulter warf, erblickte er seine zwei Späher. "Der Parther ist reingegangen, zusammen mit vier anderen. Wir haben noch ein wenig gewartet, aber es sieht so aus, als wäre sie die letzten. Davor haben wir schon über ein Dutzend Leute gezählt. Zusammen mit uns wirds da drin sicher eng werden, Centurio."
    Oh, das ganz bestimmt. Und wer wusste schon, wie viele Christianer sich schon in den Kanälen verkrochen hatten, bevor seine Soldaten den Eingang beobachteten, oder ob es nicht einen Eingang gab, von dem sie trotz ihrer Nachforschungen nichts wussten.
    "Gute Arbeit", lobte er die zwei und begann dann seine Ansage an die restlichen Männer: "Milites! Macht euch bereit! Wir wissen nicht genau, was uns da drin erwartet … mit wie vielen Leuten wir es genau zu tun bekommen, wie viele von ihnen Waffen tragen oder wie viel Platz uns zur Verfügung steht. Sobald die ersten von euch in dem Raum drinnen sind, werdet ihr mit euren Schilden den Eingang sichern, damit die nächsten geschützt nachrücken können", erklärte er, während die Soldaten letzte Hand an ihre Ausrüstung legten.
    "Wer eine Waffe gegen uns richtet, hat sein Leben verwirkt. Nur einen dieser bewaffneten sollt ihr möglichst lebend nach draußen schaffen: Den Anführer dieser aufsässigen Christianer, ein Parther mit dem Namen Narseh. Sollte euch das nicht möglich sein, habt ihr meine Erlaubnis, auch mit ihm kurzen Prozess zu machen. Sicher wäre es vorteilhaft, an ihm ein Exempel statuieren zu können, aber den Preis, einen von euch auf einem Karren nach Hause fahren zu lassen, werde ich dafür nicht bezahlen. Alle, die nicht bewaffnet sind und keine Gegenwehr leisten, sollen unversehrt bleiben. Sie werden wir in kleinen Gruppen nach draußen und anschließend zu den Castra schaffen.Ein paar von euch waren bereits bei unserem Einsatz in Trans Tiberim dabei und kennen den Parther. Macht eure Kameraden auf ihn aufmerksam sobald ihr ihn seht. Soweit klar? Gut ... machen wir ihnen den Garaus!", schloss er seine Erklärungen, "Cursim! Pergite!"


    Dunkel war es und so eng, dass keine zwei Männer nebeneinander Platz hatten. Avianus hatte seinen Schritt verlangsamt, doch die klappernde Ausrüstung schien selbst jetzt noch bis ins Unendliche durch den Gang zu hallen. Hoffentlich fanden sie den Raum zügig, denn wenn ihm noch im Kanal panische Christen, vielleicht sogar mit Waffen im Gepäck, entgegenrannten, hätte er denkbar schlechte Chancen. Von den Milites hinter ihm kam kein Mucks, das unter den Caligae plätschernde Wasser hörte er, klimpernde Pteryges und Stimmen … vor ihnen. Und es bestand kein Zweifel, dass sie niemand anderem gehören konnten als jenen, hinten denen sie her waren.

    Da hörte Avianus auch schon seinen Namen genau so wie er es erwartet hatte. Die Tabulae, darunter auch der ellenlange Untersuchungsbericht ...



    Ermittlungen
    zum Mord an Papirius Veratius

    ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLXV A.U.C. (2.9.2015/112 n.Chr.)


    durch den zuständigen Centurio Aulus Iunius Avianus


    Beteiligte Milites
    Manius Triarius Seianus
    Publius Matinius Avianus
    Kaeso Visellius Acidinus
    Nero Numicius Mensor
    Sextus Carnulius Barba
    Appius Rabuleius Caprarius
    Potitus Fannius Vargula


    und außerdem
    Tiro Titus Octavius Frugi



    Die Korrektheit der nachfolgenden Informationen zum Verlauf der Untersuchung, vorgefundenen Beweisen und Indizien sowie Zeugenaussagen bestätigt hiermit der zuständige Offizier:


    Aulus Iunius Avianus
    CENTURIO COHORTIUM URBANARUM
    COHORS XII · CENTURIA III


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    I. Ablauf der Untersuchung


    ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLXV A.U.C. zwischen hora nona und decima wurden der Centurio und das ihn begleitende Contubernium an Soldaten während einer routinemäßige Patrouille auf ungewöhnlichen Lärm in einer Seitengasse des Clivus Suburanus aufmerksam gemacht. Nach näherer Untersuchung ebenjener Seitengasse, wurde diese durch vier der Milites sofort abgeriegelt, da ein schwerwiegendes Verbrechen nicht auszuschließen war, und um mögliches Beweismaterial zu sichern. Der Tatort blieb für eine erneute Untersuchungen nach Sonnenaufgang bis zum nächsten Tag von Soldaten der Cohortes Urbanae überwacht.


    Am Tatort wurden der Leichnam des Papirius Veratius, die unter Abschnitt II aufgelisteten Beweismaterialien und der Zeuge Marcus Artorius Rufinus vorgefunden, dessen Aussagen unter Abschnitt III festgehalten sind.
    Im Anschluss an die Untersuchung des Tatorts und eine vorläufige kurze Befragung des Zeugen wurden der Leichnam und Beweismaterialien in die Castra Praetoria transportiert. Der Zeuge Artorius Rufinus wurde zur ausführlicheren Befragung und um eventuelle Schuld oder Mitschuld am Mord auszuschließen, ebenfalls in die Castra Praetoria gebracht, und später von Soldaten der Cohortes Urbanae zu seinem Wohnsitz begleitet.


    Zusätzlich wurde während der Ermittlungen ein Peregrinus mit Namen Gefax festgenommen, der die Straßensperre zu passieren versuchte, was von Miles Triarius Seianus verhindert wurde, woraufhin Gefax den Miles angriff.



    II. Sichergestellte Beweismaterialien und Indizien, dazu Einschätzungen des ermittelnden Offiziers:


    - Aufgrund mehrerer Stichwunden im Brust, Bauch und Hals, zugefügt vermutlich durch einen Pugio, kann ein Unfall ausgeschlossen und von einem Mord ausgegangen werden.


    - Neben zahlreichen Stichwunden wurde eine leichte Schürfwunde im Halsbereich gefunden, deren Herkunft durch das Entreißen einer Halskette oder ähnlichem, wie vom Zeugen Artorius Rufinus beobachtet (Abschnitt III), erklärt werden könnte.


    - Der Leichnam war bei Ankunft der Cohortes Urbanae noch nicht ausgekühlt.
    Es ist davon auszugehen, dass das Opfer nur kurz zuvor starb, was mit den Aussagen des Zeugen Artorius Rufinus unter Abschnitt III übereinstimmt.


    - Die am Tatort vorgefundenen Blutspuren lassen rasches und gezieltes Handeln des Täters vermuten, welches dem Opfer keine Zeit zur Flucht oder zu übermäßiger Gegenwehr ließ. Sie legen nahe, dass von dem Opfer nach Verwundung durch den Täter keine erwähnenswerten Bewegungen ausgingen bzw. es nach seinem Tod nicht oder kaum bewegt wurde.


    - Das Opfer trug eine Wachstafel adressiert an Papirius Veratius bei sich, mit dem Inhalt, dass es in der Bäckerei des Opfers einen Unfall gab und Papirius dort gebraucht wurde.
    Aufgrund des Inhalts des Briefs und nachfolgenden Indizien liegt der Verdacht nahe, dass Papirius Veratius auf dem Weg zu seinem Betrieb ermordet wurde bzw. starb:
    · Ungewöhnliche Urzeit, zu der das Opfer die Subura durchquerte
    · Keine Anzeichen auf Alkoholkonsum, einen Tavernen- oder Lupanarbesuch


    - Das Opfer trug einen goldenen Siegelring, der seine Identität als Gaius Papirius Veratius bestätigt.


    - Das Opfer trug einen Geldbeutel bei sich.
    Es ist davon auszugehen, dass der Täter entweder keine Zeit hatte, sein Opfer auszurauben, oder aber gar nicht die Absicht hatte, dies zu tun.



    III. Befragung des Zeugen Marcus Artorius Rufinus


    Bereits vor Ort in der Subura wurde eine kurze Befragung des Zeugen vorgenommen:
    Marcus Artorius Rufinus, Stationarius des Cursus Publicus, befand sich nach eigener Aussage auf dem Weg in die Domus Artoria, nachdem er an der Feier eines Freundes teilgenommen hatte, als er Stimmen aus der Seitengasse hörte und anschließend einen Kampf zwischen Papirius Veratius und dem in einen Mantel gehüllten, angeblichen Täter beobachtete, der einen Dolch bei sich trug. Beim Versuch, an der Gasse vorbeizueilen stolperte er und fiel, woraufhin er von dem bewaffneten Mann bemerkt wurde. Nach Aussage des Zeugen war Papirius Veratius zu diesem Zeitpunkt bereits schwer verwundet oder tot. Daraufhin schrie ihn der mutmaßliche Täter an, worauf anscheinend ein Anwohner reagierte.


    Aufgrund der geistigen Verfassung des Zeugen wurde dessen erste Befragung an dieser Stelle abgebrochen und in den Castra Praetoria fortgesetzt, wobei Artorius Rufinus nicht nennenswert von seiner ersten Aussage abwich, sich aber an folgende, weitere Einzelheiten erinnerte:
    Angeblich habe der Täter, bevor er sich Artorius Rufinus zuwandte, Papirius Veratius eine Kette oder ähnliches entrissen.
    Vermutlich bewegte ein sich lautstark beschwerender Anwohner, der einen Nachttopf aus dem Fenster warf, den Täter dazu, von Artorius Rufinus abzulassen und die Flucht zu ergreifen.


    Angesichts der Verfassung des Zeugen, seiner Kooperationsbereitschaft den Cohortes Urbanae gegenüber, fehlenden Verbindungen zwischen ihm und dem Opfer, fehlender Beweise und Indizien, die das Gegenteil vermuten lassen würden, ist anzunehmen, dass Artorius Rufinus keine Schuld oder Mitschuld am Tod des Papirius Veratius trägt.


    Der Zeuge Marcus Artorius Rufinus bestätigt hiermit die Korrektheit dieser Aussagen:

    Marcus Artorius Rufinus



    ... schob er vorerst von sich weg, erhob sich und trat vor, da er entschied, dass es doch seriöser wirkte, wenn er keine Notizen brauchte, um seine eigene Arbeit zu erklären. Außerdem hatte er den Wisch selbst geschrieben. Wenn er nicht wusste, was drinstand, wer dann?
    "Centurio Iunius Avianus, Centuria III der Cohors XII, Cohortes Urbanae", bestätigte er, "Ich leitete die Untersuchung des Tatorts." Dann wartete er ab, welche Fragen der Flavius ihm stellen wollte.
    Vermutlich keine, deren Antwort nicht in seinem Bericht zu finden wäre, aber den kannte das Publikum ja nicht.