Beiträge von Tiberius Iulius Crassus

    Und auch diesem Kuss konnte Crassus sich keinster Weise entziehen. Sein innerliches Verlangen nach der blonden Schönheit vor sich brach sofort jeglichen Widerstand, der auch nur in ihm aufzukeimen versuchte.
    Ihre Worte waren wie Balsam für seine Seele und er fühlte sich mit seinen Gefühlen für Caenis endlich bestätigt und nicht mehr so alleingelassen, wie bisher.


    Es verging noch einige Zeit, bis sich Crassus wieder von Caenis Lippen zu lösen versuchte, das jetzt auch einfacher klang, als es für den jungen Iulier war. Aber er schaffte es dann doch seine Lippen von den ihren zu befreien und in ihre wunderschönen blauen Augen blickte, während er seine Hände noch immer um ihren sanften Körper geschlungen hatte.
    ,,Könnte doch dieser Augenblick garnicht mehr enden...", dachte sich Crassus und merkte dabei garnicht, dass er diese Worte dabei auch aussprach, zwar mehr gehaucht als gesprochen, doch Caenis stand so dicht vor ihm, dass sie seine Worte sicherlich verstehen konnte. Danach zog er sie näher an sich heran und verstärkte den Druck seiner Arme auf ihrem Körper.
    ,,Ich will dich nicht mehr gehen lassen..", diesmal hatte er es ganz bewusst gesagt und auch so gemeint. Er wollte sie wirklich nicht mehr gehen lassen. Und doch meldete sich entfernt eine Stimme in seinem Kopf, dass es sicher nicht die beste Idee war den ganzen Abend hier zu zweit im Hortus zu stehen, in einer fremden Casa.
    Sie mussten wieder zurück, blieben sie zu lange weg, würden sie bloß den Nährboden für etwaige Gerüchte legen.

    ,,Du, oder Centho, habt mich zwar nicht darum gebeten, aber dennoch war es meine Absicht gewesen, schon mal den Boden herzurichten, auf den wir dann die neue Satzung hätten betten können. Wozu ich aber leider bisher noch nicht kam.", erklärte Crassus sich weiter, warum es ihm trotzdem unangenehm war, auch wenn er nicht direkt dazu aufgefordert wurde. Aber in wessen Aufgabengebiet würde denn der Teil mit der Satzung der Societas Claudiana et Iuliana fallen? Das war nun etwas, mit dem sich der junge Notarius noch garnicht so richtig beschäftigt hatte.
    ,,Ich würde fast behaupten, dass wir das ebenfalls dann mit dem A libellis besprechen sollten, aber ich werde das zuvor noch mal klären. Keine Sorge, wir werden schon mit den Richtigen dann reden.", scherzte er dann zum Schluss nochmal mit einem Augenzwinkern.


    Dann änderte sich das Gesprächsthema beinahe um 180°, als Dives davon anfing, dass er, natürlich nur reinhypothetisch, einen Peregrinus beim Militär kannte, dem er zum Bürgerrecht verhelfen wollte, ohne dass dieser seine gesamte Militärzeit absitzen musste.
    Crassus nickte erstmal nur verstehend, als der gewesene Duumvir erzählte.
    ,,Das du keinen dahergelaufenen Peregrinus adoptieren willst, hatte ich mir beinahe gedacht.", sagte er und grinste dabei. ,,Also im Grunde sollte man den Namen dieses Mannes dem entsprechenden Amtsinhaber einflüstern.", dafür gab es in Roma ja mehrere. Angefangen beim Quaestor Principis, der den Kaiser stets mit möglichen Standeserhebungen versorgte oder auch der Procurator a Memoria wäre sicherlich eine interessante Anlaufstelle für solche Angelegenheiten, immerhin war er dafür zuständig den Kaiser an vertagte oder auch mögliche neue Erhebungen zu erinnern.
    ,,Er sollte aufjedenfall über die nötigen Fürsprecher verfügen. Du weisst was ich mein, wichtige Männer, mit purpurnen Streifen auf der Toga. Also leicht würde das sicherlich nicht, aber wenn du möchtest, kann ich das einmal mit dem Procurator a memoria besprechen. Natürlich völlig unverbindlich, inoffiziell und ohne jegliche Namensnennung.", beantwortete er Dives hoffentlich auch seine letzte Frage. Das mit der Verleihung des Bürgerrechts auf völlig legalem Wege, auch wenn man innerhalb der Kanzlei etwas nachhilft, war keine der leichtesten Übungen, ohne gewichtige Fürsprecher für den Mann zu haben. Da konnte man beinahe sagen, dass es in der Provinz leichter ging, wo der Propraetor darüber eigenständig entscheiden konnte.
    ,,Aber was hat er getan, dass du dich für einen einfachen Peregrinus so einsetzen möchtest?", fragte Crassus dann noch aus reiner Neugier.

    Ad
    Lucius Matinius Achaicus
    Casa Matinia
    Urbs Aeterna


    Salve Matinius,


    in Bezug auf dein Schreiben an den Procurator ab epistulis möchte ich dich gerne zu einem Gesprächstermin in der Administratio Imperatoris einladen.


    ANTE DIEM III ID SEP DCCCLXIII A.U.C. (11.9.2013/110 n.Chr.) zur Mittagsstunde, habe ich Zeit um eine mögliche Anstellung in der Kanzlei mit dir zu besprechen. Es wird genügen, wenn du diese Einladung bei der Palastwache vorzeigst, damit die Garde dich durchlässt und zu meinem Officium bringt. Solltest du zu besagtem Termin unpässlich sein, bitte ich um eine entsprechende Antwort, mit mehreren Terminvorschlägen.


    Im Auftrag der Kaiserlichen Kanzlei


    Tiberius Iulius Crassus
    ~~Primicerius ab epistulis - Admistratio Imperatoris~~


    Das war in etwa genau das, was sich Crassus unter anderem von diesem Besuch bei seinem Procurator erwartet hatte.


    ,,Nein, Verstanden. Dazu habe ich keine Fragen. Ich werde das so machen und dich nur noch behelligen, wenn es entweder über meine Befugnisse geht, oder ich alles an wichtigen Informationen zusammengestellt habe, damit du die endgültige Entscheidung treffen kannst.", reflektierte er noch mal das Gehörte und freute sich schon jetzt insgeheim auf seine neuen Aufgabenfelder. Nicht, dass es ihm in der Abteilung des A Rationibus nicht gefallen hatte, doch war dies nun mehr wie das bloße Rechner schieben, wenn man jetzt mal von der Auktion der Betriebe absah.


    Falls der Procurator nun nichts mehr dazu zusagen hatte, würde Crassus nun wieder an seinen Arbeitsplatz zurück gehen und sich seinen Aufgaben widmen. Doch zuerst wartete er noch auf eine entsprechende Aktion oder Reaktion des Procurators, ob er gehen durfte.

    Die Frage schien einfacher zu klingen, als sie wirklich zu beantworten war. Die allgemeinen Aufgaben der Ab Epistulis Abteilung waren jedem innerhalb des Kaiserhofs bekannt, doch sprach der Procurator ja jetzt von Crassus eigenen Zuständigkeiten.


    ,,Nun, im allgemeinen bewache ich die Arbeiten meiner mir zugeteilten Notarii. Die daraus bestehen, Berichte von Provinzen, sowie dem Exercitus Romanus auszuwerten." Aber die Allgemeinen Aufgaben, waren wie gesagt nicht das Problem, daher versuchte er es etwas zu konkretisieren.,,Ich meine, mir ist bewusst, um was sich unsere Abteilung zu kümmern hat, doch würde ich gerne noch wissen, inwieweit ich dabei eigene Entscheidungsbefugnis besitze und was ich erst mit dir abklären muss. Damit ich dich nicht mit jeder Kleinigkeit, wie einem neuen Notarii belästigen muss." Das dieser Fall unter den Bereich der Kleinigkeiten fiel, hatten die beiden Beamten ja bereits geklärt.
    ,,Aber ich möchte auch auf keinen Fall meine Befugnisse übertreten.", stellte er dann noch abschließend fest und fragte sich, ob der Procurator nun eine Auflistung, oder zumindest umrissene Einschränkung seiner Befugnisse als Primicerius abgab.

    Die entscheidung zum ersten Brief, nahm Crassus einfach nur zur Kenntnis und nickte. Lag doch die Entscheidung darüber weit über seiner Gehaltsklasse, auch wenn diese durch seine Beförderung auch um einiges gestiegen war, reichte es wahrlich nicht für solche Entscheidungen.


    Zum zweiten Brief hatte der Procurator schon eine gänzlich andere Meinung.
    ,,Dann werde ich ihn einladen und ihn ein wenig genau unter die Lupe nehmen. Und ebenfalls die Augen offen halten für mögliche weitere Kandidaten um die leeren Stühle unter den Notarii wieder aufzufüllen.", konkretisierte er dann die Angaben des Procurators in seinen eigenen Worten, wie er diese verstanden hatte.


    ,,Das wäre im Grunde dann auch erstmal wieder alles.", sagte Crassus dann, steckte das kurzgefasste Schreiben des Matiniers wieder ein und wollte sich gerade erheben, als ihm noch ein Gedanke der Höflichkeit kam und ihn in seiner Bewegung innehalten ließ. ,,Außer du hast noch etwas für mich? Anweisungen, Aufgaben, die ich übernehmen soll?", stellte er dann die eher unspezifisch gehaltenen Fragen und wartete auf eine Reaktion seines Vorgesetzten.

    ,,Ich sehe da doch interessierte Blicke!", versuchte er die Menge weiter zu einem Kauf anzuregen und deutete dabei auf ein paar Augenpaare, die ihm entgegen blickten - völlig gleichgültig, ob diese wirklich das angebliche Interesse in ihrem Blick hatten, oder nicht.


    Nun, auch ohne die ihm gleich entgegen gebrandeten Kaufschreie, musste es weitergehen. Sie hatten immerhin keine Ewigkeiten Zeit um diese Auktion duchzuziehen. Daher dauerte es diesmal auch nicht lange und der junge Notarius gab erneut das Zeichen für die nächste Preissenkung.


    ,,Ich sehe aber auch in euren Blicken, dass diese Preisvorstellung dafür noch immer eindeutig zu hoch sei.", wieder legte er eine gewichtige Pause ein. Zumindest hielt er selbst diese Pause für aussergewöhnlich gewichtig.
    ,,Also gut, 1.000 Sesterzen für einen vollständig ausgebauten Betrieb. Das ist doch beinahe schon geschenkt."


    Jetzt schien sich etwas in der Menge zu regen. Also mehr als ohnehin schon.
    Ein Mann drängelte sich in den Sichtbereich des Auktionators und wollte diesem etwas zurufen. Granius Cominianus wollte jetzt ein schönes 'Ich nehm ihn!' oder 'Den will ich!', oder zumindest ein einfaches 'Gekauft!' hören, doch offensichtlich wurde er enttäuscht, als der Mann zu rufen begann.
    ,,Spinnst du? Für über 1.000 Sesterzen kauft dir doch niemand diese Bruchbude ab. Das ist ja mehr als ich in einem ganzen Jahr verdiene.", ließ der Mann seine ganze Empörung über diese sündhaftteuren Preise los.


    Doch der erfahrene Mann auf der Bühne ließ sich seine wirkliche Reaktion kaum anmerken, stattdessen nahm er diesen kleinen Zwischenfall eher mit Humor und versuchte die Situation auch damit wieder zu retten.
    ,,Du willst also einen Preis unter 1.000 hören?", rief er dem Mann zurück und grinste dabei schelmisch. Der Rufer aus der Menge nickte dabei begierig, ob dies nun wahrhaftige Empörung war, oder nur ein Trick um den Preis weiter fallen zu lassen, war unerheblich. ,,Gut. Wie wäre es dann mit 999 Sesterzen? Gefällt dir das eher? Fragte er den Mann und musste wieder grunzen vor Lachen, bevor er sich wieder an die Menge um den Mann herum wandte. Oder kann sich vielleicht jemand Anderes für einen solch niedrigen Preis, der sogar unter dieser magischen Grenze von 1.000 Sesterzen liegt, erwärmen?" Währenddessen schien sich etwas am Eingang dieses Saals zutun. Weitere mögliche Kaufinteressenten vielleicht?

    ,,Salve Primicerius.", entgegnete Crassus höflich und setzte sich auf den ihm angebotenen Stuhl.


    ,,Nun, ich habe hier zwei Briefe, von unterschiedlicher Wichtigkeit, bezüglich derer ich mit dir das weitere Vorgehen besprechen wollte.", erklärte Crassus sich und hielt die beiden Papyrii in die Höhe.


    ,,Der Erste ist vom Praefectus Classis Pedius, aus Alexandria. Dort scheint es etwas drunter und drüber gegangen zu sein, was den Verlust ihres Flaggschiffs zur Folge hatte, sowie einige personelle Konsequenzen, die er bereits erledigt hatte. Nun scheint die Classis Augusta Alexandrina aber etwas unterbesetzt zusein. Ich bin mir nicht sicher, in wie weit der Bürgerkrieg nicht auch dort Opfer gefunden hat. Aber lies selbst.", versuchte er den Brief einigermaßen zusammen zu fassen und legte ihn dem Procurator dann vor.



    Später, als das Thema des ersten Schreibens geklärt war, legte er dann noch sein Zweites vor.
    ,,Dieser Brief ist an dich selbst adressiert. Ein gewisser Matinius ersucht ein Gespräch bezüglich einer Anstellung in der Kanzlei." und auch dieses Schreiben legte er seinem Vorgesetzten vor.


    Sim-Off:

    Habe mal der einfachheit halber, beide Briefe gleichzeitig beschrieben. Die entsprechenden Links auf die Beiden sind im vorherigen Post zu finden.

    Kaum hatte Crassus seine Arbeit als Primicerius Ab Epistulis begonnen, landeten auch bereits mehrere Briefe auf seinem Tisch. Der Eine war ein Brief vom Praefectus Classis, der Classis Augusta Alexandrina Faustus Pedius Saturninus, adressiert an den Kaiser persönlich. Was natürlich kein Garant dafür war, dass dieser überhaupt beim Kaiser auf den Tisch kam. Das musste erst die Kanzlei entscheiden und so landete dieser auf seinem Tisch. Der Inhalt war etwas verworren, daher machte er sich auf den Weg zu seinem Vorgesetzten den Procurator Ab Epistulis, um mit diesem das weitere Vorgehen zu besprechen. Es gebot eine gewisse Dringlichkeit!


    Der Zweite, war ein Brief von einem einfachen Civis aus Roma, der eine Anstellung in der Kanzlei suchte. Doch war sich Crassus hierbei nicht sicher, ob er dies alleine entscheiden durfte, allein schon deshalb weil der Brief auch direkt an den Procurator persönlich gerichtet war. Wie gut, dass er sowieso zu ihm musste, da konnte er gleich beide Briefe gleichzeitig abarbeiten.


    Der Dritte, war kein Brief, sondern eine Tabulae, und allein der Absender dieses Schreibens machte die Weiterreichung an den Kaiser persönlich bereits zur Pflicht. Denn wenn der erfolgreiche Feldherr des Kaisers, der ehemalige Legatus und nun Praefectus Urbi Flaminius war einer der engsten Vertrauten, weshalb seine Post immer direkt weiter gegeben wurde. So hatte auch Crassus diese Tabulae einem der Sklaven des Kaisers mitgegeben, der diese zu ihm tragen würde.


    Am Officium des Procurators angekommen, klopfte er kurz an und ging dann hinein. Dort traf er auf einen der Vorzimmer Notarii.
    ,,Melde mich bitte dem Procurator, ich habe wichtige Dinge zu besprechen."

    Die erste Auktion begann, doch der erhoffte Ansturm an Bietern blieb aus. Vielleicht lag es daran, dass es noch früh ist und die meisten sich die ganze Show erst einmal anschauen wollten, oder aber der Preis für die angebotene Fischerei war einfach noch zu hoch.


    Der adoptierte Granius versuchte zwar seine Künste in der Rhetorik so gut es ging auszureizen, doch schien es nicht den entsprechen Erfolg zu erzielen.
    ,,So geht es nicht weiter...", murmelte er seinem Kollegen zu und gab daraufhin dem Auktionator das entsprechende Zeichen den Preis weiter herab zu senken.



    Als Granius Cominianus das sah, reagierte er prompt.
    ,,Mit bloßen Worten seid ihr wahrlich nicht zu beeindrucken.", grunzte er. ,,Wie wäre es damit? Dann legte er eine spannungsvolle Pause ein, nur um dann den Preis für das Objekt weiter zu reduzieren. ,,1.100 Sesterzen, für eine Fischerei, in einem hervorragenden Zustand. Ständig renoviert und instand gehalten, hatte es dem Bauwerk nie an etwas gemangelt!", versuchte er die Fischerei weiter anzupreisen, in der Hoffnung, dass sich nun einer der Anwesenden zu einem spontanen Kauf entschließen und so diesen Betrieb zu einem sagenhaft niedrigen Preis ersteigern würde. Bevor ihm ein anderer diesen wegschnappen kann.

    Nach seiner Beförderung zum Primicerius Ab Epistulis, während der Generalaudienz für die Beamten in der Aula Regia, wollte er seiner neuen Abteilung auch direkt einmal einen Besuch abstatten und sich der Handvoll Notarii, die nun unter ihm arbeiten sollten vorstellen.


    Also ging er bis zur Tür des Officium XIX und klopfte kurz an, ehe er sie öffnete und besah sich die versammelte Mannschaft. Selbstverständlich hatten alle Notarii schon in der Aula Regia von ihm Kenntnis genommen, doch war Crassus eine persönliche Vorstellung doch sehr wichtig.
    ,,Salvete Notarii! Ich bin Tiberius Iulius Crassus!", begann er dann das allgemeine Gewusel im Officium zu unterbrechen und wartete, bis alle Augenpaare auf ihn gerichtet waren. ,,Wie ihr mitbekommen habt, bin ich nun euer neuer Vorsteher. Ich denke es wird sich nicht viel grundlegendes unter mir ändern. Zumindest vorerst nicht. Ihr macht weiter eure Arbeit, wie bisher, und ich werde mich erst einmal einarbeiten in das neue Sachgebiet."
    Kurz darauf, wandten sich die meisten auch schon wieder um und wuselten fleissig weiter. 'Na das fängt ja gut an...', dachte sich Crassus dann und setzte sich erstmal hinter seinen eigenen Schreibtisch, der um einiges größer war, als die der Notarii, die nicht einmal alle einen eigenen hatten.

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    Die im Vorfeld angekündigte Auktion, einiger bislang staatlich genutzter Betriebe fand in einem der größeren Säle der Trajansmärkte statt, in dem genügend Platz vorhanden war, um die ganzen Aufbauten, die die Sklaven der Administratio Imperatoris bereits seit Tagen aufbauten, sowie eine große Käuferschar unterzubringen.


    Es wurde eine kleine Tribüne, auf der der Auktionator, sowie ein paar Notarii und Sklaven der kaiserlichen Kanzlei platz hatten, aufgebaut. In etwa so hoch, dass der Auktionator einen guten Blick hatte über die erwartete Menge an möglichen Bietern und letztenendlich auch Käufern zu haben. Daneben stand eine Reihe von Tischen, an denen der Notarius Iulius federführend, mit ein paar Amtskollegen saß und die Schriftrollen mit den Informationen über die Betriebe und die Besitzurkunden, sowie die große Geldkassette für die erwarteten Einnahmen bereithielt. Die Auktion sollte zwar der noch recht junge Iulier leiten, doch die eigentliche Sprecharbeit bei der gesamten Geschichte, übertrug er dann doch lieber einem erfahrenerem Mann.
    Dabei handelte es sich um


    [wrapIMG=left]http://www.imperium-romanum.in…ava_galerie/Aegypter1.jpg[/wrapIMG]
    Volusus Granius Cominianus
    einen erfolgreichen Redner und erfahrenen Auktionator. Granius war ein kleiner, schmieriger und beleibter Mann, dessen rundlicher Körper einen beachtlichen Bariton hervorbrachte. Seine Geheimratsecken zeugten von seinem mittleren Alter und seine Kleidung, war die eines wohlhabenden, aber beachtungssuchenden Plebejers, der aus keiner der bekannteren Gentes stammte.





    Als sich bereits die ersten Schaulustigen in den Saal drängten, wartete Crassus noch etwas ab, ehe er Granius das Zeichen zu beginnen gab.
    Dieser schritt dann auf die kleine Bühne hinauf und wandte sich an das Publikum. Die meisten Blicke gingen sowieso auf die erhöhte Plattform, wodurch es sofort merklich leiser wurde und das Gemurmel der Bevölkerung immer mehr versiegte, während Granius in die Menge blickte.
    ,,Verehrte Senatoren, Patrizier, Equites und Bürger Romas!", versuchte er sodann weiter die völlig ungeteilte Aufmerksamkeit der Anwesenden zu bekommen. ,,Heute! Heute ist ein großer Tag für Roma. Die Schrecken des Bürgerkrieges wurden vernichtet und der rechtmäßige Kaiser sitzt bereits auf seinem Thron, oben auf dem Palatin! Imperator Caesar Appius Cornelius Palma Augustus! Und eben dieser Kaiser, hat auch sein Volk nicht vergessen! Sein Volk, dass die Strapazen unter dem Usurpator hinnehmen musste! Dieses Volk - IHR, sollt nun die Möglichkeit bekommen etwas zurück zubekommen! Daher lässt der glorreiche Kaiser Cornelius nun die größten Schätze aus den Listen der staatlichen Betriebe versteigern! Zum Wohle Roms!


    Während Granius Cominianus seine Einstiegsrede herunter rasselte, wechselte Crassus einen Blick mit seinem Kollegen, der direkt neben ihm saß, verdrehte kurz die Augen und musste dann grinsen. ,,Hoffentlich zieht dieses Geschwafel genügend Käufer an...", flüsterte er dann dem anderen Notarius zu und konnte sich erneut ein Grinsen nicht verkneifen.


    Als nun zahlreiche interessierte Blicke auf Cominianus gerichtet waren, fuhr er fort.
    ,,Doch bevor wir anfangen können, möchte ich euch zu erst die Regeln für diese Auktion erklären. Die Betriebe werden in einer Rückwärtsauktion versteigert. Das bedeutet, ich werde den Preis für das Angebot regelmäßig reduzieren, bis sich ein gewillter Käufer findet. Bedenkt aber, wer zu erst kommt, malt zu erst. Also seid nicht zu gierig, sonst ist euer Traumobjekt vielleicht schon weg, ehe ihr es euch schnappen könnt!"
    Dann machte er eine Pause um etwaige Nachfragen beantworten zu können.


    ,,Beginnen wir also mit dem ersten Objekt!", dabei deutete er auf eine art Tafel, auf der nun ein Sklave eine Skizze einer Fischerei an der Küste als Illustration des angebotenen Betriebs aufhängte. ,,Diese Fischerei, an der Küste, unweit Romas.* Sie hat der Res Publica niemals ihren Fang verweigert und stets nur die dicksten Fische an Land gezogen! Daher beginnen wir hier mit einem Gebot von nicht weniger als 1.600 Sesterzen! Na? Gibt es bereits Interessenten?", die Stimmung im Publikum war erwartungsgemäß eher verhalten. Warum sollte man auch den vollen Preis zahlen, wenn es ja nicht allzulange dauern sollte, bis der Preis fiel, solange sich niemand meldete. Da Granius Cominianus ein geübter Redner war, sprach er auch direkt weiter. ,,Okay okay okay! Wie ich sehe habt ihr das Prinzip begriffen!", da musste er selber lachen und fing dabei an zu grunzen auf seine typische Art. ,,Also, wie wäre es mit ... 1.400 Sesterzen?! 1.400 Sesterzen für diese wunderschöne Fischerei, die wöchentlich IV-mal so viel Fische fangen kann, als eine Gewöhnliche!"


    Sim-Off:

    verzeiht mir, dass ich jetzt erst das Thema eröffne. Ich hatte irgendwie den 02.09. im Kopf... :hmm:


    Sim-Off:

    *da Abdera/Thracia ja die standard einstellung ist für Betriebe ohne Ort, habe ich einfach andere genommen.


    Sim-Off:

    Um das Prozedere einmal ein wenig zu erklären, also wie wir uns das Sim-Off vorgestellt haben:Ich werde versuchen, einigermaßen regelmäßig die Preise herunterzuschrauben. Bis zu einem Mindestbetrag, den ich aber Geheim halten werde. Dann wird der Betrieb an einen NPC verkauft. So besteht die Chance relativ günstig an größere und weitestgehend ausgebaute Betriebe zu gelangen. Aber, wie Granius gesagt hatte, wer zu geizig ist, geht leer aus. Wir hoffen auf rege Beteiligung und zahlungskräftige Bieter.

    Bild der Trajansmärkte von megapiksel

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    Neben der Singleplayer-Kampagne mit verschiedenen Siegesoptionen gibt es auch die Möglichkeit von Online-Schlachten mit menschlichen Gegnern, Mehrspieler-Kampagnen aber leider wieder einmal nicht, soweit ich weiß.


    Seit Napoleon: Total War, dem Stand-Alone Addon für Empire: Total War gibt es bereits Mehrspieler-Kampagnen, in denen man zu zweit (jeder hat dann seine eigene Fraktion) miteinander und gegeneinander spielen kann. So auch in Rome II.


    btw.: habs schon hier liegen ;)

    Personalentscheidungen am Hofe, waren immer eine interessante Sache, besonders jetzt, wo der Kaiser ganz offenbar das groß Reinemachen in Angriff nahm. Gespannt hörte der junge Notarius den Ausführungen des Kaisers zu.


    Ah, Pompeius, der Klient des Vesculariers wird auf einen anderen Posten versetzt, aber verbleibt noch immer hier am Hofe. Hätte ihn sicher schlechter treffen können., ging es Crassus durch den Kopf, als der Kaiser auf den Procurator a Libellis zu sprechen kam. Auch wenn die Abteilung des A Memoria zugegebenermaßen nicht so ein einflußreicher Posten war, wieder des A Libellis, würde er wohl unbestritten einer der mächtigsten Männer am Kaiserhof bleiben.
    Plötzlich nannte der Kaiser dann Crassus Namen und riss ihn damit schlagartig aus seinen Gedanken heraus. Zum Primicerius Ab Epistulis!, schoss es durch seine Gedanken und ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Offenbar war der Kaiser doch kein so schlechter Mann, wie in die Acta einst beschrieben und der Vescularier stets betitelt hatte. Genau den Posten, den er sich bei einem Gespräch mit dem Decimus auch schon als Wunschposten ausgesucht hatte.
    ,,Ich danke dir, für dein Vertrauen.", sagte er schließlich und bedankte sich beim Kaiser für die Beförderung. Erst hatte er noch mit sich selbst gehadert, ob er dazu etwas sagen sollte, doch wollte er das letztendlich nicht unbeantwortet lassen.


    Nach der Audienz, würde Crassus sich wohl als erstes einmal sein neues Officium ansehen und schauen, ob und wieviel momentan zu tun war.

    Wenn du sowieso grade in den Laufbahnen rumdoktorst, könntest du dann den Absatz zwischen diesen beiden Posten auch gleich korrigeren?


    so stehts drin:
    "Procurator rationis privatae" "Procurator
    Familiarum Gladiatoriarum"


    und so sollte es wohl gemeint sein, oder?:
    "Procurator rationis privatae"
    "Procurator Familiarum Gladiatoriarum"



    Versteht man, wie ich das meine, oder? :D

    ,,Da wären wir dann wohl beim ersten Problem angelangt.", äusserte Crassus sich erstmal nur wage und man konnte ihm ansehen, dass er einige Atemzüge lang grübelte, ehe er weitersprach. ,,Die Sache ist nämlich die: Der Procurator Pompeius wurde, so wie es die Gerüchte besagten, gleich nach Ende der Belagerung unter Hausarrest gestellt." Wieder ein Pause, in der Crassus sich mit der linken an sein markantes Kinn griff und daran herum rieb.
    ,,Und seitdem wurde er nicht mehr in der Administratio gesehen. Wir sind zwar demnächst zu einer Versammlung vor dem Kaiser gerufen, doch ob Pompeius dort anwesend sein wird, ist momentan noch fraglich.", versuchte er weiter die verfahrene Situation in der Kanzlei zu erläutern, ohne den Eindruck erwecken zu wollen, dass er Dives doch nicht, wie versprochen, helfen könne. ,,Aber es muss einen zeitweiligen Stellvertreter des Procuratos geben, der über seine volle Verfügungsmacht verfügt. Ich werde, sobald ich das nächste mal wieder auf dem Palatin bin, sofort einen Termin mit diesem, oder Pompeius selbst, in die Wege leiten. Also keine Sorge, das wird schon klappen.", versuchte er zum Schluss noch ein paar aufmunternde Worte zu finden. Allerdings würde sich dies, aufgrund der Abwesenheit des Pompeius noch etwas hinziehen können. Aber das war auch nichts, was Crassus nicht schaffen sollte.


    ,,Ach, die Satzung!", polterte es dann aus dem jungen Iulier heraus, nachdem Dives letzten Worte endlich in seinem zermaterten Hirn ankamen. ,,Stimmt, die Satzung müssen wir noch abzeichnen lassen. Selbstverständlich, verzeih bitte, dass mir das in dieser turbulenten Zeit abhanden gekommen war.", entschuldigte er sich dann dafür, dass er es nicht geschafft hatte bereits in diese Richtung in der Kanzlei zu intervenieren.

    Ein einfacher Sklave der kaiserlichen Kanzlei lief durch die Stadt und verteilte Zettel wie diesen an die schwarzen Bretter und an Wände an stark frequentierten Plätzen, damit auch kein möglicher Käufer daran vorbeikommen würde. Es waren keine großen Plakate, aber dafür überzeugten sie durch ihre schiere Masse um so mehr und konnten kaum unbemerkt bleiben.


    >>–––>AUCTIO PUBLICO<–––<<




    IM RAHMEN DER UMSTRUKTURIERUNG
    DER RES PUBLICA WERDEN NUN DIE GROESSTEN STAATSBETRIEBE ABGESTOSSEN UND SOMIT DER BEVOELKERUNG ROMAS ZUGAENGLICH GEMACHT


    JEDER BUERGER ROMAS IST EINGELADEN
    AN DER AUKTION TEILZUNEHMEN

    AUF DEM FORUM TRAIANI
    ANTE DIEM KAL SEP DCCCLXIII A.U.C. (1.9.2013/110 n.Chr.)



    Sim-Off:

    pfeile nochmal angepasst. komisch, auffem laptop hatte es noch gepasst, jetzt am Rechner nicht mehr -.-"

    ,,Gib einfach her!", sagte Crassus dann barsch. Natürlich vorlesen lassen würde er sich diesen Brief ganz sicher nicht von irgendeinem dahergelaufenen Sklaven, den er bisher kaum gekannt hatte, war er doch erst mit Dives aus Ostia zurückgekehrt.


    Dann streckte er seine Hand aus, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, dass Dives Scriba Personalis ihm seinen Brief herausgeben solle.
    Dann hätte dieser auch wieder Zeit seine wichtigen Dinge für Crassus Cousin zu erledigen, nicht dass dieser ihm dann noch auf den Pelz stieg, auch wenn das Crassus eigentlich ziemlich egal sein konnte.

    Dann rückte Dives damit heraus, was er von Crassus zu wissen gewollt hatte, die nebenbei angebotene Hilfe, ignorierte er erst einmal, wusste er ohnehin nicht wirklich, wie der ehemalige Duumvir Ostias einem Beamten des Kaiserhofs in der Karriere helfen konnte. Aber vielleicht bedachte Crassus dabei momentan etwas essentiell wichtiges nicht, oder übersah einfach etwas. Aber nichts desto trotz, wäre Crassus allzeit bereit sich für seinen Verwandten einzusetzen und ihm zu helfen, wo er konnte. Das gebot schon allein die Tatsache der Verwandtschaft, fand Crassus.
    ,,Nun, zügig ist beim Kaiserhof unter Umständen das falsche Wort.", sprach Crassus und grinste seinem Cousin schelmisch zu.


    ,,Nein nein, ich denke das wäre wohl eine gute Idee, wenn du als Stellvertreter für den Ordo Decurionum Ostiensis mit mir zusammen zum Procurator a Libellis gehen würdest. Dieser ist immerhin der entsprechende Ansprechpartner für städtische Anfragen. Auch wenn wohl auch der Procurator a Cognitionibus wohl einen Blick darauf werfen müsste, ehe eine endgültige Entscheidung gefällt werden könnte.", versuchte Crassus seinem Cousin einen gewissen Einblick in die Arbeitsweise der kaiserlichen Kanzlei zu gewähren, damit dieser besser nachvollziehen konnte, wie solch etwas gehandhabt wird.


    ,,Mit mir an deiner Seite bekämst du sicherlich schnell einen kurzfristigen Termin und dann könntest du selbst mit dem Procurator die Feinheiten ausarbeiten."