Beiträge von Rediviva Helena

    Es war wohl der erste Tag in ihrem Leben. Der erste Tag, der eine solche Abscheu in ihr wachrief, dass sie ihren Gegenüber am liebsten in ein tiefes Kellerloch sperren würde, damit er dort verrottete. Während sie ihn betrachtete, wuchs dieser Wunsch sogar und doch hatte sie zugleich eine Gänsehaut. Angst beseelte sie ebenso wie Abscheu, denn wer wusste, zu was er fähig war?


    "Bleib weg!" sagte sie rasch und mit scharfer Stimme, in welcher sich nun die Wut wiederspiegelte, die sie empfand. Aus funkelnden Augen musterte sie ihn. Eine Spur schärfer und schon beinahe mit solch scharfer Stimme, welche die sich durch die Stmmung verdickende Luft zu schneiden schien, fügte sie an: "Scher dich fort. Du wirst nicht einen Denarius sehen. Und solltest du es wagen ein weiteres Mal.. so aufzutreten, dann freu dich wenn du hier lebend heraus kommst!"


    Sie wandte ihren Blick zu Eretha und anschließend zu der nicht erfreut drein schauenden Daphne. Sanft nickte sie dieser zu und wandte sich wieder zum Boten, der wohl eher versenkt gehörte.

    Semenchkare


    "Mit Freuden!"


    entgegnete der Sklave und seine Worte klangen nicht einmal gelogen oder auswendig gelernt. Als sie eingetreten war, schloss er die Türe hinter ihr und machte sich auf dem Weg in Richtung des Atriums um von hier aus nach links abzuschwenken, wo Helenas Zimmer wartete.

    Helena saß an ihrem Schreibtisch und blickte nachdenklich auf die Feder in ihrer Hand. Sie würde sich bald eine neue kaufen müssen, denn langsam spaltete sich der Kiel und wurde rissig. Da klopfte es und sie erhob den Blick um "Herein" zu rufen vernahm noch grob die Stimme des Ianitors "Ich lasse dich nun allein!" und stand dann auf um dem Besuch entgegen zu blicken.

    Semenchkare


    "Nun, dann schätze ich, brauche ich dich nicht vorher anmelden. Sie ist mit ziemlicher Sicherheit in ihrem Zimmer, kennst du den Weg dorthin? Ansonsten kann ich dich auch gern führen."


    bot sich Semenchkare an.

    Helena kannte Valens, wenn auch nur vom Sehen. Sie selbst saß in der Curie und hatte dort ihren festen Sitz. Und wäre er gewählt, würde sie mit ihm zusammenarbeiten müssen. Sie erhob mit kühler, aber nicht unfreundlicher Stimme das Wort. "Doch kannst du deine Versprechern auch halten? Hast du etwas geleistet, was nicht auch ander Scribae schon getan haben? Hast du dich hervorgetan?" Ihren Bruder hatte sie noch nicht bemerkt, denn dieser stand weiter vorne und hatte nicht sehr laut gesprochen.

    "Gut." meinte Helena, wenn auch etwas gekränkt. Sie verstand nicht genau, was Minervina so beschäftigte. Dafür war sie vermutlich niemals Mutter genug gewesen. Viel Strenge, Liebe und Sorgnis hatte Minervina während ihres Aufwachens missen müssen, was nun umso mehr auffiel. "Dann würde ich auch sagen, ich ziehe mich zurück. Indes kann Minervina dir ja dein Zimmer zeigen, ich werde mich wieder meiner Arbeit zuwenden müssen."

    Erleichtert registrierte Helena, wie Eretha die 'Bühne' betrat, auf welcher dieses traurige Schauspiel lief. Sie hatte den Blick hinter sich geworfen und war froh, die Amazone in ihrer Nähe zu wissen. Langsam schien es in Helenas Leben so zu laufen, wie es laufen sollte. Der Verlust ihres Mannes trübte kaum mehr ihre Gedanken, die Vergiftung und die Schwächeanfälle waren ebenfalls überwunden, wenn vielleicht auch nicht für immer. Und doch. Sie begann zunehmend, sich ihres Standes bewusst zu werden, woran auch immer das lag. Vielleicht sogar an ihrer Tochter?


    Verblüfft hob Helena eine Braue an, als sie das ausgespuckte Wasser bemerkte. Offensichtlich hatte Daphne die Anweisung nicht befolgt und handelte sich sogleich einen strafenden Blick ein. "Ich habe nach Wein für unseren Besucher verlangt, nicht nach Wasser." Zwar konnte Helena das Mitdenken von Daphne voll und ganz verstehen, aber ihre Anweisung wurde nicht befolgt und dies geschah entweder aus Unachtsamkeit, Ungehorsam oder der Tatsache heraus, dass die Sklavin sie nicht für kräftig genug im Geiste hielt. Ungehörig waren alle drei Gründe.


    Dann wandte sie sich dem Boten zu und sprach mit kühler Stimme: "Du wirst einen Lohn erhalten, einem Boten angemessen. Reichlich für deine möglichen Verhältnisse - vielleicht. Aber glaube nicht, dass es dem Lohn eines Magistraten ähnlich sei. Wärest du nicht von meinem Freund geschickt, hätte ich dir längst die Tür gewiesen, denn solcherlei Benehmen dulde ich nicht." Und schon gar nicht von dir - fügte sie in Gedanken hinten an.

    Semenchkare


    Semenchkare ging nicht davon aus, dass eine Frau gefährlich sein könnte. Und vor Allem nicht diese mit den feinen Zügen. Er zeigte ein Lächeln und öffnete die Porta, um sie einzulassen.


    "Wen darf ich melden und ist das Gespräch privater oder öffentlicher Natur?"


    In letzter Zeit waren allzu oft seltsame Gestalten aufgetaucht, weshalb er diese Frage immer häufiger stellte um diese gleich auszufiltern. Schon schlimm genug, dass er sich damals mit dem Sabberlatz hatte abgeben müssen.

    Marcellus



    Der Alte bedachte seinen Gegenüber mit einem freundlichen Schmunzeln und bewegte den Becher dabei kreisförmig, sodass Bewegung in seinen Inhalt kam. Da sah er zwei Männer auf sich zukommen und auch diesen nickte er freundlich zu. "Meinerseits spricht nichts dagegen, setzt euch nur ihr zwei. Ich bin Marcellus, sehr erfeut." Mit seinen wachen Augen musterte er die beiden eingehend. Um seine Augen hatten sich während der Jahre doch kleine Falten eingelassen, die ihn aber nicht schwächlich wirken ließen - dafür gab ihm die Bräune zuviel Frische, die er bei der Feldarbeit erlangte.


    Sim-Off:

    Hab ich etwas überlesen oder wo steht, dass Glabrio schläft?

    Deine Lage an sich habe ich nicht erlebt, aber durchaus eine ähnliche. Ich weiß wie es dir geht, ich habe damals die Klasse aus einem ähnlichen Grund verlassen. Wenn du reden magst, kannste mich ja im icq ansprechen und ansonsten gebe ich dir gern Unterstützung, ich weiß wie nötig man das in einer solchen Lage braucht. Ich hatte damals meine Familie und meine beste Freundin. Hab aber auch fast zu spät angefangen zu reden ;)


    Also lange Rede kurzer Sinn: Ich hab gern ein offenes Ohr für dich :)

    "Diese Überlegung finde ich jedenfalls nicht abwegig. Doch denkt man an die Tiefen des Meeres kann man ebenso gut an die Unterwelt denken. Ich schätze, beides ist nicht verkehrt, auch wenn ich ebenfalls eher zu weiß tendiere." meinte Helena mit einem Lächeln. "Aber nun... Ich denke für den Cursus bist du bereit. Möchtest du beginnen?"

    Zitat

    Original von Titus Octavius Dio
    erstmal danke fürs verschieben, was wäre das Leben ohne die Supermods :)


    Also es geht 10 Tage mit der Abschlussklasse nach Lloret del Mar, das ist in der Nähe von Barcelona.


    Um Gottes Willen :D Da würd ich ums Verrrecken nicht hinwollen ;) Aber wünsch dir ganz viel Spaß! :)

    Hm *rofl* Ja das könnte es sein, ich habe sowas auch schon gesucht :D


    Aber nun ist auch ihr ganzes Internet ausgefallen. Und ohnehin wärs zu spät, der wurde heute morgen leider schon plattgemacht ;) Dennoch danke für die Mühen! :)

    Und dieses Schweigen unterbrach Helena eine ganze Weile nicht. Nachdenklich ruhte ihr Blick eine kurze Zeit auf Minervina, ehe sie zu Claudia blickte und diese musterte. Sollte sie sich schämen, dass sie begann, sich von Maximus Tod zu erholen und nun Metellus in Augenschein gefasst hatte? "Das würde ihn sicher freuen." meinte Helena dann zögerlich. "Ich könnte dich..."

    Die junge Dame geleitete den Senator, den sie allerdings noch nicht als solchen ausgemacht hatte, die Stufen des mehrstöckigen Gebäudes hinauf und öffnete eine Tür im ersten Stock und wies hinein. "Ich hoffe sehr, dass alles zu deiner Zufiredenheit ist. Sollten irgendwelche Störungen auftreten, würde ich dich bitten, mir dies unverzüglich mitzuteilen und ich werde mich darum kümmern - oder auch jemand anderes unseres Personals." Sie warf ihm ein freundliches Lächeln zu. "Und ansonsten wünsche ich einen angenehmen Aufenthalt."