Helena mochte die Augen dieser Frau und sie spürte schon jetzt, dass sie aufpassen musste, dass sie nicht selber unterlag. Eretha's Blick vermochte Helena in seinen Bann zu ziehen und sie sanfte Stimme tat ihr übriges. Sie verstand ihre Worte beinahe problemlos, wenn ihr griechisch auch ein wenig eingerostet war und sie etwas länger brauchte, um den Inhalt zu erschließen. "Du hast Recht. Und deine Ehrlichkeit ehrt dich, Eretha." erwiderte Helena in unsicherem, aber gutem Griechisch. Sie wollte sich auch um sie bemühen, doch das umschriebene Biest konnte sie nicht mehr sehen. Vermutlich war es allein das dumme Geschwafel des Händlers, dass Eretha hatte wütend werden lassen.
"Du wirst möglicherweise öfter die Möglichkeit haben, zu fliehen. Doch wenn es soweit kommen sollte, wüsste ich nicht, was ich tun würde. Fliehen ist in römischen Gefilden nahezu unmöglich. Du wirst keine schlechte Behandlung erhalten, wenn du dich ebenso einigermaßen bemühst, mit uns zurechtzukommen." sagte Helena etwas unbeholfen und hoffend, dass sie die richtigen Worte gewählt hatte. Eigentlich hatte Eretha sich ja auf Latein zu unterhalten, aber Helena war lang genug in Achaia gewesen um ein wenig Übung in dieser Sprache zu erhalten. "Und dass ich vornehmlich die Wahrheit höre, beruhigt mich eher alsdass es mich betrübt. Denn jene ist immer noch am Besten." nickte sie. Sie blickte den Sklaven an und meinte mit befehlender Stimme: "Befrei sie von ihren Ketten." Kurz darauf richtete sie ihren Blick wieder in Erethas Gesicht um ihre Reaktion zu erkennen.