Beiträge von Aulus Iunius Avianus

    Es schien fast so als hätte sein erstes Gebot einen kleinen Wettkampf ausgelöst, dem sich immer mehr Leute anschlossen, und mit jedem Gebot kletterte der Preis weiter in die Höhe. Unter den Stimmen, die nach vorne zum Podest riefen, hörte er auch bekannte, etwa die junge, helle Stimme eines Mädchens - die Zwillinge? Vielleicht konnte man später noch ein paar Worte miteinander wechseln. So selten, wie sie sich über den Weg liefen, musste man das schließlich ausnutzen. Und dann war da noch der junge Decimus, der ihm aus einiger Entfernung zuwinkte, woraufhin Avianus zum Gruß ebenfalls kurz die Hand hob. Unter den Interessenten befanden sich zudem Patrizier. Harte Konkurrenz. Aus dem Spiel war der Iunier noch lange nicht, allerdings stellte sich die Frage, wie viel das Mädchen auf dem Podest tatsächlich wert war. Sie war jung, konnte also noch Jahre oder gar Jahrzehnte lang arbeiten, und war zweifelsohne hübsch, was sich natürlich auch anbot, wenn man Gäste empfangen wollte. Eine Schönheit aus dem fernen Germania, die dann die Getränke einschenkte, machte sich bestimmt gut. Ein wenig mehr konnte er also bestimmt noch drauflegen.
    "570", schloss er sich den kleinen Schritten an. Bei der Menge an Mitbietenden, die den Eindruck machten, ebenfalls noch länger mitbieten zu können, würde der Preis ohnehin hoch genug enden.

    Avianus blickte wenig begeistert zu dem Podest des Sklavenhändlers hoch. Schöne Ware, wie meistens bei dem alten Tranquillus, und die war auch nicht der Grund für seine Laune. Ebenso wenig die Hitze. Die Zeit, in der er bei jedem Wetter vor irgendeinem Tor hatte Wache halten müssen, war inzwischen schon eine Weile her, aber wie man so schön sagte, verlernte man gewisse Sachen nie. Wie etwa der ekelhaften Hitze die kalte Schulter zu zeigen. Was ihn eigentlich störte, war die Tatsache, dass er noch immer kein eigenes Personal für seine Familie angeschafft hatte oder eher, dass er mit Sibel noch nicht einmal darüber gesprochen hatte. Jedes Mal, wenn er an einem Sklavenmarkt vorbeikam, wurde er daran erinnert und kaufte dennoch nichts, manchmal, weil nicht das angeboten wurde, was er brauchte, oft, weil andere bei Versteigerungen die Preise zu sehr in die Höhe trieben, und einmal sogar, weil er aus Gutmütigkeit mitzubieten aufgehört hatte, damals als Pina, Sila und ihre … Tante? Naja, war nicht so wichtig. Die hatten jedenfalls den Custos nötiger gehabt als er. Was die Zwillinge wohl so trieben?
    Sein missmutiger Ausdruck war nachdenklich geworden, während er nachgedacht und unterdessen die Germanin gemustert hatte. Kein Latein war eindeutig ein Minuspunkt. Zum Glück war sie jung und würde vermutlich schnell lernen. Das kostete allerdings und dauerte vermutlich trotzdem lange genug, wenn man nicht gerade bereits einen germanischen Sklaven besaß, der ihr eine neue Sprache besser nahebringen könnte. Sobald das Mädchen dann aber ihre Sprache beherrschte, wäre sie sicherlich nützlich für den Haushalt. Der kleine Lucius krabbelte inzwischen und ständig musste jemand aufpassen, damit er keinen Unsinn anstellte. Sibel machte wie immer die meiste Arbeit allein, denn eine Amme hatte sie ja nicht gewollt. Aber gegen ein Kindermädchen war doch bestimmt nichts einzuwenden, oder? Falls das Mädchen denn mit Kindern gut konnte. Sie danach zu fragen war leider nicht drin. Und sonst musste sie sich eben anpassen. War bestimmt besser als irgendwo als Deko zu enden oder als Lustsklavin, an der sich der Herr bediente, wann immer es ihm Spaß machte. Aber laut Tranquillus schien es ja nichts zu geben, was das junge Ding nicht konnte.
    "Eine wahre Alleskönnerin!", rief er nur halb ernst zum alten Sklavenhändler hoch und endlich blitzte bei dem Iunius ein Lächeln durch. "Ich geb dir die 300 Sesterzen, wenn sie sich auch um Kinder kümmern kann."

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    >> Gleichzeitig ist der Bedarf an Garum und Küchengewürzen aber nicht soo riesig. Wenn ich da für meinen Gewürzhändler die gleiche Rechnung wie oben beim Weingut aufmachen würde. Keine Ahnung, ob ich da in der Gewinnzone bin oder nicht. großes Grinsen (Querverweis außerdem nochmal zum Wein und der Produktion der Taberna. Die verbraucht nämlich zum Beispiel auch Küchengewürze.)


    Und genau deshalb schaff ich mir keinen Gewürzhändler an. Hab ich mir auch schon überlegt, aber beim Rest der Waren läuft einfach nichts. Dafür bin ich lieb und kauf ab und zu mal nen Vorrat an Trauben, Garum und Co. (das ganze Massenzeugs halt, das nur ein paar Kröten kostet und die armen Leut sonst net loswerden ;)).


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    >> Gleichzeitig gibts einen großen Überschuss an Lämmern. (Querverweis auch nochmal zum Wein und der Opfer-Produktion.) Das ist hier halt irgendwie auch ein Strukturproblem, glaub ich .. :(


    Exakt das denke ich mir da auch, da gerade mal der Tempel Lämmer abkauft.


    Dann mach ich halt mal den Wein. 8)


    Und eventuell sollte man sich mal dahintersetzten und schauen ob man da etwas mehr "balance" reinbekommt.

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    Original von Sergia Fausta
    Aber ich vermute, es mangelt wieder mal an genug Keramik auf dem Markt für beides, Öl- und Wein-Amphoren.


    Nö, Keramik ist massenhaft da.


    Ich denk eher, dass es eventuell daran liegt, dass viele erst dann weiter produzieren, wenn sie ihre Waren restlos losgeworden sind, da sich nicht jedes Produkt eines Betriebs gleich gut verkauft. Wenn ich noch 30 billige Lararien im Angebot habe, produzier ich auch erstmal nicht weiter, selbst wenn dann halt das IR zwei Wochen lang auf Marmorlararien verzichten muss. ;) Also kauft mal brav den Traubenvorrat weg, und guckt obs hilft. :D


    Aber falls irgendetwas ganz dringend gebraucht wird ... ich könnt bei mir noch einen Betrieb reinquetschen ... :)

    "Der Artorius, ich selbstverständlich, die Soldaten die mich begleitet haben - ich kann dir gerne eine Auflistung der einzelnen Soldaten geben - ..." Das war es im Prinzip. Den lästigen Peregrinus, der irgendwann während der Untersuchungen aufgetaucht war, ließ er dieses Mal außen vor. "Das Opfer war bereits tot, zusammengesunken an einer Hauswand, mit mehreren Stichwunden, meiner Beurteilung nach lediglich Minuten vorher verstorben. Als klar war, dass es sich um einen Mord handeln musste, wurde die Gasse sofort und bis zum Morgengrauen abgeriegelt. Zwei Milites habe ich direkt nach unserem Eintreffen am Tatort zur Castra geschickt. Sie haben einen Karren zum Transport der Leiche organisiert und zudem den Rest der Centuria informiert. Mit vorerst lediglich einem Contubernium waren wir damit leider ausgelastet, sodass weiteres Aufteilen, großflächigeres Abriegeln und Durchkämmen der Straßen unmöglich war." Nachts war es auch so schon gefährlich genug.
    "Ich habe mich anschließend gemeinsam mit dem Tiro Octavius Frugi und einem erst kurz zuvor von der Legio I zu den Cohortes versetzten Miles, Matinius Avianus, darum gekümmert, erstes Beweismaterial zu sammeln."



    Ein Tor wurde auf den Platz gezogen, noch während die Barbaren auf die römischen Truppen zustürmten, und nur wenig später trafen die beiden "Armeen", von lautstarkem Krachen begleitet, aufeinander. Und dennoch, die Schilde standen noch, während so mancher verhüllter Dieb mit nichts als Dolchen in der Hand, ein paar Schritte zurücktaumelte. Schwere Äxte und Schwerter setzten den Cohortes schon etwas mehr zu, schafften es aber dennoch nicht, sich durch die römischen Reihen zum Tor zu kämpfen - was ja auch exakt so geplant war. Was für ein Spektakel! Der Teil der Urbaner, die während des Ertönens des Signals um den Platz marschiert waren, schlossen sich auf der anderen Seite des Platzes wieder zusammen, bereit dazu, den barbarischen Feinden in den Rücken zu fallen, während vor dem Tor der Rest der Soldaten vorbildlich hinter geschlossenen Schildern die Stellung hielt und das Volk mit gekonntem Schaukampf unterhielt, bis die Gegner endgültig umzingelt wären. Das Ende der Barbaren nahte. Fehlte nur noch das Finale.
    Avianus war mehr als zufrieden. Und ein Blick ins Publikum und hinauf zur Tribüne verrieten ihm, dass seine Leute zumindest keine unterdurchschnittliche Leistung ablieferten. Was wollte man mehr. Wenn nun noch der Abschluss der Vorstellung einwandfrei über die Bühne ging, hätte er seinen ersten, öffentlichen Auftritt als Tribunus gemeistert.

    Avianus wartete ab. Noch war der Saal ja nicht fertig, ihn zu löchern, da als nächstes der Verteidiger vortrat.
    Bei den Fragen des Atius musste er gar nicht erst nachdenken, brauchte er doch bloß herunterzuleiern, was er auch in seinen Bericht geschrieben hatte.
    "Ich persönlich habe die Patrouille angeführt. Unter den Soldaten befanden sich sieben Milites der Centuria III sowie ein Tiro. Zwischen hora nona und decima, also deutlich vor Tagesanbruch, hat eine Anwohnerin uns auf den Vorfall aufmerksam gemacht. Sie hat den Lärm und die Hilfeschreie aus der Seitengasse gehört und uns davon berichtet, als wir während einer gewöhnlichen Patrouille vorbeimarschierten. Die Tat musste erst kurz vor unserem Eintreffen stattgefunden haben, wie wir feststellen konnten, weshalb wir vermuten, dass der Täter den Tatort fluchtartig verlassen hat und sofern sich der Täter noch am Tatort befunden hätte, wir die Tatwaffe oder andere Beweisgegenstände sicherstellen hätten können, denn die Zeit, derartiges an einem entfernten Ort zu verstecken wäre dem Täter nicht geblieben."


    Viel mehr als ein bitteres Lächeln mochte Avianus als Antwort auf den Ärger seines Neffen nicht einfallen. Er kannte den Hass und die Vorurteile, die manche Leute gegenüber den Iunii hegten nur zu gut, oder zumindest die Willigkeit mancher, die umstrittene Vergangenheit der Gens zu ihrem Vorteil zu nutzen, selbst wenn sie selbst keinen Hass hegten. Aber dass jemand versuchte bedeutende Römer aus Geschichtsbüchern zu tilgen, nur weil sie den Iunii angehörten, davon hörte auch Avianus zum ersten Mal.
    Lucius machte einen nur mäßig glücklichen Eindruck, während er den von Groll genährten Worten seines Cousins Aufmerksamkeit schenkte. Im besten Fall gähnte er gelangweilt und schlimmstenfalls ließ er ein leises Quengeln vernehmen. Avianus wuschelte ihm sanft durch den dunklen Haarschopf und der kleine Sohn stieß wieder vergnügte Laute aus. Ohne großen Erfolg versuchte er nach der Hand des Vaters zu greifen, musste aber feststellen, dass weder die Beweglichkeit seiner Arme noch deren Länge dafür ausreichend war. Anstatt erneut zu quengeln anzufangen, schien er ganz genau zu wissen, dass sein Tata ihm nur wenig später seinen Wunsch erfüllen würde und der Knirps erhielt die Erlaubnis, mit den Fingern den Vaters herumzuspielen, während eben jener unterdessen zu vermeiden versuchte, dass die eigenen Finger im Mund des Sohnes endeten.
    "Natürlich könnte ich Lucius alles Mögliche erzählen. Aber welchen Sinn würde das machen? Man bringt dem eigenen Kind ja nicht alle möglichen Dinge bei, nur um dessen Kopf mit irgendwas zu füllen, sondern damit es auf die Welt da draußen vorbereitet ist. Und dazu gehört auch, dass der Sohn weiß, wer er ist und woher er kommt." Beim letzten Satz wanderte Avianus Blick nachdenklich zu seinem Sohn hinab. Bei Lucius war das Ganze noch einmal ein wenig anders. Sein Vater war sich lange absolut sicher gewesen, dem Kleinen irgendwann die ganze Wahrheit zu erzählen: Von seiner Mutter und deren Vergangenheit, den vielen Umwegen und Hürden und schließlich davon, dass es im Grunde der kleine Lucius selbst es gewesen war, der alles ins Lot gerückt hatte. Nur hatte Avianus gerade darauf, je länger er mit Frau und Kind in seiner heilen Welt lebte, immer weniger Lust, und von ganz allein käme sein Sohn wohl bestimmt nie auf die Idee, dass seine Mutter eine ehemalige Sklavin sein könnte.
    "Dann hoffen wir mal, dass ich keins von beidem bin, oder? Weder ein miserabler Vater noch irre", lenkte er sich selbst mit einem kleinen Scherz ab, "Was meinst du, nanulus? Bin ich ein miserabler Vater? Oder irre?" Ein kleines bisschen vielleicht. Aber seiner Familie war das vollkommen normal, hatte er so das Gefühl. Der nanulus gab keine Antwort, lächelte nur und war außerdem kurz vorm Einschlafen.
    Viel mehr wusste er dann nicht mehr zu sagen und musste er zum Glück auch gar nicht, denn ohnehin kam ihnen der Rammler dazwischen, den Avianus am liebsten schon vor einer ganzen Weile zurück im Stall gesehen hätte. Folglich hatte er überhaupt nichts dagegen, wenn Agricola ihn genau dorthin zurück brachte. Und der Knirps wäre in seinem Bettchen inzwischen besser aufgehoben. Nicht nur der Neffe sollte sich also auf den Weg machen.
    "Dir auch. Also … einen schönen Tag. Obwohl wir uns später bestimmt noch sehen werden." Je nachdem, ob Agricola seinem Onkel und dessen Frau bei der Cena Gesellschaft würde leisten wollen oder er das Opfer noch heute Abend vollziehen wollte.

    Während das Volk noch applaudierte und jubelte, wurde auf dem Campus Martius Platz gemacht für die Vorführungen. Nur seine Einheit blieb vorerst im Zentrum und Avianus beobachtete die Männer angespannt, die von ihren Centuriones und Optiones angeführt ihre Aufführung begannen. Die Bläser gaben ein Signal, im Gleichschritt marschierten sie los, Feldzeichen wogten über ihnen und das gleichmäßige Stampfen der Caligae hallte über den Campus.
    Was folgte, war nichts, was den Soldaten Schwierigkeiten machen sollte. Verschiedenste Formationen und Marschübungen wurden präsentiert, bei denen der Trupp als Ganzes agierte, sich teilte, die Soldaten aneinander vorbei, aufeinander zu und durch einander hindurch marschierten, um den Platz, sich wieder vereinten, und so in voller Montur ihr Können zeigten. Eindrucksvoll? Ja. Aber Avianus war sich sicher, dass etwas mehr nötig war, damit dem Publikum die Vorführung in Erinnerung bleiben würde. Genau deshalb hatte er sich noch eine besondere kleine Einlage einfallen lassen, die dem Volk Roms hoffentlich lauten Applaus entlocken würde. Wenn er schon die Ehre erhielt, die Vorstellung der Urbaner beim Abschied ihres Praefectus zu organisieren, würde er sich gewiss nicht erlauben, das Publikum einzuschläfern.
    Als er ein entsprechendes Zeichen gab, ließen die Bläser ein tiefes, dumpfes Dröhnen vernehmen, welches Avianus einen leichten Schauer über den Rücken laufen ließ und gleichzeitig zeichnete sich auf seinem Gesicht ein leichtes Lächeln ab. Exakt die gewünschte Wirkung. Gespannt heftete er dieses Mal seinen Blick allerdings nicht auf seine Truppen, die sich auf der anderen Seite des Platzes erneut teilten und abwechselnd nach links und rechts am Rand des Platzes entlang marschierten, sondern auf den Rand des Campus auf der anderen Seite. Die Tirones der Cohors XII mochten noch nicht so weit sein, unter den Milites mitzumarschieren, ihnen war dafür eine "Sonderaufgabe" zugefallen, die sie ganz bestimmt, wie auch der Rest der Soldaten, mit Bravour meistern würden. Einstudiert hatten sie die Vorstellung ja oft genug.

    Salve,


    da ich hier gerade rumgeistere hab ich mir erlaubt, mich an der Stadtwache vorbeizuschummeln und dich in einen eigenen Thread zu verschieben.


    Falls du einen eigenen Charakter erstellen und im IR mitschreiben möchtest (wir sind ein Foren-RPG, heißt: Das Spiel hier funktioniert allein über das Schreiben von Beiträgen), solltest du dir Name, Wohnort und Stand deiner ID überlegen. Falls du als Bürger einsteigen möchtest, findest du hier Familien, die neue Mitglieder suchen. Außerdem ist hier eine ausführliche Einstiegshilfe zu finden, die dir alle nötigen Schritte erklärt.


    Vale,
    Aulus Iunius Avianus

    "Ausgezeichnet", kommentierte Avianus, "Dann könnt ihr vor Ort auch gleich über den ungefähren den Preis der Arbeiten unterhalten." Er besaß den Betrieb schließlich nur. Was an dem Schrein konkret gemacht werden musste und wie viel Zeit für die jeweiligen Arbeitsschritte nötig wäre, konnten ein Handwerker sicherlich besser einschätzen.
    "Wenn damit dann alles besprochen ist, würde es mich freuen, erneut von dir zu hören." Sobald der Sergius eben die nötige finanzielle Unterstützung im Sack hatte. Danach würde Avianus gerne seine Leute anbieten.

    Während Avianus mit dem Namen Hadrianus Fontinalis nie besonders viel anzufangen gewusst hatte schien dem Iulius zumindest das Gentilnomen durchaus ein Begriff zu sein. Avianus schwieg vorerst und wusste nicht recht was er von den überraschend schnell gezogenen Schlussfolgerungen des Senators halten sollte. Er nickte nur knapp und lächelte schmal zurück, als der Senator geendet hatte. Weshalb er nicht früher mit dem Iulius darüber gesprochen hatte und es jetzt dennoch tat, hatte er, so fand er, bereits zu genüge ausgeführt.
    "Ich bezweifle, dass eine Entschuldigung meinerseits das Geschehene wiedergutmacht, aber ich denke es ist dennoch auch an mir, mich zu entschuldigen. Ich habe die Lage falsch eingeschätzt, mich zu sehr auf das Wort anderer verlassen und werde Situationen wie diese zukünftig hoffentlich zu vermeiden wissen", gestand er sich schließlich ein.
    "Aber gut … bevor hier irgendwelche Vermutungen angestellt werden oder gar Konsequenzen folgen, sollte wohl erst einmal überprüft werden, ob diese beiden Hadriani etwas miteinander zu tun haben, Senator." Hadriani gabs doch sicherlich einige, und darunter bestimmt auch genügend, die nichts miteinander am Pilleus hatten. Und selbst wenn … mit Hadrianus Fontinalis und Torquata unter der Erde und der ansonsten recht dünnen Beweislage sah es eher schlecht aus, wenn es darum ging, irgendjemandem etwas nachzuweisen. Man würde ja sehen. Avianus würde den Fall natürlich am liebsten ad acta legen. Persönliche Streitigkeiten ohne Hand und Fuß gingen ihn ja eigentlich ohnehin nichts an.
    "Was die Gerüchteküche angeht, haben wir nie herausgefunden, wer sie angefacht hat … oder ob überhaupt jemand bestimmtes dahinter steckt. Aber die Tabula, die damals angeblich von Leichnam des ermordeten Händlers entwendet wurde, konnten wir ausfindig machen." Eine weitere Tabula landete auf dem Schreibtisch. Ein weiteres Beweisstück, welches er für das Gespräch mit seinem ehemaligen Tribunus ausgegraben hatte. Davon, dass der Senator eben jene Tabula schon einmal gesehen hatte, konnte Avianus nicht das geringste wissen.



    DER SYRER HAT SEINEN ZWECK ERFÜLLT. DAS GERÜCHT IST IM UMLAUF. JETZT LASS IHN SEINE BEZAHLUNG ERHALTEN UND BEREITE SEINEM LEBEN EIN ENDE. DANACH, WENN DIR DIE LEBEN DEINER FRAU UND KINDER DAS WERT SIND, BEENDE AUCH DEIN EIGENES LEBEN. SEI GRÜNDLICH UND LÖSCHE AUCH DIESE TABULA, BEVOR DU ZUR TAT SCHREITEST.


    MIT ERWARTUNGSVOLLEM GRUSS DEINES KLEINEN SOHNES



    "Und die brachte uns zu der Vermutung, dass jemand im Umfeld der Iulier für den Mord damals verantwortlich war." Ursprünglich hatte er ja gehofft, der Praefectus Urbi würde sich der Sache annehmen, den Decimus Serapio damals hinter der Bühne des Theaters in Trans Tiberim zu informieren versichert hatte. Er selbst, zur damaligen Zeit noch ein kleiner Optio, hatte sich einer derart heiklen Angelegenheit, die Familie des vorgesetzten Tribunus des Mordes am Händler zu beschuldigen, mit nichts als einer Tabula und der darauf lesbaren, vagen Botschaft, nicht annehmen wollen. Was am Ende daraus geworden war? Nicht viel. Um die Sergia, die laut dem Decimus hinter dem Mord steckte, war es ruhig geworden, und auch der Praefectus Urbi selbst hatte nie wieder ein Wort über den Fall verloren.

    Ein riesengroßes Sorry an alle Wartenden.
    Ich hab letztens dooferweise echt viel zu tun im RL und dann Abends keine Energie mehr fürs IR übrig. In nächster Zeit werde ich versuchen, etwas freie Zeit zum Schreiben einzuräumen, was dann hoffentlich auch klappen wird.