Beiträge von Aulus Iunius Avianus

    Avianus blickte sie erst leicht beunruhigt an, dann nickte er, während sie weiterssprach. Tot. Es war nicht weiter verwunderlich das der Aurius gefallen war, wenn sie die Wahrheit sagte jedenfalls. Der Iunier blieb zwar vorsichtig, sah allerdings keinen Grund ihr in dieser Hinsicht nicht zu trauen. Doch gerade als er den Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, warf sich die junge Frau völlig unvermittelt vor einem Fremden auf den Boden und fing an, den größten Schwachsinn von sich zu geben, den er von ihr jemals gehört hatte. Er starrte Sibel mit großen Augen an, dann den Mann. Dem stand im ersten Moment ebenfalls die Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Bisher hatte er recht gefasst vor ihr gestanden, doch darauf war auch er nicht vorbereitet gewesen. Was ihn allerdings noch mehr irritierte war die Reaktion des augenscheinlichen Patriziers, der ohne allzu langes Zögern bei der Sache mitspielte.
    Einen Augenblick später hatte er sich wieder gefangen. "Das muss wohl ein schlechter Scherz sein", zischte der Iunier ungehalten zurück. Würden sie sich nicht mitten im Marktgeschehen befinden, hätte er sich lauter bemerkbar gemacht. Dennoch, bis auf seine bebenden Nasenflügel, blieben seine Züge vollkommen ruhig. Er versuchte, sich die Chancen auszurechnen, die er in einer Auseinandersetzung mit diesem Patrizier haben würde. Am Ende stand für ihn allerdings nur eines fest: Der Mann half einer entflohenen Sklavin und ging dabei offenbar noch dreister vor als die Sklavin selbst. Sogar Geld bot er ihm an. Sollte das etwa Bestechungsgeld sein, oder gehörte es einfach nur zu dieser unsäglich miesen Vorstellung?
    "Sie hat selbst gestanden, dass...", begann Avianus erst bestimmt und endete abrupt, als sich der Claudier bereits abgewandt hatte. Er war Prätorianer und hatte eigentlich keinen Grund, sich groß einschüchtern zu lassen. Doch die Sklavin hatte, wenn er es recht bedachte, gar nichts gestanden, bevor sie sich dem Centho vor die Füße geworfen hatte. Das fiel ihm erst auf, als er sich darauf berufen wollte. Er war sich im Grunde sicher, dass das, was hier gerade passierte, Diebstahl oder aber Beihilfe zur Flucht, je nachdem, was er später mit der Frau vorhatte, war. Aber er hatte keinen Beweis, nicht einmal eine Aussage.
    "Nur eine Frage an dich Claudius Centho, wann hast du diese Sklavin erstanden?", fragte er, nicht einmal sicher ob der Mann ihn noch hören konnte.

    Avianus konnte regelrecht beobachten, wie das Selbstbewusstsein der jungen Frau nach seiner letzten Aussage verflüchtigte wie Rauch. Der Satz hatte seine volle und bereits erwartete Wirkung entfaltet. Auch der Klang ihrer Stimme hatte sich verändert und zum ersten Mal glaubte er, die volle Wahrheit zu hören. Hätte er gegrinst, wäre ihm dieses Grinsen nun dennoch wieder vergangen, vielmehr übte er sich jetzt in ernster Zurückhaltung.
    "Sag' mir nur, wo ist dein Dominus? Ist er noch in Misenum?", fragte er. Vielleicht konnte er ihr so zumindest einen Teil der Unannehmlichkeiten ersparen, indem man sie kurzerhand wieder nach Misenum schaffte. Was Latro dann mit ihr anstellte und ob er eine einmal entflohene Sklavin überhaupt noch wollte, war eine andere Frage. Irgendeine Form von Strafe hatte sie auf jeden Fall zu erwarten. Aber sie gehörte nicht ihm und er hatte darüber nicht zu entscheiden.
    Er hielt ein Seufzen zurück, als er sich die Geschichte der Sklavin anhörte. Es war immer dasselbe. Irgendwann irgendwo festgenommen und verkauft, oder eben bereits als Sklave geboren. Manche fanden sich damit ab, blickten vielleicht sogar hoffnungsvoll in die Zukunft und bemühten sich um eine spätere Freilassung. Andere wollten sich nicht damit arrangieren und die Dinge selbst in die Hand nehmen. "Ich kann leider nicht viel für dich tun. Ich habe auch schon so genügend Probleme", spielte er kurz auf seine eigene Situation an. Und er als kleiner Soldat war ohnehin nicht in der Position in irgendeiner Weise groß eigenständig zu handeln. Er erwartete jedoch nicht, dass Sibel davon in irgendeiner Weise eine Ahnung hatte.

    "Tatsächlich? Sehr ungewöhnlich. Misenum liegt ein ganzes Stück weit südlicher an der Küste", sagte Avianus im Plauderton. "Aber gut, von Italia brauchst du für deine Arbeit wohl nicht viel zu wissen."
    Die Frau schien ihm nicht blöd zu sein, nervös vielleicht und, wie er glaubte, fast schon ein wenig naiv, aber nicht blöd. Avianus lächelte leicht. Wenn er es recht bedachte, konnte die Geschichte mit dieser Sibel auch ganz interessant werden. Und als Soldat ein wenig mehr Einsatz zu zeigen, wenn man fast den ganzen Krieg über auf der falschen Seite gestanden hatte, konnte bestimmt auch nicht schaden. Auch wenn es anstrengender war, als mit irgendwelchen Kameraden in einer Taberna zu sitzen. Es war eine lästige Angelegenheit, aber davon einmal abgesehen konnte sie ihm nur Vorteile bringen.
    "Du bist von Lykien bis hierher gereist? Ein recht weiter Weg durch das Reich, um am Ende nicht einmal zu wissen, wo Misenum liegt", entgegnete er beiläufig. Sein Blick schweifte einen Moment lang über den Markt. Kein Mann der Cohortes Urbanae weit und breit. Dann lag es wohl an ihm, einen Schlussstrich zu ziehen, so gerne er ihr auch eigentlich geglaubt hätte.
    "Vielleicht solltest du mich zur Sicherheit einfach kurz in die Castra Praetoria begleiten. Wenn du die Wahrheit sagst, hast du ja nicht viel zu befürchten", fuhr er höflich fort. Verweigerte sie, hatte er nur einen Grund mehr, sie doch ins Lager zu bringen.
    Fast hätte er breit gegrinst, nicht aus Boshaftigkeit oder weil ihm diese Unterhaltung dermaßen Freude bereitete, sondern schlichtweg, weil er sich über seinen eigenen Schachzug freute und gespannt war, was ihm die junge Frau als nächstes sagen würde.

    Ha, mein eigenes einjähriges Jubiläum habe ich verpasst, aber es stellt sich auch die Frage, warum bin ich nun schon seit mehr als einem Jahr hier? Da gibt es vor allem einen Grund: Das IR ist eine verdammt tolle Sache. Einen Großteil der ersten 10 Jahre habe ich versäumt, hoffentlich bin ich dafür die nächsten 10 dabei. ;)
    Danke an alle Spieler und unsere tolle SL!

    Noch konnte er es sich anders überlegen. Ein kleines "Ja, tut mir leid. Verwechslung" hätte gereicht und er hätte sich umdrehen und verschwinden können. Nur sie beide wüssten von der Sache und mit größter Wahrscheinlichkeit hätte niemals jemand anders davon erfahren. Und interessiert hätte sich dafür vermutlich auch kein Mensch, außer vielleicht Latro, wo auch immer der gerade war. Der hätte aber bestimmt auch irgendwo einen Ersatz für die junge Frau bekommen und wäre darüber weggekommen. Dass Avianus grundsätzlich nichts gegen Sklaven hatte, kam noch hinzu. Für ihn waren sie zwar etwas zwischen Ding und Mensch, aber solange sie ihren Platz kannten, durften sie Mensch sein. Wenn nicht, zog das eben Konsequenzen nach sich, wie bei jedem anderen auch. Und genau da war der Haken.
    "Danke, ich verzichte", schlug er erst ihr Angebot aus. "Aurius Latro, ein junger Herr aus Misenum, der zufällig eine Sklavin besitzt, die dir wie ein Ei dem anderen gleicht. Aber vielleicht irre ich mich tatsächlich", sagte er, jedoch nicht sonderlich von seinen eigenen Worten überzeugt. Er wollte seinen Cassis behalten. "Dann sag' mir doch, wo kommst du her?", bohrte er weiter nach und zog fragend die Augenbrauen in die Höhe. Hoffentlich kam sie mit einer halbwegs anständigen Geschichte. Er zweifelte jedoch daran, dass schlussendlich irgendetwas daran vorbeiführte, dass er sie festnehmen musste, jedenfalls nicht wenn er auf Nummer sicher gehen wollte. Wenn er Glück hatte, konnte er sie vielleicht lange genug in ein Gespräch verwickeln, bis eine Truppe der Stadtkohorten vorbeimarschierte, dann konnte er denen das Problem aufdrücken. Sollten sich die damit herumschlagen. Er war schließlich nicht dienstlich unterwegs.

    Es schien so, als hätte Avianus ihren "Kunden" vergrault, von einer Entschuldigung sah er jedoch ab. In seinem Kopf trieben sich wichtigere Gedanken herum.
    Ein wenig verpeilt nannte die junge Frau ihm ihren Namen. Der sagte ihm wenig, was aber auch nicht weiter verwunderlich war. Wer fragte schon für den Namen einer Sklavin, die einem im Haus eines Bekannten den Wein einschenkte? Und selbst dann, wer merkte ihn sich? Aber in dem Augenblick in dem sie ihn ansah, war er sich sicher, dass er sich nicht irrte, es sei denn er hatte im Krieg den Verstand verloren. Wenn sie nicht die war, für die er sie hielt, würde er seinen Cassis fressen.
    "Wirklich? Ich hätte schwören können, dass du jemanden gebrauchen könntest, der dir ein wenig unter die Arme greift", gab er noch immer mit freundlicher Miene zurück. Er fühlte sich fast ein wenig wie auf geheimer Mission, aber er war sich noch immer nicht sicher, ob er das überhaupt wollte. Einen Tag mit derartigen Kleinigkeiten vergeuden, die sowieso nicht in die Zuständigkeit der Garde fielen. Und wer wusste schon, was seine beiden Kumpanen in der Castra schon wieder über ihn herumerzählten, wenn sie vor ihm dort waren. Aber einfach die Augen zu verschließen und sich davonzumachen ließen weder sein Pflichtgefühl noch sein Stolz zu.
    "Ich frage mich nur, was mein alter Freund Latro davon hält, wenn sich seine Besitzungen hier in Rom auf der Straße anbieten", bemerkte er noch, dieses Mal recht ungerührt, und ging damit in die Offensive über. Etwas gewagt, musste er zugeben. Man würde sehen, wohin das führte. Latro als alten Freund zu bezeichnen, war vielleicht übertrieben, aber er kannte den Mann und hatte mehr als nur einmal seine Casa in Misenum betreten. Genau wie er hatte auch Latro vorgehabt, sich als Soldat zu melden. Was aus dem Mann und seinen Plänen geworden war, wusste Avianus nicht. Er hatte ihn seit Misenum nicht mehr zu Gesicht bekommen. Aber eine seiner Sklavinnen war jedenfalls hier. Und die machte nicht unbedingt einen seriösen Eindruck auf den Iunier. Er wartete ab, was Sibel ihm zu sagen hatte. Vielleicht machte sie es ihm auch einfach und versuchte zu türmen. Wer sich aus dem Staub machen wollte, hatte meistens Dreck am Stecken.

    Drei Prätorianer schienen ihren ersten freien Tag seit langem bereits in vollen Zügen zu genießen. Oder zumindest sah es aus der Ferne so aus.
    "Gib' mir mal die Amphore rüber, Proculus", sagte Canus und streckte die Hand nach dem Gefäß aus, das sie gerade erst bei einem Weinhändler erstanden hatten.
    "Ha! Hättest du wohl gern", bekam er von seinem Kameraden zurück, während sie weiter die Straße zwischen den Marktständen hinabgingen.
    "Canus hat Recht, du hast schon genug getrunken. Wir haben doch gesagt, wir heben sie für später auf." Avianus schenkte Proculus einen Blick, der ganz genau klar machte, dass er keine Lust auf unnötige Diskussionen hatte. Immerhin hatten sie alle dafür bezahlt.
    "Wisst ihr, wie lange schon kein guter Wein mehr meine trockene Kehle benetzt hat?", bemerkte Proculus nach einer Weile mit theatralischem Unterton und gönnte sich noch einen Schluck.
    "Zwei Tage", erwiderte der Iunier bloß trocken.
    "Stimmt. Du hast heimlich an Catos Flasche genippt."
    "Wer hat gesagt, dass das Zeug gut war?" Proculus grinste schief.
    "Ehrlich gesagt hätte ich jetzt auch gerne noch einen Schluck", gab Canus zurück und kaute auf seiner Unterlippe herum. Avianus zog ärgerlich eine Augenbraue in die Höhe.
    "Bin ich hier als einziger noch vernünftig oder was?" Wenn das so weiterging, brauchten sie Abends gar keine Taverne mehr aufzusuchen. Seine Kameraden würden die Taverne einfach zu ihnen bringen.
    "Vernünftig? Wer war denn in Vicetia zu blöd, sein Schild zu halten? Ich war von links komplett ungesichert. Draufgehen hätte ich können wegen dir. Und dann mussten wir dich noch aus der Scheiße ziehen", brummte Canus vorwurfsvoll und nahm Proculus den Krug aus der Hand.
    "Das war nicht meine Schuld, ich habe mir die Hand verbrannt, verdammt nochmal."
    "Ahaha!!! Fidenas' Topf!", lachte Proculus lauthals. "Das wird's gewesen sein!"
    "Und dann war ja noch die Sache mit..."
    "He, warte mal." Mit unbestimmter Miene betrachtete Avianus eine Frau die sich unweit von ihnen mit einem Mann unterhielt, oder besser, ihn umgarnte.
    "Hm?"
    "Die da? Ehrlich?" Canus starrte zu der recht heruntergekommenen Frau hinüber.. Ein schönes Gesicht hatte sie ja, aber gepflegt war was anderes. "Nein also echt, Junge."
    "Wenn du's so dringend nötig hast, leih' ich dir auch Geld für ein Lupanar", murmelte Proculus und schenkte dem Iunier einen verwunderten Seitenblick.
    "Geht einfach mal weiter, ja?", sagte Avianus schlicht. Die beiden hatten ganz klar wirklich schon zuviel intus. "Wir treffen uns später wieder in der Castra, klar?"
    "Ist das jetzt dein Ernst?", hörte er noch, bevor seine Kameraden sich auf den Weg machten.
    Avianus ging ein Stück auf die junge Frau zu starrte sie einen Moment lang an und fragte sich ob er sich nicht doch irrte. Aber wenn er Recht hatte, wusste er genau, was zu tun wäre. Und damit würde er, ehrlich gesagt, nur ungern den freien Tag verbringen. Aber eine gewisse Pflicht hatte er als römischer Bürger und Soldat dennoch. Das Gesicht der Frau kam ihm jedenfalls auf jeden Fall bekannt vor. Er würde aber erst einmal vorsichtig sein mit übereilten Schlussfolgerungen und sehen, ob er mehr herausfinden konnte.
    "Salve, wie ist dein Name?", begann er glatt, nachdem er näher an die dunkelhaarige herangetreten war. "Gibt es irgendein Problem?"
    Catus und Proculus behielten Recht, sauber sah anders aus, trotz der Katzenwäsche, die die Frau offenbar hinter sich hatte. Von seinen Gedanken war in seinen Zügen jedoch nichts zu erkennen. Die schienen freundlich wie immer.

    Sowie sich alle eingefunden und ihren Kram zusammengepackt hatten, hörten sie alle aufmerksam zu, wie Seneca seine Rede hielt. Und offenbar freute sich nicht nur die Truppe, die sich da versammelt hatte, auch ihr Centurio zeigte mehr als deutlich, dass er die Nachricht, dass die Prätorianer in ihr Lager zurückkehren sollten, begrüßte.
    "Hat auch lange genug gedauert", bemerkte Avianus lächelnd. "Na, habt ihr heute Abend schon was vor?", fragte er fröhlich nach hinten.
    "Ha! Bis gerade eben zumindest noch nicht", kam als Antwort zusammen mit einem kurzen Lachen zurück.
    Avianus blickte wieder nach vorne. Musste er auch, immerhin marschierten die Männer vor ihm bereits los.

    Der Krieg war vorbei und dennoch zogen sich die Tage schleppend dahin. Für die Prätorianer, die gemeinsam mit der II. lagerten, gab es nicht gerade ausgesprochen viel zu tun. Es war zwar angenehm, sich zur Abwechslung einmal keinen großen Stress machen zu müssen, trotzdem war Avianus das Lagern in Zelten schon ein wenig leid. Vor allem wenn ihn "lediglich" die Stadtmauer Roms von vergleichsweise bequemen Betten trennte.
    "Da bist du ja", sagte eine Stimme. "Wir sollen uns sammeln."
    "Ah, Canus", gab Avianus zurück. "Wo? Warum?" Er sah seinen Kameraden fragend an.
    "Steht auf einem Zettel, den dein Vetter... äh, der Centurio aufgehängt hat." Ein leichtes Grinsen machte sich auf Canus' Gesicht bemerkbar. "Wir ziehen wieder in der Castra Praetoria ein."
    "Das ist ein Wort!" Avianus stieß sich, nun ebenfalls lächelnd, von der Kiste ab, auf der er gerade eben noch gesessen hatte. Das Lager räumte sich inzwischen tatsächlich zusehends, denn auch bei der Legio II schien sich etwas zu tun. Zusammen mit dem anderen Prätorianer fand er sich vor Senecas Zelt ein.

    Varus:
    Dass mit dieser Diskussion nicht mehr gerettet werden kann, was beim Palma-Plot daneben gegangen ist, wissen wir wohl alle. Ich finde das alles aber doch wichtig, damit spätere größere Kampagnen besser laufen, sollte man hier irgendwann wieder so eine in Angriff nehmen.
    Ich persönlich habe ja auch bis vor kurzem durchgehend bei der Kampagne mitgeschrieben, obwohl die Motivation hin und wieder auf niedrigem Level war. Warum Serapio da mittendrin "ausgestiegen" ist, geht uns imho nichts an. Toll ist die Sache zwar nicht gerade, aber der wird schon seine Gründe gehabt haben.


    @Serapio:
    In einem Punkt muss ich Varus trotzdem Recht geben, in Bezug auf die Sinnlosigkeit dieser Diskussion. Es würde das IR wohl viel weiterbringen, wenn einfach mal konkrete Wünsche an die SL gerichtet werden, was zukünftig anders gemacht werden könnte, wie beispielsweise dass die Spieler mehr in die Planung miteinbezogen werden. Fehler sind ganz bestimmt gemacht worden, keine Frage, und wie gesagt, ich kann deinen Ärger verstehen, aber das ganze "wenn man es doch so gemacht hätte" hilft jetzt nicht mehr viel, klingt zwar blöd, aber jetzt ist es eben so wie es ist.Und wenn nicht nochmal ein Servercrash kommt, lässt sich nicht mehr viel dran ändern. ;)
    Oder man hängt eben nochmal eine Kampagne bzw. einen Plot dran, der dazu führt, dass Palma abgesetzt wird. Die Frage, die sich dann stellt, ist aber: Wer hat jetzt darauf Lust? Vorerst werden wir uns mit Palma wohl oder übel arrangieren müssen, und wenn ich ehrlich bin, bin ich froh, wenn das IR endlich mal wieder zum Alltag zurückfindet.

    Ein ganzes Stück weiter hinten verfolgte Avianus das Geschehen. In den freudigen Chor von Lobgesängen stimmte er allerdings weniger begeistert ein, als er es von den meisten anderen vernahm. Er sprach die Worte „Vivat Cornelius Imperator! Vivat! Roma victrix!“ mehr, als das er sie freudig ausrief. Und das obwohl ihm Palma nicht verhasst war. Er fand keinen stichhaltigen Grund ihn zu hassen, außer eben, dass er gegen Salinator gestanden hatte. Die Tatsache, dass er Salinator als Person genausowenig verehrt hatte, ließ diesen Grund ebenfalls unbedeutend werden. Er war eben Kaiser gewesen. Und nun war eben Palma Kaiser. Mit dem einzigen Unterschied, dass Palma ihm noch beweisen musste, dass er es Wert gewesen war, für ihn die Seiten zu wechseln. Der Iunier hoffte von ganzem Herzen, dass dem neuen Kaiser dies gelingen würde.
    Aufmerksam beobachtete er wie Auszeichnungen verteilt und Posten neu vergeben wurden. Was ihn aber sehr viel mehr interessierte und auch besorgte, war, wie es mit den Cohortes Praetoriae weitergehen würde und damit auch mit ihm und Seneca. Zwar hatte man ihm damals gesagt, dass sich für ihn als einfachen Soldat wahrscheinlich nicht viel ändern würde, aber wahrscheinlich war eben nicht sicher, mal abgesehen davon, dass Avianus dem helvetischen Centurio, der ihnen das gesagt hatte, wohl nie so recht trauen würde.

    Bisher habe ich mich sehr davor gehütet hier zu schreiben und sogar davor, hier richtig mitzulesen. Mein Statement dazu wird deshalb womöglich nicht sonderbar produktiv sein, wer es sich also nicht antun möchte, sei vorab gewarnt. :P
    Ich bin als IR-Neuling eingestiegen, da war der Bürgerkrieg ja schon ein wenig am Laufen. Der Einfachheit halber habe ich mich da mal zu den CU gesellt und habe ehrlich gesagt nicht geahnt, was da alles bereits am Laufen war oder wo alles hinführen würde. Und ganz ehrlich, ich blick' simoff immer noch nicht ganz durch, wer jetzt alles ein Testament gefälscht hat und wer demnach wirklich der wahre Kaiser wäre, nur mal so nebenbei. ;)


    Dass Palmas Sieg von vornherein betimmt war, lässt sich absolut nicht bestreiten. Ein Endergebnis vorzuschreiben lässt sich bei einer derart großen Kampagne auch nicht verhindern, meiner Meinung nach zumindest. Solche Entscheidungen wie eben diese "Palma wird neuer Kaiser"-Sache gehören, so sehe ich das, bekannt gemacht. Nicht, dass ich bei meiner ID sonderlich viel verloren hätte, ehrlich gesagt bin ich vergleichsweise unbeschadet davongekommen, bei anderen IDs sieht die Sache - wie eben bei Serapio - vollkommen anders aus. Ich glaube auch, dass sich durchaus Leute dazu bereit erklärt hatten auf der Verliererseite zu spielen, auch wenn man das Ergebnis des Krieges von Anfang an bekannt gegeben hätte, dazu würde ich mich selber auch zählen.
    Bei dir, Serapio, stellt sich mir allerdings die Frage, wie du es dir für dich gewünscht hättest. Klar wäre ein sehr viel schöneres und spannenderes Rollenspiel mit Sicherheit wünschenswert gewesen. Das Endergebnis hätte das aber eben auch nicht geändert. Dazu muss ich aber sagen, dass ich dich wirklich verstehen kann. Bei manchen IDs ist ein Seitenwechsel schlicht unglaubwürdig, schon bei meiner eigenen hat es mich ein wenig geärgert, aber zumindest war es einigermaßen glaubhaft. Wenn dann der Wechsel zu den Anhängern Palmas wegfällt, bleiben nicht mehr viele andere Optionen. Dass man eine ID, die man schon seit Jahren bespielt nicht einfach mal so aufgeben oder irgendwo ins Exil in eine abgelegene wenig bespielte Provinz schicken möchte, versteht sich wohl von selbst. Und dann wären die Möglichkeiten praktsch eh schon ausgeschöpft. Du stehst in einer Sackgasse, aber da kann dir leider niemand mehr so richtig raushelfen. Das ist mehr als ärgerlich, trotzdem sehe ich das ähnlich wie Thyrsus: Da hat irgendwie auch kein Weg dran vorbeigeführt, zumindest nicht bei dem "Palma siegt"-Ende


    Selbst für mich und obwohl ich mich von der ganzen Sache nicht einmal direkt betroffen sehe, waren die ganzen Schlachten und auch das danach sowieso nur noch eine Farce. Die Schlacht war zwar was neues und interessant zu simmen, aber im Grunde kam ich nicht umhin immer wieder mal den Kopf zu schütteln. Ich glaube, vielen, die sich hier über den Bürgerkrieg beschweren geht es wirklich darum wie er ausging, sondern mehr darum, wie das Ende umgesetzt wurde: "Augen zu und durch". Man hat nur noch irgendwie ein möglichst schnelles Ende gesucht, Logikfehler bewusst übersehen und schließlich den göttlichen Palma in den Palast gesetzt. Klar war die Kampagne so schon lang genug, ein wenig mehr hätte ich mir dennoch erhofft. Für Leute die gerne Rollenspiel betreiben und wenn nötig auch etwas mehr schreiben, war die ganze Angelegenheit schlichtweg ernüchternd.
    Und ganz ehrlich war auch ich mir nicht immer ganz sicher, wer denn am Ende den Bürgerkrieg gewinnt.


    Ich für meinen Teil warte im Grunde nur noch darauf, wie mit den alten CP verfahren wird...


    Ich hoffe mein Beitrag, der irgendwie viel zu lang geworden ist, war nicht vollkommen unnötig...

    Die Lage beruhigte sich langsam wieder und man versuchte inzwischen auch in Rom wieder Normalität einkehren zu lassen. Lange Zeit war Avianus lediglich als Anhängsel germanischer Truppen aus den Militärlagern herausgekommen, umso mehr freute er sich jetzt, endlich eine Möglichkeit zu haben, um nach der Casa Iunia und deren Bewohnern zu sehen. Sie waren sozusagen das Letzte, um was er sich jetzt noch Sorgen machen musste. Als die Casa in Sichtweite kam, fragte er sich allerdings, ob man ihn dort überhaupt noch erkennen würde. Als er sie das letzte und eigentlich auch erste Mal besucht hatte, war er noch nicht einmal Teil der Stadtkohorten gewesen. Er konnte nur ahnen, wie sehr er sich seitdem verändert hatte, dabei musste er auch wieder an die kleine Narbe an seiner Wange denken, die er noch dem Zusammenstoß mit dem Helvetier in Vicetia zu verdanken hatte. Inzwischen wusste er nämlich, dass sie mit größter Wahrscheinlichkeit nie mehr verschwinden würde. Aber auch die Prätorianertunika war im Grunde neu.
    Ob irgendjemand überhaupt noch mit ihm rechnete, war ebenfalls so eine Sache, die ihm genau im selben Moment durch den Kopf schoss. Eigentlich dürfte er ja gar nicht hier sein, Salinators Truppen waren schließlich gescheitert. Wie es damit aussah, würde er vermutlich gleich erfahren. Was würde Diademata - sie war schließlich die einzige, die er in der Casa erwartete - wohl davon halten, dass er plötzlich quicklebendig vor der Tür stand? Gut, quicklebendig war etwas übertrieben, eigentlich war er wie in letzter Zeit etwas müde und schlecht rasiert. Er fragte sich ob sie sich wohl freuen würde, oder ihm womöglich übel nehmen würde, dass er sich als ehrenvoller Römer nicht in sein Schwert gestürzt hatte. Zwar hatte Seneca entschieden, sie sollen sich den gegnerischen Truppen anschließen, aber wer hätte ihn denn daran hindern sollen, sich selbst ein Ende zu bereiten? Hätte er es gewollt, hätte er es trotzdem getan. Aber er gestand sich selbst ein, dass er im Grunde froh war, dass Seneca ihm die Entscheidung abgenommen hatte.
    Der Iunier klopfte etwas zögerlich auf das Holz der Porta. Poch, poch
    "Mein Name ist Aulus Iunius Avianus, öffnet die Tür", schickte er noch hinterher, um sich ein kleines bisschen weniger lächerlich vorzukommen.

    Als die Nachricht von der Öffnung der Tore Avianus erreichte, glaubte er tatsächlich erst, es wäre ein Scherz. Offenbar gab es auch hier Prätorianer, denen ihr Leben mehr wert war, als ihr Eid, obwohl er sich andererseits natürlich freute, dass zumindest in diesem Fall weiteres Blutvergießen verhindert worden war. Dass kurz darauf ein Optio daherkam, um einige der Schwarzröcke an die Contubernien zu verteilen.


    Mitten in den Gängen des Palastes stehend spürte Avianus die fragenden Blicke der Legionäre auf sich ruhen, die einzige Reaktion die er aber erübrigen konnte, war ein unschlüssiges Schulterzucken. Er musste zugeben, dass selbst er keine Ahnung hatte, wie es im Palast aussah und ihn die vielen Flure nicht weniger verwirrten. Stimmen und Schritte anderer Legionäre und Offiziere die durch die Gänge hallten, halfen da auch nicht weiter.
    Seine Gefühle wechselten zwischen Erstaunen, ob der Pracht die sich ihm darbot, Nervosität, weil hinter jeder Ecke ein Feind sitzen könnte (glaubte er zumindest), und Ratlosigkeit, weil sie keine Ahnung hatten, wohin sie im Grunde unterwegs waren.

    Zurück von seinem kleinen Ausflug zur Castra Praetoria gesellte sich Avianus wieder zu den anderen Schwarzröcken. Er hatte auf dem Rückweg sogar zeitweise mit der Idee gespielt, einen Umweg an der Casa Iunia vorbei zu machen, um sich zu vergewissern, dass dort alles in Ordnung war. Wahrscheinlich hätte er es auch getan, hätte er nicht dieses Contubernium der Legio II am Hintern kleben gehabt. Die hatten zwar vermutlich keine Ahnung, wie der Weg von der Castra zum Palast aussah, aber zu wissen, dass ein Besuch ihrerseits bei den Iunii nicht auf dem Plan ihres Centurios gestanden hatte, traute er den germanischen Legionären zu. Und besagter Centurio fand auch so schon genügend Gründe, ihn in den Boden zu stampfen.
    Deshalb hatte er beschlossen, das Contubernium auf geradem Weg zum Palast zurückzuleiten und sie dort zu "entlassen".
    "Wie sieht's aus?", fragte er in die Runde.
    "Unser Princeps Praetorio will offensichtlich die Wachen im Palast zur Kapitulation bewegen", bekam er als Antwort von einem Kameraden.
    In Avianus' Zügen wanderte eine Augenbraue ein Stück weit nach oben. Die glaubten doch nicht tatsächlich noch daran, hier irgendetwas gewinnen zu können... Und doch wurde dem Iunier mulmig, wenn er an die Waffen dachte, die er hier zur Auswahl hatte. Ein Gladius war jedenfalls nicht dabei. Obwohl sie - oder besser die Rebellen - gewaltig in der Überzahl waren, würde es ungemütlich werden.


    Ich denke, wir wollen doch alle möglichst schnell wieder so etwas wie einen Normalzustand, und finde es deshalb auch toll, dass alle kräftig mithelfen.


    PS.: Ach, falls nochmal was zu suchen wäre, lass ich es dir übrig :D

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    Werd's mir merken. :dafuer:


    Ansonsten, wenn wir schon bei den Decimern sind: Decima Seiana wurde ja gerade von Corvinus gefunden.
    Mit dem kompletten Thread kann ich nicht dienen, der Thread hieß aber "Irgendeine Insula, irgendwo am Tiberufer..." und der Titel "Die Schlinge zieht sich zu".

    Dann melde ich hier mal und melde die Festnahme des Decimus Varenus. Da kenn ich mich noch aus und habe die Links hier mal beisammen, wenns was hilft... :D


    - "Es geht für manche zu Ende", im Vestibulums-Thread und im Atrium der Casa Decima
    Gefunden hier:
    Vestibulum:
    Seite 1 http://www.google.at/url?sa=t&…_iA&bvm=bv.44990110,d.Yms
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    Atrium:
    Seite 1 http://webcache.googleusercont…nk&gl=at&client=firefox-a
    Seite 2 http://webcache.googleusercont…nk&gl=at&client=firefox-a
    Seite 3 http://webcache.googleusercont…&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=at


    - und der Abtransport vor die Castra ("Ein Decimer für den Carcer"):
    Seite 1 http://webcache.googleusercont…nk&gl=at&client=firefox-a
    Seite 2 http://webcache.googleusercont…nk&gl=at&client=firefox-a


    Ich hoffe mal, die Links sind was wert, ansonsten habe ich sie auf jeden Fall alle gespeichert.