Beiträge von Rediviva Helena

    Helena hatte ebenfalls den Auftrag erhalten sich den Tempel näher zu begucken, denn doppelte Kontrolle ist sicherer und so betrat sie den germanischen Anbetungsort des Mars. Sie nahm sich zwei Bauarbeiter mit, die sie ein wenig unterweisen sollten, wie denn das alles genau aussehen würde und dann ging es los..
    Während sie durch die Gänge schritt besah sie sich den Boden und die Wände ganz genau, während ihr alles erklärt wurde. Wenn man sie nicht belog sah alles sehr gut gebaut aus, stabil und sicher. Sie hoffte nur dass hier kein Pfusch gebaut wurde und man sie auch richtig einwies. Auch aus eigenen Augen sah alles ordnungsgemäß und sicher gebaut aus. Sie ging auch nach eigenem Bemessen und scheinbar hatten sich die Bauarbeiter viel Mühe gegeben um von ordentlicher Arbeit zeugen zu können. Zufrieden strich sie über die Wände des Ortes, an dem sie künftig lernen sollte. Auch als sie vor dem Bildnis des Mars angelangten, sah sie sehr zufrieden aus.


    "Wie ich die Lage einschätze, habt ihr sehr gute Arbeit geleistet!", meinte sie zu einem der beiden Arbeiter gewandt.


    "Wir haben uns auch alle Mühe gemacht. Es dauerte zwar länger aber wir wollen Mars doch nich erzürnen...", bekam sie als Antwort.


    Sie nickte nur und beschloss einen Brief ans Cultus deorum zu schreiben in dem sie ihre Abwesenheit erklären würde und die Qualität des Tempels loben würde...

    Nervös strich sie ihr Haar zurück, zierlich und ein wenig zurückhaltend lächelte sie ihn an.


    "Ich... ich glaube ich weiß was du.. was du meinst. Doch ist es nicht ein wenig voreilig...? Es mag sein, dass Fortuna dieses Schicksal gewoben hat... Sicherlich hat sie es gewoben, doch nur sie weiß auch, wie die Fäden weiterverlaufen werden. Sie allein weiß es..."


    Ganz leise fügte sie noch hinzu "Ich hoffe sie werden weiter gemeinsam verlaufen.."


    Sie senkte den Blick leicht. Ihre Unsicherheit machte sie viel zierlicher, ja gar zerbrechlicher als sie es ohnehin schon war. Ihre kleine und schmale Gestalt sah so verletzlich aus, doch diese Verletzlichkeit besaß nicht nur ihr Körper, sondern auch ihr Geist. Und sie hatte Angst, wahnsinnige Angst dem Manne ihr gegenüber wehzutun. Sie wusste wohl, was er empfand, nur wusste sie nicht, was sie tun sollte. Was riet ihr Fortuna?. Was würde sein Vater, was würde ihr Vater sagen, kaum dass sie kurze Zeit in Germanien war... Nein, so einfach durfte es nicht geschehen. Sie konnte nicht einfach zustimmen. Doch was sagte ihr Herz, was flüsterte es ihr zu? Sagte es etwa, gehe auf ihn ein? Wer würde den weiteren Verlauf bestimmen? Fortuna oder Venus...? In ihr schwirrten viele Gedanken herum, mit denen sie nicht umgehen konnte und sie wurde bleich. Würde man ihr nachsagen, ihn verführt zu haben? Was würde sein Pater Familias sagen, wenn er von einer Plebeierin berichtete? Sie wollte nicht, dass dieser Mann sich Ärger einhandelte. Und konnte er es mit Sicherheit sagen?


    "Oh Publius... Du solltest deine Gefühle noch einmal überdenken... Du weißt doch, wie es für deine Familie aussehen würde und auch ich kann nicht sagen, was ich empfinde."


    Scheu senkte sie den Blick, sie hoffte innerlich die Worte würden ihn nicht abschrecken, denn es war doch nicht ihr Wille, was sie sagte. Ihre Worte klangen aufrichtig und das waren sie auch. Sie beugte sich leicht vor und küsste ihn auf die Wande - als Geste der Freundschaft und auch ein wenig als Geste des Trostes einer Priesterin. Oder wurde sie unbewusst von mehr geleitet? Helena sah krank aus, ihre Augen waren glasig, ihr Gesicht bleich und ihre Wangen rot, doch sie lächelte. Sie lächelte ihn geheimnisvoll an, obwohl es gar nicht ihre Art war und sie war sich später auch sicher, vom göttlichen berührt worden zu sein, denn dies war nicht sie...


    "Doch nun lass uns zum Marstempel weitergehen..."

    "Ich... ich weiß nicht ob ich es richtig verstanden habe und ich möchte es mir auch nicht anmaßen es festzulegen... "


    Verwirrt sah sie ihn an - ja, die Freundschaft würde sie gerne für immer als Halt betrachten können.

    Sie war sehr nervös und nun wandte sie den Blick wieder ab. Es durfte nicht sein. Sie zitterte ein wenig.


    "Warum sollte ich nichts mehr mit dir zu tun haben wollen... Ich mag... ich mag dich wirklich gerne und diese Worte sollten doch keine Freundschaft zerstören und..."


    Sie war nun ein wenig verängstigt - hatte sie das doch richtig aufgefasst..? Aber er war ein Patrizier... Eine ziemlich kalte Brise stieg nun auf, da es sich dem späten Nachmittag näherte und die warme Tageszeit vorbei war...

    Sie schluckte leicht, es war schwierig nicht unbeholfen den Blick abzuwenden. Ihr gingen momentan verrückte Gedanken die gar nicht so recht passten durch den Kopf undkrampfhaft versuchte sie diese zu verscheuchen.
    "Wir wollten doch zum Marstempel. Wollen wir danach vielleicht etwas essen gehen? Oder auch etwas anderes gemeinsam unternehmen?"

    Hilflos sieht sie ihn an - es war ja nicht so, dass sie ihn nicht auch sehr gerne mögen würde... Aber, sie wusste nicht wie sie mit seinen Worten umgehen soll... was sie genau bedeuten sollten. Bedrückt schaut sie ihn an, als er so stehen bleibt und geht dann unsicher auf ihn zu, legt eine Hand zaghaft auf seine Schulter und schaut ihm nun lächelnd ins Gesicht - für ihn würde sie ihre Verlegenheit untergraben..

    Sie schüttelte verlegen den Kopf, lächelnd, doch noch unbeholfen.


    "Nein, nein das war doch nichts schlimmes... Ich.. ehrlich gesagt ich weiß nur nicht so genau wie ich damit umgehen soll... Ich habe so etwas eher selten zu Ohren bekommen...Und wie.. meinen Onkel kann ich dich in der Hinsicht ja schlecht ansprechen, oder wie meinen Vater..."


    Ausweichend schaut sie ihm auf den Mund, den Blick in die Augen hielt sie nicht stand.

    Für gewöhnlich wäre die Röte aus ihrem Gesicht verschwunden, doch bei seinen Worten sah sie sogar noch zur Seite. Was hatte er da eben gesagt? Hatte sie auch den Inhalt der Worte richtig verstanden? Sie wagte es nun erst, den Blick zu haben und zu ihm zu schauen - was ging in ihm vor? Sie war wortlos, wusste nícht was sie sagen sollte.

    Sie lächelte ihn an!


    "Aber das macht doch überhaupt nichts. Ich werde meinen Onkel schon noch sehen, wenn es auch noch ein wenig dauern kann, da er auf Seereise geht. Vielleicht treffe ich ihn auch vorher noch an. Und bei Taurinius werde ich meine Ausbildung machen, ihn sehe ich sicherlich auch schon bald wieder."


    Seine Worte haben bei ihr auch wieder eine Welle der Verlegenheit ausgelöst und errötend blickt sie zu Boden: Er wollte seine gesamte freie Zeit mit ihr verbringen? Hatte er denn keine Freunde hier oben im kalten Norden...? Nun, sie war auch froh drum, mit ihm konnte man sich prächtig unterhalten.


    Sie sah ihn aus den Augenwinkeln heraus an, doch sah sofort wieder weg - aus Angst er könnte ihren Blick sehen und es als aufdringlich auffassen?!

    Sie nickte und schritt nun normalen Ganges voran, auch wenn sie ein wenig angespannt war. Hoffentlich gab es jetzt keine Missverständnisse zwischen den Männern und auch in ihrer Familie nicht. Sie wollte sich nichts nachsagen lassen, das nicht stimmt. nun, Nauticus würde es schon nicht falsch verstanden haben, er kannte sie doch recht gut. Und Taurinius würde sie es schon erklären können, wobei sie bezweifelte dass er es missverstanden haben könnte. Sie war jedoch nun ein wenig ratlos was das Gesprächsthema werden sollte - worüber wollte Publius nu wohl reden?

    Sie nickte, doch ganz höflich war das nicht, einfach so ihren Onkel und ihren Mentor so allein dastehen zu lassen.


    "Nun, es tut mir wirklich leid, doch wir müssen nun wirklich los. Nauticus? Ich werde mich bevor du mir davonsegelst noch einmal bei dir melden. Es tut mir leid..."


    Sie ging zu ihm hin und küsste ihn zaghaf auf die Wange. Dann wandte sie sich Taurinius zu.


    "Wir sehen uns sehr bald im Tempel, ich freue mich schon."


    Das Cultus Deorum muss bald einen Brief von mir bekommen, dachte sie sich, ein wenig sauer auf sich selbst. Dann wandte sie sich Publius zu und nickte.

    Während sie so schritten hörte sie lauten Jubel und sah sich noch einmal kurz lächelnd um, doch schritt sie dann mit Taurinius weiter. Sie betrachtete ihn von der Seite.


    "Ich finde es schön, du scheinst wirklich ehrlich gewesen zu sein. Ich muss zugeben ich bin den Christen gegenüber weniger tolerant. Zumindest ihrem Gott gegenüber, denn es muss ein ziemlich seltsame Gott sein, da er keine anderen Gottheiten neben sich duldet. Ich habe das früher im Unterricht gelernt, wir hatten einen christlichen Lehrer, doch stellte sich das erst sehr spät heraus. Nun, er versuchte mir ein wenig von der Religion nahezubringen, aber geworden ist daraus nichts. Ich sehe diese Religion mit sehr großer Skepsis."


    Sie lächelt Taurinius an - diese Christen waren wirklich seltsam. Doch bewundernswert das er eine so neutrale Einstellung zu ihnen hatte, sie würde sich dazu nicht fähig fühlen....

    "Ja, sehr gerne. Ich wollte dich sowieso bitten, ob ich nicht bei dir Unterkunft finden könnte, denn bei meinem Halbonkel Nauticus sieht es aufgrund seines Ranges nicht so gut aus und ich würde gerne mit dir gehen. es war ursprünglich auch so geplant, aber es kam letztendlich doch anders... Fortuna wollte es sicher so..."


    Sie musste lächeln. Sie war sich sicher, dass sie bei ihm eine Menge lernen könnte. Sie begann schon loszulaufen.


    "Darf ich dich etwas fragen? Sprich bitte ehrlich... Wie stehst du zu dieser neuen Religion... christentum?"

    Sie nickte - sicherlich kannte sie das Pantheon noch, dort brachte sie einen Großteil ihrer Zeit in Roma zu.


    "Ja, ich kann mich noch gut daran erinnern. Fortuna... Ja, sie ist eine Göttin, die einem gerne noch eine Chance gibt und sie habe ich mir auch als Weggeleiterin gesucht - ich habe mich für den Weg einer Fortunapriesterin entschieden. Das heißt jedoch nicht, das ich die anderen Götter weniger verehre..."


    Letzteren Satz fügte sie schnell hinten an, damit keine Missverständnisse aufkommen würden.


    "Du hast dich als Marspriester ausbilden lassen, richtig? Das Pantheon ist ein wundervolles Gebäude und ich finde keine Worte die es besser beschreiben können als Gefühle beim ersten Anblick!"

    Sie sah ein wenig peinlich berührt drein.


    "Oh, das wusste ich nicht. Dann warst du nur zur Ausbildung in Roma, bin ich in dieser Annahme richtig?"


    Ein verlegenes Lachen kam über ihre Lippen. Sie fror tatsächlich noch ein klein wenig, aber dank der neuen, warmen Tunika hielt es sich in Grenzen.


    "Sorge über mangelnde Arbeit habe ich mir tatsächlich ein wenig gemacht, aber meine Arbeit hat ja schon heute unangewiesen begonnen. Bei der Rede war ich sehr nervös, das gebe ich sogar gerne zu, doch Fortuna stand mir bei. Ich meine nämlich, dass ich es geschafft habe war eher ihr Werk als das der Minerva."


    Sie zwinkerte ihm spaßig zu.

    "Ich verbrachte Zeit meines Lebens in Sparta. Es ist schön dort..."


    Sie musste leise lächeln - es mochte sein das die Legenden wahr sind...


    "In Athen war ich auch, doch lebte ich dort wie gesagt nicht. Ich habe es nur durch die Durchreise einige Tage gesehen. Achaia ist auch wirklich eine schöne Gegend, doch mich zieht es noch immer am meisten nach Roma, meiner Heimatstadt. Ich muss allerdings zugeben dass es hier in Germanien auch sehr schön ist. Wie hast du dich denn hier eingelebt?"


    Sie sah ihn interessiert an - konnte er sich schneller als sie auf die Kälte umstehen und war er darauf gefasst gewesen?

    Bei mir zieht die Page auch schnell durch 8|


    Anton, das ist eiine hervorragende Idee mit den Gentes. Bleibt nur die Frage ob sich jeder auskennt, sonst muss sich halt jemand andres um die HP's kümmern... Ich hatte ne Zeitlang auch Probleme mit HP's weil ich Dreamweaver benutzt habe, nun mit Frontpage gehts besser ^^

    "Wirklich? Nun, ich möchte nicht mehr nachhaken, es mag sein.
    Du warst auch in Achaia?"


    Ihr Blick wirkte verwundert und interessiert.


    "Ich bin dort aufgewachsen!"


    Sie lächelt ein wenig verträumt, während sie an die Zeit zurückdachte. Das alles würde niemals wiederkehren, rief sie sich in die Gegenwart zurück.


    "Das braucht dich nicht zu ehren. Du warst der erste der auf mich im Cultus Deorum zukam und ich sehe in dir einen guten Lehrer!"