Beiträge von Aulus Iunius Avianus

    Der Cornicularius wusste längst bescheid und ließ die beiden sogleich weiter ins Officium.
    Avianus hatte sich hinter seinem Tisch bequem zurückgelehnt, als die beiden eintraten.
    "Tiro Quitilius, Pina ... salvete, ihr beiden", grüßte er. Ob die beiden einen Schluck Wein wollten? Selbst wenn, er hatte nicht vor, die beiden allzu lange aufzuhalten und ließ es deshalb bleiben.
    "Dein Cousin scheint keine Mühen zu scheuen, Pina. Ein Glück für dich. Dein Interesse für den Exercitus hat also nicht nachgelassen? Und die Castra gefällt dir bisher?" Dabei war sie eigentlich längst nicht mehr das kleine, naive Mädchen von früher, oder sah zumindest nicht mehr danach aus. Wer wusste schon, wie es in ihrem Kopf drin aussah. "Normalerweise mag ich solche Ausnahmen nicht. Naja, eigentlich mag ich das hier auch nicht. Schätze dich glücklich", sagte er und meinte das gesagte nur halb als Scherz. "Genieße deinen kleinen Rundgang also. Stellt aber keinen Blödsinn an. Sonst wird der Tiro die Verantwortung tragen, verstanden?" Dabei warf er einen ernsten Blick auf den Soldaten. Der arme. So wie die zwei Mädchen immer allein durch die Stadt stromerten, war das Aufpassen auf die Zwillinge sicher nicht weniger schwierig als Flöhe hüten. Im Grunde hatte er die Quintilia ja nur kurz begrüßen wollen. Zwischenzeitlich war allerdings noch etwas anderes dazugekommen, was er die Quintilia fragen wollte. Vermutlich wäre ihre Schwester eine größere Hilfe, aber in der Not nahm man schließlich alles, was man kriegen konnte, nur wollte er das Thema vor dem Soldaten nicht anschneiden. Als Tribun hatte man bei den Mannschaften einen gewissen Ruf zu wahren.
    "Ähem ... gut. Ich möchte deine Cousine noch einen kleinen Augenblick allein sprechen, Tiro. Du wartest solange draußen." Sein Blick wanderte wieder zu Pina. Die würde ihre kleine Erkundungstour sicherlich ein paar Minuten aufschieben können. Oder musste es wohl, wenn sie sie haben wollte.

    Sim-Off:

    *klick* :P


    Der Tribun lächelte dünn, als er die Erleichterung in Trogus' Zügen sah. Dabei war er allerdings noch nicht ganz fertig. Zunächst nickte Avianus auf die Ausführungen des Tiro hin. Sila plapperte generell viel, und Pina zumindest dann, wenn es um Soldaten ging, überrascht war er folglich nicht. Eigentlich hätte er sich etwas in der Art sogar selbst denken können.
    "Da wäre allerdings noch etwas, Tiro", setzte er fort, "Als ich noch in den Mannschaften gedient habe, unterstanden wir einem Tribun, der in manchen Fällen auch Tirones erlaubt hat, bei Einsätzen in der Stadt dabei zu sein. Etwas, das sich in manchen Fällen sehr bewährt hat." Etwa bei einem gewissen Germanicus, der später leider einem heimtückischen Angriff zum Opfer gefallen war. "Da ich von dir nach einem solchen Gefallen selbstverständlich absolut tadellose Leistungen erwarte, will ich dir auch eine passende Möglichkeit dazu bieten. Wir verstehen uns, Tiro?"
    Er nahm eine Tabula, die bereits auf seinem Tisch lag, öffnete sie und schrieb einen Augenblick lang darin herum. Die anderen Soldaten, die den Einsatz begleiten würden, würde der Optio wählen. Nur der Tiro, dem er eine Chance geben wollte sich zu beweisen und den er persönlich hatte auswählen wollen, hatte noch gefehlt. Und den trug er soeben ein. Der Quintilius hatte Glück, eine solche Chance zu erhalten, sollte seinen Tribunus aber besser nicht enttäuschen, was er mit ein wenig Menschenkenntnis nur allzu gut aus dem Blick des Iunius herauslesen könnte.
    "Bring das hier zu deinem Optio Rubrius Pennus", befahl er und reichte dem Tiro die verschlossene, allerdings nicht versiegelte Tabula. "Abi, Tiro Quintilius."



    Tribunus A. Iunius Avianus Optioni C. Rubrio Penno s.d.


    Für die anstehenden Ermittlungen bei mehreren Händlern der Stadt erwarte ich dich ANTE DIEM XIII KAL AUG DCCCLXVI A.U.C. (20.7.2016/113 n.Chr.) in meinem Officium.
    Nach auffallend häufigen Einbrüchen und Diebstählen in den letzten Wochen, deren Untersuchungen nur wenige Anhaltspunkte hervorgebracht haben, sollt ihr euch bei einer Reihe von Gewerben nach Hinweisen bezüglich der gestohlenen Ware umsehen, da ich von einem ehemaligen Hehler einige Hinweise erhalten habe. Eine für diese Aufgabe geeignete Truppe Milites, deren Größe und Zusammenstellung ich mit Ausnahme des Tiro A. Quintilius Trogus, der euch begleiten wird, um Erfahrungen im Außendienst zu sammeln, deiner Einschätzung überlasse, soll dich begleiten und darf bei unserer ersten Besprechung gerne ebenfalls anwesend sein.



    Aulus Iunius Avianus
    TRIBVNVS · COHORS XII VRBANA


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    Zitat

    Original von Helvetiana Morrigan
    Morrigan nickte. Sie selbst hatte zwar noch keine Geburt mitgemacht – würde es wohl auch nicht – aber sie kannte genug Frauen die so was schon hinter sich hatte. „Nun das ist verständlich. Eine Geburt ist ja auch kein Spaziergang. Und das sie keine Amme wollte...“ Morrigan lachte. „...nun das kann ich mir vorstellen. Ich habe nichts anderes von ihr erwartet.“ Morrigan trank einen kleinen Schluck und lauschte weiter wie Avianus bildhaft von seinem Kleinen berichtete. Ja sie musste gestehen ein ganz klein wenig neidisch war sie auf Sibel schon. Schließlich lebte diese den Traum aller Sklavinnen. Morrigan schob diesen für sie trüben Gedanken jedoch schnell beiseite und freute sich einfach nur für die Beiden – ähm Drei.
    Sie konnte sich vorstellen, wie der Kleine das Leben von Sibel und Avianus auf den Kopf stellte und wie stolz sie auf ihn waren – das waren sie ohne Zweifel, denn in jedem Wort von Avianus schwang genau dies mit.
    Dann kam seine Entschuldigung, aber Morrigan winkte ab. „Du musst dich wahrlich nicht entschuldigen. Ich konnte dich damals verstehen. Ihr habt viel gemeinsam durchgemacht. Und da ist es schwer Vertrauen zu haben. Ich freue mich, dass du es inzwischen anders siehst und ich bin froh, dass ich in Sibel eine Freundin habe.“ Ja es war ja auch nicht selbstverständlich, dass eine Lupa eine Freundin hatte und dann auch noch eine, die nun gesellschaftlich aufgestiegen war. Um so mehr freute es Morrigan, das Avianus scheinbar nicht vorhatte den Kontakt abzubrechen oder gar zu unterbinden. Natürlich würde Morrigan in der Öffentlichkeit nie auf Sibel oder ihn zugehen – nein sie würde es tunlichst vermeiden – aber sie würde sich immer freuen, wenn sie ab und an etwas von ihnen hören oder man sich so wie heute hier zum reden treffen konnte. „Wie ich höre bist du inzwischen Tribun. Hierzu möchte ich dir meine Glückwünsche aussprechen. Es scheint wirklich so, als seinen eure schweren Zeiten nun endlich vorbei. Ich freue mich von Herzen für euch.“


    Es war ja nicht so, als hätte Avianus etwas anderes von Sibel erwartet, doch gehofft hatte er es. Denn es war exakt das eingetreten, was er nicht gewollt hatte. Seine Frau war noch nie besonders kräftig gewesen, viele würden wohl die Worte dürr oder mager für passend halten, doch jetzt war sie dazu erschöpft und ausgezehrt, was vollkommen zu verhindern gewesen wäre. Natürlich würde sie wieder auf die Beine kommen, daran zweifelte er nicht, aber damit es soweit kam, musste er sie dazu bringen, ein ganzes Stück kürzer zu treten.
    Seine Entschuldigung hielt Morrigan, wie er es eigentlich erwartet hatte, für überflüssig, so wie sie früher auch nichts im Gegenzug für ihre Hilfe hatte annehmen wollen. Das war im Grunde nur verständlich, wo sie es doch für eine gute Freundin getan hatte. Und jetzt wo er seine Entschuldigung losgeworden war, wollte er sich auch nur zu gerne wieder erfreulicheren Themen widmen.
    "Vielen Dank. Ja richtig. Die Beförderung kam gerade zum rechten Zeitpunkt. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie viel ich verpasst hätte, wäre ich immer noch Centurio und Tag und Nacht an die Castra gebunden. Ich konnte mein Glück kaum fassen … erst schaffe ich es, Sibel dem Helvetius abzukaufen, dann sagt sie mir sie wäre schwanger, …" – Wobei das nicht zwingend nur Glück gewesen war, sondern im allerersten Moment vor allem ein Schock. Der war aber längst vergessen. – "… dann sagt mir mein Praefectus: 'Du kriegst ein Landgut in Süditalia geschenkt, bist von nun an Eques und außerdem Tribunus.' Und dann, wenig später habe ich noch dazu einen Sohn", erklärte er und steckte sich grinsend einen der Happen in den Mund. "Es hat eine Weile gedauert sich daran zu gewöhnen, dass endlich mal alles … leicht ist." Er wusste nicht, wie er es anders beschreiben sollte. Wo es früher immer nur Hürden und Rückschläge gegeben hatte existierte, seit er Sibel gekauft hatte, eine gepflasterte, ebene Straße, einfacher und klarer als je zuvor. Und selbst wenn er auf Probleme stieß, ergab sich kinderleicht eine Lösung: "Ich hatte auch daran gedacht, Sibel für eine Weile auf das Landgut zu schicken, wo wir es schon haben. Damit sie sich dort erholen kann. Ich habe das Gefühl, hier in der Domus glaubt sie ständig, sich um irgendetwas kümmern zu müssen. Ein wenig Abstand würde ihr vielleicht guttun. Nur kann ich sie leider nicht begleiten." Als Teil des Militärs waren ein paar Monate Urlaub eben schlicht und ergreifend eine Unmöglichkeit.
    "Aber erzähl … was ist mit dir? Was machen die Geschäfte? Alles beim alten? Besonders oft bin ich ja nicht mehr hier." Eigentlich war er ja gar nicht mehr hier … oder generell in irgendwelchen Lupanaren. Und dann war da noch eine andere Frage, von der er nicht sicher war, ob er sie eigentlich stellen wollte: "Möchtest du das hier eigentlich ewig machen? Ich weiß von Sibel gut genug, dass es bei weitem nicht jeder gefällt, sich zu verkaufen, selbst wenn sie das die Männer, mit denen sie schlafen, glauben lassen."

    Avianus hatte eher deshalb den Dienstschluss erwähnt, weil er sich gefragt hatte, wer denn die Führung übernehmen würde. Schließlich waren auch nach "Dienstschluss" - irgendwer hatte ja eigentlich immer Dienst - noch Leute im Lager unterwegs. Aber tatsächlich war es auch eine gute Idee darüber nachzudenken, wieviele den Besuch der Quintilia mitbekamen. Lieber die halbe Castra? Oder ein paar Wachen, Stallburschen und Lagerarbeiter? Selbstverständlich letzteres.
    "Hm. Sag, woher weißt du überhaupt, dass ich deine Cousinen kenne?", fragte er, während er noch nachdachte. Rein persönlich hatte er nichts gegen einen Besuch des Mädchens. Er wollte nur nicht, dass am Ende jemand glaubte, er würde jeden reinlassen, der dahergelaufen kam und hier eigentlich nichts zu suchen hatte. Oder die, in diesem Fall, was ja noch ein wenig problematischer war.
    "Gut, Tiro", antwortete er schließlich, "Bring' deine Cousine her. ABER: Du wirst sie als erstes hierher in die Principia bringen. Ich möchte sie persönlich hier begrüßen." Erstens, weil er einen gewaltigen Gefallen bei dem Mädchen gut hätte und er wollte, dass sie sich dessen bewusst war, und zweitens, weil er ganz genau wusste, wie begeistert Pina davon wäre, die Castra besuchen zu dürfen und Avianus wollte zumindest einen Teil ihrer Freude gerne selbst mitansehen. Das Quintilia Pina verrückt nach allem war, das mit Soldaten und dem Militär im Allgemeinen zu tun hatte, wusste er längst. Und zuguter Letzt wollte er das Mädchen einen Augenblick lang selbst sprechen, weil es ihrem Besuch einen etwas offizielleren Charakter verleihen würde, als wenn sie ein paar Minuten mit einem kleinen Tiro durch die Castra schlich.

    Zitat

    Original von Titus Octavius Frugi
    -.^immer dieses Geschrei :motz:


    sorry hatte net den Namen gelesen nur was von Tiro, da fühlte ich mich nicht angesprochen


    Aaaah ... ich bin ja auch schön blöd! Miles! Ich bin halt ein Gewohnheitstier. Gib mir noch ein wenig Zeit, dann krieg auch ich das mit der Beförderung in meinen Schädel rein. :D


    Danke, Morri. Werd's mir merken. ;)

    Kaum hatte er es ausgesprochen, führte Morrigan sie in ihr Büro. Sessel, Wein und Häppchen gab es auch hier. Die Lupa hatte auch wirklich an alles gedacht.
    "Man kann ja über dich sagen was man will, aber im Bewirten von Gästen macht dir keiner was vor", kommentierte er gut gelaunt und trat in das Nebenzimmer, wo der Lärm seiner alten Centuria nur noch gedämpft zu hören war. Hier setzte er sich definitiv sehr viel lieber für ein Gespräch als draußen zwischen saufenden Soldaten und leicht bekleideten Damen, was er auch sogleich tat, sowie Morrigan ihm einen Platz anbot, und nahm den Becher entgegen. "Auf unser Wiedersehen …", stimmte er ihr zu, "… das sicherlich etwas entspannter ablaufen wird als unser erstes Treffen." Er prostete seiner Gastgeberin zu und trank einen Schluck, machte eine Pause und lächelte währenddessen, als er an Sibel und Lucius dachte. Morrigan hätte besser nicht sofort damit angefangen. Nun war klar, worüber sie für den Rest des Abends reden würden.
    "Du brauchst dich nicht zu sorgen. Was auch immer die beiden brauchen oder nur möchten, kriegen sie auch", lachte er, bevor er wieder etwas ernster wurde, "Sibel nimmt sich in letzter Zeit häufiger Pausen. Ich glaube, der Stress der Geburt und die ersten paar Monate mit dem Kind haben ein wenig an ihr gezehrt. Sie hätte von Anfang an eine Amme oder ein Kindermädchen haben können, aber das wollte sie nicht. Aber ich mache mir keine großen Sorgen. Lucius, unser Sohn, wird bald ein Jahr alt, sodass sie sich diese Pausen auch gönnen kann. Und ich suche bereits nach einem Kindermädchen, damit sie noch etwas mehr Zeit für sich hat, wenn sie es braucht. Was ihr natürlich auch beim Lesen helfen würde …" Er schwenkte den Wein ein wenig im Becher hin und her.
    "Lustige Geschichte … Sibel hat bereits von ihm geredet, da war er noch gar nicht auf der Welt. Als hätte sie gespürt, dass in ihr ein Junge heranwächst", schwelgte er in Erinnerungen und sah schließlich wieder auf. "Er spricht schon seine ersten Worte und manchmal versucht er nachzuplappern, was wir sagen … mehr oder weniger erfolgreich." Wobei es für Avianus sowieso das Größte war, wenn Lucius schlicht und ergreifend dada rief, nachdem er sich monatelang darüber den Kopf zermartert hatte, ob er als Vater überhaupt taugte. Als Folge davon schien es tatsächlich so, als würde er es sogar ein klein wenig übertreiben mit seinen Bemühungen, das genaue Gegenteil seines eigenen Vaters zu sein. Doch jedes Mal, wenn diese Vermutung nur ansatzweise in sein Bewusstsein drang, schob er sie wieder beiseite, da er sich gar nicht allein für Lucius um seinen Sohn kümmerte, sondern auch für sich selbst, weil er es gern tat.
    "Mit dem Gehen lässt er sich noch Zeit, obwohl er das mit dem Stehen schon versucht. Am liebsten lässt er sich aber immer noch tragen …" Erneut lachte er leise auf und räusperte sich schließlich, als er bemerkte, dass er inzwischen nur noch von Lucius sprach. Gut, dass er gerade eine kleine Pause machte, dadurch fiel ihm nämlich noch etwas anderes ein, was er loswerden wollte: "Ich hätte damals nicht derart skeptisch sein sollen, als du mir geholfen hast, und ich muss zugeben, ich weiß nicht, was ich mir damals gedacht habe. Es gibt nicht viele Leute, die Sibel Freunde nennt, so naiv sie manchmal auch sein mag. Ich hätte gleich wissen müssen, dass du ihr - und auch mir - nichts Böses willst. Dafür möchte ich mich entschuldigen."

    Die meisten seiner Soldaten hatten bereits ein Plätzchen zwischen den sich auf den Klinen räkelnden Mädchen gefunden - so schnell, wie die heute unterwegs waren, hatte er seine Leute lange nicht mehr gesehen -, als Avianus sich an Morrigan wandte. Ob ihm gefiel, was er sah, hatte sie gefragt. Was sollte die Frage? Gab es sonst ein sauberes, ansehnliches Lupanar, das innerhalb kürzester Zeit ein derartiges Fest für eine komplette Centuria veranstalten würde? Wohl kaum. Natürlich gefiel ihm, was er sah, und sogar die Lupae, musste er zugeben, ließen ihn nicht vollkommen kalt, doch er würde sich für seine Frau wie gewohnt zurückhalten.
    "Hier geht es eigentlich gar nicht um mich, viel wichtiger ist ...", meinte er und rief anschließend in den Raum, seinen Leuten zu: "Gefällt euch was ihr seht?!" - Obwohl Morrigan aus irgendeinem Grund geflüstert hatte.
    "Ihr braucht euch nicht zurückzuhalten. Morgen habt ihr frei. Genießt den Abend und amüsiert euch, solange ihr danach noch nach Hause findet und in zwei Tagen wieder nüchtern seid!", richtete er ein paar letzte Worte an die Soldaten und überließ sie sich selbst. Ein paar der Männer hatten sich ohnehin bereits ein Mädchen herausgepickt und wollten sich schon jetzt anderen Dingen zuwenden. Verdenken konnte er es ihnen nicht. Er wusste kannte das Leben in den Castra selbst gut genug.
    "Schön dich zu sehen, Morrigan. Du hast dich wirklich mächtig ins Zeug gelegt. Aber denkst du, wir finden eine ruhigere Ecke? So hübsch deine Mädchen auch sind, private Gespräche passen hier irgendwie nicht her", sprach er dann lächelnd und mit gedämpfter Stimme zu der Besitzerin des Lupanars. Seine Leute mochten sich wohl ihre eigenen Gedanken darüber machen, weshalb er sich sofort mit ihr verziehen wollte. Sollten sie doch. Aber dass Morrigan im Prinzip eine Freundin seiner Familie war, brauchte nun wirklich nicht jeder zu wissen.


    Sim-Off:

    Edit: Ganz vergessen. Leute, guckt mal in eure WiSim. Für jeden von gibts ein bisschen kostenloses Vergnügen. 5 Stück pro Mann (falls Peticus sich noch die WiSim zulegen will, ansonsten bleibt mehr für den Rest). ;)

    Avianus musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Da kam ein Tiro angestapft und erzählte ihm, dem Stabsoffizier, einfach mal so von seinen kleinen Streitereien mit den beiden Mädchen. Allerdings war es ja nicht das erste mal, dass Soldaten mit merkwürdigen persönlichen Angelegenheiten zu ihm kamen. Musste sich herumgesprochen haben.
    Was Trogus erzählte, hörte sich jedenfalls genau so an, wie er Pina von ihren früheren Begegnungen kannte. So gern er die beiden Mädchen auch hatte, wirklich begeistert war er von der Idee des Quintilius allerdings nicht.
    "Tiro, du weißt, eine Castra ist alles andere als ein geeigneter Ort für junge Mädchen? Es gibt Gründe, weshalb ihnen - von seltenen Ausnahmen abgesehen - der Zutritt verwehrt ist", erinnerte er sein Gegenüber, "Erkläre mir erst einmal, was du dir genau vorstellst ... willst du sie nach Dienstschluss allein durch die Castra führen?" Oder bei Wachdienst oder Ausbildung aussetzen? Zumal es sicher schiefe Blicke regnen würde, wenn ein kleiner Tiro mit einem noch viel kleineren Mädchen allein durch die Castra streunte.

    "Sicher", kommentierte der Cornicularius und erhob sich von seinem Pult um den Tribunus zu informieren. Nur wenig später guckte er noch ein Stück verwunderter als zu Beginn, denn tatsächlich war der Tribunus bereit, den Rekruten ohne Termin zu empfangen. "Du kannst durch."
    Avianus erwartete den Tiro hinter seinem Schreibtisch, und sobald er eintrat, wies er Trogus an sich zu setzen. "Salve. Nimm Platz, Tiro."
    Er hatte nicht mehr das Gefühl, Pina und Sila etwas schuldig zu sein, und dennoch hatte er nicht gezögert seine Arbeit beiseite zu schieben und den Verwandten der beiden in sein Officium zu lassen. Er mochte die beiden Mädchen und so sorglos wie die beiden sich ständig an allen möglichen und unmöglichen Orten herumtrieben, konnte es alle möglichen Gründe haben, dass sich der Tiro wegen Pina bei ihm meldete. Dass es allerdings keine Selbstverständlichkeit war, dass er einen Tiro ganz einfach und spontan zu sich durchließ, begriff sein "Gast" allerdings mit Sicherheit.
    "Also, Quintilius ... erzähle. Wie geht es den Zwillingen? Was führt dich her?"

    Avianus amüsierte sich köstlich. Er liebte Überraschungen und noch besser war es natürlich, wenn sie einwandfrei funktionierten. Naja, gut, er liebte sie, wenn er sie organisierte. Wenn jemand ihn überraschte, schaute er meistens ziemlich belämmert drein, so wie damals, als der ehemalige Praefectus Urbi seine Erhebung zum Eques organisiert hatte. Oder wie eigentlich bei jeder Beförderung bisher. Oder wie damals, als Seneca ihm von seiner Tochter erzählt hatte, oder als er von seinem eigenen, zu dem Zeitpunkt ungeborenen Kind erfahren hatte. Jetzt, wo er sich Gedanken darüber machte, stand er eigentlich ziemlich oft belämmert herum. Daran musste er dringend arbeiten. An seinen eigenen Überraschungen allerdings nicht. Die funktionierten immer wie gewünscht.
    Der Centuria voran trat er durch den Eingang des Lupanars. Gleich würde sich herausstellen, ob Morrigan auch hielt was sie versprach. Innerhalb kürzester Zeit hatte sie ja anscheinend alles organisiert, was für ein rauschendes Fest mit gut achzig Mann nötig war. So richtig glauben konnte er es nicht, aber er ließ sich liebend gern eines besseren belehren.
    "Setzt euch schon mal", wies er seine Leute an, damit sie nicht allesamt im Weg herumstanden und wartete darauf, dass Morrigan und ihre Mädchen sie empfingen, bevor er noch ein paar Worte an seine Leute richten würde. Später, wenn die eine Hälfte der Soldaten besoffen unter den Tischen lag und die andere Hälfte von hübschen Weibern bespaßt wurde, gäbe es vermutlich keine Gelegenheit mehr dazu.

    Zitat

    Original von Titus Octavius Frugi
    aber nein Chefe bin doch da. :D wozu eigentlich? 8o


    Na wozu wohl? Wenn eine Mini-Olympiade veranstaltet wird, brauchen wir logischerweise auch Sportler, und wer bietet sich da besser an, als ein paar topfitte, junge Urbaner? Was ich auch immer für Ideen hab ... ;)
    Avianus würd ja selbst mitturnen, wenn er zehn Jahre jünger wäre. :D