Beiträge von Rediviva Helena

    Der Zufall wollte es, dass auch Helena bei jenem Händler stand und die Ware begutachtete, als Flavia an ihr vorüberschritt. Die Palla trug sie schlicht über die Schultern, nicht über den Kopf. Es mochte vielleicht nicht ganz der höchsten Gesellschaft entsprechen, wie sie ihre Kleidung trug, aber sie fand es unbequem mit der Palla ihr blondes Haar zu verstecken. Unbequem und warm. Aufmerksam beobachtete sie die Begegnung und musste unweigerlich schmunzeln. Sie war von Adel, das allein wurde ihr schon durch die Kleidung und durch den Anhang vermittelt. Auch ihre Sprachweise sprach für sich. Und sie hatte Geschick. Helena selbst trug zwar recht gerne Schmuck, aber sie kannte sich nicht besonders gut aus. Sie konnte nur absoluten Ramsch erkennen, wenn sie ihn vor sich sah. Dinge, denen so offensichtlich ein Makel anhang, dass es nicht einmal einem Manne verborgen blieb.


    Die mittlerweile schon etwas ältere Dame, inmitten der Dreißiger, blickte der Patrizierin kurz nach um dann mit raschen Schritten zu ihr aufzuschließen. Heute war ihr erster Tag nach der Heimkunft, da sie sich durch die Straßen von Tarraco aufmachte. Es hatte sich einiges verändert... "Salve!" grüßte Helena freundlich die junge Dame. Während ihres Lächelns konnte man erkennen, dass sie selber nicht mehr die Allerjüngste war, denn auf größere Distanz war das beinahe unmöglich. Kleine Fältchen zogen sich nämlich von den eigentlichen Lachfalten ab. Die grauen Strähnchen fielen in dem blonden Haar noch nicht weiter auf.


    "Ich sah, Du kennst dich mit Schmuck aus?" fragte sie anschließend. Ihre Frage mochte vielleicht beinahe so wirken, als wolle sie nun selber Schmuck verkaufen, doch ihre gute Kleidung, das sehr geschonte Aussehen und die gepflegte Art zu Sprechen zeigten deutlich, dass sie aus einem etwas höher angesiedelten Milieu stammte.

    Sie legte den Kopf ein wenig schief, sagte aber nichts weiter. Sie wollte nicht unbedingt Unterricht in jenem Fach haben, dass er 'Freude aller Damen' nannte, wie zumindest Helena nun vermutete. Dann allerdings musste sie wieder grinsen. "Ich finde, eher so siehst du wie einer aus." lachend ging sie wieder ein paar Schritte auf ihn zu. "Aber apropos Knabe. Sag, wo ist denn der Junge, von dem du mir erzähltest? Der, den ihr Sporus nanntet? Es würde mich wirklich interessieren." fragte sie fröhlich. Er hatte auf der Reise schon einiges von ihm erwähnt, dass sie ihn aufgenommen hätten und Weiteres. Nun war sie natürlich brennend daran interessiert, ihm einmal zu begegnen. Nicht ohne den Hintergedanken, ob er sie vielleicht sogar an ihren eigenen Sohn erinnerte.

    Die Aufnahme Ziehkindes 'Ancius'


    Sim-Off:

    Erst eine kleine Sim-off Erklärung. Wir planten damals, dass wir ihn aufnehmen (auch von seiner Seite aus), weil sich irgendwie niemand um das Kind gekümmert hat und die Mutter starb und keiner, rein sim-on, von seiner Geburt etwas wissen konnte, außer eben ihr (Doch auch so hat sich niemand gemeldet.). Dann ist das aber ein wenig eingeschlafen, weil die User einfach wahnsinnig im Stress waren. Und ich selbst in einer anderen Provinz. Nun haben wir uns wieder unterhalten und die Lösung gefunden, dass der Junge während meiner Abwesenheit aufgenommen wurde, auch wenn’s nicht ausgespielt ward. Wir gehen einfach davon aus. Und damit manche Charaktere rein rechnerisch noch nicht tot sind, mussten wir ein paar Zahlen drehen und haben auch ein paar Jahre seines Wachstums im Nirgendwo verschwinden lassen. Nur, damit keine Verwirrung entsteht. Nach den Spielregeln ist’s ja möglich.
    Das hier wird alles mit Einwilligung des Users gepostet ;)


    Es geschah vor einigen Jahren schon, da die weibliche Mitherrin im Hause sich in Rom und anschließend in Germanien befand. Somit waren also die beiden Herren der Schöpfung, Appius Redivivus Romanus und Lucius Redivivus Callidus, ohne Rediviva Helena völlig auf sich allein gestellt. Lediglich die Sklaven waren da. Und an einem dieser Tage geschah es, dass ein Seemann an die Türe der Casa klopfte und eine Bleibe für das kleine Kind suchte. Er erklärte, dass seine Mutter auf hohe See verstorben sei und weder Namen noch Adresse für den Jungen* zurückließ. So habe er das Kind einfach am nächst besten hispanischen Hafen abgegeben, nachdem er erst noch einige Zeit seine Geschäfte verrichtete, denn wenigstens das Land wusste er. Er hatte gefragt, wo vielleicht ein Kind vermisst würde, in seiner bürgerlichen Einfachheit. Und ebenso einfach kam die Antwort, dass der hiesigen Pontifex ein Kind entführt wurde, welches niemals zurückkam. Freilich wäre es schon entschieden älter, als jener Junge, der durch den Seemann gebracht wurde, doch das wusste niemand außer der Familie Rediviva selbst. Also habe er ihre Heimstatt aufgesucht. Romanus verneinte zwar, dass das Alter keineswegs stimmen konnte, doch er nahm das Kind dennoch bereitwillig auf, von dem kein Alter bekannt war. Er schätzte es auf ungefähr 4 Jahre, vielleicht auch etwas mehr oder auch weniger.
    So zogen er und Callidus das junge, elternlose Wesen auf. Sie kannten seine Herkunft kein bisschen und wussten auch nicht seinen Namen. Also nannten sie ihn einfach Ancius Redivivus Sporus *. Sie erkundigten sich zwar, doch es meldete sich keine Familie, die ihn wohl vermisste. Und so sahen sie in ihm mehr oder weniger einen Spross der eigenen Familie. Als nachher auch Callidus auszog, um seine Schwester, die ja bereits länger als geplant abwesend war, zu suchen, da war er schon längst geschult und war des Schreibens so wie diverser Rhetoriken mächtig.
    Heute also, am Tag, da Rediviva Helena von ihrer Reise wiederkam, war er im Alter von 12 Jahren und ein gesunder, frischer Junge. Und Helena hatte absolut gar nichts gegen ihn einzuwenden, denn er war höflich und die Rediviva fand sich ohnehin nur aus Fremden zusammen. Mittlerweile war ohnehin ein Jeder der Meinung, dass der Junge schon immer zu der gens Rediviva gehörte und jeder Widerspruch zwecklos, denn nach all der Zeit konnte auch niemand mehr seinen Anspruch auf das Kind erheben. Es konnte nichts mehr bewiesen werden und selbst wenn doch, so war es seine Ziehfamilie doch viel zu sehr gewohnt.


    Sim-Off:

    *Der Junge hieß ehemals Ancius Didius Gabinianus, aber da die Rediviva das natürlich nicht wissen kann, nennen sie ihn nun Ancius Redivivus Sporus.

    Ja, schon ganz gut, aber ich meinte auch eher MN :)


    Meine Freundin war damals auch im IR, aber da musste sie ein weiteres Mal feststellen, dass die Römer nix für sie sind. Und da meinte sie gestern zu mir, dass sie sich als einzige Micronation für China interessieren würde ^^


    Mal gucken, was sie dazu sagt. Aber Danke trotzdem für dei Beifügung ;)

    Ihre Züge wichen ab ins freundlich-spöttische und ebenso war auch ihre Stimme liebevoll, als sie mit spielerisch herablassendem Blick sprach: "Ich muss auch nicht immer alles wissen, weil ich ohnehin schon alles Wichtige weiß. Aber du mein Bruder, solltest lernen, wie man alte Damen behandelt." Dabei hustete sie unterstreichend und wandte sich von ihm ab. So, abgewandt, ging sie auch ein paar Schritte um dann beinahe theatralisch herauszubrechen: "Gibs doch zu, es ist meine Tochter!" Dann allerdings, nach einem kurzen Moment des Wartens, wandte sie sich zu ihm um und zwinkerte. Nicht ohne vorher anzufügen: "Aber zuvor musst du unbedingt nochmal zum Barbier. Sonst geht's ohnehin nicht."

    Nun konnte sie es doch nicht mehr an sich halten und erhob ihre Augenbraue, als er Nero erwähnte. Diese für sie berüchtige Mimik hatte sie schon lange nicht mehr anwenden brauchen und eigentlich schaffte auch nur Callidus es immer wieder, diese zu entlocken. Sie beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, als er um sie herum kam und ahnte schon, dass er sich eine Schandtat ersann. Sie grinste unweigerlich, in Erwartung, dass er irgendwas machte und das auch vollkommen zurecht! Als sie den Klapps auf den Hintern bekam, machte sie einen kleinen Sprung nach vorne und lachte dabei frei. Freier, als sie es jemals tat, seit sie sich kannten. "Du Gauner! Was soll das denn heißen!" Prompt wandte sie sich um und gab ihm einen spaßigen Klapps gegen den Bauch. "Welche Mädchen ziehst du denn vor?" fragte sie grinsend. "Vielleicht bekommst du ja Reisegeld, du Weiberheld!"

    Als er sich wieder aus ihrer Umarmung löste, vor sich hin sprach und letztlich rülpsend den Wein genoss, sah sie ihn beinahe interessiert an. Mit dem Interesse eines Kindes, was zum ersten Mal in seinem Leben einen Frosch sieht. Zumindest sein Benehmen hatte sich keineswegs gebessert. Dabei sollte er doch eigentlich wissen, dass sie, so normal es für ihn auch sein mochte, sein Rülpsen und durch die Gegend spucken nur bedingt tolerierte. Aber sie wollte nichts sagen, der strafende Blick müsste eigentlich schon zu seiner Zähmung ausreichen. "Geh doch nach Rom." begann sie, als hätte sie seine Gedanken erraten. Aber sie kannte ihn mittlerweile gut genug, um ihn auch ohne hellseherische Fähigkeiten zu durchschauen. "Dort gibt's schrecklich viele, käufliche und wohl auch unkäufliche Mädchen. Orgien sind dort sicher auch entschieden häufiger als hier." Sie zwinkerte ihm zu. Dabei näherte sie sich ihm mit gespielt lasziver Gangart.

    Sie warf ihm einen verschmitzten Blick zu. Sie entnahm seinem Tonfall wohl den Hauch von Ironie, der seinen Worten innewohnte. Aber auch ihr war warm, denn sie hatte mehrere Schichten Kleidung an. je mehr Stoff, je standesgemäßer. Und in Germanien war es zudem auch praktisch gewesen. Die hiesigen Temperaturen hatte sie vollkommen unterschätzt. Der germanische Winter war doppelt kalt gewesen und so schien ihr der mediterrane Frühling schon dreimal so warm. "Du klingst nicht wirklich glücklich, Brüderchen." meinte sie fröhlich und ging auf ihn zu. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und umschloss ihn kurz darauf mit ihren schlanken, aber nicht mehr dürren Armen. Sie hatte wieder in einem gesunden Maß zugelegt, denn vor der Abreise hatte sie sich vor Kummer doch etwas zuviel Fleisch abgehungert.

    Helena trat, nach knapp über einem Jahr, wieder durch das Vestibulum um zum Atrium zu gelangen. Es fühlte sich seltsam für sie an. Sie sah sich beinahe suchend um. Vielleicht um zu kontrollieren, ob alles noch seinen angestammten Platz hatte? Viel hatte sich fürwahr nicht verändert. Ein leichtes Lächeln ruhte auf ihren Lippen. Es war schon solange her, dass sie diese Gefilde verlassen hatte. Eine gewisse Zeit davon hatte sie mit Metellus in Rom verbracht, um dann schließlich nach Germanien weiterzureisen. Sie hatte den Gedanken noch nicht ertragen können, Maximus verloren zu haben und gleich im Anschluss die nächste Ehe einzugehen. Darüber hatte sie erst mit sich in Einklang kommen müssen und das hatte sie geschafft. Sie atmete einmal tief durch und sah sich zu Callidus um, der ihr nachgefolgt war. Für ihn mochte es nicht lange her sein, als er die Heimat verlassen hatte, aber sicher tat es ihm wohl.
    Er hatte ohnehin großes Glück gehabt, denn eigentlich wollte sie wieder selbstständig nach Daheim aufbrechen. Er hatte sie am Tag ihres Aufbruchs erwischt und die Wiedersehensfreude hatte kein Ende gekannt. Es war lange her gewesen, dass Helena so unbefreit hatte lachen können. Endlich war es ihr möglich, die gens Rediviva als ihre Familie anzusehen und vollkommen mit dem früheren Leben abzuschließen. Sie sah die Vergangenheit als Tage einer schönen Zeit an, doch nun konnte sie auch wieder in der Gegenwart leben. Lange Zeit war ihr das nicht geglückt. Es fühlte sich wunderschön an, wieder ausgeglichen zu fühlen und zu denken, ohne auch nur im Geringsten entzwei zu sein.
    Während sie Callidus Gesicht betrachtete, wurden ihre Züge wärmer. Sie wirkte insgesamt auch wieder frischer. Vielleicht hatte sich in ihr blondes Haar die eine oder andere graue Strähne geschlichen und auch ihre Lachfältchen mochten etwas ausgeprägter sein als früher, aber alles in allem sah man ihr das steigende Alter kaum an. Mitte 30 war sie ja schließlich auch erst. Ihr Bruder war entschieden jünger, aber er hatte auch eine völlig andere Mutter. "Es ist seltsam, wieder hier zu sein." meinte sie mit recht leiser Stimme und wandte den Blick wieder ab, um die Wände des Atriums hinaufzusehen und die Decke anschließend zu betrachten. "Aber es ist ein schönes Gefühl."

    Mit Freuden gewährt dir die gens Rediviva Einlass :)


    Solang du gewillt bist, auch nach der Anmeldung weiterzumachen, seist du herzlichst in unsere Reihen willkommen. Hab nur leider bei 3 Neuanmeldungen von den wenigen die wir bislang hatten, diese Enttäuschung erlitten ^^


    Über Weiteres unterhalten wir uns dann, sobald du freigeschaltet bist :) Wenn du icq hast, kannst du mich dort unter der Nummer 296433790 erreichen.

    Ich bin nur allzu gern mit deiner Aufnahme einverstanden und freue mich sehr über den Familienzuwachs :)


    Verwandtschaftsverhältnisse können wir dann per PN nach deiner Freischaltung abklären, aber du hast so ziemlich freie Wahl mit deinem Alter ;) Die Geschichte von unserer Familie erzähle ich dir dann auch nach deiner Freischaltung, aber ich schätze mit der deinigen passt sie sehr gut zusammen :)

    Zitat

    Original von Tiberius Iulius Numerianuns
    ...Germanien vor... So... Wie gesagt... Ich schreib morgen Deutsch =) Wünscht mir Glück ich bin in der Falle :)


    Germanien.. Ja ich warte mit meiner Tochter - ID (Im wahrsten Sinne des Wortes ^^) sehnsüchtig auf dich :P Bin ich nicht geduldig? =) :P


    Naja ich drück dir morgen fest die Daumen ^^ (Nur so nebenbei)

    Endlich hatte sie ein größeres Zwischenziel nach der langen Reise nach Hispania erreicht. Es war ein Geheimtipp von Callistus gewesen. Sie wäre auch mit dem guten Mann mitgegangen, doch er warnte vor, die Wohnung sei so schon sehr gut gefüllt. Darum hatte sie sich für zwei Tage in Ruhe entschieden und sich hierher führen lassen. Die Mansio barg nur wenige Zimmer und war nicht sehr bekannt. Und doch war sie sauber. Geführt wurde die Unterkunft von einem älteren Ehepaar, die ebenfalls in diesem Haus wohnten.


    Helena war froh, dass sie hierher gefunden hatte. Es war nicht leicht, eine seriöse Unterkunft zu finden, wenn man nur für wenige Tage zu Nächtigen gedachte. Meistens war es sehr dreckig und direkt über einen Schankesraum wollte sie auch nicht unbedingt schlafen. Denn der Zweck der Nächtigung, nämlich der Schlaf, würde bei dem Lärm mit Sicherheit zu kurz kommen. Sie legte ihren Beutel auf das Bett in dem ihr zugewiesenen Zimmer. Es war eine breite Schlafstatt, die zudem auch noch äußerst gemütlich aussah. Sie setzte sich darauf und musste gleich feststellen, dass ihre Vermutung genau zutraf.


    Sacht ließ sie sich nach hinten gleiten. Auch die letzte Nacht hatte sie zwar in einem Bett zubringen können, aber es war eben eine jener weniger erholsamen Nächte gewesen, die in einer Taberna normal sind. Wohlig räkelte sie sich und erhob sich nur widerstrebend, um sich wieder umzuziehen. Draußen war es noch nicht dunkel, aber jetzt wollte sie nur noch die Augen zumachen und Kräfte für den Rest der Reise sammeln. Nachdem sie sich umzog, rollte sie sich gleich wieder unter der Decke zusammen und schlief nach nur kurzer Zeit ein.