Beiträge von Rediviva Helena

    Wir haben zuvor in Germanien gelebt, hier in Hispania finden wir es jedoch beide wesentlich schöner. Zumindest im Sommer...


    ergänzte ich mit einem Zwinkern.


    Ich habe jetzt nur das kleine Problem, dass ich nicht genau weiß, wie es nach meiner Quaestur weiterlaufen soll. Normalerweise bin ich eine Priesterin der Fortuna... Doch einen derartigen Tempel gibt es hier leider nicht...

    Er wusste das Alter seiner Söhne nicht? Nun, vermutlich hörte man irgendwann auf zu zählen, auch bei seinem eigenen Alter. Ich mochte mit 50 oder gar 60 eines Tages sicherlich nicht daran denken, wie alt ich schon war.


    Was machst du eigentlich hier in Tarraco?

    Ich nickte verständnisvoll.


    Wie alt sind sie denn? Mir graut es auch ein wenig davor, mein Kind eines Tages aufwachsen zu sehen.. Vorallem wenn es eine Junge wird, Maximus wird ihm sicherlich das Militär schmackhaft machen...

    Ich nahm sein "Angebot" des Ausweinens sehr gern an, ich beruhigte mich schneller als ich es sonst tat. Als ich es tat, wenn ich allein weinte. Dann weinte ich bis zur bitteren Erschöpfung. Nun konnte ich sprechen, ich hatte jemanden der mir helfen wollte, vielleicht sogar konnte.


    Ich werde dein Angebot gern annehmen und dich desöfteren besuchen kommen. Bis zum Austragen dürften es allenfalls auch nur wenige Monate sein und in der letzten Phase werde ich mich lieber ausruhen. Ich kann dich jedoch nur besuchen kommen, da ich die Hausherrin bin und derzeit die alleinige Verantwortung unserer Villa trage.


    Ich lächelte, mir ging es ein klein wenig besser.


    Jederzeit bist du uns auch als Gast Willkommen, unser Heim steht dir bei Problemen oder zu einfachen Gesprächen immer offen! Ich bin froh, dass ich dich hier draußen getroffen habe, es wird auch in Zukunft immer recht einsam sein, wenn mein Gemahl im Castellum ist...

    Ich erwiederte seinen Blick. Ich sah ihn während seiner Worte an und ich konnte mir nur noch mit Mühe die Tränen verkneifen. Es fiel mir wirklich sehr schwer. Dann begann ich mit zittriger Stimme zu sprechen.


    Ich bin ganz allein hier in Tarraco. Vor wenigen Tagen sind mein Gemahl und ich hierher gezogen, doch niemanden der hier wohnt kenne ich. Wir haben neue Sklaven, die ich nicht kenne. Und mein Gemahl ist nun auch bei den aufständischen. Und ich erwarte ein Kind. Ich komme mit der ganzen Situa...


    Ich begann zu weinen, ich schämte mich meiner Tränen, doch es kam einfach alles aus mir heraus, ohne dass ich es hätte beeinflussen können. Die Worte sprudelten ebenso wie nun meine Tränen aus mir heraus. Dabei kannte ich den Mann doch überhaupt nicht.

    Ich sah ihn lächelnd an. Es schien doch noch ein wenig Licht in diesen trüben Alltag gebracht zu werden, durch gewöhnliche Gespräche und ich war nun noch erleichterter als zuvor, einen Gesprächspartner zu haben.


    Mein Name ist Helena Tiberia, doch bleibt einfach bei Helena. Und wenn wir auf du und du gehen würden, würde mich das auch sehr freuen, denn ich mag diese übertriebenen Anreden nicht so gerne.


    Ich schmunzelte. Ich würde ihn Commodus nenen, wie es sich ziemte.


    Und der Kummer? Es gibt viele Dinge, die bekümmern. Auch allgemeine, die vielleicht auch Euch betreffen. Der Aufstand bereitet mir einige Sorgen und auch der Tod eines Familienmitgliedes.


    Was jedoch wirklich schlimm für mich war, das verschwieg ich geflissentlich. Vermutlich würde er es auch irgendwann ohne meine Worte herausfinden, dass ich mich einsam fühlte. Er wirkte einfühlsam genug dazu.

    Ich mochte vielleicht wach wirken, doch ich war sehr tief in meinen Gedanken gewesen. Ob mein Blick das verraten hatte? Nun jedenfalls war ich hellwach und ein wenig erschrocken sah ich den Mann an, der mich angesprochen hatte. Kurz begann ich ein wenig irritiert zu sprechen, beeilte mich, damit ich nicht noch verwirrter wirkte.


    Salve, seid mir gegrüßt! Ja, sehr gerne könnt Ihr Euch zu mir setzen, es würde mich sogar sehr freuen!


    Ich musste wirklich sehr erleichtert wirken, dass mich jemand angesprochen hatte und ich war auch froh darüber. Ich lächelte und rückte ein Stückchen zur Seite, damit er Platz nehmen konnte, da ich ja die ganze Bank einnahm.

    Langsam ging ich einsam den Weg entlang. Viele Gedanken beschäftigten mich und doch wollte ich keinen von ihnen zulassen. Sie waren alle traurig, stimmten mich traurig. Auch die Welt um mich herum war trostlos. Nicht allein, weil Publius weg war, nein, auch das Wetter machte traurig. Zwar schneite es und ich fand es auch sehr schön, doch ohne Publius? Nein... wäre es nicht Tatsache wäre es unvorstellbar.


    Ich war allein in Tarraco. In dieser großen Stadt war ich vollkommen allein. Ich hatte keine Freunde hier, keine Familie... Nicht einmal gute Bekannte. Ich wischte den Schnee von einer Bank und setzte mich nachdenklich auf diese. Ich war eingehüllt in warme Kleidung, man sah nichts weiter von mir als meinen Kopf, mein restlicher Körper war verdeckt. Ich sah auf meine Hände. Sie waren weiß. Sie waren rein. Was hatte das für einen Wert?


    Ich lehnte mich ein wenig zurück, es dämmerte bereits wieder. Ich schloss die Augen, versuchte an schöne Dinge zu denken. Doch es gelang mir nicht. Was würde nur werden. wenn Publius von dem Tod des Alexander hören würde? Ich musste wohl die Trauerfeierlichkeiten organisieren, doch fiel es mir nur sehr schwer. Ich musste wieder an meine geliebte Schwester denken, die verstorben war. Und wo war Licinia? Sie war verschwunden, dachte ich bedauernd. Traurig. Todtraurig.


    Ich öffnete meine Augen wieder und beobachtete den Himmel. Es waren einige Sterne bereits zu sehen. Der Himmel hatte ein mittleres Blau angenommen. Die Bäume sahen tot aus. Es war eine gruslige Atmosphäre.

    Ich schreckte auf, draußen war es hellichter Tag und ich seufzte erleichtert, als ich Polybios erkannte. Ich stand auf und ging kurz zum Fenster.


    Es ist schon seltsam, was momentan alles geschieht, nicht? Aber gut, gib ihn mir, ich denke ich handle in Publius Sinn wenn ich nachschaue worum es geht!


    Ich ging lächelnd auf ihn zu und nahm den mir überreichten Brief.


    Warte bitte noch kurz...
    meinte ich als ich stirnrunzelnd den Brief überflog. Ich biss mir auf die Lippen und sah nach abschließen den Sklaven besorgt an. Das durfte doch nicht wahr sein! Nun auch noch Alexander, ging denn nichts gut? Ich würde mich um einen gebührenden Abschied kümmern, wie konnte das nur geschehen... Ich hielt nur mit Mühe die Tränen zurück.


    Schreibe bitte an Publius Tiberius Maximus einen Brief und hänge diesen dann hinten dran, ja? Sag ihm in meinem Namen, dass es sehr wichtig sei... Ich kann es nicht tun, frag bitte nicht warum.

    Nungut, ich vertraue dir die Obhut über die Bibliothek an! Da der Herr zumeist im Castellum sein wird und ich auch bald wieder als Priesterin genug um die Ohren haben werde, freut mich es, dass es hier jemanden gibt der es mit Freuden tun wird!


    Ich lächelte ihn an. Vermutlich konnte ich ihm nichts besseres als Auftrag geben, als die Instandhaltung der Bibliothek.


    Ich wünsche ebenfalls über neue gute Werke infomiert zu werden. Wenn sie interessant erscheinen, gebe ich die das nötige Geld und du besorgst sie dann. Ich verlange ständige Ordnung und Instanthaltung der Bibliothek!


    Ich zögerte kurz, dann sprach ich mit Mitleid in der Stimme und eher wie eine Freundin denn wie eine Herrin weiter. Leise.


    Das mit deiner Familie tut mir sehr leid, soetwas kann schnell geschehen. Lange bist du noch kein Sklave, oder? Deine Tat war sehr edel und vermutlich fiel es dir schwer, mit diesem Wissensstand in die Sklaverei einzutreten. Ich könnte mir vorstellen, dass du vorher griechischer Lehrer warst! Du wirst deine Familie sicher wiedersehen!

    Es freut mich, das zu hören! :) Vorallem, dass es dich nach Hispania zieht. Vielleicht magst du ja in die Factio Praesina kommen, Leute mit Eigeninitiative werden immer tatkräftig unterstützt! Ich verrate nicht mehr, solltest du dich für uns entscheiden lasse dich überraschen :D


    Viel Spaß dann hier! Und viel Glück mit der Gründung deiner neuen Gens!

    Miros. da frage ich mich aber doch, ob das wie bei den Kleinen mit Schwimmnudeln läuft :D Im RPG biste ja gut abgegluggert... Undich verbitte mir jegliche Anspielungen auf Zweideutigkeit bei diesen Worten!

    Salvete :)


    Ich habe nun nicht den genauen Überblick, doch ich glaube ein Platz dürfte in unserer Gens noch frei sein... Morgen ist der Pater Familias der Gens Tiberia, einer patrizischen Gens online und er wird dir genaueres offenbaren. Doch dazu musst du ein wenig Geduld aufweisen.


    Wenn du es eilig hast, kann ich dir nur die Gens Plinia, Aemilia oder Didia empfehlen, die der gleichen Factio wie wir angehören.


    Der Pater Familias der Plinier ist bereits im Vorstand des Cultus Deorum. Der der Didia leitet die Vigiles.. Und die Aemilia kann ohnehin noch Verstärkung gebrauchen, ist durchaus aber eine ehrenwerte Gens!



    Doch wie immer du dich entscheiden magst, ich wünsch dir viel Spaß hier :)

    Ich habe eher das dumme Gefühl dass es nicht allgemein gemeint war sondern auf eine gewisse Helena Tiberia, die außer ihren Sklaven ganz alleine in der Villa Tiberia ist :D


    Natürlich kann ich mich aber ja irren... :D :D Ich dachte ja nur, weil das Thema ohnehin spruchreif ist :D


    Und Miros? Wehe...

    Publius Tiberius Maximus war nun weg.


    Ich hatte zu den Göttern gebetet.


    Ich habe mich um die Sklaven gekümmert.


    Ich wollte nur noch Ruhe. Ich legte mich auf unser gemeinsames Bett, unser Nachtlager und kuschelte mich in die Betwäsche ein. Doch ich spürte bereits den leisen Hauch von Müdigkeit und ich stand auf um mich für die Nacht fertig zu machen. Ich zog mich aus und kleidete mich in ein dünnes Nachtgewand, legte mich schlafen. Als im Traume lag schossen mir unheimliche Bilder durch den Kopf.


    Ich wachte schweißgebadet auf. Nein, Publius durfte nicht sterben. Dann wollte auch ich nicht mehr leben. Ich sah hinaus, inzwischen war es kalte, aber sternenklare Nacht. Ich stieg aus dem Bett und begab mich langsam zum Fenster. Meine Gedanken wichen ab. Ich dachte an den Piraten... Miros war sein Name? Ich glaubte nicht recht, dass er tot war, auch wenn sein Leib leblos über Bord geworfen wurde. Ich hatte wieder das berühmte Gefühl im Bauch und bekam Angst. Am liebsten würde ich mir eine Sklaven zulegen, der mich beschützen würde. Ich brauchte nur daran denken und schon fühlte ich wieder den kalten Stahl in meine Haut einschneiden. Die Wunder war schon so weit abgeheilt, das kein Blut mehr fließen konnte, doch tat es dennoch weh. Ich zitterte, mir war kalt. Langsam begab ich mich wieder zu Bett und nun schlief ich ruhiger. Ich träumte von einer eigenen Familie... Ich träumte davon, mit Publius lachend Arm in Arm zu stehen, vor uns tollten Kinder...

    Mit langsamen Schritten betrat ich das Lararium, noch überlegend welchen Gottheiten ich noch ein Gebet schuldete... Für das Opfer würde ich einen anderen Zeitpunkt im Marstempel wahrnehmen, doch ich war zu schwach. Ich wusste nicht warum, aber meine Kräfte verließen mich momentan. Ich war wieder den Tränen nahe, ich brauchte keinen Trost, sondern den Beistand meines Gemahls. Ehrfürchtig blickte ich auf das Bildnis der Minerva und kniete nieder um leise zu beten.


    Oh große Minerva, bitte erhöre meine Bitte. Lege deine schützende Hand über meinen Gemahl, wie du es bislang schon immer bei der gesamten Familie getan hast. Vorallem nun, da sein Kind einen Vater benötigt. Deine Macht brachte unserer Familie Ruhm, doch ebenso schnell kann die Familie auch zerstört werden. Bitte schütze Publius Tiberius Maximus und mein Kind...


    Meine Worte wurden immer zittriger und ich begann nun zu weinen. Hemmungslos und ich machte mir keine Gedanken, denn ich war mir sicher, Minerva würde es verstehen. Ich schlug nun weinend mit den Händen auf dem Boden auf und ich war mir sicher, dass mich dieses Mal niemand beobachtete. Ich war schwach, doch vor den Göttern schämte ich mich dieser Schwäche nicht. Ich öffnete meine zusammen gekniffenen Augen ein wenig um die Statue der Minerva anzublicken und lächelte. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich erhörte. Ich fühllte etwas warmes in meinem Herzen und ich fühlte Stimmen, die ich nicht deuten konnte, die mir aber ein warmes Gefühl gaben. Ich lächelte. Publius würde nichts geschehen, ich wusste es einfach.


    Ihr Götter! Ich werde euch ein Opfer darbringen! Für meine Rettung ein Dankesopfer. Für eine erfolgreiche Wiederkehr meines Gemahls. Und für ein gesundes, schönes Kind, welches lernen wird, ebenso wie wir euch Götter zu ehren.


    Ich kniete noch eine sehr lange Zeit nieder und dachte einfach an die Mächte, die in jeder Hinsicht verehrungswürdig waren, dies stand außer Zweifel. Ich war sehr stolz darauf, dass ich trotz schwerer Situationen nie an den Göttern zweifelte, denn ich fühlte mich ihnen schon immer sehr verbunden.


    Nach einer langen Zeit stand ich auf und verließ mit geröteten Augen das Heiligtum und begab mich langsam in "unser" stilles Cubiculum.

    Ich sah ihn fragend an. Mein Blick war nicht herausfordernd oder gar allzu neugierig. Eher besorgt.


    Wie kommt es dann, dass du ein Sklave bist?


    Mir ging der Gedanke durch den Kopf, dass das Leben manchmal schon sehr grausig sein kann. Ich beschloss die beiden hier immer gut zu behandeln und mochten die Götter meine Zeugen. Die Peitsche würde ich nie benutzen, außer im gröbsten Härtefall, doch soweit würde es sicherlich niemals kommen. Ich lächelte. Sicherlich litt er sehr darunter, ein Sklave zu sein. Mit seinem Wissen konnte er ein bezahlten Lehrer sein... Vielleicht würde es sich nach einigen Jahren sogar einrichten lassen, dachte ich mir..


    Nun, Polybios, sicherlich wird es sich nun nach einem Standartspruch anhören, doch lausche meinen Worten. Diese gelten auch für Pentesilea. Bei guter Führung ohne irgendwelche Probleme wird es euch immer gut ergehen, besser als manch anderem Sklaven. Ihr seid hier in einem patrizischen Hause und werdet auch - solang euer Benimm sich dementsprechend zeigt - in diesem Sinne behandelt. Doch werde ich keine Taten dulden, die die Familie entehren oder böse Gerüchte aufkommen lassen. Ihr werdet euch vorbildlich benehmen. Sucht ihr das Gespräch, so kommt zu mir. Ich werde immer Zeit haben, ich gehöre nicht zu denen, die Sklaven nur zu dienstlichen Zwecken in ihrer Nähe haben. Ich bin jemand, mit dem ihr auch sprechen könnt, sollte es euch danach verlangen. Voraussetzung ist natürlich, dass ich Zeit habe! So und nun Pentesilea, sorge dafür dass du dich lernst im Haushalt zurechtzufinden und beginne mit Polybios und den anderen Sklaven des Haushalt einzurichten! Ihr habt mein volles Vertrauen, missbraucht es nicht.


    Es fiel mir sehr schwer hart zu sein, doch als Frau des Pater Familias und Hausherrin war es ohnehin meine Pflicht. Und als Herrin dieser Sklaven musste ich ihnen zeigen, wohin der Weg führte, wer Herr im Hause war. zumindest bei Pentesilea spürte ich eine rebellische Ader. Da fiel mir Parisaa ein.


    Polybios? Wir haben eine sehr junge Sklavin im Hause, die gern Geschichten hört und vielleicht auch einiges lernen möchte. Vielleicht magst du dich in deiner freien Zeit ein wenig mit ihr hinsetzen, wenn sie es möchte!


    Ich lächelte ihn an, nickte und verschwand aus dem Atrium.

    Ja, mein Name ist Helena... Ich weiß bereits von dir und du wirst sicherlich in nicht allzu ferner Zukunft - so die Götter es wollen - auch gut Arbeit zu haben. Sicherlich hast du in deinem langen Leben einiges an Wissen gesammelt, habe ich Recht?