Beiträge von Rediviva Helena

    Sie schwieg sich kurze Zeit einer Antwort aus. Irgendwie schien der Gesprächsverlauf schon fast allzu offensichtlich. Welche Frau war schon so weit gereist, wie sie? Wenige Frauen hatten in sovielen Provinzen ihre Heimat gefunden. Germanien, Italien und Hispania. Was würde nun folgen? Sie bückte sich leicht nach vorne und strich mit ihrer Hand über die kleinen Wellen. Sie mochte die Welt sehr, in welcher sie lebte. Sie mochte das Grün der Wiesen von der Regio Hispania Tarraconensis. Mochte das Blau des weiten Meeres. Sie hatte das Wasser schon immer sehr gemocht, auch wenn es ihr nicht immer gut bekam. Sie dachte an die piratische Bekanntschaft zurück. Sie hatte wirklich schon sehr viel erlebt und das meiste wusste Callidus mit Sicherheit nicht. Er würde sie wohl beneiden. Langsam richtete sie sich wieder auf. Sollte sie noch mehr erleben? Irgendwann musste die Reiserei doch ein Ende finden.


    Helena seufzte leise. Am liebsten würde sie sich jetzt einfach fallen lassen und auf dem Wasser treiben. Natürlich nicht forttreiben lassen. Einfach nur etwas entspannen. Aber sie tat es nicht. Sie wandte sich wieder um und ging storchbeinig wieder an den Strand zurück, um ihre Kleidung nicht noch weiter zu durchnässen. An Callidus ging sie vorbei, um sich dann in den Sand sinken zu lassen. Stimmt, auch in Griechenland war sie einmal gewesen. Es lag schon so furchtbar weit zurück. Sie legte sich der Länge nach hin und sah in den Himmel. Erst jetzt erhob sie ihre Stimme wieder. "Doch, Britannien würde mich schon reizen. Es wäre nur etwas zu kalt in den Wintertagen, käme also nur als kurzfristiges Reiseziel in Betracht." Sie schloss die Augen. Eigentlich hatte sie keine klare Meinung kundgetan, aber warum auch? Sie hatte keine. Callidus wollte reisen, nicht sie.

    Helena nickte lächelnd und setzte sich an angewiesenes Schreibpult. Kurz dachte sie über die Beantwortung seiner Frage nach. "Ich denke per Eilbrief und per Einschreiben den Brief, den du schon vor der liegen hast. Jenen, den ich nun verfasse braucht nur als Eilbrief versandt werden. Abgebucht werden soll beides von der Familienkarte der gens Rediviva." erklärte sie, tunkte die Feder in die Tinte und begann den Brief für ihre Tochter zu verfassen.


    An: Rediviva Minervina, Villa Tiberia, Roma


    Salve meine Kleine,
    ich weiß, eine solche Anrede bist du nicht mehr gewohnt. Ich weiß auch, dass du nicht erwartet hast, von mir Post zu erhalten. Aber da ich auf keinen Fall mehr vorhabe, nach Italia zurückzukehren, habe ich ein Geschenk für dich. Ich besitze drei Ländereien in der Provincia Italia. Derzeit werden sie von Matinius Fuscus bewirtet. Ich habe ihm allerdings bereits zugeschickt, dass er sie an dich abtreten möchte. Ich schreibe dir, damit du auch um die Umstände weißt. Ich denke, nun, da du in einem heiratsfähigen Alter bist, schadet dir ein wenig Besitztum nicht und ich kann, fern der Landgüter, wenig damit anfangen.
    Ich wünsche dir gutes Gelingen mit den Gütern. Ich habe dir die Kaufbescheinigung beigefügt, damit du auch den Nachweis hast.
    In Liebe,
    deine Mutter Helena


    Bestätigung über den Kauf von drei Grundstücken.

    Sim-Off:

    Ich weiß leider nicht, in welchem Gebiet, denn das wurde damals ja noch nicht festgelegt.


    Verkäufer: Staat
    Käufer: Rediviva Helena
    [Blockierte Grafik: http://img177.imageshack.us/img177/6544/staatskassenbeleggrundsuf6.jpg]


    Sie wickelte den Brief für Minervina um die Tabula, verschnürte das Ganze und ging zum Schreibtisch von Subdolus. Sie legte das kleine Bündel auf den Tisch und reviderte ihre vormalige Erklärung. "Also der Brief für Matinius ist ein Eilbrief mit Einschreiben. Das hier wohl eine Eilsendung mit Warensendung daran." Sie nickte ihm lächelnd zu.

    Mh also ich hab festgestellt dass beim Telefonieren selber schon wieder ein wenig besser geht. Quasi ist für die Wahrnehmung nach 10 Minuten eigentlich kein Rauschen mehr da. :)


    Aber ich werde es trotzdem bei Gelegenheit mal an einem anderen PC austesten, denn ich habe eh die Befürchtung, dass es etwas an meinem kleinen Liebling liegt ^^


    Trotzdem vielen Dank! =)


    Edit: Oh nein, sorry. Schon wieder die ID's vertauscht -.-

    Schon als sie seine Freude an der Reise gen Germanien hörte, erahnte sie schon worum es ging. Sie hatte offensichtlich Reiselust in ihm geweckt, das hatte er schon öfter durchblicken lassen. Also wollte er gern wieder mehr von der Welt sehen. Ihre Miene verfinsterte sich noch um einen Deut, doch sie stand ja glücklicherweise mit dem Rücken zu ihrem kleinen Bruder. Doch ihre Unsicherheit zeigte sich dennoch dadurch, dass sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. Sie schloss die Augen und versuchte, an etwas schönes zu denken. Sie spürte wie das Wasser um ihre Beine floss, dachte an die schöne Zeit, da Minervina noch klein war. Es war eigentlich schon wirklich ziemlich lange her, dass sie unbeschwert gelacht hatte. Gut, unbeschwert lachte sie auch jetzt wieder, aber dazwischen war eine wirklich lange Zeit verstrichen.


    Dann drehte sie sich um. "Du hast Recht. Ich würde gern mehr von der Welt sehen, als Hispania, Germanien und Italien, doch was? Dies sind des Reiches schönste Provinzen." Sie lächelte wieder leicht. Callidus nicht anmerken lassen, dass er eigentlich eine Art kleines Ebenbild von Metellus war, dachte sie immer wieder. Das würde er ihr ziemlich übel nehmen. Ja, auf Reisen hätte sie Lust. Auf 'Tapetenwechsel', denn hier lauerten in der Tat zuviele Erinnerungen. Maximus, Minervina, ihre beiden Söhne und Metellus, der sie einfach im Stich gelassen hatte.

    Helena stand mit ihren Füßen mittlerweile im weißen Sand. Aber Sandalen waren hinderlich und so beugte sie sich nieder, um die Schnüre zu lösen. Als diese Arbeit getan war, ließ sie das Schuhwerk einfach stehen und näherte sich dem leise rauschenden Wasser. Sie hatte Callidus aufmerksam zugehört, wusste aber keine Antwort. Wenn er sie doch einfach nur so mögen würde, wie sie war. Oder tat er das? Was würde er sagen, wenn sie nichts mehr richtig ernst nahm, wenn er es ernst meinte? Wenn sie nächtelang fort war? Wenn sie kein bisschen Verantwortung mehr auf sich nahm? Helena war sich sicher, dass ihm das kein bisschen gefallen würde. Jedenfalls nicht, wenn er sie schon jetzt mochte, denn das was er aus ihr machen wollte, war ein völlig anderer Mensch. Früher war sie sorgenfrei gewesen, an der Seite von Maximus. Aber dann kam der verpflichtende Lebensabschnitt in dem sie so vieles falsch gemacht hatte und was sie auf keinen Fall wiederholt sehen wollte.


    Mittlerweile stand sie schon bis zur Mitte der Knöchel im Wasser und die Wellen strichen schon am Saum der Tunika entlang. Dieser nahm schon ein dunkles Blau durch das Wasser an, trug sie doch heute eigentlich eine hellblaue Tunika. Sie wandte sich um, um den am Strand befindlichen Callidus zu betrachten und setzte zu einer Antwort an. "Ich widerstrebe auch nicht, etwas Neues auszuprobieren. Ich denke nicht, dass dich eine andere Frau mit einem Apfel beworfen hätte, die in meinem Alter ist." meinte sie mit noch ernsthafter Stimme, doch dann kehrte ein ehrliches Lächeln in ihr Gesicht zurück. Nein, sie war für ihr Alter ganz gewiss nicht langweilig. Warum tat es dennoch weh, dass sie Callidus nicht ganz das bieten konnte, was er sich wünschte? Sie war nun einmal so. Musste sie vielleicht etwas an Metellus zurückdenken? Nein, er war zwar eigentlich genauso... unstetig wie Callidus gewesen, hatte sich aber häufig über ihr unstandesgemäßes Denken beschwert. Was sie sich auch erst durch ihn einigermaßen angewöhnt hatte. Metellus. Das Lächeln schwand wieder und sie drehte sich wieder um. Sie war so leicht durchschaubar und sie konnte dem nur entgegen wirken, wenn man sie nicht ansah. Also wieder zurück zum Meer mit dem verletzten Blick.

    Sie legte den Kopf schief. Langsam konnte sie seine Reden nicht mehr hören. Helena fand sich absolut nicht langweilig. Viel eher war es so, dass Callidus übertrieben aktiv war. Es grenzte schon an bodenlosen Leichtsinn, wie er sich manchmal verhielt. Und diese Meinung spiegelte sich auch ziemlich deutlich in ihrem Gesicht wieder, als sie ihn ansah. Sie öffnete den Mund um ihm etwas zu erwidern, schloss ihn dann aber wieder. Sie gestand es sich nur schwerlich ein, aber es verletzte sie, dass Callidus sie als langweilig empfand. Sie wandte ihre Gesicht wieder ab, dieses Mal ohne ein Grinsen oder Lächeln. Wieder traf ihr Blick das Meer, die leichten kleinen Wellen die es vor sich hertrieb.
    Sie beachtete seine Reden gar nicht weiter und ging auf den Strand zu. Sie wollte sich nicht anmerken lassen, dass er sie verletzt hatte. Die Zeiten waren vorbei, da sie anderen ein schlechtes Gewissen einbrennen wollte. Womöglich hatte er Recht und sie war wirklich langweilig. Vielleicht auch erst langweilig geworden. Sie wandte sich um. "Weißt du, Lucius... Wenn man drei Kinder gebärt, zwei davon an den Tod und eines an die Vergangenheit verliert, wenn man sein Leben mehrmals umstellen muss... Dann wird man irgendwann langweilig. Ich hatte nie die Gelegenheit Männer aufzureißen, ich bin anders aufgewachsen als du." Sie lächelte noch immer nicht, doch bei ihren folgenden Worten zwang sie sich dazu. "Und ich will nicht sagen, dass ich schon wirklich alt bin. Aber ich bin doch zu alt, um all die erlebten Jahre ungeschehen zu machen und mich um eine große Wendung zu ändern. Akzeptier wie ich bin, oder tu es nicht. Aber ich bin keine Frau, die im Anfang der Zwanziger steht und jeder Sorgen befreit ist."


    Damit wandte sie sich wieder von ihm ab und ließ den Blick aufs Meer schweifen. Sie hatte wirklich schon recht viel erlebt, dafür, dass sie eine Langweilern war. Von Seeräubern entführt, eine Affäre gehabt, Patrizier geheiratet, die alte Familie wieder gefunden... Es war wohl wirklich zu viel passiert und sie sehnte die Langeweile nun herbei. Einmal ein gewöhnliches Leben führen konnte doch so schwer und falsch nicht sein, oder?

    Ihre Anspielung, die eigentlich weniger eine solche denn ein kleiner Vorwurf war, war eigentlich auch nicht ernstzunehmen. Aber sie sagte nichts, auf keines seiner Worte hin. Ihr Blick war völlig verträumt auf das Meer gerichtet. Sie dachte zurück, wie oft sie hier schon gestanden hatte und wieviele neue Leute sie so auch kennengelernt hatte. Der Wind zog sacht an ihrem Haar und hob es leicht an. Winde. Sie liebte den Wind, egal wie stark und aus welcher Richtung er kam. Dieser Wind war recht kalt und trieb ihr eine leichte Gänsehaut auf die bloßen, recht hellen Arme. Ihre Tunika war, wie so typisch, an den Schultern durch Fibeln zusammengehalten und hatte keine Ärmel. Dafür war es einfach zu warm. Die Palla hatte sie komplett zuhause gelassen. Für Gepflogenheiten wollte sie sich nicht noch zusätzlich abquälen.


    Da erinnerte sie sich, dass Callidus noch da war und eigentlich auch noch eben gerade mit ihr sprach und sie schrak sogar etwas zusammen, obwohl er in diesem Moment keinen Laut von sich gegeben hatte. "Ich bin auch eine Römerin und nicht von solchen Trieben gesteuert. Und beziehe es nicht auf mein Geschlecht, denn wenn alle Frauen so wären wie ich, hättest du ziemlich schwer daran zu kauen." meinte sie mit dem Hauch eines Grinsens und wandte den Blick wieder vom blauen Meer ab um Callidus anzusehen.

    Hispanias Felder hatten ihr schon viel Freude gemacht. Sie hatte schon sehr oft mit Menschen herumgetollt, die sie wirklich gerne mochte. Kurz drifteten ihre Gedanken zu Metellus und dem Besuch bei der Villa Rustica ab, aber sie wollte nicht mehr daran denken. Sie hatte jeden traurigen Gedanken an Maximus vertrieben und sie wollte sich den neu erworbenen Optimismus nicht durch Metellus nehmen lassen. Sollte er doch bleiben, wo er nun steckte.
    Ein leichtes Grinsen trat auf ihre Lippen, als sie ihren Volltreffer bemerkte. Scheinbar wurden die Sinne im etwas höheren Alter doch besser. So gut hätte sie damals niemals getroffen. "Essen wirft man auch nicht einfach durch die Gegend." schoss sie zurück und rappelte sich dann endlich aus dem Gras hoch. Sie tat den letzten, ausbleibenden Schritt und entwand ihm seinen Apfel und gab ihm dafür den Ihren, den er kurz zuvor durch die Gegend geworfen hatte. Mit einem genussvollen Grinsen sah sie ihn an. Es bereitete ihr Genugtuung, ihn vermeintlich zu verblüffen.


    "Nein. Und das Mädchen habe ich dir leider auch nicht mitgebracht. Vielleicht sollte man dir mal eine Gehirnwäsche verpassen. Deine Triebe sind ja schon beinahe nicht mehr normal." erklärte sie und biss ein weiteres Stückchen vom Apfel ab, ehe sie ihm diesen zurückgab. Sie wischte sich mit dem Handrücken den Saft von den Lippen, den dieser ziemlich gut gereifte Apfel von sich gegeben hatte und wanddte sich dann von Callidus ab, um zum Meer zu sehen.

    Als der erste Apfel dicht neben ihr aufschlug, öffnete sie irritiert wieder die Augen und blickte neben sich. Na, der hatte da aber eben noch nicht gelegen. Ihr Blick wanderte gen kleinen Bruder, der grade dazu ansetzte, den zweiten Apfel in ihre Richtung zu werfen und es dann auch tat. Sie rollte sich ein kleines Stück zur Seite, um nicht erbarmungslos getroffen zu werden. Etwas zweifelnd sah sie die beiden Äpfel an und dann wieder ihren Folterknecht. Er riss den Armen Äpfeln erst den Leib auseinander und warf sie dann weg. Na, dachte sie mit einem kurzen Aufblitzen ihrer Augen, nun sind sie ohnehin tot. Sie griff nach einem der beiden Äpfel und holte aus, zielte und warf ihn mit aller Kraft die sie aufbringen konnte in Richtung Callidus.


    Mittlerweile hatte sie sich auch aufrecht hingesetzt. Mit einer Hand stützte sie sich ab, während ihre Beine angewinkelt im Gras lagen. Die schmale Tunika ließ nicht viel mehr unterschiedliche Haltungen zu, wenn man sie nicht zerreißen wollte. In der anderen Hand hingegen hielt sie mittlerweile den anderen Apfel und mit gespieltem Zorn sah sie ihren jüngeren Bruder an. Eigentlich verhielt sie sich ganz und gar nicht ihrem Alter gemäß und wenn doch, so eigentlich nur als Mutter die mit einem kleineren Kind spielte. Aber das war ihr eigentlich egal. ihr saß nun einmal der Schalk im Nacken.

    Eine der Wolken, so glaubte sie, sah beinahe so aus wie der Caduceus. Sie musste lächeln. Diese Form war auch nicht sehr schwierig, denn sobald Wolken ein wenig breiter wurden und dabei ein wenig ineinaner verwunden aussahen, mochten sie den Anschein erwecken, als ähnelten sie dem Stab des Merkur oder auch der Concordia. Sie ließ ein zufriedenes Seufzen aufkommen, als ein leichter Wind über ihr Gesicht fuhr und das lange, blonde Haar leicht mit sich zog. Ja, ihr blondes Haar war untypisch für eine Römerin, aber sie mochte es sehr gern. So hob sie sich etwas vom Rest ab und auch graue Strähnchen würden sich erst später deutlich zeigen. In schwarzem oder braunem Haar würde man diese nur allzu früh bemerken. Und auch die eher grünlichen Augen waren nicht unbedingt gewöhnlich. Aber sie hatte schon immer einen Hang zum Ungewöhnlichen und dieser fing bei ihrem Aussehen an. Erst jetzt schien ihr Leben in normalen Bahnen zu verlaufen.


    Helena, die ja glücklicherweise nicht direkt unter dem geschändeten Apfelbaum lag, hörte das leise Plumpsen der Äpfel und wandte ihren Blick in Richtung Callidus. Sie glaubte, nicht richtig zu sehen, als sie ihren kleinen Bruder im Geäst hängen sah. Das war es also wieder mit den normalen Bahnen ihres Lebens. Hrmpf. Aber sie beschloss, so zu tun, als ob sie ihn nicht sehen würde. Demnach legte sie ihre beiden Arme wieder überkreuzt hinter ihrem Kopf und schloss die Augen.

    Helena war fast immer am Wasser unterwegs, seit sie aus Germanien wiedergekommen war. Damals, als sie noch Pontifex Hispania war, hatte sie dafür nicht ausreichend Muße gehabt, doch jetzt... Nun konnte sie, neben der Beobachtung des Haushaltes, kaum etwas machen. Die Freude am größeren Einkauf war ihr schon sehr lange vergangen, mittlerweile erfreute sie sich lieber der Ruhe um sich herum. Und so kam es auch, dass sie schon vor Callidus des Weges geschritte war. Den Blick hatte sie dabei eigentlich fortwährend aufs Wasser gerichtet. Und er war nicht eben glücklich. Nach der langen Zeit der Abwesenheit und der Tatsache, dass nicht er, sondern Callidus sie gesucht hatte, sollte sie schon abgekühlt sein. Aber sie trauerte noch immer über Metellus unstetiges Wesen, hatte sie doch gedacht, dass mehr hinter ihnen stand. Aber vermutlich war er einfach zu jung für sie. Für eine kurze Zeit von ihren Erfahrungen angezogen, ehe ihm klar wurde, dass sie viel zu alt war. Beinahe doppelt so alt.


    Nach gewisser Zeit des Laufens hatte sie sich ins Gras fallen lassen und sah in den Himmel hinauf. Wenige Schritte von ihr entfernt stand ein Apfelbaum, doch hätte sie sich in dessen Schatten gelegt, hätte sie das bunte Treiben der Wolken am Himmel nicht mehr beobachten können. Es waren keine schweren Wolken. Es waren die leichten Wolken, die sie schon in sehr jungen Jahren über Hispania hatte tollen sehen. Sie war schon lange hier, die Hälfte ihres Lebens hatte sie in dieser Provinz verweilt. Und sie war immer glücklich gewesen, obwohl ihr kein Glück beschert wurde. Maximus hatte sie verloren, während sie in Hispania weilte - sonst war es immer gut gegangen, gleich, wo sie sich befand. Metellus hatte sie hier mehr oder weniger verraten. Aber ein Ortswechsel? Eigentlich fühlte sie sich nicht dazu bereit. Aber das war wohl auch nicht nötig. Eigentlich sollte sie sich wieder nach einem Manne umsehen, so wie es sich ziemte, aber sie wollte nicht. Es war nicht mehr wegen Maximus, aber sie fürchtete ihre Familie im Stich zu lassen. Der Welpe, Callidus, brauchte noch ihre führende Hand, ehe er sich ins Unglück stürzte und Romanus hatte ebenso kein leichtes Leben, wo er doch beide Kinder verloren hatte. Sie seufzte.

    Und was machen dann die Frauen, die nicht arbeiten gehen (weil sie meinetwegen historisch spielen wollen, oder weiß sonst wer)? Die ja schlecht etwas an ihrem Balken ändern können? ^^


    Mir gings auch nicht direkt um die Preise, sondern darum, dass einfach vieeel zu viele Waren auf dem Markt sind. Und wenn's weniger wären, würden die Chancen des Verkaufs ansteigen. Ich finde wirklich, dass durch Betriebe kaum noch Vorteile entstehen ^^ Das einzige was mir daran noch Spaß machen würde, wäre die sim-on Ausspielung. ^^

    Ja, Hungi, nur dass es so leider kaum jemand macht. Mit meinen Schafen war ich damals die Nummer 2, aber dann wurdens immer mehr und ich lass das Produzieren mittlerweile, weil ich mehr Verlust als Gewinn habe und es irgendwo auf den Spaß an der Sache verdirbt ^^


    Es möchte ja eben jeder immer alles haben. Dem kann man leider nur durch Einschränkungen entgegen treten. Leute, die die WiSim auch wirklich gut einbinden, halten sich auch an diese Produktionsgesetze und gehen arbeiten statt arbeiten zu lassen, gibt ja auch im Spiel schöne Möglichkeiten.
    Aber ich denke, dass man wirklich mehr einschränken sollte. Denn Leuten, die Betriebe haben und Staatsgeld kassieren, tut die Produktion nicht weh. Nette kleine Nebensache, demnach kann man die Preise auch senken. Leute die aber nur Betriebe führen, haben da kaum eine Chance. Die Charaktere müssen nichtmal arm sein, werden aber total geschluckt von den 'Großen'.


    Ist ja beinahe so wie bei uns. Geht man durch die Fußgängerzone sieht man nur noch die Läden, die man in jeder Stadt sieht. Die Kleinen sterben aus. Dann lasst uns doch hier lieber utopisch sein und dem romantischen Traum eines funktionierenden Kleinbetriebes nachgehen ^^

    Sie näherte sich ihm, als er ihre Vermutung bestätigte, und setzte wieder zu sprechen an. "Ich hab hier Post. Also, einen Brief nur, aber vielleicht sollte ich noch einen zweiten aufsetzen, fiel mir eben vor der Türe ein. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich den eben rasch verfasse?" fragte sie, wobei sie einen leicht belämmerten Gesichtausdruck bekam. Sie wollte Matinius Fuscus darauf hinweisen, dass ihre Grundstücke zur Verwaltung an die Tochter gehen sollten. Aber sollte er nicht mehr an besagter Adresse wohnen, war es vielleicht sinnvoller, auch der Tochter einen Brief zukommen zu lassen. Ersteren, versiegelten Brief legte sie schon auf den Tisch, während sie auf seine Erwiederung wartete. "Geht auch wirklich schnell!" beteuerte sie rasch.


    An: M. Matinius Fuscus, Casa Matinia, Roma


    Salve Matinius,
    vor geraumer Zeit übergab ich dir die Urkunden zu meinem Grundbesitz in Italia. Nun möchte ich darum bitten, dass du sie meiner Tochter gibst. Dabei handelt es sich um Rediviva Minervina, sie wohnt in der Villa Tiberia. Sie ist nun in einem verwaltungsfähigem Alter und ich kann, fern Italias, nicht viel mit der Verwaltung anfangen. Sie kann die Wertschöpfung allerdings sehr gut gebrauchen, zumal sie in einem heiratsfähigen Alter ist.
    Ich danke dir für diesen Gefallen und auch, dass du dich die letzte Zeit um meinen Besitz kümmertest.
    Mit freundlichen Grüßen
    Rediviva Helena

    Ich finde die Idee wirklich nicht schlecht. Ich hab ja lange Zeit selber beides gemacht, wobei ich jetzt mit Produktionen aufhöre.


    Ich hab mein ganzes Gehalt immer in die Betriebe gesteckt. Ich finde die Idee echt nett, damit Betriebe auch ihren Sinn und Zweck erfüllen. Damit würde es sich wieder lohnen, wenn sich Peregrini Patrone suchen und wiederum Bürger Klienten. So macht die finanzielle Unterstützung mehr Snn.


    Vielleicht sollte man es nicht komplett eingrenzen, aber ein Stückchen weiter wär nicht übel. Auch wenns schon mal gemacht würde. Also, ich würde auf meine Betriebe verzichten :)

    Mh da es mir für einen Umzug noch etwas an Gründen mangelt, nochmal eine andere Frage, die vielleicht Helenas Reiz für Ägypten etwas verstärken könnte ^^


    Hätte sie das Privileg in das wirklich gute, abgeschottete Viertel zu kommen? Denn unbedeutend war sie in ihrem Leben ja nun nicht. Immerhin Ritter, Ordo senatorius, Pontifex, Gattin eines senatorischen Tribuns...


    Wenn nicht überlebe ich es glaube ich, aber es wär ganz nett, mal zur High Society zu zählen :P Viel mehr konnte sie ja als Frau nun nicht erreichen ^^ Im icq fand ich bisher auch keine Antwort, also einfach mal hier. ^^

    Mich würd mal was - völlig unabhängig von der Diskussion - interessieren. Wieviel hat man damals für einen jungen Sklaven bezahlt, der gut 'erhalten' war, lesen und schreiben konnte... Was für einen der sehr kräftigt war, aber weniger intelligent? Wie teuer war ein reiner Feldarbeiter? Ein gelehrter Grieche?


    Mich würden so die Unterschiede mal interessieren. Genau überliefert gibt's das wohl nicht. Ich hab mich da immer son bisschen an die Sklavenzeit in Amerika gehalten.

    Also, ich muss mal wieder meinen Senf dazugeben ^^


    Ich denke auch, dass es viele Austritte gab, aber es gab auch wieder eben soviele, wenn nicht mehr, Anmeldungen und insgesamt hat sich, meiner Meinung nach, nicht allzuviel verändert. Viele haben ihre alten ID's auch nur durch Neue ersetzt.


    Und sonst ist es schon, wie Avarus es gesagt hat. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen und das ist vollkommen normal. Ich denke nicht, dass es irgendetwas mit dem IR an sich zu tun hat. Manchmal mag man einfach nicht mehr, findt andere Interessen, hat keine Zeit mehr und weiß ich nicht was noch. Ich denke nicht, dass man sich da irgendwelche Sorgen machen müsste.


    Das IR ist schon super, so wie es ist. Jeder muss Einbußen machen, ich selbst auch. Aber insgesamt gewinnt das IR immer mehr und auch wenns nicht immer zum Vorteil der Frauen gereicht, bin ich sehr zufrieden mit Allem. Das Kommen und Gehen hat, denke ich, nicht allzuviel damit zu tun. In der Sache hat sich kaum was geändert.


    Und was das RPG angeht. Ich hatte selten so gutes wie in der letzten Zeit. Ich spiele mit genau den Leuten, mit denen ich persönlich gut spielen kann. Jeder hat seine eigenen Grenzen und Anforderungen an gutes Rollenspiel und meine werden immer erfüllt. Und dabei kommt es nicht unbedingt auf die Länge an. Sicher, ich persönlich ziehe etwas längere Postings vor, aber wenn die Kürzeren in ihrer Kürze ebenso viel oder gar mehr Einfallsreichtum bergen, was nicht selten ist, spiele ich auch gerne solches Rollenspiel. ^^ (Um nochmal das genannte Pauschalurteil zu kommentieren ^^).


    Aber wie gesagt, das ist jetzt nur mein Standpunkt.

    Sim-Off:

    Entschuldige, total vergessen ^^


    Eine kurze Weile hatte sie vor der Tür gestanden und nachgedacht. Eigentlich war ein Brief zu wenig, sie sollte lieber zwei versenden. Und eigentlich noch einen Dritten an den Imperator, aber dieser würde noch einige Bedenkzeit enfordern. So kam es, dass sie die Aufforderung nicht mitbekam, vorerst jedenfalls nicht. Erst als sie wieder in die Gegenwart zurückfand und die Tür ansah, glaubte sie, in der Ferne etwas wie ein 'Herein' gehört zu haben. Aber da sie sich nicht absolut sicher war, öffnete sie die Tür nur einen kleinen Spalt und trat ein kleines Stück herein. Als sie sah, dass der Praefectus nicht da war, zumindest nicht der, den sie kannte, guckte sie erst etwas verdutzt. Dann aber trat sie ganz herein und grüßte freundlich. "Salve, Praefectus?" kam ihr zweiteres Wort allerdings eher als Frage. Aber dem schien so, denn er saß an dem Schreibtisch und in der Zeit, da sie absent war, mochte sich ja auch einiges verändert haben.