Beiträge von Rediviva Helena

Sie nickte bei seinen Worten und wollte auch erst antworten, doch schaffte sie es nicht und legte stattdessen ihre Arme um seinen Hals. Sollte sie...

"Ich dich auch!"

Ohne dass sie es besonders beeinflussen konnte war es einfach aus ihr heraus und sie errötete...

"Das wollte ich hören, Geliebter!"

Sie hatte die Augen immer noch geschlossen und es war ihr egal, dass sie so mitten im Rummel einfach stehenblieben. Sie nahm um sich herum kaum noch etwas wahr.

Sie legte ihre Hand auf seine wange und sah ihn zärtlich an.

"Ich hoffe nicht, dass es so weit kommen wird. Ich habe schon mit Marcus... Deinem Tribun darüber gesprochen. Er sagte zwar das gleiche, klang aber beim Gedanken an ein Aufeinandertreffen mit den Germanen ein wenig zuversichtlicher."

Sie kuschelte sich immer mehr an ihn - es lag nicht nur daran dass ihr kalt war. Eigentlich wurde ihr schon durch dieses seltsame Gefühl recht warm..

Sie bemerkte dass er ihr etwas verschwieg. Vermutlich dass es gerade nicht so gut um diese Ecke des Reiches stand.

"Du kannst offen mit mir reden Publius..!"

"Sicherlich machen sich einige um dich sorgen. Beim Militär hier draußen in Germanien ist es sicherlich nicht ungefährlich.."

Sie schließt beim Kraulen sanft die Augen.

"Nein, ich habe ihm noch nichts erzählt, allerdings meinte ich das auch nicht mit ausziehen, sondern mit verreisen. Ich schreibe ihm regelmäßig damit er sich keine Sorgen machen muss."

Helena rückte ein wenig näher an Publius heran und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

Es waren lukanische Würste und zwei Stück Brot die sie für jeden mitgebracht hatte (WiSim). Auich sie biss in das Essen, es tat bei der Kälte richtig gut.

"Sie meinte sie wäre hierhergekommen um mich zu besuchen. Vater sagte ihr, ich wäre in Germanien!"

Helena musste bei dem Gedanken lächeln.

"Alle reisen sie nach Germanien...!"

Sie musste noch immer ein wenig über Licinia grinsen. Ja, sie war wirklich sehr nett.

"Wenn du mich nochmals entschuldigen würdest, ich kaufe eben etwas!"

Mit diesen Worten verschwand Helena wieder in der Menge und tauchte bald darauf mit etwas warmen in jeder Hand auf.

"Hat zwar recht lange gedauert aber etwas warmes tut heute ganz besonders gut. Und Licinia.. ja, sie ist anscheinend wirklich sehr nett, aber an sie erinnern kann ich mich wahrlich nicht..!"

So schritten dann Helena, Licinia und Publius auf dem Marktplatz entlang. So glücklich war Helena schon lange nicht mehr gewesen, doch eine so urkomische Situation hatte sie auch lange nicht mehr erlebt.

"Nun, wenn ihr beiden mich eben entschuldigen würdet, ich möchte eben eine warme Tunika für Licinia kaufen"

Lächelnd entschuldigte sie sich und verschwand in der Menge. Es war schon wahnsinnig kalt, doch die Sonne linderte das schon ein wenig. Nach einigen Minuten kam Helena mit einer Tunika unter dem Arm zurückgelaufen und drückte diese Licinia in die Hand, die sich nicht minder fröhlich dafür bedankte, denn es sei ja wirklich ziemlich frisch hier oben im Norden. Während die drei so dahinschlenderten, fiel Licinia plötzlich ein, dass sie gar keine Herberge hatte. Sie war also ebenso unüberlegt wie Helena losgezogen.

"Helena... Kann ich vielleicht bei deiner Unterkunft auch unterkommen?"

"Ich weiß nicht. Für diese Nacht bringen wir dich mal in einem Gasthaus unter, doch ich werde alsbald wie möglich bei mir nachfragen ob du nicht auch noch Herberge finden kannst!"

Helena wirkte unangenehm berührt, dass sie Licinia nicht einfach mitnahm, doch vielleicht wären die Männer ja nicht so begeistert. Wie dem auch sei, sie würde nachfragen. Sie drückte ihrer Schwester Geld für die Übernachtung in die Hand.

"Es tut mir unheimlich leid, Licinia, doch es geht nicht anders. Nächste Nacht werden wir uns aber ausgiebig unterhalten.!"

"Gerne. Aber ich verstehe doch dass es nicht so einfach geht. Danke Helena... Ich denke ich werde euch nun aber wieder allein lassen und suche mir eine Herberge um mich dort für diese Nacht einmal einzurichten. Ihr entschuldigt mich...!"

Mit einem Lächeln verschwand nun auch Licinia in der Menge und ließ Publius und Helena alleine. Helena lächelte - ja, Licinia war ihr wirklich sehr ähnlich.

Helena nickte und zog Publius fröhlich und ein wenig übermutig hinter sich her und ergriff auch die Hand der Schwester.

"Dieses Mal besorge ich ihr die warme Tunika du brauchst nicht wieder dein Geld auf den Kopf hauen, Liebster!"

"Aber besser kennenlernen können wir uns ja auch alle zusammen."

Sie lächelte.

"Publius, du kannst doch gerne dabeibleiben. Also ich hätte damit ganz und gar kein Problem... Ich würde mich freuen wenn du bei uns bleibst. Immerhin sehen wir uns sehr selten. Ich habe zwar Licinia auch lange nicht mehr gesehen, doch ich denke auch sie ist interessiert daran, wer mein Herzerobert hat!"

Fröhlich sah sie Publius an.

"Aber ein wenig über den Markt schlendern ist mir auch lieber. Es ist schönes Wetter und da möchte ich ganz gerne ein wenig draußen bleiben. Vielleicht können wir uns etwas warmes kaufen."

Besorgt sah sie plötzlich zu Licinia.

"Sag, Schwester, frieren tust du aber nicht oder? Als ich meinen ersten Tag hier war, fror ich entsetzlich. Ich habe mich grundlegend verschätzt..."

Ihr Griff um seine Hand wurde fester.

"Mir ist es gleich, doch ich sollte nicht allzulange vom Tempel wegbleiben, da ich momentan die einzige Priesterin hier in den Gegend bin!"

Sie zwinkerte Licinia zu, sah dann zu Publius.

"Wovon muss ich dir mehr erzählen...?"

Sie saj verwirrt zu Licinia. Was meinte sie? Sprach sie von dem Dienst der Götter oder von Achaia... An Publius gewandt sprach sie:

"Du musst und entschuldigen. Es ist das erste Mal dass wir uns wiedersehen und ich habe eigentlich kaum Erinnerungen anfrüher, sodass diese Situation schon ziemlich komisch für uns beide ist. Als Mutter starb wurde ich nach Achaia geschickt und sie blieb daheim. Ich habe zwar von ihr gehört, habe es allerdings nie geglaubt, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich eine zweite Hälfte habe!"

Sie sah noch immer ein wenig verwirrt aus, doch musste sie auch lächeln. Auch für Publius durfte das alles reichlich komisch sein..

"Was soll ich denn genau sagen. Ich denke wer das ist ergibt sich schon aus ihrem Aussehen, doch ihr Name lautet Licinia. Licinia, dies ist Publius!"

Sie konnte das Grinsen noch immer nicht hinunterwürgen. Diese ganze Situation war so seltsam...

"Und Schwester.. Ja, ich bin in den Dienst der Götter getreten, kaum dass ich aus Achaia wieder zurückgekehrt bin!"

Da sah Helena ihn aus dem Tempel herauskommen und winkte ihm zu. Es wäre zu einem ernsthaften Problem geworden, wenn sie nicht unterschiedliche Frisuren tragen würden, schoss es Helena durch den Kopf. Sie winkte Publius zu.

"Publius, komm doch her!"

Helena wirkte sehr belustigt und schien richtig fröhlich zu sein. Dieses seltsame Aufeinandertreffen hatte selbst die trüben Gedanken vom Tode des Caesaren etwas gedämpft.

Sie fiel der Schwester um den Hals. Sie kannte Licinia zwar nicht, doch es war doch wirklich seltsam. Auch Helena musste ob der seltsamen Situation lachen. Man sah nicht jeden Tag sein Abbild herumlaufen. Als Helena von Licinia abließ, grinste sie noch immer breit.

"Mir geht es sehr gut, danke der Nachfrage. Doch wie erging es dir? Es freut mich dass du nur wegen mir den weiten Weg hierher auf dich genommen hast...!"

Sie sah kurz vorsichtig in Richtung Tempeleingang. Dort befand sich Publius. Sie musste wieder leise lachen. Was würde er denken, wenn er wieder herauskommen würde?

Helena drehte sich bei diesen etwas piepsig ausgesprochenen Worten von dem Tempeleingang weg und erschrak so, dass sie einen Moment kurz wie ein ferkel auf der Schlachtbank quiekte, doch dann begann sie misstrauisch zu gucken. Stimmte es also doch, dass sie eine Zwillingsschwester besaß? Nun musste sie grinsen.

"Es könnte schon sein. Salve... Ich kann mich nicht mehr genau an deinen Namen erinnern, doch ich glaube er lautet Licinia? Mir wurde von meinem Onkel von dir erzählt, doch ich hielt es immer für ein Märchen..."

Verwundert sah sie die junge Frau... - oder war es sie selbst? - an und lächelte ein wenig irrtiert.

"Aber sicher warte ich hier auf dich, Liebster!"

Sie lächelte ihn wieder einmal zurückhaltend an, strich ihm kurz über die Wange.

"Bis gleich"